kurzfassung - Leben in Bad Peterstal

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kurzfassung - Leben in Bad Peterstal
KOMMUNALES
ENTWICKLUNGSKONZEPT
BAD PETERSTAL-GRIESBACH
(ORTENAUKREIS)
UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG
DER VERSORGUNG DER BEVÖLKERUNG
(EINZELHANDEL UND INFRASTRUKTUR)
- KURZFASSUNG -
1
Steinbeis-Beratungszentrum für Regional- und Kommunalentwicklung
Kaiserslautern • Stuttgart • Bayreuth
c/o Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung
Pfaffenbergstraße 95
67663 Kaiserslautern
Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß (Projektleitung)
Telefon: + 49 (0)6 31/2 05- 47 01
Telefax: + 49 (0)6 31/2 05- 25 51
Mail: [email protected]
Akad. Direktor Dr. Hans-Jörg Domhardt (Projektleitung)
Telefon: + 49 (0)6 31/2 05- 31 13
Mail: [email protected]
Dipl.-Ing. Carina Stephan (Projektmitarbeiterin)
Telefon: + 49 (0)6 31/2 05- 20 03
Mail: [email protected]
Auftraggeber:
Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach (Landkreis Ortenaukreis)
Auftragnehmer:
Steinbeis-Beratungszentrum für Regional- und Kommunalentwicklung
Kaiserslautern, 15.12.2008
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Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
I 1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung
1.3. Vorgehensweise und Methodik
1 1 1 2 2. Stärken-Schwächen-Analyse und Chancen-Risiken-Profil als Basis
der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
2.1. Stärken und Schwächen von Bad Peterstal-Griesbach
2.2. Chancen und Risiken für die Entwicklung von Bad PeterstalGriesbach
11 3. Leitbild
15 4. Handlungskonzept mit Entwicklungszielen, Handlungsfeldern und
Maßnahmenvorschlägen
4.1. Entwicklungsziel 1: Sicherung und Stärkung der Gemeinde Bad
Peterstal-Griesbach als Wohnstandort
4.2. Entwicklungsziel 2: Sicherung und Ausbau des Gemeinwesen und
des Miteinanders innerhalb der Gemeinde
4.3. Entwicklungsziel 3: Sicherung und Stärkung der
Bildungsmöglichkeiten in Bad Peterstal-Griesbach und Schaffung
attraktiver Kulturangebote sowie Ergänzung des Freizeitangebots
4.4. Entwicklungsziel 4: Sicherung und Stärkung des Einzelhandels in
Bad Peterstal-Griesbach
4.5. Entwicklungsziel 5: Sicherung der öffentlichen und privaten
Infrastruktur in der Gemeinde vor dem Hintergrund rückläufiger
Auslastung
4.6. Entwicklungsziel 6: Weiterentwicklung der nachhaltigen
verkehrlichen Erreichbarkeit Bad Peterstal-Griesbachs, auch
innerörtlich, und Reduzierung der Verkehrsbelastung durch den
LKW-Durchgangsverkehr
4.7. Entwicklungsziel 7: Sicherung der Standortqualität für die örtlichen
kleineren und mittleren Unternehmen sowie Sicherung und
Stärkung des lokalen Arbeitsmarktes in Bad Peterstal-Griesbach
4.8. Entwicklungsziel 8: Stärkung und Weiterentwicklung des Tourismus
und der Naherholung in Bad Peterstal-Griesbach
5. Umsetzung und Ausblick
3 3 17 20 23 27 30 33 36 40 42 49 I
II
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
1.
Einleitung
1.1. Problemstellung
Im Rahmen der Diskussion um die Entwicklung von Gemeinden gewinnen neben kurzfristigen Betrachtungen und Reaktionen mittel- bis langfristig ausgelegte Entwicklungskonzepte
zunehmend an Bedeutung.
Für die Gemeinden ist es notwendig, Weichenstellungen vorzunehmen und auf einen längeren Zeithorizont ausgerichtete Konzepte zu erarbeiten, insbesondere vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen wie bspw.
ƒ
veränderter demographischer Rahmenbedingungen, die sowohl die natürliche
Bevölkerungsentwicklung, den altersstrukturellen Aufbau als auch das Wanderungsverhalten betreffen,
ƒ
den Rückzugs von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben aus dem peripheren, strukturschwachen Raum bzw. Geschäftsaufgaben aufgrund einer zu geringen Rentabilität,
ƒ
erhöhter Wettbewerbssituation bei der Standortwahl und Wirtschaftlichkeit von
Unternehmen des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs,
insbesondere aufgrund der Globalisierung sowie der Osterweiterung der Europäischen Union,
ƒ
neuen Formen des Arbeits- und Pendlerverhaltens,
ƒ
zunehmenden Herausforderungen für periphere Gemeinden, ihre Wohnbevölkerung am Ort zu halten,
ƒ
neuen Trends im Tourismus als wichtiger Bestandteil der kommunalen Wirtschaftsstruktur,
ƒ
zunehmend knapper Haushaltsmittel im kommunalen Bereich,
ƒ
verstärkter Notwendigkeit des Einsatzes von Management- und Marketingstrategien auf kommunaler Ebene
ƒ
aber auch der Notwendigkeit zur interkommunalen Kooperation.
Insbesondere der kommunalen Ebene kommt für die zukünftige Entwicklung eine wichtige
Bedeutung zu, da dort wichtige (infrastrukturelle) Weichen gestellt werden können. Mit einem auf die Gemeinde zugeschnittenen, querschnittsorientierten Entwicklungskonzept, das
in einem umsetzungsorientierten Handlungskonzept mündet, können zielgerichtete Maßnahmenvorschläge für die jeweiligen Akteursgruppen aufgezeigt werden.
1.2. Zielsetzung
Ziel des Kommunalen Entwicklungskonzeptes Bad Peterstal-Griesbach ist die Erarbeitung
eines querschnittsorientierten Entwicklungs- und Orientierungsrahmens für eine zukunftsfähige Kommunalentwicklung. Auf der Grundlage einer Strukturanalyse und empirischen Erhebungen sowie daraus abgeleiteter Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sollen
Entwicklungspotenziale definiert und daraus Leitlinien und Entwicklungsziele abgeleitet
werden. Ein zentraler Aspekt des Entwicklungskonzeptes ist die Darstellung von Maßnahmenvorschlägen und Leitprojekten in verschiedenen Handlungsfeldern.
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Das Entwicklungskonzept stellt damit eine Plattform für ein kommunales Projekt- und Umsetzungsmanagement in Abstimmung und Konsens mit den kommunalen Akteuren dar. Es
stellt ein Angebot an die Gemeinde dar und soll dieser einen Orientierungs- und Handlungsrahmen geben.
1.3. Vorgehensweise und Methodik
Arbeitsschritte
Das Entwicklungskonzeptes für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach wurde in fünf
Schritten erarbeitet:
Arbeitsschritt 1: Strukturanalyse zur Darstellung der Ausgangssituation der Gemeinde Bad
Peterstal-Griesbach
Arbeitsschritt 2: Befragung verschiedener Akteursgruppen
Arbeitsschritt 3: Ableitung einer Stärken-Schwächen-Analyse und eines Chancen-RisikenProfils
Arbeitsschritt 4: Entwicklung eines Leitbildes und einer Vision
Arbeitsschritt 5: Erarbeitung eines umsetzungsorientierten Handlungskonzeptes mit Entwicklungszielen, Handlungsfeldern und Maßnahmenvorschlägen
In der Kurzfassung werden die Ergebnisse der Strukturanalyse, die Befragungsergebnisse
und die Vision nicht dargestellt.
Untersuchungsmethoden
Als Grundlage für die Strukturanalyse und Darstellung der kommunalen Ausgangssituation
wurden die amtliche Statistik des Landes Baden-Württemberg sowie von der Gemeinde
Bad Peterstal-Griesbach bereitgestellte Statistiken und Unterlagen sowie Informationen aus
dem Internet herangezogen. Ergänzt wurden diese Angaben durch Berichte aus der lokalen Presse der letzten Jahre sowie Auskünften aus den durchgeführten Expertengesprächen.
Um neben qualitativen auch quantitative Aussagen zu erhalten, wurden in großem Umfang
schriftliche Befragungen durchgeführt. Auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt wurden
Fragebögen entwickelt um Einschätzungen zur aktuellen Situation und einer möglichen
zukünftigen Entwicklung zu erhalten.
Befragte Akteursgruppen waren dabei Haushalte, Übernachtungsgäste, Einzelhandelsbetriebe, Dienstleistungsbetriebe, Handwerks- und Gewerbebetriebe, Beherbergungsbetriebe
und Gastronomen. Weiterhin wurden sieben Expertengespräche geführt und ein Runder
Tisch mit den Wirten und Hoteliers veranstaltet.
Um den Informations- und Diskussionsprozess in der Gemeinde zu erhalten, wurden mehrere Bürgerveranstaltungen durchgeführt und Presseberichte veröffentlicht.
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2.
Stärken-Schwächen-Analyse und Chancen-Risiken-Profil
als Basis der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Bad
Peterstal-Griesbach
Auf der Basis der vorgehenden Untersuchungsschritte
ƒ
Bestandsaufnahme und Strukturanalyse
ƒ
Befragungen der Bevölkerung und der lokalen Akteure sowie Expertengespräch
mit den örtlichen Leistungsträgern sowie
ƒ
eigener Beurteilungen,
werden die Stärken und Schwächen der Gemeinde und darauf aufbauend die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung Bad Peterstal-Griesbachs zusammenfassend dargestellt. Zukünftig sollen die Stärken gefestigt und ausgebaut werden, und die Schwächen als
Entwicklungshemmnisse reduziert werden.
2.1. Stärken und Schwächen von Bad Peterstal-Griesbach
Die Stärken und Schwächen für eine themenübergreifende Weiterentwicklung der Gemeinde werden in einer tabellarischen Übersicht ohne hierarchische Bewertung dargestellt. Zur
besseren Strukturierung der Stärken-Schwächen-Analyse werden die Erkenntnisse in Themenblöcken zusammengefasst.
2.1.1.
Räumliche Lage und Siedlungsstruktur
Stärken
Schwächen
 dünnbesiedelte Gemeinde ohne zentralörtliche Funktion fernab von regionalen Entwicklungsachsen
 Dreiviertelstunde Fahrtzeit zum Oberzentrum Offenburg
 Gewerbe- und Wohnbauentwicklungen nur im Rahmen der Eigenentwicklung zulässig
 stark eingeschränkte Flächenentwicklung aufgrund der Topographie
 keine Nachfrage nach ausgewiesenem Wohnbauland in Bad Peterstal
und Bad Griesbach
 überdurchschnittlich hohe Wohnbaulandpreise
 Lage im Naturpark Schwarzwald Mitte
/ Nord
 waldreiche Gemeinde
 abgestimmte Flächennutzungsplanung mit der Stadt Oppenau im
Gemeindeverwaltungsverband Oberes Renchtal
 Zugehörigkeit zur starken Wirtschaftsregion Offenburg/ Ortenau
 Randlage im Länderdreieck Deutschland-Frankreich-Schweiz
3
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2.1.2.
Überörtlicher Verkehr und Erreichbarkeit
Stärken
Schwächen
 Zufahrt zur Autobahn nur über mehrere Ortsdurchfahren möglich; keine
Umgehungsstraßen auf der Strecke
 Vergleichsweise lange Anfahrt zum
Oberzentrum Offenburg
 Unterbrechung des stündlichen SBahn-Taktes am Morgen und in der
Mittagszeit
 Starke Ausdünnung der Bus-und
Bahn-Taktung am Sonntag Spätnachmittag/ Abend erschwert die Anbindung an den ÖPNV für Naherholer
 Mangelhafte ÖPNV-Anbindung nach
Freudenstadt
 fehlende Radwegeverbindungen zwischen den Renchtalgemeinden
 Lage an der touristisch genutzten
Schwarzwaldhochstraße
 zwei Bahnhöfe in der Gemeinde, die
i.d.R. tagsüber stündlich angefahren
werden
 Ergänzung des Schienentaktes durch
den Einsatz von Bussen
 direkte Anbindung über die OrtenauS-Bahn an die Kreisstadt Offenburg
und an den Fernverkehr
 tendenziell hohe Zufriedenheit mit
dem ÖPNV-Angebot
 Fahrtzeiten mit dem MIV und mit dem
ÖPNV sind je nach Zielort nahezu
gleich (z.B. Oberkirch, Offenburg)
 KONUS-Gästekarte zur kostenfreien
ÖPNV-Benutzung für die Urlauber
2.1.3.
Innerörtlicher Verkehr
Stärken
Schwächen
 hohe innerörtliche Verkehrsbelastung
durch den LKW-Durchgangs-Verkehr
auf der B 28
 Belastung der Lebens- und Wohnqualität durch Verkehrslärm, Abgase
und Erschütterungen
 fehlende innerörtliche und die Gemeindeteile verbindenden Radwege;
Radfahren nur auf dem Bürgersteig
oder der durch starken LKW-Verkehr
belasteten Ortsstraße möglich
 unzureichender Ausbau des „Staubfreien Weges“ zwischen Bad Peterstal und Bad Griesbach (z.B. hinsichtlich Beleuchtung)
 Bürger attestieren eine hohe Zufriedenheit mit der Fußgängerfreundlichkeit in der Gemeinde
 Bad Peterstal und Bad Griesbach
sind über Bahn und Busse miteinander verbunden
 Angebot an innerörtlichen Parkplätzen wird gut bewertet; Kritik besteht
jedoch hinsichtlich des Vollzugsbeamten zur Einhaltung der Parkdauer
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2.1.4.
