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6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Neue Wege durch Stall und Feld
w w w.biokreis.de | w w w.bionachrichten.de
ISSN 0 178 476507193 F P.b.b. GZ 06Z036931 M
Einkommensalternativen in der Landwirtschaft
Landvergnügen
Wohnmobile auf dem Bauernhof
Erste Gehversuche
Zweinutzungshühner „Les Bleues“
Styling ohne Chemie
Zu Besuch bei der Naturfriseurin
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Inhalt
AKTUELLES
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Termine
6
Notizen
8
Bauern gegen Behörden: TBC-Bekämpfung bei Rindern
10
Kommentar: Wer schützt die Bauern?
Bild: Stefanie Falkner
BIOKREIS
Liebe Leserinnen und Leser,
12
Landwirte fragen, Berater antworten
14
Dioxin und PCB – viele offene Fragen
16
Agritechnica 2013: Maschinen und Traktoren für alle Betriebsgrößen
18
Erste Gehversuche
es ist nichts Neues, dass viele Landwirte seit
jeher einen Teil ihres Einkommens jenseits
vom eigenen Stall und Feld erwirtschaften.
Als Helfer auf anderen Höfen, im eigenen
Laden oder im Holzverkauf. In den vergangenen Jahren haben sich Alternativen zunehmend von der Urproduktion entfernt.
Urlaub, Ergotherapie oder Seniorenbetreuung auf dem Bauernhof sind nur ein
paar Beispiele dafür, wie Landwirte branchenübergreifend agieren, Synergien nutzen
und ihren Betrieb stabilisieren. Ob
Dienstleistungen oder Produkte – die Möglichkeiten sind noch lange nicht erschöpft.
Landwirte erobern fremde Zweige, erwerben dabei neues Wissen, gewinnen andere
Sichtweisen, wovon sie auch bei der
Führung des landwirtschaftlichen Betriebs
profitieren können. Dynamik, Offenheit,
Kreativität und Fantasie beleben den ländlichen Raum. Spannend, was daraus in
Zukunft noch entstehen kann!
Ein Erfahrungsbericht mit Zweinutzungshühnern
20
Natürlich gegen Mastitis und Grippe
22
Erstes Biokreis-Partner-Treffen: Verarbeitertag 2013
24
Aktuelles
26
Staatliche Ökoberatung
28
Biokreis im Porträt: Alles Käse – oder was?
Die Biokäserei Wohlfahrt entwickelte sich vom Neben- zum
Haupterwerb
TITEL
30
Brücken zwischen Branchen
Interview mit Paula Weinberger-Miller von der LfL
32
Die „Bauernhof-Oma“
Besuch bei einer Landwirtin und Tagesmutter
34
Wer lässt Touristen schöner stehen?
Landvergnügen: Wohnmobilreisende zu Gast auf Höfen
36
Heilen auf dem Hof
Ergotherapie als wirtschaftliche Perspektive in der Landwirtschaft
BIOWELT
38
Nichts als Pflanzen in den Haaren
In unserem Titelthema „Alternative Einkommensquellen“ stellen wir aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet vor. Das
Konzept „Landvergnügen“ etwa bietet ein
interessantes Beispiel für Querdenken,
Vernetzung und neue Chancen in der Landwirtschaft (Seite 34/35). Toll war außerdem
ein Besuch bei der „Bauernhof-Oma“ Agnes
Fürmann in Tittmoning (Seite 32/33). Mit
den Kindern an der Hand die Hühner fütternd vermittelt sie auf besonders anschauliche Weise, wie gut verschiedene Tätigkeiten
miteinander harmonieren können.
Naturfriseurin Diana Stockbauer übt ihr Handwerk ohne Chemie aus
40
Abenteuer Lernen: Exkursion durch Kirgisistan
42
Kochen mit dem Biokreis:
Gebackene Pute auf Semmelauflauf und Haferflocken-Zimt-Sterne
44
Marktplatz
46
Verlosung
49
Warenbörse NRW/Mitte, Personalien
50
Bücher, Vorschau, Impressum
Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr, schöne Wintertage und gemütliche Winterabende!
Ihre Ronja Zöls
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Aktuelles Termine
Veranstaltungen und Termine
Biokreis Bayern
10. Januar
Biokreis-Schaftag 2014
Tiergesundheit, Vermarktung
Geplant ist eine Betriebsbesichtigung
beim Biokreis-Schafbetrieb von Klaus
Kammergruber in 84307 Eggenfelden.
Ort und genaues Programm werden
rechtzeitig bekannt gegeben.
Anmeldung: Birte Hauschild
Biokreis e.V., Passau
Tel. 0851/75650-13
23. Januar
Biokreis-Ziegentag 2014
Tiergesundheit, Tuberkulose,
Parasiten
Bio-Metzger Anton Juffinger stellt sein
Vermarktungskonzept vor.
Zur Beantwortung von Fragen steht
Milchziegenbauer Robert Viehauser zur
Verfügung.
Referentin: Dr. Domes, TGD Grub
Ort: Herrmannsdorfer Landwerkstätten
Herrmannsdorf 7, 85625 Glonn,
9.30 Uhr
Anmeldung: Andreas Huber, Biokreis
Tel. 086190/99864
Email: [email protected]
Biokreis Mitte
10. Dezember
Stammtisch
Vortrag von Herrn Efken (Thünen
Institut Braunschweig) zum Thema
Rindfleischmarkt. Es handelt sich um
eine gemeinsame Veranstaltung mit
dem Arbeitskreis Mutterkuh LLH, IG
Limousin Hessen und IG Charolais
Hessen.
Ort: Jägerhof, Lauterbach-Maar,
19.30 Uhr
Biokreis NRW
13. Dezember
Tagesexkursion
Werksbesichtigung
Firma
Krone,
Spelle, sowie ökologischer Versuchsbetrieb der Hochschule Osnabrück,
anschließend Ausklang auf dem historischen Osnabrücker Weihnachtsmarkt.
4. Januar
FHB-Auktion mit stationsgeprüften
4
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Fleischrinderzuchtbullen, erstmals in
der Bullenhalle in Meschede.
14. Januar
Umstellungsseminar
ökologischer
Landbau Ökoteam der LWK und Ökoverbände in NRW.
Ort: Landwirtschaftszent. Haus Düsse
Verschiedene
Veranstaltungen
2. Dezember
Hochschultag
Thema: Körnerleguminosen und Bodenfruchtbarkeit
Ort: Witzenhausen www.uni-kassel.de
4. - 6. Dezember
2. Bundesweite Tagung zum Thema
Chancen für den Lernort „Ökohof“
LHVHS Hohebuch/Lkr. Schwäbisch
Hall.
Anmeldung: Tel. 0711/550939-46,
Fax 0711/550939-2846,
[email protected]
www.bioland-bw.de.
16. - 18. Dezember
Kernobst, Steinobst, Streuobst
Produktionstechnik, Pflanzenschutz,
Vermarktung. Exkursion und Berichte
von Praktikern.
Ort: LWG, An der Steige 15
97209 Veitshöchheim
Anmeldung:
Öko-Akademie am AELF,
96047 Bamberg, Tel. 0951/8687-0
www.aelf-ba.bayern.de
17. Dezember
Sojatag der Fibl im Tagungszentrum
Ka Eins, Kasseler Straße 1a, 60486
Frankfurt am Main.
Anmeldung: Tel. 069/ 7137699-85
[email protected]
14. Januar
Ökotag innerhalb der 66. Landwirtschaftl. Woche Nordhessen 2014.
Ort: Stadthalle Baunatal
www.llh-hessen.de
14. - 16. Januar
66. Landwirtschaftliche Woche Nordhessen 2014 mit den 21. Kasseler
Gartenbautagen, Stadthalle Baunatal.
Info: Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliche Woche e.V., 34117 Kassel,
Tel. 0561/7299-290
17. - 26. Januar
IGW Berlin. Gemeinschaftsstand von
Antersdorfer Mühle, Destillerie Farthofer, Flammkucheneck, Hof-Bäckerei
Gottschaller, Kräuterbauer Stoiber,
Privatweingut Hoffmann und dem
Biokreis e.V., BioHalle 1.2.
www.gruenewoche.de
18. Januar
Demo am Berliner Hauptbahnhof,
Washingtonplatz, 11 Uhr
Für fairen Handel statt Freihandel!
Zeichen setzen für Bauernhöfe statt
Agrarindustrie.
Info: [email protected]
Tel. 030/27586-545
12. - 15. Februar
Biofach 2014, Nürnberg
Biokreis e.V. Halle 7 / Stand 241
7. März
10. Schlägler Biogespräche 2013/14
Bio als Konzept für die Welternährung.
Podiumsdiskussion mit Prinz Felix
Löwenstein und Abt Martin Felhofer
vom Stift Schlägl.
Ort: Bioschule, A-4160 Schlägl
Tel. 0043/7281/6237 (8-12 Uhr)
Email: [email protected]
www.bioschule.at
8. März
Mitgliederversammlungen
Biokreis Erzeugerring e.V. und
Biokreis e.V.
Ort: Herrmannsdorf, 85625 Glonn
13. März 2014
LACON-Seminar
zu den Themen:
ISO 9001:2008, IFS Logistics Version
2, IFS Broker Version 2, QS Logistik.
Referenten: Manfred F. Holz,
Uwe Mehmel, Wilfried Kamphausen,
Jürgen Friedrich, Jürgen Schwarz
Teilnahmegebühr:
290,00 Euro zzgl. ges. MwSt.
Ort: Mannheim
Anmeldung: Tel. 0781/91 93 730,
[email protected]
www.lacon-institut.com
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Termine Aktuelles
Biokreis-Biogas-Workshop
Mittwoch, 29. Januar 2014
Das Thema Biogas wird kontrovers und heftig diskutiert – auch im Biokreis. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung entstand der
Wunsch, uns noch einmal zu treffen und ausführlich mit dem Thema zu beschäftigen, um gemeinsam die künftigen Verbandsvorgaben zu
bestimmen. Daher laden wir Sie herzlich zum Biogas-Workshop am 29. Januar in Kranzberg ein. Prof. Dr. Hülsbergen vom Lehrstuhl für
Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme der TU München wird uns in seinem Vortrag über die Chancen und Risiken der BiogasErzeugung im Ökolandbau informieren.
Bei der anschließenden Diskussion geht es vor allem um die zentrale Frage: Wie gestalten wir im Biokreis den Weg hin zum langfristigen Ziel, die Verbands-Biogasanlagen mit 100 Prozent ökologisch angebautem Substrat zu beschicken? Welchen Anteil an konventionellem Substrat wollen wir für die nächste Zeit zulassen, und wie gestalten wir eventuelle Übergangsfristen?
Die Ergebnisse unserer Diskussion werden wir am 8. März auf der Biokreis-Mitgliederversammlung vorstellen.
Ablauf:
11.00 Uhr
Richtlinien Biogas: aktueller Stand Biokreis-Leitfaden, Richtlinien anderer Verbände.
12.00 Uhr
Möglichkeit zum Mittagessen.
13.30 Uhr
Biogas im Ökolandbau: Chancen & Risiken
Referent: Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme,
Technische Universität München.
15.00 Uhr
Diskussion: Zukünftige Ausrichtung des Biokreis Biogas-Leitfadens
Moderation: Gerald Herrmann, Organic Services GmbH.
Ort:
Hörger Biohotel Tafernwirtschaft, Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg.
Anmeldung:
Bitte bis spätestens 24. Januar: [email protected], Tel: 0851-75650-13, Fax: 0851-75650-21
Biokreis auf Winter- und Weihnachtsmärkten
5. - 8. Dezember, täglich bis 20.30 Uhr
Roggenburger Bio-Käsespezialitäten, ofenfrische Flammbaguette und Käsespätzle
„Allgäuer Art“ am Stand der Landkäserei Herzog auf dem Weihnachtsmarkt
in 89264 Weißenhorn.
www.landkaeserei-herzog.de
7. - 8. Dezember, 10 - 18 Uhr
Weihnachtsmarkt „Kunst & Handwerk“ bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten
in 85625 Glonn.
www.herrmannsdorfer.de
14. - 15. Dezember
„Romantische Waldweihnacht“ in 67705 Trippstadt, Johanniskreuz 1
mit Glühwein vom Privat-Weingut Hoffmann, 76831Göcklingen.
www.hdn-pfalz.de
10 - 22 Uhr, täglich
Öko-Suppen, beste Glühweine und Punsche aus den Bergen Österreichs beim Bio-Imbiss
„MilchHäusl“ im Englischen Garten. Erleben Sie im Winter in kleinen, beheizten Gondeln der
Zugspitzbahn die winterliche Natur bei kalten und warmen Getränken und schmackhaften BioKöstlichkeiten. Königinstr. 6, 80539 München. Eingang Englischer Garten, gegenüber Uni-Tierklinik.
www.milchhaeusl.de
Der Biokreis wünscht seinen Mitgliedern, Unterstützern und
Freunden sowie allen Lesern der bioNachrichten ein gesegnetes
Weihnachtsfest und ein gesundes, neues (Bio-)) Jahr!
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Aktuelles Notizen
Tourismuspreis für
Biokreis-Destillerie
Bild: muenchen.de
Mehr Bio-Essen auf Münchner Christkindlmarkt
Die Stadt München will auf die steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln reagieren und mehr ökologisches Essen auf dem Christkindlmarkt und den Auer
Dulten anbieten. Der Stadtratsausschuss für Arbeit und Wirtschaft hat daher die
Zulassungsverfahren für die Standl geändert. Standbetreiber, die Bio-Lebensmittel
verkaufen, werden künftig bevorzugt behandelt. Dabei will die Stadt sicher gehen,
dass auch Bio drin ist, wo Bio drauf steht. Die Standbesitzer müssen Zertifikate
vorlegen, außerdem sollen die Produkte kontrolliert werden.
Bio hilft dem Klima
Bioflächen emittieren weniger Lachgas
und nehmen mehr Methan aus der
Atmosphäre auf als konventionell
bewirtschaftete Flächen. Damit leisten
sie einen Beitrag zur Minderung des
Klimawandels. Dies geht aus einer
Auswertung von 19 Vergleichsstudien
aus der ganzen Welt hervor, die von
einem Expertenteam des Forschungsinstituts für biologischen Landbau
(FiBL) und der Universität Hohenheim
durchgeführt wurde.
FiBL
Josef Farthofer surft auf der Siegerwelle. Nach der Prämierung seines OVodkas zum „Besten Wodka“ bei der
ersten Falstaff Spirits Gala vor zwei
Wochen freut sich der BiokreisEdelbrenner aus dem Mostviertel nun
über die nächste Auszeichnung. Das
Produktions- und Schaugebäude „Mostelleria“ in Öhling bei Amstetten gewinnt
den
niederösterreichischen
Tourismuspreis 2013 in der Kategorie
„Produkt- und Dienstleistungsinnovation“. Die Mostelleria ist ein Presshaus aus dem Jahr 1874, das seit 2010
die Produktionsräumlichkeiten der
Destillerie Farthofer, den MostelloReifekeller sowie einen Verkaufsraum
beherbergt. Ursprünglich gehörte das
Presshaus einem Landwirt, Geschäftsmann und Inhaber einer Ziegelbrennerei namens Johann Kirchweger,
der bereits im 19. Jahrhundert Most bis
nach Berlin verkaufte. 2007 haben
Josef Farthofer und Doris Hausberger
das denkmalgeschützte Presshaus übernommen.
Startschuss für Öko-Meisterschule
In Weilheim wurde im Oktober die
zweite Öko-Meisterschule für Ökologischen Landbau eröffnet. Die 16
Studierenden, die in den nächsten zwei
Jahren ihre landwirtschaftliche Fachausbildung mit dem Meisterabschluss
krönen können, starten als Pioniere am
Standort mit positiven Erwartungen in
das erste Fachschuljahr. „Mit Weilheim
wurde ein weiterer Mosaikstein bei den
Maßnahmen im Rahmen der Initiative
BioRegio Bayern 2020 hinzugefügt,“
erklärt der LVÖ-Vorsitzende Josef
Wetzstein, „die bisherige Nachfrage
nach den neuen Bildungsangeboten
zeigt, dass hier endlich ein Angebot für
wachsende Bedürfnisse in der Ausbildung und Bildung zum Ökologischen Landbau geschaffen wurde.“
LVOE
Richtungswechsel in der Agrarpolitik
Bild:Mercator-Stif tung
Gasprobennahme im Winterweizen in Therwil.
6
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Die Ergebnisse des Sondertreffens der
Agrarministerkonferenz in München
kommentiert der Vorsitzende des Bund
Ökologische Lebensmittelwirtschaft,
Felix Prinz zu Löwenstein, so: „Die
Agrarministerkonferenz hat verantwortungsvoll entschieden. Am Ende der
langen Verhandlungen haben die
Vertreter von Bund und Ländern für
einen Einstieg in den Systemwechsel in
der Landwirtschaft gestimmt. Durch
die Entscheidung für den Mitteltransfer
von der ersten Säule in die zweite
Säule stehen ab dem Jahr 2014 zusätzlich 4,5 Prozent aller Direktzahlungen
für Maßnahmen zur Entwicklung des
ländlichen Raumes zur Verfügung. Mit
diesen 220 Millionen Euro Aufstockung der 2. Säule jährlich werden
wenigstens die Kürzungen des Budgets
für die ländliche Entwicklung, die
Kanzlerin Merkel verhandelt hatte, ausgeglichen. Damit verfügen die Bundesländer nun über Finanzmittel, um in
den nächsten Jahren zielgerichtet in die
Ausweitung des Ökolandbaus und weitere Klimaschutzmaßnahmen sowie
Tier- und Naturschutzprogramme zu
investieren.“
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Notizen Aktuelles
Landhuhn-Community eröffnet Geflügelschlachtraum
Sechzig Darlehensgeber haben in
Herrmannsdorf den neuen Geflügelschlachtraum eingeweiht. „Es ist nach
unserer Kenntnis der einzige Ort im
ganzen Landkreis, an dem Geflügel
geschlachtet werden darf“, so Karl
Schweisfurth von den Herrmannsdorfer
Landwerkstätten bei der Eröffnung.
Zusammen mit Florentine Rapp, die
das Projekt Herrmannsdorfer Landhuhn
betreut, gratulierte er den vielen Darlehensgebern zu dem von ihnen finanzierten Geflügelschlachtraum. Ein Mal
die Woche soll hier geschlachtet werden, zur Zeit ungefähr jeweils 70 Tiere.
Der Geflügelschlachtraum ist die Krönung des Projekts Herrmannsdorfer
Landhuhn, das vor drei Jahren gestartet
ist, um eine neuartige Hühnerhaltung
mit traditionellen Zweinutzungshühnern aufzubauen. Über 500 LandhuhnFreunde unterstützen dieses Projekt in
Form von Darlehen.
Berglandwirtschaft im Netz
Die Internetseite des 2012 von der LfL
eingerichteten Arbeitsschwerpunktes
Berglandwirtschaft ist gestartet. Im
Bergland ist der Anteil der Biobetriebe
überdurchschnittlich hoch und liegt im
Mittel bei über 10 Prozent. Die neue
Seite
ist
zu
finden
unter:
http://www.lfl.bayern.de/schwerpunkte/berglandwirtschaft/index.php
Giftfreie Mode
Mode ohne Gift – welche ÖkotextilLabel das wirklich garantieren, zeigt
der neue Textilratgeber von Greenpeace. In der Broschüre im Taschenformat prüfen die Umweltschützer,
welche Gütesiegel dem Verbraucher
wirklich schadstofffreie Kleidung bieten – und welche nur Feigenblättchen
sind. „Einige Labels haben sich verbessert, aber noch immer garantiert kein
Label eine wirklich saubere Textilproduktion“, sagt Manfred Santen,
Chemie-Experte von Greenpeace. Der
Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN Best) und das Global Organic Textile Standard (GOTS)
schneiden am besten ab.
Bild: Herrmannsdorfer Landwerkstät ten
Florentine Rapp (2.v.r.), Leiterin Herrmannsdorfer Landhuhn, erklärt Darlehensgebern die
Geflügelschlachtung.
Kundeninformation
Wohlverdienter Ruhestand
Nach jahrelanger, erfolgreicher Zusammenarbeit
entlässt die BIO-Line-Metzgerei Kammermeier Thomas Stärfl
in den wohlverdienten Ruhestand.
2009 wurde die gesamte Produktion der „Stärfl-Wurst“ sowie der Kundenstamm der
Naturmetzgerei Stärfl übernommen, und die BIO-Line-Metzgerei Kammermeier konnte
fortan von Thomas Stärfls großem Wissen und „Know-How“ über BIO-Lebensmittel
profitieren. Nun verabschiedet Familie Kammermeier Thomas Stärfl auch aus dem
Tagesgeschäft, in allen Bereichen.
Wie werden die Liebe und die Sorgfalt zu BIO-Lebensmitteln weiterhin so
pflegen wie in den letzten acht Jahren.
Ein herzliches Dankeschön an Familie Stärfl.
Metzgerei Kammermeier
- BIO-Line –
Hubert Kammermeier
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Aktuelles Agrarpolitik & Markt
Bauern gegen Behörden
Untersuchungspflicht zur Tbc-Bekämpfung
bei Rindern - die Situation spitzt sich zu
Von Joseph Köttl
I
m Jahr 1997 wurde Deutschland
der Status „amtlich anerkannt
tuberkulosefrei“ durch eine EUVerordnung zuerkannt. Diesen Status
hat Deutschland nach wie vor. Er ist
auch nicht gefährdet. Das liest man
von den zuständigen Ministerien in
München und in Bonn. Seither wird
die Untersuchung auf den Erreger M.
bovis (Rindertuberkulose) über die
Fleischuntersuchung geschlachteter
Rinder sichergestellt.
Nachdem im Nachbarland Österreich
bei Routineuntersuchungen im Jahr
2012 bei Rotwild ein anderer TbcErreger, der sogenannte Ziegen-Erreger
(M. caprae) gefunden wurde, leitete
jedoch das Landratsamt Oberallgäu
Reihenuntersuchungen
aller
2043
Rinderbestände im Landkreis ein. Bis
März 2013 wurden zahlreiche Tiere,
teilweise ganze Bestände, nur wegen
des Verdachts auf positiven Erregerbefall getötet. Alleine in Südbayern
wurden bis heute über 1000 Tiere getötet und in Tierkörperbeseitigungsanstalten entsorgt. Bei lediglich 22 dieser getöteten Tiere konnte der
Nachweis des Erregers M. caprae, nicht
aber des eigentlichen Rindererregers
M. bovis geführt werden. Selbst diese
Tiere waren nicht infektiös, stellten
also keine Gefährdung für andere Tiere
oder gar den Menschen dar. Die
Behörden gehen davon aus, dass
Milchprodukte wie Käse aus Beständen
mit positiven Untersuchungsergebnissen - gegebenenfalls nach einer
Wartezeit - für den Verbraucher ohne
Bedenken uneingeschränkt in Verkehr
gebracht werden dürfen. Auch eine
Gefährdung des Menschen besteht
demnach nicht.
Zweifelhafte
Untersuchungsmethoden
Bereits seit Mitte 2012 wurde im
Landkreis Oberallgäu mit zweifelhaften
Methoden nach Tbc-Erregern gesucht.
8
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Als bei dem bis März 2013
verwendeten Verfahren des
Haut- und Bluttests die
Behörden Fehlerquoten bis
zu 40 Prozent einräumten,
waren allein im Oberallgäu
schon mehr als 700 Tiere auf
Verdacht gekeult worden.
„Aber selbst die verdächtigen Tiere müssen keinesfalls
einen aktiven Erreger in sich
tragen, wenn sie auf den
Test positiv reagieren. Das
Ergebnis verweist nur auf
die Tatsache, dass das
Immunsystem der Tiere
schon einmal mit TbcErregern in Kontakt war“,
informiert Hans Spitzl,
Vorstand der Interessengemeinschaft für gesunde
Tiere (IggT), und warnt vor
einem Angstszenario, das
durch eine einseitige Stellungnahme der Behörden
entstehe.
