Robins Hobby: Schatzsuche mit Hilfe aus dem Weltall

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Robins Hobby: Schatzsuche mit Hilfe aus dem Weltall
DIE RHEINPFALZ — NR. 193
K I N D E R Z I M M E R : D I E S E I TE M I T D E M B I B E R
SAMSTAG, 20. AUGUST 2011
01 _KIND
Robins Hobby:
Schatzsuche mit Hilfe aus dem Weltall
„Geo-Caching“ ist eine Art moderne Schnitzeljagd – Dabei entdeckt man „Schätze“, die Natur und ganz neue Gegenden
doch ganz schön viel Mühe und Zeit
gekostet. Denn um an die Daten zu
kommen, musste Robin erst einmal
im Internet einige Rätsel lösen. „Mystery-Cache" nennt man diese Art von
Schnitzeljagd. Außerdem gibt es
auch noch „Multicaches“ (Suchen an
mehreren Stationen) und „virtuelle
Caches“ (Suchen nur am Computer)
und auch noch die ganz einfachen
Schatzsuchen. Bei ihnen werden die
Koordinaten bereits im Internet verraten. „Aber auch dann muss an der
Stelle oftmals noch gesucht werden.
Um es nicht ganz so einfach zu machen, haben sich die Leute schon allerhand Verstecke ausgedacht“, berichtet Paul.
Dann nimmt Robert seinen Fotoapparat zur Hand: „So, jetzt muss noch
ein Foto von Paul geschossen werden.“ Paul ist eine Handpuppe – das
Maskottchen der „Steinborner“.
Denn neben dem Loggnamen wird
auch oftmals ein Beweisfoto für den
Fund gefordert. „Unser Fotomodel
hält dann immer dafür her“, sagt
Mama Sylke. Bei ihren Suchen ergänzen sich die Pauls recht gut: Papa Robert leistet die Vorarbeit, sucht geeignete Caches für Familienausflüge aus
dem Internet, druckt Wegbeschreibungen und Rätsel aus. Mutter Sylke
tüftelt an den Rätseln und studiert
die Internetbeschreibungen ganz genau. Und Robin, na, der ist einfach
ein super Sucher.
Robin erklärt, dass nicht nur für
Wanderer, sondern auch für Kletterer oder Taucher Schätze versteckt
wurden. „Die können wir natürlich
nicht loggen“, erklärt er. „Aber mit
dieser neuartigen Schatzsuche waren wir schon an den tollsten Orten“,
wirft Mama Sylke ein, „da wären wir
ohne dieses Hobby vielleicht gar
nicht hingefahren.“ Aber genau das
sei ein weitere Reiz beim Cachen:
Man ist oftmals in der Natur und erkundet einfach die Umgebung.
VON MEIKE PAUL
Na irgendwo, irgendwo hier muss
es doch sein! Vielleicht unter dem
Baumstamm? Oder hier in der kleinen Grube? Irgendwo hier muss es
doch zu finden sein. Und plötzlich
hält der zehnjährige Robin Paul aus
Eisenberg das kleine Kästchen in
den Händen. Unser Schatz, der Cache (sprich etwa: käitsch). Denn Robin ist ein waschechter Schatzsucher, naja „Geo-Cacher“ nennt man
das heutzutage.
WEIT-BLICK
Gruselhaus mit Skelett
im Keller
EINFACH
TIERISCH!
Es gibt das Sprichwort „Jemand hat
eine Leiche im Keller“. Man sagt das
über Leute, von denen man vermutet, dass sie vor anderen etwas zu
verbergen haben. Eine echte Leiche
haben sie aber deswegen natürlich
nicht versteckt. Ein Mann aus
Schweden gibt diesem Sprichwort
jetzt eine ganz andere Bedeutung.
Er ist Immobilienmakler, verkauft
also Häuser. Sein neuestes Angebot:
ein Haus, in dessen Keller ein 800
Jahre altes Skelett liegt. Er hat also
einen Toten im Keller und macht daraus nicht einmal ein Geheimnis!