Bevölkerungsstruktur und -entwicklung
Stärken
Schwächen
 überdurchschnittlich hoher Anteil der
18- bis 25-Jährigen
 hohe Wanderungsgewinne bei den
18- bis 20-Jährigen
2.1.5.
 rückläufige Einwohnerzahl
 negative natürliche Bevölkerungsentwicklung, da sinkende Geburtenzahlen und Sterbeüberschuss
 unterdurchschnittlicher Anteil an Kindern und Jugendlichen
 überdurchschnittlich hoher Anteil der
über 65-Jährigen sowie vergleichsweise hohes Durchschnittsalter der
Bevölkerung
 hohe Wanderungsverluste bei den
20- bis 25-Jährigen, aber auch bei
den 25- bis 35-Jährigen
 weiterer Bevölkerungsrückgang wird
erwartet
Wohnen in Bad Peterstal-Griesbach
Stärken
Schwächen
 Verkehrslärm belastet die innerörtliche Wohn- und Lebensqualität
 durchschnittliche Bewertung des
Ortsbildes und der Ortsgestalt
 vergleichsweise hohe Baulandpreise
 Befürchtung, dass sich die Versorgung mit Einzelhandel und Infrastruktur weiter verschlechtern wird
 Umzug wird von vielen notgedrungen
in Betracht gezogen, falls es berufliche Gründe, die Verschlechterung der
Versorgung, Partnerschaftliche Veränderungen, gesundheitliche und altersbezogenen Gründen erfordern
 Vereinzelte Wahrnehmung von Aussterben des Ortes oder Stillstand
 hohe Zufriedenheit der Einwohner mit
dem Wohnstandort
 gute Verfügbarkeit von Wohnungen
und Wohnbauflächen
 hohe Sicherheit im Wohnumfeld
 Nähe zu Natur und Landschaft
 hohe Orts- und Heimatverbundenheit
 Bürger wollen Großteils auch in Zukunft im Ort wohnen bleiben
 lebendiges Miteinander und gute Sozialkontakte in der Gemeinde
 derzeit überdurchschnittliche Ausstattung bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung
5
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.1.6.
Kinderbetreuung und Schulbildung
Stärken
Schwächen
 Kindergärten sind an zwei Tagen pro
Woche nur vormittags geöffnet und
sind täglich über Mittag geschlossen
 keine Tagesmutter im Ort bzw. weiterreichende Betreuungsmöglichkeit am
Abend und am Wochenende
 weite Entfernung zur nächstgelegenen Realschule und zum Gymnasium
und daher unterdurchschnittlich wenige Schüler, die diese Schulformen
besuchen
 rückläufige Grundschülerzahlen
 seit kurzem auch rückläufige Hauptschülerzahlen
 Familienfreundlichkeit der Gemeinde
wird insgesamt schlechter bewertet,
als die objektiven Rahmenbedingungen gut sind
 jeweils ein kirchlich getragener Kindergarten pro Ortsgemeinde
 hohe Zufriedenheit der Bevölkerung
mit dem Betreuungsangebot für Kindergartenkinder
 Betreuung für Kinder ab 2 Jahren im
Kindergarten in Bad Peterstal für viereinhalb Stunden pro Tag möglich
 jeweils eine Grundschule in Bad Peterstal und Bad Griesbach
 in Bad Griesbach können Schulkinder
vor und nach dem Unterricht im Kindergarten betreut werden
 Hauptschule mit Werkrealschule in
Bad Peterstal hat einen guten Ruf
und erhält hohen Zulauf aus der Gemeinde
 zahlreiche ergänzende Freizeit- und
Bildungsangebote an der Hauptschule
2.1.7.
Soziale Infrastruktur, Gemeinwesen und Miteinander
Stärken
Schwächen
 Unzufriedenheit der Bürger mit den
vorhandenen öffentlichen Begegnungsstätten sowie der Attraktivität
der Ortsmitten
 keine Angebote einer Ganztagsbetreuung an den Schulen
 teilweise wird Unzufriedenheit mit
Gemeindepolitik geäußert
 vielfältiges Miteinander in der Gemeinde und soziale Kontakte
 Betreuungs- und Pflegeeinrichtung für
Senioren vorhanden
 mehrere Hausärzte und Spezialisten
(z.B. Schlüsselbadklinik) zur Zeit vorhanden
 gute Versorgung mit gesundheitsbezogenen Dienstleistungen (Therapien,
Kuranwendungen etc.)
 vielfältige Vereinsangebote, z.B. hinsichtlich Sport, Musizieren
6
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2.1.8.
Freizeit, kulturelle Angebote und weiterführende Bildungsangebote
Stärken
Schwächen
 Freizeitangebote beziehen sich fast
ausschließlich auf Vereinsangebote;
Fehlen von „offenen“ Freizeitangeboten
 Defizite bei zielgruppengerechten
Freizeitangeboten für Familien sowie
für Kinder und für Jugendliche
 Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche sind nahezu ausschließlich
in den Vereinen organisiert; keine offene Jugendarbeit
Â
 Freizeitangebot für Senioren wird als
eher durchschnittlich bewertet
 Fehlendes Erwachsenenbildungsangebot aus Sicht der Bevölkerung
 VHS Ortenau bietet keine Kurs in Bad
Peterstal-Griesbach an, Zeit- und
Wegeaufwendungen müssen für die
Weiterbildung in Kauf genommen
werden
 Bürger verbringen ihre Freizeit größtenteils in der Gemeinde
 hohes Natur- und Landschaftserlebnis möglich
 Wandertourismus erhält großen
Zuspruch sowohl von den Gästen als
auch von den Einheimischen
 vielzahl an Fasentvereinen, Heimatund Geschichtsvereinen, Hobbyvereinen, kirchlichen Gruppen, Musikund Gesangvereinen, soziale Vereinen und Sportvereinen
 Touristische Freizeitangebote können
auch durch Einheimische genutzt
werden
 privat organisierte PC-Schulungen,
die in den Räumen der Grund- und
Hauptschule Bad Peterstal durchgeführt werden
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.1.9.
Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur
Stärken
Schwächen
 verkehrsungünstige Lage mit weiten
Entfernungen zur Autobahn als Handicap für Gewerbebetriebe
 schwierige Flächenverfügbarkeit für
Betriebserweiterungen oder Neuansiedlungen aufgrund der Topographie
 eingeschränkte wirtschaftliche Weiterentwicklung, da nur Entwicklungen
im Rahmen der Eigenentwicklung zulässig sind
 sehr geringer Anteil von Beschäftigten
mit FH- oder Uniabschluss
 Rückgang der Arbeitsplätze für die
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Bad PeterstalGriesbach, insbesondere im produzierenden Gewerbe
 stark rückläufige Anzahl der unter 25Jährigen Arbeitnehmer in der Gemeinde
 insgesamt wenige Arbeitsplätze für
höher qualifizierte Beschäftigte in der
Gemeinde, so dass FH- und Hochschulabsolventen je nach Branche
weite Fahrtzeiten zum Arbeitsort in
Kauf nehmen müssen oder abwandern
 Bedarf an Arbeitnehmern mit FH- /
Hochschulabschluss für die im Ort relevanten Branchen kann nicht durch
Personal aus Bad Peterstal-Griesbach gedeckt werden, so dass höher
qualifizierte Arbeitnehmer nach Bad
Peterstal-Griesbach ein pendeln
 aufgrund des rückläufigen Arbeitsplatzangebots Gefahr der Trendwende von der Einpendler- zur Auspendlergemeinde
 Gemeinde ist geprägt durch produzierende Gewerbe, Mineralbrunnen, Gesundheitswesen und Holzwirtschaft
als Leitbranchen
 Tourismus ist wichtiges Standbein der
Wirtschaftsstruktur
 Bekanntheit der z.T. deutschlandweit
vertreibenden Mineralbrunnenbetriebe; Mineralbrunnen dienen als klares
Alleinstellungsmerkmal
 Verfügbarkeit von Holz aus den heimischen Wäldern für die Holzindustrie
 mehrere große Arbeitgeber in Bad
Peterstal-Griesbach
 weitgehend Eigentümer geführte Betriebe, die eine starke Ortsverbundenheit aufweisen
 Gewerbebetriebe mit nationaler und
internationaler Ausstrahlung am Ort
 viele Betriebe schätzen ihre Innovationskraft und ihr Know-How
 hohe Zufriedenheit der Unternehmen
mit ihrem qualifizierten und motivierten Personal
 Zweidrittel der Bad PeterstalGriesbacher Erwerbstätigen arbeiten
am Wohnort
 großes Ausbildungsplatzangebot in
Bad Peterstal-Griesbach
 niedrige Arbeitslosenquote
8
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.1.10. Einzelhandel und Dienstleistung
Stärken
Schwächen
 uneinheitliche Öffnungszeiten
 Mehrere leerstehende Ladengeschäfte, die zum Teil als Schaufenster untergenutzt werden
 geringe Fremdsprachenkenntnisse
hemmen die Kundenbetreuung ausländischer Gäste
 zum Teil wird das höhere Preisniveau
im lokalen Handel im Vergleich zu
anderen Anbietern kritisiert
 Bevölkerung nutzt stark die Einkaufsmöglichkeiten in den Nachbargemeinden, was zur Gefährdung der
Tragfähigkeit des Einzelhandels in
der eigenen Gemeinde führt
 Einkäufe werden größtenteils mit dem
PKW getätigt, so dass die Aufwendungen um in den Discountern der
Nachbargemeinde einzukaufen relativ
gering sind
 aufgrund der angespannten finanziellen Situation und der unsicheren Zukunftsperspektive, stehen wenige Mittel für Investitionen zur Verfügung
 Bad Peterstal ist Versorgungsschwerpunkt der Gemeinde
 Einzelhandelsbetriebe liegen größtenteils aufgereiht an den Ortstraßen in
Bad Peterstal und Bad Griesbach
 Großteils inhabergeführte Fachgeschäfte
 Fachliche Beratung im lokalen Einzelhandel durch geschultes Personal
 Waren des täglichen Bedarfs werden
in mehrere Geschäften angeboten
 vielfach ergänzende Services im Einzelhandel und z.T. auf die Bedürfnisse der älteren Bürger und Gäste ausgerichteten Infrastruktur
 sehr hohe Zufriedenheit der Bürger
mit Angebot an Bäckereiwaren und
hohe Zufriedenheit mit dem Angebot
an Metzgereiwaren
 hohe Zufriedenheit mit Bank / Sparkasse und Apotheke
 überdurchschnittlich hohe ungebundene Kaufkraft der Bad PeterstalGriesbacher und auch der Einwohner
von benachbarten Gemeinden und
Städten
 Qualität, hoher technischer Standard
und Spezialisierung bei vielen Dienstleistungsbetrieben
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.1.11. Fremdenverkehrs- und Freizeitinfrastruktur
Stärken
Schwächen
 fehlende Radwegeverbindung zwischen Bad Peterstal und Bad Griesbach und entlang der Renchtalgemeinden nach Oberkirch und weiter
ins Rheintal
 Kurhäuser entsprechen nicht den
heutigen Anforderungen und haben
ihre Funktion/ Bedeutung als Begegnungsstätte für den Fremdenverkehr
verloren
 Kurpark in Bad Griesbach
 Kurpark in Bad Peterstal ist wenig
frequentiert
 Bücherei / Lesezimmer erfährt geringe Nutzung durch die Gäste
 Kulturelle Angebot ist aus Sicht der
Bürger ungenügend
 Vielfältiges touristisches Angebot,
z.B. hinsichtlich der Trendsportarten
Nordic Walking und Mountainbiking
 Gemeinsame, neu gestaltete Internetpräsent der Gemeinde (amtlicher
Teil) und der KTG (touristischer Teil)
 Touristische Teil der Internetpräsenz
ist mehrsprachig verfügbar
 Hotels verfügen oftmals über eine
hauseigene Infrastruktur (z.B.
Schwimmbad, Sauna, Spielmöglichkeiten)
 Hohes Natur- und Landschaftserlebnis möglich
 Positive Bewertung der Sportanlagen
und Schwimmbäder durch die Bürger
2.1.12. Touristisches Angebot und Nachfrage
Stärken
Schwächen
 rückläufige Anzahl der Beherbergungsbetriebe
 rückläufige Ankunftszahlen und Übernachtungszahlen; Entwicklungen in
Bad Peterstal-Griesbach losgelöst
von positiver Entwicklung im Landkreis und in der Region
 sinkender Auslastungsgrad
 rückläufige Aufenthaltsdauer als
Kennzeichen eines deutschlandweiten Trends
 Einwohner schätzen die touristische
Anziehungskraft der Gemeinde als
eher niedrig ein
 Investitionsstau bei Erneuerung von
Infrastruktur (z.B. Kurhäuser, MinigolfAnlage, Wohnmobilstellplätze)
 landschaftlich attraktiver und international bekannter Schwarzwald
 Auszeichnung als staatlich anerkanntes Mineral- und Moorheilbad sowie
als Kneippkurort
 Bekanntheit der Mineralquellen
 Kur-, Bäder- und Gesundheitswesen
 hoher Anteil ausländischer Gäste, der
jedoch hinter denen des Landkreises
und der Region zurückbleibt
 Übernachtungs- und Tagungsgäste
tragen zur Auslastung des lokalen
Einzelhandels und der kommunalen
Infrastruktur bei
 hohe Akzeptanz der KONUS-Karte
 vielfach persönlich Ansprache der
Gäste durch die Beherbergenden
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.2. Chancen und Risiken für die Entwicklung von Bad Peterstal-Griesbach
Auf die zentralen Erkenntnissen der Stärken-Schwächen-Analyse aufbauend werden die
Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Bad PeterstalGriesbachs abgeleitet. Die Darstellung der Chancen und Risiken erfolgt nach Themenbereichen.
Die Chancen sind als Entwicklungspotenziale zu sehen, auf die bei der weiteren Entwicklung aufgebaut werden können; die Risiken sollten möglichst gehemmt und abgemildert
werden.
2.2.1.
Siedlungsstruktur und Verkehr
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Nutzbarmachung der Angebote und Infrastruktur im Landkreis Freudenstadt für Bürger und Gäste sowie Verbesserung des Gästeaustauschs durch eine bessere Busverbindung
Reduzierung des Durchgangsverkehrs als Chance für eine Attraktivitätssteigerung
und Belebung der Ortsmitten
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
2.2.2.