Katastrophale Folgen
für die Betriebe
Zwischenzeitlich waren im
Oberallgäu bis zu 190 Betriebe gesperrt und durften
weder Vieh noch Milch
Bild: Stefanie Falkner
abgeben. Positive Befunde,
auch bei einzelnen Tieren in einem
Fehlerquote von bis zu 20 Prozent
Bestand, führen noch immer zu mehrannehmen.
wöchigen Betriebssperren.
„Untersuchungsmethoden mit FehlerNach massivem Protest von Tierhaltern
quoten zwischen 20 und 40 Prozent
und Landwirten wurde zudem die
sind für eine Tierseuchenbekämpfung
Untersuchung auf den sehr viel kostnicht brauchbar. Nach dem Tierspieligeren, aber vermeintlich sichereschutzgesetz dürfen gesunde Tiere
ren Simultantest umgestellt, bei dem
nicht grundlos getötet werden. Überden Tieren verschiedene Tuberkuline
wiegend gehen die Behörden zudem
aus den Erregern M. bovis und M. avivon falsch negativen Befunden aus,
um gespritzt werden und Hautschwelalso dem Nicht-Erkennen eines tatlungen auf einen positiven Befund des
sächlich erkrankten Tieres. Verblieben
vorliegenden gesuchten Erregers M.
tatsächlich kranke Tiere in den
caprae hinweisen sollen. Selbst dieser
Beständen, könnte eine Bekämpfung
Test steht in der Kritik, nicht zuletzt
über Jahre hinweg nicht erfolgreich
deshalb, weil die Schweizer Behörden
durchgeführt werden. Die Tiere würauch bei diesem Testverfahren eine
den sich immer wieder infizieren“, sagt
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Agrarpolitik & Markt Aktuelles
suchung beauftragten Tierarzt die Gemüter. Pro
Bestand soll und darf nur
eine einzige Nadel zur
Untersuchung benutzt werden. „Der Verzicht auf die
seit den 60er-Jahren gesetzlich vorgeschriebene sterile
Nadel widerspricht Sinn und
Zweck jeder Tierseuchenbekämpfung. Durch die Verwendung nicht steriler Nadeln wird die konkrete
Gefahr geschaffen, dass
Tierkrankheiten und Tierseuchen in den Beständen verbreitet werden. Das aber soll
das Tierseuchengesetz –
sogar unter Androhung von
Strafen – gerade vermeiden“, so Rechtsanwalt Gregor J. Schneider. Angesichts
dieser Missstände hat eine
große
Anzahl
von
Rinderhaltern ihr Recht auf
Klage genutzt und juristische Schritte gegen die verordnende Behörde unternommen.
Rechtsanwalt Gregor J. Schneider,
Fachanwalt für Verwaltungs- und
Agrarrecht aus München, und fügt dem
hinzu: „Nicht nur ein positives, sondern auch ein fragwürdiges Ergebnis
kann für die Betriebe verheerende wirtschaftliche Folgen haben.“ Ein führendes Versicherungsunternehmen beziffert allein die Nebenkosten nach einer
Tötungsanordnung bei Tbc-Verdacht
auf zusätzlich bis zu 3000 Euro pro
Tier. „Das entspricht bei einem Milchviehbetrieb mit 70 Kühen einem
Gesamtschaden von rund 200 000 Euro.“
Am meisten jedoch erhitzten bei den
untersuchten Betrieben die amtlichen
Weisungen an den mit der Unter-
„Ich werde meine Tiere nicht
mit Giftstoffen belasten, die
wir dadurch auch in den
Lebensmittelkreislauf bringen“, sagt Christine Posch
aus Obing, die Bio-Milch
auf ihrem Biokreis-Hof
anbietet. „Im Landkreis
Traunstein wurde kein einziger positiver Befund entdeckt und dennoch sollen
alle Tiere mit Tuberkulin
gespritzt werden.“
Untersuchungen werden ausgedehnt
Nach den flächendeckenden Reihenuntersuchungen, die seit 2012 im
Landkreis Oberallgäu durchgeführt
werden, sind die Untersuchungen auf
elf weitere Landkreise am bayerischen
Alpenrand ausgedehnt. Dort werden
alle weiblichen Rinder über zwölf
beziehungsweise 24 Monate, je nach
Landkreis, getestet. Bis Ende April
2014 soll auch in anderen Bundesländern untersucht werden, und zwar
im gesamten Gebiet der Länder eine
von den Behörden festgelegte Anzahl.
Ein gewaltiger Apparat, vom Veterinäramt bis zur Tierseuchenkasse, wird
durch Allgemeinverfügungen der Behörden in Gang gesetzt. Mehr als eine
halbe Million Tuberkulintests müssen
von der Pharmaindustrie bereitgestellt
werden, um allein die Tiere in den 13 308
Betrieben der Landkreise in Südbayern
entlang der Alpenkette zu testen.
Angesichts der minimalen staatlichen
Unterstützung der Rinderhalter, die
durch gestiegene Produktionskosten
und den Eigenanteil der TBC-Sanierungskosten in Bedrängnis geraten,
ist das eine für landwirtschaftliche
Familienbetriebe wirtschaftlich untragbare Maßnahme.
Der Milchgeldausfall eines von einer
Betriebssperre betroffenen Landwirts
wird nur zu 80 Prozent des Nettomilchgeldes und für bestenfalls 16
Wochen vom Milchförderfond getragen, und dies natürlich nur, wenn der
Milchviehhalter bisher auch in den
Milchförderfond einbezahlt hat. Wie
lange der Bayerische Milchförderfond
und die Tierseuchenkasse noch Mittel
zur Verfügung stellen können, die beide ganz oder größtenteils von Geld aus
den bäuerlichen Betrieben getragen
werden, ist nicht klar. Eine Beitragserhöhung wegen der Tbc-Bekämpfungsmaßnahme hatte die Bayerische Tierseuchenkasse bereits angekündigt.
Und kein Ende in Sicht…
„Tiere, die 2013 auf der Alm waren,
müssen nach ihrer Rückkehr untersucht
werden“, sagte eine Sprecherin des
Landesamtes für Gesundheit und
Lebensmittel. „Es ist wichtig zu sehen,
was während der Sömmerung passiert
ist.“ Vor allem im Allgäu bedeutet das
für viele Betriebe, dass sie ihr Vieh
zum zweiten Mal testen lassen müssen.
Ob es damit dann genug ist, bleibt
offen. Denn dem Bundesministerium
schrieb der Landrat aus dem Oberallgäu bereits im Mai 2013: „Ich glaube aber nicht, dass wir zumindest im
Allgäu ohne im Abstand weniger Jahre
stattfindende
Reihenuntersuchungen
auskommen werden.“
Der Autor Joseph Köttl ist freier Autor
in Herrsching.
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Aktuelles Kommentar
Wer schützt die Bauern?
Kommentar von Jörn Bender
B
eim gesundheitlichen Verbraucherschutz denken wir oft
zunächst an Empfehlungen
und Verbote hinsichtlich des Verzehrs
ganz bestimmter Lebensmittel und
Zusatzstoffe. Zuständige Behörden
agieren im Namen des Verbrauchers
dabei in der Regel nachvollziehbar
und gemäß der jeweiligen Rechtslage,
manchmal aber zumindest gefühlt
auch ein wenig aktionistisch. Dieser
Eindruck entsteht meist dann, wenn
im konkreten Fall keine akute
Gesundheitsgefährdung und seitens
des Verursachers keine vorsätzliche
beziehungsweise gar kriminelle Handlung besteht, dennoch aber sprichwörtlich mit „Kanonen auf Spatzen
geschossen wird“.
Dass vorbeugender Verbraucherschutz
im Gegenzug aber auch einen aktiven
Schutz der landwirtschaftlichen Betriebe und ihres größten Kapitals, des
Bodens, bedeuten muss, zeigt aktuell
die Thematik Dioxin und PCB (siehe
Artikel S.14/15). Bei vielen „Skandalen“ stellt sich die Frage, warum
unsere Gesellschaft nicht vorbeugend
und nachhaltig agieren, sondern offensichtlich immer nur im Nachhinein und
nach ernsthaften Störfällen erschrocken (über-)reagieren kann. Atomkraft
und Tiermehlverarbeitung (BSE) mögen alte, Fracking, Gentechnik und
grenzwertige Nitratwerte neue Beispiele für dieses immer gleiche Handlungsschema sein. Dioxin und PCB liegen zeitlich gesehen irgendwo dazwischen – die Produktion von PCB ist
seit Jahren eingestellt, Freisetzung und
Belastung beschäftigen besonders
Tierhalter mit artgerechter Freilandhaltung aber ganz aktuell.
Das größte Dilemma ist aber die Frage
der Haftung – in Verkehr gebracht
durch profitable Unternehmen der Industrie bleibt am Ende oftmals der
Landwirt auf dem Scherbenhaufen neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse
sitzen. Sein Pech: Der Acker lässt sich
eben nicht mit einer Käseglocke schützen. Bauern tragen als Lebensmittelunternehmer die Haftung für die in
Verkehr gebrachten Produkte und müssen gleichzeitig erkennen, dass Ursachensuche und Gegenmaßnahmen
kaum, im Falle eines großflächigen
Bodenaustauschs sogar unmöglich zu
finanzieren sind. Mit welchem Recht
verweigert aber unsere Industriegesellschaft dem Bauern die freie Entscheidung, an welchem Standort er
welche Haltungsform praktizieren
möchte? Brauchen wir neben oder besser gesagt für den Verbraucherschutz
am Ende auch noch ein Landwirtschaftsschutzministerium?
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
10:45
Seite 12
Biokreis Fachberatung
Landwirte fragen –
Berater antworten
Bild: Ronja Zöls
Ich möchte gerne auf meiner Ackerfläche GrüngutKompost ausbringen. Ist dies möglich?
Birte Hauschild
Vor dem Zukauf von N-haltigen organischen
Düngemitteln muss nachgewiesen werden,
dass man die Möglichkeiten der Stickstoffversorgung mit betriebseigenen Düngern und
über die Fruchtfolgegestaltung ausgeschöpft
hat. Das bedeutet, dass auf dem Betrieb eine
Fruchtfolge mit einem Mindestanteil an
Hauptfruchtleguminosen von 20 Prozent (im
Durchschnitt über fünf Jahre) eingehalten wird.
Laut Biokreis-Richtlinien dürfen nur qualitätsgesicherte Komposte eingesetzt werden, die mindestens die Anforderungen
des RAL-Gütezeichens Kompost erfüllen. Die in den BiokreisRichtlinien aufgeführten maximal tolerierten Schwermetallgehalte müssen eingehalten werden. Vor Einsatz des Kompostes muss die Zustimmung des Biokreis e.V. eingeholt werden.
Wichtig ist auch, die zulässigen Mengen zu beachten:
Grundsätzlich gilt: Betriebsfremder, organischer Dünger darf
bis zu einem Äquivalent von 0,5 DE pro Hektar und Jahr eingesetzt werden. Die Gesamtmenge des eigen erzeugten und
zugekauften organischen Düngers darf im Durchschnitt der
Flächen ein Mengenäquivalent von 1,4 DE pro Hektar und
Jahr nicht überschreiten (1 DE entspricht ca. 80 kg N).
Für Kompost gilt darüber hinaus: Die maximale Ausbringungsmenge für Kompost beträgt durchschnittlich 5 t TS pro
Hektar und Jahr. Aus technischen Gründen können mehrere
Jahresgaben zu einer Einzelgabe zusammengefasst werden, die
20 t TS pro Hektar nicht überschreiten darf.
Weitere Informationen zum Einsatz von Grüngutkomposten sind im
Anhang VIII der Biokreis-Richtlinien (S. 34) zu finden.
12
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Mein 50 qm großer Rinderstall besteht aus
einem eingestreuten Liegebereich (20 qm)
und einem Fressbereich auf Spaltenboden
(30 qm). Wie viele Mastrinder von ca. 300
bis 500 kg Lebendgewicht darf ich in diesem
Stall halten?
Jörn Bender
Die zulässige Tierzahl bemisst sich
nach der Mindeststallfläche gemäß
Anhang III der EG-Öko-Verordnung (Nr. 889/2008) bzw. den
identischen Anforderungen der
Biokreisrichtlinie. Mastrinder über
350 kg Lebendgewicht benötigen
mindestens fünf qm Fläche je Tier.
Dies entspräche in Ihrem Stall zehn Tieren.
Zusätzlich muss aber mindestens die Hälfte (im
Beispiel 2,5 qm) der Mindeststallfläche nach
Anhang III planbefestigt (und im Falle von
Liegeflächen ausreichend eingestreut) sein.
Demnach ist in Ihrem Stallabteil die planbefestigte
Liegefläche der begrenzende Faktor - diese reicht
nur für acht Mastrinder aus, so dass maximal acht
Rinder im Stall gehalten werden dürfen. Wenn Sie
weitere fünf qm des vorhandenen Spaltenbodens
in feste Fläche umwandeln könnten, dürften zehn
Tiere im Stall gehalten werden.
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23.12.2013
10:46
Seite 13
Fachberatung Biokreis
Lohnt sich der Einsatz von Getreideschrot in der Rindermast?
Andrea Helmer
Vor der Betrachtung der Frage aus rein ökonomischer Sicht
sollte sich jeder Tierhalter zunächst die Frage stellen, ob er
seine Rinder überhaupt mit Getreide füttern möchte. Einige
Landwirte sind der Auffassung, dass Kraftfuttergaben den
Monogastern vorbehalten sein sollten, da sie für Rinder artenuntypische Futtermittel darstellen und dadurch in Konkurrenz
zur Humanernährung stehen.
Aus ökonomischer Sicht sind Kraftfuttergaben bei der Rinder-/Ochsen-/
Bullenmast aber sicherlich sinnvoll. Durch Kraftfuttergaben kann die
Mastdauer bedeutend verkürzt und die Schlachtkörperkategorie verbessert
werden. Dadurch können Stallplatzkosten und Arbeitszeitaufwand pro Tier
reduziert werden. Im Sommerhalbjahr spielen Stallplatzkosten keine Rolle
und der Arbeitszeitbedarf würde durch eine Kraftfuttergabe auf der Weide
eher erhöht werden. Während der Winterperiode spielen diese beiden Punkte
aber eine bedeutende Rolle. Dazu kommt der durch eine längere Mastdauer
erhöhte Bedarf an Energie und Rohprotein zur Erhaltung.
Nach dem Einstallen sehen viele von unseren Rindern
und Kühen etwas struppig aus, und manche husten…
Peter Paulus
Zum Ende der Weidesaison sind die
Temperaturen nachts oft schon sehr niedrig, so dass den Rindern ein dichterer
„Winterpelz“ wächst. Sind die Ställe
warm, sollte man die Tiere nach dem
Einstallen scheren, damit sie nicht schwitzen und an Rindergrippe erkranken.
Geschorene Tiere sind leichter sauber zu
halten und in einem kurzen Haarkleid nisten sich nicht so
leicht Ektoparasiten ein.
Sobald Tiere husten, sollte man auch an Lungenwürmer
denken. Hierzu sei die Untersuchung von Kotproben empfohlen, so erhält man Gewissheit über den Grad einer
Verwurmung, auch mit Magen- und Darmwürmern.
Bereits bei einer mittelgradigen Verwurmung ist dringend
Parasitenbekämpfung erforderlich, da diese bereits zu
einer starken Beeinträchtigung der Tiere führen kann.
Wenn die Weideflächen auf feuchten Standorten liegen,
muss man auch an Leberegel denken. Ein Nachweis kann
aus einer Tankmilchprobe ermittelt werden. Zur Bekämpfung sowohl von Leberegeln wie auch diversen
Ekto- und Endoparasiten gibt es auch für Biobetriebe
zugelassene Mittel. Die Beratung ist gerne behilflich bei
der Auswahl und gibt Tipps zur Behandlung mit
Naturheilmitteln.
Wichtig: Auch wenn man nicht weidet, können Tiere, die
Grünfutter zu fressen bekommen, stark verwurmen. Da
das Rehwild mancherorts extrem verwurmt ist und seinen
Kot auch in Wiesen und Kleegrasäckern absetzt, gelangen
infektiöse Parasitenlarven mit dem Grünfutter in die Ställe
und werden vom Vieh aufgenommen.
Der Ackerfuchsschwanz breitet sich immer mehr
aus. Welche wirksame Gegenmaßnahme gibt es?
Andreas Huber
Ackerfuchsschwanz entwickelt sich
gut im Winterroggen, aber ganz besonders bei Fruchtfolgen mit Winterweizen. Eine sehr wirkungsvolle Eindämmung für dieses Beigras ist das so
genannte Falsche Saatbeet. Dies wird
auch im konventionellen Bereich gerne
praktiziert, da eine chemische Behandlung von Gräsern teuer und sehr schwierig ist.
Falsches Saatbeet heißt: Mitte September wird das
Saatbeet ohne Saat bereitet, so dass der
Ackerfuchsschwanz auflaufen kann. Bei der eigentlichen Saat (vier bis sechs Wochen später) wird dann
das Beigras durch die Kreiselegge ausgerissen und
verschüttet. Wichtig ist, bei der Saat flach zu arbeiten
(5 cm), um nicht zu viel neuen Samen vom
Ackerfuchsschwanz an die Oberfläche zu bringen.
Bodenschluss ist durch das abgesetzte Saatbeet bereits
gegeben. Eine Herausforderung ist beim Falschen
Saatbeet jedoch die verzögerte Abtrocknung. Das
heißt: Trockene Witterung unmittelbar nutzen!
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
10:46
Seite 14
Biokreis Fachberatung
Dioxin und PCB – viele offene Fragen
Expertentagung des BÖLW zeigt Handlungsfelder auf
Von Jörn Bender, Christina Reifenrath, Ulrich Schumacher und Peter Röhrig
Dilemma Dioxin: Tiergerechte Freilandhaltung bedeutet auch mehr Kontakt zur möglicherweise belasteten Umwelt.
D
ie Tierhaltung auf Weiden
und Ausläufen ist seit jeher
ein wesentliches Element des
ökologischen Landbaus. Auch für
viele konventionelle Betriebe ist die
traditionelle Mutterkuh- oder Schafhaltung im Freiland der Schlüssel
für ein tiergerechtes, mitunter kostengünstiges Produktionssystem.
Risikofaktor Boden
Die Freilandhaltung ermöglicht den
Tieren den aktiven und natürlichen
Kontakt zur Umwelt – zu Pflanzen,
Luft, Niederschlägen, Sonne, Wind und
auch zum Boden. Leider hat gerade
hier häufig eine Problematik ihren
Ursprung, die aus Fehlentscheidungen
der vergangenen Jahrzehnte resultiert:
Zwei Stoffgruppen, Dioxine und
dioxinähnliche PCB (Polychlorierte
Biphenyle), können sich in Böden
anreichern und auf diesem Wege in die
tierische Nahrungskette gelangen.
Dioxin und PCB
Dioxine entstehen bei unzureichenden
Verbrennungsprozessen. Großräumige
Belastungsschwerpunkte liegen in Gebieten, in denen es in den vergangenen
150 Jahren viel Schwerindustrie gab.
Aber auch alte Feuerstellen können
etwa in einem Auslauf kleinräumig zu
Dioxineinträgen führen. PCB wurde bis
zum Verbot im Jahre 2001 in
Kondensatoren, Hydraulikölen, Dichtfugen und Farben eingesetzt. Da nicht
14
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
erfasst ist, wo überall derartige Stoffe
verbaut wurden und beim Abriss oder
der Sanierung von Gebäuden keine
spezielle Entsorgung dieser Giftstoffe
erfolgt, werden immer wieder industriell hergestellte PCB neu freigesetzt
und gelangen in die Umwelt.
Die Gesamtaufnahme der Umweltschadstoffe Dioxin und PCB, zum
Beispiel über Milch, ist allein zwischen 1987 und 2000 um 80 Prozent
gesunken und weiterhin niedrig. Dabei
ist die Aufnahme über Rindfleisch
deutlich kleiner als die über Milchund Fischprodukte (Umweltbundesamt
2013). Die Belastungen mit PCB und
Dioxin sind dennoch allgegenwärtig.
Dioxine und PCB bauen sich nicht ab.
Da sie fettlöslich sind, gelangen sie vor
allem über tierische Lebensmittel in
die Nahrungskette und reichern sich
auch im menschlichen Fettgewebe an.
Grenzwerte
Der EU-Gesetzgeber orientiert sich bei
der Festsetzung von Grenzwerten an
der Giftigkeit der Stoffe, ihrem Anreicherungsverhalten und an der Unvermeidlichkeit der Belastung. Ebenso
wird die Häufigkeit des Verzehrs
bestimmter Produkte berücksichtigt.
So wurden wegen einer hohen Hintergrundbelastung und relativ geringem
Verzehr, möglicherweise aber auch
aufgrund guter Lobbyarbeit, zum Beispiel beim Fisch vergleichsweise hohe
Bilder: Jörn Bender
Grenzwerte festgelegt.
Nach Aussagen des in Deutschland
zuständigen Bundesumweltministeriums fand in diesem Zusammenhang
allerdings die naturgemäß etwas höhere Belastung von Produkten aus der
Freilandhaltung keine Berücksichtigung. So wurde bei Rindfleisch die
Grenzwertsetzung auf Grundlage von
Daten aus der Bullenmast im Stall und
der
Altkuhverwertung
aus
der
Milchviehhaltung abgeleitet.
Wie können PCB/ Dioxin
eingetragen werden?
Eine bedeutsame Hintergrundbelastung
liegt häufig in Überschwemmungsgebieten von Flussläufen vor, da hier
immer wieder belastetes Material aus
früherer Zeit verlagert wird. Über die
Luft sind zudem in etlichen Regionen
in der Nähe von Industrieansiedlungen
Einträge in Böden gelangt, die noch
heute relevant sind.
Punktbelastungen als Eintragsquelle können zum Beispiel über belasteten
Recyclingschotter, Stall-Anstriche, Dacheindeckungen (sofern davon Wasser zur
Tränke oder in Ausläufe abfließt),
Einstreumaterialien, ausgetretenes Öl
sowie Brandstellen auf Betrieben zu
finden sein.
Entsprechende Checklisten, die eine
Risikoabschätzung für den landwirt-
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23.12.2013
10:47
Seite 15
Fachberatung Biokreis
Wird Wasser vom Dach in den Auslauf abgeleitet, muss die Dacheindeckung wie im Bild unbedenklich sein.
schaftlichen Betrieb ermöglichen, wurden vom BÖLW erstellt und bieten
zusammen mit der Beratung der Ökoverbände eine Hilfestellung. Auch das
Bundesumweltministerium, zuständige
Landesbehörden oder die Landwirtschaftsverwaltungen stellen Informationsmaterial und Handlungsanleitungen
zur Verfügung.
eingelagerten Giftstoffe mit der Milch
an das Kalb weiter, wo diese sich im
Körpergewebe anreichern. Bei Schafen
konzentrieren sich PCB und Dioxin in
der Leber auf, weshalb die Lebern der
Tiere in belasteten Regionen nicht in
den Verzehr gelangen. In der Geflügelhaltung ist die Belastung der Eier ein
entsprechender Indikator.
Aufnahme über Futtermittel
und Tränkewasser
Viele Untersuchungen legen den
Schluss nahe, dass eine Aufnahme in
den Körper durch den Fress- bzw.
Tränkevorgang der Tiere erfolgt. Besondere Gefahr geht dabei von belasteten Partikeln aus, die dem Futter oder
dem Tränkewasser anhaften. Hierfür
kommen sowohl der „natürliche“ Boden in Frage als auch kontaminierte
Materialien und deren Staub, etwa aus
Dacheindeckungen, Recyclingmaterialien, Siloanstrichen oder belasteten
Holzmaterialien. Bekannt ist, dass kontaminierter Boden, der Heu oder
Grassilage anhaftet oder direkt beim
Fressen auf Weide und Auslauf aufgenommen wird, zur Belastung der Tiere
führt.
Was kann der Tierhalter
vorbeugend tun?
