Warenkunde zum Fest - hi

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Warenkunde zum Fest - hi
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VERBRAUCHER
| HILDESHEIMER ALLGEMEINE ZEITUNG
DIENSTAG, 22. MÄRZ 2016
zahlen, bitte!
Was verschenken Sie zu Ostern?
Angaben in Prozent
62
Süßigkeiten
45
Kleine Geschenke (Spielzeug, Bücher, CDs, ...)
38
Eier
22
Blumen
13
Selbstgebasteltes
Quelle: Statista; Grafik: RND
11
Gutscheine
10
Geld
2
Größere Geschenke (technische Geräte, ...)
22
nichts
kurz Gemeldet
Onlineshopper haben kaum
Paketdienst-Auswahl
DüsselDOrf. Der Zusteller des einen Paketdienstleisters klingelt fast nie und wirft
meist sofort eine Benachrichtigungskarte ein. Oder das Geschäft, das mit einem
bestimmten Dienstleister kooperiert, ist
gleich nebenan: Die Gründe, sich für einen
bestimmten Paketdienst zu entscheiden,
können vielfältig sein. Doch das schlägt
sich nur selten im Service der Onlineshops
nieder, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei einem Vergleich der
Versandbedingungen von 50 Händlern im
Netz herausgefunden hat. Davon versenden zwei Drittel (33) die Waren immer mit
demselben Dienstleister. Nur jeder dritte
Shop (17) beauftragt auch weitere Paketdienste – was jedoch nicht bedeutet, dass
deshalb der Kunde automatisch die Wahl
hat: Von den 17 Händlern mit PaketdienstAlternativen ließen nur neun Shops dem
Besteller auch die Wahl, wer liefern soll –
mitunter gegen Aufpreis für bestimmte
Dienstleister. Den Lieferzuschlag der Shops
in der Stichprobe erhielten zumeist DHL
(37) und Hermes (26). DPD, GLS und UPS
wurden den Verbraucherschützern zufolge nur vereinzelt mit Aufträgen bedacht.
Onlinehändler mit Filialen bieten den Angaben nach häufiger auch die kostenlose
Lieferung der Onlinebestellung in ein Ladengeschäft an (Click and Collect).
Browser Microsoft edge
bekommt erweiterungen
MüncHen. Microsoft wird in seinem
Browser Edge für Windows 10 noch in diesem Jahr einige Erweiterungen anbieten.
In der für Entwickler freigegebenen Vorschauversion sind bereits drei kleine Erweiterungen für zusätzliche Mausgesten,
Übersetzung und Werkzeuge zur Nutzung
des Onlineportals „reddit.com“ enthalten.
Noch 2016 sollen weitere Zusatzprogramme wie Adblocker, das Notizenprogramm
Evernote oder Erweiterungen von OnlineShops hinzukommen. Wenn die Erweiterungen die Testphase verlassen haben,
sollen sie für alle Nutzer über den Windows Store verfügbar sein. So sollen Qualität und Sicherheit gewährleistet werden,
schreibt Microsoft-Managerin Drew DeBruyne in einem Blogeintrag. Die Erweiterungen sollen nur für die PC-Version von
Edge entwickelt werden.
CALL−BY−CALL−TARIFE
Zeit
1. Angebot
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Ct./Min.
Montag bis Freitag
Ortsgespräch (eigener Vorwahlbereich)
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0,86
010052telecom
8−18
01 00 52
0,89
010052telecom
18−19
01 00 52
0,89
Arcor
19−24
0 10 70
0,69
Arcor
0 10 70
01098tele
0 10 98
01098tele
0 10 98
01098tele
0 10 98
Tele2
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1,82
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0 10 85
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2,50
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Tele2
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0 10 40
Ventelo
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Wie war das noch mit dem Ei? Ist es nun dioxinfrei oder nicht? Und ist bio wirklich besser? Eine Warenkunde zum Fest.
Von Stephan Fuhrer
W
arum trifft es eigentlich immer
wieder die Eier? Salmonellen,
Dioxin, schlechte Haltungsbedingungen – kein anderes Lebensmittel
sorgt in derartiger Regelmäßigkeit für
Schlagzeilen. Bei einem europaweiten
Salmonellenausbruch im Jahr 2014 führten die Spuren zuletzt nach Niederbayern. Im vergangenen Sommer wurden
dann in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mal wieder Betriebe wegen
zu hoher Dioxinwerte vorübergehend
gesperrt. Zurück bleiben ratlose Verbraucher und die Frage, wo man denn
überhaupt noch gute Eier herbekommt –
im Idealfall von glücklichen, freilaufenden Hühnern?
