„TAR-Syndrom“ nach neoadjuvanter Therapie beim Rektumkarzinom
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„TAR-Syndrom“ nach neoadjuvanter Therapie beim Rektumkarzinom
PO-5.10 Stuhlinkontinenz und „TAR-Syndrom“ nach neoadjuvanter Therapie beim Rektumkarzinom: Kann die Sakrale Neuromodulation helfen? 1 O. Schwandner 1 Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Es war Ziel der Studie, die Effektivität der sakralen Neuromodulation (SNS) zur Behandlung der Stuhlinkontinenz sowie des „TAR-Syndroms“ („Tiefes Anteriores Resektions-Syndrom“) nach neoadjuvanter Radio-Chemotherapie und tiefer onkologischer Rektumresektion mit totaler mesorektaler Exzision beim Rektumkarzinom zu evaluieren. Innerhalb eines 12-Monats-Zeitraums wurden 9 Patienten (6 Männer, 3 Frauen, medianes Alter 61 Jahre) in die prospektive Studie eingeschlossen. Alle Patienten litten unter einer Stuhlinkontinenz Grad III bzw. unter den Symptomen des „TAR-Syndroms“. Die sakrale Neuromodulation erfolgte standardisiert in zwei Schritten: primär diagnostische SNS (tined lead), definitive SNS (Schrittmacherimplantation) nach 4 - 6 Wochen. „Erfolg“ wurde als 50%ige Reduktion der Inkontinenzepisoden definiert, prä- und postoperative Symptomevaluation erfolgten anhand standardisierter Scores (Cleveland Clinic Florida Fecal Incontinence Score). Alle Patienten wurden im Rahmen der diagnostischen SNS perkutan unilateral punktiert und stimuliert (mittleres Intervall nach Ileostomarückverlagerung 7 Monate). Komplikationen traten nicht auf. Alle Patienten hatten im Rahmen der Testphase eine signifikante Symptomverbesserung, so daß die Rate der definitiven Schrittmacherimplantationen bei 100 % lag. Der mediane Follow-up betrug 12 Monate. Der mittlere Inkontinenz-Score wurde von 18,2 auf 6,0 (p < 0,01) reduziert. Die Anzahl der Inkontinenzepisoden pro Tag sank signifikant von 7 auf 0,5; die mittlere Anzahl der Inkontinenzepisoden pro Woche sank von 20 auf 8 (p < 0,01). Bei Patienten, die unter einer fraktionierten Entleerung litten, konnte dies bei zwei Drittel verbessert werden. Zudem konnte bei den Patienten, die unter einem imperativen Stuhldrang litten, die Vorwarnzeit bzw. die Zeit, den Toilettengang zu verzögern, im Mittel verdreifacht werden. Präund postoperative Manometrie unterschieden sich nicht signifikant und korrelierten nicht mit der Symptomverbesserung.. Die sakrale Neuromodulation zur Behandlung der Stuhlinkontinenz nach neoadjuvanter Therapie und onkologischer Resektion beim Rektumkarzinom ist eine innovative und effektive Methode ohne Morbidität und mit beeindruckenden Kurzzeiterfolgen.