Sind Risiken beziehungsweise eine
Belastung anzunehmen, gibt es eine
Reihe von Management-Empfehlungen, die umgesetzt werden können.
Eine gut versorgte Mutterkuh gibt
weniger Dioxin/PCB in die Milch ab
als eine mit schlechter Futterversorgung und entsprechend höherem Abbau
von Körperfett. Belastete Jungtiere
sollten mit weitgehend unbelastetem
Futter ausgemästet werden, um einer
späteren Überschreitung von Grenzwerten vorzubeugen. Sind Auslaufbereiche kontaminiert, müssen diese ausgezäunt werden. Bei der Futtergewinnung auf belasteten Flächen sollte der
Aufwuchs vergleichsweise hoch abgeschnitten werden, um Verschmutzungen mit Bodenpartikeln zu reduzieren.
Was ist betroffen?
Wenn es auf einem Rinder haltenden
Betrieb Belastungen gibt, sind vor
allem Jungtiere betroffen. So geben
Kühe, zum Beispiel in der Mutterkuhhaltung, die im eigenen Fettgewebe
Wer haftet?
Der Landwirt ist als
unternehmer“ dafür
dass seine Produkte
Grenzwerte einhalten.
„Lebensmittelverantwortlich,
die zulässigen
Er muss auch
eine entsprechende Vorsorge treffen,
obwohl viele Fragen zu Ursachen,
Giftigkeit und Stoffströmen bei PCB
und Dioxin nach wie vor unklar sind.
Ob er für Einträge verantwortlich ist
oder nicht: Aktuell haftet der landwirtschaftliche Betrieb für alle Schäden.
Die eigentlichen Verursacher-Unternehmen, die PCB oder Dioxin in
Produkten trotz bekannter Risiken verkauften, und der Staat, der möglicherweise zu spät dagegen vorging, bleiben
derzeit außen vor.
Ausblick
Hieraus ergeben sich eine Reihe von
Forderungen und Fragen, etwa bezüglich Vorsorge, Haftung, Untersuchungsmethoden und -möglichkeiten
sowie nach einer angemessenen Beratung und Betreuung betroffener
Betriebe durch Verbände und staatliche
Stellen im Schadensfall.
Mit diesen Fragen beschäftigte sich ein
Seminar des Biokreis NRW im November 2013. Lesen Sie mehr dazu in
den nächsten bioNachrichten!
Die Autoren Jörn Bender (Biokreis
e.V.), Christina Reifenrath (Naturland
e.V.), Dr. Ulrich Schumacher (Bioland)
und Peter Röhrig (BÖLW) sind
Mitglieder der BÖLW-Arbeitsgruppe
Umweltkontaminanten.
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
10:47
Seite 16
Biokreis Fachberatung
Für jeden was dabei
Die weltgrößte Landtechnikmesse Agritechnica bietet
Maschinen und Traktoren für alle Betriebsgrößen.
Von Jörn Bender
Geht man gezielt durch die mit glänzenden Maschinen gefüllten Messehallen in Hannover (Agritechnica 12.
bis 16.11.2013), fallen neben den
Superlativen der Landwirtschaft
auch die Maschinen ins Auge, die für
den durchschnittlichen BiokreisMitgliedsbetrieb von Bedeutung sein
können. Nachfolgend eine kleine
Agritechnica-Messeauswahl:
Krone Swadro 38 –
hilfreiche Details
Der Krone-Einkreiselschwader „Swadro 38“ ist mit 3,8 m Arbeitsbreite für
den kleineren bis mittleren Grünlandbetrieb völlig ausreichend dimensioniert. Hilfreich ist die einfache und
robuste Klappung der Arme für eine
Reduzierung der Arbeitsbreite während
der Straßenfahrt – eine Demontage ist
nicht mehr notwendig. Für viel
Laufruhe sorgt zudem ein zusätzliches,
frei pendelndes Stützrad unter der
Dreipunktaufnahme.
Göweil GHU 10 –
altbewährte Technik
Kaum ein Betrieb im Mittelgebirge, der
nicht mit einem Heckcontainer für
Wald- und Hofarbeiten ausgestattet ist.
Hier bietet die Firma Göweil seit
Bilder: Jörn Bender
Aktuelles John-Deere-Gesicht: der Traktor
6090 RC.
16
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Jahren ein bewährtes Programm für die
sogenannte „Hochkippschaufel GHU“
an. Die Container sind über einen
Hydraulikzylinder kippbar und können
zudem einfach für eine Euro-Aufnahme am Frontlader aufgerüstet werden (Möglichkeit zur Dreipunktanhängung bleibt bestehen). Der GHU 10
mit Innenmaßen von 1 m x 2 m und
einem Eigengewicht von rund 380 Kilo
weist eine Nutzlast von 3 500 Kilo auf.
Die Container sind mit einer Schürfleiste aus Hardox 500 ausgestattet und
mit zahlreichen sinnvollen Zusatzausstattungen (z.B. Rungen und höheren
Bordwänden) zu kombinieren. Lackierungen in verschiedenen Farbtönen
sind zudem möglich.
John Deere Serie 6 MC und RC –
Traktoren für die Praxis
Ausgereifte Technik ohne allzu viele
Extras – so könnte man die kompakte
Baureihe der JD-6-MC (Standard) und
6-RC (Premium) Traktoren beschreiben. Rahmenbasis der Vierzylindermodelle ist die vorhergehende 30erSerie, allerdings mit verkürztem Radstand gegenüber den technisch aufwendigeren aktuellen 6-M- und 6-R-Modellen. Bei Leistungen zwischen 90
und 110 PS aus 4,5 l Hubraum sind die
kompakten Schlepper daher auch für
kräftige Frontladerarbeiten hervorragend geeignet.
Deutz-Fahr Compacmaster –
kleines Multitalent
Die Press-Wickelkombination „Compacmaster“ stellt anspruchsvolle Technik in kompaktem Format zur Verfügung. Mit nur rund 3,5 Tonnen Einsatzgewicht und 4,5 m Gesamtlänge
kombiniert das einachsige Modell eine
Festkammerpresse (1,25 m Ballendurchmesser) mit einer Wickeleinrichtung für Silageballen unmittelbar in der
Presskammer. Der Leistungsbedarf
liegt bei gut 100 PS.
New Holland T4 –
Mädchen für Alles
Modernes Design zeichnet die Traktorenserie T4 von New Holland aus.
Vierzylinder-Common-Rail-Motoren mit
3,4 l Hubraum und zwischen 75 und
114 PS sorgen in Kombination mit der
neuen „DeluxeVisionView Kabine“
inklusive serienmäßigem Dachlukenfenster für einen ansprechenden und
dank 55° Lenkeinschlag auch sehr
wendigen Traktor für viele Herausforderungen.
Durchdachte Details: die Göweil-Kippschaufel
GHU.
Praxistauglich: Armklappung am Krone
Swadro 38.
ne
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23.12.2013
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.10.2008 16:03:44 Uhr
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23.12.2013
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Seite 18
Biokreis Fachberatung
Erste Gehversuche
Zweinutzungshühner: Ein Erfahrungsbericht vom Klosterhof Bünghausen
Von Peter Schmidt
S
tändig fragte die Kundschaft
nach Hähnchenfleisch – oder
auch nach Eiern. Doch liefern
konnten und wollten wir, Ökolandwirte aus Gummersbach (NRW),
nicht. Denn es hat uns einfach nicht
gefallen, dass zum Beispiel bei den
Legehühnern die Brüder einfach
vergast und geschreddert werden.
Mit dem Thema Hühner hatten wir uns
schon länger beschäftigt. Doch zunächst scheiterte es an der Unterbringung. Einen festen Stall hätten wir
kaum genehmigt bekommen – außerdem sind die Hänge bei uns am Rande
des Aggertales im Oberbergischen
Kreis (NRW) so steil, dass die
Baukosten das ganze Projekt unrentabel machen würden. Einen mobilen
Hühnerstall moderner Prägung hatten
wir zwar besichtigt. Aber schnell war
klar: Auch dafür ist es hier zu steil, die
Flächen zu klein und die Wege zu
schmal, um die riesigen Hühnerschiffe
zu rangieren. Also blieb es bei der
Bauwagen-Lösung. Eine überschaubare Investition in den neuen Betriebszweig, dessen Tauglichkeit sich
erst beweisen musste. Ein alter
Bauwagen war gefunden, der für einen
bescheidenen Betrag für die Hühner
hergerichtet wurde.
Im Mai kamen die Eintagesküken per
Post. Bestellt hatten wir Küken der
Rasse „Les Bleues“, in Frankreich
„Bresse-Hühner“ genannt. Diese Rasse
gilt als interessantes Zweinutzungshuhn, das vernünftige Gewichte ebenso
auf die Waage bringen wie auch eine
halbwegs wirtschaftliche Zahl von
Eiern legen soll. So würden die Les
Bleues laut Versender-Info immerhin
nach rund drei Monaten mehr als 2,3
Kilo auf die Waage bringen und später
so rund 250 Eier pro Jahr legen mit
einem durchschnittlichen Eigewicht
von 63 Gramm – also irgendwo auf der
Grenze der Klassifizierung zwischen
M- und L-Eiern. Soweit die Zielmarken.
Robuste Küken
Doch vor der Vermarktung kommt die
Aufzucht. Die Eintagesküken wurden
im Bauwagen mit Warmlicht-Lampen,
Wasser und dem unveränderten Kükenfutter aus dem Futterwerk großgezogen. Eingestreut haben wir mit dem
weichen Dinkelspelz. Vom ersten Tage
an machten die Tiere einen robusten,
lebensfrohen Eindruck, der sich über
die gesamten vier Wochen Kükenaufzucht hielt. Ein Küken von 61 gelieferten hat die ersten vier Wochen nicht
überlebt. Das ist insgesamt eine gute
Quote.
Nach etwa vier Wochen kamen die
Jungtiere auf die Weide. Bei uns im
Oberbergischen heißt dies: vor fliegenden Angreifern geschützt auf die
Streuobstwiese. Begrenzt wird der
Hühnerauslauf durch ein Geflügelnetz,
das bis heute unelektrifiziert ist, bei
Bedarf und Fuchsbedrohung aber elektrifiziert werden kann.
Bilder: Schmidt
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
10:50
Seite 19
Fachberatung Biokreis
Lebensfroh und robust zeigten sich die
Küken.
Die Agiltät der Tiere überzeugte auch während der Mastzeit.
Nach sechs Monaten waren die Eier rund
50 Gramm schwer.
Zunächst einmal das emotional
Schöne: Es war eine Freude, die
Hühner lebensfroh und pickend auf
ihrer Weide zu erleben. Und nach einer
Zeit zeigte das ein oder andere Tier
auch Tiefflug-Ambitionen. Ein Bild,
das online und real auch die Kundschaft überzeugte. Denn, das war uns
zuvor klar, Zweinutzungshühner kann
man nicht für kleines Geld anbieten, da
muss der Preis schon höher sein. Damit
die Menschen bereit sind, diesen höheren Preis zu zahlen, muss man ihnen
auch den ethischen Mehrwert erklären
und zeigen.
Gefüttert haben wir während der
Mastperiode neben dem Mastfutter aus
dem Futtermittelwerk noch Roggenkörner aus dem Silo, eingestreut haben
wir den Stall in dieser Zeit mit
geschnittenem Stroh.
49 Hähnchen und Hühnchen haben wir
zur Schlachtung gebracht – zehn
Hennen sind als Test-Legehühner bei
uns geblieben. Und natürlich ein Hahn,
der über seine Frauen wachen soll. Die
Schlachtergebnisse jedoch hielten nicht
das, was die Rasse-Angaben versprachen. Der schwerste Hahn war knapp
zwei Kilogramm schwer, das leichteste
Hühnchen stark ein Kilo. Das war auf
jeden Fall leichter als geplant. Gern
hätten wir noch ein paar Gramm mehr
genommen. Doch die Les Bleues
waren halt im Freiland sehr aktiv, die
Hahnenkämpfereien dürften auch einiges an Gewicht gekostet haben.
Ab dem vierten Monat legten die verbliebenen Testhennen die ersten Eier,
gerne auch unter 30 Gramm schwer.
Das war auch in Ordnung, denn täglich
wuchsen dann die Eier ein wenig. Jetzt
– im sechsten Monat – liegen die meisten Eier bei einem Gewicht von gut 50
Gramm, also immer auf der Grenze
zwischen S und M.
Mastgewichte: leichter als erwartet
Vier Wochen der Mastzeit verliefen
absolut problemlos. Tageszunahmen
haben wir nicht gemessen, doch das
Wachstum war durchaus augenscheinlich. Je mehr die Hähne aber die
Geschlechtsreife erreichten, desto stärker zeigte sich deren Kampfbereitschaft. Zuerst versuchten nur einige
Hennen draußen zu nächtigen, statt
sich mit den Raufbolden in einen
Hühnerwagen zu bewegen. Gegen
Ende waren es fast alle Tiere, die auf
Bäumen oder dem niedrigeren Baumschutz einen Schlafplatz suchen wollten. Gestutzte Federn halfen allenfalls,
die allzu hoch fliegenden unten zu halten. Lästig war jedoch, dass wir letztlich jeden Abend die Tiere per Hand in
den Stall bugsieren mussten. Darum
entschlossen wir uns auch nach gut
drei Monaten zur Schlachtung.
Vermarktung funktioniert
Was jedoch den Verkauf angeht, war
die Hühner-Mastaktion ein echter
Erfolg. Wir haben die Tiere unseren
bisherigen Hofkunden für 13,50 Euro
pro Kilo angeboten. Die Nachfrage
war enorm, da zumindest bei uns in der
Region kaum Bio-Hähnchenfleisch zu
erhalten ist. Außerdem überzeugt eben
auch die Agilität der Tiere, denn im
Vergleich zu gemästeten Bio-Hybriden
steckt hier wirklich Leben drin. Das ist
ein echtes Verkaufsargument.
Leider zeigten sich auf den HähnchenBrüsten erste Blasen, obwohl kein Tier
seine Brust aufgrund von Übergewicht
über den Boden geschoben hat. Dies,
so hörte ich später von anderen
Mästern, nimmt im Laufe der weiteren
Mastwochen zu. Unterbinden könne
man die Hühnerkämpfe, wenn man die
Hühner von den Hähnchen trennt und
in einem zweiten Stall oder Bauwagen
unterbringt. Soweit aber ist es bei uns
noch nicht gekommen, da der zweite
Bauwagen erst für 2014 geplant ist.
Unser persönliches Fazit: Ja, wir
machen weiter mit den Zweinutzungshühnern. Sie lassen sich
erfolgreich vermarkten – und auch
bei den aktuell noch zu kleinen Eiern
finden sich Kunden, denen die Eier
55 Cent wert sind. Und wir fühlen
uns einfach wohler, können die
Nicht-Hybriden im Bedarfsfall sogar
selbst vermehren. Allerdings überlegen wir, ob wir bei „Les Bleues“ bleiben oder etwas anderes versuchen.
Zweinutzungshühner „Les Bleues“
Stärken
vital, kein Medikamenteneinsatz
einfache Haltung
gute, ethische Vermarktungsargumente
besonders geeignet für Direktvermarkter
Suppenhühner mit Gewicht
Schwächen:
leichter als „geplant“
Hahnenkämpfe
Brustblasen
kaum geeignet als Handelsware
Eier nach 6 Monaten vergleichsweise leicht
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Biokreis Beratung
Natürlich gegen Mastitis und Grippe
Von Peter Paulus
B
iobetriebe sind gemäß EGÖkoverordnung verpflichtet,
ihre Tiere mit Naturheilverfahren zu behandeln, wenn sie
krank sind. Tiere, die drei Mal pro
Jahr allopathisch behandelt wurden,
verlieren ihren Bio-Status und müssen folglich wieder umgestellt werden. Wenn also eine Kuh mit antibiotischen Trockenstellern behandelt
wird und noch zwei weitere Antibiotikabehandlungen folgen, - zum
Beispiel antibiotische Gebärmuttereinlagen, wenn die Nachgeburt sich
nicht löst, oder bei Mastitis -, darf
die Milch sechs Monate lang nicht
mehr als Biomilch vermarktet werden!
Im Alltag, besonders in größeren Beständen, zeigen sich im Hinblick auf
Tierbeobachtung und Einzeltierbetreuung oft die Grenzen des Machbaren. Die allermeisten Betriebsleiter
haben sich in den vergangenen Jahren
auf dem Gebiet der Naturheilverfahren
und besonders der Homöopathie in
Seminaren weitergebildet. Zur streng
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
klassischen homöopathischen Behandlung ist jedoch eine enge Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt erforderlich,
wenn man legal arbeiten will.
Einfach, legal und zuverlässig sind
homöopathische Komplexmittel. Dabei
sind die Komplexmittel der Firma
Ziegler Tierarznei bei Tierärzten weit
verbreitet.
So verabreicht man bei akuter Mastitis
Echina-logoplex, kombiniert mit Phytolacca-logoplex, jeweils 10 ml durch
subkutane Injektion. Je nach Schwere
der Erkrankung ist eine Nachbehandlung nach sechs bis 12 Stunden mit
gleicher Dosis notwendig. Weiter behandelt wird – eventuell mit reduzierter Dosis – noch zwei bis drei weitere
Tage.
Bei chronischer Mastitis oder auch
hohen Zellzahlen hat sich Pytolacca-Slogoplex bewährt, eventuell ergänzt
mit Flor-de-Piedra-logoplex.
Bild. Stefanie Falkner
Als Initialdosis werden am ersten Tag
je Medikament 10 ml verabreicht, eine
Nachbehandlung erfolgt am dritten und
fünften Tag mit reduzierter Dosis.
Sollte der Erfolg der Behandlung noch
nicht ausreichend sein, wird nach zwei
bis drei Wochen in der gleichen Weise
nachbehandelt.
Aktuell erkranken in vielen Ställen
Tiere an Rindergrippe. Auch für dieses
Problem gibt es bewährte und erprobte
Medikamente der Firma Ziegler Tierarznei. Besonders zu erwähnen ist die
Behandlung mit TR-16-logoplex-Novo, je nach Verlauf der Krankheit kombiniert mit Belladonna-logoplex oder
Echina-logoplex. Die Behandlung erfolgt mit variablen Dosen je nach Tiergewicht einige Tage lang und hat selbst
bei akuten Verlaufsformen mit hohem
Fieber beste Heilungserfolge gebracht.
Bei Fragen zu Tierbehandlungen ist
die Biokreis-Beratung behilflich.
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Biokreis Aktuelles
Erstes Biokreis-Partner-Treffen
Verarbeitertag 2013: Begegnung mit Atmosphäre
Von Heidi Kelbetz
Den Zebu-Rindern schmeckt´s: Die Bewohner des Tiergarten Nürnberg bekommen nun Futter mit Biokreis-Siegel.
I
nformativ, gesellig, spannend
und köstlich: Der BiokreisVerarbeitertag am 11. und 12.
Oktober im Tiergarten Nürnberg
bot Vorträge, Austausch, eine nicht
alltägliche Zooführung, wunderbares Essen und die Aufnahme des 100.
Biokreis-Verarbeiter-Betriebs.
Zoo und Bio: Geht das zusammen? Die
ökologische Landwirtschaft schreibt
sich die artgerechte Haltung der
Nutztiere groß auf die Fahnen – die
Haltung von Wildtieren in Gehegen
erscheint im Widerspruch dazu. Bei der
Kooperation des Biokreis mit dem
Tiergarten Nürnberg geht es jedoch
nicht darum, dem gesamten Unternehmen das Prädikat „Bio-Zoo“ zu verleihen, sondern um den Aspekt der
Fütterung. Und zwar von Tier und
Mensch, sprich Besucher.
des Futters für seine Tiere. Auf 80 ha
wächst hier Grünfutter – für die
Manatis (Seekühe) deutsches Weidelgras, für die Zoobewohner aus der
Steppe extra magere Mischungen mit
wenig Klee. Auf weiteren 10 ha werden neben Hafer, Mais und Futterrüben
auch Topinambur oder Bambus für die
Pandas angebaut. Das reicht, um 90
Prozent des Futterbedarfs des Tiergartens zu decken. Betriebsleiter Gerhard Schlieper hat den Betrieb nun auf
bio umgestellt – und sich bei diesem
Schritt auch gleich zu einer Mitgliedschaft im Biokreis entschlossen. „Bio
passt einfach zu uns“, sagt Gerhard
Schlieper und erzählt von vielen weiteren Bereichen, in denen sich der
Tiergarten Nürnberg unter Führung
von Direktor Dr. Dag Encke für
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
engagiert.
Der Tiergarten Nürnberg kümmert sich
auf dem städtischen Gut Mittelbüg bei
Schwaig als einziger großer Zoo in
Deutschland selbst um die Erzeugung
100 Verarbeiter im Biokreis
Daher passen auch Helga und Peter
Noventa, die Betreiber des Tiergartenrestaurants „Waldschänke“, perfekt
22
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Bilder: Heidi Kelbetz
zum Nürnberger Tiergarten. Sie
machen Bio aus eigener Überzeugung,
seit 2011 haben sie knapp 75 Prozent
ihrer Speisekarte auf biologisch und
wenn möglich regional erzeugte
Zutaten umgestellt. Nun sind auch sie
dem Biokreis e.V. beigetreten, um
Logo und Netzwerk des Verbandes zu
nutzen. Im wunderschönen Ambiente
der Waldschänke fand am 11. und 12.
Oktober der Biokreis-Verarbeitertag
mit optimaler (natürlich 100 Prozent
ökologischer) Verpflegung statt. Nach
dem Empfang mit Kaffee und köstlichem Kuchenbuffet führte zunächst
Direktor Dr. Dag Encke durch seinen
Tiergarten. Die Teilnehmer erfuhren
viele spannende, oft amüsante, aber
auch besorgniserregende Details über
die schwierige Nachzucht von Eisbären, die Gruppendynamik von Delfinen und das große Rätsel der sterbenden Eichenbestände, das inzwischen
gelüftet ist: Spezialisierte Arten von
Phytophtora schicken sich gerade an,
unsere heimischen Baumarten anzugreifen. Zurück in der Waldschänke
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Aktuelles Biokreis
v.l.n.r.: Hans Meier (Biokreis), Michael und Sandra Oppel
(Steigerwaldbäckerei), Peter und Helga Noventa (Tiergartenrestaurant
Waldschänke), Dr. Peter Pluschke (Stadt Nürnberg); 2. Reihe: Gerhard
Schlieper (Futtermeister Tiergarten N.), Dr. Dag Encke (Direktor Tiergarten
N.), Sepp Brunnbauer (Biokreis).
wurden Gut Mittelbüg und das Tiergartenrestaurant sowie die Steigerwaldbäckerei Oppel als 100. Verarbeitermitglied offiziell in den Biokreis
aufgenommen. Im Anschluss stellte
Umweltreferent Dr. Peter Pluschke
Konzept und Aktivitäten der „Biometropole Nürnberg“ vor: Als alljährliche Gastgeberin der BioFach fühlt sich
die Stadt dem Biogedanken verpflichtet, engagiert sich mit großem Erfolg
für ökologische Lebensmittel in
Kantinen, Kitas und Schulen, organisiert jedes Jahr den dreitägigen Markt
„Bio erleben“ mit über 100 Ausstellern
und will unter anderem auch den weltberühmten Christkindlmarkt „ökologisieren“, die Nürnberger Uni bietet den
Masterstudiengang „Organic Business“
an. Der weitere Abend stand ganz im
Zeichen des herrlichen Vor-, Hauptund Nachspeisenbuffets sowie einer
reichhaltigen Auswahl an Bio-Weinen
und -Bieren.