Dabei hatte es das Ei doch gerade geschafft, sein negatives Image als Cholesterinbombe abzulegen. Studien aus den
USA bewiesen, dass auch bei täglichem
Konsum weder Schlaganfall- noch Herzinfarktrisiko steigen. Dafür zeigten andere Untersuchungen, wie wertvoll die
enthaltenen Omega-3-Fettsäuren für unseren Körper sein können. Sparsam gehen wir mit Eiern ohnehin nicht um.
Mehr als 200 Stück isst jeder Deutsche
im Jahr. Ob als Rührei, im Kuchen oder
in der Pasta: Hühnereier sind ein absolutes Grundnahrungsmittel. Umso schlimmer, wenn die Bevölkerung immer wieder Schlechtes darüber lesen muss.
Doch die Skandale der vergangenen
Jahre haben durchaus Wirkung gezeigt.
„Die Qualität der Eier ist so hoch wie
noch nie“, sagt Geflügelwissenschaftler
Prof. Michael Grashorn von der Universität Hohenheim. Und dabei sei es ganz
egal, ob die Erzeugnisse aus Boden-,
Freiland oder biologischer Haltung kommen. Grund sind die mittlerweile hohen
Kriterien, die EU-weit erfüllt werden
müssen. Deshalb seien die Keimbelastungen sehr gering, betont der Experte.
Das gilt gerade auch für Salmonellen,
die Studien zufolge auf deutlich weniger
als einem Prozent der Eier zu finden
sind. Ein Restrisiko bleibt allerdings.
Auch beim Dioxin und dem dioxinähnlichen dl-PCB ist das Kontrollsystem
mittlerweile engmaschig. „Die Betriebe
sind verpflichtet, Eigenkontrollen durchzuführen“, sagt Britta Schautz, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Dazu komme eine
Vielzahl von behördlichen Überprüfungen. Ganz aus der Welt schaffen lässt
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0,79
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Günstige Call-by-Call-Anbieter mit Tarifansage,
die Sie ohne Anmeldung sofort nutzen können.
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schlechter als Minutentakt werden nicht berücksichtigt.
Teltarif-Hotline: 0900 1 330100
(Mo-Fr 9-18 Uhr;
1,86 Euro pro Minute von Telekom)
Stand: 18.03.16 Quelle: www.teltarif.de
sich aber auch dieses Problem nicht.
Denn die Substanzen, die als Nebenprodukt verschiedener Herstellungsverfahren entstehen, sind überall in unserer
Umwelt zu finden, in der Luft, im Wasser, im Boden. Picken und scharren Hühner im Sand herum, nehmen sie diese
auf. So kommt es, dass auch immer wieder Tiere aus Bio- oder Freilandhaltung
dioxinbelastete Eier legen.
Die Gefahr einer schweren Vergiftung besteht beim Verzehr laut Bundesinstitut für Risikobewertung zurzeit dennoch nicht. Für den Menschen
bedenklich wird es erst, wenn sehr langlebige Substanzen, die sich in unserem
Fettgewebe ablagern, über einen größeren Zeitraum aufgenommen werden.
Deren Folgen sind noch nicht abschließend erforscht, die bisherigen Ergebnisse lassen aber nichts Gutes erahnen. Bei
Tierversuchen zeigte sich, dass die Gifte
das Nerven- und Immunsystem schädigen und Krebserkrankungen sowie
Missbildungen herbeiführen können.
Salmonellen machen sich da deutlich
schneller bemerkbar. Nach zwälf bis 36
Stunden reagiert unser Körper mit plötzlich einsetzendem Unwohlsein, Kopf-
und Bauchschmerzen sowie Kältegefühl.
Die Darmerreger befinden sich in der
Regel auf der Eischale, gelangen aber
gelegentlich auch ins Innere. „Deshalb
ist es wichtig, schon beim Einkauf darauf zu achten, dass die Schale unversehrt ist“, sagt Schautz. Im Zweifel sollten die Eier zu Hause durchgegart
werden, nach zehn Minuten bei Temperaturen über 70 Grad sterben die Erreger ab. Bei der Lagerung sei darauf zu
achten, dass sie nicht mit anderen Lebensmitteln wie Salat oder Gemüse, die
roh verzehrt werden, in Berührung kommen, rät die Ernährungswissenschaftlerin.
