Schubertiade - Schola Cantorum Basiliensis
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Schubertiade - Schola Cantorum Basiliensis
Do _ 27. mär 14 Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal 19.30 Uhr Konzert Nr _ 3 F re u n d e a l t e r M u s i k B a s e l Julian Prégardien _ Tenor Marc Hantaï _ Flöte Philippe Pierlot _ Baryton Xavier Díaz-Latorre _ Gitarre Schubertiade Konzert Nr _ 3 F re u n d e a l t e r M u s i k B a s e l Ka r te n Bider & Tanner _ Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler Am Bankenplatz / Aeschenvorstadt 2 _ Basel fon 0 6 1 _2 0 6 9 9 9 6 www.biderundtanner.ch BaZ am Aeschenplatz 7 _ Basel Infothek Riehen _ Baselstrasse 43 Stadtcasino Basel _ Steinenberg 14 Julian Prégardien _ Tenor Marc Hantaï _ Flöte Philippe Pierlot _ Baryton Xavier Díaz-Latorre _ Gitarre Schubertiade Programm F r a n z S c h u b e r t Der Wanderer (von Lübeck) op. 4 Nr. 1 1 7 9 7 – 1 8 2 8 Klage an das Volk Morgenlied (Werner) op. 4 Nr. 2 Tanz* Wanderers Nachtlied (Goethe) op. 4 Nr. 3 W e n z e l M a t i e g k a aus „Notturno” opus 21 1 7 7 3 – 1 8 3 0 Tema con Variationi F r a n z S c h u b e r t Schäfers Klagelied (Goethe) op. 3 Nr. 1 Meeres Stille (Goethe) op. 3 Nr. 2 Tanz* Heidenröslein (Goethe) op. 3 Nr. 3 imaginäres Tagebuch Franz Schuberts (aus „Ich bin zu Ende mit allen T räumen”, Michael Stegemann 1997) W e n z e l M a t i e g k a aus „Notturno” opus 21 lento e patetico und Zingara P A U S E F r a n z S c h u b e r t Schwanengesang (Senn) D 744 Auf dem Wasser zu singen (Stolberg) D 774 Tanz* J o h a n n B . M a y r h o f e r Geheimnis (an Franz Schubert) 1787 – 1836 F r a n z S c h u b e r t Nachtviolen (Mayrhofer) D 752 Sehnsucht (Mayrhofer) D 516 J o h a n n K a s p a r M e r t z Elegie 1806 – 1856 Zum Programm F r a n z S c h u b e r t Gesänge des Harfners (Goethe) opus 12 „Wer sich der Einsamkeit ergibt” Tanz* „Wer nie sein Brot mit Tränen aß” Tanz* „An die Türen will ich schleichen” aus: Klaviersonate D 894 Menuett J o h a n n B . M a y r h o f e r An Franz F r a n z S c h u b e r t Ständchen (Rellstab) aus „Schwanengesang” D 957 *aus „Original-Tänze für Flöte oder Violine und Guitare, componirt von Franz Schubert. Wien, bei A. Diabelli et Comp.” Transkriptionen von „Deutsche Tänze” opus 9 Das Konzert dauert insgesamt ca. 1,5 Std. Das Konzert wird von SRF2 Kultur aufgezeichnet und am 7. April 2014 um 22.35 Uhr in der Sendung „Fiori musicali“ ausgestrahlt. (Wiederholung: 12. April 2014, 17.00 Uhr). Wien, um 1830: ein spanischer Kaufmann und begabter Gitarrist, ein vor der belgischen Revolution geflohener Adliger und passionierter Cellist, seit seiner Ankunft in Wien dem kuriosen Baryton verfallen, und ein aus Paris stammender Flötist schließen sich zusammen und musizieren im Salon erstmals Lieder von Schubert, gemeinsam mit einem Sänger vom Kärntnertortheater, den sie für kleines Geld engagiert haben. Hofmusikalienhändler Diabelli hat ihnen einen Stapel Altes und Neues verkauft, darunter neben Liedern Schuberts auch einige Walzertranskriptionen. Sie finden Gefallen an den Liedern und beschließen, in Kürze einen größeren Kreis zu einem geselligen Abend einzuladen. Die Lieder, dazwischen ein paar der Walzer zur Erheiterung, einige treffende Gedichte (vielleicht könnte man diesen Mayrhofer gewinnen, welche beizusteuern!), ein Trio von Wenzel Matiegka (ganz Wien denkt, es handle sich um eine Komposition Schuberts, nur weil er es vor 20 Jahren zum Quartett umgeschrieben hat...), eine neue „Elegie” eines gewissen J.C. Mertz, Gitarrist aus Pressburg, die ein Freund in Abschrift mitgebracht hat, ein Menuett zum Schluss. Ein unerhörter Abend! So in etwa könnte der Ideenansatz der Schubertiade der Instrumentalisten Marc Hantai (Flöte), Xavier Diaz-Latorre (Gitarre) und Philippe Pierlot (Baryton) gemeinsam mit Julian Prégardien lauten. Das beschriebene Zusammentreffen ist historisch keineswegs verbürgt, aber das Gedankenspiel sei erlaubt. Die Musiker könnten in historischer Wirklichkeit die folgenden gewesen