Verstetigung des LKW-Verkehrs durch Bad Peterstal-Griesbach, der die Lebensund Wohnqualität sowie die touristische Attraktivität belastet
Schwächung der Funktionsfähigkeit Bad Griesbachs aufgrund von aufsummierten
Infrastruktureinsparungen zulasten des kleineren Gemeindeteils (z.B. Schließungen
von Kurhaus, Schulen, Einzelhandel)
Bevölkerungsstruktur und -entwicklung
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Ò
Zuzüge von 21 bis 30 Jährigen nutzen, um diese in die Ortsgemeinschaft zu integrieren und langfristig zur Familiengründung und zum Immobilienerwerb in Bad Peterstal-Griesbach zu halten
Auszubildende, die als 18- bis 20-Jährige in die Gemeinde zuziehen, langfristig in
der Gemeinde halten
Attraktivität der Kurgemeinde und gesundheits- und altenbezogene Infrastruktur aufgreifen als Altersruhesitz oder Zweitwohnsitz für Belgier, Franzosen, Luxemburger,
Niederländer und Schweizer
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
Ô
Ô
weiterer Bevölkerungsrückgang führt zu Tragfähigkeitsproblemen von Versorgungsund sozialer Infrastruktur
Steigende Abwanderung, insb. junger Menschen und Familien, führt zu einem Gefühl des Zurück-Bleibens in der Gemeinde
Abwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aufgrund besserer Verdienstmöglichkeiten bzw. eines ausdifferenzierten Arbeitsplatzangebotes in Ballungsgebieten
Abwanderung von Personen im jungen und mittleren Alter, die die breite Angebote
an kulturellen Veranstaltungen, Freizeitangeboten und städtischem Flair missen
oder aber sich aus partnerschaftlichen Gründe für einen Fortzug entscheiden
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.2.3.
Gemeinwesen und Miteinander der Generationen
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Ò
Ò
Ausbau von Netzwerken, z.B. hinsichtlich der Kinderbetreuung und Fahrgemeinschaften, auf Basis des positiven Miteinanders in der Gemeinde
Potenziale für eine stärker Ausrichtung der Gemeinde auf Familienfreundlichkeit
vorhanden
Heimat- und Ortsverbundenheit der Bürger als Motivation für eine gemeinsame Umsetzung des Kommunalen Entwicklungskonzepts
Engagement und Bereitschaft zu Veränderungen ist sowohl bei den Einwohnern als
auch den Gewerbetreibenden vorhanden
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
Ô
Ô
2.2.4.
Schwächung der familiären Netzwerke durch Abwanderung von Familienangehörigen
Gefühl der Zurückgesetztung bzw. der Vernachlässigung der Bedürfnisse der Bürger
aufgrund von Investitionen in die touristische Infrastruktur
veränderter Pflegebedarf älterer Menschen aufgrund des sinkendenden Anteils der
Mehrgenerationenhaushalte zugunsten der Einpersonenhaushalte
Vernachlässigung der Integration der Zugezogenen und zukünftig Zuziehenden in
die Ortsgemeinschaft
Soziale Infrastruktur und Kultur
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Ò
Sicherung der Kindergärten in beiden Ortsteilen aufgrund des steigenden Bedarfs
an Betreuungsplätzen für Zweijährige und Einjährige
Engagierte Vereine und Einzelpersonen in Bad Peterstal-Griesbach vorhanden, die
als Ressourcen eingebunden werden können
Zielgruppengerechte Angebote für 18- bis 25-jährige schaffen, da in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich in der Gemeinde vertreten ist und andere Anforderungen an Freizeitangebote und -infrastruktur stellt, als die breite Masse der Urlaubsgäste und Mitbürger im mittleren bis höheren Alter
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
sinkenden Geburtenzahlen und niedrige Kinderzahlen erfordern Anpassungen bei
der Tragfähigkeit der Grundschulen sowie der weiterführenden Schulen
Familien werden zukünftig aufgrund der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen
und der schwächer werdenden familiären Netzwerke mehr Unterstützung bei der
Überbrückung der Mittagsschließzeiten in den Kindergärten und den Schulen benötigen
12
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
2.2.5.
Einzelhandel und Versorgung
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Ò
Ò
Ò
Ò
Ò
Ò
Sicherung der Grundversorgung mit Einzelhandel, Post, Dienstleistungen etc.
durch die Mitnutzung durch Urlaubs- und Tagesgäste
„Geiz-ist-Geil“-Mentalität der Kunden aus dem Ort überwinden, indem mit Serviceleistungen und individuellen Lösungen als Pfunden gewuchert wird
Ausrichtung des Angebots auf Urlaubs- und Tagesgäste, insb. ausländischer Herkunft, als weiteres Standbein begreifen
neue Absatzmärkte für den örtlichen Einzelhandel, z.B. über internetgestütztes
Einkaufen/ Bestellungen erschließen
Ausbau des Bringservices von Lebensmitteln und sonstigen Waren zu immobilen
oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Bevölkerungsgruppen
Überdurchschnittlche Kaufkraft der Bad Peterstal-Griesbacher für Konsumzwecke
im Ort binden
Donnerstag und Freitag als umsatzstärkste Tage für Werbeaktionen und Aktionsangebote nutzen
auf Urlaubs- und Tagesgäste ausgerichtete Aktionen und Veranstaltungen von Juli
bis September durchführen
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
Ô
Ô
Ô
Ô
2.2.6.
allgemeine Ausdünnung der Infrastruktur im ländlichen Raum, z.B. hinsichtlich ärztlicher Versorgung, Telekommunikations- und Internet-Infrastruktur, Bank- und
Postdienstleistungen, Krankenhäusern, Schulen
Tragfähigkeitsprobleme für Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben sowie von
Post und Apotheke aufgrund sinkender Gäste- und Einwohnerzahlen
mehrere Einzelhändler denken über Betriebsschließungen des Eintritt ins Rentenalter nach, Herausforderung der Nachfolgerfindung
Betriebsschließungen führen insgesamt zu einer Verschlechterung des Versorgungsgrades und des Einkaufserlebnisses in Bad Peterstal-Griesbach
generelle Kaufzurückhaltung aufgrund steigender Lebenshaltungskosten und (finanz-)wirtschaftlicher Umbrüche
Gefahr der Abwanderung mobiler Bevölkerungsgruppen aufgrund einer einschneidenden Verschlechterung der Infrastrukturausstattung (z.B. Schließung von Schulen und Kindergärten, Verringerung des Versorgungsangebotes, Verschlechterung
der ärztlichen Versorgung)
Bildung und Wirtschaft
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Ò
frühzeitig den Bedarf der Unternehmen an Fachkräften abschätzen und gezielt junge, ortsverbundene Schüler ausbilden bzw. Perspektiven für eine Rückkehr in die
Gemeinde nach dem Studium aufzeigen (z.B. über BA-Studium)
vorhandene Gründungs-Know-How und Innovativität der Unternehmen in der Gemeinde nutzbar machen und Existenzgründungen für kleinere Unternehmen, die nur
in geringem Maße auf harte Standortfaktoren wie Autobahnerreichbarkeit, nahegelegener Absatzmarkt etc. angewiesen sind, unterstützen
Auszubildende, die in Bad Peterstal-Griesbach ihre Lehre absolvieren, gezielt in den
Arbeitsmarkt in der Kommune oder in der Region vermitteln, damit diese am Ort gehalten werden können
13
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
Ô
Ô
2.2.7.
Gefahr des Fachkräftemangels bei den produzierenden Gewerbebetrieben und Gesundheitsdienstleistern, da jungen Menschen und Familien abwandern und die Gemeinde zu wenige Anreize bietet um die benötigten Arbeitskräfte von auswärts nach
Bad Peterstal-Griesbach zu ziehen
Unternehmen in der Gemeinde planen zum Teil mittel- bis langfristig die Verlagerung des Betriebes
schwierige Flächenverfügbarkeit und topographische Einschränkungen bei baulichen Erweiterungen hemmen die Perspektiven von produzierenden Gewerbebetrieben in der Gemeinde und verhindern das Ansiedeln neuer, flächenintensiver Unternehmen
in den vergangenen Jahrzehnten waren immer weniger jungen Arbeitnehmer in Bad
Peterstal-Griesbach beschäftigt, so dass insgesamt ein Alterungsprozess in der Beschäftigtenstruktur einsetzt
Tourismus und Lebensqualität für die Bürger
Chancen für die zukünftige Entwicklung
Ò
Ò
Ò
Ò
Ò
Wandertourismus bietet Entwicklungspotenzial hinsichtlich zielgruppengerechter
Angebote sowie hinsichtlich eines verbesserten Wegeausbaus und einer stärkeren
Vernetzung mit den Nachbargemeinden
Potenzial Landschaft des Schwarzwaldes stärker in den Mittelpunkt rücken und erlebbar machen
Tagestourismus aus den umliegenden Städten und dem nahen Ausland
gute Erreichbarkeit aus Ballungsgebieten wie z.B. Karlsruhe und Straßburg
Herbst stärker als Jahreszeit für Wanderungen verbunden mit Einkehr und Entspannungsangeboten ausbauen (insbesondere Oktober und November)
Risiken für die zukünftige Entwicklung
Ô
Ô
Ô
schlechtes Selbstimage der Bürger hinsichtlich der touristischen Attraktivität ihrer
Gemeinde hemmt Fortschritt und Investitionen
ältere Gäste werden ihre Stammurlaub in Bad Peterstal-Griesbach zukünftig aus
Gründen sinkender Mobilität einschränken oder nicht mehr antreten können; fehlender Nachwuchs durch jüngerer Urlaubsgäste
häufiges Zurückhalten notwendiger Investitionen und Modernisierung der Beherbergungsbetriebes aufgrund einer pessimistischen Einschätzungen der zukünftigen
Entwicklung des Tourismus in Bad Peterstal-Griesbach
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
3.
Leitbild
Das Leitbild für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach soll die für die Zukunft gewünschten
Entwicklungen und den anzustrebenden Zustand der Gemeinde darstellen. Der zukünftige
Soll-Zustand der Gemeinde setzt sich vom derzeitigen Ist-Zustand ab und ist durch alle
Interessensgruppen vor Ort, insbesondere jedoch durch den Bürgermeister und den Gemeinderat als gewählte Vertreter der Bürgern und politische Entscheidungsträger, zu tragen
und zu verwirklichen.
Von einem positiven Schritt in die Zukunft soll die gesamte Gemeinde profitieren, von den in
Bad Peterstal-Griesbach verwurzelten Einheimischen und in den letzten Jahren neu zugezogenen Mitbürgern über die kleineren und mittleren Betriebe, die einen wichtigen Beitrag
zum wirtschaftlichen Wohlstand der Gemeinde beitragen, bis hin zu den Gästen, die vielleicht nur einmal, aber vielleicht auch jährlich am Gemeindeleben in Bad PeterstalGriesbach teilhaben.
Das Leitbild soll für die gesamte Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach langfristige und übergeordnete Ziele festlegen und die relevanten Themenfelder benennen und dafür sensibilisieren. Das kommunale Leitbild sowie das Handlungskonzept stellen insbesondere für
Gemeindeverwaltung und kommunale Entscheidungsträger eine übergeordnete Entscheidungshilfe für die zukünftige Ausrichtung und längerfristige Entwicklung der Gemeinde dar.
Es kann dementsprechend als Leitplanke für die gemeindlichen Entscheidungen gesehen
werden.
Ziel ist es, die einzelnen Interessen und Wünsche vor Ort zu koordinieren, Zielkonflikte zu
vermeiden und die verschiedenen örtlichen Entwicklungen in eine Richtung zu lenken, die
den zukünftigen Herausforderungen Bad Peterstal-Griesbachs gerecht wird und den Wohlstand in der Gemeinde langfristig sichert.
Das Leitbild soll aber auch zu einer aktiven Beteiligung an der Umsetzung motivieren, indem es Visionen für die Zukunft aufzeigt und deutlich macht, welche Möglichkeiten der
Schwarzwaldgemeinde offen stehen und wie die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickelt werden kann.
Das nachfolgende Leitbild und das Handlungskonzept erheben jedoch keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Einzelne Bereiche sind in größerem Umfang, andere in kleinerem Umfang
dargestellt. Die wesentlichen Themenfelder der kommunalen Entwicklung, die sich aus der
Analyse der Gemeindestruktur und der Rückmeldungen aus den Befragungen und Gesprächen ergeben haben, werden betrachtet.
Da sich wirtschaftliche, gesellschaftliche, politische und strukturelle Rahmenbedingungen
ändern können ist ggf. nach einigen Jahren zu prüfen, ob die Rahmenbedingungen noch
mit den Zielen des Leitbildes konform sind und eventuell Überarbeitungen vorgenommen
werden müssen.
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Leitbild
Die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach soll zukünftig durch koordinierte Maßnahmen in Zusammenarbeit mit allen lokalen Akteuren aktiv darauf hinwirken
 ihre Position als landschaftlich attraktiv gelegener Wohnstandort mit ortsverbundener Bevölkerung zu stärken und neue Einwohnergruppen zu gewinnen und zu halten
 ihre Versorgungssituation mit sozialer, gesundheits- und einzelhandelsbezogener Infrastruktur für die Bürger und Gäste durch die Anpassung an die aktuellen Erfordernisse langfristig zu sichern
 ihre Attraktivität als Tourismusgemeinde durch den Ausbau neuer Trends
und Alleinstellungsmerkmale sowie innerkommunalen und interregionalen
Kooperationen für Urlaubsgäste und Tagesgäste zu steigern
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.
Handlungskonzept mit Entwicklungszielen, Handlungsfeldern und Maßnahmenvorschlägen
Themenfelder des Handlungskonzepts
Zur Verdeutlichung der Themenfelder, die für das Handlungskonzept von Bad PeterstalGriesbach von besonderer Bedeutung sind, soll folgende Abbildung dienen.
Abbildung 1: Themenfelder des Handlungskonzepts
Wohnen und
Lebensqualität
Verkehr
Einzelhandel
und Dienstleistungen
Entwurf:
Infrastruktur/
Versorgung
Kommunale
Wirtschaft
Handlungs‐
konzept
Gemeinwesen und
Miteinander
Tourismus/
Naherholung
Bildung &
Kultur
Eigene Darstellung, Steinbeis-Beratungszentrum für Regional- und Kommunalentwicklung, Kaiserslautern 2008.
Das Handlungskonzept ist querschnittsorientiert angelegt und soll ein breites Spektrum an
relevanten Bereichen aufzeigen, die für die kommunale Entwicklung Bad Peterstal-Griesbachs von großer Bedeutung sind. Die oben skizzierten Themenfelder stehen in Wechselwirkungen zueinander wie bspw. die Bildung mit dem Arbeitsmarkt, der Tourismus mit der
Tragfähigkeit des Einzelhandels oder der Verkehr mit der Wohn- und Lebensqualität. Daher
werden die umzusetzenden Maßnahmen auch Auswirkungen auf andere Strukturbereiche
innerhalb der Gemeinde und zum Teil auch innerhalb der Verflechtungsbereiche der Gemeinde haben.
