CO2-Wärmepumpen großer Leistung

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CO2-Wärmepumpen großer Leistung
WISSENSCHAFT
Wärmepumpe/CO2
Schlüsselwörter: Wärmepumpe ! Kohlendioxid ! Industrie ! Prozessführung ! Erprobungsergebnisse
Steigender Energiebedarf und steigende
Umweltbelastung bei der Energieversorgung erfordern einen verstärkten
Einsatz von Wärmepumpen in der
Industrie. Das Potenzial ist vorhanden,
wobei insbesondere hohe Nutztemperaturen benötigt werden. CO2 als
Arbeitstoff in Wärmepumpen bietet
energetische Vorteile wenn Luft oder
Wasser von einem niedrigen auf ein
hohes Temperaturniveau angehoben
werden sollen.
Die Besonderheiten der Prozessführung
von Wärmepumpen mit CO2 werden
erläutert und durch experimentelle Ergebnisse, die an einer Demonstrationsanlage kleiner Leistung ermittelt wurden,
untermauert.
CO2-Large Scale Heat Pumps –
Essential for Sustainable Heat
Supply
Keywords: Heat pump ! carbon dioxide !
industry ! process design ! experimental
results
Rising energy demand and increasing
environmental pollution due to energy
supply an amplification of industrial heat
pump applications is necessary. The
potential is available whereas high
effective temperatures are needed.
CO2 as working fluid in heat pumps
offers energetic advantages if air or
water are to be warmed up from a low
to a high temperature level.
Particularities of heat pump process
design using CO2 are described and
experimental results are presented.
Autoren
Prof. Dipl.-Ing.
Eberhard Wobst,
Dipl.-Ing. (FH)
Steffen Oberländer,
Dr.-Ing. Walter Nestler,
thermea. Energiesysteme
GmbH, Freital
CO2-Wärmepumpen großer
Leistung – unverzichtbar
für eine nachhaltige Wärmeversorgung*)
Statistiken zeigen den wachsenden Weltenergiebedarf auf und prognostizieren
einen weiteren Anstieg in den kommenden
Jahren. Vertrauenswürdige Studien verweisen demgegenüber mit Nachdruck auf die
endliche Verfügbarkeit fossiler Energiequellen und Uranvorkommen. Die Kernfusion
steckt noch in der Grundlagenforschung.
Einzige realistische Alternative ist aus heutiger Sicht die Nutzung erneuerbarer Energien.
Neben der Entwicklung des Energiebedarfs
ist der anthropogen verursachte Anstieg der
CO2 Emission ein Alarmsignal. Hierbei entfällt ein maßgeblicher Anteil auf die Stromerzeugung auf Basis fossiler Rohstoffe. Sie
trägt zur globalen Erwärmung bei.
Wichtige Schlussfolgerungen aus dieser Situation sind:
l sparsame Verwendung von Energie,
l stärkere Nutzung erneuerbarer Energieträger und
l verantwortungsvoller Umgang mit fossilen Energieträgern.
Die Wärmepumpe kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten:
l Die CO2-Emissionen liegen im Vergleich
zur herkömmlichen Wärmeerzeugung
signifikant niedriger (Wärmepumpe
0,134 kg CO2/kWh, Gaskessel 0,242 kg
CO2/kWh).
l Bei einer Leistungszahl von 4 muss nur
1/4 der benötigten Energie für den Antrieb der Wärmepumpe aufgebracht
werden, allerdings als hochwertige Exergie.
Der Antrieb der Wärmepumpe mit Elektroenergie, die aus 100 % Exergie besteht, ist
kein Nachteil, denn die Nutzung erneuerbarer Energie aus Wasser, Wind und Sonne
erfolgt mit Ausnahme der Solarthermie
ohnehin über Elektroenergie. Auch die
nachwachsenden Rohstoffe sollten in thermodynamisch sinnvoller Weise in geeigneten Anlagen verstromt werden, anstatt de-
*) Auszüge aus dem Vortrag [1]
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zentral zur alleinigen Wärmeerzeugung genutzt zu werden. Jegliches Verbrennen von
Energieträgern zum Zweck der Wärmeerzeugung ist Ressourcenverschwendung.