Bei Gerichten, die mit rohen Eiern zubereitet werden, was etwa bei Mayonnaise und einigen Nachspeisen der Fall
ist, sollten ausschließlich frische Eier verwendet werden. Wann genau die Eier
aus dem Stall geholt wurden, erfährt
man, wenn man vom Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung 28 Tage abzieht. Doch auch für Risikogruppen oder
besonders Vorsichtige tut sich etwas auf
dem Markt. Was in anderen Ländern wie
etwa in Dänemark längst alltäglich ist,
erobert nach und nach auch deutsche
Was sagt der stempel auf der schale?
1-De-0312341
■ Haltungsform: 0=Ökologische Erzeu-
gung, 1=Freilandhaltung, 2=Bodenhaltung, 3=Kleingruppenhaltung (Käfighaltung)
1-De-0312341
■ Herkunftsland: DE=Deutschland,
BE=Belgien, DK=Dänemark, FR=Frankreich, PL=Polen, NL=Niederlande
1-De-0312341
■ Herkunftsbundesland: 01=SchleswigHolstein, 02=Hamburg, 03=Niedersachsen, 04=Bremen, 05=Nordrhein-Westfalen, 06=Hessen, 07=Rheinland-Pfalz,
08=Baden-Württemberg,
09=Bayern, 10=Saarland,
11=Berlin, 12=Brandenburg,
13=Mecklenburg-Vorpommern, 14=Sachsen, 15=Sachsen-Anhalt, 16=Thüringen
1-De-0312341
■ Betriebsnummer: Wer genau wissen möchte, woher sein
Ei kommt, kann den Code auf der Internetseite www.was-steht-auf-dem-ei.de
des Vereins für kontrollierte alternative
Tierhaltungsformen (KAT) eingeben und
den Betrieb ausfindig machen – sofern
dieser an dem Kontrollsystem teilnimmt.
Der 1995 gegründete Verein ist ähnlich
wie die Gütegemeinschaft Eier GmbH
eine Kontrollinstanz für die Herkunftssicherung und Rückverfolgung von Eiern
aus alternativen Hennenhaltungssystemen in Deutschland und den benachbarten EU-Ländern. In den Stores von Apple, Google und Blackberry ist zudem die
kostenlose Abfrage-App „Eiercode“ erhältlich.
1-De-0312341
■ stallnummer: Die letzte Ziffer steht für den Stall eines
Betriebes. Alle Erzeuger sind
verpflichtet, sich registrieren
zu lassen, und erhalten eine
Betriebsnummer, mit der jedes einzelne Ei gestempelt
werden muss.
Supermarktregale: pasteurisiertes Ei –
garantiert keimfreies Vollei, Eigelb oder
Eiweiß aus der Packung. Auch salmonellenfreie Eier mit Schale werden inzwischen angeboten. Der Nachteil: Nach
der Pasteurisierung darf die Kühlkette
bei den Eiern nicht unterbrochen werden. Zudem braucht es mitunter länger,
um das Eiweiß steif zu schlagen.
Wie bei herkömmlichen Eiern, kommen auch die entkeimten Varianten aus
den unterschiedlichsten Haltungsformen. Hierzulande gibt es drei Klassifizierungen: Bodenhaltung, Freilandhaltung und Bio-Qualität. Die Käfighaltung
ist seit 2010 in Deutschland und seit 2012
EU-weit verboten. Abgelöst wurde sie
von der sogenannten Kleingruppenhaltung. Was im Grunde nach einer netten,
gemütlichen Hühnerrunde klingt, wird
von Tierschützern scharf kritisiert – denn
noch immer sitzen die Tiere im Käfig auf
viel zu engem Raum, hacken aufeinander ein und rupfen sich gegenseitig die
Federn aus. Im November beschloss der
Bundesrat, dass die Kleingruppen ein
Ende haben. Im Jahr 2025 soll dann endgültig Schluss sein mit dem Eierlegen in
Käfigen.
Auch die Bodenhaltung, aus der rund
60 Prozent aller Eier stammen, wird vom
Deutschen Tierschutzbund als zu eng
kritisiert. Dabei dürfen in Ställen mit maximal 6000 Hennen höchstens neun auf
einem Quadratmeter stehen. Das Gleiche gilt für Tiere aus Freilandhaltung,
denen tagsüber zusätzlich ein Auslauf
von vier Quadratmeter pro Huhn zugestanden werden muss. Tiere aus BioHaltung haben als Mindestanforderung
den gleichen Auslauf, dafür aber etwas
mehr Platz im Stall, nämlich sechs Hennen pro Quadratmeter, und ökologisches
Futter.
