2006 - LALLF
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2006 - LALLF
Bienenzucht Sowohl die Anzahl der im Landesverband der Imker Mecklenburg und Vorpommern e. V. organisierten Imker als auch die Zahl der von diesen gehaltenen Bienenvölker waren 2006 leicht rückläufig (Tabelle 8.1). Tabelle 8.1 Entwicklung der Bienenvölker und Mitglieder im Landesverband der Imker Mecklenburg und Vorpommern e. V. 2002 2003 2004 2005 2006 Bienenvölker 19.010 18.455 17.999 18.415 16.251 Imker 1.603 1.611 1.581 1.559 1.523 Züchter 16 16 16 16 16 Züchterringe 4 2 4 4 4 Zuchtbetriebe 2 2 2 2 2 Bienenvölker je Züchter ca. 20 ca. 20 ca. 20 ca. 20 ca. 20 Im Landesverband sind gegenwärtig 23 anerkannte Carnica-Züchter sowie je ein Carnica- und ein Buckfast-Zuchtbetrieb organisiert. Anerkannte Züchter und Zuchtbetriebe im Landesverband der Imker: G. u. S. Ansorge, Klein Nemerow St. Naujoks, Altenhagen R. Auerbach, Rostock E. Patschowsky, Güstrow G. Biermann, Leussow Ch. Schröder, Teterow F. Bunjevac, Rostock G. Thurau, Langhagen L. Dombrowski, Mühl-Rosin S. Tilly, Teterow G. Kaiser, Gielow H. Wäbs, Güstrow W. Mertens, Silmersdorf K. Weinkauf, Rostock B. Müller, Kölzin H. Westphal, Rostock A. Peter, Rostock A. Aschenbrenner, Rostock J. Jahning, Rostock R. Becker, Rostock T. Bull, Rostock H. Hanns, Rostock G. Szeskus, Waren Carnicazuchtbetrieb, Bienenzuchtzentrum Bantin Buckfastzuchtbetrieb, Imkerei W. Pientka, Boizenburg. Tabelle 8.2 Entwicklung der Körungen 2002 2a Weiselvolk 10 4a Vatervolk 6 1b Drohnenvolk 39 2003 5 9 19 2004 12 15 41 2005 12 18 33 2006 13 13 41 Im Jahr 2006 wurden insgesamt 67 Körungen durchgeführt (Tabelle 8.2). Die Körungen unterliegen zyklischen Schwankungen, da die Zuchtvölker eines Züchters nur alle 2 bis 3 Jahre neu gekört werden müssen. Tabelle 8.3 Beschickungen der Bienenbeleg- und Besamungsstellen Belegstelle/ Besamungsstelle Rassebelegstelle Rassebelegstelle Linienbelegstelle Inselbelegstelle Inselbelegstelle Rassebelegstelle Inselbelegstelle Landbelegstelle Varroatoleranzbelegstell e Beschickung ges. Standort Meileneiche, Parchim Müggenburg, Bad Doderan Dornbusch, Hiddensee Greifswalder Oie, Ostvorpommern Greifswalder Oie, Ostvorpommern Müritzhof, Müritzkreis Ruden, Ostvorpommern Darß, Nordvorpommer n Mönchgut, Rügen 2005 Stück 2006 Stück Begattungs -ergebnis 2006 % Singer I 365 360 61,0 Troiseck 88 Rostock 204 298 88,2 Singer II 90 76 47,3 Kinder/ Schaller 175 134 68,6 Buckfast 264 248 nicht gemeldet Kleinwächter/ Schröder 211 206 77,7 Buckfast 361 126 nicht gemeldet Buckfast - 317 nicht gemeldet Carnica - 334 48,0 1.670 2.099 Linie Beschickungen Besamungsstelle Züchterring Neu Wokern Teterow 18 60 Besamungsstelle Bantin Singer II/ Troiseck 88 112 111 48 51 27 205 27 249 Besamungsstelle Besamungsstelle Besamungen ges. ZG Neubrandenburg Neubrandenburg ZG Rostock Rostock Die Begattung auf den Belegstellen Mecklenburg-Vorpommerns verlief differenziert, überwiegend mit gutem Erfolg. Das späte Frühjahr zögerte die Zuchtsaison hinaus. Mit der günstigeren Witterung verbesserten sich im Verlauf der Saison die Voraussetzungen für die Begattung. Insbesondere auf den Landbelegstellen schränkte jedoch im Sommer die Hitze die Begattungsergebnisse ein. Daraus resultieren die großen Schwankungen, die zwischen 47,3 % und 88,2 % in den