Auch können bestimmte Themenbereiche wie bspw. der überörtliche Verkehr und die touristische Vermarktung nicht alleine auf Gemeindeebene betrachtet werden, sondern müssen im Dialog mit anderen betroffenen Kommunen gemeinsam bearbeitet und umgesetzt
werden.
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Aufbau des Handlungskonzepts
Das Handlungskonzept gliedert sich in die drei Bereiche Entwicklungsziele, Handlungsfelder und Maßnahmenvorschlägen und verdeutlicht somit die strategische Ausrichtung des Kommunalen Entwicklungskonzepts. Zur Umsetzung des Leitbildes und der
Entwicklungsziele werden in verschiedenen Handlungsfeldern Maßnahmenvorschläge aufgezeigt, von denen Leitprojekte als besonders bedeutsame Projekte herausgearbeitet werden.
Abbildung 2: Aufbau des Handlungskonzepts
Bad
PeterstalGriesbach
Gemeinwesen und
Miteinander
Verkehr
Lebensqualität
Handel und
Dienstleistung
Kommunale
Wirtschaft
Infrastruktur/
Versorgung
Tourismus /
Naherholung
Wohnen
Bildung und
Kultur
Entwicklungsziele
Handlungsfeld 1
Maßnahme
Maßnahme
Handlungsfeld 2
Maßnahme
Maßnahme
Handlungsfeld 3
Maßnahme
Maßnahme
Maßnahme
Maßnahme
Handlungsfeld 4
Maßnahme
Maßnahme
Maßnahme
Maßnahme
Handlungsfeld 5
Maßnahme
Entwurf:
Maßnahme
Maßnahme
Eigene Darstellung, Steinbeis-Beratungszentrum für Regional- und Kommunalentwicklung, Kaiserslautern 2008.
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Entwicklungsziele des Handlungskonzepts
Die acht Entwicklungsziele der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach leiten sich aus der
Strukturanalyse, den schriftlichen Befragungen und dem Runden Tisch mit den Wirten und
Hoteliers sowie der Stärken-Schwächen-Analyse und dem Chancen-Risiken-Profil ab.
Der Maßnahmenkatalog ist nicht als abschließend zu verstehen und soll kontinuierlich überprüft und durch Anregungen aus der Bevölkerung, kommunalen Akteuren und politischen
Entscheidungsträgern erweitert und modifiziert werden. Die dargestellten Handlungsfelder
und Maßnahmenvorschläge werden ohne Prioritätensetzung vorgeschlagen.
Akteure für die Umsetzung des Handlungskonzepts
Im Handlungskonzept werden für jeden Maßnahmenvorschlag konkret Akteure genannt.
Dies können der Bürgermeister, die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat ebenso
sein wie Einzelhändler, Gastronomen, Hoteliers und weitere Leistungsträger des Fremdenverkehrs wie z.B. die Kur und Tourismus GmbH. Das Spektrum umfasst jedoch auch Leiter
von Kindergärten, Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Weiter wichtige Akteure bei der
Umsetzung können die lokalen Unternehmer im produzierenden Gewerbe oder im Handwerk sein. Eine Vielzahl von Maßnahmenvorschlägen ist jedoch auch auf die Initiative von
Privatpersonen und Vereinen und Verbänden angewiesen. Dieser Katalog ist nicht als abschließend zu verstehen. Bei der Projektumsetzung sollte stets geprüft werden, wen die
Maßnahme tangiert, wer in die Planungen (frühzeitig) mit eingebunden werden sollte und
über welche anderen Kanäle finanzielle Mittel oder Eigenleistungen eingebracht werden
können. Letztendlich liegt das Gelingen dieses Kommunalen Entwicklungskonzeptes in den
Händen vieler, und reicht über die Zuständigkeit politischer Gremien und Verwaltungen weit
hinaus.
Zeitraum für die Umsetzung der Maßnahmen
Um eine bessere Einschätzung hinsichtlich des Umsetzungszeitraumes zu erhalten, sind
die Maßnahmenvorschläge in kurzfristig, mittelfristig und langfristig umzusetzende Maßnahmen unterteilt. Unter kurzfristig umzusetzenden Maßnahmen versteht man üblicherweise Projekte, die innerhalb von wenigen Monaten bis zu etwa einem Zeitraum von zwei Jahren umgesetzt werden können. Für mittelfristig angesetzte Maßnahmen muss ein Zeitraum
im Bereich von etwa zwei bis etwa fünf Jahren ins Auge gefast werden. Langfristig umzusetzende Maßnahmen reichen von ein bis zwei Jahrzehnten.
Weithin gibt es Maßnahmen, die nur einmalig umgesetzt werden müssen oder auch Maßnahmen, die kontinuierlich durchgeführt und überwacht werden müssen.
Leitprojekte
Für jedes Entwicklungsziel wird exemplarische (mindestens) ein Leitprojekt mit detaillierteren Darstellungen ausgearbeitet.
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.1. Entwicklungsziel 1: Sicherung und Stärkung der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach als Wohnstandort
Umsetzungsziele:
 Einwohnerzahl mit der Option auf Wachstum stabilisieren
 Junge Menschen und Familien im Ort halten
 Bauwilligen eine finanzierbare Perspektive bieten um diese im Ort zu halten und Zuziehwilligen einen Anreiz zum Wohnstandortwechsel nach Bad Peterstal-Griesbachs
zu bieten
 Neue Einwohnergruppen wie z.B. ausländische Urlaubsgäste oder ältere Menschen
gewinnen
 Wohnstandort- und Lebensqualität in der Gemeinde verbessern
 Familienfreundlichkeit ausbauen und offensiv bewerben
 Ortsbild und Ortsgestalt verbessern
 Zugezogene und Auszubildende ins Gemeinschaftsleben einbinden und die Integration in Vereine, soziale Netzwerke etc. erleichtern
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 1.1: Steigerung der Attraktivität der Gemeinde Bad PeterstalGriesbach als Wohnstandort, auch in Hinblick auf die Fortziehwilligen sowie die Zugezogenen
 Handlungsfeld 1.2.: Verbesserung des Ortsbildes und der Ortsgestalt
4.1.1.
Handlungsfeld 1.1: Steigerung der Attraktivität der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach als Wohnstandort, auch in Hinblick auf die Fortziehwilligen sowie die Zugezogenen
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Reduzierung der Preise der gemeindeeigenen Grundstücke, um Einheimische im Ort zu halten und Zuzug
zu unterstützen (Einheimischenmodell);
Empfehlung auf unter 100 €/qm
Kurzfristig,
einmalig
Gemeinderat,
Bürgermeister
Befragung der Fortgezogenen, um Beweggründe zu
erfassen (ca. 150 Personen pro Jahr) und geeignete
Gegenstrategien zu entwickeln
Mittelfristig,
regelmäßig
alle 2-3 Jahre
Gemeindeverwaltung
Lokale Willkommensgeschenke und Informationsmaterial für Zuziehende, z.B. kleine Flasche Kirschwasser,
Honig, Mineralwasser, Gutschein für Therme (ca. 150
Personen pro Jahr); Überreichung durch Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeiter oder Ehrenamtliche
Kurzfristig,
regelmäßig
Gemeindeverwaltung,
Vereine, Kirchen
Handel und sonstige Betriebe
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Begleitung der Auszubildenden und jungen Zuziehenden während ihres Aufenthalts in Bad PeterstalGriesbach um die Ortsverbundenheit zu erhöhen
Kurz- bis
mittelfristig,
regelmäßig
Gemeindeverwaltung,
Vereine, Kirchen
Vermarktung von Bauplätze und Immobilien an ausländische Personen, die in der Gemeinde ihren Zweitwohnsitz oder Altersruhesitz gründen (Leitprojekt)
Mittel- bis
langfristig,
regelmäßig
Gemeinderat,
Bürgermeister,
Kur und Tourismus GmbH
Familienfreundlichkeit ausbauen und offensiv bewerben (z.B. Angebot der Kindergärten, Spielplätze, Vereine, hohe Hilfsbereitschaft in der Gemeinde)
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Gemeinderat,
Vereine, Kirchen
etc.
Durchführung von Marketingmaßnahmen für den
Wohnstandort Bad Peterstal-Griesbach
Kurzfristig
Gemeinde,
private Akteure
4.1.2.
Handlungsfeld 1.2.: Verbesserung des Ortsbildes und der Ortsgestalt
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Fortführung der Straßenbeleuchtung mit den historisch
anmutenden Laternen bis zum Ortsende Bad Peterstal/
Altenpflegezentrum Das Bad Peterstal.
Mittelfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
Bau- und Liegeschaftsamt
Steigerung der Attraktivität der Ortsein- und ausgänge
in Bad Peterstal und Bad Griesbach
Mittelfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
Bau- und Liegeschaftsamt
Schaffung einer Ortsmitte, die als öffentlicher Begegnungsraum und Treffpunkt genutzt werden kann bzw.
Aufwertung und Belebung der Kurparke bzw. Kurhausareale als Ortsmittelpunkte z.B. über Tagesgastronomie / Cafés mit Außenbestuhlung
Mittel- bis
langfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
örtliche Betriebe,
Vereine,
Privatpersonen
Städtebauliche Konzepte- Fokus auf die Ortsbildverbesserung und Aufwertung der Ortsgestalt
Mittel- bis
langfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
Bau- und Liegeschaftsamt
Gestalterische Aufwertung und Pflege der Bahnhöfe
Bad Peterstal und Bad Griesbach
Mittel- bis
langfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
Bau- und Liegeschaftsamt
Deutsche Bahn
AG
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum (z.B. Bürgersteige) und in Öffentlichen Gebäuden (z.B. Kurhaus) erhöhen
Mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Bau- und Liegeschaftsamt
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Befestigung und Beleuchtung des Parkplatzes an der
Turnhalle
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Bau- und Liegeschaftsamt
Bereichsweiser Erlass und Vollzug von Gestaltungssatzungen zur Verbesserung des Ortsbildes
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Gemeinderat
Stärkere Einbindung des Elements (Mineral-)Wasser in
die Ortsgestaltung z.B. über Springbrunnen, innerörtlicher See, Wasserspielplätze
Mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Gemeinderat
Leitprojekt 1.1:
Vermarktung von Bauplätze und Immobilien an
ausländische Personengruppen
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 1: Sicherung und Stärkung der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach als Wohnstandort
Handlungsfeld
Handlungsfeld 1.1: Steigerung der Attraktivität der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach als Wohnstandort, auch in Hinblick auf die Fortziehwilligen sowie die Zugezogenen
Kurzbeschreibung
Die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach ist einerseits geprägt von einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung und andererseits von einer touristischen Attraktivität und Infrastruktur,
die aufgrund der Fokussierung auf das Kur-/ Gesundheitswesen geeignet ist, gerade älteren Menschen als Zweitwohnsitz/ Ferienwohnsitz oder Altersruhesitz zu dienen.
Bad Peterstal-Griesbach ist insbesondere älteren Menschen, aber auch Tages- und Urlaubsgästen durch den Urlaubsaufenthalt bekannt und stellt ein vertrautes und bekanntes
Umfeld dar. Nicht nur hinsichtlich der Altenpflege, sondern auch für rüstige Senioren stellt
die vorhandene Infrastruktur wie Wanderwege, Thermalbad, Veranstaltungen im Kurhaus,
Ärzte etc. ein attraktives Freizeitumfeld dar, gepaart mit hervorragenden landschaftlichen
und klimatischen Bedingungen.
Für die Vermarktung von Bauplätzen und Immobilien aus ausländische Personengruppen
müssen Exposés auch auf englisch und französisch, evtl. auch niederländisch, veröffentlicht werden und ggf. betreffende Zielgruppen systematisch über Broschüren und Verteiler
der Kur- und Tourismus GmbH beworben und informiert werden.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung bei gleichzeitiger Option des Verkaufs von
Bauplätzen bzw. des Verkaufs oder der Vermietung vorhandener und ggf. zukünftig leerstehender Wohngebäude. Weiterhin Erhöhung der Auslastung öffentlicher, gesundheitsbezogener oder einzelhandels- und dienstleistungsbezogener Infrastruktur.
Projektträger
Bürgermeister und Gemeindeverwaltung
Projektpartner
Kur und Tourismus GmbH, Vermieter, Sparkassen und Volksbanken, Immobilienmakler, Privatvermieter und Immobilienbesitzer
Zeitplanung
kurzfristig umsetzbar, kontinuierliche Betreuung und Durchführung
des Projekts
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.2. Entwicklungsziel 2: Sicherung und Ausbau des Gemeinwesen und des
Miteinanders innerhalb der Gemeinde
Umsetzungsziele:
 Selbstimages in der Gemeinde gezielt verbessern
 Zugezogene und Auszubildende ins Gemeinschaftsleben einbinden und die Integration in Vereine, soziale Netzwerke etc. erleichtern
 Informationsfluss und Kooperation zwischen Bürgern und Gemeinderat und Bürgermeister/ Verwaltung, aber auch mit lokalen Akteuren wie z.B. Vereinen und touristischen Leistungsträgern verbessern
 Interesse an der Zukunft der Gemeinde erhöhen, den Willen für Veränderungen
stärken und zur Zusammenarbeit motivieren, um Entwicklungsziele und Projekte
gemeinsam umzusetzen
 öffentliche Begegnungsstätte schaffen bzw. vorhandene Einrichtungen beleben
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 2.1: „Wir sind Bad Peterstal-Griesbach“- Stärkung der innerkommunalen Identität und des Miteinanders
 Handlungsfeld 2.2: Verbesserung der Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen
Raum
4.2.1.
Handlungsfeld 2.1: „Wir sind Bad Peterstal-Griesbach“- Stärkung der
innerkommunalen Identität und des Miteinanders
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Verbesserung der Information, Kommunikation und
Beteiligung in der Gemeinde über Instrumente wie
bspw. regelmäßige Bürgerversammlungen, Runde Tische, mehr Informationen im Verkündblatt etc.