Eine Konsequenz ist der nachhaltige Ausbau der Wärmebereitstellung mittels Wärmepumpe. Insbesondere in der Industrie
liegt ein bisher zu wenig genutztes Potenzial für den Einsatz von Wärmepumpen.
Für Deutschland werden in [2] angegeben:
Nutztemperatur 70 " C 64 Mrd. kWh/a
Nutztemperatur 100 " C 110 Mrd. kWh/a
Die Erschließung dieses Potenzials gelingt
umso besser, je höher die mit der Wärmepumpe energetisch effektiv erreichbaren
Vorlauftemperaturen sind.
Warum CO2 als Arbeitstoff?
Fluorierte Kohlenwasserstoffe als Kältemittel besitzen ein erhebliches Treibhauspotenzial und stehen deshalb unter Kritik. Obwohl ein Verzicht auf diese Stoffe in absehbarer Zeit nicht möglich ist, sollte überall
dort, wo es technisch und wirtschaftlich
sinnvoll ist, der Umwelt zuliebe darauf verzichtet werden.
Als Alternativen stehen mit CO2, Ammoniak, Kohlenwasserstoffe und Wasser die
sog. natürlichen Kältemittel für den Kaltdampfprozess zur Verfügung. Jeder dieser
Stoffe hat Vor- und Nachteile. Der ausschlaggebende Vorteil des CO2 sind die hohen erreichbaren Nutztemperaturen. Die
Eigenschaften von CO2 sind bekannt. Eine
auf den Einsatz als Kältemittel/Arbeitsstoff
zugeschnittene Zusammenfassung enthält
[3]. Hier sei nur auf einige typische Vorteile
(þ) und Nachteile ($) verwiesen:
þ die Umweltverträglichkeit
(Treibhauspotenzial ¼ 1,
Ozonzerstörungspotenzial ¼ 0)
þ die Erreichbarkeit hoher Nutztemperaturen,
þ die hohe volumenbezogenen Kälteleistung (kompakte Bauweise),
þ das geringe Druckverhältnis,
þ die gute Materialverträglichkeit,
þ die Verfügbarkeit und den geringen
Preis
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Wärmepumpe/CO2
$ den kritischen Punkt bei 31 " C, 74 bar,
$ die hohe Drucklage (optimaler Hochdruck bei ca. 95 bar) und
$ die Beeinflussung der Atmung durch
CO2, die Sicherheitsmaßnahmen erforderlich macht.
Die Vorteile überwiegen. Technisch sichere
Wärmpumpen sind machbar.
Voraussetzungen für den Einsatz von
CO2- Hochtemperaturwärmepumpen
großer Leistung
Die Wärmepumpe hebt unter Aufwendung
von (meist elektrischer) Antriebsenergie
Wärmeenergie von einem niedrigen, nicht
nutzbaren Temperaturniveau auf ein nutzbares, höheres Niveau.
Die energetische Effektivität einer Wärmepumpe wird mit der Leistungszahl eH beschrieben. Sie ist der Quotient aus Nutzen
(Wärmeleistung, Q_ H ) und Aufwand (Klemmenleistung, PKL oder Wellenleistung PW
bei offenen Verdichtern):
eH ¼
Q_ H
PKL
ð1Þ
Soll bei einer Leistungszahl von eH ¼ 4 eine
Wärmeleistung von 1000 kW bereitgestellt
werden, muss die Wärmepumpe 750 kW
Wärme auf niedrigem Niveau aus einer
Wärmequelle aufnehmen.
Wärmequellen, wie z.B. Erdsonden mit max.
50 W/m, die sich bei Wärmepumpen kleiner
Leistung bewährt haben, erweisen sich für
große Leistungen als nicht geeignet. Für
das Zahlenbeispiel würden 15 000 m Bohrung gebraucht. Es sind große Leistungspotenziale gefragt, vorzugsweise Abwärme
aus industriellen Prozessen, die bisher ungenutzt über Kühltürme oder direkt an
die Umgebung abgeführt wird. Auch Wärmequellen wie z.B. Kaltwassernetze von Klimaanlagen großer Leistung, Rückläufe von
Fernwärmesystemen,
Abwassersysteme
oder Wasser aus Tiefenbohrungen sind geeignet. Das Temperaturniveau der Wärmequelle sollte möglichst zwischen dem von
Kaltwassernetzen (12 " C/6 " C) und dem
von Kühlkreisläufen (32 " C/27 " C) liegen.