Für welche Eier sich die Käufer entscheiden, sei allerdings mehr eine ethische, denn eine Qualitätsfrage, sagt Geflügelwissenschaftler Grashorn. „Die
Unterschiede sind geschmacklich marginal.“ Weil dem Futter bei Bio-Hühnern
keine färbenden Zusatzstoffe zugegeben
werde, seien die Dotter allerdings häufig
weniger goldgelb als bei konventionellen Produkten und öfter auch etwas kleiner. Allerdings gibt es kleine Unterschiede beim Nährwert. „Bio-Eier haben
meistens einen höheren Gehalt an wertigen Omega-3-Fettsäuren“, erklärt Grashorn. Als grundsätzlich gesünder würde
er sie trotzdem nicht bezeichnen.
Mythen über
Frische und Farbe
■ Abgeschreckte eier lassen sich besser
pellen: „Das stimmt so nicht“, sagt Katharina Standke. Ob sich ein Ei einfacher
schälen lasse, hänge einzig und allein mit
der Frische zusammen. „Es gilt: Je älter
das Ei ist, desto einfacher lässt sich die
Schale entfernen“, erklärt die Referatsleiterin beim Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft. Der Grund:
Mit der Zeit verliert es Wasser und Kohlendioxid, gleichzeitig vergrößert sich
die Luftblase am stumpfen Ende. Dadurch wird die Schale elastischer. Etwa
zehn Tage nach dem Legen lässt sich das
Ei bereits deutlich leichter pellen.
■ Wer eier ansticht, verringert das risiko
des Platzens: „Dafür gibt es keine Belege“, sagt Standke. Zwar kann man nach
dem Anpieksen beim Eierkochen erkennen, dass Luftbläschen aufsteigen und
Druck abgebaut wird, doch ist dieser zu
gering, als dass er tatsächlich die Eierschale sprengen könnte. „Ein viel wahrscheinlicherer Grund für kaputte Eier ist,
dass sie im sprudelnden Wasser gegeneinander oder an die Topfwand schlagen“, meint die Expertin.
■ Im Wasserglas lässt sich testen, wie
frisch das ei ist: Das stimmt. „Ein frisches
Ei sinkt in einem mit Wasser gefüllten
Glas nach unten, ein altes treibt mit der
stumpfen Seite nach oben“, sagt Standke. Der Grund sei wiederum die Luftblase, die im Laufe der Zeit größer wird.
Wenn das Ei beim Test ganz oben angekommen ist und aus dem Wasser lugt,
kann sich der Verbraucher sicher sein,
dass es älter als 28 Tage ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist damit überschritten.
■ Braune eier kommen von braunen Hüh-
nern: „Jein“, sagt Standke. „Es gibt zwar
gezüchtete braune Hühner, die ausschließlich braune Eier legen, die Regel
ist das aber nicht.“ Welche Farbe Eier
haben, ist genetisch bedingt. Fast immer
richtig liegt man aber, wenn man sich
die Ohrscheiben von Hühnern ansieht.
Sind diese weiß, legt die Henne fast ausschließlich weiße Eier. Sind sie dagegen
rötlich oder rosafarben, werden sie mit
hoher Wahrscheinlichkeit braun.
Was bringt ein Mindesthaltbarkeitsdatum für den Toaster?
0,98
0,52
Foto: dpa
Auf Eiersuche
1,68
Wochenende und Feiertage
Ortsgespräch (eigener Vorwahlbereich)
Sparcall
Arcor
0−7
0 10 28
0,10 0 10 70
0,59
star79
01097telecom
7−19
0 10 79
1,49 0 10 97
1,58
Arcor
Tele2
19−24
0 10 70
0,93 0 10 13
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Ferngespräch
Sparcall
0−7
0 10 28
0,10
01088telecom
7−19
0 10 88
0,77
Arcor
19−24
0 10 70
0,93
Sind es nun gute Eier oder schlechte Eier? Das Hühnererzeugnis hat derzeit nicht immer den besten Ruf – dabei haben die Skandale der vergangenen Jahre sogar dabei geholfen, seine Qualität zu verbessern.
Der schnelle Verschleiß von Elektrogeräten ärgert viele Kunden – dabei sind sie oftmals sogar selbst schuld daran
Von ChriStine SChultze
und Jan-henrik petermann
G
erade erst gekauft, doch dann macht
die Maschine keinen Mucks mehr:
Ärger mit kurzlebigen Elektrogeräten
kennt fast jeder. Um die Verschwendung
wertvoller Rohstoffe einzudämmen, hat
das Umweltbundesamt (UBA) in einer
kürzlich veröffentlichten Studie eine
Mindesthaltbarkeit von Elektrogeräten
vorgeschlagen – ähnlich wie bei Joghurt,
Haferflocken oder Keksen. Doch Kritiker
bezweifeln die Umsetzbarkeit.