einzelnen Belegstellen lagen (Tabelle 8.3) Aufgrund des geänderten Gesetzes zum Schutz und zum Erhalt der Bienenbelegstellen konnte Jasnitz wieder als zugelassene Bienenbelegstelle ausgewiesen werden. Insgesamt sind 7 Bienenbelegstellen in MecklenburgVorpommern anerkannt: • • • • • • • Insel Ruden Insel Greifswalder Oie Dornbusch, Insel Hiddensee Müritzhof Müggenburg, Halbinsel Darß/Zingst Meileneiche Jasnitz. Wie in den Vorjahren wurde auch 2006 die Inselbelegstelle Greifswalder Oie wechselweise in Vereinbarung durch den Landesverband der Imker und den Landesverband der Buckfastimker in 2 Durchgängen mit je einer Beschickung genutzt. Dies erfolgt im Interesse einer effektiven Ausnutzung der Inselbelegstelle, die auf Grund ihres umliegenden Wassergürtels von ca.12 km die sicherste Bienenbelegstelle Deutschlands ist. Erneut wurde die Varroatoleranzbelegstelle Unije in Kroatien durch das Bienenzuchtzentrum Bantin in Kooperation mit anderen Instituten sowohl zur Weiselaufzucht als auch zur Begattung von Carnica-Weiseln genutzt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Belegstellen, in denen die Drohnenvölker vor dem Einsatz einer starken Varroabekämpfung unterzogen werden, kommen hier unbehandelte Völker zum Einsatz. Lediglich die Wegnahme infizierter Brut während der Saison ist erlaubt. Diese Brutwaben werden zum Aufbau der Drohnengeneration für das nächste Jahr genutzt. Die daraus gewonnenen Ableger werden auf einem gesonderten Standort noch im Flugradius der Muttervölker gestellt und in ihnen selektiv die Brutmilben getötet. Milbenbehaftete Altbienen können in die Muttervölker zurück fliegen. Bei massiv befallenen Völkern sind die Drohnen oft flugunfähig oder haben verkürzte Flugzeiten und eine geringere Spermamenge (Schneider et al., 1988). Im starken Konkurrenzdruck kommen die Drohnen aus den Völkern zur Begattung, die sich am besten der Varroamilbe erwehren können. Dies wird als natürlicher Selektionsfaktor genutzt. Eintretende Verluste von Drohnenvölkern müssen durch eine große Anzahl von bis zu 80 Drohnenvölkern ausgeglichen werden. Unter der relativ hohen Parasitierung ist zu erwarten, dass nur Drohnen aus den Völkern zur Begattung kommen, die über eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen die Varroamilbe verfügen. Über die Vererbung geben sie ihre guten Eigenschaften an die neue Generation weiter. In Mönchgut auf Rügen und in Jasnitz im Landkreis Ludwigslust werden gegenwärtig neue Varroatoleranzbelegstellen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Varroatoleranzzucht eingerichtet und vom Bienenzuchtzentrum Bantin betreut. Dafür wurden 24 Carnica-Drohnenvölker des Züchters Wurm aus Österreich geholt und unter den gleichen Kriterien wie in Ulije gehalten. Dieses Vorhaben ist in das internationale Bestreben integriert, eine varroatolerante Biene zu züchten. Eingebunden in die bundesweite Initiative „Zuchtmethode Varroatoleranz“ wurden in den Jahren 2005/2006 in Bantin 76 Bienenvölker geprüft. Diese und die Daten weiterer geprüfter Völker von Züchtern aus Mecklenburg-Vorpommern werden der zentralen Zuchtauswertung zugeführt. Im Rahmen eines Förderprojektes stellten anerkannte Züchter auch in diesem Jahr 175 reinrassige Zuchtweiseln durch Linienkombinationen für Imker aus dem ganzen Land zur Verfügung.