Auf der Wärmenutzungsseite sind bei CO2
Wärmepumpen insbesondere die Anwendungen geeignet, bei denen Luft- oder Wasserströme von einem niedrigen Temperaturniveau auf ein höheres gehoben werden
müssen (s. nächster Abschnitt). Beispiele
sind Erwärmung von Trinkwasser von ca.
15 " C auf 65 " C und höher, Vorwärmung
von Prozesswasser oder Prozessluft von
Umgebungstemperatur auf 80 " C und höher oder Erwärmung von Luft in Trocknungsprozessen von 40 " C auf 80 " C.
Weniger oder nicht geeignet sind Anwendungen, bei denen nur eine geringe Erwär-
mung des Wärmeträgers auf hohem Niveau
erfolgt. Das sind z.B. Maischekochprozesse
in Brauereien mit Temperaturerhöhung
um ca. 5 K in der Nähe von 100 " C oder
Heiznetze, die auf 90 " C/70 " C ausgelegt
sind.
Die Wirtschaftlichkeit des Wärmepumpeneinsatzes muss fallweise nachgewiesen
werden. Dazu stehen mehrere Verfahren
zur Verfügung. Gut geeignet ist die in [4] beschriebene Kapitalwertmethode. Allgemein
gilt, hohe jährliche Betriebsstundenzahl,
hohe Wärmequellentemperaturen und für
CO2-geeignete Nutztemperaturen sind Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen
Wärmepumpeneinsatz.
Als Parameter haben die Energiekosten
einen erheblichen Einfluss. Abb. 1 zeigt beispielhaft die Kosteneinsparungen, die mit
einer Wärmepumpe von 1000 kW Heizleistung (Leistungszahl eH ¼ 3,5; 5000 Betriebsstunden/a) gegenüber einem Gaskessel erreicht werden. Strom- und Gaspreis
sind als Abszisse bzw. Parameter dargestellt. Bei den Strompreisen ist zu beachten,
dass durch Einsatz von Speichern eine Erhöhung der Spitzenlast vermieden werden
kann. In den Fällen muss nur der Arbeitspreis für die von der Wärmepumpe benötigte Elektroenergie auf der Aufwandsseite
angerechnet werden. Besonders effektiv ist
die Wärme-Kälte-Kopplung. Das trifft zu,
wenn Kälte- und Wärmebedarf gleichzeitig
vorhanden sind. Unterschiede im Tages-
gang können durch Speicher ausgeglichen
werden.
Besonderheiten des Wärmepumpenprozesses mit Kohlendioxid
Wärmepumpen mit CO2 (R744) arbeiten
nach dem Kaltdampfprozess, wobei sich
das CO2 auf Wärmenutzungsseite im überkritischen Gebiet befindet. Das heißt es findet keine Verflüssigung sondern eine Gaskühlung statt.
Abb. 2 zeigt einen Vergleich der Leistungszahlen von Kaltdampfprozessen mit
R134a (unterkritisch) und CO2 als Arbeitsstoff (hochdruckseitig überkritisch). Es ist
ersichtlich, dass die CO2-Wärmepumpe im
Fall der Trinkwassererwärmung deutlich
überlegen ist. Bei der Erzeugung von Klimakälte liegt dagegen die Leistungszahl bei
R134a über der von CO2. Das heißt CO2 bietet bei geeigneten Einsatzbedingungen Vorteile, ist aber nicht in jedem Fall überlegen.
Die Erklärung dieses Sachverhalts ist aus
Abb. 3 ersichtlich. Im unterkritischen Fall erfolgt die Wärmeabgabe isobar (ohne Berücksichtigung des Druckabfalls) bei konstanter Temperatur und einem Phasenwechsel des Arbeitsstoffes im Verflüssiger. Der
zu erwärmende Stoffstrom ändert seine
Temperatur bei der Wärmeaufnahme. Die
rote Fläche zwischen beiden Linien stellt
exergetische Verluste dar.