sein. Alle standen mit Schubert in Verbindung und haben den jung Verstorbenen überlebt. Gitarre Baryton Flöte Gesang Gedichte Noten Wenzel Matiegka, seit 1800 als Gitarrenlehrer in Wien Vinzenz Hauschka, einer der Gründer und Leiter der Gesellschaft der Musikfreunde, Cellist und Komponist einiger Baryton-Werke Ignaz Rosner, Flötist und Freund der Familie Schubert Johann Michael Vogl, Freund Franz Schuberts und einer der ersten Sänger seiner Lieder Johann Mayrhofer, enger Freund Franz Schuberts, im Hauptberuf Zensor des Metternich-Regimes Anton Diabelli, Komponist von Gitarrenliedern (u. a.) und Verleger Schuberts Das Resultat der Überlegung für den heutigen Zuhörer ist ein Konzertabend, der ein neues Licht, bzw. eine „unerhörte” Klangfarblichkeit auf Franz Schuberts Schaffen und die Musik seiner Zeit werfen soll. Und der aufzeigen möchte, dass Transkriptionen historisch verbürgt sind, und zwar nicht bloß in der Form, wie zum Beispiel Franz Liszt sie vornahm, nämlich als virtuose Ausweitung einer schlichten Komposition. Der Baryton ist eher als Instrument des 18. Jahrhunderts verbürgt denn in der Frühromantik, und eher auf Schloss Esterhazy denn in Wien. Doch der Hinweis auf Vinzenz Hauschka, der dieses Instrument eben auch spielte und mit Schubert zumindest in geschäftlichem Kontakt stand, soll andeuten, dass Schubert dieses besondere Instrument zumindest gekannt haben könnte. Zudem hat er mit der Arpeggione-Sonate einem weiteren Kuriosum der Instrumentengeschichte ein Denkmal gesetzt. Zu den einzelnen Liedgruppen und Instrumentalstücken sei angemerkt: Zwischen 1821 und 1828 wurden in Wien 26 Lieder von Schubert mit Gitarrenbegleitung gedruckt. Die Gitarre war als Mode instrument des Biedermeier ein wichtiger Teil der bürgerlichen Kultur. „Der Wanderer” und das „Morgenlied” aus dem opus 4 wurden in der Gitarrenversion veröffentlicht, bevor die Klavierfassung gedruckt wurde. Das opus 3 nach Gedichten Johann Wolfgang von Goethes war Bestandteil des Liederheftes, dass Schuberts Freund Josef von Spaun 1816 dem Dichterfürsten zueignete, um dessen Gunst für den jungen Komponisten zu gewinnen. Das Notturno opus 21 von Wenzel Matiegka galt im Wien der 1830er sicherlich noch nicht als Komposition Schuberts, wie oben gemutmaßt. Aber es ist eine Tatsache, dass es als Gitarrenquartett D 96 in den Werkkatalog eingereiht ist. Schubert arrangierte das Trio im Jahr 1814 aus privatem Anlass zum Quartett um. Die Flöte spielte der oben erwähnte Ignaz Rosner. In der zweiten Konzerthälfte kommt mit der Elegie eine Komposition des Gitarrenvirtuosen Johann Kaspar Mertz zu Gehör. Mertz transkribierte in den 1840er Jahren Schubert-Lieder, zuerst für den solistischen Vortrag auf der Gitarre, angelehnt an die Klavierbearbeitungen Franz Liszts, später aber überarbeitet für den Vortag von Singstimme und Gitarre. Verleger dieser späteren Bearbeitungen war Haslinger, der als Verleger des „Schwanengesangs” Schubert-Lied-Liebhabern gut bekannt ist. Die Lieder des zweiten Teils enthalten mit Nachtviolen und Sehnsucht zwei Mayrhofer-Vertonungen und damit eine Hommage an die so besondere Freundschaft der beiden Künstler, die von 1818 bis 1821 Stube und Leben teilten. Schubert vertonte 47 Gedichte des Freundes. Über jenen Mayrhofer schreibt der gemeinsame Freund Josef von Spaun in seinen Familien-Erinnerungen: „Er lernte Gitarre spielen, um seinen Gesang, der übrigens wenig schön war, zu begleiten.” Julian Prégardien Julian Prégardien Foto: Marco Borggreve Der Tenor Julian Prégardien ist in den Bereichen Lied, Konzert und Oper gleichermaßen international angesehen. Die Basis seiner Opernlaufbahn war ein Fest-Engagement an der Oper Frankfurt von 2009 – 2013, sowie eine enge Verbundenheit mit dem Festival d'Aix en Provence. Aktuell in Planung sind Projekte mit René Jacobs (Mozart) und Christophe Rousset (Rameau). Im Konzertbereich ist er vor allem als Bach-Interpret international angesehen. Erst kürzlich erschienen CD und DVD der Matthäus passion (Evangelist) beim Label