Verunsicherung aus Brüssel
Der zweite Tag des Verarbeitertreffens
in der Waldschänke begann mit einem
Vortrag von Dr. Alexander Beck,
Geschäftsführender Vorstand der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. AoeL. „Neues aus Brüssel“
lautete das Thema und allein die
Fragen nach Biohefe, Gewürzen für
Wurstwaren und Lagerschutz im landwirtschaftlichen wie im Verarbeitungsbetrieb, die die Teilnehmer zu Anfang
des Vortrages stellten, zeigten, dass die
Branche im Moment von den Signalen
Pressetermin mit Fernsehen: Biokreis-Geschäftsführer Sepp
Brunnbauer im Interview mit dem BR.
aus Brüssel verunsichert wird. Eine
weitere Novellierung der EU-Bio-VO
wird mit Skepsis gesehen. Diese
Skepsis teilt auch Dr. Beck, denn der
Ansatz für viele Änderungen wird aus
Verbraucherwünschen generiert. So
sprachen sich in einer Fragebogenaktion die Verbraucher mehrheitlich
gegen Ausnahmeregelungen aus – ein
auf den ersten Blick durchaus verständlicher Wunsch, der aber in der
Umsetzung in einem kontrollierten Regelwerk wie der EU-Bio-VO Erzeuger
bis zur Existenzgefährdung einschränken kann. Diese Entwicklung sei kontraproduktiv, da schon jetzt zu wenig
Bioware da ist. Durch die EU werde
die Ware noch mehr verknappt, so Dr.
Beck. Er kritisierte auch den hohen
Kontrollaufwand, der aus der Neuregelung entsteht. Damit würden besonders diejenigen bestraft, die aus Überzeugung alles gut machen, und dafür
großen Strukturen in die Hände
gespielt. Doch es gibt nicht nur negative Entwicklungen: Die angestrebte
Vereinfachung einer Gruppenzertifizierung ist ein positiver Aspekt, ebenso
eine erneute Diskussion über die biologische Aquakultur. Nicht nachvollziehbar ist, warum der Geflügelstandard
zurückgestellt wurde, insbesondere
nach den Skandalen in der jüngsten
Vergangenheit.
Satte Kontrolle
Bernhard Schwab vom Fachzentrum
Ökologischer Landbau Bamberg stellte
im Anschluss das Landesprogramm
BioRegio Bayern 2020 vor. Das Ziel
der bayerischen Staatsregierung: BioProdukte aus Bayern sollen bis zum
Jahr 2020 verdoppelt werden, um die
Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln künftig stärker aus heimischer,
regionaler Produktion zu decken.
Nach dem köstlichen Mittagsbuffet
stellte Dietmar Betz von der Kontrollstelle LACON dem wohlig satten
Publikum das System der Kontrolle
und Zertifizierung vor. Seit 2009 werden Crosschecks, Probenahmen und
vermehrt unangekündigte Kontrollen
durchgeführt – was nach seiner Meinung allerdings nicht besonders effektiv zur Betrugsverhinderung beiträgt.
Auch eine Verstaatlichung der Kontrolle, wie sie von mehreren Seiten
gefordert wird, würde weder zu mehr
Effizienz noch zu mehr Sicherheit führen. Einen wirklichen Fortschritt bei
der Erschwerung von Bio-Betrug ließe
sich vor allem durch mehr Austausch
zwischen allen Beteiligten erreichen –
einen ersten Schritt zu einer verbesserten Kommunikation macht das onlinePortal der KdK (Konferenz der Kontrollstellen), über das von allen bio-zertifizierten Unternehmen die Zertifikate
eingesehen werden können.
Die Veranstaltung fand bei den Teilnehmern großen Anklang. Es bleibt zu
hoffen, dass die Teilnehmer und noch
viele weitere Biokreis-Mitglieder beim
Verarbeitertag 2014 wieder zusammenkommen!
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Biokreis Aktuelles
Aktuelles aus NRW
Neuer Veranstaltungsort für die Auktion des FHB mit stationsgeprüften Bullen zum Jahresbeginn: die Bullenhalle in Meschede.
Bild: Jörn Bender
FHB-Infoveranstaltungen - Zuchtbullenauktion ab 2014 in Meschede
Im Rahmen der traditionellen Infoveranstaltungen des FleischrinderHerdbuches Bonn informierte Geschäftsführer Dr. Josef Dissen darüber, dass die traditionelle Zuchtbullenauktion mit stationsgeprüften
Vererbern zum Jahresbeginn künftig
in der Bullenhalle in Meschede stattfinden wird. Termin für 2014 ist
Samstag, der 4. Januar. Gastreferent Dr.
Wilfried Jörgens informierte zu wichtigen Voraussetzungen der Tiergesundheit bei Absetzern und Masttieren.
Während Grippeimpfung und Antibiotika nur im Ausnahmefall zum Einsatz
kommen sollten, verwies Jörgens auf
die immense Bedeutung von guter
(Geburts-)Hygiene, reichlich sauberer
Sammelbestellung Futtergetreide
Erstmalig ist es in diesem Jahr gelungen, Futtergetreide direkt von erzeugenden Biokreis-Landwirten an insgesamt acht kleinere, tierhaltende
Mitgliedsbetriebe der Grünlandregionen in Südwestfalen und dem Bergischen Land zu vermitteln. Zwei
Betriebe aus Hessen lieferten insgesamt etwa 21 t, darunter 10 t Weizen, 5
t Triticale, 3 t Sommergerste und 3 t
Hafer zu Preisen zwischen 28 und 32
€/dt (jeweils zzgl. MwSt.). Der
Transport wurde Mitte Oktober von
einer Spedition übernommen, die das
Getreide an den vereinbarten Sammelstellen aus dem Fahrzeug direkt in
Silos, auf bereitgestellte Anhänger oder
in Big Bags blasen konnte. Auch Betriebe mit nur geringem Getreidebedarf
haben so die Möglichkeit, Öko-Verbandsware zu für beide Seiten fairen
Preisen zu beziehen.
el
Tierwohlberatungen und Broschüre
Zum Abschluss des Tierwohl-Projektes
des Jahres 2012/13 der Ökoverbände in
Nordrhein-Westfalen wurde ein umfassender Tierwohl-Leitfaden herausgegeben, der mit dem System eines Ampelprinzips sehr gute, akzeptable und verbesserungswürdige Bedingungen in
einzelnen Bereichen der landwirtschaftlichen und ökologischen Tier-
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
haltung beschreibt. Jeder BiokreisBetrieb wird – sofern noch nicht geschehen – ein Gesamtexemplar zur
Verfügung erhalten. Durch die Biokreis-Beratung werden weiterhin auch
während des Winterhalbjahres 2013/14
eine Vielzahl von individuellen Betriebsberatungen zur Verbesserung des
Tierwohls durchgeführt.
jb
Einstreu, viel Licht, Luft und reichlich
Tränkewasser (Faustwerte 80 Lux, 40
cbm Stallluftraum je Kuh und 18-25
l/min Durchflussleistung der Tränke)
sowie einer konsequenten Quarantäne
(mind. 14 Tage) beim Einstallen betriebsfremder Tiere – Selbstverständlichkeiten, die aber oftmals in der
Praxis nicht umgesetzt würden.
jb
Absetzervermarktung
an Neuland
Durch die Geschäftsstelle des Biokreis
NRW konnte im Oktober erneut eine
LKW-Lieferung mit rund 40 männlichen und weiblichen Absetzern zur
Vermarktung an Neuland zusammengestellt werden. Bei einem Zahlungsziel
von 14 Tagen nach Lieferung, einem
durchaus sehr guten Erlös je Tier sowie
einer kostenfreien Abholung der Tiere
ab Hof oder Sammelstelle ist diese
Variante des Absetzerverkaufs über den
Biokreis eine konkurrenzfähige Alternative zu anderen Vermarktungswegen.
Die Aktion findet jeweils Ende
September/Anfang Oktober statt, auch
außerhalb dieser Zeitspanne können
Angebote von Absetzern gerne an die
Biokreis-Geschäftsstelle herangetragen
werden. Auch wenn Unsicherheiten zur
Qualität bzw. dem Marktwert der eigenen Tiere bestehen, ist die Beratung des
Biokreis gerne mit einer individuellen
Einschätzung vor Ort behilflich.
jb
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Aktuelles Biokreis
Aktuelles aus Mitte
Neue Biokreisverarbeiter: Schlachthof Brensbach und Fleischgroßhandel Frühwein
Der Regionalschlachthof Odenwald in
Brensbach, seit Dezember 2012 unter
neuer Geschäftsführung, setzt nun verstärkt auf die Schlachtung und Vermarktung von Biofleisch. Die neuen
Geschäftsführer Jürgen Walther, ebenso Geschäftsführer der OdenwaldRegionalgesellschaft, und sein Kollege
Detlef Kuhn haben dem ins Schlingern
gekommenen Schlachthof neue Wege
aufgetan: Bio plus Regional, das ist
eine unschlagbare Kombination - da ist
man sich einig. Sowohl der Schlachthof als auch der ansässige Zerlegebetrieb Frühwein, Großschlächterei
und Fleischgroßhandel GmbH, haben
sich nach den Biokreisrichtlinien zertifizieren lassen. Ebenso nehmen die
beiden Partner am Programm BioSiegel Hessen und dem konventionellen Programm „Gutes aus Hessen“ der
Marketinggesellschaft Hessen (MGH)
teil.
Bei der feierlichen Übergabe des BioSiegel Hessen und des Biokreisschildes konnte Michael Reuter, Aufsichtsratsvorsitzender der Bauträgergesellschaft des Schlachthofes, nicht nur
Mitglieder aus dem Bundes-, Land-,
und Kreistag begrüßen, sondern auch
verschiedenste Vertreter der Landwirtschaft. Hans Trumpfheller übergab in
„Doppelfunktion“ als Vorsitzender des
Regionalbauernverbandes und als Biokreislandwirt gemeinsam mit Andrea
Helmer das Biokreisschild. Mark
Weinmeister, Staatssekretär im Land-
Bild: Verena Berlich
Von links nach rechts: Hans Trumpfheller (Biokreis Landwirt), Andrea Helmer (Geschäftsführung
Biokreis Mitte), Jürgen Walther (Geschäftsführung Schlachthof) und Christian Frühwein (Juniorchef
Frühwein Großschlächterei und Fleischgroßhandel GmbH).
wirtschaftsministerium, überreichte die
Urkunden des Bio-Siegel Hessen und
betonte die zunehmende Bedeutung der
Herkunft von Lebensmitteln für die
Kunden.
Grußworte sprachen ebenso Winfried
Schäfer von der MGH als auch Andrea
Helmer für den Biokreis. Sie unterstrich die Bedeutung eines regionalen
Schlachthofes für die Landwirte vor
Ort und die guten Chancen, die das
Rhein-Main-Gebiet der Vermarktung
von regionalem Biofleisch bietet.
Ebenso betonte sie die Bedeutung des
Erhalts der Wertschöpfung in der Region: „In diesem Schlachthof sind
alleine acht Metzgermeister beschäftigt, alle Mitarbeiter im Bereich
Schlachtung haben eine Metzgerausbildung. Hier arbeiten qualifizierte
Mitarbeiter zu übertariflichen Löhnen.
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung
erschien ein Artikel im Echo mit der
Überschrift „Schlachthof sucht Kunde“, auf den sich ein Frankfurter Steakund Burgerhouse mit Interesse an
Biofleisch gemeldet hat. Der Biokreis
sieht den Schlachthof als neue Alternative für die bestehenden Biokreisbetriebe, aber auch als Chance, neue
Biokreisbetriebe im Odenwald zu
akquirieren.
ah
Aktuelles aus Bayern
Im Englischen Garten ruft der Berg
Erstmals hat heuer die MilchHüttn, ein
heimeliger Holzbau mit Platz für gut
ein Dutzend Personen, im Englischen
Garten in München geöffnet. Gleich
beim MilchHäusl an der Uni kann man
dort, um einen heißen Fondue-Kessel
geschart, bis Weihnachten in exklusivem Ambiente den Blick über den win-
terlichen Park schweifen lassen. Glühwein zum Selberzapfen und Leckereien
von ausgewiesenen Öko-Betrieben wie
den Hermannsdorfer Landwerkstätten
gehören zum Angebot.
Die MilchHüttn ist ein Projekt der
KULT GmbH, die seit mehr als zehn
Jahren den ersten Bio-Imbiss Mün-
chens, das MilchHäusl, betreibt. Der
Betrieb ist Mitglied im Biokreis.
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Biokreis Aktuelles
Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben
Die Bewerbungsphase für den Nachhaltigkeitspreis 2014 der Neumarkter
Lammsbräu ist jetzt gestartet. Seit 13
Jahren verleiht die Bio-Brauerei, die
Mitglied im Biokreis ist, jährlich ihren
mit insgesamt 10 000 Euro dotierten
Preis in fünf Kategorien.
Brauereiinhaber Dr. Franz Ehrnsperger
sagt über den Sinn des von ihm ins
Leben gerufenen Preises: „Für eine
lebenswerte Zukunft brauchen wir
Menschen, die sich für Nachhaltigkeit
engagieren – in der Wirtschaft ebenso
wie im sozialen Bereich. Unser
Anliegen ist es, auf Vorbilder aufmerksam zu machen, diese zum Weitermachen zu motivieren und andere zum
Nach- und Mitmachen anzuregen.“
Bewerben können sich Privatpersonen,
Vereine/Institutionen, Medienschaffende, Unternehmen und Mitarbeiter, die
durch ihr Engagement die Kultur der
Nachhaltigkeit fördern – unter ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und
kulturellen Gesichtspunkten. Auch
Außenstehende können Projekte oder
Bewerber für den Nachhaltigkeitspreis
vorschlagen. Die Bewerbung ist per
Post oder auch online unter
http://www.lammsbraeu.de/verantwortung/nachhaltigkeitspreis.html
möglich. Bewerbungsschluss ist der
31.03.2014. Traditionell werden die
Preise im Rahmen eines inspirierenden
Festaktes in Neumarkt verliehen. 2013
waren 106 Bewerbungen eingegangen,
aus denen die Jury die Preisträger in
einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt hat.
Die bayerische staatliche Ökoberatung informiert:
Neue Antragssaison der Agrarumweltmaßnahmen (AUM)
Die neue Antragssaison für das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA) ist eröffnet und endet am Freitag, den 24. Januar 2014. Die wichtigsten Inhalte und
Neuerungen für den ökologischen Landbau sind kurz zusammengefasst.
Im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen (AUM) wird im KULAP-A nach 1.1 - A 11 „Ökologischer Landbau im
Gesamtbetrieb“ für Neuantragsteller zur Antragssaison 2013/14 folgendermaßen gefördert. Auslaufende A 11Vereinbarungen können wiederum nur um 1 Jahr verlängert werden.
- Acker- und Grünland
350 €/ha*1 / 200 €/ha
*2
- gärtnerisch genutzte Flächen und Dauerkulturen
580 €/ha*1 / 400 €/ha
- Kontrollverfahren
35 €/ha x max. 15 ha = max. 525 €/Betrieb
*1
*2
in den ersten beiden Umstellungsjahren
einschließlich „Sonstige Handelsgewächse“
Kombinationsmöglichkeiten von 1.1 – A 11 mit anderen KULAP-Maßnahmen: Fördermaßnahmen, bei denen in
Kombination mit A 11 nur die jeweils höhere Zuwendung gewährt wird, sind mit „D“ gekennzeichnet. Bei in Kombination
mit A 11 reduzierten Fördersätzen ist dies mit „R“ vermerkt. Mit „V“ markierte Vereinbarungen können nur verlängert werden. Die Förderhöhen sind die gleichen wie in den Vorjahren.
2.3 A 24 Ext. Grünlandnutzung an Gewässern u. sonst. sensiblen Gebieten
350 €/ha D
3.2 A 32 Winterbegrünung
50 €/ha R,V
3.3 A 33 Mulchsaatverfahren
60 €/ha R,V
3.4 A 34 Umwandlung von Acker- in Grünland entlang von Gewässern
370 €/ha
Beachte: Bei A 34 in Verbindung mit A 11 erhalten die Flächen automatisch den DG-Status!
3.5 A 35 Grünstreifen zum Gewässer- und Bodenschutz
920 €/ha D
4.6 A 62/63 Ausbringung Wirtschaftsdünger – Injektionsverf. max.
22,5 €/GV oder 45 €/ha
Von in den Vorjahren angebotenen KULAP-Maßnahmen sind mit A 11 zusätzlich kombinierbar:
2.4 A 25/26 Mahd von Steilhangwiesen
400/600 €/ha D
2.6 A 28 Schnittzeitpunkt 1. Juli
300 €/ha D
2.7 A 29 Agrarökologische Grünlandnutzung
ab150 €/ha D
3.0 A 30 Extensive Fruchtfolge
25-90 €/ha R
3.1 A 31 Vielfältige Fruchtfolge
42 €/ha R,V
3.6 A 36 Agrarökologische Ackernutzung/Blühflächen
ab 240 €/ha D
4.2 A 45 Streuobst
max. 500 €/ha
4.5 A 49 Sommerweidehaltung für Rinder
30 €/GV V
Neuanträge können nur bei den KULAP-Maßnahmen A 11, A 24, A 33, A 34 und A 35 und allen VNP/EA-Maßnahmen
ohne die Maßnahme des Biotoptyps Acker soweit von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) die erforderliche
Zustimmung erteilt wird, gestellt werden.
Ökobetriebe, die bereits seit 2007, 2008 oder 2009 an A 11 teilgenommen haben und deren Flächenzugang im bisherigen
Verpflichtungszeitraum mehr als 50 % der ursprünglichen Fläche beträgt, können einen Neuantrag abschließen.
Flächenabgänge gegenüber dem ursprünglichen Vertragszeitpunkt haben bei Verlängerung von A 11-Vereinbarungen keine
Auswirkungen.
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Aktuelles Biokreis
Beim Wechsel von einer noch laufenden betriebszweigbezogenen Maßnahme, die mit A 11 kombinierbar ist, z.B.
„Fruchtfolge“ A 30 oder A 31 zum „Ökolandbau“ A 11, kann die Maßnahme zu Ende geführt oder nach schriftlicher
Erklärung vorzeitig beendet werden.
Einzelflächenbezogene Maßnahmen, z.B. A 24, A 25, A 26, A 28, A 32, müssen neben einem neuen A 11-Vertrag zu Ende
geführt werden.
Bei nicht einzelflächenbezogenen Maßnahmen (z.B. A 11) ist eine Förderung von Flächen ausgeschlossen, die im letzten
Verpflichtungsjahr zum Betrieb kommen, außer sie wurden vom Vorbewirtschafter mit gleicher oder niedrigerer
Extensivierungsstufe bewirtschaftet.
Auslaufende Verpflichtungen können, wie in den Vorjahren, nur um 1 Jahr verlängert werden. Lediglich Neuanträge können
für 5 Jahre abgeschlossen werden. Die Antragstellung endet am Freitag, den 24. Januar 2014.
Verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit dem Vertragsnaturschutzprogramm und dem Erschwernisausgleich (VNP/EA)
sind möglich, jedoch wird keine Doppelförderung gewährt, nur die jeweils höhere Förderung aus KULAP A11 oder
VNP/EA.
Die höhere Umstellungsprämie für Neueinsteiger wird auch für Betriebe gewährt, die in den Vorjahren bereits den kleineren
Teil ihrer Flächen ökologisch bewirtschaftet haben und frühestens im Laufe des Kalenderjahres vor dem KULAP-Antrag
den Kontrollvertrag für den gesamten Betrieb erweitert haben.
Die KULAP-Förderung A 11 wird nicht gewährt für Hutungen (NC 454), Streuwiesen (NC458) und Sommerweiden für
Wanderschafe (NC 460), Almen/Alpen (NC 455), Christbaumkulturen (NC 846), Streuobst ohne Unternutzung
(NC 812), sonstige mehrjährige Energiepflanzen (NC 897) u.a.
Eine KULAP-Förderung für Flächen ist auch ausgeschlossen, für die bereits Bewirtschaftungsbeschränkungen bestehen, die
mit den Auflagen und Verpflichtungen der KULAP-Maßnahme ganz oder teilweise identisch sind (z.B. Wasserschutz- oder
Naturschutzflächen). Dies gilt vor allem auch für Flächen, die im Ökoflächenkataster erfasst sind, deren Eigentümer z.B.
Kommunen, Wasserwirtschaftsämter oder Ämter für Ländliche Entwicklung sind. Die Öko-Förderung im WSG
(Eigenflächen oder Pachtflächen von anderen Landwirten) wird praktisch fast immer gewährt, da im Regelfall immer
Unterschiede in den Anforderungen gegeben sind. Wenden Sie sich in Zweifelsfällen an die staatliche Ökoberatung.
Oberhalb der Förderobergrenze von 40 000 €/Betrieb beim KULAP A werden lediglich Förderungen nach dem
Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA) und die Heckenpflegeprämie gewährt.
Die neuen Öko-Akademien in Bayern
Im Rahmen des Zieles der Bayerischen
Staatsregierung, eine Verdoppelung der
ökologischen Erzeugung bis 2020 zu
erreichen, wurden nach dem Programm
BioRegio 2020 neben der Eröffnung
einer zweiten Fachschule für Ökolandbau in Weilheim mit der Ausbildungsrichtung Milchviehhaltung und Grünlandbewirtschaftung auch zwei ÖkoAkademien geschaffen. Auch wird an
allen Fachschulen in Bayern das Unterrichtsangebot zum ökologischen Landbau verstärkt. Für den Bereich der
Berufsbildung und Weiterbildung wurden im Herbst die beiden Öko-Akademien Bamberg am AELF Bamberg
und Kringell am Lehr-, Versuchs- und
Fachzentrum für ökologischen Landbau (LVFZ) in Kringell eröffnet.
Schwerpunkte der beiden Öko-Akademien sind das Angebot von ÖkoBiLa-Kursen und Ergänzungsmodulen
zum ökologischen Landbau für umstellungsinteressierte Landwirte in gegenwärtigen oder abgeschlossenen BiLaKursen sowie Seminare zu Grundlagen, Sonderkulturen usw. im ökologischen Anbau. Praxistage finden auf Betrieben des BioRegio-Betriebsnetzes statt.
Die Öko-Akademie Kringell qualifiziert in 250 Unterrichtsstunden, verteilt
auf 2 Jahre mit eigenen Lehrkräften,
Referenten der Öko-Verbände, der
Öko-Erzeugerringe, der Fachzentren
ökologischer Landbau und praktizierenden Öko-Landwirten auf den Beruf
zur Leitung eines Öko-Betriebes vor.
Die Schwerpunkte liegen wahlweise in
den Bereichen ökologische Milchviehoder Schweinehaltung, in der ökologischen Grünlandbewirtschaftung und im
ökologischen Ackerfutterbau. Unter der
Voraussetzung entsprechender Praxiszeiten können die Teilnehmer später
zur Abschlussprüfung Landwirt zugelassen werden. Die Unterbringung erfolgt im eigenen Internat und die Verpflegung ausschließlich mit in der eigenen Küche verarbeiteten Bioprodukten.
Kontaktdaten:
Kringell 2, 94116 Hutthurm
Tel. 08505/91819, Fax: 08505/918151
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lfl.bayern.de/lvfz/kringell
An der Öko-Akademie Bamberg sind
die Bildungsschwerpunkte im Pflanzenbau und den Sonderkulturen usw.
etwas anders gelagert. Auch hier werden neben dem Fachzentrum in Bamberg Referenten der LfL, der Gartenbaufachzentren der ÄELF Fürth und
Kitzingen, des Kern, der LWG, der ÖkoErzeugerringe und erfahrene Praktiker
eingebunden. In eintägigen bis Wochenseminaren, z.T. im Tagungshaus
der ökologisch wirtschaftenden Abtei
Maria Frieden in 96199 ZapfendorfKirchschletten, werden Kurse zu den
Themen Pflanzenbau, Milch- und
Rinderhaltung im Ökobetrieb angeboten. Der Tierhaltungskurs wird an der
LVFZ Kringell durchgeführt. Zu den
Bereichen Sonderkulturen und Nischenprodukte, wie Gemüse-, Wein-,
Obstbau und der Karpfenteichwirtschaft, werden ein- dreitägige Kurse in
Bamberg, Veitshöchheim oder Höchstadt/ Aisch angeboten.