Bei hochdruckseitig überkritischem Verlauf
erfolgt die isobare Wärmeabgabe (wieder
1
&
1 Jährliche Kosteneinsparung mit einer thermea. CO2-Wärmepumpe gegenüber einem
&
Gaskessel
2
&
2 Vergleich Leis&
tungszahlen
Kaltdampfprozess mit R134a
und CO2 (einfacher, einstufiger
Kreisprozess,
Drosselentspannung)
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Wärmepumpe/CO2
ohne Berücksichtigung des Druckabfalls)
bei einer Temperaturänderung des CO2.
Die Temperaturänderungen von CO2 und
dem zu erwärmenden Stoffstrom können
aneinander angepasst werden, so dass die
exergetischen Verluste (rote Fläche) auf
ein Minimum reduziert werden.
Die theoretisch maximal erreichbare Leistungszahl, die Carnot- Leistungszahl, lässt
sich durch Temperaturen des Wärmepumpenprozesses ausdrücken (Abb. 4). Gleichung (2) gilt für den unterkritischen Prozess mit der konstanten Temperatur TH in
Kelvin. Für den überkritischen Prozessverlauf gilt Gleichung (3). TM ist die thermodynamische Mitteltemperatur [5] in Kelvin. Sie
ist näherungsweise das lineare Mittel aus
den CO2-Temperaturen am Ein- und Austritt
des Gaskühlers. T0 ist die von der Wärmequellentemperatur bestimmte Verdampfungstemperatur.
eHunterkritisch ¼
TH
TH $ T0
ð2Þ
eHüberkritisch ¼
TM
TM $ T0
ð3Þ
Die Leistungszahlen werden neben dem
Temperaturhub (TH – T0) bzw. (TM – T0)
von den absoluten Temperaturen TH und
TM bestimmt. Es ist ersichtlich, dass TM unter TH liegt. Je größer dieser Unterschied ist,
desto vorteilhafter ist der überkritische Prozess bei gleichem T0.
Das kann mit einem Beispiel belegt werden.
Wird Heißwasser 15 " C auf 65 " C erwärmt,
liegt TH bei 343 K (70 " C) und TM bei 318 K
(45 " C), wenn 5 K zwischen beiden Stoffströmen angesetzt werden. Rechnet man
bei gleicher Verdampfungstemperatur für
beide Prozesse überschläglich mit nur 1 %
Verbesserung der Leistungszahl pro Kelvin
Absenkung der Temperatur auf der warmen
Seite der Wärmepumpe ergibt sich ein Vorteil für den überkritischen Prozess von 25 %.
Abb. 5 zeigt den Prozess der thermea. Wärmepumpe mit innerem Wärmeübertrager
und zwei Gaskühlern. Der Verdichter saugt
gasförmiges CO2 (1) an und verdichtet es
auf den Hochdruck (2). Die Wärmeabgabe
erfolgt in den Gaskühlern A und B bis (3).
Im inneren Wärmeübertrager wird das
CO2 durch das Sauggas weiter bis (4) gekühlt, bevor es auf das Niederdruckniveau
am Verdampfereintritt (5) entspannt wird.
Vom Verdampferaustritt (6) bis zum Verdichtereintritt (1) nimmt das Sauggas Wärme von der Druckseite auf.
Es ist ersichtlich, dass mit 2 Gaskühlern eine
bessere Anpassung des zu erwärmenden
Stoffstromes an den Temperaturverlauf
des CO2 möglich ist. Es können damit 2
Temperaturniveaus zur Versorgung von
20
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3
&
3 Vergleich unter- und überkritische Prozessführung (Diagrammvorlage CoolPack)
&
4
4 Qualitativer CO2
&
&
Wärmepumpenprozessverlauf
5
&
Verbrauchern genutzt oder die beiden Teilströme wieder zusammengeführt werden.
Die Leistungszahl wird von der CO2 Seite bestimmt und ist unabhängig von diesen Optimierungsmöglichkeiten, solange dadurch
die Gaskühleraustrittstemperatur nicht verändert wird.
Experimenteller Nachweis
Zur Führung des quantitativen Nachweises
wurde im Institut für Luft- und Kältetech-
5 Prozessverlauf
&
der Demonstrationsanlage
nik, Dresden eine Demonstrationsanlage
kleiner Leistung aufgebaut und erprobt.
