Duerener Nachrichten01062013
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Wetter: 70 bis 150 Heute meist bewölkt, ab und zu Regen manuel neuer tim Bendzko Bayern vor dem Triple? Sport Muss nur noch kurz den Pop retten Magazin Dürener Nachrichten Ü B E R PA R T E I L I C H � U NA B HÄ N G I G samstag, 1. Juni 2013 · 69. Jahrgang · nummer 124 www.an-online.de Zensus lässt Aachen mächtig schrumpfen Stadt hat nur 236 420 Einwohner. Das sind – je nach Vergleichszahl – 5000 bis 22 000 Bürger weniger als bislang geschätzt. Düsseldorf/Aachen. 258 189 Menschen hatten bislang ihren Hauptwohnsitz in Aachen. Das schätzten jedenfalls die Statistiker des Landes NRW. Die Experten der Stadt waren schon immer deutlich vorsichtiger und bezifferten die Zahl zuletzt auf 241 000. Doch auch sie lagen daneben, wie die Auswertung der jüngsten Volkszählung aus dem Jahr 2011 jetzt ergeben hat: Nur noch 236 420 Menschen bevölkern die Stadt. Was die Frage Awacs: 600 Stellen stehen zur Disposition aufwirft: Wo sind die anderen geblieben? Es ist ein statistisches Phänomen, das deutschlandweit zu beobachten ist: In der ganzen Republik leben weniger Menschen als bislang angenommen: Aktuell hat Deutschland rund 80,2 Millionen Einwohner, ergab der Zensus. Bisher waren die Statistiker von knapp 81,8 Millionen Einwohnern ausgegangen. Vor allem die Zahl der Ausländer ist erheblich niedriger als gedacht. Tatsächlich ist es mehr als zwei Jahrzehnte her, dass die Bevölkerung in Deutschland systematisch erfasst und durchgezählt wurde. Seitdem wurden die Zahlen einfach fortgeschrieben und mit jedem Jahr etwas ungenauer. Statistiker hatten bereits vermutet, dass die eigentliche Einwohnerzahl niedriger liegen würde. Aber gleich mehr als 1,5 Millionen weniger? „Die Größenordnung hat uns etwas überrascht“, räumt Ro- derich Egeler ein, der Chef des Statistischen Bundesamts. Für Länder und Kommunen sind die neuen Daten von großer Bedeutung: Viele finanzielle Zuwendungen richten sich nämlich nach der Einwohnerzahl. Der Stadt Aachen, die bislang noch in der wichtigen Kategorie „über 250 000 Einwohner“ geführt wurde, könnte der Zensus schwere finanzielle Einbußen bescheren. So könnten die Zuweisungen des Lan- Neue Proteste: Tihange geht wieder ans Netz Belgischer Pannen-Reaktor läuft ab Montag. Grüne erwarten stärkeres Engagement der Bundesregierung. Von CHristian rein Geilenkirchen. Der Geilenkirchener Awacs-Verband mit seinen 17 Frühwarnflugzeugen soll Personal einsparen. Vor Monaten wurde er vom Nordatlantischen Rat aufgefordert, verschiedene Optionen zu prüfen. „Im schlimmsten Fall müssen wir auf 1400 Angehörige reduzieren“, erklärte gestern ein Sprecher. Derzeit sind in Geilenkirchen 2050 Soldaten und Zivilisten aus 16 Nationen beschäftigt. Die Entscheidung treffe der Nordatlantische Rat frühestens nach dem Sommer. Bis dahin sei alles offen. Wie die Entscheidung auch ausfalle, es werde keine Massenentlassung geben. Falls der Verband reduziert werde, geschehe dies in den Jahren 2015 bis 2018. (st) Postzusteller aus Roetgen hortet 6000 Sendungen Nordkreis/Roetgen. Über mehrere Jahre hinweg hat ein ehemaliger Postzusteller aus Roetgen offenbar Postsendungen nicht zugestellt. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Mann immer nur einen Teil der Sendungen ausgetragen hat, den Rest deponierte er sowohl in seiner Wohnung als auch in der Garage. Der 50-Jährige war als Zusteller eines privaten Unternehmens aus dem Nordkreis im Zustellbereich Eifel tätig. Geschätzte 5000 bis 6000 Postsendungen (Briefe, Postwurfsendungen, Kataloge) behielt er ein. Aufgefallen ist das Ganze, als der 50-Jährige seine Wohnung in Roetgen aufgab. Bei der Wohnungsübernahme entdeckte der Hauseigentümer mehr als 100 mit Post gefüllte Stapelboxen und alarmierte die Polizei. (an) des voraussichtlich niedriger als bisher ausfallen. Wie und wann sich das in Euro und Cent auswirkt, vermochten gestern Vertreter von Stadt und Land noch nicht einzuschätzen. Auswirkungen hat die Einwohnerzahl allerdings auch auf die Gehaltsklassen der Verwaltungsspitzen, die künftig niedriger eingruppiert werden, und auf die Zahl der Ratsmitglieder, die von 66 auf 58 absinken wird. (gei/mar) ▶ Alle Zahlen aus der Region: Spezial Ein Meiler schürt Angst: „Atomreaktoren mit Tausenden Rissen zu betreiben, deren Ursachen nicht geklärt sind, ist russisches Roulette“, sagt Grünen-Politiker Oliver Krischer. Foto: dpa Aachen/Berlin. In der Nacht zum Montag werden die belgischen Pannen-Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 wieder ans Netz gehen. So kündigt es GdF Suez an, der französische Mutterkonzern des Betreibers Electrabel. Während das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie zusammen mit Aktivisten aus Belgien und den Niederlanden eine Protestveranstaltung am Dreiländereck angekündigt hat, die voraussichtlich am nächsten Samstag, 8. Juni, stattfinden soll, wird das Thema in der kommenden Woche auch den Bundestag beschäftigen. Die Grünen bringen einen Antrag in das Parlament ein, in dem die Bundesregierung dazu aufgefordert wird, mit der belgischen Regierung ein Abkommen zur Zusammenarbeit in Fragen der kerntechnischen Sicherheit und des Strahlenschutzes auszuhandeln. Der Dürener Grünen-Abgeordnete Oliver Krischer erwartet grundsätzlich ein stärkeres Engagement der Bundesregierung mit Blick auf die belgischen Meiler. Unserer Zeitung sagte er: „Atomreaktoren mit Tausenden Rissen zu betreiben, deren Ursachen nicht geklärt sind, ist russisches Roulette. Wir erwarten dazu auch klare Worte von der Bundesregierung, aber da kommt bisher gar nichts.“ Die Meiler waren seit dem vergangenen Sommer abgeschaltet, nachdem in ihren Druckbehältern Tausende kleine Risse entdeckt worden waren. Die belgische Atomaufsichtsbehörde FANC war nach einer langwierigen und umstrittenen Sicherheitsprüfung aber Mitte Mai zu dem Ergebnis gekommen, dass die Kraftwerke wieder laufen dürfen. (chr) ▶ Region Bundesregierung will US-Heulsirene für deutsche Polizei Verkehrsministerium bringt Verordnung auf den Weg. Autofahrer sollen künftig sicherer angehalten werden. „Tatütata“ bleibt aber. Von Hagen strauss Berlin. Man kennt den ohrenbetäubenden Ton aus amerikanischen Kriminalfilmen, wenn sich Polizei und Gauner eine Verfolgungsjagd liefern. Wie in den USA sollen jetzt auch in Deutschland Polizeiwagen von Bund und Ländern mit Heulsirenen ausgestattet werden. Das Bundesverkehrsministerium hat nach Informationen unserer Zeitung die notwendigen Regelungen dafür auf den Weg gebracht. Die laute Sirene soll Autofahrern vor allem klarmachen, dass sie ihren Wagen anhalten müssen. Acht Jahre hat die Umsetzung gedauert, denn schon 2005 hatten der damalige Innenminister Otto Schily und der Verkehrsminister Manfred Stolpe (beide SPD) das Vorhaben angekündigt. Nun