Kontaktdaten: Schillerplatz 15, 96047
Bamberg, Tel. 0951/8687-0, Fax:
0951/8687-17, E-Mail. [email protected]
Internet: www.aelf-ba.bayern.de
W.Wolfrum, FZ Ökolog. Landbau
AELF Bamberg
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Biokreis Porträt
Harald und Heidi Wohlfahrt
mit Enkelsohn Lenz vor
ihrem Hofladen.
Alles Käse –
oder was?
Einst war die Biokäserei für Heidi und
Harald Wohlfahrt nur ein Nebenerwerb.
Heute widmen sich die ehemaligen
Landwirte ausschließlich ihrem Käse.
Von Ronja Zöls
im Porträt
Name: Biokäserei Wohlfahrt
Standort: Edelsfeld (Oberpfalz)
Unternehmensgründung: 1990
Geschäftsführung: Heidi und Harald Wohlfahrt
Mitarbeiterzahl: 15
Produktionszweig: Käse aus Kuh-, Schaf- und
Ziegenmilch
Bilder: Wohlfahrt
Rainer Gnahn steht wie eine Bank. In 20 Jahren hat er
sich kein einziges Mal krank gemeldet. Er ist in seinem
Element, wenn er die Milch vor sich in der Wanne
erwärmt, Kulturen beigibt und ansäuert, das Lab hinzufügt und einige Zeit später mit der Fingerprobe prüft, wie
die Gallerte bricht. Geübt schneidet er in die Masse, so
dass die Molke entweicht. Je fester der Käse desto kleiner
der Bruch.
Rund 800 000 Liter Milch werden in Edelsfeld (Oberpfalz)
auf dem Hof der Familie Wohlfahrt jährlich zu Käse verarbeitet. Dabei hatte hier 1989, als Heidi (54) und Harald (57)
Wohlfahrt die von Heidis Eltern übernommene Landwirtschaft auf Bio umstellten, niemand eine Ahnung vom
Käsen. „Wir betrieben eine Milchviehwirtschaft, es gab
damals aber keinen Milchhof in der Region, der Bio-Milch
abholte“, erklärt Heidi Wohlfahrt. So entstand die Idee einer
kleinen Käserei. Wie diese umgesetzt werden sollte, war
noch unklar, bis eines Tages ein junger Bursche namens
Rainer Gnahn aus dem Nachbardorf hereinschneite, um einen
Tanzboden abzuholen. Im Gespräch erfuhren die Wohlfahrts,
dass er gelernter Käser war, und schnell war man sich einig,
dass er – zunächst neben seinem Dienst bei der Bundeswehr
– bei den Wohlfahrts käsen würde.
Vor Gericht für den „Amtsschimmel“
Auch wenn heute eigentlich jeder auf dem Hof das
Handwerk beherrscht, der Start war nicht ganz einfach. „Wir
mussten einiges wegschmeißen“, erinnert sich Heidi
Wohlfahrt und lacht. Rainer Gnahn ist zwar gelernter Käser,
im Umgang mit Rohmilch hatte er aber überhaupt keine
Erfahrung. Rohmilchkäse: Das war allerdings genau das, was
Harald Wohlfahrt herstellen wollte, „einen Camembert wie in
Frankreich“, schwärmt er, der seit jeher ein Käse-Liebhaber
war. Doch dieser Traum brachte zunächst einmal Ärger. Die
Veterinäre waren dagegen, sogar vor Gericht kämpften die
Wohlfahrts für ihren Rohmilchkäse. Am Ende gewannen sie:
Die erste Käsesorte nach dem Erfolg hieß „Amtsschimmel“.
Bereits nach einem Jahr zerkästen die Wohlfahrts ihre
gesamte Milch, damals rund 300 000 Kilo im Jahr. Immer
mehr Sorten wurden entwickelt, mittlerweile werden 80 verschiedene produziert. Die Nachfrage haben sich der studierte
Betriebswirt aus der Stadt und die Lehrerin, die als eines von
acht Kindern auf dem Land aufwuchs, erarbeitet. Sie beliefern selbst die Naturkostläden, mittlerweile auch Supermärkte, Hotels und Gasthäuser. Je größer die Auswahl, desto
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Porträt Biokreis
mehr wird gekauft. Von ursprünglich
25 Kühen und 35 Hektar stockten die
Wohlfahrts innerhalb von sechs Jahren
auf 75 Kühe und 100 Hektar auf. Nach
dem Ausbau des ersten Kellers für das
Käsen wurde angebaut, dann noch mal
ein Keller gebaut, und schließlich kam
im vorigen Jahr noch ein Ziegelgewölbekeller dazu. Die optimale Temperatur zum Reifen liegt zwischen
zwölf und 14 Grad, auch die Luftfeuchtigkeit muss passen. Diese Voraussetzungen sind nur in einem Keller
gegeben.
Neues probieren heißt:
Warten, Warten, Warten
Seit eineinhalb Jahren leben außer ein
paar Katzen keine Tiere mehr auf dem
Hof. Die Wohlfahrts haben die Milchviehhaltung zugunsten der Käserei aufgegeben. „Beides zu vereinbaren ging
sowieso nur mit Hilfe meiner Eltern“,
ist sich Heidi Wohlfahrt, die auch noch
Mutter von drei Töchtern ist, bewusst.
Nun wird die Milch von zwei Bauern
aus der Region geholt, auch Schaf- und
Ziegenmilch. Und mit dem Abschied
von der Landwirtschaft hat sich die
Käserei weiter professionalisiert. Ein
schäftigt, hat aber auch das Käsen von
der Pike auf gelernt.
zweiter Käser wurde angestellt. Mit
dem Italiener Sandro Pignotti, der auf
einer Alm gekäst hat, kamen italienische Sorten zum Sortiment hinzu. Viel
Neues wie der Bergkäse wurde ausprobiert – und das heißt beim Käsen vor
allem Warten, Warten, Warten… Denn
wie das Produkt am Ende schmeckt,
zeigt sich erst nach der Reifung.
Mit der Vielfalt an Sorten und der steigenden Produktionsmenge wurden bald
neue Helfer notwendig. Nachdem der
Hartkäse in die Form gepresst wurde,
beginnt nämlich die eigentliche Arbeit:
die so genannte Pflege. Bis zu sechs
Mal täglich muss der Käse gedreht
werden, damit er gleichmäßig die
Molke verliert. Jeden zweiten Tag wird
jeder einzelne Laib gewaschen. Acht
Frauen haben sich diesen Aufgaben
gewidmet. Mit dem Bau des neuesten
Kellers, in dem Holzbretter mit jeweils
drei Laiben gedreht werden müssen –
insgesamt 15 Kilo –, kamen noch drei
Männer zur Truppe hinzu. Harald
Wohlfahrt ist meist den ganzen Tag
unterwegs, seit heuer wird er von
einem zweiten Fahrer unterstützt.
Tochter Magdalena (27) ist mit
Organisation und Vermarktung be-
19 Kilo Knoblauch schälen
Und obwohl bei allen Wohlfahrts der
Käsegeruch immer präsent ist, keiner
von ihnen hat die Nase voll vom Käse.
„Wir essen wirklich alle viel Käse und
kochen auch täglich damit“, erzählt
Heidi. Welchen sie besonders gern
mag? „Alles, was mit Knoblauch zu
tun hat“, sagt sie. Auch wenn sie alle
vier Wochen eigenhändig 19 Kilo
davon schälen muss, denn geschälten
Knoblauch gibt es nicht in BioQualität. Sehr gefragt sind derzeit Sorten mit Feigen, Blüten und Gewürzen
– von der Brennnessel bis zum Bockshornklee – sowie Frischkäsevariationen, etwa mit Kräutern oder Pesto. Und
wie soll man ihn genießen? „Das
Wichtigste: Er muss Zimmertemperatur
haben. Wenn der Käse gerade aus dem
Kühlschrank kommt, hat man nur den
halben Genuss.“ Was man dazu isst –
ob Oliven oder Weingelee – ist Geschmackssache. „Das ist ja das Schöne
am Käse. Es ist für jeden was dabei!“
Rainer Gnahn ist seit 20
Jahren für die Käseproduktion verantwortlich.
Sandro Pignotti zaubert
vor allem italienische
Käsesorten.
Käse soweit das Auge reicht: 80 verschiedene Sorten reifen heute in der Biokäserei Wohlfahrt.
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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft
Bild: Simone Kuhnt
Brücken zwischen Branchen
Von Ronja Zöls
Alternative
Einkommensquellen
können einen landwirtschaftlichen
Betrieb stabilisieren und bereichern.
Die Möglichkeiten hierfür sind grenzenlos, und jede einzelne birgt
Chancen und Risiken. Dr. Paula
Weinberger-Miller von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat sich in Forschungen
intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.
Frau Dr. Weinberger-Miller, wie viele Landwirte greifen auf alternative
Einkommensquellen zurück?
Nach der Landwirtschaftszählung von
2010 nutzen 38,5 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe Einkommensalternativen. Dabei wurden aber lediglich
die so genannten HDN-Betriebe erfasst, also jene mit Handel, Dienstleistungen und Nebenbetrieben, die in
enger Verbindung zur Urproduktion
stehen. Dazu gehören zum Beispiel
Direktvermarktung, Biogaserzeugung
oder Landschaftspflege. Die LfL hat
zeitgleich eine repräsentative Unter30
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suchung in Bayern durchgeführt und
dabei auch die gewerblich wirtschaftenden Betriebe erfasst. Auf diese
Weise hat sich eine Zahl von 61
Prozent ergeben.
man zur Direktvermarktung die Brennereien hinzu, dann kommen wir in
dieser Sparte auf knapp 10 Prozent.
„Urlaub auf dem Bauernhof“ und Camping betreiben 5,5 Prozent der Höfe.
Wie sieht es im ökologischen Landbau aus?
Im ökologischen Landbau sind wir auf
Schätzungen angewiesen. Es gibt nur
wenige, die Biogasanlagen betreiben,
dafür sind Biobauern Vorreiter in der
Direktvermarktung. Wir gehen von
einem Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe von 15 bis 20 Prozent
aus. Stark vertreten sind Biohöfe auch
im Konzept „Urlaub auf dem Bauernhof“ und dem Netzwerk „Einfach gesund – auf bayerischen Höfen“.
Welche Kombinationen
sind sinnvoll?
Gut kombinieren kann man etwa
Mutterkuhhaltung und „Urlaub auf dem
Bauernhof“ oder Schweinemast und
Direktvermarktung. In die Schweinezucht lassen sich solche Einkommensalternativen weniger gut einbinden,
weil sie einfach zu viel Arbeit macht.
Welche Einkommensalternativen
überwiegen insgesamt auf dem
Markt?
Den höchsten Anteil hat die Erzeugung
erneuerbarer Energien mit 40 Prozent.
Dann folgt die Produktion von Festbrennstoffen mit 17,6 Prozent. Zählt
Welche persönlichen Voraussetzungen sollte ein Landwirt mitbringen,
der mehrere Einkommensquellen
nutzen möchte?
Er sollte ein Unternehmertyp sein, das
heißt, er muss die Augen offen halten,
die Märkte beobachten und schnell
handeln. Wichtig sind Flexibilität und
das Vermögen, mehrgleisig zu arbeiten,
physisch und mental umzuschalten.
Außerdem sind gewisse Management-
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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel
Bild: Susanne Mölle / w w w-landsichten.de
qualifikationen im Hinblick auf Zeit,
Geld und Personal erforderlich. Der
Landwirt muss die direkte Kommunikation mit dem Verbraucher beherrschen. Wer keine fremden Leute
auf seinem Hof haben will, ist nicht
geeignet.
Wie sind Risiken frühzeitig zu erkennen?
Wer selbst viel Arbeit hat, viel investieren und auf viel Fremdkapital zurückgreifen muss, sollte lieber die Finger
von einer alternativen Einkommensquelle lassen.
Wie gestalten sich bei einem solchen
Vorhaben die ersten Schritte?
Meist hat man eine Idee schon länger
im Kopf und teilt sie irgendwann einer
Vertrauensperson mit. Wenn die erste
Rückmeldung positiv ist, wird die Idee
gedanklich weiterentwickelt. Erscheint
die Umsetzung machbar, sollte man
Kontakt mit fachkompetenten Partnern
aufnehmen. Beratung bieten die Ämter
für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, der Bauernverband, die Verbundpartner oder auch die IHK.
Darüber hinaus sind die LEADERManager mögliche Ansprechpartner.
Bei jeder Beratung sollte nach Förderungen gefragt werden. Das Vorgehen nach einem Businessplan ist
grundsätzlich sinnvoll.
Wo liegen möglicherweise Trends
und Nischen für die Zukunft?
Nischen und Trends sind sowohl bei
den Produkten als auch bei den Dienstleistungen zu finden. Laut neuester
GFK-Studie sind Verbraucher bereit,
mehr für eine hohe Lebensmittelqualität zu bezahlen, insbesondere junge Menschen kaufen mehr Bioprodukte. Das Thema Gesundheitshöfe ist
ebenfalls noch längst nicht ausgereizt.
Beachtet man den demografischen
Wandel, sind vor allem Angebote für
ältere Menschen auf dem Markt gefordert. Aber auch für junge Menschen
sollten in unserer heutigen hektischen
Welt Anker in der Landwirtschaft geboten werden. Grundsätzlich gibt es aber
Nischen, in die nicht jeder Landwirt so
einfach einsteigen kann. Nur Einzelne
können Drogenabhängige beschäftigen
oder alte Menschen betreuen. Sinnvoll
wäre für die Zukunft auf jeden Fall,
über Branchen hinweg zusammenzuarbeiten.
Bild: privat
Dr. Paula Weinberger-Miller forschte an
der LfL über Einkommensalternativen in
der Landwirtschaft.
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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft
Die „Bauernhof-Oma“
Agnes Fürmann (53) ist seit
15 Jahren Tagesmutter.
Von Ronja Zöls
Jamie sieht den Rindern auf der Weide hinterm Haus zu. Bei Tagesmutter Agnes Fürmann erleben Kinder die Landwirtschaft hautnah.
D
ie fünfjährige Franka hält
ein Ei an die Wange. Es ist
noch ganz warm. Sie hat es
eben aus dem Hühnernest herausgeholt. Dort entdeckt sie auch eine
Feder. „Willst du sie haben?“, fragt
Agnes Fürmann und holt die Feder
heraus. Behutsam steckt Franka sie
in die Jackentasche. Der Hühnerstall
ist eine Station auf der Runde durch
den Hof, die die 53-jährige Tagesmutter täglich mit ihren Sprösslingen dreht. Bis zu fünf Kinder betreut
die gelernte Kinderpflegerin auf
ihrem Bauernhof in Tittmoning
(Landkreis Traunstein). Vor mittlerweile 15 Jahren kam sie „wie die
Mutter“ zum Kind. Sie unterstützte
alleinerziehende Freundinnen bei
der Kinderbetreuung, wurde im
Landkreis immer bekannter als
„Kindertante“ und ließ sich schließlich zur Tagesmutter zertifizieren.
Der eineinhalbjährige Jamie fühlt sich
offensichtlich schon ganz daheim auf
dem Bauernhof. Er läuft den Hühnern
hinterher, folgt seiner Tagesmutter und
den anderen Kindern begeistert in den
Schweinestall und hilft beim Füttern.
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Alle gemeinsam sehen zu, wie die
einen Tag alten Ferkel gesäugt werden
und füttern die fünf Wochen alten mit
frischem Gras. Anschließend geht es
auf den Hof zu den Babykatzen, die
die Kinder mit Streicheleinheiten verwöhnen, bis Ferdinand Fürmann mit
dem Traktor ankommt. Da gibt es kein
Halten mehr. Der Landwirt zieht die
Kinder zu sich hinauf und lässt sie mitfahren, während sich seine Frau kurz
einmal auf die Hausbank setzt, durchatmet und ihren Rindern auf der Weide
zusieht.
Kinder erleben
ökologische Landwirtschaft
Manchmal ist es schon ein bisschen
viel. Die Kinder, der Stall, der
Hofladen, der Haushalt… Aber sie ist
mit Herzblut bei all diesen Dingen.
Und hat seit zwei Jahren im Sommer
immer eine Praktikantin, die sie bei all
diesen Aufgaben unterstützt. 2,70 Euro
pro Kind und Stunde erhält Agnes
Fürmann für die Betreuung. Davon
kauft sie Essen, Möbel wie Hochstuhl
oder Gitterbett, Spielzeug… „Man
muss das aus Überzeugung tun, genau
wie Bio. Nur wegen dem Geld macht
es keinen Sinn“, sagt sie, die hier auf
Bilder: Ronja Zöls
den Hof ihres zweiten Mannes eingeheiratet hat. Aus ihrer ersten Ehe hat
sie zwei Söhne, mit denen sie einst als
Mieterin hier gelebt hat. Mittlerweile
haben die Fürmanns auch drei Enkel.
Den Bio-Gedanken vermittelt sie allen
Kindern, die sich hier auf dem Hof aufhalten. Oft sind sie bei Kälbergeburten
dabei, sie wissen, dass die Tiere nur
mit dem gefüttert werden, was hier
wächst, und dass die Ferkel von der
Mutter trinken. Und sie sind dabei und
helfen mit, wenn gekocht wird.
Manchmal reicht die Zeit nur für
Nudelsuppe, Grießbrei und Apfelmus.
Heute gibt es Pute und Kartoffelbrei.
Außerdem sind noch Schweinshaxn
und Knödel von gestern übrig.
Inzwischen ist die Traktorfahrt vorbei
und die Kinder haben in der
Schmutzschleuse ihre Gummistiefel
und dreckigen Jacken ausgezogen. Alle
gemeinsam setzen sich in der Stube an
den Tisch und dann wird erst einmal
Obst aufgeschnitten und verteilt.
Während die Kinder essen und trinken,
setzt Agnes Fürmann die Kartoffeln auf
den Herd und schiebt das Fleisch in
den Ofen. „Ich bin keine Basteltante“,
a“
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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel
sagt sie, und das sagt sie auch den
Eltern, wenn sie ihr Kind zu ihr bringen wollen. „Bei mir erleben Kinder
den Alltag, das Miteinander kochen
und essen.“ Oft sind sie auch im
Hofladen dabei, schauen zu, wie man
Marmelade macht. Und sie lernen
Sozialverhalten, auch mal warten zu
müssen, wenn gerade ein anderes Kind
die Aufmerksamkeit von „Oma“ oder
„Opa“, wie die Kinder sie nennen,
braucht.
Gummistiefel und Matschhosen
in allen Größen
Zwischendurch klingelt das Telefon.
Jemand will wissen, ob noch was von
dem geschlachteten Schwein da ist.
Nein, ist schon alles weg, außer ein
bisschen was Gesurtes, gibt Agnes
Fürmann Auskunft. Und informiert
noch gleich, wann das nächste Rind
geschlachtet wird. Die Kinder spielen
neben ihr auf dem Boden, ziehen
Perlen auf Schnüre, malen Schablonen
aus, hämmern auf Holzklötzen. Es ist
bereits kurz vor Mittag. Ferdinand
Fürmann und die Praktikantin Kseniia,
die in Russland Landwirtschaft studiert, kommen in die Küche und übernehmen die Kinderbetreuung. Agnes
Fürmann muss Melinda und Luisa vom
Kindergarten abholen. Ferdinand setzt
sich an den Tisch und unterhält sich
mit Franka. Der 61-Jährige ist die
Ruhe selbst. Wie er, der nie eigene
Kinder hatte, es findet, plötzlich „Opa“
zu sein? „Bereichernd“, sagt er,
„Kinder sind eine lebenserfüllende
Aufgabe.“ Kseniia macht gerade den
Kartoffelbrei fertig, als Agnes mit
Melinda und Luisa hereinkommt.
Franka und Melinda fallen sich in die
Arme. Beide waren früher den ganzen
Vormittag hier und enge Freundinnen.
Heute kommt Franka nur noch ausnahmeweise wie heute, weil sie in der
Nacht Ohrenschmerzen hatte und ihre
Mama sie nicht in den Kindergarten
schicken wollte.
Das Essen wird aufgetragen, alle
Kinder müssen auf die Toilette gehen
und sich die Hände waschen. Das ist
auf dem Bauernhof noch notwendiger
als anderswo. „Bei uns werden die
Kinder einfach dreckig“, sagt Agnes
Fürmann, „beim Kartoffeln Ernten,
beim Nüsse Einsammeln, beim Hühner
Füttern.“ Deshalb hat sie in der
Schmutzschleuse auch Gummistiefel,
Matschhosen und Jacken in allen
Größen. So machen die Kinder ihre
eigene Kleidung nicht schmutzig.
Agnes und Ferdinand schneiden allen
das Fleisch klein. Dann wird gemeinsam gegessen. Anschließend ist Mittagsschlaf angesagt. Im Schlafzimmer
stehen mittlerweile ein Gitterbett und
zwei Reisebetten. Ein „kinderfreies“
Zimmer gibt es im Hause Fürmann
nicht mehr. Auch das Wohnzimmer ist
voll von Spielzeug und Bilderbüchern.
„Meine Frau kauft immer wieder was
dazu“, sagt Ferdinand und lacht, „es
kann nie zu viel sein.“
45 Stunden pro Woche
bei der Tagesmutter
Dass es Agnes nicht irgendwann mal
zu viel wird, darauf muss die 53Jährige selbst sensibel achten. Fünf
Kinder sind die Obergrenze für eine
Tagesmutter. Wenn sie alle gleichzeitig
da sind, was meist nur zur Essenszeit
oder in den Ferien vorkommt, ist schon
einiges los auf dem Hof. Da bleibt
auch mal der Haushalt liegen, gemistet
und geschlachtet wird nur noch am
Samstag. „Mit einem Milchviehbetrieb, wie wir ihn früher geführt haben,
würde das Ganze gar nicht funktionieren“, sagt sie. Fünf Fortbildungen muss
sie als Tagesmutter außerdem pro Jahr
absolvieren. Aber sie braucht auch
Auszeiten. Manchmal fährt sie am
Wochenende raus an den Königssee
oder geht in die Berge. Ihre eigenen
Grenzen kennt sie.
Die Grenzen der Kinder dagegen werden ihr oft zu sehr ausgereizt. Es gab
Einjährige, die 45 Stunden in der
Woche bei ihr verbracht haben, Kinder,
die bei ihr übernachten mussten, weil
die Eltern im Schichtsystem arbeiteten,
Kinder, die nie eine gemeinsame
Mahlzeit im Kreis der Familie erlebt
haben. Die morgens um sieben, bevor
sie zu ihr kommen, schon vor dem
Fernseher sitzen. Worauf sie besteht
ist, dass sich Eltern Zeit nehmen, die
Kinder eine Woche lang bei ihr einzugewöhnen. Nur wenn das gelingt,
macht die Betreuung Sinn. Wie oft es
den Fürmanns in der Vergangenheit
gelungen ist, Kinder in ihre Familie
aufzunehmen, sehen sie oft auch Jahre
später noch: „Sogar die, die weggezogen sind, besuchen uns immer wieder.“
Franka füttert die Schweine täglich mit frischem Gras.
Gemeinsame Mahlzeiten wie bei Agnes (links) und Ferdinand
(rechts) Fürmann kennen nicht alle Kinder von zu Hause.
Praktikantin Kseniia (hinten links) unterstützt und begleitet
den Alltag.
Sobald Ferdinand Fürmann mit dem Traktor kommt, wollen die
Kinder mit ihrem „Opa“ mitfahren.
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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft
Wer lässt Touristen
schöner stehen?
Bilder: Landvergnügen
„Landvergnügen“ verspricht „Eine Rast bei Deutschlands produzierenden Kulturgütern“.
Dabei laden Landwirte Wohnmobilreisende auf ihren Hof ein.
Von Ronja Zöls
O
le Schnack (38) hat mit seiner Familie neun Wochen in
Frankreich verbracht und
dabei das seit 20 Jahren bestehende
Konzept „France Passion“ genutzt.