Das Haus befindet sich auf der Insel
Gotland in der Ostsee. Es wurde vor
rund 260 Jahren auf den Resten einer Kirche aus dem Mittelalter gebaut, in der sich auch Gräber befanden. Eines dieser Gräber ist erhalten
geblieben und soll auch in Zukunft
nicht zugeschüttet werden. Im Gegenteil: Das Skelett im Keller liegt
in einem Glassarg, damit man es betrachten kann. Voll gruselig! Da
könnte man ja auch gleich in einem
Geisterhaus übernachten! Aber der
Hausverkäufer beruhigt: Das Skelett ruhe in Frieden, schließlich sei
der Kirchengrund geweihter Boden.
Na dann... Den Besuch in der Geisterbahn können sich die künftigen Besitzer und deren Gäste jedenfalls
sparen. (mos)
Gefunden!!! Robin hat im Wald das kleine Kästchen mit dem Schatz entdeckt. Maskottchen „Paul“ war natürlich dabei! (Foto oben).
Zuvor hat Robin am Computer sein aktuelles Ziel ausgewählt (Foto rechts unten) und die Daten in sein GPSGerät, also in eine Art elektronischen Kompass, eingegeben (links unten).
FOTOS: PAUL
und deutet auf einen weißen Zettel
der sich in unserer Schatzdose befindet: „Die Steinborner“ schreibt er in
großen Buchstaben auf das Blatt Papier, auf dem sich bereits viele andere Namen befinden. „Das ist unser Ca-
cher-Name. Wenn wir etwas gefunden haben unterschreiben wir die
Logg-Liste. Papa trägt das dann auch
noch mal auf der Geo-Caching-Internetseite ein. So kann vom Besitzer
des Schatzes, also dem, der ihn ver-
Schau genau
steckt hat, überprüft werden, ob wir
auch tatsächlich da waren. Denn
sonst kann ja jeder behaupten das
Döschen gefunden zu haben.“
Das ist wohl wahr, und es wäre
auch wirklich blöd, hat die Suche
–
LESEZEICHEN:
— Wenn ihr euch noch genauer über Robins Hobby informieren wollt, könnt ihr
„Cache! Wir finden ihn!" von Manuel
Andrack aus dem Verlag mixtvision lesen. Innerhalb einer Erzählung wird
noch einmal alles rund ums Geo-Caching in Form einer Geschichte erklärt.
— Im Internet sind die Cacher unter anderem bei www.geocaching.com zu finden.
Liebe Kinder!
Ich habe einen Ort entdeckt, an dem
ihr alles dürft! Glaubt ihr nicht? Stimmt
aber! Am Ludwigshafener Bahnhof
Mitte entdeckte ich ein Plakat der Deutschen Bahn: Und darauf wird genau
damit geworben, dass Kinder bei der
Bahn alles dürften, außer bezahlen!
Ich kann das ja nicht ausprobieren,
schließlich heißt es ja nicht, dass Biber
alles dürften. Aber wenn ich ein Kind
wäre, würde ich jeden Zugbegleiter
mit dem Hinweis auf die Werbung fragen, ob er was dagegen hat, wenn ich
auf dem Polster herum hüpfe, lauthals
singe, überall Kekskrümel verteile
oder meinen Kaugummi an die Scheiben klebe. Nicht, dass ich die Sachen
auch tatsächlich tun würde. Schließlich wissen wir Biber und ihr Kinder
ja schon ganz genau, dass es sich
nicht gehört, Dinge zu verschmutzen
oder zu beschädigen und andere absichtlich zu belästigen. Aber ich finde,
man sollte die Leute von der Bahn
zumindest darauf aufmerksam machen, dass man nicht einfach das
Blaue vom Himmel versprechen soll,
ohne es ehrlich zu meinen!
Liebe Grüße von eurem
Nils Nager
LACH DICH SCHLAPP!