Egal ob kaputt oder einfach nur veraltet, jährlich werden in Deutschland Hunderttausende Tonnen Elektrogeräte ausrangiert. Noch immer landen viele nicht
in der fachgerechten Entsorgung, sondern werden trotz Verbots im Hausmüll
entsorgt oder verstauben in Kellern. Das
belastet die Umwelt und kostet wertvolle
Ressourcen. In vielen Geräten stecken
nämlich wahre Schätze wie Kupfer, Zinn
und sogar Gold. Ein schlechtes Zeugnis
stellt das UBA gerade kurzlebigen Produkten aus: Im Vergleich lägen Energieaufwand und Treibhausgaspotenzial
über den gesamten Lebensweg bei einer
Maschine mit fünf Jahren Haltbarkeit
um rund 40 Prozent höher als bei einem
Gerät mit 20 Jahren Lebensdauer.
Eine oftmals unterstellte geplante Obsoleszenz, also die gezielte Begrenzung
der Lebenserwartung, war in der Studie
dagegen nicht nachweisbar. Vielmehr
fließe die Lebensdauer in Kalkulationen
der Industrie mit ein und bemesse sich
auch am Kundenkreis und Einsatzbereich. Ähnlich sieht es das Karlsruher Institut für Technologie: „Richtig ist, dass
Ingenieure Produkte auf eine geplante
Gebrauchsdauer hin auslegen“, erklärt
Experte Albert Albers. „Das ist sinnvoll
und hat nichts mit dem unnötigen Ausfall eines Produkts vor Ablauf seiner Gesamtlebensdauer zu tun.“ Wer eine Bohrmaschine
für
Profi-Handwerker
entwickle, habe andere Anforderungen
und Preise zu beachten als bei der Hobbymaschine. „Geplante Obsoleszenz fällt
in unserer Informationsgesellschaft sofort auf, und das kann sich ein Hersteller
gar nicht leisten.“
Das UBA bemängelt allerdings eine
fehlende Transparenz für Verbraucher.
Nicht immer sei der Preis ein zuverlässiger Indikator für die Haltbarkeit von
Elektro- und Elektronikgeräten.
„Im Sinne der Verbraucher und
der Umwelt wäre eine Kennzeichnung, die beispielsweise
die voraussichtliche Lebensdauer eines Gerätes in Nutzungsstunden angibt“, erklärt UBAPräsidentin Maria Krautzberger.
Allerdings sei es schwierig, die Lebensdauer einheitlich zu ermitteln, gibt
die Stiftung Warentest zu bedenken und
äußert ähnliche Bedenken wie der Branchenverband ZVEI. Unabhängig davon
wird es schwieriger, die Haltbarkeit abzuschätzen, weil zunehmend Programme Einzug auch in Alltagsgeräte erhalten. „Je mehr Software in Elektrogeräte
eingebaut wird, desto weniger können
Verbraucher erkennen, wenn Verschleiß
oder Sollbruchstellen programmiert werden“, erklärt Marion Jungbluth vom
Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Ein Teil der VerantworKurzer Gastaufenthalt
oder für immer? Wie
langlebig ein Gerät wirklich ist, lässt sich oft nur
schwer einschätzen.
tung liegt zudem beim Kunden selbst:
Viele Geräte wie Flachbildfernseher
werden schon nach relativ kurzer Zeit
durch ein schickeres Modell ersetzt, obwohl sie eigentlich noch gut funktionieren. Die Hersteller orientieren sich in der
Konstruktion zunehmend an diesem Verhalten ihrer Kunden. Und: Wer zu Billigware greift, muss mit einer höheren Anfälligkeit rechnen, heißt es bei der
Stiftung Warentest. Stabmixer für unter
20 Euro gäben nun einmal früher den
Geist auf.
„Der steigende Ressourcenverbrauch
belastet nicht nur massiv die Umwelt, er
führt auch zu sozialer Ausbeutung in Billiglohnländern“, kritisiert die Umweltorganisation Greenpeace. Aber nicht allein
die Industrie trage eine Mitverantwortung: „Wir brauchen endlich eine gesellschaftliche Debatte zu den ökologischen
und sozialen Folgen unseres Konsums.“