(Leitprojekt)
Kurz- bis
mittelfristig,
regelmäßig
Bürgermeister,
Verwaltung,
Gemeinderat
Bildung eines Seniorenrates oder Seniorenbeauftragten in der Gemeinde, der die Bedürfnisse älterer Menschen vertritt und z.B. seniorengerechte Freizeitangebote organisiert
Kurz- bis
mittelfristig,
regelmäßig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
aktive Senioren
Bildung eines Familienrates oder Familienbeauftragten,
der die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Gemeinde vertritt und Handlungsbedarfe
an die Gemeindeverwaltung, aber auch an Vereine und
andere Leistungsträger formuliert und die Umsetzung
vorantreibt und unterstützt
Kurz- bis
mittelfristig,
regelmäßig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
aktive Familien,
Privatpersonen,
Kindergärten,
Schulen, Vereine
etc.
Einrichtung eines Büros zur Vernetzung und Vermittlung von bürgerlichem Engagement (ehrenamtliche
Koordinationsstelle)
Mittel- bis
langfristig,
regelmäßig
Bürgermeister,
Privatpersonen
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Regelmäßige Anerkennung des bürgerschaftlichen und
ehrenamtlichen Engagements z.B. über die Auslobung
eines Preises oder ein jährlich stattfindendes Ehrenamtsfests
Kurz- bis
mittelfristig,
regelmäßig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
Vereine, Kirchen,
Privatpersonen
Durchführung einer auf die Bevölkerung ausgerichtete
Image-Kampagne in Bad Peterstal-Griesbach, um die
Stärken und Potenziale der Gemeinde herauszustellen,
das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und Zukunftsoptimismus zu streuen
Kurz- bis
mittelfristig,
einmalig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
Vereine und
Privatpersonen,
örtliche Betriebe
„Dinner-Hopping“- Kneipenrunde im Herbst mit einheimischen 18- bis 25-Jährigen und den neu Zugezogenen in dieser Altersgruppe; Stationen durch die örtliche Gastronomie mit den Etappen Aperitif, Vorspeise,
Hauptgang, Dessert, Digestiv (Leitprojekt)
(ca. 300 Einheimische und 40 Zugezogene pro Jahr)
Kurzfristig,
regelmäßig
Gemeindeverwaltung,
Wirtevereinigung,
Gastronomen
Umsetzung des Handlungskonzeptes unter Einbindung
der Öffentlichkeit über Workshops, Informationen, Zeittafeln zum Stand des Fortschritts etc. einbinden
Kurzfristig,
Bürgermeister,
Verwaltung,
Gemeinderat
4.2.2.
Handlungsfeld 2.2: Verbesserung der Begegnungsmöglichkeiten im
öffentlichen Raum
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Schaffung einer Ortsmitte, die als öffentlicher Begegnungsraum und Treffpunkt genutzt werden kann bzw.
Aufwertung und Belebung der Kurparke bzw. Kurhausareale als Ortsmittelpunkte z.B. über Tagesgastronomie / Cafés mit Außenbestuhlung
Mittel- bis
langfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
örtliche Betriebe,
Vereine,
Privatpersonen
Einrichtung eines Wireless Lan-Knotens(W-LAN) in der
Ortsmitte z.B. in einem Café um die Zugänglichkeit
zum Internet für Gäste und Einheimische mit eigenem
Laptop zu erhöhen
Kurzfristig,
einmalig
Gemeindeverwaltung,
Gastronomen,
Kur und Tourismus GmbH
Vorhandene Freizeit-/Spielgeräte wie z.B. Billard-Tisch
in Grund- und Hauptschule etc. auch am Nachmittag
für Kinder und Jugendliche zugänglich machen, ggf.
mit ehrenamtlicher Aufsichtsperson oder im Rahmen
einer offenen Jugendarbeit
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
Vereine und
Privatpersonen,
Schulen und Kindergärten
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Leitprojekt 2.1 a: Verbesserung der Kommunikation und des
Informationsflusses
Entwicklungsziel
Entwicklungsziel 2: Sicherung und Ausbau des Gemeinwesen und
des Miteinanders innerhalb der Gemeinde
Handlungsfeld
Handlungsfeld 2.1: „Wir sind Bad Peterstal-Griesbach“- Stärkung
der innerkommunalen Identität und des Miteinanders
Kurzbeschreibung
Um den Informationsfluss und die Kommunikation in der Gemeinde zu verbessern sollen
regelmäßig Veranstaltungen wie Bürgerversammlungen oder Runde Tische mit den lokalen
Leistungsträgern durchgeführt werden und der Informationsfluss über eine intensivere Nutzung des vorhandenen Verkündblatts genutzt werden. Weiterhin ist es notwendig, gerade
um die für die Umsetzung des Handlungskonzeptes notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, die Kooperationsmöglichkeiten in der Gemeinde besser auszubauen und intensiv zu
nutzen.
Als Informationsinstrument intensiver genutzt werden können bspw. das vorhandene Verkündblatt oder auch Plakate, um Informationen und Entscheidungen aus Gemeinderat und
Verwaltung besser an die Bürger heranzutragen. Als näher und direkter ist das Instrument
der Bürger-/Einwohnerversammlung festzustellen. Um Konflikte besser greifen zu können
ein Beschwerdemanagement einzurichten, bei dem die Bürger Ideen, Anregungen und Kritik anbringen müssen. Besonders wichtig ist dabei jedoch auch die Rückkopplung bei der
der betroffene Bürger erfährt, wie mit seinem Anliegen umgegangen wurde und was daraufhin unternommen wurde.
Als Beteiligungsinstrumente erscheinen für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach geeignet für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Familien, junge Erwachsene oder Senioren
einen Bürgerbeauftragten einzusetzen, die sich als unparteiische, weitgehend unabhängige
Instanz vermittelnd zwischen Bürger und Verwaltung einschaltet und die Interessen der
jeweiligen Gruppe transportiert. Weiterhin können auch bei konkretem Handlungsbedarf
Arbeitsgruppen einen wichtigen Teil zur Beteiligungs- und Umsetzungskultur beitragen.
Voraussetzung dafür sind jedoch inhaltlich klar definierte Themen und Fragestellungen.
Gängige Kooperationsinstrumente sind bspw. der Runde Tisch oder lokale Partnerschaften.
Ggf. ist es notwendig, ausgewählte Personen gezielt zu Beteiligungs- und Kooperationsmethoden zu schulen oder aber einen „neutralen Dritten“ einzusetzen, der den Prozess begleitet, moderiert und die Umsetzung und Zielerreichung kontrolliert.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
In der Gemeinde ist einerseits eine hohe orts- und heimatverbundenheit prägend für das
gesellschaftliche, lebendige Miteinander und die Bereitschaft vorhanden, sich aktiv für die
Zukunftsgestaltung der Gemeinde einzusetzen, und andererseits sind Hemmnisse vorhanden, die z.T. in die Vergangenheit zurückreichen und mit der Unzufriedenheit hinsichtlich
des Informations- und Kommunikationsflusses sowie des Fortschritts bei der Umsetzung
von Projekten geprägt sind.
Um die vorhandenen Potenziale und Ressourcen nutzen zu können, um die Gemeinde aus
eigenem Antrieb in eine zukunftsfähige Entwicklung zu leiten, erscheint es notwendig, eine
Basis für ein gemeinsam getragenes Umsetzungsmanagement zu schaffen.
Projektträger
Bürgermeister, Verwaltung, Gemeinderat
Projektpartner
Bevölkerung, Vereine, Privatpersonen, Unternehmen, lokale Akteure und Leistungsträger etc. sowie „neutraler Dritter“
Zeitplanung
Kurz- bis mittelfristig, regelmäßig stattfindende Veranstaltungen
oder punktuelle Workshops
25
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Leitprojekt 2.1 b: „Dinner-Hopping“- Kneipenrunde im Herbst für junge
Einheimische und Zugezogene
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 2: Sicherung und Ausbau des Gemeinwesen und des
Miteinanders innerhalb der Gemeinde
Handlungsfeld
Handlungsfeld 2.1: „Wir sind Bad Peterstal-Griesbach“- Stärkung der
innerkommunalen Identität und des Miteinanders
Kurzbeschreibung
In der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach wird einerseits die Abwanderung gerade junger
Menschen beklagt, andererseits sind vermutlich aufgrund des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes gerade auch bei den jungen, mobilen Altersgruppen Zuzüge zu verzeichnen.
Neu zugezogenen fällt es zum Teil schwer, sich in die Dorfgemeinschaft und in die örtlichen
Strukturen einzufinden, so dass ein „Dinner-Hopping“ einerseits dazu dient, zielgruppengerechte Angebote für junge Menschen zu schaffen und andererseits die neuen Mitbürger
schneller und besser kennenzulernen und zu integrieren.
Beim „Dinner-Hopping“ werden im Laufe der Menü-Folge Stationen in der örtlichen Gastronomie angesteuert. Der Auftakt mit Aperitif könnte beispielsweise im Rathaus mit einer kurzen Ansprache durch den Bürgermeister stattfinden, und die weiteren Etappen Vorspeise,
Hauptgang, Dessert und Digestiv in verschiedenen örtlichen Gastronomiebetrieben erfolgen.
Organisatorisch könnte der Bürgermeister gemeinsam mit der Wirtevereinigung einladen
und gegen Anmeldung und einen Festbetrag eine Art Gastronomiepass als Eintrittskarte für
den betreffenden Abend herausgeben.
Zeitlich bieten sich Herbstmonate wie z.B. der November an, da zu dieser Zeit in der Gastronomie wenig Betrieb herrscht und die jungen Menschen Ausbildungen in den örtlichen
Betrieben begonnen haben.
In der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen bieten etwa 300 Einheimische und 40 Zugezogene pro Jahr das Potenzial für eine solche Veranstaltung. Generell lässt sich dieses Konzept auch auf andere Personengruppen ausrichten.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in Bad Peterstal-Griesbach, Schaffung zielgruppengerechter Angebote für junge Menschen und Integration von neu Zugezogenen wie z.B. Auszubildenden, indem eine Kontakt- und Kennenlern-Plattform geboten wird.
Weiterhin können sich die örtlichen Gastronomiebetriebe über das „Dinner-Hopping“ profilieren, und ggf. auch auf die Ausweitung anderer Personengruppen wie Senioren, neue
Zielgruppen erschließen, indem diese in lockerer Atmosphäre die verschiedenen Gaststäten und Restaurants kennenlernen können.
Projektträger
Gemeindeverwaltung oder Wirtevereinigung
Projektpartner
einzelne Gastronomen
Zeitplanung
kurzfristig umsetzbar als Einzelveranstaltungen
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.3. Entwicklungsziel 3: Sicherung und Stärkung der Bildungsmöglichkeiten
in Bad Peterstal-Griesbach und Schaffung attraktiver Kulturangebote
sowie Ergänzung des Freizeitangebots
Umsetzungsziele:
 Schulstandorte und -qualität in der Gemeinde sichern
 Angebote der Erwachsenenbildung, insbesondere hinsichtlich Sprachen, ausbauen
 Kulturelle Angebot in der Gemeinde stärker an den Bedürfnissen der Einwohner und
Gäste orientieren und verbessern
 Zugänglichkeit zu Kultur in den Nachbargemeinden und in der Region optimieren
 Zielgruppengerechte Freizeitangebote insbesondere für junge Menschen, Familien
und Senioren schaffen
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 3.1: Lernende Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
 Handlungsfeld 3.2: Verbesserung und zielgruppengerechte Ausrichtung von Freizeit- und Kulturangeboten
4.3.1.
Handlungsfeld 3.1: Lernende Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont Akteure
Positionierung des Bürgermeisters und Gemeinderates
zum Fortbestand der Schulen in Bad PeterstalGriesbach
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
örtliche Schulen
Einrichtung eines (freiwilligen) Ganztagsbetreuungsangebotes für Grund- und Hauptschüler bis ins Jugendalter
Mittelfristig
Gemeinde,
Schulträger,
Vereine, private
Akteure
Vorhandene Erwachsenenbildungsangebote (z.B. VHS)
in den Nachbargemeinden über eine Kontaktbörse für
Mitfahrgelegenheiten zugänglich machen
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Privatpersonen
Initiieren einer „Gemeindehochschule“ um bei einzelnen
Veranstaltungen/ Kursen Wissen von Bürger zu Bürger
zu vermitteln (Leitprojekt)
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Privatpersonen,
evtl. Unterstützung durch örtliche Schulen und
Unternehmen
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.3.2.
Handlungsfeld 3.2: Verbesserung und zielgruppengerechte Ausrichtung von Freizeit- und Kulturangeboten
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Durchführung von Schwimmkursen für Kinder
Kurzfristig,
regelmäßig
Freibad,
private Akteure
Ausrichtung zielgruppengerechter Angebote auf die
Bedürfnisse von Mädchen, z.B. Mädchenturnen
Kurz- bis
mittelfristig
Vereine, Kirchen
Ferienprogramm/-veranstaltungen für Kinder und Jugendliche
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Vereine
Einrichtung von Busshuttles von Bad PeterstalGriesbach zu kulturellen Großveranstaltungen bzw.
Kultureinrichtungen (z.B. Theater) in der Region
(mit Voranmeldung um Bedarf abzuschätzen und Wirtschaftlichkeit zu prüfen)
Kurzfristig,
regelmäßig
Gemeinde,
Busunternehmen,
private Akteure
Tatortabende oder Filmvorführungn in der örtlichen
Gastronomie oder in Form eines privat organisierten
Hofkinos mit Bewirtung
Kurzfristig,
regelmäßig
Gastronomen
Geführte Wanderungen für Senioren
Kurzfristig,
regelmäßig
Vereine,
private Akteure,
Kur und Tourismus GmbH
Einrichtung eines Seniorentreffs
Kurzfristig,
regelmäßig
Seniorenrat,
private Akteure,
Gastronomen
Nutzung der vorhanden Infrastruktur in der Grund- und
Hauptschule wie Billardtisch, Tischtennisplatte etc. für
offene Jugendangebote
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Schule
Ausbau zielgruppengerechter Angebote für junge Erwachsene und Familien, wie z.B. geführte Wanderungen für Familien, Familientage in örtlichen Einrichtungen, Familienfest etc.