In seinem Wohnmobil nächtigte er
auf Bauernhöfen und lernte auf diese Weise nicht nur Land und Leute,
sondern auch deren Geschichten und
Produkte kennen. Begeistert von dieser Art des Reisens, will der Berliner
Marketing- und Kommunikationswirt gemeinsam mit seinem Freund
Yves Kreil das Konzept in Deutschland realisieren. Im Interview
spricht er über die Chancen von
„Landvergnügen“ für heimische
Landwirte.
Herr Schnack, Landwirte stellen
Wohnmobilreisenden kostenlos einen
Besucherparkplatz auf ihrem Hof
zur Verfügung. Inwiefern können die
Gastgeber davon profitieren?
Durch „Landvergnügen“ ist ein Landwirt in der Lage, seinen Betrieb ohne
jeglichen finanziellen Aufwand zu
einem „Quasi-“Beherbungsbetrieb zu
machen. Alles, was er braucht, ist ein
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
ruhiger, gerader Besucherparkplatz.
Monetär profitiert er davon insofern,
dass Urlauber ein Gefühl von Verbindlichkeit gegenüber ihrem Gast entwickeln und etwas bei ihm kaufen.
Wohnmobilfahrer haben eine Kühlung
dabei und können sich Lebensmittel gut
mitnehmen. Außerdem haben sie den
nötigen Platz im Wagen.
Das bedeutet, dass sich eine
Teilnahme für jene Landwirte lohnt,
die einen Direktvertrieb auf ihrem
Hof haben …
Finanziell gesehen ja, aber profitieren
kann man natürlich auch vom kulturellen Austausch.
Wozu verpflichtet sich ein Landwirt,
der bei „Landvergnügen“ mitmacht?
Er verpflichtet sich für ein Jahr, Gäste
bei sich zu empfangen. Der Wohnmobilfahrer weiß jedoch, dass der
Betrieb in einem Geschäftsalltag steckt
und unter Umständen auch einmal keine Zeit für seine Gäste hat oder den
Gästen sagen muss, dass er aus betrieblichen Gründen keine Gäste aufnehmen
kann. Auch kann der Gastgeber spezielle Sperrzeiten im Vorfeld angeben,
nach denen der Wohnmobilfahrer sich
richtet. Gerade in der Landwirtschaft
kann während der Erntezeit auch einmal die Zeit zu eng sein, um auch noch
Gäste zu empfangen. Doch das lässt
sich alles bequem im Vorfeld im
Katalog erklären. Der Betrieb sollte
natürlich Beschilderungen anbringen,
um leicht gefunden zu werden. Diese
bekommt er von „Landvergnügen“ zur
Verfügung gestellt. Die Mitgliedschaft
ist für die Gastgeber kostenlos.
Wie kann man sich das konkret vorstellen?
Wohnmobilreisende, die „Landvergnügen“ für ein Jahr gebucht haben, fahren
den jeweiligen Hof an und erhalten die
Möglichkeit, dort 24 Stunden zu verbringen. Durch die Beschränkung auf
einen Tag soll gewährleistet werden,
dass auf dem Hof eine gewisse
Fluktuation entsteht. Neben Produkten
kann der Landwirt seinen Gästen auch
Erlebnisse wie eine Kutschfahrt oder
Frühstück und Abendessen im Kreis
der Familie, wie ich es in Frankreich
erlebt habe, anbieten. Schöner kann
man ein Land nicht entdecken.
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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel
Zu den ersten, die sich für die Teilnahme an „Landvergnügen“ entschieden haben, gehört die
23-jährige Landwirtin Vivian Hüsgen. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder
betreibt sie im südlichen Brandenburg den Bio-Hof Alt Domigk. 157 Hektar bewirtschaften
die Hüsgens. 90 Rinder, auch vom Aussterben bedrohte Rassen, zehn Schweine und 20
Hühner leben auf dem Hof.
Durch die Vermietung von
Ferienwohnungen ist es für
die Familie nichts Ungewöhnliches, fremde Menschen auf ihrem Hof zu
haben. Zwei Stellplätze für
Wohnmobilisten stehen zur
Verfügung. Nach telefonischer Voranmeldung wollen
die Hüsgens auch Frühstück,
Mittagessen und Abendessen
anbieten. „Wir freuen uns
darauf, mit vielen Menschen
Kontakt zu haben, und dabei
auch noch unsere Produkte zu
vermarkten“, sagt Vivian
Hüsgen.
Vivian Hüsgen will künftig Wohnmobilreisende auf ihrem Hof begrüßen.
Sie befinden sich gerade in der
Startphase für die Umsetzung des
Konzepts in Deutschland. Wie gestaltet sich die Suche nach teilnehmenden Landwirten?
Nach einem ersten Austausch mit
Produzenten haben wir durchwegs
positive Reaktionen bekommen. Nun
geht es um die Auswahl der Teilnehmer. Uns ist es wichtig, dass die
Betriebe die produktive und kulturelle
Vielfalt Deutschlands repräsentieren.
Dabei geht es um nachhaltige Landwirtschaft, Biodiversität und die Bewahrung landwirtschaftlicher Kulturwerte. Unser Ziel ist es, 2014 bis zu
500 Betriebe für „Landvergnügen“ zu
gewinnen.
Also ist das Projekt besonders für
ökologische Landwirte interessant …
Ich gehe davon aus, dass am Ende etwa
80 Prozent der teilnehmenden Betriebe
solche sind, die ökologisch wirtschaften. Massentierhaltung etwa passt nicht
zu unserem Konzept. Alle Höfe, die
Mitglied bei „Landvergnügen“ sind,
erhalten von uns das Siegel „Deutschlands produzierendes Kulturgut“.
Welche Zielgruppe soll bei
„Landvergnügen“ in erster Linie
angesprochen werden?
Eine
wichtige
Zielgruppe
sind
Menschen über 50, die den Herbst des
Lebens genießen und auch über die
finanziellen Mittel hierfür verfügen.
Außerdem wollen wir landaffine Städter ansprechen, das heißt jene, die am
Wochenende aus der Stadt aufs Land
flüchten. Junge Familien mit Kindern,
nahrungsmittelbegeisterte
Reisende
und Wohnmobilisten aus Anrainerländern wie Holland, Dänemark oder
der Schweiz sind weitere Adressaten.
Wie können sich diese Menschen
über das Angebot von „Landvergnügen“ informieren?
Es wird 2014 einen Printkatalog und ab
2015 auch eine App geben, in der sich
alle Betriebe präsentieren können.
Jeder hat die Möglichkeit, seinen Hof
in drei Sätzen selber zu beschreiben.
Dazu gibt es verschiedene Piktogramme, die über Eigenschaften wie
Sperrzeiten, Angebote, Möglichkeiten,
Haustiere mitzubringen und so weiter
Auskunft geben. Bilder der Betriebe
werden redaktionell ausgewählt und
gegebenenfalls großflächig in den
Medien eingebaut.
Ist „Landvergnügen“ eine als realistisch zu bewertende Einkommensalternative?
„Landvergnügen“ bietet eine vernünftige und absolut investitionsarme Möglichkeit, sich als Landwirt ein zweites
Standbein aufzubauen. Ich kenne einen
Hof in Frankreich, der den Nebenerwerb mittlerweile zum Haupterwerb
ausgebaut hat. Im ersten Jahr ihrer
Teilnahme an „France Passion“ kamen
150 Wohnmobile auf ihren Hof, im
zweiten 250. Das ist sicherlich eine
Ausnahme, aber wir bieten hier in
Deutschland ein junges Produkt, mit
dem man wachsen kann. Und da wir
uns gründlich mit dem Markt auseinandergesetzt haben, wissen wir: Der
Bedarf ist da.
Ist es nötig, ein Gewerbe anzumelden?
Nein, denn der Landwirt stellt seinen
Besucherparkplatz kostenlos zur Verfügung. Dabei dürfen nicht mehr als
drei Parkplätze angeboten werden.
Schließlich geht es nicht um die Schaffung eines Campingplatzes, sondern
darum, für 24 Stunden einen Besucherparkplatz zur Verfügung zu stellen.
Falls er den Urlaubern etwas darüber
hinaus anbietet, kann er dies theoretisch auch gegen eine Spende tun.
Bild: privat
Ole Schnack hat das Projekt
„Landvergnügen“ initiiert.
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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft
Heilen auf dem Hof
Ergotherapie als wirtschaftliche Perspektive für die Landwirtschaft
Von Theresa Kragl
Arbeiten wie Unkraut Jäten, Holz Hacken, Obst
Pflücken, Sortieren und Verarbeiten, Eier Sammeln,
Stallarbeiten und die Pflege der Tiere bieten unendlich viele Möglichkeiten, ergotherapeutische Therapieziele zu verfolgen. Gleichzeitig können dem
Landwirt viele kleine Arbeiten, die umständlich oder
sehr zeitintensiv sind, abgenommen werden.
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Bilder: Kragl
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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel
Was ist Ergotherapie?
Ganz allgemein unterstützt die Ergotherapie Menschen mit Beeinträchtigungen, ihren Alltag so selbstständig
wie möglich mit oder ohne Hilfsmittel
zu bewältigen. In der Ergotherapie
werden Strategien und Möglichkeiten
entwickelt, um sich als handelnde
Person zu erleben – sie geht davon aus,
dass Aktiv-sein heilt.
bevorzugt nicht, wählt nicht nach optischen Merkmalen aus und reagiert
direkt und ohne Umschweife auf unser
Verhalten. In der Therapie mit Erwachsenen, bei denen die Therapieziele
im Bereich des Arbeitsalltags liegen, ist
der ergotherapeutischen Maßnahmenauswahl je nach Zielsetzung und
Fähigkeiten der Klienten nahezu keine
Grenze gesetzt.
Je nach ergotherapeutischem Fachbereich handelt es sich bei den Klienten um Erwachsene und/oder Kinder
mit körperlichen, geistigen, sozialen
oder aber psychischen Handicaps.
Da die verschiedenen Tätigkeiten
durch die Jahreszeiten und Umstände
am Hof an einem bestimmten Zeitpunkt durchzuführen sind, ergibt sich
eine natürliche Handlungsrelevanz, und
die Therapiegestaltung kann dementsprechend angepasst werden. So ist die
Aufgabenstellung für den Klienten
nachvollziehbar und er erlebt sich als
sinnvoll handelnde aktive und wertvolle Person. Dies wiederum entspricht
dem Leitspruch der Ergotherapie
„Handeln heilt“ und setzt diesen in
einer sehr produktiven Weise um.
Ergotherapie mit Pferd
Ein noch recht neuer Fachbereich der
Ergotherapie ist die Ergotherapie mit
dem Therapiemittel Pferd. Dieser und
der psychiatrische Fachbereich bieten
die wohl größtmöglichen Kooperationsmöglichkeiten für die Landwirte
wie auch für die speziell ausgebildeten
Ergotherapeutinnen.
In der Therapie mit Kindern sind
Aktivitäten wie das Pferd Bürsten,
Pflegen, Führen, Füttern, Reiten und
leichtere Stallarbeiten neben anderen
ergotherapeutischen Therapiemaßnahmen typische Tätigkeiten in diesem
Setting, da die Schwierigkeiten oftmals
in den verschiedenen Ebenen der
Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder
liegen. Auch können soziale Kompetenzen wie Verantwortungsgefühl,
Respekt, Vertrauen und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer sehr
gut und authentisch trainiert werden.
Das Pferd ist ein wertfreier Partner. Es
Einnahmemöglichkeiten
für den Landwirt
Der Landwirt kann der Ergotherapeutin ein vorhandenes Pferd als Therapiepferd vermieten.
Leer stehende Gebäudeteile sowie
Stallungen können genutzt/verpachtet
werden.
Gruppen können gemeinsam geleitet
werden beziehungsweise können sich
die am Hof lebenden Personen als
„Helfer“ einbringen und die fachliche
Kompetenz in landwirtschaftlichen Belangen bieten (z.B. das Weiterverar-
Die Begegnung von Patient und Pferd kann auf vielen Ebenen stattfinden.
beiten landwirtschaftlicher Produkte).
Der Landwirt kann als Pferdeführer
für die Ergotherapeutin tätig sein.
Gemeinsame
Gestaltung
von
Projekten wie „Hofwochen“ oder
„Generationennachmittage“.
Übernahme der gastronomischen
Versorgung dieser Projekte.
Pensionsbetrieb bei „Reitwochen“.
Soziale Aspekte
für die Landwirtschaft
Oftmals fehlen Therapeuten/innen die
infrastrukturellen Gegebenheiten, um
ein umfangreiches Therapieangebot gestalten zu können. Der Landwirt übernimmt soziale Verantwortung. So
könnte eine symbiotische Beziehung
zwischen dem zur Verfügung Stellen
der landwirtschaftlichen Infrastruktur
und den Aktivitäten in der Ergotherapie
entstehen.
Durch Engagement und Kooperationsfähigkeit beider Seiten lassen sich viele
weitere Chancen ausarbeiten. Auch
durch Zusammenarbeit mit anderen
Berufsgruppen aus dem Sozialbereich
können die Möglichkeiten im Rahmen
der jeweiligen Berufsbeschreibung und
der Gesetzgebung erweitert werden,
wodurch ein therapeutisch einzigartiges Angebot entsteht.
Die Autorin Theresa Kragl ist
Ergotherapeutin in Windhaag/Perg
(Oberösterreich) und arbeitet mit ihren
eigenen Pferden.
Theresa Kragl mit ihren Therapiepferden Heidi und Jessy.
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
11:00
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Biowelt Nachhaltig leben
Nichts als Pflanzen in den Haaren
Als Naturfriseurin hat Diana Stockbauer die Chemie
durch einen ganzheitlichen Ansatz ersetzt.
Bilder: Ronja Zöls
Von Ronja Zöls
S
ehr sehr langsam und mit
leichtem Druck zieht Diana
Stockbauer die Wildschweinborstenbürste gegen den Strich
durch die Haare. Ganze hundert
Mal. Damit bürstet sie den natürlichen Säureschutzmantel von der
Kopfhaut in die Strähnen. „Das
wirkt wie eine Spülung“, erklärt die
Naturfriseurin. Seit 2006 widmet
sich die 40-jährige Rudertingerin
dem Friseurhandwerk „im Sinne
von Natur, Umwelt und Gesundheit“, wie sie sagt. Der Chemie hat
sie seit drei Jahren vollkommen
abgeschworen und sie durch vieles
andere ersetzt. Durch Ansätze und
Methoden, die Berufskollegen völlig
fremd sind. Und die vielleicht auch
für neue Kundinnen etwas „schräg“
daherkommen…
Wer Diana Stockbauer zum ersten Mal
aufsucht, findet sich in einer kleinen
Wohlfühloase wieder. Die Wände im
zweiten Stock eines Geschäftshauses
sind mit warmen Kalkfarben gestrichen, die Möbel aus Birnenholz angefertigt, im Hintergrund läuft beruhigen38
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
de Musik und ein angenehmer Duft
durchzieht den kleinen Friseursalon
„Haaryurveda“. Die Naturfriseurin,
von denen es in Deutschland etwa 800,
in Bayern aber sehr wenige gibt, führt
erst einmal eine Erstanamnese durch.
Sie fragt nach Haarpflegeprodukten,
speziellen Problemen und schaut sich
die Kopfhaut an. Als Haar- und Energieberaterin kennt sie die Meridiane,
wie etwa den Blasenmeridian, auf dem
Kopf ihrer Kundinnen und kann eine
vorhandene Spannung wahrnehmen.
Kopfhautmassage
für schönere Haare
Dann massiert sie die Kopfhaut,
manchmal legt sich die Kundin dabei
auf eine extra dafür aufgestellte Liege.
Zum Beispiel bei Haarausfall ist es gut,
die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern. Unterstützend wirkt dabei die
Verwendung ätherischer Öle. Sie
streicht den Körper nach unten aus,
streicht den Stress heraus. „Wenn der
Druck im Kopf hoch ist, verspannen
sich Haut und Haarwurzeln. Dann fällt
das Haar anders, manche sprechen
dann von bad-hair-days“, erklärt Diana
Stockbauer. Anschließend werden die
Haare gewaschen, wobei die Naturfriseurin von einer „Kopfhautwäsche“
spricht, „denn unsere Haare werden
heutzutage nicht mehr schmutzig“.
Dafür verdünnt sie biologisches Shampoo im Verhältnis eins zu zehn und
verteilt es auf die trockene Kopfhaut.
Beim Abwaschen lässt sie das
Shampoo nur über die Haare laufen.
90 Prozent der Kundschaft sind
Frauen, rund 70 Prozent der Arbeit
macht das Färben aus. Diana Stockbauer verwendet dafür Pflanzenfarbe.
Viele ihrer Kundinnen haben Allergien, Ekzeme, Schuppenflechte, sogar
Krebs und sich aus diesem Grund für
die Pflanze und gegen Silicone und
Weichmacher entschieden. „Mit der
Pflanzenfarbe wird ein viel natürlicheres Ergebnis erzielt“, sagt Diana Stockbauer, „die Nuancierung passt sich
dem Untergrund an und die Effekte im
Haar bleiben erhalten.“ Im Gegensatz
zu chemischen Färbemitteln lege sich
die Farbe nur außen an das Haar und
dringe nicht ein. Das stärkt das Haar
und nach zwei bis drei Färbungen baut
sich eine Schicht auf. Die Farbe und
der Glanz halten sich länger.
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23.12.2013
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Nachhaltig leben Biowelt
Friseursalon als Wohlfühloase.
Statt Chemie 100 Bürstenstriche.
Werkzeug aus der Natur.
Achtlos Haare schneiden
ist wie Körperverletzung
Radikale
Haarfarbenveränderungen
sind mit der Pflanzenfarbe nicht möglich, und das lehnt Diana Stockbauer
auch entschieden ab. „Ich unterstütze
die Stärkung des Eigenen und nicht
eine völlige Typveränderung“, erklärt
sie. Trends würden von der Industrie in
Abstimmung mit den Chemiekonzernen vorgegeben. Schräger, blonder
Pony, die Victoria-Beckham-Frisur
oder die Zunahme von Extensions viele Frauen seien offen für solche
Erscheinungen, „aber warum sollen wir
immer mit dem Strom schwimmen?“.
nimmt sie sich bei der „Längenveränderung“, wie sie es ausdrückt, eher
zurück. „Achtlos und unüberlegt Haare
abzuschneiden ist wie einen Finger
abzutrennen – eine Art von Körperverletzung.“ Seit jeher seien Haare ein
Ausdruck von Macht und Stärke. In
vielen Kulturen haben Krieger ihre langen Haare vor dem Kampf über dem
Kopf und damit ihre Kräfte gebündelt.
„Ich rate Frauen, vor wichtigen
Terminen ihre Haare hochzustecken“,
sagt sie.
besonders gerne macht. Etwa 45 bis
50 Euro kostet ein Besuch bei ihr,
rund 60 Euro mit Haar- und Energieberatung und mit allem inklusive
Färben 85 Euro, 15 Euro für Kinder.
Vier bis fünf Kundinnen hat sie am
Tag, eine Kundin ist immer allein bei
ihr im Salon.
Diana Stockbauers Ansatz ist ein ganzheitlicher. Sie will den Menschen darin
unterstützen, in Haar und Körper in
Kraft zu kommen. Sie macht keine
asymmetrischen Frisuren, die jemanden aus dem Gleichgewicht bringen
könnten. Sie schneidet keinen Pagenkopf, bei dem die Haare hinten kürzer
als vorne sind. Das könnte einen
Menschen nach unten ziehen. Und sie
lehnt gerade Linien ab. Rund und
weich lässt sie die Haare am liebsten
um den Kopf fallen. Grundsätzlich
„Zurück zur Natur“ –
eine Lebenseinstellung
Auch Diana Stockbauer selbst hat ihre
Haare aufgesteckt. Sie werden von feinen grauen Linien durchzogen. „Ich
färbe meine Haare nicht“, sagt sie, „ich
finde die Veränderung interessant.“
Das filigrane Grau passe zu den leichten Fältchen, die sich in den vergangenen Jahren gebildet haben. Körperbewusstsein fange bei Frauen erst mit
etwa 30 an, ab Mitte 30 beginne ein
Hinterfragen, weiß sie. Ihre Kundinnen
seien vor allem Frauen ab 35, manche
lassen auch ihren Kindern die Haare
hier schneiden, was Diana Stockbauer
Der Beruf der Naturfriseurin hat
Zukunft, da ist sie sich sicher. Oft hat
sie schon versucht, Kollegen von diesem nachhaltigen Konzept zu überzeugen. Erfolglos. „Sie sind so geprägt
und überzeugt von der Notwendigkeit
der Chemie, dass keiner den Absprung
wagt“, sagt sie. Sie selbst kam nach
einem Indonesien-Aufenthalt, in dem
sie mit Ursprünglichkeit und fundamentalen Problemen wie Nahrung und
Wohnraum
konfrontiert
wurde,
„zurück zur Natur“. Ihr erster Anruf
nach ihrer Reise galt Culum Natura,
wo sie vier Wochen später ihre Fortbildung zur Naturfriseurin begann.
Daran schloss sich eine Ausbildung als
Haar- und Energieberaterin an.
Dennoch: „Naturfriseurin wird man
nicht durch Seminare. Es ist eine
Lebenseinstellung.“
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Biowelt Reise
Abenteuer Lernen
Eine landwirtschaftliche
Exkursion durch Kirgisistan
Von Katharina Rein-Fischböck und Laura Henningson
V
orlesungen unter freiem
Himmel, landschaftliche Impressionen, einmalige Bergtouren und interessante Begegnungen: Bereits seit zehn Jahren veranstaltet ein Team aus kirgisischen und
deutschen Wissenschaftlern eine
Exkursion, bei der die Teilnehmer
all dies erleben. Auch wir entschieden uns für diese abenteuerliche Art
des Lernens in Kirgisistan, bei der es
mit alten russischen Militärfahrzeugen über unbefestigte Passstraßen des Hochgebirges Tienshan
bis zum landwirtschaftlich intensiv
genutzten Ferganabecken im Süden
des Landes geht. Das Tienshangebirge ist der östliche Ausläufer des
Himalaya und nimmt mit Gipfeln
von bis zu 7000 Metern das Land zu
über 90 Prozent ein. Im klimatisch
begünstigten Ferganabecken werden
Baumwolle, Tabak, Reis und
Erdnüsse angebaut.
100 Stunden Zugfahrt, etliche heiße
Tage und Nächte und spannende
Zwischenstopps standen am Anfang
der Reise. Wenigstens bei der Hinfahrt
wollten wir auf das Flugzeug verzichten, was aufgrund der Visa, die für die
Zugfahrt
durch
Weißrussland,
Russland und Kasachstan nötig sind,
um einiges teurer war. In Bishkek
angekommen, erkundeten wir erst einmal die grüne und von Parks durchzogene Hauptstadt.
40
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Camp auf 3000 Höhenmetern
Während der ersten Tage beschäftigten
wir uns mit der Gegend um Bishkek. In
Kirgisistan gibt es drei ackerbaulich
relevante Gebiete. Eins davon ist die
Cui-Ebene im Einzugsgebiet von Bishkek. Dort wird zu 65 Prozent Getreide
(Weizen, Gerste) angebaut. Weitere
wichtige Feldfrüchte sind Futterpflanzen wie Mais, Esparsette, Luzerne,
Kartoffeln sowie Obst und Gemüse.
Dabei gibt es eine Region in der Mitte
des Landes, in welche der Kartoffelkäfer noch nicht vorgedrungen ist. Die
Kartoffeln von dort sind besonders
beliebt, da sie als ökologisch sauber
gelten. Der biologische Anbau ist in
Kirgisistan noch eine sehr kleine
Nische. Dabei wird öfter aus der Not
heraus ökologisch gewirtschaftet als
aus Überzeugung. Und trotzdem ist an
dem Beispiel mit den Kartoffeln zu
sehen, dass durchaus ein Bewusstsein
dafür in der Bevölkerung vorhanden
ist.