BR Klassik. An Ostern 2014 wird der Mitschnitt auf 3Sat ausgestrahlt. Im Liedbereich arbeitet er sowohl mit verschiedenen Pianisten zusammen, als auch immer wieder mit verschiedenen Kammermusikformationen und besonderen Programmideen. Dabei werden häufig eigene Bearbeitungen aufgeführt. In Kürze erscheint seine erste Lied-CD An die Geliebte bei myrios classics. Julian Prégardien erhielt seine musikalische Ausbildung im Elternhaus, in verschiedenen Chören und an der Musikhochschule Freiburg. Seit 2013 unterrichtet er an der Musikhochschule München Oratoriengestaltung. Philippe Pierlot Der belgische Gambist und Dirigent Philippe Pierlot gehört zu den wichtigsten Vertretern der historischen Aufführungspraxis. Er erlernte bereits 12jährig die Instrumente Flöte, Gitarre und Laute als Autodidakt. Gemeinsam mit dem Geiger Francois Fernandez und dem Organisten Bernard Foccroulle gründete er 1980 das ricercar consort. Seitdem hat dieses Ensemble mit über 50 CD-Einspielungen viele bis dato unbekannte Meisterwerke von beinah vergessenen Komponisten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hervorgehoben seien das vollständige Vokalwerk von Nicolaus Bruhns und das Gesamtwerk von Matthias Weckmann. Sein Repertoire umfasst jedoch auch zeitgenössische Werke, von denen einige ihm gewidmet sind. Als einer der wenigen Interpreten weltweit beherrscht er das Spiel des Baryton. Pierlot war bis 2006 Professor für Gambe an der Hochschule für Musik Trossingen und unterrichtet derzeit an den Konservatorien von Brüssel und Den Haag. Foto: Pierre Hubert Martin Marc Hantaï er Flötist Marc Hantaï studierte bei Berthold Kuijken am KönigD lichen Konservatorium in Brüssel. Er arbeitet seitdem regelmäßig mit den bekanntesten Orchestern der Alten Musik-Szene zusammen (Amsterdam Baroque und Ton Koopman, Les Arts Florissant und William Christie, Collegium Vocale Gent und Philippe Herreweghe, Le Concert des Nations und Jodri Savall, La Petite Bande und Sigiswald Kuijken). Als Solist und Kammermusiker konzertiert er häufig in Europa, Asien und den USA. Auf CD erschienen sind zum Beispiel Flötensonaten und -duette von J. S. Bach und J. Haydns Londoner Trios. Er hatte lange Zeit eine Assistentenstelle am Brüsseler Konservato rium inne und unterrichtet derzeit an der Schola Cantorum Basiliensis. Foto: Yifen Chen Xavier Díaz-Latorre Der spanische Lautenist und Gitarrist Xavier Díaz-Latorre studierte in Basel und tritt seit dem Studium mit bedeutenden Originalklangensembles wie Le Concert des Nations (Jordi Savall), Concerto Vocale (René Jacobs), dem Balthasar-Neumann-Ensemble (Thomas Hengelbrock), der Akademie für Alte Musik Berlin und Concerto Köln auf. Seine Diskographie umfasst mehr als 30 Tonträger. Mit seinem eigenen Ensemble, LABERINTOS INGENIOSOS, widmet er sich bevorzugt spanischer Musik aus der Zeit des „Siglo de Oro”, des „goldenen Zeitalters” von 1550 – 1680. Er lehrt Laute, Kammermusik und Generalbass an der Escola Superior de Musica da Catalunya und gab Meisterklassen in den USA, Asien und verschiedenen europäischen Ländern. Foto: Pedro Bellinzona Gestaltung www.dagmarpuzberg.de Hinweis auf das nächste Konzert der Freunde alter Musik Basel: Di _ 1 5. ap r 1 4 19.30 Uhr Martinskirche Basel 4 _ 4er Abo Stabat mater in Vertonungen von Antonio Vivaldi und Giovanni Battista Pergolesi Silvia Frigato _ Sopran Sara Mingardo _ Alt LA CETRA Barockorchester Basel Andrea Marcon _ Leitung Geschäftsführung / Konzertmanagement Freunde alter Musik Basel Claudia Schärli L e o n h a r d s s t r a s s e n r. 6 _ Postfach _ CH-4003 Basel f o n + 4 1 _ 6 1 _ 2 6 4 5 7 4 3 f a x +41_ 61 _ 26457 49 email [email protected] http://www.famb.ch Scheidegger-Thommen-Stiftung Mit Dank für die freundliche Unterstützung K a r t en Bider & Tanner _ Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler Am Bankenplatz / Aeschenvorstadt 2 _ Basel fon 0 6 1 _2 0 6 9 9 9 6 www.biderundtanner.ch BaZ am Aeschenplatz 7 _ Basel Infothek Riehen _ Baselstrasse 43 Stadtcasino Basel _ Steinenberg 14