Weltmeisterschafte - Schachklub Vellmar 1950

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Weltmeisterschafte - Schachklub Vellmar 1950
Wie sich ein spielerisch schachsportlicher Bogen von den
Vellmarer Schachtagen bis zu den JugendWeltmeisterschaften 2015 in Porto Carras spannen lässt.....
…...Mädchen und Jungen, die auch in Vellmar mit dabei waren,
zeigten bei ihrer WM 2015 eindrucksvoll, was sie an Spielstärke drauf
haben !
Die 7. Vellmarer Schachtage 2015 liegen inzwischen über drei Monate zurück. Es
war eine Rekordbeteiligung, bedingt u. a. auch durch die Teilnahme von zahlreichen
Kindern und Jugendlichen. Und das nicht nur im Jahr 2015, sondern ebenso bei den
Vellmarer Schachtagen der letzten Jahre.
Der seit vier Jahren gewohnte Anblick der Mehrzweckhalle Vellmar-Frommershausen in Sachen
Turnierschach......
…...und das Olympic-Center in Porto Carras (Griechenland, Artbild) als Turnierort der JugendWeltmeisterschaften 2015, idyllisch gelegen direkt am Meer und neben einem Segelboot-Hafen,
mit leicht größeren Dimensionen für 1.500 junge SchachspielerInnen samt Trainern, Betreuern und
Eltern. Wie immer wurde in den Altersklassen U8 bis U18 bei Mädchen und Jungen gekämpft,
dazu noch ein offenes Turnier.
Artbild: einer der Spielsäle im Olympic-Center Porto Carras.
Die Turniererfahrungen in Vellmar, mitsamt der analytischen Partien-Nachbereitung,
leisteten bei den beteiligten Mädchen und Jungen vermutlich auch einen kleinen
Beitrag zur Verbesserung des eigenen Könnens. Denn harte wettkampfmäßige Partien
unter Turnierbedingungen, mit all der Nervenanspannung, dem Kräfteverschleiss
und dem Zeitdruck, sind bestes Training und zweifellos immer ein wichtiger Teil
der Vorbereitung für die Herausforderung einer Jugend-Weltmeisterschaft.
So nutzten und nutzen die ohnehin schon starken KandidatenInnen für eine JugendWM die Teilnahme bei den Vellmarer Schachtage (z.T. mehrfach) als einen soliden
Baustein in Sachen WM-Vorbereitung. Diese Tatsache lässt durchaus Rückschlüsse
zu auf die positive Vellmarer Turnier-Qualität in Sachen Ambiente, sportliche
Herausforderung, Betreuung etc. !
In Porto Carras (26.10. bis 05.11.2015) waren ca. 1500 Kinder und Jugendliche
aus 92 Staaten beteiligt. Die deutsche Delegation war mit 38 TeilnehmerInnen in
allen Altersklassen angereist. Zu spielen waren 11 Runden, das bewältigten nur
diejenigen TeilnehmerInnen erfolgreich, die neben dem schachsportlichen Können
auch über die nötige Wettkampfhärte und Kondition verfügten.
Einige der Mädchen und Jungen, die TeilnehmerInnen bei der Jugend-WM 2015 in
Porto Carras (Griechenland) waren, werden auch als (z.T. mehrfache)
TeilnehmerInnen bei den Vellmarer Schachtagen nachfolgend vorgestellt. Sehr
bemerkenswert – Mädchen waren dabei zahlreicher vertreten als Jungen !
6. Vellmarer Schachtage 2014 - Collin Colbow
Erstmals in Vellmar dabei war der 8-jährige Collin Colbow, SK Bremen-Nord. Er
spielte nicht nur in der C-Gruppe mit, sondern er gewann sie auf Anhieb
eindrucksvoll.
Collin Colbow 2014, 8 Jahre jung !
Schon bei seiner ersten Turnierteilnahme in Vellmar gewann er die C-Gruppe.
7. Vellmarer Schachtage 2015 - Colin Colbow
Im Jahr 2015 war Collin erneut dabei, die C-Gruppe schien ihm keine rechte Herausforderung mehr zu sein. Er startete als 9-jähriger in der B-Gruppe. Die Konkurrenz
war stark, in diesem Jahr noch zu stark für ihn. Collin musste sich noch mit dem
Sammeln von Erfahrung zufrieden geben.
Zwei Mal Collin Colbow 2015, 9 Jahre jung, diesmal in der B-Gruppe.