Die Autoren Katharina Rein-Fischböck (r.)
und Laura Henningson studieren Ökolandbau in Eberswalde und nahmen an einer
vierwöchigen Exkursion durch das 5,5
Millionen Einwohner zählende Land, das
etwa halb so groß wie Deutschland ist, teil.
Katharina ist derzeit Praktikantin beim
Biokreis.
Die Nachtlager schlugen wir an traumhaften Orten auf. Es gab zwar keine
Toiletten oder Duschen, dafür aber kalte Gebirgsbäche und eine super Verpflegung durch eine mobile Küche inklusive Kochteam. Erstes Highlight
war das Camp auf über 3000 Höhenmetern am Song-Kul, dem zweitgrößten See des Landes. Während der drei
Tage auf der Hochebene erfuhren wir
bei eisigen Temperaturen mehr über das
komplexe Weidesystem in Kirgisistan.
Bilder: Katharina Rein-Fischböck
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23.12.2013
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Reise Biowelt
Da der Großteil der Landesfläche sich
nicht für den Ackerbau eignet, stellt die
Viehhaltung den bedeutendsten Wirtschaftszweig dar. Um eine nachhaltige
Nutzung der Weiden, die Allgemeingut
sind, zu gewährleisten, ist diese gesetzlich geregelt. Die Nomaden erhalten
gegen ein geringes Entgelt so genannte
Weidescheine. Dadurch sind sie legitimiert, eine bestimmte Fläche in einem
vorgegebenem Zeitraum in Anspruch
zu nehmen. Leider gibt es in der Praxis
häufig Probleme, da die zugewiesenen
Flächen für die Familien zu weit entfernt liegen und es keine räumliche
Abgrenzung gibt.
Zu Besuch bei Nomaden
Im Anschluss an die Theorie besuchten
wir eine Nomadenfamilie, die in traditionellen Jurten lebt und sich durch
zwölf Stuten, einen Hengst und ein
paar Schafe ihr Überleben sichert. Alle
vier Stunden werden die Stuten gemolken und aus der vergorenen Milch wird
das Nationalgetränk Kumis hergestellt.
Früher diente Kumis den Nomaden als
wichtige Vitamin- und Mineralstoffquelle, um die langen Wintermonate zu
überstehen. Es schmeckt sehr säuerlich
und war für uns alle nicht nur geschmacklich gewöhnungsbedürftig…
Nachdem sich die Mägen der Stutenmilchtester wieder beruhigt hatten,
ging es weiter über die Pässe Richtung
Osh, der zweitgrößten Stadt Kirgisistans und dem südlichsten Ort unserer
Reise. In Osh sollte der Unabhängigkeitstag gefeiert werden. Aber
Nomaden melken ihre Stuten und stellen daraus
das Nationalgetränk Kumis her.
wie so oft bei Abenteuern müssen
Pläne flexibel anpassbar sein. Es kam
mal wieder eine Autopanne dazwischen. Das passierte regelmäßig und
stellte für die Kirgisen kein Problem
dar, denn sie widmen sich leidenschaftlich der Reparatur von alten Russentrucks. Schließlich kamen wir doch
noch in Osh an und stießen gemeinsam
mit dem zweitwichtigsten Getränk,
dem Wodka, doch noch auf die
Unabhängigkeit von der Sowjetunion
an.
Die größten noch existierenden natürlichen Walnusswälder der Erde befinden
sich im Westen Kirgisistans. Vor allem
die westlichen Automobilbauer nutzen
gerne das wertvolle Nussholz für die
Armaturen der Luxuslimousinen. Aber
auch die einheimische Bevölkerung ist
zur Gefahr des Waldes geworden.
Obwohl dies gesetzlich verboten ist,
werden Viehherden zum Weiden bis
tief in die Wälder getrieben, was einen
natürlichen Aufwuchs junger Bäume
unmöglich macht. Doch zahlreiche
nationale und internationale Initiativen
versuchen seit einigen Jahren, die einzigartigen Wälder zu bewahren.
Fußball gegen die
Bergdorfmannschaft
Nachdem wir einige Tage direkt am
Rande der Wälder übernachtet hatten,
bezogen wir für zwei Nächte ein
Gästehaus in Arslanbob, dem größten
Bergdorf auf dem Gebiet der
Walnusswälder. Dort wurden wir von
der Dorffußballmannschaft schon sehn-
süchtig erwartet. Regelmäßig besiegen
sie das Exkursionsteam in zweistelliger
Höhe. Es stand also einiges auf dem
Spiel. Doch schnell war klar, dass wir
keine Chance haben würden… Am
Abend kamen ansässige Musiker, die
auf zentralasiatische Weise losfetzten
und mehrmals Cherry Cheery Lady von
Modern Talking spielten, einer sehr
angesagten Band in Kirgisistan.
Eine Nacht blieben wir noch am politisch brisanten Toktogul-Stausee. Die
Staustufen im Naryn, einem der größten Flüsse des Landes, sind der Krisenherd der Grenzregion zum Nachbarland
Usbekistan. Für die Kirgisen ist der
Strom, der dort erzeugt wird, eine
wichtige Energiequelle und darüber
hinaus bedeutendes Exportprodukt. Das
aufgestaute Wasser fehlt jedoch den
Usbeken zum Bewässern der Felder
und führt zu Nahrungsmittelengpässen.
Bereits 2007 und 2010 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und
eine Lösung des Konflikts ist nicht in
Sicht.
Wieder zurück in Bishkek machte sich
Abschiedsstimmung breit. Ein letztes
Mal wanderten wir in den Bergen des
nahe gelegenen Nationalparks Ala
Archa und hielten unsere Beine in den
Gletscherfluss. Nach einem traditionellem Mahl mit dem Nationalgericht
Plov, einer Reis-Fleischpfanne, und
einigen Toasts auf die Höhepunkte der
Reise und das sensationelle Exkursionsteam nahmen wir Abschied von diesem einzigartigen Land.
Fußballspiel des gesamten Exkursionsteams auf 3000
Metern Höhe.
Gebadet wurde während der Exkursion in kalten
Gebirgsbächen.
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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Biowelt Rezept
Kochen mit dem Biokreis
Carmen Mack vom Sternhof in Weikersholz:
Gebackene Pute auf Semmelauflauf
Von Ronja Zöls
Bilder: Mack
D
er Weihnachtsbraten spielt bei den Deutschen
immer noch eine große Rolle. Davon kann
Carmen Mack vom Biokreis-Putenhof „Sternhof“
ein Lied singen. Während normalerweise alle zwei
Wochen geschlachtet wird, erhöht sich die Frequenz in
den Wochen vor dem Fest auf bis zu zwei Mal die Woche.
Bis zum 24. Dezember steht die Familie im Schlachthaus.
„Nach dem gemeinsamen Kaffee und dem Kirchgang will
am Heiligen Abend keiner mehr kochen“, sagt Carmen
Mack. Und so gibt es Platten mit bunt belegten
Baguettes. Für den ersten Feiertag empfiehlt sie ein
besonderes, aber einfaches Rezept: Gebackene Pute auf
Semmelauflauf. Schon ihre Oma hat das Gericht
gekocht, damals allerdings mit Hähnchen.
Was man braucht: (für zehn Personen)
20 alte Semmeln oder Knödelbrot
1,75 - 2 Liter Milch
125 ml Sahne
1 große fein gehackte Zwiebel
1 Bund gehackte Petersilie
Butter zum Andünsten
4 Eier
Salz, Pfeffer, Muskat, Paprika
Fleischteile einer Pute mit einem Schlachtgewicht von
4-5 Kilo: 2 Flügel, 2 Brustteile, 2 Ober- und 2 Unterkeulen
Liebe Leserinnen und Leser!
Die bioNachrichten sind unter anderem eine Zeitschrift für gesunde
Ernährung. Deshalb wollen wir das Thema künftig mit einer
Rezepte-Seite näher in den Fokus rücken. Dafür brauchen wir Ihre
Hilfe. Denn wer sollte besser über gesunde regionale Küche
Bescheid wissen als Biobauern und -bäuerinnen, biologisch arbeitende Verarbeiter und ökologisch interessierte Verbraucher? Bitte
schicken Sie uns Ihre Rezepte, zusammen mit Ihren Kontaktdaten,
an [email protected] und weihen Sie die bioNachrichten-Leser ein
kleines bisschen in Ihre Küchengeheimnisse ein! Wir freuen uns
über Ihre Ideen und Tipps!
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Wie man´s macht:
Aus Semmeln, lauwarmer Milch, Sahne, Zwiebeln, Petersilie
und Eiern eine Masse (wie Semmelknödel) herstellen und
mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die Masse wird
wesentlich weicher als eine Semmelknödelmasse und kommt
in eine große Auflaufform oder auf das Bratenblech. Dann
würzt man die Putenteile mit Salz, Pfeffer und Paprika und
legt sie auf die Masse. Das Ganze kommt bei 175 Grad
Umluft eine Stunde in den Backofen. Nach der Backzeit ist
die Masse fest und lässt sich abstechen. Für ein klassisches
Weihnachtsessen kann man dazu Blaukraut servieren oder
auch Salat.
„Bei uns gibt es dieses Gericht häufiger, weil es wenig
Aufwand ist und auch wenig Energie verbraucht“, erklärt
Carmen Mack. „Während eine ganze Pute (3,5-4 kg
Schlachtgewicht) zweieinhalb bis drei Stunden im Ofen bleiben muss, reichen für die Putenteile auch ein bis eineinviertel
Stunden.“ Zwei Drittel des Speiseplans wird bei den Macks,
was Fleisch angeht, mit Pute abgedeckt, ab und zu gibt es
Rind- oder Lammfleisch oder mal ein Reh oder Wildschwein
vom Jäger.
Bei Familie Mack steht die gebackene Pute auf Semmelauflauf das ganze Jahr über
immer wieder auf dem Tisch.
ze Jahr über
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23.12.2013
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Seite 43
Rezept Biowelt
Christina Priemeier von der
Antersdorfer Mühle: Knusprige
Haferflocken-Zimt-Sterne
B
astian (6) und Lena (4) konnten es auch heuer
kaum erwarten, die Weihnachtsbackstube im
Hause Priemeier zu eröffnen. Als erste Plätzchen
suchten sich die Kinder von Christina Priemeier und
Enkelkinder von Antersdorfer-Mühle-Inhaber Johann
Priemeier Haferflocken-Zimt-Sterne aus. Ab Mitte
November wird bei den Priemeiers Jahr für Jahr fleißig
gebacken. Jeder darf sich seine Lieblingssorte aussuchen
und Neues wird auch noch ausprobiert. „Am ersten
Advent soll das meiste fertig sein, so dass wir die
Vorweihnachtszeit genießen können“, sagt Christina
Priemeier.
Was man braucht: (für etwa 35 Stück)
125 g Haferflocken Kleinblatt
100 g Rohrohrzucker
80 g weiche Butter
1 Eigelb
Anzeige
Bilder: Priemeier
abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
1 EL Zimt gemahlen
125 g Weizenmehl Type 1050
½ TL Backpulver
Wie man´s macht:
Butter, Eigelb und Rohrohrzucker schaumig rühren, die
Gewürze und die Haferflocken zugeben und unterrühren.
Das Mehl mit dem Backpulver auf die Arbeitsfläche sieben,
die Flockenmasse dazugeben und alles zu einem glatten Teig
verkneten. Den fertigen Plätzchenteig auf der mit Mehl
bestäubten Arbeitsfläche etwa vier bis fünf Millimeter dick
ausrollen, Sterne ausstechen und auf ein mit Backpapier
belegtes Backblech legen.
Die Plätzchen werden in etwa zwölf bis 15 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Umluft) goldbraun gebacken
und können nach Belieben mit Schokolade verziert oder mit
Puderzucker bestäubt werden.
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Biowelt Marktplatz
Anzeige
Ackerbohnen; 5 to Ackerbohnen; Josef Lenz,
84435 Lengdorf; Tel. 08083/1676; *Biokreis
Körnermais; A Ware, Scharbert,
Oberndorf; Tel. 01716372657 *Biokreis
86698
Futterweizen; ca. 10 to, zu verkaufen; Franz jun
Strobl, 82069 Hohenschäftlarn; Tel. 81784928;
Heu in Rundballen; unverregnetes Heu in
Rundballen 1. Schnitt - allerdings erst Ende Juli
gemäht; Nikolaus Blank, 85247 Machtenstein;
Tel. 08138-668355
Biete 12 Großballen Heu; 1. Schnitt 2013, 2m x
1,4m x 0,7m, Preis pro Ballen 50€ plus Steuer,
Verladung am Hof; Christa Müller, 92536
Pfreimd; Tel. 096069/23282 *Biokreis
14 RB Grassilage; 1,25 m Durchmesser, 3.
Schnitt; Manfred Gleich, 86424 Dinkelscherben;
Tel. 08292/1865; *Biokreis
Hafer; Max ca. 1 to (2 Bigbag) zu verkaufen;
Werner
Beck,
86732
Oettingen;
Tel.
09082/4717; *Biokreis
Baden-Württemberg
2,8 ha Silomais ab Feld;
Hahn, 89542
Herbrechtingen-Bissingen; Tel. 0172-620 8750;
*Biokreis
Warenbörse-Angebote
Futter
Bayern
Heu; Quaderballen, 80 Stück; Sedlmeier, 92358
Batzhausen-Seubersdorf;
Tel.
09497/6243
*Biokreis
Kleegras-Silage; 60 Quaderballen; Sedlmeier,
92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel. 09497/6243
*Biokreis
Luzerne-Gras-Silage; 60 Quaderballen; Sedlmeier, 92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel.
09497/6243 *Biokreis
Wintererbse-Triticale-Gemenge; 30 t; Sedlmeier, 92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel. 09497/
6243 *Biokreis
Kleegrassilage, Stroh; Heu und Grummet in
Quaderballen. Kleegrassilage in Rundballen.
Stroh in Rundballen; Hans Söhnlein, 91239
Henfenfeld; Tel. 09151/9348; *Biokreis
Heuballen aus 1. und 2. Schnitt, ab Hof zu verkaufen Tel. 0151/ 62845609; Reinhardt, 94474
Vilshofen; Tel. 8541/910831; *Biokreis
Biete 8 Silage-Rundballen 3.Schnitt; Rudolf
Korber, 85669 Zeilarn; Tel. 0171/ 168 19 67
*Biokreis
Wiesenheu 1 Schnitt; Rundballen 1,30 m
Durchmesser, ca 30 Stück. Infos unter 0175
1855007;
Krückel, 97440 Schleerieth; Tel.
09722 947 566; *Biokreis
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Bio-Grascobs; Hansjörg Kracklauer, 88239
Wangen; Tel. 07506-443 od. 0171-5120554
*Biokreis
Grassilage aus dem Fahrsilo; Grassilage, 70 %
1. Schnitt, 30 % 2. Schnitt, aus dem Fahrsilo.
Größere Mengen.; Jochen Hannemann, 74592
Kirchberg; Tel. 07954-926064
Kleegras-Silageballen; Verkaufe Silage-Rundballen, ca. 1,3 m, Rotklee-Luzerne-Weidelgras, 1.
u. 2. Schnitt aus 2013, kein Regen.; Ernst-Lorenz
Günther, 37133 Friedland; Tel. 0152-28435068;
*Biokreis
Verkaufe 500 Rundballen Heu 1. Schnitt Top
Qualität, Scheunengelagert, ca. 300 kg je Ballen,
30,-€ je Ballen; Marko Lehmann, 36466
Dermbach; Tel. 0160/94834461
Konsumware
Bayern
Knollensellerie gewaschen ab 500 kg 80 Ct. pro
kg Knollensellerie ungewaschen ab 500 kg 70 Ct.
pro kg; Günter Sippel, 90425 Nürnberg; Tel.
0911/332206;
Bio-Weidegänse als Weihnachtsbraten, bratfertig
€ 15,- / kg; Anton Dapont, 84385 Egglham; Tel.
0171 / 671 3406 *Biokreis
andere Regionen
Buchweizen; Förster, 64295 Darmstadt; Tel.
0171/2137810; *Biokreis
Speisekartoffeln; Biete Annabelle (3-4 to),
Anuschka (2,5 to), Belana (Menge auf Anfrage)
(fk) Laura (15 to, vwfk )lose, in Big Bags oder
abgesackt zum Kauf an.; Joachim J. Lüpschen,
50171 Kerpen; Tel. 0172/1793253
Speisekartoffeln: Linda, Solara, Ditta; Steffi u.
Ludger Strotdrees, 33428 Harsewinkel; Tel.
05247/6611;
Mensch & Land
andere Regionen
Bayern
Dinkelstroh; Rundballen, D = 1,7 m, 25 Stück,
für Streuzwecke, draußen gelagert; Hermann
Meyer, 27283 Verden; Tel. 04232/ 243;
*Biokreis
Haushaltsgetreidekiste aus Holz, 3 Kammern
für je 25 kg Getreide zu verkaufen. Liane
Hofmann, 94113 Tiefenbach/Haselbach
Tel. 08509/423 *Biokreis
Anzeige
bn_6_13.qxp
23.12.2013
11:13
Seite 45
Marktplatz Biowelt
Pädagogisches Praktikum; Ihr Arbeitsfeld ist
sehr vielfältig. Sie haben die Möglichkeit sich
„auszuprobieren“. Wir bieten: Praktikums-vergütung, ein eigenes Zimmer/Büro mit Bett, Bad, PC
und Telefon, eine idyllische Lage mitten in der
Fränkischen Schweiz. Wir erwarten/wünschen:
Spaß an Teamarbeit und Kommunikation,
Flexibilität in den Arbeits-zeiten, ein weltoffenes,
freies Denken und Handeln sowie Freude an
selbständiger Arbeit. Praktikumsbeginn ist mit
Semesterbeginn möglich. Die Praktikumsdauer
sollte mindestens 20 Wochen sein, bevorzugt ab
September bzw. Oktober. Interessiert? Dann bitte
melden!; Heiner Neuner, 91320 Ebermannstadt;
Tel. 09194-73630;
Anzeige
Käser/in; Biete interessante Stelle in Hofkäserei,
Rohmilchkäse, vielfältiges Sortiment, Wohnung
am Hof,; Georg Hartinger, 84427 St. Wolfgang;
Tel. 08085-331;
andere Regionen
Backstubenleiter für Holzofenbäckerei gesucht;
Wir suchen für unsere Holzofenbäckerei auf
einem biologisch-dynamischen Bauernhof eine/n
Backstubenleiter-/in. Wir wünschen uns einen
Menschen, der die Backstube als Teil des Ganzen
sehen und sie mitentwickeln möchte, Wert auf
handwerkliche Qualität legt, kommunikativ mit
Sozialkompetenz ist. Wir bieten einen Einstieg in
eine sich erfolgreich entwickelnde Situation,
Wohnen auf dem Hof in wunderschöner
Umgebung (Nähe HH, gute Verkehrsanbindung),
leckeres biologisches Essen, optional einen späteren Einstieg in die Betriebsgemeinschaft und
Teilnahme an Supervision. Bitte bewerben Sie
sich baldmöglich beim bisherigen Leiter der
Backstube, der bis Ende Dezember die Einarbeitung übernehmen wird. Hofladen und
Bäckerei Wörme z.Hd. Dirk Öllerich Im Dorf 2,
21256 Handeloh, [email protected],
04187-609849.; Dirk Öllerich, 21256 Handeloh;
Tel. 04187/609849
Praktikumsstelle in der Landwirtschaft; Wir
suchen ab sofort Unterstützung für unsere
Ziegen- und Kuhherde beim Füttern, Melken,
Klauenschneiden, etc. www.adolphshof.de/landwirtschaft/; Kehm, 32175 Lehrte; Tel. 05175953866
Gärtnerei zu verpachten; Gärtnerei, ca. 800 2m
Hochglasfläche im Stadtgebiet Essen / Gelsenkirchen, zu verpachten. Venloblock mit Stehtischen, Ebbe- Flutbewässerung, Energieschirmen, Regenauffangbecken und Brunnen. Ansprechpartnerin: Claudia Verse, 45884 Gelsenkirchen; Tel. 0209-135350 oder 0160-3066782
Ausbildungsplatz; Bioland-Milchziegen- und
Ackerbaubetrieb bei Kiel sucht Azubi (m/w)für
2014/2015. [email protected]; Jahne Zastrow,
24214 Schinkel
Technik/Maschinen
Grubber Knoche, Bj.2005, 3 m, Wurfscheiben,
Ringwalze. Landtechnik Wyklandt, 0171/40 85
574
Betongewicht 400 kg – 2500 kg. Landtechnik
Wyklandt, 0171/40 85 574
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
11:13
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Biowelt Marktplatz
Lesestoff für´s neue Jahr…
Zum Ende des Jahres verlosen wir wieder das Buch „Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2014.
Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten“ von Michel Gros (Buchvorstellung auf
Seite 50). Schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Adresse an [email protected] oder eine Postkarte
an bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau. Viel Glück!
Je ein Weinbuch und einen Slow Food Genussführer 2014 aus der Oktober-Verlosung haben gewonnen: Christina Metz, 35260 Stadtallendorf, Gudrun Mohr, 94227 Zwiesel, und Doris Schnatz,
64407 Fränkisch-Crumbach. Die Gewinner erhalten die Bücher von uns per Post.
Stapler Jungheinrich, Bj. 2004, 3 to, 5000 BH
und Kurzscheibenegge, Bj. 2013, 3 m – 6 m
Arbeitsbreite. Landtechnik Wyklandt, 0171/40
85 574
Verschleissteile für marktführende Landtechnik
z.B. Lemken, Kuhn, Lely, Rabe, Vogel und Noot,
Maschio, Kverneland usw.
Landtechnik
Wyklandt, 0171/40 85 574
Mengele Erntewagen; LAW 350 Bj.1982,
Verteilerwalzen, Querförderband, Silieschneidwerk, 6 Rechen, Tel. ab 20 Uhr; Johann Fuchs,
84367 Tann Tel. 085618716 *Biokreis
Pöttinger Ladewagen; BOSS II, Bj 1989,
hydraulischer Kratzboden, Tel. ab 20 Uhr; Johann Fuchs, 84367 Tann Tel. 0 85618716
*Biokreis
Heck Scheibenmähwerk; Pöttinger Heck
Scheibenmähwerk Novacat 225 H hydr. Rückschwenkung Bj. 01 Top Zustand; Martin
Landerer, 87541 Unterjoch; Tel. 08324 72 98
Präparatespritze; Präparatespritze 400 Liter
gezogen auf PKW – Anhänger. Peter Blancke,
91235 Velden; Tel. 0178/9400430
Erntewagen; Erntewagen Mengele LAW 350
Querförderband Dosierwalzen; Johannes Seitner,
83623 Dietramszell; Tel. 08027/328; *Biokreis
Schlepper; Deutz 6007 Traktor, Bj. 1982, 4500
B.-Std., Allrad, Kabine, Hauer-Frontlader m.
mechan. Ausklinkung, guter Zustand, Preis 9.300
€; Gerhard und Sigrid Kempter, 88178
Heimenkirch; Tel. 08381/941727; *Biokreis
Claas Frontmähwerk; zu verkaufen; Gerhard
und Ingrid Hufnagl, 85309 Pörnbach; Tel. 0844/
6424 *Biokreis
FTS Tauchschneidpumpe für 4 Meter Grubentiefe, Zapfwellenantrieb, gut erhalten zu verkaufen; Franz Kinker, 87672 Rosshaupten; Tel.
08367-1033 *Biokreis
Verkaufe Ein EcoDyn 3Meter mit mechanischer
Sämaschine und Güttlerwalze; Siegfried
Rettermayer, 85088 Vohburg; Tel. 08457/930455
*Biokreis
andere Regionen
Claas Disco 3050 plus; Heckscheibenmähwerk
mit 3 m Arbeitsbreite und Aufbereiter, Bj 2004
sehr guter Zustand, neues originales Schutztuch,
ist nur im Nebenerwerbsbetrieb gelaufen.
Sebastian Kunath, 63633 Birstein; Tel.