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Vereine,
Privatinitiativen,
Kindergärten,
Schule
Abstimmung des Kulturangebotes mit den örtlichen
Vereinen und Kooperationen mit Vereinen aus Nachbargemeinden, um das Angebot insgesamt zu verbessern;
Unterstützung und Koordination durch Bürgermeister
und Gemeindeverwaltung oder Dritten
Kurz- bis
mittelfristig
Vereine,
Gemeinde
Qualitative Positionierung und Marketing für die örtlichen Kultur- und Freizeitveranstaltungen in der Region
bis nach Oberkirch und Freudenstadt
Kurzfristig
Gemeinde,
Vereine,
Sponsoren
Kur und Tourismus GmbH
28
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Leitprojekt 3.1 : Initiieren einer „Gemeindehochschule“
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 3: Sicherung und Stärkung der Bildungsmöglichkeiten
in Bad Peterstal-Griesbach und Schaffung attraktiver Kulturangebote
sowie Ergänzung des Freizeitangebots
Handlungsfeld
Handlungsfeld 3.1: Lernende Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Kurzbeschreibung
Um das Angebot der Erwachsenenbildung in der Gemeinde zu verbessern erscheint es
notwendig, ein Alternativangebot zu den vorhandenen Angeboten in den Nachbargemeinden zu schaffen, indem Veranstaltungen und Kurse innerhalb der Gemeinde angeboten
werden um zum Einen lange Anfahrtswege und -zeiten zu vermeiden und zum Anderen
flexibler auf die Interessen der Bad Peterstal-Griesbacher eingehen zu können um die Akzeptanz der Angebote zu erhöhen.
Von Bedeutung ist ein solches gemeindeinternes Angebot nicht nur für Privatpersonen,
sondern auch für touristische Akteure und Gewerbetreibende, die zielgruppenorientiert geschult werden können.
Als Kurse könnten bspw. durchgeführt werden:
- Babysitter- bzw. Kinderbetreuungskurse für die Qualifizierung von Jugendlichen
- „Wie betreibe ich richtiges, ehrliches Marketing? Wie fotografiere ich meine Ferienzimmer?“ für Privatvermieter
- „Erstellen und Pflege einer Website“ z.B. für Privatvermieter, Gewebebetriebe etc.
- Gründungsseminare in Kooperation mit der Wirtschaftförderung Ortenau, die Optionen für eine Selbstständigkeit in Bad Peterstal-Griesbach aufzeigen
- Zielgruppenorientierte Sprachkurse in englisch, französisch oder niederländisch, um
die Grundkenntnisse für Gespräche in Einzelhandel oder in Gastronomie zu vermitteln
- Kurse zu den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen von Urlaubsgästen
- etc.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Die aktuellen Defizite bei der Erreichbarkeit von Erwachsenenbildungsangeboten, die im
Rahmen der Befragung ausgedrückt wurden, können durch räumlich nähere Angebote verbessert werden. Aufgrund des engeren Zuschnitts auf die kommunalen Bedürfnisse erhöht
sich die Akzeptanz, so dass die Nachfrage für die Kurse gegeben ist. Neben der Verbesserung des Freizeitangebotes dienen die Kurse der Gemeindehochschule jedoch auch dazu,
die Intension des „lebenslangen Lernens“ weiterzutragen und insb. in Handel und Gastronomie zu Qualitätssteigerungen und Verbesserungen der Serviceleistungen beizutragen.
Projektträger
Gemeinde oder Privatinitiative
Projektpartner
Privatpersonen, Vereine, Kirchen, Lehrkräfte, Unternehmen, Kurund Tourismus GmbH etc.
Zeitplanung
Kurz- bis Mittelfristig umsetzbar
29
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.4. Entwicklungsziel 4: Sicherung und Stärkung des Einzelhandels in Bad
Peterstal-Griesbach
Umsetzungsziele:
 fußläufige Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen sicherstellen
 Bestand der Einzelhandelsbetriebe in Bad Peterstal-Griesbach sichern
 Vorhandene überdurchschnittliche Kaufkraft im Ort binden
 Leerstände von Ladengeschäften verringern
 Einzelhandelsangebot stärker an die Bedürfnisse der Bevölkerung anpassen
 Angebot und Service auf die Bedürfnisse von Gästen aus dem Ausland ausrichten
 Bummel- und Flaniercharakter stärken
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 4.1: Einzelhandelsstruktur und -angebot in Bad Peterstal-Griesbach
 Handlungsfeld 4.2: Ausrichtung des Einzelhandels auf die Bedürfnisse von Touristen, insbesondere von Gästen aus dem Ausland und Tagesgästen
4.4.1.
Handlungsfeld 4.1: Einzelhandelsstruktur und -angebot in Bad Peterstal-Griesbach
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Konsens zwischen Einzelhändlern über Kernöffnungszeiten erzielen und diese offensive bekanntmachen
(Vorschlag: Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr
und von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr sowie Samstags von
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr)
kurzfristig,
einmalig
Einzelhändler,
Werbegemeinschaft
Gemeinsame Marketing- und Rabattaktionen an Donnerstagen und Freitagen starten
Kurzfristig,
regelmäßig
Einzelhändler,
Werbegemeinschaft
Über Werbekampagnen Stärken des Einzelhandels wie
z.B. Beratungen und kostenlose Services herausstellen
und Preis-Leistungs-Vergleiche mit anderen Anbietern
offenlegen
Kurzfristig
Einzelhändler,
Werbegemeinschaft
Verbesserung der Schaufenstergestaltung
Kurzfristig
Einzelhändler
Website der Werbegemeinschaft gut sichtbar über
Gemeindewebsite in den Rubriken Gemeindeleben und
Gäste verlinken
Kurzfristig,
einmalig
Gemeinde- Administrator,
Werbegemeinschaft
Langfristige Sicherung der Lebensmittelsupermärkte in
Bad Peterstal und Bad Griesbach
Langfristig
Gemeinde,
Einzelhändler
Regelmäßige Gespräche mit den Einzelhändlern von
Seiten der Gemeinde, um Fortbestand der Betriebe zu
Mittel- bis
Langfristig,
Bürgermeister,
Handel- und Ge-
30
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
begleiten und bei Gefahr eines Versorgungswegfalls
frühzeitig eingreifen zu können (Monitoring)
regelmäßig
werbeverein
Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung der
Nahversorgung und die Eigenverantwortung der Bürger
für den Fortbestandes der Einzelhandelsversorgung im
Ort
Kurzfristig
Handel- und Gewerbeverein,
Einzelhändler,
Bevölkerung
Langfristige Sicherung der Lebensmittelsupermärkte in
Bad Peterstal und Bad Griesbach
Langfristig
Gemeinde,
Einzelhändler
Nachfolgenutzungen für leerstehende Ladenlokale,
aber zumindest kurzfristig Verbesserung des Erscheinungsbildes der Leerstände durch Umnutzung der
Schaufenster
Kurz- bis
Mittelfristig
Gemeinde,
Immobilieneigentümer
Aktive Koordinierung von Nachfolgenutzungen und
Suche nach Betriebsnachfolgern
Kurz- bis
Mittelfristig
Wirtschaftsförderung,
Handel- und Gewerbeverein,
Immobilieneigentümer
Strategien im Konsens mit allen Einzelhändlern entwickeln, wie im Falle einer Betriebsschließung das Warenanbot erhalten bleiben kann, z.B. über Ausnahme vn
Sortimenten in den verbleibenden Geschäften, Holund-Bringservice, Telefonbestellung etc.
Mittel- bis
Langfristig,
Handel- und Gewerbeverein,
Einzelhändler,
Bevölkerung
Barrierefreiheit in den Geschäften erhöhen
Kurz- bis
Mittelfristig
Einzelhändler
4.4.2.
Handlungsfeld 4.2: Ausrichtung des Einzelhandels auf die Bedürfnisse
von Touristen, insbesondere von Gästen aus dem Ausland und Tagesgästen
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Sprachschulung für Einzelhändler, um in Englisch und
Französisch kurze Gespräche führen zu können (z.B.
Preise, Beratung) und Informationen im Geschäft bzw.
in den Schaufenstern aushängen
Kurz- bis
Mittelfristig,
Werbegemeinschaft,
„Gemeindehochschule“
Ergänzende Serviceangebote (z.B. Änderungen,
Bringservice, Verpacken) offen und mehrsprachig aushängen
Kurzfristig,
einmalig
Einzelhändler
Website der Werbegemeinschaft auf Englisch übersetzen (evtl. in Kooperation mit der Hauptschule)
Kurzfristig,
einmalig
Werbegemeinschaft
Zusammenstellung eines „Bad Peterstal-Griesbacher
Korbes“ mit haltbaren Produkten aus der Gemeinde,
der zentral vermarktet und verkauft wird (Leitprojekt)
Kurzfristig
Werbegemeinschaft,
Landwirte, Privatpersonen
Kur- und Tourismus GmbH
31
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Informationsportal an Kur- und Tourismus GmbH mit
Informationen zu Einkaufsmöglichkeiten im Ort einrichten bzw. Website der Webegemeinschaft über Flachbildschirm an KTG zugänglich machen
Kurzfristig
Werbegemeinschaft,
Kur und Tourismus GmbH
Aufbauen von Kundenbindung zu Urlaubs- und
Stammgästen
Kurz- bis
mittelfristig
Einzelhändler
Leitprojekt 4.2:
„Bad Peterstal-Griesbacher Korb“
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 4: Sicherung und Stärkung des Einzelhandels in Bad
Peterstal-Griesbach
Handlungsfeld
Handlungsfeld 4.2: Ausrichtung des Einzelhandels auf die Bedürfnisse
von Touristen, insbesondere von Gästen aus dem Ausland und Tagesgästen
Kurzbeschreibung
Zurzeit werden in vielen Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben lokale Produkte angeboten, die jedoch nur innerhalb eines kleinen Produktspektrums und nicht gebündelt an einer
zentralen Stelle angeboten werden.
Um gerade auch in Hinblick auf Tagesgäste, die sich nur für wenige Stunden in der Gemeinde aufhalten, ein übersichtliches, gebündeltes Angebot zu präsentieren wird angeregt,
einen „Bad Peterstal-Griesbacher Korb“ zusammenstellen. Inhalte können nicht nur haltbare lokale Spezialitäten aus eigener Herstellung wie bspw. Schwarzwälder Schinken, Waldhonig, Marmeladen, Gebäck/ Pralinen, Mineralwasser, Obstbrände und Kirschwasser sein,
sondern bspw. auch Kirschkernsäckchen, Moorpackungen/ Moorwärmekissen, Eintrittskarte
für St. Anna-Terme, Wanderkarte und Wanderführer etc. Um eine Auswahl zu ermöglichen,
sollten mindestens fünf verschiedene Körbe in unterschiedlichen Preisklassen zusammengestellt werden.
Neben dem Verkauf an zentralen Stellen wie bspw. in oder in der Nähe der Kur- und Tourismus GmbH in Bad Peterstals sowie an mindestens einem weiteren Standort in Bad
Griesbach, wird empfohlen, diesen auch über das Internet, bspw. in Kooperation mit der
örtlichen Postfiliale, anzubieten und per Post nach Hause zu senden.
Gerade auch Stammgäste, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst Urlaub in
der Gemeinde verbringen können, aber eine Verbundenheit zu Bad Peterstal-Griesbach
aufweisen, können als Zielgruppen gewonnen werden.
Langfristig ist bei einer Etablierung des Bad Peterstal-Griesbacher Korbes auch anzudenken, eines der leerstehenden Ladengeschäfte für die Vermarktung regionaler Produkte,
vom Angebot und den Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Gäste angepasst, zu nutzen.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Durch den Bad Peterstal-Griesbacher Korb können die Einzelhändler sowie die Landwirte,
Gastronomen etc. ihre Produkte aus eigener Herstellung gemeinsam vermarkten und somit
eine breitere Zielgruppe ansprechen. Hinsichtlich des Tourismus, macht es den „Schwarzwald erlebbar“ und unterstützt die Verbundenheit zu Bad Peterstal-Griesbach, auch für
ehemalige Gäste, die nicht mehr selbst in die Schwarzwaldgemeinde reisen können.
Projektträger
Werbegemeinschaft
Projektpartner
Einzelhändler, Landwirte, Gastronomen, Privatpersonen
Kur- und Tourismus GmbH, örtliche Postfiliale, weitere Akteuere
Zeitplanung
Kurzfristig umsetzbar
32
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.5. Entwicklungsziel 5: Sicherung der öffentlichen und privaten Infrastruktur
in der Gemeinde vor dem Hintergrund rückläufiger Auslastung
Umsetzungsziele:
 Wohnstandort- und Lebensqualität in der Gemeinde verbessern
 Familienfreundlichkeit ausbauen und offensiv bewerben
 Ergänzende Angebote der Kinderbetreuung über Mittag, am Abend und am Wochenende schaffen
 Ganztägige Betreuungsmöglichkeit für Schulkinder vom Kinder- bis Jugendalter einrichten
 Angebote im Gesundheitsbereich erhalten und medizinische Versorgung sichern
 Altengerechte Wohnangebote und Infrastruktur bereitstellen
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 5.1: Soziale Infrastruktur
 Handlungsfeld 5.2: Gesundheitsbezogene Infrastruktur
 Handlungsfeld 5.3: Sicherung und Attraktivierung sonstiger öffentlicher Infrastruktureinrichtungen
4.5.1.
Handlungsfeld 5.1: Soziale Infrastruktur
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Aufbau eines Familien-/Elternnetzwerkes für die Kinderbetreuung, insbesondere für Zugezogene, Alleinerziehende und Familien ohne familiäres Netzwerk
(Leitprojekt)
Kurz- bis
mittelfristig
Private Akteure,
Familien / Eltern,
Kindergärten
Flexible Betreuungsangebote über eine Tagesmutter
bereitstellen, die ggf. hinsichtlich Räumlichkeiten etc.
von der Gemeinde und den kirchlichen Kindergärten
unterstützt wird, um Kinderbetreuung auch über Mittag, am Abend und am Wochenende bereitzustellen
Kurz- bis
mittelfristig
Private Akteure,
Familien / Eltern,
Kindergärten
Verbesserung der Familienbetreuung und Ausbau der
Familienfreundlichkeit
Mittel- bis
langfristig
Gemeinde
Ausarbeitung und Ausrichtung von Altenpflegeangeboten in den eigenen vier Wänden
Mittel- bis
langfristig
Gemeinde,
AltenpflegeZentrum
Das Bad Peterstal,
Akteure im Gesundheitswesen
Einrichtung von Wohnungen für betreutes Wohnen
Mittel- bis
langfristig
Gemeinde,
AltenpflegeZentrum
Das Bad Peterstal,
private Akteure und
Bauherren
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Organisation der veränderten Anforderungen an die
Kindergärten aufgrund des Betreuungsanspruchs für
Einjährige ab 2013
Mittel- bis
langfristig
Land Baden Württemberg, Gemeinde, Kindergärten
Einrichtung einer Mittagsküche und Ruheräumen in
den Kindergärten, um durchgängig öffnen zu können
Mittel- bis
langfristig
Gemeinde, Kindergärten
4.5.2.