Porto Carras 2015:
Collin Colbow startete in der AK U10 Open, mit 150 Teilnehmern. Die weltweit
besten Spieler seiner Altersgruppe waren diesmal noch zu stark für ihn. Immerhin
schaffte er mit 6,0/11 P (und Platz 83.) über 50% der Punkte. Das ist für die
vielleicht noch kommenden Jugend-Weltmeisterschaften eine gute Basis.
Schachfamilie Ziegenfuß aus Breitenworbis/Thüringen
Dauer-Teilnehmer bei den Vellmarer Schachtagen (und sogar schon den bei Kasseler
Schachtagen in der Kulturhalle Niedervellmar seit 2009) :
Eine vom Schach-Virus infizierte thüringer Schachfamilie – drei Mitglieder der
Familie spielen aktiv, Mama Ziegenfuß hat die wichtige Betreuerfunktion inne.
Die Ziegenfuß-Familie 2014 mit Eltern und zwei Töchtern:
Holger ist sehr spielstark, ihm gelang 2015 der 6. Platz in der A-Gruppe. Er ist natürlich der
Initiator für die Schachbegeisterung der beiden Töchter Antonia (links) und Larissa. Inzwischen
werden Beide systematisch angeleitet und trainiert, mit deutlicher Steigerung der Spielstärke
2014
2015
Zwei Mal Antonia Ziegenfuß bei den Vellmarer Schachtagen, jeweils in der -B-Gruppe.
In Vellmar sammelten beide Mädchen noch Erfahrungen, anfangs in -C-, später in der
-B-Gruppe. Ein super Erfolg gelang der 9-jährigen Antonia bei den Deutschen
Jugendmeisterschaften 2015: Sie wurde Deutsche Mädchen-Meisterin in der AK
U10 ! Ein Grund mehr, sie auch bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2015 für
Deutschland starten zu lassen.
Porto Carras 2015:
Antonia startete in den Anfangsrunden gut und befand sich im Vorderfeld der U10w,
anschließend bekam sie schwere Gegnerinnen zugelost und konnte dann nicht mehr
ganz mithalten. Unter 94 Teilnehmerinnen erreichte Antonia am Ende mit 5,5/11 P
genau 50 % der möglichen Punkte und den 50. Platz. Angesichts der weltbesten
Mädchen in ihrer Altersgruppe war das in keiner Weise eine Enttäuschung für sie,
sondern Ansporn, sich für vielleicht noch kommenden Jugend-Weltmeisterschaften in
ihrer Leistung zu steigern. Sie ist so jung und hat noch alles vor sich !
Hamburg zum Ersten - Luis Engel......
Die Hansestadt an der Elbe beherbergt mit dem Hamburger SK den größten Schach-
verein Deutschlands mit über 400 Mitgliedern. Von der ersten Schach-Bundesliga bis
zu Kreisligen sind über 20 Teams des Vereins in Punktkampf-Einsatz ! Dort wird
intensive Jugendarbeit im Verein und in zahlreichen Schulen mit professionellen
Trainern geleistet und nahezu zwangsläufig sind unter den geförderten Kindern und
Jugendlichen auch Talente, die sich für höhere Ziele empfehlen. Eines dieser Talente,
der damals 10/11jährige Luis Engel, war bei den 4. und 5. Vellmarer Schachtagen
2012/2013 dabei und stellte sich aufgrund seiner damals schon hohen Elo-Zahl in
der -A-Gruppe- einer harten Konkurrenz. Mit 4,0/7 P erreichte er 2013 Platz 27
unter 66 Teilnehmern.
Zwei Mal Luis Engel bei den 4. und 5. Vellmarer Schachtagen 2012/ 2013 in der -AGruppe- , rechts gg. Markus Schlachowitsch
Porto Carras 2015
Bei der Jugend-WM in Griechenland startete der 13jährige Luis Engel, mit
inzwischen Elo 2166 Leistung, in der AK U14 Open. Luis trat so bärenstark auf,
dass er in den ersten zehn Runden nicht zu besiegen war (3 Erfolge, 7 Remis). Erst in
der elften und letzten Runde wurde er erstmals bezwungen, das kostete ihn leider
eine sehr gute Platzierung in der Spitzengruppe. Platz 49 mit 6,5/11 P spiegelt seine
Gesamtleistung in keiner Weise wieder.
…..und Hamburg zum Zweiten – Teodora Rogozenco
Auch Hamburger Schachsport-Mädels haben Einiges an Leistung auf den 64
Feldern zu bieten. In diesem Fall allerdings mit Voraussetzungen, wie sie kaum
jemand aus den Reihen des deutschen Nachwuchses zur Verfügung hat:
Teodora Rogozenco, 15 Jahre jung, ist die Tochter des deutschen SchachBundestrainers Dorian Rogozenco, der auch jahrelang für den Hamburger SK in
der 1. Schach-Bundesliga gespielt hat. Optimaler geht es kaum, wenn man wie
Teodora begeistert dabei ist. Mit einem solchen „Privat-Trainer“ im Rücken stellt
sich die Leistungssteigerung wie von selbst ein.