Ein Skelett geht ins Restaurant. Nach
einiger Zeit kommt der Ober und
wird ganz blass um die Nase. Er sagt
zu dem ungewöhnlichen Gast: „Oh,
entschuldigen Sie bitte, dass Sie so
lange warten mussten!“
Schau g nau
e
Bei so einer modernen Bezeichnung
muss natürlich auch die Ausrüstung
zeitgemäß sein: Robin ist mit einem
GPS-Gerät (sprich: „Tschi-Pi-Es“) ausgestattet. Das ist so etwas wie ein
elektronischer Kompass: Man gibt
die sogenannten Koordinaten ein,
also die genauen Standortdaten des
gewünschten Zieles. Über ein Satellitensystem im Weltall wird dann der
eigene Standort bestimmt. Auf einer
elektronischen Landkarte zeigt das
Gerät schließlich an, wo Robin hinlaufen muss, um den Schatz zu finden.
Zusammen mit seiner Mama Sylke
und seinem Papa Robert unternimmt Robin sehr oft solche Ausflüge. Denn ihr könnt euch ja gar nicht
vorstellen wie viele Geo-Caches von
Menschen weltweit schon versteckt
wurden: „Ich habe bis jetzt etwa 340
Schätze gefunden“, erzählt Robin.
Mit dem neuen in Brotdosengröße
sind wir bei Nummer 341 angekommen. Dabei gibt es Schätze in allen
möglichen Größen und Ausführungen. Ob als kleine Filmrolle oder große Kiste, manchmal ist der Schatz
auch ein Schild oder eine Sehenswürdigkeit. Diesmal liegt eine kleine Figur in der Büchse. „Das Spielzeug
will laut Internetbeschreibung nach
Indien“, sagt Robin. „Den nehmen
wir jetzt mit und legen ihn in eine
Cache-Dose am Stuttgarter Flughafen.“ Dann nämlich könnte ihn ein
Cacher finden, bevor er eine Reise antritt. So könnte die Figur tatsächlich
über mehrere Stationen an ihrem Bestimmungsort kommen.
Um beweisen zu können, dass er
die Dose doch tatsächlich im Pfälzerwald, ganz in der Nähe von Eisenberg im Donnersbergkreis gefunden
hat, holt Robin einen Stift hervor.
„Jetzt müssen wir loggen“, sagt er
NILS MEINT
NILS NAGERS
SC HMÖKE RT IPP
Spannende
Tiersuche
Das was unser Fotograf hier abgelichtet hat, ist die Kirchstraße in Einzelthum,
einem Dorf im Donnersbergkreis (Nordpfalz). Die Weinreben ranken hinüber
zur evangelischen Kirche des Ortes, die auf Grund ihres spätbarocken Saalbaus zu einem Kulturdenkmal erklärt wurde. Ein solches Denkmal ist als Zeugnis menschlicher Geschichte und Entwicklung sehr wichtig, weshalb viele Men-
schen sich dafür einsetzen, dass das Gebäude regelmäßig restauriert wird und
sich in einem gutem Zustand befindet. Das nennt man Denkmalschutz. Unser
Fotograf hat sich wieder einen Spaß erlaubt und sechs Fehler im rechten Bild
versteckt. Die Lösung findet ihr in der heutigen RHEINPFALZ-WochenendausgaFOTOS: VIEw
be im Anzeigenzeil. (mpa)
Wer mit offenen Augen
durch
die
Welt
geht,
kann allerhand entdecken. Trotzdem übersieht man so manches, weil
es unauffällig ist. Etliche Tiere machen sich das zunutze: Ihr Aussehen
ist so perfekt an ihre Umgebung angepasst, dass man sie fast nicht finden kann. In „Wer hat sich da Versteckt?“ könnt ihr mal austesten, ob
ihr gute Entdecker seid. Auf tollen Naturfotos verbergen sich allerhand Tiere. Klappt man die jeweilige Seite
auf, wird das Rätsel gelöst. Verblüffend: Wo vorher scheinbar nichts
war, taucht plötzlich ein Frosch, ein
Fisch oder ein Hermelin auf. Neben
den tollen Fotos gibt‘s auch noch gut
verständliche Informationen zu den
jeweiligen Tieren. (tst)
LESEZEICHEN
David M Schwartz/Yael Schy/Dwight
Kuhn:
„Wer hat sich da versteckt? ... und
wird dann doch entdeckt!“
Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart;
88 Seiten; 14,95 Euro.
SO ERREICHST DU MICH
Die Rheinpfalz
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Amtsstraße 5 -11
67059 Ludwigshafen
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Meine Rätseladresse lautet:
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