Schriftliche Anfrage Antwort
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Schriftliche Anfrage Antwort
Bayerischer Landtag 16. Wahlperiode Drucksache 16/2614 11. 12. 2009 Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Hans-Ulrich Pfaffmann SPD vom 28.05.2009 Übertrittsquoten für das Schuljahr 2009/2010 1. Wie viele Schülerinnen und Schüler treten im kommenden Schuljahr aus der 4. Klasse der Grundschule an ein Gymnasium über und wie groß ist ihr Anteil am gesamten Jahrgang? 2. Wie haben sich die Übertrittsquoten ans Gymnasium in den letzten fünf Jahren entwickelt? 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler treten im kommenden Schuljahr aus der 4. Klasse der Grundschule an eine Realschule über und wie groß ist ihr Anteil am gesamten Jahrgang? 4. Wie haben sich die Übertrittsquoten an die Realschule in den letzten fünf Jahren entwickelt? nen „Amtlichen Schuldaten“ müssen dabei zunächst in einem komplizierten und sehr zeitaufwendigen Plausibilisierungsprozess auf mögliche Inkonsistenzen sowie Meldebzw. Übertragungsfehler geprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Auf eine derartige Datenplausibilisierung kann aber nicht verzichtet werden, da erst nach Abschluss dieses Verfahrens belastbare quantitative Aussagen aus dem Datenbestand abgeleitet werden können. Die für die Beantwortung der Fragen benötigten „Amtlichen Schuldaten“ des Schuljahres 2009/10 liegen somit derzeit noch nicht vor, sodass alternativ auf die im Rahmen der Datenerhebungen zu den Ergebnissen des Probeunterrichts an Gymnasien bzw. Realschulen erhobenen Anmeldedaten (Übertritt ohne Besuch des Probeunterrichts) und die Anzahl der im Probeunterricht erfolgreichen Schülerinnen und Schüler für die Beantwortung der Fragen 1, 3 und 5 zurückgegriffen werden muss. Diese Ende Mai 2009 erhobenen Anmeldedaten an Realschulen und Gymnasien entsprechen jedoch nicht in allen Fällen den tatsächlich erfolgten Übertritten. 6. Wie haben sich Eintritte von der 4. Klasse Grundschule in die 5. Klasse Hauptschule in den letzten fünf Jahren entwickelt? Zu 1.: Nach dem Besuch der Jahrgangsstufe 4 und ggf. erfolgreicher Teilnahme am Probeunterricht des Gymnasiums im Schuljahr 2008/2009 lagen insgesamt Anmeldungen von 49.133 Schülerinnen und Schülern für den Besuch eines Gymnasiums zum Schuljahr 2009/2010 vor. Dies würde bei einer Gesamtschülerzahl von 124.583 Schülerinnen und Schülern in Jahrgangsstufe 4 im Schuljahr 2008/2009 einer Übertrittsquote von 39,4 % zum Schuljahr 2009/2010 entsprechen. Die endgültigen Daten liegen, wie oben dargestellt, noch nicht vor. 7. Gibt es regionale Unterschiede in der Ausnutzung der Übertrittsoption ans Gymnasium? Bitte den Landkreis mit der höchsten Ausnutzung und den Landkreis mit der niedrigsten Ausnutzung angeben. Zu 2.: Für das Gymnasium stellt die folgende Tabelle nur die sogenannte Teilübertrittsquote dar, die lediglich die direkten Übertritte aus der Grundschule berücksichtigt. 5. Wie viele Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse Grundschule wechseln im kommenden Schuljahr in die 5. Klasse einer Hauptschule über und wie groß ist ihr Anteil am gesamten Jahrgang? Zum Schuljahr Übertrittsquote aus Jahrgangsstufe 4 der Grundschule an ein Gymnasium des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 09.11.2009 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 34,6 % 35,2 % 36,5 % 37,0 % 38,4 % Vorbemerkung: Für die Bestimmung der Übertrittsquoten wird auf die Abgängerdaten aus dem Verfahren „Amtliche Schuldaten (ASD)“ zurückgegriffen. Die zum Stichtag 1. Oktober 2009 an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen erhobe- Maßgeblich ist jedoch stets die Gesamtübertrittsquote, die zusätzlich auch die Übertritte aus Jahrgangsstufe 5 der Hauptschule und Realschule im Folgejahr einschließt. Aus diesem Grund liegt die Gesamtübertrittsquote immer erst mit einem Jahr zeitlicher Verzögerung vor. Am Gymnasium Antwort Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de Parlamentspapiere abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. Seite 2 Bayerischer Landtag · erhöhte dies die Übertrittsquote in den letzten Jahren um rund einen Prozentpunkt. Zum Schuljahr Übertrittsquote aus Jahrgangsstufe 4 der Grundschule und Jahrgangsstufe 5 der Haupt- und Realschule