wird es per Verordnung in die Tat umge- setzt: Zum Blaulicht und dem klassischen „Tatütata“ vom Martinshorn kommt demnächst der abschwellende Heulton noch hinzu. Er wird „Yelp“, zu Deutsch „Jaulen“, genannt. Hessen ist beim Einsatz der Sirene schon vorgeprescht. Neues rotes Blinklicht Man folge einem Beschluss der Innenminister, „die Sicherheit von Polizeibeamten bei Anhaltevorgängen wesentlich zu verbessern“, heißt es in der unserer Zeitung vorliegenden, ministeriellen Verordnung zur Änderung des Straßenverkehrsrechts. Untersuchungen hätten ergeben, dass „zum Anhalten von hinten“ die Einführung eines optischen und akustischen Signals dringend erforderlich sei. Deshalb sollen die Streifenwagen künftig auch noch mit einem neuen roten Blinklicht und einem weiteren Leuchtschriftzug – zum Beispiel „Anhalten Polizei“ – ausgerüstet werden. Beides soll zusätzlich für die Aufmerksamkeit von Fahrzeugführern sorgen. Ein Auto, dessen Fahrer zum Anhalten aufgefordert wird, muss dann nicht mehr wie bisher von der Polizei überholt werden. „Die Polizisten sehen so die Insassen des kontrollierten Fahrzeuges jederzeit vor sich und bei Dunkelheit im Scheinwerferlicht des eigenen Fahrzeugs. Das dient der Eigensicherung der Polizeibeamten“, so ein Sprecher des Verkehrsministe- Vorbild USA: Polizei-Streifenwagen in New York. Foto: dpa riums auf Nachfrage. Hintergrund der Maßnahme ist aber auch, dass Blaulicht und Martinshorn den Autofahrern signalisieren, dass sie möglichst schnell die Straße frei machen sollen. Die Benutzung des Blaulichts „zum Einleiten des Anhaltevorganges“ habe sich daher „als ungeeignet erwiesen“, heißt es in der Verordnung. Mit dem zusätzlichen roten Blinklicht sowie dem „Yelp-Signal“ sollen Verwechslungen künftig ausgeschlossen sein. Auch die Polizeigewerkschaft hatte sich unlängst für die Einführung der neuen Sirene ausgesprochen. Der Verordnung muss der Bundesrat nun noch zustimmen. Dem Vernehmen nach soll die Länderkammer noch vor der Sommerpause den neuen Heulton für Streifenwagen absegnen. Dann müssen die Einsatzfahrzeuge nur noch umgerüstet werden. 1,60 euro im lokalteil ▶ „olympia ist für einen sportler das größte“ Er hat sieben deutsche Meistertitel gewonnen, ist Europameister und Olympia-Achter von 1976: Boxer Ernst Müller gehört zu den besten Sportlern, die Düren hervorgebracht hat. Heute trainiert der 59-Jährige Jugendliche. Und arbeitet in der Poststelle der Stadt Düren. ▶ am Badesee beginnt die konzertsaison ▶ Drei Freunde stellen einen roller-Dieb kurz notiert EU will Gebühren für Roaming abschaffen Brüssel. Die EU-Kommission will Roaming-Gebühren bei Telefonaten im europäischen Ausland 2014 ganz abschaffen. Kommissarin Neelie Kroes rief das Europäische Parlament auf, ein kommendes Gesetzespaket zu verabschieden, das ein Ende der Zusatzkosten vorsieht. (dpa) Der, Die, Das „Horror Show“: Femen protestiert bei Heidi Das Finale von Heidi Klums Topmodel-Contests dümpelte seinem Höhepunkt entgegen, da stürmten am Donnerstagabend zwei Aktivistinnen der Feministinnen-Gruppe Femen mit blankem Busen die Bühne – ausgerechnet in dem Moment, als Favoritin Luise rausflog. Mitmachen durften die beiden jedoch nicht mehr. Kritische Geister sind bei Heidi ja nicht so gerne gesehen. ▶ Seite 5 Familienanzeigen Heute im Produkt Familie kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AN im Internet: 4*qlrqs #,-yn- * ÊÖËÀËÀËÒËÂ