nachlesen - Yamaha Motor Europe

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REPORT YAMAHA EXTREME RIDE CHALLENGE 2015
Mit freundlicher Genehmigung
Jetzt im Zeitschriftenhandel!
www.motorradabenteuer.de
KURZWEILIGE TAGE
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und gesehen haben, ist eine Pracht. Auch
wenn man an manchen Orten lieber länger verweilt hätte: wir müssen weiter.
Aber die Punkte der Sehenswürdigkeiten
sind gesetzt und wir werden das eine
oder andere ganz sicher nochmal in Ruhe
besuchen.
Im Ortskern von Tolmin noch ein leckeres Radler und dann ab zum Hotel.
Die Slowenen sind herzliche Menschen.
Wir kommen abends gegen 21 Uhr am
Hotel an und haben Hunger. Der Koch,
bekennender Yamaha-Fahrer, springt in
die Küche und zaubert uns noch ein deftiges Steak mit Beilage. Irgendwann gegen
Mitternacht liegen wir endlich im Bett
und lecken unsere Wunden. Biggi hat sich
in den Dolomiten in einem ausgetrocknetem Flußbett bei einsetzendem Regen mit
1
2
EXTreme Ride hieß die Herausforderung, die Yamaha an XT-Fahrer im Frühjahr
stellte. Es galt, 1.500 km in drei Tagen zu bewältigen und die Ereignisse in eine
Geschichte zu packen. Birgit und Alexander Weege (Text und Fotos) haben eher
zufällig mitgemacht, aber konnten mit ihren Eindrücken überzeugen.
D
a wir mehrere Motorräder haben
und uns im Frühjahr fragten, mit
welchen unserer Zweiräder wir in
den Urlaub fahren, dauerte es nicht lange
und wir kannten die Antwort. Es sollte
dieses Jahr etwas besonderes sein und vor
allem mit den XTs. Das Ziel war schnell
ausgemacht. Wir fahren eine Deutschland-Österreich-Italien-Slowenien-Tour.
Gesagt, getan. Ich fing an, die zwei alten
Schätzchen auf Vordermann zu bringen.
Bremsen, Ölwechsel, neue Stollen-Reifen
sollten beide bekommen, da wir auch
gerne mal offroad unterwegs sind.
Zeitnah war im Juni der Touratech
Travel Event. Ich bestaunte gerade die
eXTreme 12er Version, als der nette Verkäufer vom Yamaha Vertragshändler mich
94 MotorradABENTEUER 1/2016
ansprach. Wir unterhielten uns angeregt,
bis er meinte: »Fahrt doch mit euren Oldies bei der eXTreme Ride Aktion mit«.
Die Augen meiner Frau funkelten und
sie stammelte nur noch, dass wir es doch
mal richtig Oldschool zur Sache gehen
lassen könnten. Ohne Helferlein, übergroßes Benzinfass, ohne Schnickschnack
und – ohne Navi!!! Nur die XTs, Karten
und wir, vielleicht orientieren per GPS
mittels Handy. Meine Frau war nicht mehr
zu bremsen und ich fügte mich.
Wir starten unser Projekt »Ride« einen
Tag später. Gleich nach der Arbeit eilen
wir zum Yamaha Vertragshändler nach
Esslingen, lassen die Kilometerstände
kontrollieren, dann ab nach Hause, alles
aufschnallen und ab durch die Mitte.
Um 15.30 Uhr starten wir zu unserer
ersten Etappe: Baltmannsweiler - München - Innsbruck - Terento - Corti­na
d‘Ampezzo - Domegge Di Cadore. Eigentlich 620 Kilometer, aber durch eine
Umleitung und Ableitung werden daraus
... 699 Kilometer und endlose Stunden,
auf den Böcken! Letztendlich, nach heftigen Regenschauern, Tankstops, Arm- und
Bein-Enspannungsübungen, treffen wir
gegen 1:00 Uhr bei unserer Herberge ein.
Klamotten aufs Zimmer, duschen und ins
Bett fallen – na dann gute Nacht!
Tag 2: Der Wecker schreit uns morgens
um 5:00 Uhr an! Muskelkater überall!
Biggi will sich nochmal umdrehen.
Nix da, raus, frisch machen, Frühstück
und wieder los! Vor uns liegt der zweite Tage und 900 Kilometer allerfeinste
Schotter­passagen, Grenzkammstraßen
und kleinste Höhenstraßen. Es wird also
eine Rundtour geben. Biggi hat folgende
Schmankerln zusammen gesucht: Domegge - Soca Tal - Kranjska Gora- Klagenfurt
- Tolmin. Hier war Schluß. Was wir bei
den rund 400 Kilometern alles gefahren
3
ihrer 550 er auf die Seite gelegt und dabei
am Bein verletzt. Erst dachten wir schon:
Das war‘s dann! Sie wollte sich ihren Urlaub aber nicht vemiesen lassen und fuhr
tapfer weiter! So isse, mein Mädel! Das
einzige Zugeständnis war das Ankicken.
Der Schmerz war zu groß. Kein Ding, da
helfe ich doch gerne aus.
Tag 3: Noch 401 Kilometer. Biggis
Knie schmerzt. Aber sie will weiter fahren. Wir schnappen unsere Sachen und
machen uns auf zu unserer letzten Station:
Ratece. Dort wollen wir abschalten und
noch ein paar schöne Touren im Anschluß
an die eXTreme fahren.