Teodora Rogozenco bei den 7. Vellmarer Schachtagen 2015
am Spitzenbrett der A-Gruppe gg. den späteren Turniersieger Ferenc Langheinrich
in Vellmar 2015 startete Teodora Rogozenco in der A-Gruppe. Sie wurde nur
gegen starke männliche Konkurrenz gelost und erreichte mit 4,5/7 P den 12. Platz
unter 70 TeilnehmerInnen. Bei ihrer ersten Teilnahme an den Vellmarer Schachtagen
war dies eine sehr bemerkenswerte Leistung.
Porto Carras 2015
Zwei starke Schach-Girls in Vellmar und Porto Carras: Teodora Rogozenco und Fiona Sieber.
Nur einige Monate nach den Vellmarer Schachtagen war Teodora Rogozenco
Mitglied der deutschen Jugend-Delegation bei der WM und startete gemeinsam mit
ihrer gleichaltrigen Freundin Fiona Sieber in der U16w. In den Anfangsrunden
ging die Post ab.....beide Mädchen mischten die Gruppe regelrecht auf, gewannen
bis zur 3. Runde alles und rangierten in der Spitzengruppe. Dann, mit wachsender
Spielstärke der weltbesten Gegnerinnen, gab es für Teodora einige Rückschläge. Zum
Turnierende drehte sie aber wieder mächtig auf, gewann mehrere Partien und belegte
am Schluss mit 7,0/11 P Platz 14 !
WFM Fiona Sieber und Vellmar
Fiona gehörte eigentlich ein eigener Beitrag, so eindrucksvoll ist sie seit Jahren in
der internationalen, deutschen und Vellmar-Schachwelt in Erscheinung getreten. Und
das mit ihren gerade einmal 15 Jugendjahren. Ihre bisher schon zahlreichen Erfolge
können hier nur auszugsweise wiedergegeben werden.
Mehrfache Wahl zur besten deutschen Nachwuchsspielerin des Jahres,
Deutsche Mädchen-Meisterin U14w 2014, Deutsche Mädchen-Meisterin U16w 2015,
5. Platz bei den Jugend-Europameisterschaften 2010 in der AK U10w,
Mitglied des Frauen-Bundesliga-Teams SK Lehrte !
Es hat sicher mit der räumlichen Nähe Vellmar - Wohnort Göttingen zu tun, das
sie schon bei zahlreichen Vellmarer Schachveranstaltungen dabei war, stets unterstützt von ihrem Vater, der den Fahrdienst übernahm. Erstmals trat sie 2010 in
Erscheinung, bei dem traditionellen „Open Air-Schnellschach-Turnier“ auf dem
Vellmarer Rathausplatz. Danach war sie ständiger Gast bei den „Schachtagen“.
Fiona als „Schnellschach-Küken“ 2010 erstmals in Vellmar, warm angezogen, denn in dem Jahr
war es auf dem offenen Rathausplatz reichlich kühl, und das zum Sommeranfang.
2012
2015
Fiona bei den Vellmarer Schachtagen, auch in den Jahren dazwischen war sie Dauer-Gast.
2015 zeigte Fiona in der A-Gruppe ihre Spielstärke in beeindruckender Art und
Weise. Sie war inzwischen auch deutlich konstanter geworden in ihrer Leistung, und
getreu ihrem Motto: „mit Remis-Partien habe ich nichts im Sinn“ spielte sie
risikobereit, verlor dabei zwei Mal, gewann aber fünf Mal ! Da wischte sich so
mancher männliche Konkurrent ungläubig über die Augen. Mit 5,0/7 P kam sie in
der A-Gruppe mit 70 Teilnehmern auf dem 8. Platz ins Ziel.
Fiona in Porto Carras
Wie schon bei Teodora Rogozenco angemerkt, die beiden Mädchen hinterließen bei
der Jugend-Weltmeisterschaft 2015 in der AK U16w einen bleibenden Eindruck !