01751626345;
Getreidesilo für Trocknung; Das Getreidesilo ist
ca 2,50 hoch und hat einen Durchmesser von
2,00; Elisabeth Winkelmann, 27386 Bothel; Tel.
0174/8823667; *Biokreis
Futtersilo; Dieses Silo ist ca. 4m hoch und sucht
eine neue Funktion; Elisabeth Winkelmann,
27386 Bothel; Tel. 0174/8823667; *Biokreis
Abflammgerät; ENVO-DAN ED 70000, 3,2 m
Arbeitsbreite, 4 Jahre alt, wenig gebraucht, guter
Zustand; Hinrich Poppe, 21698 Ruschwedel; Tel.
04164/1269; *Biokreis
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der Bioladen auf Achse
w w w.frisches-biogemuese.de
46
Tel.: 08726/1686
Fa x: 08726/1014
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Tiere
Bayern
20 – 25 Heidschnucken od. Mutterschafe,
Schlachtgewicht 12 – 15 kg, zu verkaufen.
Christine Schulz, 86485 Biberbach,
Tel. 0152/ 06659033
Bio-Fleckvieh; laufend abzugeben. Kuhkälber,
Färsen, Jungkühe. Tel. 0176/61149144; Benedikt
Baur, 82346 Andechs; Tel. 081573276;
*Biokreis
Kalbin, Fleckvieh; Fleckvieh-Kalbin, trächtig,
Kalbedatum 1.2.14, weidetauglich zu verkaufen;
Fürstberger, 84367 Tann; Tel. 085611250;
Coburger Fuchsschafe; Da ich aus gesundheitlichen Gründen meine Herde reduzieren muss,
biete ich einen Teil meiner Schafe (alles
Herdbuchtiere) zum Verkauf an einen guten
Platz.; Werner Hegemann, 82346 Andechs; Tel.
08152 15 11;
BV Jungkühe; Max GbR Koch, 87452 Altusried; Tel. 08373/8433;
genetisch hornloser (reinerbig) FV- Stier;
Johann Hinterberger, 83564 Soyen; Tel.
08071/8676; *Biokreis
2 Hochlandrinder-Kalbinnen; Aus meiner
Herdbuchzucht verkaufe ich 2 schöne, typvolle,
rote Hochlandrinder-Kalbinnen. Beide sind bis
August mit einem Zuchtstier mitgelaufen und
höchstwahrscheinlich tragend. Sie werden aber
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23.12.2013
11:13
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Marktplatz Biowelt
Anzeigen
Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30
E-Mail: [email protected]
www.oekoring.com
www.bioregional.de
vor der Abgabe auf Trächtigkeit untersucht. Mein
ganzer Bestand ist amtlich anerkannt seuchenfrei.
Alle Tiere werden jährlich 2 x entwurmt und
bekommen im Frühjahr die Klauen geschnitten.
Bei Interesse können die Tiere nach telefonischer
Anmeldung unter 0151-52241176 jederzeit gern
besichtigt werden. Meine Preisvorstellung liegt
bei 2000,- € je tragendes Tier, bei Nichtträchtigkeit 1800,- €.; Angela Lösing, 85419
Mauern; Tel. 0151-52241176; *Biokreis
Jungkuh; FV, Hornlos, gekalbt am 13. 10. 2013,
ca. 22 l; Georg Eham, 83730 Fischbachau; Tel.
08028/909467; *Biokreis
1 Jungkuh; 1 FV Jungkuh mit Hörner, ca. 25 l,
2,02 Melkbarkeit, gekalbt am 4.9.2013; Eham,
83730 Fischbachau; Tel. 08028 909 467;
*Biokreis
Bergschafe; 3 einjährige Bergschafe zu verkaufen!; Josef Bachhuber, Bad Heilbrunn Bad
Heilbrunn; Tel. 08046-243;
Bunte Deutsche Edelziege; 15 Stück BDE abzugeben zwecks Rassenumstellung; Johann Richter,
95700 Neusorg; Tel. 0160/98955532
3 Angus Kalbinen; deckfähige Anguskalbine für
Mutterkuhhaltung; Alois Egger, 94086 Bad
Griesbach; Tel. 08532 1572;
10 - 12 Ferkel; DL und Pietrain, Ende Nov./Anf.
Dez. abzugeben; Ferdinand Fürmann, 84529
Tittmoning; Tel. 086831346; *Biokreis
2 tragende Färsen; FV bzw. FV mit 1 Viertel
Anzeigen
HF, gute Abstammung, enthornt, weidegewohnt,
kalben Feb./März; Linner, 83527 Kirchdorf; Tel.
08072 679; *Biokreis
1 Mutterkuh (Jungkuh); Biete eine Jungkuh zur
Mutterkuhhaltung
belegt
23.6.13
Granit
(Belgier); Hans-Georg Kreutzer, 87669 Rieden;
Tel. 083621465;
Jungstier; Limousin 7 Monate alt, hornlos (V
und M hornlos); K Wagner, 94575 Gaishofen;
Tel. 08546-2273; *Biokreis
Abmelkkuh und Trächtige Kühe; Abmelkkuh
20l und Tragende Kühe mit LN und TBC frei zu
verkaufen; Christian Wölfle, 87463 Dietmannsried; Tel. 08374/7380;
Trächtige Pinzgauer Mutterkuh; Trächtige
Pinzgauer Mutterkuh, prämienberechtigt, zu verkaufen. Tel. 08052/1374; Ludwig Moosmüller,
83229 Aschau; *Biokreis
Braunvieh Biokälber; Verkaufe 6 Kälber mit
LN 6 Wochen bis 6 Monate; Markus Bayrhof,
87672 Roßhaupten; Tel. 8367913872;
Mutterkuh; Weide- und Laufstallgewohnte BV
Milchkuh von WB Belgier Stier tragend, zu verkaufen. Besamung erfolgte am 8.6.2013; Franz
Kinker, 87672 Rosshaupten; Tel. 08367-1033;
*Biokreis
2 Ponys; 2 brave Ponys in Gute Hände zu verschenken; Siegfried Rettermayer, 85088
Vohburg; Tel. 08457/930455; *Biokreis
Fresser; 4 Fresser männl. Fleischrinderkreuzungen abzugeben; Herbert Gutmann, 91710
Gunzenhausen; Tel. 09831/7608; *Biokreis
Baden-Württemberg
Kalbinnen, Jungkühe; Franz u. Hedwig Boos
und Stefan Weiss, 88371 Ebersbach; Tel. 07525911228
Mehrere Schwarzbunte Kalbinnen; Heinz
Eßlinger, 89542 Herbrechtingen; Tel. 07324/
2396;
Vorderwälder Kälber; Wilfried Kieninger,
78112 St. Georgen; Tel. 07724-3798;
Enzian -Bio-Galloway; wunderschöner Zuchtbulle, kanadische Linie, schwarz, (8/7/8) muss
wegen Blutwechsel verkauft werden; Werner
Beck, 86732 Oettingen; Tel. 090824717;
*Biokreis
BV-Milchkühe; 9 Braunvieh-Milchkühe, 7.000
kg durchschnittliche Milchleistung, 2-4 Kalbungen, wg. Betriebsaufgabe zum 31.12.13 abzugeben; Matthias Schmid, 88339 Bad Waldsee;
Tel. 0171-8650186; *Biokreis
Schafbock; und Lämmer, Shropshire, zu verkaufen; Werner Beck, 86732 Oettingen; Tel.
090824717; *Biokreis
andere Regionen
Verkaufe Bio Ferkel; Bio Ferkel der Rasse
weibl. Kälber; hol. sbt., Kreuzungen sbt/
Braunvieh, sbt/ Rotvieh; Horst Meyer, 34513
Waldeck- Dehringhausen; Tel. 05695-8020;
*Biokreis
Fleckvieh-Fleisch Mu-Kuh mit Bullenkalb;
Fleckvieh-Fleisch-Mutterkuh mit TOP-Bullenkalb bei Fuß - 3 Monate, beide gen. hornlos;
Hubert Groß, 36157 Ebersburg; Tel. 066569110999
HF Zuchtbullenkalb; wunderschönes schwarzes HF Zuchtbullenkalb, kräftiger Typ 4 Monate
alt, an der Amme aufgezogen, behornt, aus alter
langlebiger Linie, Großmutter Lebensleistung in
11 Lakt. 80000 kg Milch noch im Bestand, alle
Töchter ebenso. Zum Schlachten viel zu schade.;
Helmut Keller, 63683 Ortenberg; Tel.
06041/50754;
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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andere Regionen
Ausbildungsstelle 1. Lehrjahr gesucht; Suche
Ausbildungsstelle für das erste Lehrjahr in der
freien Ausbildung.; Philippe Rose, 51109 Köln;
Tel. 0160-6475262
HG Frischgesmüse, ein intern. tätiges Möhren
Handelsunternehmen aus NRW, sucht Partner
zum Bio-Möhrenanbau mit Anbaubegleitung zu
TOP-Konditionen; HG Frischgemüse GmbH,
Herr Bär, 52445 Titz, Tel. 0160/15 15 108
Zuchtbulle; Deutsch Angus rot Herdbuch zu verkaufen, 5 ½ Jahre, sehr umgänglich; Hubert
Hirschle, 34326 Morschen; Tel. 05664-930735
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Bioland-Ferkel, auch in größeren Partien, abzugeben; Jochen Kulow, 29487 Luck; Tel. 058441694;
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Ackerbohnen, ca. 15 to, gesucht. Klaus Dietz,
97494 Bundorf, Tel. 0170/8371477
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und/oder Silage für meine Milchkühe! Transport
kann ggf. organisiert werden; Ludwig Waibel,
87634
Obergünzburg;
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08372/2783;
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Körnermais; 1 Lastzug Körnermais; Simon
Weber, 87733 Markt Rettenbach; Tel. 017623179526; *Biokreis
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Raum
Oberallgäu,Ostallgäu und Unterallgäu; Christian
Wölfle, 87463 Dietmannsried; Tel. 08374/7380;
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Körnermais; ca. 10 to, gesucht; Franz jun
Strobl, 82069 Hohenschäftlarn; Tel. 81784928;
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Bio-Futterkartoffel; Suche Futterkartoffeln, gerne regelmäßige Abnahme bis zu 1.000 kg /
Monat. Aber auch kleinere Mengen; Anton
Dapont, 84385 Egglham; Tel. 08543 / 637 0030
*Biokreis
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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
Mensch & Land
Bayern
(Hafer) Flockenquetsche zu kaufen gesucht.
Biokreis e.V., 94034 Passau Tel. 0851/756 500
*Biokreis
Öko-Hühnermist! Kooperationsbetriebe für Legehennenhalter gesucht. Tel. 05963 /98292-11
Partnerbetrieb gesucht; Legehennenbetrieb im
Bereich PAN sucht Partnerbetrieb für FutterMist-Kooperation. Tel. ab 20 Uhr abends; Johann
Fuchs, 84367 Tann; Tel. 085618716; *Biokreis
Suche Arbeitsplatz in Gärtnerei; Gelernte
Staudengärtnerin, mit vielseitiger beruflicher
Erfahrung in verschiedenen Betrieben, sucht
nach einer längeren Ausfallzeit ab Frühjahr 2014
wieder eine Mitarbeiterstelle in einem ökologisch-nachhaltig wirtschaftenden Betrieb. Zuletzt
arbeitete ich in der Naturland Kräutergärtnerei in
Schongau, auf zwei ökologisch geführten Höfen
am Bodensee (Versorgung der Tiere, Milchverarbeitung) und einer Gemüsegärtnerei mit
Staudenverkauf und –pflege auf der Reichenau
mit. Beobachtungs- und Wahrnehmungsgabe,
Verantwortungsbewusstsein,
Zuverlässigkeit,
Ehrlichkeit, Weiterbildungsbereitschaft und
selbstständiges Arbeiten sind Stärken, die ich
neben praktischen Erfahrungen mitbringe. Mit
Mitte 40 freue ich mich, wenn in dem Betrieb
etwas Offenheit für ältere und sich wiedereinarbeitende Wiedereinsteigerinnen herrscht, die
selbstbewusst für ihr Auskommen mitarbeiten
wollen. Bitte am besten telefonisch melden.
Martina Macek, 93449 Waldmünchen; Tel.
0160/7227314
bioNachrichten
Anzeigen/Heidi Scheitza
Stelzlhof 1, 94034 Passau
Tel. 0851/7 56 50-15
Fax 0851/7 56 50-25
[email protected]
Die nächste Ausgabe der
bioNachrichten
erscheint am
03. Februar 2014
Anzeigenschluss:
15. Januar 2014
Ausbildungsplatz 1. Lehrjahr; Mein Name ist
Irma Junghans. Ich bin 20 Jahre alt und suche
einen Ausbildungsplatz für das erste Lehrjahr der
freien Ausbildung oder der staatlichen Ausbildung Gärtner/Gemüsebau, gerne mit oder ohne
Tierhaltung. Habe leider ungeklärte Unverträglichkeit, hervorgerufen durch die Arbeit im
konventionellen Milchviehbetrieb. Ich wohne in
Schermbeck/Kreis Wesel, habe ein Auto und verfüge über Berufserfahrungen in den Bereichen
Tierhaltung, Ackerbau, Gartenbau und Maschinentechnik. Zudem besitze ich den T-Führerschein, sowie einen Fahrschein für Pferdegespänne. Ich würde mich über ein Stellenangebot bzw. über ein Vorstellungsgespäch freuen. Probearbeiten kann ich jederzeit. Irma
Junghans, 46514 Schermbeck; Tel. 02853-4029;
Tiere
Bayern
FV Kalbinn; Suche FV Kalbinn behornt weidegewohnt laufstallgewohnt nicht Tbc untersucht;
Muehlenbeck, 87730 Bad Grönenbach; Tel.
08334307;
Bio-Legehennen; 20 Stck. zu kaufen gesucht;
Werner Beck, 86732 Oettingen; Tel. 090824717
*Biokreis
Baden-Württemberg
Suchen weibl. Limo-Rinder zur Nachzucht.
Möglichst hornlos Handy 015 22 51 51 024; Robert Weiß, 72818 Trochtelfingen; Tel. 07124/
2251
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23.12.2013
Angebote
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Warenbörse Biokreis NRW / Mit te
· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne
Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488
· Heu RB 1,25m, Stroh RB 1,50m, Futtergetreide Sommergerste, Hafer mit Erbsen
und Triticale sowie Ackerbohnen und deckfähige Fleckvieh-Rinder, gen. hornlos.
Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113 o.
0170-3102636
· Zwei ruhige, gut bemuskelte, LimousinHerdbuch-Jungbullen zu verkaufen. BioLimousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel.
02564-97472 oder 0177-8617410.
· Deckbullen, vorwiegend Charolais,
z.T.auch Limousin auf Anfrage abzugeben,
Tel. 0172-2790613
· Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht
laufend zu verkaufen sowie 3 männl. Hinterwälder Absetzer und eine Schmotzer Ham-
mermühle mit10 PS-Motor, Tel. 064558950, 0172-8061909
· Rinder-Schermaschine (Lister) zu verkaufen,
VB 180,-€, Tel. 02723-3132
· Einige Tonnen Futtergetreide, Hafer und
Triticale , Tel. 06468-7047
Gesuche
· Fleckvieh, 7 weibl. Absetzer , 1 Jahr alt zu
verkaufen, Tel. 02983-507 oder 0171-1274056
· Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer aus
dem Großraum NRW (möglichst keine
Einzeltiere) der gängigen Fleischrassen zu
aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733124455
· Heu, ca. 50RB 1,25m , Raum Wenden,
Tel. 0175-3528579
· Tragende Fleckvieh- Färsen (-Fleisch)
gesucht, Tel. 02983-507 oder 0171-1274056
· 3 hochtragende Rinder, Limousin-Kreuzun
gen, Ende des Jahres kalbend, Tel. 0272180222
· Krone Mähwerk AM 242, Arbeitsbreite
2,40m, sehr gut Zustand, Preis 2000,-€
Tel. 0170-3248332
Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe
von Angeboten für die nächste Ausgabe können
sie sich auch unter 02733-124455 an die
Biokreis Geschäftsstelle NRW wenden!
· Grassilage 15 RB 1,30m zu verkaufen,
Tel. 05632-7441
· Heu, ca. 300 RB, 1,50 -1,60 m, Tel. 02735658815
Neuer Berater im Biokreis: Anton Reisinger
Als zukünftiger Berater der Oberpfalz
möchte ich mich
allen vorstellen, die
mich noch nicht
kennen. Mein Name
ist Toni, ich bin 23
Jahre alt und komme aus dem Landkreis Neumarkt in
der Oberpfalz. Ich führe mit meinen Eltern
zusammen einen Milchviehbetrieb, der seit
2008 ökologisch wirtschaftet und Mitglied
beim Biokreis ist.
Meine Ausbildung als Landwirt habe ich
auf zwei verschiedenen ökologischen
Betrieben absolviert: das erste Jahr auf
einem Milchviehbetrieb mit Direktvermarktung und Saatgutvermehrung und das zweite Jahr auf einem
Mutterkuhbetrieb mit Ackerbau.
Anschließend besuchte ich die
Fachschule für ökologischen Landbau in Schönbrunn und erwarb den
Meistertitel und den Wirtschafter für
ökologischen Landbau.
Da ich mein Wissen gerne weitergebe, aber auch gerne dazulerne, habe
ich mich entschlossen, die Beraterstelle in meinem Landkreis
anzugehen und freue mich auf die
zukünftige Zusammenarbeit mit
Ihnen!
Andreas Fritzsche-Martin:
Abschied von einem Freund
Erschüttert
nehmen
wir Abschied von Andreas Fritzsche-Martin
(geboren 20.09.1958,
gestorben 8.11.2013).
Der Fachbereichsleiter
Gartenbau des Verbandes Naturland e.V. hat
sich viele Jahre mit
breit gefächertem Wissen und großem
Engagement für Umwelt und Natur eingesetzt in der Überzeugung, die Welt
und die Zukunft unserer Kinder verbessern zu können. Unser Mitgefühl gilt
seiner Familie.
Nachruf
Hochzeitsglocken
im MilchHäusl
Romantikstimmung im herbstlichen
Englischen Garten: KULT-GmbH-Chef
Pitt Grunitz, Betreiber des BiokreisImbiss MilchHäusl, hat am 7. November seine Freundin Villi Hrirestakeva
geheiratet. Anschließend ging es in
Tracht auf einen Spaziergang durch den
Münchner Park.
Wir gratulieren herzlich!
bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014
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23.12.2013
11:14
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Biowelt Bücher / Vorschau / Impressum
Bücher
Der große Weg hat kein Tor
Nahrung - Anbau - Leben
Mit dem Mond
durchs Gartenjahr
„Der große Weg hat kein Tor“ ist ein Grundlagenwerk alternativen Lebens und der alternativen
Ernährungsbewegung. Es inspiriert Menschen weltweit, neue Wege zu gehen. Eine Erfolgsstory des
Bio-Landbaus – und noch viel mehr: Für Masanobu
Fukuoka war der vernünftige Umgang mit dem
Boden ein Schritt zur Versöhnung des Menschen
mit sich selbst und seiner Umgebung. „Der große
Weg hat kein Tor“ wurde in mehr als 25 Sprachen
übersetzt. 1983 erschien die deutsche Fassung erstmals im pala-verlag. Das Buch vermittelt sowohl
Einblicke in Fukuokas Weltsicht als auch in die
Methoden seiner natürlichen Landwirtschaft. Unser
Umgang mit Lebensmitteln, Ernährung und die
Grenzen menschlichen Wissens sind weitere
Themen. Wenn wir die Art und Weise ändern, in der
wir unsere Nahrung anbauen, ändern wir unsere
Nahrung, ändern wir unsere Werte. Und so handelt
dieses Buch davon, auf Zusammenhänge, Ursachen
und Wirkungen zu achten und nach eigenem Wissen
Verantwortung zu übernehmen: ein Buch über
Landwirtschaft, das gerade deshalb so bedeutend
ist, weil es eben nicht nur von Landwirtschaft handelt.
Bereits seit 1998 erscheint „Mit dem Mond
durchs Gartenjahr“ und informiert den Leser
über die optimale Nutzung der Kraft des
Mondes – nicht nur im Gartenjahr.
Der Kalender soll dem Leser helfen, sich
mit den verschiedenen Bewegungen des
Mondes vertraut zu machen und sich so dessen positiven Einfluss zunutze machen zu
können.
Masanobu Fukuoka: Der große Weg hat kein Tor.
Nahrung – Anbau – Leben. pala-Verlag, 2013, überarbeitete Neuauflage, 140 Seiten, 14,00 €
Aus dem Inhalt:
· Die besten Tage für Aussaat, Pflege und
Ernte im Garten
· Der Einfluss des Mondes auf
Heilpflanzen, Haarschnitt, Warzen, auch
Ernährung und Gesundheit
· Den Mond verstehen: zunehmender und
abnehmender Mond, auf- und absteigender
Mond, der Mond in den Sternzeichen,
Planetenaspekte
· Die Tagesrhythmen im Gemüsegarten
Holzgewinnung, Most-, Bier- und
Schnapserzeugung
Michel Gros: Mit dem Mond durchs
Gartenjahr 2014. Leben und Arbeiten in
Harmonie mit Mond und Planeten. Leopold
Stocker Verlag, 2013, 113 Seiten, durchgehend farbig bebildert, broschiert, 8,95 €
Intelligente Verschwendung
The Upcycle: Auf dem Weg in
eine neue Überflussgesellschaft
„Verschwendet! Aber richtig. Zum Beispiel
die Sonne. Seid wie die Ameisen! Konsumiert. Aber macht keinen Müll.“ Abfall
war gestern, ab sofort gibt es nur noch
Nährstoffe. Alle Produkte verbleiben in
einem steten Kreislauf, eingesetzt werden
nur noch gesunde, unbedenkliche Materialien. Was wie eine Vision aus einer fernen
Zukunft klingt, ist vielerorts bereits Realität,
und das Konzept hat einen Namen: Cradle to
Cradle. In ihrem aktuellen Buch gehen seine
Begründer nun einen Schritt weiter: Im
Fokus steht nicht mehr nur das kluge Design
einzelner Produkte, beim „Upcycling“ geht
es um die Vervollkommnung unseres
Lebensstils – um gesundes Wohnen, freudvolles Arbeiten und die Errichtung zukunftsfähiger Städte. Ein zutiefst positiver Zukunftsentwurf, eine überzeugende Einladung, Teil der „Aufwärtsspirale des Lebens“
zu werden.
Michael Braungart, William McDonough:
Intelligente Verschwendung. The Upcycle:
Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft. oekom-Verlag, 2013, 208 Seiten,
17,95 €
Vorschau bioNachrichten Februar/März 2014
In der ersten Ausgabe des neuen Jahres werden wir uns mit mobilen Dienstleistern in der
Landwirtschaft beschäftigen. Mobile Metzger, Käser, Saftpresse, Mahl- und Mischanlagen…
Wir schauen nach, was es so gibt auf dem Markt, wie groß der Nutzen dieser wandernden
Dienstleister ist und wir fragen nach möglichen Trends in diesem jungen Sektor.
Bild: Haberzet tl
Impressum
Herausgeber:
Biokreis e.V.
Stelzlhof 1
D-94034 Passau
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25
eMail: [email protected]
www.biokreis.de
Auflage:
4000
Gründer:
Heinz Jacob
Redaktion:
Ronja Zöls
Josef Brunnbauer
Autoren dieser
Ausgabe:
Jörn Bender
Birte Hauschild
Andrea Helmer
Laura Henningson
Andreas Huber
Heidi Kelbetz
Joseph Köttl
Theresa Kragl
Peter Paulus
Christina Reifenrath
Katharina Rein-Fischböck
Peter Röhrig
Peter Schmidt
Ulrich Schumacher
Satz und Layout: Inocentiu Fron
Titelbild: Kragl
Motiv: Ergotherapeutin Theresa Kragl
Anzeigen:
Heidi Scheitza
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25
eMail: [email protected]
Druck:
Druckerei Ostler, Passau
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