Heute steht aber zügiges Fahren auf
dem Programm! Der Plan lautet: Tolmin
Kobarid (sehr schön!) - Triest - Ljubljana - Kranj - wieder an Tolmin vorbei
und weiter nach Sedlo Grenzkammstraße
(hat nichts mit der Ligurischen Grenzkammstraße gemein) - Ratece. Es gibt
vieles zu sehen aber auch vieles, wo wir
uns mehr von versprochen haben. Die
Slowenische Grenzkammstraße ist nur
noch zum Teil fein geschottert und sehr
dicht bewachsen. Man sieht fast nichts
von der herrlichen Berglandschaft.
Kobarid, ist sehr zu empfehlen: Sehr
schöner Ausblick und sehr viele alte
Verteidigungsstützpunkte. Da waren wir
sehr ergriffen, wenn man bedenkt, dass
1 Refugio Baion auf 1.825 Meter Höhe. 2
In den Alpen gibt es ziemlich anspruchsvolles
Terrain zu entdecken. 3 Zwar sind die Tage
recht anstrengend, aber die grandiose Landschaft entschädigt für alle Mühen.
MotorradABENTEUER 1/2016 95
REPORT YAMAHA EXTREME RIDE CHALLENGE 2015
die Luftlinie von Stilfser Joch über die
Dolomiten bis hin nach Kobarid führte.
Die dunkle Geschichte läßt grüßen.
So Freunde, wie gesagt, unser Endziel und Bleibe für die nächsten Tage ist
Ratece. Als wir dort ankommen, regnet
es Bindfäden. Wir sind froh, die knapp
400 Kilometer nach 13 Stunden fahren
und viel Spass gemeistert zu haben. Wir
beziehen unsere Ferienwohnung, lassen
erst mal alles fallen und stoßen mit Kräuterschnaps auf die fast geschaffte Tour an!
Montag Morgen, noch einmal früh
aus dem Bett quälen, damit wir gleich
um 8:00 Uhr um die Ecke in Villach bei
einem Yamaha Vertragshändler stehen,
Mit freundlicher Genehmigung
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Ich habe
einen Fahrradschlauch
gekauft und
eine Dichtung daraus
geschnitten
um uns unsere Tour bestätigen zu lassen.
Er staunt nicht schlecht und murmelt:
»Unverwüstlich, diese Maschinen, unverwüstlich« und schmunzelt.
Ebenfalls beachtlich ist, dass trotz
eines größeren Acerbis-Tanks und
mehreren Stürzen auf Schotter die XT
meiner Frau außer an den Lenkergriffen
und Hebeln nichts abbekommen hat. Sie
sprang immer zuverlässig an, hing sehr
gut am Gas. Keine Probleme also – bis auf
den Benzinhahn. Die Dichtung gab ihren
Geist auf. Ich habe einen Fahrradschlauch
gekauft, eine Dichtung zurecht geschnitten und dann war erstmal wieder Ruhe!
Meine 600er Ténéré hat leider an einem
Schotter-Steilhang die Traktion verloren:
Das Resultat: ein verkratzter Ellenbogen
und eine dicke Beule im Tank. Ich hoffe,
2
WAS IST DER YAMAHA EXTREME RIDE ?
Mit dem eXTreme Ride hat Yamaha alle Fahrer
der XT-Reihe angesporchen. Aufgabe war
es, 1.500 Kilometer in drei Tagen zu fahren.
Dabei ging es nicht um das sture Abspulen
von Kilometern, sondern das Fahrerlebnis
sollte im Vordergrund stehen und in Bildern
und Worten dokumentiert werden. Ziel der
Aktion war es, auch die alten XTs, von denen
laut Yamaha immer noch ca. 40.000 Stück
bundesweit unterwegs sind, wieder mobil
zu machen.
Wer dabei sein wollte, musste lediglich
mit seiner XT beim Yamaha Händler die Teilnehmerkarte abstempeln lassen und nach drei
Tagen wieder bei einem Händler vorstellig
werden. Mehr als einhundert XT-Fahrer nah96 MotorradABENTEUER 1/2016
men an diesem eXTreme Ride teil, darunter XT
660, XT 600, XT 1200 Z, aber auch einige
XT 500, XT 350 oder – wie die Gewinnerin
Birgit Weede – die seltenere XT 550.
Für viele Teilnehmer war schon die Idee
Anlass genug, sich mal wieder einer kleinen
Herausforderung zu stellen. Einige der Fahrer
haben sich bei Yamaha für den XTreme Ride
bedankt und freuen sich schon auf die 2016er
Version. Dann wird Yamaha wieder einen
eXTreme Ride veranstalten, bei dem jeder
XT/XTZ-Fahrer zeitlich individuell seinen Ride
machen kann. Was im nächsten Jahr die Aufgabe sein ist? Das wird noch nicht verraten,
aber bald hier in MotorradABENTEUER oder
unter www.yamaha-motor.de zu lesen sein.
1 Alte Verteidigungsstützpunkte bei Kobarid
erinnern an eine dunkle Vergangenheit.
2 Alexander und Birgit Weede mit ihren
betagten Yamahas XT 600 Ténéré (Bj. 1987)
und XT 550 (Bj.1983).
ich bekomme die Beule wieder raus, oder
ein neues Benzinfass für die XT.
Abschlußwort: Egal, wo wir mit unseren Maschinen auftauchten, gab es für
unsere beiden Oldies immer staunende
Gesichter und viel Respekt. Was sicher
daran liegt, dass die XTs mittlerweile
Kultstatus haben, für Emotionen sorgen
und einfach unkaputtbar sind.

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