Fiona noch um Einiges stärker als Teodora. Waren anfangs Beide noch gleichauf,
legte Fiona Sieber eine Schippe nach der anderen drauf : In der 10. und vorletzten
Runde hatte sie 8,0/10 P vorgelegt und lag alleine an der Spitze des starken
Mädchen-Feldes ! Aber es sollte diesmal noch nicht sein, sie verlor die entscheidende
letzte Runde und rutschte mit 8,0/11 P auf den undankbaren vierten Platz ab. Nur
0,5 P Feinwertung trennten sie vom 3. Platz auf dem Sieger-Treppchen. Aber Fiona
ist stark und selbstbewusst, sie hat diesen leisen Dämpfer längst abgehakt. Hoffen
wir, dass ihr voller Terminplan genügend Zeit lässt, damit sie auch 2016 wieder die
8. Vellmarer Schachtage mit ihrer Teilnahme aufwertet.
14 Jahre jung und keinerlei ehrfurchtsvollen Respekt vor Internationalen
Meisterspielern: Roven Vogel bei den 6. Vellmarer Schachtagen 2014.
2014 In einer der sieben Runden bei den 6. Vellmarer Schachtagen : Roven Vogel aus Dresden.
Roven war erstmals in Vellmar dabei, mit seinen damaligen Elo 2230 fiel er noch
nicht sonderlich auf. Bis zu seinen Anfangspartien kannte ihm kaum jemand im
Teilnehmerfeld der A-Gruppe. Dann aber, von einer Runde zur nächsten, spitzten alle
Konkurrenten die Ohren ! Was war das denn ? Der junge Bursche putzte fast alles
vom Brett, und vor allem in welcher Art und Weise ! Schier unglaublich, es gab
schon mehrere junge SpielerInnen, die in Vellmar sehr beeindruckten, aber Roven
Vogel stellte sie alle in den Schatten ! Zwei Remis gab er ab gg. IM Ilja Schneider
mit Elo 2500 Elo, und Hanna Marie Klek, Elo 2300, ihres Zeichens Deutsche
Frauen-Meisterin 2013 ! Fünf weitere Gegner waren chancenlos. Mit 6,0/7 P ,
alleine führend, gewann Roven Vogel überragend die A-Gruppe der 6. Vellmarer Schachtage.
Siegerehrung der A-Gruppe bei den Vellmarer Schachtagen 2014, v.r.n.l.:
Turniersieger Roven Vogel vor IM Ilja Schneider (2.), Ferenc Langheinrich (3.),
FM Andreas Plüg (4.), Hanna Marie Klek (5.), Alexander Hilverda (6.)
Dass dieser Turniersieg in Vellmar keine Eintagsfliege war, zeigte Roven Vogel
während des folgenden Jahres mit starken Turnier-Platzierungen und weiteren
Turniersiegen. Was Roven dann aber folgen ließ, sprengte alle Maßstäbe.
Porto Carras 2015:
Roven Vogel hebt die Schachwelt-Hackordnung seiner AK total aus den Angeln !
Roven startete in der U16 Open, dort wimmelte es wie in einem Ameisenhaufen
bündelweise vor elo-starken Konkurrenten, einige über Elo 2500. War da überhaupt
etwas für ihn drin ? Und ob ! Roven ging die Sache gelassen an, aber in den
Anfangsrunden lief es für ihn rumpelnd wie in einer ausgeleierten Waschmaschine.
Das zog sich bis zur 5. Runde hin, Roven irgendwo im Tabellen-Niemandsland. Dann
packte ihn der scheinbar verlorengegangene Ehrgeiz und er wütete in den restlichen
sechs Runden – ohne Nervenschwäche zu zeigen ! Roven gewann sechs Partien in
Folge gegen stärkste Gegner, mit vollem Risiko, besonders in der entscheidenden 11.
Runde ! Das war ein Husaren-Ritt allererster Qualität, Roven zeigte den Titelanwärtern seiner AK spielerische Klasse und ausgeprägten Mut zum Risiko:
am Ende wurde Roven Vogel mit 9,0/11 P Weltmeister in der AK U16 Open !
Welch ein Triumph, welch eine Energieleistung, das muss ihm in dieser Manier erst
einmal Einer nachmachen ! Auch wenn Roven nicht der erste deutsche JugendWeltmeister wurde, für ihn und den Jugend-Schachsport in Deutschland verleiht
solch ein Erfolg mächtigen Auftrieb und Anreiz für noch höhere Ziele !
Zuerst Meistertitel – danach Vellmarer Schachtage:
Zwei spielstarke und attraktive junge Damen mit beeindruckender Vorstellung
bei den Schachtagen in Vellmar.
Dass es auch, im Gegensatz zu den bisher vorgestellten JugendspielerInnen, im
umgekehrten Sinne möglich war, die Vellmarer Schachtage mit ihrer Teilnahme
aufzuwerten, nachdem sie beide bereits mit Meistertiteln ausgezeichnet waren,
zeigten WFM Diana Baciu, Moldawien, und Hanna Marie Klek.