Abb. 6 zeigt das R&I- Schema für den
oben beschriebenen Prozess mit zwei Gaskühlern und innerem Wärmeübertrager
und Abb. 7 den Aufbau. Wichtige Regelkreise sind eingetragen. Die Überhitzungsregelung am Verdampfer erfolgt mit einem
elektronischen Einspritzventil. Zur Regelung
des optimalen Hochdruckes [3] wurde ein
Regelventil nach dem inneren Wärmeüber-
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Wärmepumpe/CO2
6
&
6 R&I Schema der
&
Demonstrationsanlage
7
&
7 Messergebnisse an der Demonstra&
tionsanlage
8
&
trager eingebaut. Es wird von einem Druckregler angesteuert. Als Ausgleichsvolumen
für die vom Arbeitspunkt abhängige Kältemittelfüllung der Wärmeübertrager wurde
ein Sammler nach dem Regelventil vorgesehen. Der Verdichter ist eine Radialkolbenmaschine mit einer Wärmeleistung von
ca. 20 kW. Alle Wärmeübertrager sind als
Koaxialapparate ausgeführt.
Ziel der Erprobung waren Funktionsnachweis und Bereitstellung von Versuchsdaten
für die Verifizierung eigener Software.
Abb. 8 zeigt einen ausgewählten Messpunkt. Eine Optimierung der Demonstrationsanlage war nicht vorgesehen, obwohl
mit der Leistungszahl von 3,01 die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft sind. Reserven
lagen z.B. bei Druckabfällen in einigen Apparaten.
Die Wassereintrittstemperatur auf der Verdampferseite betrug bei diesem Messpunkt
10,4 " C, die Austrittstemperatur bei 7,2 " C.
Wasser von 26,7 " C wurde im Gaskühler B
auf 45 " C und im Gaskühler A weiter auf
91,2 " C erwärmt. Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass weitere Gestaltungsmöglichkeiten auf der Warmwasserseite bestehen.
So kann z.B. der Prozesspunkt zwischen den
beiden Gaskühlern nach höheren Temperaturen verschoben werden. Damit sind Austrittstemperaturen am Gaskühler A von
mehr als 100 " C möglich. Bemerkenswert
ist die Aufteilung der Leistung auf Gaskühler A und B. Im Gaskühler A werden mit
12,3 kW 55,4 % der gesamten Wärmeleistung übertragen.
Nutzt man beispielsweise die Überhitzungswärme einer R134a Wärmepumpe zur
Heißwassererzeugung bei einer Verdampfungstemperatur von 20 " C und einer Verflüssigungstemperatur von 60 " C , liegt
die Verdichtungsendtemperatur bei 81 " C,
Die Enthitzungswärme beträgt weniger
als 16 % der gesamten am Verflüssiger
übertragenen Wärmemenge. Auf dem Temperaturniveau von 60 " C werden bei der
Verflüssigung 84 % abgeführt. Dieses Beispiel verdeutlicht die Vorteile von CO2 hervorragend.
Die mit der Demonstrationsanlage erzielten
Ergebnisse lieferten die notwendige Sicherheit für Errichtung von Wärmepumpenanlagen mit CO2 als Arbeitsstoff im Bereich
großer Leistungen. Dank der Fortschritte
in der Verfügbarkeit von Komponenten ist
dafür auch die Hardwarebasis gegeben, so
dass zeitnah erste Anwendungen realisiert
werden können.
Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
Wobst, E., Oberländer, St., Nestler W.: Wärmepumpensymposium des DKV anlässlich der
Chillventa, Nürnberg (2008)
Lambauer, J.: Großwärmepumpen in der Industrie – Potenziale, Hemmnisse und BestPractice Beispiele, Vortrag 1 Großwärmepumpensymposium, Stuttgart (2008)
DKV Statusbericht Nr. 20: Kohlendioxid – Besonderheiten und Einsatzchancen als Kältemittel, Neuauflage Februar (2006)
Schramek, E.-R.: Taschenbuch für Heizung und
Klimatechnik, Oldenburg Industrieverlag München (2006)
Behr, H.D.: Thermodynamik und Grundlagen,
Springerverlag Berlin (2002)
8 Diagrammvorlage CoolPack
&
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