an ein Gymnasium 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 35,9 % 36,0 % 37,2 % 37,6 % noch nicht vorliegend Zu 3.: Nach dem Besuch der Jahrgangsstufe 4 und ggf. erfolgreicher Teilnahme am Probeunterricht der Realschule im Schuljahr 2008/2009 lagen insgesamt Anmeldungen von 27.702 Schülerinnen und Schülern für den Besuch einer Realschule zum Schuljahr 2009/2010 vor. Dies würde bei einer Gesamtschülerzahl von 124.583 Schülerinnen und Schülern in Jahrgangsstufe 4 im Schuljahr 2008/2009 einer Übertrittsquote von 22,2 % zum Schuljahr 2009/2010 entsprechen. Zu 4.: Für die Realschule stellt die folgende Tabelle ebenfalls nur die sogenannte Teilübertrittsquote dar, die nur die direkten Übertritte aus der Grundschule berücksichtigt. Zum Schuljahr Übertrittsquote aus Jahrgangsstufe 4 der Grundschule an eine Realschule 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 20,8 % 21,5 % 22,7 % 22,3 % 23,4 % Maßgeblich ist jedoch stets die Gesamtübertrittsquote, die zusätzlich auch die Übertritte aus Jahrgangsstufe 5 der Hauptschule im Folgejahr einschließt. Aus diesem Grund liegt die Gesamtübertrittsquote immer erst mit einem Jahr zeitlicher Verzögerung vor. An der Realschule erhöhte dies die Übertrittsquote in den letzten Jahren um rund 5 Prozentpunkte. Zum Schuljahr Übertrittsquote aus Jahrgangsstufe 4 der Grundschule und Jahrgangsstufe 5 der Hauptschule an eine Realschule 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 26,8 % 27,4 % 28,2 % 27,4 % noch nicht vorliegend Zu 5.: Die exakte Bestimmung der Übertrittsquoten an die Hauptschule gestaltet sich problematisch, da dies im gegenwärtigen Datenmodell nicht möglich ist, da Grund- und Hauptschule als gemeinsame Schulart „Volksschule“ geführt werden. Bei einem „Übertritt von der Grund- an die Hauptschule“ handelt es sich in diesem Sinne vielmehr um einen „Ver- 16. Wahlperiode Drucksache 16/2614 bleib an der Volksschule“. Wird an einem Standort eine voll ausgebaute Volksschule mit allen Jahrgangsstufen geführt, verbleibt ein Schüler an ein und derselben Schule und wird im Verfahren „Amtliche Schuldaten“ daher nicht als Abgänger bzw. Schulwechsler erfasst. Eine Meldung als Schulwechsler erfolgt nur dann, wenn der Schüler eine Grundschule nach der Jahrgangsstufe 4 verlässt und an eine andere Volksschule (hier Hauptschule) wechselt. Dennoch lässt sich zumindest eine Schätzgröße für die Übertritte an die Hauptschule nach folgendem Verfahren errechnen: Ausgehend von der Grundschülerzahl eines bestimmten Schuljahres werden sämtliche Übertritte an die weiterführenden Schularten Realschule und Gymnasium in Abzug gebracht. Abweichungen von den tatsächlich erfolgten Übertritten an die Hauptschule können sich dadurch ergeben, dass weitere Schulartwechsel nach Jahrgangsstufe 4 (z. B. an eine Förderschule, internationale Schule, schulartunabhängige Orientierungsstufe, Freie Waldorfschule oder ein freiwilliges Wiederholen der Jahrgangsstufe 4 an der Grundschule) unberücksichtigt bleiben. Bringt man nun bezogen auf das Schuljahr 2008/2009 sämtliche möglichen Übertritte an Realschule und Gymnasium von der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler in Jahrgangsstufe 4 in Abzug, so wechselten zum Schuljahr 2009/2010 ca. 47.748 Schülerinnen und Schüler in die 5. Klasse einer Hauptschule. Dies würde bei einer Gesamtschülerzahl von 124.583 Schülerinnen und Schülern in Jahrgangsstufe 4 im Schuljahr 2008/2009 einer Übertrittsquote von 38,3 % zum Schuljahr 2009/2010 entsprechen. Zu 6.: Zur Beantwortung der Frage müssen auch hier analog zur Frage 5 die Übertrittsquoten rechnerisch ermittelt werden. Zum Schuljahr Übertrittsquote aus Jahrgangsstufe 4 der Grundschule an eine Hauptschule 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 42,8 % 41,3 % 38,9 % 38,7 % 36,4 % Zu 7.: Die Übertrittsquoten des Gymnasiums weisen jährlich regionale Unterschiede auf. So traten beispielsweise zum Schuljahr 2008/2009 im Landkreis München mit 61,0 % bayernweit die meisten Schülerinnen und Schüler an ein Gymnasium über. Im Gegensatz dazu traten im Landkreis Donau-Ries mit 24,7 % bayernweit die wenigsten Schülerinnen und Schüler an ein Gymnasium über. Über die Ausschöpfung der Übertrittsoptionen lassen die im Übertrittsverfahren erhobenen Daten keine zuverlässige Aussage zu.