WFM Diana Baciu
Wer kennt eigentlich auf Anhieb SchachspielerInnen aus Moldawien, dem kleinen
osteuropäischen Land, dass bis 1990 zur damaligen Sowjetunion gehörte ? Da fällt
jedem Schachsport-Insider vermutlich nur Victor Bologan ein, dem Großmeister aus
der erweiterten Weltklasse. Aber auch der Frauen-Schachsport wird in Moldawien
groß geschrieben und gefördert. Das demonstrierte eine jugendliche Meisterspielerin,
damals 11 und 13 Jahre jung: Diana Baciu !
Bei ihren Teilnahmen an den Jugend-Weltmeisterschaften 2006 in Batumi/Georgien,
AK U12w, und 2008 in Vung Tau /Vietnam, AK U14w erreichte sie jeweils den
dritten Platz ! Inzwischen ist sie als WFM Titelträgerin, wohnt überwiegend in
Deutschland und spielt bei dem Hamburger Schachklub in der 1. Frauen-Bundesliga.
WFM Diana Baciu in Vellmar 2012
Im Jahr 2012 war sie erstmals (und leider bisher das einzige Mal) Teilnehmerin bei
den 4. Vellmarer Schachtagen. Diana trat in der A-Gruppe an und hatte es gg. die
harte männliche Konkurrenz naturgemäß schwer. Unter 70 TeilnehmerInnen
erreichte sie mit 4,5/7 P den 11. Platz.
Zwei Mal WFM Diana Baciu bei den 4. Vellmarer Schachtagen 2012,
rechts gg. den späteren Turniersieger GM Lev Gutman.
Hanna Marie Klek
Sie ist ohne Zweifel eine Spielerin der gegenwärtigen deutschen Frauen-Spitzenklasse !
Hanna Marie Klek, 20 Jahre jung, 2014 bei den 6. Vellmarer Schachtagen
Hanna Marie Klek ist in Erlangen zu Hause, studiert an der Uni Erlangen Mathematik
- eine geradezu ideale Symbiose mit dem Schachspiel.
Ihre bedeutendsten Erfolge:
Deutsche Mädchen-Meisterin in den AK U12w, U14w, U16w,
2011 Vize-Weltmeisterin U16w bei der Jugend-WM in Caldas Novas/Brasilien,
2013 Deutsche Frauen-Meisterin in Bad Wiessee,
2013 beim Wiessee-Open besiegte sie spektakulär den deutschen GM Igor Khenkin,
Nationalspielerin in der 2. Deutschen Frauen-Nationalmannschaft / Teilnahme an
der Schach-Olympiade 2008 in Dresden,
Sie spielt in der 1. Frauen-Bundesliga bei SF Deizisau.
Hanna Marie Klek - eine hochkarätige deutsche Schachfrau also, die 2014 den 6.
Vellmarer Schachtagen in der A-Gruppe die Ehre gab. Sie trumpfte erwartungsgemäß stark auf, blieb unbesiegt und erreichte mit 5,0/7 P den 5. Preisgeld-Rang.
Bild oben:
6. Vellmarer Schachtage – Spitzenkampf der A-Gruppe, zwei starke jugendliche Kontrahenten Hanna Marie Klek gg. den späteren Turniersieger Roven Vogel , mit Remis-Ende.
Eine kurze Bilanz
Die aufgezeigten Beispiele mit der Turnier-Teilnahme von spielstarken Frauen,
Mädchen und Jungen in Vellmar lassen durchaus die Erkenntnis zu - die Vellmarer
Schachtage haben sich von holprigen Anfängen zu einem Turnier mit gutem Ruf in
Schachkreisen gemausert. Das zeigen auch die inzwischen verdoppelten Teilnehmerzahlen seit Beginn. In Vellmar können sich „Klötzchenschieber“ aller Spielstärken
wohl fühlen. Das ist in erster Linie ein Verdienst des ausrichtenden Vereins
Schachklub Vellmar und seinen inzwischen zahlreichen Helfern, ohne die eine
solche regelmäßige Veranstaltung nicht möglich wäre.
Eine wunderbare Bestätigung aller bisherigen Bemühungen wäre es, wenn man bei
kommenden Turniertagen TeilnehmerInnen aus dem erwähnten Kreis erneut in
Vellmar begrüßen könnte.
Dass aber im deutschen Schachsport nicht alles Gold ist was glänzt, zeigt ein offener
Brief der Eltern von Roven Vogel. Darüber wird in einem folgenden Beitrag die Rede
sein.
G. Preuß

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