Roggen – Mehr als eine Cash Crop

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Roggen – Mehr als eine Cash Crop
Erfahrungen mit Roggen-GPS als Biogaslieferant – Ein Bericht aus der Praxis
Benedikt Biermann, Geschäftsführer
Gut Karow, Deutschland
Das Gut Karow - am westlichen Rand der mecklenburgischen Seenplatte gelegen –
bewirtschaftet knapp 2700 ha. Der Standort zeichnet sich durch einen durchschnittlichen
Niederschlag von 658 l/m²/a bei einer Bodengüte von 30 Bodenpunkten aus.
Die Fläche des Gemischtbetriebes teilt sich in 1000 ha Acker – mit Weizen, Raps, Roggen
und Mais im Anbau, 400 ha Grünland und 1300 ha Wald auf. Das Grünland dient zur
Futterversorgung der eigenen Anguszuchtherde.
Zum Betrieb gehört zudem eine Biogasanlage mit 625 kWh elektrischer Leistung. Diese wird
jährlich mit 7500 t Maissilage, 3500 t Roggenganzpflanzensilage und 1500 t Rindermist
„versorgt“. Der Einsatz von Roggen-Ganzpflanzensilage (kurz: Roggen-GPS) zur
Biogaserzeugung erfolgt bereits seit vier Jahren. Mit 187 m³ Biogas/t FM bei einem
Methangehalt von 55 % und 34,8 % TS kann Benedikt Biermann, Geschäftsführer des Gut
Karow, Roggen-GPS als geeignetes Inputmaterial bezeichnen.
Der Roggenanbau dient vorrangig dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Durch den Anbau soll
Mais als stark humuszehrende Pflanze in der Fruchtfolge auf ein Minimum zurückgefahren
werden. Biermann benötigt den Humus auf den leichteren Standorten dringend als Puffer für
die Wasserversorgung.
Weitere Vorteile für den Anbau von Roggen sind nach Biermanns Erfahrung die bessere
Ausnutzung der betriebseigenen Drilltechnik, das Brechen von Arbeitsspitzen und die gute
Vorfruchtwirkung für den nachfolgenden Raps.
Geerntet wird Roggen-GPS zur Milchreife (ca. 15. – 20. Juni). Biermann achtet darauf, dass
der Trockenmassegehalt der Gesamtpflanze bei 30 – 36 % liegt. Die Häcksellänge von 5 –
7 mm führte bislang zu einer guten Silierung.
Trotz der im Gut Karow bestehenden ertraglichen Vorteile des Maises (350 dt FM/ha)
gegenüber dem Roggen (300 dt FM/ha), sieht der Betriebsleiter in seiner betrieblichen
Gesamtbetrachtung im Anbau von Roggen zur Biomasseproduktion eine sinnvolle
Ergänzung.
Kontakt:
Claus Hinrich Heuer
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