Handlungsfeld 5.2: Gesundheitsbezogene Infrastruktur
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Sicherung der medizinischen Versorgung mit Allgemeinmedizinern in beiden Ortsteilen
Mittel- bis
langfristig
Ärzte,
Gemeinde,
Gemeinderat
Sicherung der Versorgung mit Arzneimitteln durch die
Apotheke in Bad Peterstal
Mittel- bis
langfristig
Gemeinde,
Gemeinderat
Apotheker
Runde Tische mit Akteuren im Kur- und Gesundheitswesen um den aktuellen Versorgungsgrad zu überwachen und ggf. frühzeitig Strategien zu entwickeln z.B.
hinsichtlich der Anwerbung von Fachkräften, Nachfolgern etc.
Mittel- bis
Langfristig,
Ärzte,
Gesundheitseinrichtungen und
-dienstleister,
Gemeinde
4.5.3.
Handlungsfeld 5.3: Sicherung und Attraktivierung sonstiger öffentlicher Infrastruktureinrichtungen
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum (z.B. Bürgersteige) und in Öffentlichen Gebäuden (z.B. Kurhaus) erhöhen
Mittelfristig
Gemeindeverwaltung
Ausbau des Wanderwege- und Radwegenetzes innerhalb der Gemeinde und zu Nachbargemeinden
Mittelfristig
Gemeindeverwaltung
Ausarbeitung neuer Nutzungskonzepte für die Kurhäuser Bad Peterstal und Bad Griesbach, dabei auch Möglichkeiten wie z.B. als Mensa für Ganztagsschule und kindergärten prüfen
Mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Kur- und Tourismus GmbH
Dauerhafte Sicherung des Freibadbetriebes
Mittel- bis
Langfristig
Gemeindeverwaltung,
Eventbäder
GmbH
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KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Leitprojekt 5.1:
Aufbau eines Familien-/Elternnetzwerkes für die Kinderbetreuung
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 5: Sicherung der öffentlichen und privaten Infrastruktur in der Gemeinde vor dem Hintergrund rückläufiger Auslastung
Handlungsfeld
Handlungsfeld 5.1: Soziale Infrastruktur
Kurzbeschreibung
Im Rahmen einer privaten Initiative soll in Bad Peterstal-Griesbach ein Familien-/ Elternnetzwerk gegründet werden, dass Betreuungsangebote für Kinder vom Kleinkinder- bis
Schulalter vermittelt. Insbesondere für Zugezogene und Alleinerziehende, die im Gegensatz
zu vielen Einheimischen über kein familiäres Netzwerk verfügen, bietet ein solches Netzwerk vielfältige Möglichkeiten, um in Kontakt miteinander zu treten und im gegenseitigen
Austausch mit anderen Eltern, eine unregelmäßige oder regelmäßige Kinderbetreuung zu
verabreden.
Neben den Eltern und Familien können jedoch auch Jugendlichen Teil des Netzwerkes
werden, die sich mit Babysitting und Kinderbetreuung ein kleines Taschengeld verdienen
möchten, und sich diesbezüglich entsprechende Qualifikationen, bspw. über die „Gemeindehochschule“, angeeignet haben. Oder aber ältere Menschen, die keine Enkel (in der Nähe) haben, aber dennoch gerne Zeit mit Kindern verbringen und einen Teil zum generationenübergreifenden Miteinander in der Gemeinde beitragen möchten.
Das Familien-/Elternnetzwerkes Netzwerk ist als privates Auffangnetz zu verstehen, das
Kontakte zwischen betroffenen Eltern herstellt und als Ergänzung zum Kindergartenangebot für die Abendstunden, das Wochenende und den Urlaub dient.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Vor dem Hintergrund neuen Arbeits- und Wohnverhaltens werden die familiären Netzwerke,
die aktuell für viele Familien in Bad Peterstal-Griesbach eine hohe Bedeutung bei der Kinderbetreuung einnehmen, zunehmend porös und in der Summe weniger. Um privat organisierte Kooperationen zwischen Nachbarn und Bekannte, aber auch mit neu Zugezogenen
oder nicht eng ins Dorfleben eingebundene Personen hinsichtlich der Kinderbetreuung zu
verbessern, kommt der Gründung eines Familien-/ Elternnetzwerkes eine hohe Bedeutung
zu.
Projektträger
Privatinitiative
Projektpartner
Private Akteure, Familien / Eltern, Jugendliche, ältere Menschen,
Kindergärten, Gemeindehochschule
Zeitplanung
Kurz- bis mittelfristig
35
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.6. Entwicklungsziel 6: Weiterentwicklung der nachhaltigen verkehrlichen
Erreichbarkeit Bad Peterstal-Griesbachs, auch innerörtlich, und Reduzierung der Verkehrsbelastung durch den LKW-Durchgangsverkehr
Umsetzungsziele:
 Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehrs nach Oberkirch und Offenburg langfristig sichern und Taktung optimieren
 Busanbindung nach Freudenstadt verbessern, um die Sackgassen-Lage der Gemeinde zu überwinden
 Verkehrsbelastung auf der B 28, insbesondere durch den LKW-DurchgangsVerkehr, reduzieren
 Fußwegeverbindungen zwischen den Gemeindeteilen verbessern
 Radwegeanbindungen innerhalb der Gemeinde und entlang der Renchtalgemeinden
verbessern
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 6.1: Verbesserung der Erreichbarkeit durch den Öffentlichen Personennahverkehr
 Handlungsfeld 6.2: Motorisierter Individualverkehr auf der B 28
 Handlungsfeld 6.3: Optimierung der Verkehrsverhältnisse für den
4.6.1.
Handlungsfeld 6.1: Verbesserung der Erreichbarkeit durch den Öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere auch in Hinblick auf den
Naherholungsverkehr
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Sicherung des bisherigen Angebots und Taktung der
Ortenau-S-Bahn mit Anschluss nach Offenburg sowie Sicherung der Bedienung beider Bahnhöfe Bad
Peterstal und Bad Griesbach
langfristig
Bürgermeister,
Hauptamt,
Gemeinderat,
Ortenau-S-Bahn
GmbH,
LK Ortenaukreis
Fortführung der mittäglichen und spätabendlichen SBahn-Verbindungen von Offenburg über Oberkirch
und Oppenau hinaus bis nach Bad Peterstal und
Bad Griesbach und zurück
(Hintergrund: bisher enden die Verbindungen um
13.00 Uhr (Mo-Fr), 20.28 Uhr (Mo-Fr ) und 21.28 Uhr
(Mo-Fr, Sa, So) in Oppenau)
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Hauptamt,
Gemeinderat,
Ortenau-S-Bahn
GmbH,
LK Ortenaukreis
Verbesserung des S-Bahn-Taktes an Samstagen
und Sonntagen zwischen Offenburg und Bad Peterstal-Griesbach auf eine stündliche Taktung
(Hintergrund: von Offenburg am Wochenende nur
zweistündige-Verbindungen von ca. 9.00 Uhr bis
19.00 Uhr )
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Hauptamt,
Gemeinderat,
Renchtalgemeinden
Ortenau-S-Bahn
GmbH,
LK Ortenaukreis
36
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Aufrechterhalten der KONUS-Gästekarte (Kurkarte),
für eine kostenfreie ÖPNV-Nutzung im gesamten
Schwarzwald
langfristig
Bürgermeister,
Gemeinderat,
Kur und Tourismus
GmbH
Ausarbeitung weiterer Wanderrouten im Renchtal
mit An- und Abreise mit dem Öffentlichen Nahverkehr (auch in Hinblick auf Einkehr in Bad PeterstalGriesbach) (Leitprojekt)
Kurz- bis
mittelfristig
Kur und Tourismus
GmbH,
Gastronomen,
Renchtalgemeinden,
Ortenau-S-Bahn
GmbH/ SWEG
Ausbau der Busanbindung nach Freudenstadt über
Alexanderschanze und Kniebis mehrmals täglich
unter der Woche und am Wochenende während des
gesamten Jahres, dabei auf Anschlusstaktung an
der Umsteigehaltestelle Alexanderschanze/Kniebis
achten (z.B. Anschlussbus nach Ruhestein (Baiersbronn) und Mummelsee (Seebach))
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Hauptamt, Gemeinderat, Renchtalgemeinden
Tarifverbund Ortenau GmbH
Busunternehmen
Kratz GmbH & Co.
KG, Freudenstadt
Landkreisübergreifender Ausbau der vorhandenen
Busanbindung von Freudenstadt über Kniebis nach
Bad Rippoldsau-Schapbach mit Weiterfahrt nach
Bad Griesbach und evtl. Bad Peterstal
als Alternativen prüfen: Ergänzung der Busanbindung nach Freudenstadt über Anrufsammeltaxi,
Bürgerbus-Konzept oder andere private Initiativen
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Kur- und Tourismus
GmbH, touristische
Leistungsträger
Tarifverbund Ortenau GmbH,
LK Ortenau,
Verkehrsgemeinschaft Landkreis
Freudenstadt,
LK Freudenstadt
4.6.2.
Handlungsfeld 6.2: Motorisierter Individualverkehr auf der B 28
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Durchfahrverbote für mautpflichtige Lkw, auch mit
zeitlicher Beschränkung (Nachtfahrverbot), in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden durchsetzten, dabei jedoch die Erfordernisse der örtlichen
Gewerbebetriebe beachten
Kurz- bis
Mittelfristig
Gemeinde,
Hauptamt,
LK Ortenau,
Land BadenWürttemberg
ggf. Verschmälerung der Durchfahrtsstraßen um
diese für LKW schwerer passierbar zu machen und
die Durchfahrtsgeschwindigkeit zu reduzieren
Kurz- bis
Mittelfristig
Gemeinde,
Nachbargemeinden,
LK Ortenau
Prüfung der Fördermöglichkeiten für passive Schalschutzmaßnahmen wie z.B. Schallschutzfenster,
Asphalterneuerung etc. um Verkehrslärm zu mindern
Kurz- bis
Mittelfristig
Gemeinde, Hauptamt,
LK Ortenau
Einrichtung einer Mitfahrzentrale als Ergänzung zum
Öffentlichen Nahverkehr insbesondere in Richtung
Freudenstadt und Kinzigtal (für Mitfahrgelegenheiten
zum Einkaufen, zum Arbeitsplatz etc.)
Kurzfristig
Gemeinde,
Hauptamt,
Privatpersonen,
Projektmanagement
37
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.6.3.
Handlungsfeld 6.3: Optimierung der Verkehrsverhältnisse für den
Fußgänger-/Wanderverkehr sowie den Fahrradverkehr
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Einrichtung eines Radweges zwischen Bad Peterstal
und Bad Griesbach
Mittelfristig
Bürgermeister,
Bau- und Liegenschaftsamt,
Gemeinderat
Ausbau des „Staubfreien Weges“ hinsichtlich Beleuchtung etc. mit Offenlegung der geplanten Maßnahmen sowie eines zeitlichen Ablaufplans; frühzeitige Einstellung der Mittel in den Gemeindehaushalt
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Bau- und Liegenschaftsamt,
Kämmerei,
Gemeinderat
Einrichtung eines Gehweges nach Freiersbach
Mittelfristig
Bürgermeister,
Bau- und Liegenschaftsamt,
Gemeinderat
Radwegeausbach entlang des Renchtals nach Oppenau, Oberkirch und Offenburg
Mittelfristig
Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach,
Nachbargemeinden
Einrichtung eines „Rund-Rad-Wandernetzes“ in Bad
Peterstal-Griesbach und den Nachbargemeinden
Mittelfristig
Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach,
Kur- und Tourismus
GmbH,
Nachbargemeinden
Einrichtung eines „Renchtalwanderweges“ in Kooperation mit den Nachbargemeinden
Mittelfristig
Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach,
Kur- und Tourismus
GmbH,
Nachbargemeinden
Vernetzung, Sicherung und Beschilderung der vorhandenen Radwege in Bad Peterstal, Bad Griesbach
und den Nachbargemeinden
Kurz- bis
Mittelfristig
Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach,
Nachbargemeinden
38
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Leitprojekt 6.1:
Ausarbeitung von Wanderrouten im Renchtal mit Anund Abreise mit dem Öffentlichen Nahverkehr
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 6: Weiterentwicklung der nachhaltigen verkehrlichen
Erreichbarkeit Bad Peterstal-Griesbachs, auch innerörtlich, und Reduzierung der Verkehrsbelastung durch den LKW-Durchgangsverkehr
Handlungsfeld
Handlungsfeld 6.1: Verbesserung der Erreichbarkeit durch den Öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere auch in Hinblick auf den
Naherholungsverkehr
Kurzbeschreibung
Um die Angebote für den Tagestourismus zu verbessern bietet es sich an, das bereits vorhandene Angebote von Wanderrouten in Bad Peterstal-Griesbach und in den Renchtalgemeinden auszubauen, die eine An- und Abreise mit der Ortenau-S-Bahn, oder auch dem
Busverkehr ermöglichen.
Die Konzipierung entsprechender Routen in graphischer und textlicher Form kann in Zusammenarbeit mit Einheimischen Bürgern, Wandervereinen oder auch mit den Gastronomen in Hinblick auf die Einkehrmöglichkeiten während oder in Anschluss an die Wanderungen erfolgen.
Um die Kosten gering zu halten bietet es sich an, die Wanderrouten zunächst nur zum
Download im Internet anzubieten und eine geringe Auflage in den Tourist-Infos auszulegen.
Die Verlinkung und Bekanntmachung der Routen kann über die Gemeindewebsite und die
Internetpräsenz der Verkehrsverbünde erfolgen, die entsprechende Angebote bereits präsentieren (vgl. Steckbriefe für Wandertouren „Streifzüge durch die Ortenau“ mit Verlinkung
über Internetpräsenz der SWEG1)
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Um einerseits die touristische Attraktivität und anderseits die Auslastung des Nahverkehrs
zu verbessern, kommt der Ausarbeitung von Wanderrouten, die mit Öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren werden eine hohe Bedeutung zu.
Projektträger
Kur und Tourismus GmbH
Projektpartner
Privatpersonen, Wandervereine, Gastronomen, Renchtalgemeinden, Ortenau-S-Bahn GmbH/ SWEG
Zeitplanung
Kurz- bis mittelfristig
1
Vgl. Website SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft, Rubrik Freizeit, Unterrubriken “Mit der Ortenau-S-Bahn“ und „Streifzug durch die Ortenau“ unter:
http://www.sweg.de/html/vorlagen/mit_der_ortenausbahn.html sowie
http://www.sweg.de/html/vorlagen/streifzug_durch_die_ortenau.html
39
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
4.7. Entwicklungsziel 7: Sicherung der Standortqualität für die örtlichen kleineren und mittleren Unternehmen sowie Sicherung und Stärkung des lokalen Arbeitsmarktes in Bad Peterstal-Griesbach
Umsetzungsziele:
 Unternehmen im Ort halten und Arbeitsplatzangebot sichern
 Junge Arbeitnehmer im Ort halten
 Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieben und Schulen in Hinblick auf einen
drohenden Fachkräftemangel intensivieren
 Gründungs-Know-How in der Gemeinde weitertragen
 Neuansiedlungen von nicht-flächenintensiven kleinen und mittleren Unternehmen
fördern und unterstützen
 Wettbewerbsfähigkeit der Gemeinde als Wirtschaftsstandort stärken
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 7.1: Wirtschaftsstandort und ArbeitsmarktHandlungsfeld 7.1: Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt
4.7.1.
Handlungsfeld 7.1: Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Gründungs-Know-How in Gründungsseminare an Existenzgründer und sonstige Interessierte weitertragen
(Leitprojekt)
kurzfristig
Wirtschaftförderung,
ortsansässige
Unternehmer
Ansiedlung von nicht-flächenintensiven kleinen und
mittleren Unternehmen fördern und unterstützen
mittelfristig
Gemeinde,
Wirtschaftsförderung
Stärkere Einbindung der örtlichen Unternehmen bei der
Berufsbildbildung der Schüler um frühzeitig aufzuzeigen, welche Chancen eine Ausbildung bei einem Betrieb in der Gemeinde oder näheren Umgebung bietet
und welche Beschäftigungsmöglichkeiten ggf. nach
Weiterbildungsmaßnahmen oder Studium bestehen
kurzfristig
Schulen,
ortsansässige
Unternehmer,
Ausbildungsbetriebe,
Berufsschulen,
Universitäten etc.
Runde Tische und Monitoring, um Fachkraftemängel
frühzeitig abschätzen zu können und geeignete Strategien zu entwickeln und bspw. bestimmte Berufsgruppen gezielt auszubilden oder anzuwerden
Mittelfristig
Gemeinde,
Wirtschaftsförderung,
ortsansässige
Unternehmer
40
KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT BAD PETERSTAL-GRIESBACH - KURZFASSUNG
Regelmäßige Runde Tische oder Kleingruppengespräche mit den örtlichen Unternehmen, um frühzeitig auf
Veränderungen reagieren zu können und nötige
Standortvoraussetzungen bereitzustellen
Kurzfristig,
regelmäßig
Bürgermeister,
ortsansässige
Unternehmer,
Wirtschaftsförderung
Interkommunale Abstimmung bei Gewerbeansiedlungen und drohender Abwanderungen von Betrieben
aufgrund von Flächenmangel
Mittel- bis
langfristig
Gemeinde,
Nachbargemeinden
Leitprojekt 7.1:
Gründungsseminare
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 7: Sicherung der Standortqualität für die örtlichen kleineren und mittleren Unternehmen sowie Sicherung und Stärkung des
lokalen Arbeitsmarktes in Bad Peterstal-Griesbach
Handlungsfeld
Handlungsfeld 7.1: Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt
Kurzbeschreibung
Bad Peterstal-Griesbach ist neben dem Tourismus von einer Vielzahl produzierender Gewerbebetriebe geprägt, die vor mehreren Jahrzehnten in der Gemeinde gegründet wurden
und in mehreren Generationen fortgeführt werden. Zum Teil haben sich diese Unternehmen
auf dem deutschen und europäischen Markt in Nischen positioniert und haben sich zum Teil
eine Marktführerrolle erobert. Aber auch kleine, inhabergeführte Betriebe wie die des Handwerks oder Handels sind Teil der Kommunalen Wirtschaftsstruktur.
Um die positiven Assoziationen zum Wirtschaftsstandort Bad Peterstal-Griesbach zu wecken
und Perspektiven für ein Selbstständigkeit aufzuzeigen sollen Gründungsseminare, z.B. im
Rahmen der Gemeindehochschule, durchgeführt werden in denen sich einerseits die lokalen
Betriebe präsentieren und ihren Erfahrungsschatz einbringen können und andererseits das
Handwerkszeug für eine Existenzgründung vermittelt werden soll.
Insbesondere hinsichtlich von Branchen, die nicht auf harte Standortfaktoren wie Flächenverfügbarkeit und direkte Anbindung an die Autobahn oder räumliche Kundennähe angewiesen sind und sich in zukunftsorientierten Bereichen wie Informations- und Kommunikationstechnologien bewegen, sollen bei der Aufzeigung von Perspektiven Berücksichtigung finden.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Stärkung der lokalen Wirtschaftsstruktur durch eine Schärfung des Bewusstseins für die vorhandenen Potenziale in der Gemeinde und den vorhandenen Erfahrungsschatz sowie durch
neue Impulse für eine zukunftsfähige Wirtschaftsstruktur vordem Hintergrund der schwierigen Flächenverfügbarkeit und Abwanderungstendenzen, die zu einer negativen Grundstimmung hinsichtlich des Wirtschaftsstandortes Bad Peterstal-Griesbach führen.
Projektträger
Wirtschaftsförderung
Projektpartner
lokale Unternehmen und Betriebe
Zeitplanung
kurzfristig umsetzbar
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4.8. Entwicklungsziel 8: Stärkung und Weiterentwicklung des Tourismus und
der Naherholung in Bad Peterstal-Griesbach
Umsetzungsziele:
 Kommunalen Konsens über die Bedeutung des Tourismus für die zukunftsfähigkeit
erzielen
 Gästestruktur sukzessive verjüngen
Â
Wiederkehr der Gäste aktiv forcieren
 Qualität bei Beherberbergungsbetrieben, aber auch tourismusnahen Branchen wie
Gastronomie und Handel, steigern
Â
Zielgruppengerechte Angebote für Familien, Wanderer etc. systematisch ausbauen
und bewerben
 Schwarzwald erlebbar und greifbar machen
 Erlebnisangebote und „Highlights“ unter Beteiligung und Abstimmung mit den touristischen Leistungsträgern und der Bevölkerung schaffen
 Alleinstellungsmerkmale wie z.B. (Mineral) Wasser stärker ins Ortsbild einbinden
 Touristische Angebote und Infrastruktur in der Gemeinde und in der Region besser
vernetzen
 Bekanntheitsgrad der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach und des Renchtals steigern
Handlungsfelder:
 Handlungsfeld 8.1: Konsens über die langfristige touristische Ausrichtung der Gemeinde und übergeordnete Maßnahmen
 Handlungsfeld 8.2: touristisch und gemeindlich genutzte Infrastruktur
 Handlungsfeld 8.3: zielgruppengerechte Angebote
 Handlungsfeld 8.4: „Schwarzwald erleben“ – Touristische Maßnahmen zur besseren
Erlebbarkeit der typischen Schwarzwaldkultur
 Handlungsfeld 8.5: Beherbergungsbetriebe
 Handlungsfeld 8.6: Gastronomiebetriebe
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4.8.1.
Handlungsfeld 8.1: Konsens über die langfristige touristische Ausrichtung der Gemeinde und übergeordnete Maßnahmen
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Breiten Konsens über die Bedeutung und Zukunft des
Tourismus in Bad Peterstal-Griesbach mit Bürgerschaft
und Gemeinderat erzielen (Leitprojekt)
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Verwaltung,
Gemeinderat,
Kur und Tourismus GmbH,
Bürgerschaft
Erarbeitung eines touristischen Fachkonzeptes in enger Zusammenarbeit zwischen Kur und Tourismus
GmbH, touristischen Leistungsträgern, Gemeindeverwaltung sowie Bürgervertretern und Vereinen
unter Einbeziehung der Ergebnisse und Maßnahmenvorschläge, die im Rahmen dieses querschnittsorientierten Kommunalen Entwicklungskonzepts erarbeitet
wurden
Mittelfristig
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger (Wirte, Hoteliers, etc.)
Bürgermeister,
Kämmerei
Bürgerschaft;
Vereine
Alleinstellungsmerkmale wie Mineralquellen, einziges
Heilbad im Landkreis etc. ausbauen und Attraktionen
mit überregionaler Magnetwirkung schaffen und vermarkten
Mittelfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH,
Werbefachleute
Gemeinsame Vermarktung und Bewerbung des
Renchtals in Kooperation mit den Nachbargemeinden,
z.B. mit Informationshäuschen am Ortseingang Oberkirch
Mittelfristig
Alle Tourismusvereinigungen im
Renchtal,
Werbefachleute
Tagestourismus: Ausloten der Entwicklungspotenziale
und Erfassen von Beweggründen, weshalb Tagestouristen nach Bad Peterstal-Griesbach kommen und welche Anforderungen diese an Infrastruktur, ÖPNV etc.
stellen
Kurz- bis
mittelfristig
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger
Entwicklung von Strategien, um Tagestouristen gezielt
anzusprechen
Mittelfristig
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger
Überregionale Vermarkung der Region als „Wanderregion“
Mittelfristig
Alle Tourismusvereinigungen im
Renchtal
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4.8.2.
Handlungsfeld 8.2: touristisch und gemeindlich genutzte Infrastruktur
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Frühzeitige Einstellung von Mitteln in den Kommunalen
Haushalt, um die nötigen Voraussetzung für die Stellung von Förderanträgen zu schaffen
Kurz- bis
mittelfristig
Bürgermeister,
Kämmerei,
Gemeinderat
Offenlegung eines Zeitplans zur Umsetzung des Staubfreien Weges hinsichtlich Beleuchtung etc.
kurzfristig
Gemeindeverwaltung
Ausbau des Verbindungsweges „Staubfreier Weg“ als
Gemeindegeschichtlicher Lehrpfad zwischen Bad Peterstal und Bad Griesbach (Leitprojekt)
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger
private Akteure
Erarbeitung eines neuen Nutzungskonzepts für die
Kurhäuser Bad Peterstal und Bad Griesbach, u.a. unter
der Prämisse der Nutzung als Schulmensa
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Kur und Tourismus GmbH
Konzeption von Themen- und Erlebniswanderwegen
wie z.B. Wichtelweg, Kapellenwanderweg Bad Griesbach, Panoramawanderweg unter Einbindung von
interessierten Bürgern und touristischen Leistungsträgern sowie dementsprechende zielgruppenorientierte
Bewerbung wie bspw. für Familien mit Kindern, seniorenfreundlich da wenig Steigung etc.,
wenn möglich abgestimmt auf die ÖPNV-Erreichbarkeit
und ggf. Möglichkeiten der Einkehr
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeindeverwaltung,
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger (u.a.
Gastronomen)
private Akteure
Entfernung der Warnschilder an den Quellen im Wald
Kurzfristig,
einmalig
Gemeinde
Aufwertung des Kurparkes Bad Griesbach
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH
Einrichtung von erlebnisortientierten Einrichtungen wie
z.B. Sommerrodelbahn, Barfußpfad, Hochseilbahn,
Erlebnisminigolf, Mountainbike-Park unter Einbeziehung
Mittelfristig
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger,
private Akteure,
Unternehmen
Reduzierung der Besteuerung des Campingplatzes
Kurzfristig
Gemeinde
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4.8.3.
Handlungsfeld 8.3: zielgruppengerechte Angebote
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Zielgruppengerechte Ansprache z.B. hinsichtlich Mountainbikern, Wanderern ausbauen
Kurz- bis
mittelfristig
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger
Bewerbung und Ausrichtung auf Wanderer mit der Offerte, diese nach der Einkehr per Autotransfer zum
Bahnhof zu bringen
Kurzfristig
Wirtevereinigung,
Gastronomen
Geführte Wanderungen für Senioren auf Wegen mit
geringer Steigung und Rast- und Verweilmöglichkeiten
Kurzfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH,
Vereine
Geführte Wanderungen für Senioren auf Wegen mit
geringer Steigung sowie Rast- und Verweilmöglichkeiten
Kurzfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH,
Vereine
Geführte Wanderungen für Kinder und Familien
Kurzfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH,
Vereine
Schaffung neuer Erlebnisangebote wie z.B. für Erlebniswandern, Natur-Erlebnis Wohnen im Blockhaus,
Outdoor-Camping
Mittelfristig
Kur und Tourismus GmbH,
touristische Leistungsträger
Ausbau gesundheitsorientierter Angebote für Selbstzahler
Kurz- bis
mittelfristig
Gesundheitseinrichtungen,
Kliniken, Ärzte,
Dienstleister etc.
Ausrichtung der Angebote auf spontane Reiseentscheidungen und Wochenendgäste
Kurz- bis
mittelfristig
Beherbergungsbetriebe,
Kur und Tourismus GmbH
Verbesserung der Gastfreundlichkeit und des Eingehens auf die Bedürfnisse des Gastes (z.B. späte Ankunft, zuvorkommmendes Angebot des Abholens am
Bahnhof etc.)
Kurzfristig
Beherbergungsbetriebe
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4.8.4.
Handlungsfeld 8.4: „Schwarzwald erleben“ – Touristische Maßnahmen
zur besseren Erlebbarkeit der typischen Schwarzwaldkultur
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Beherbergungsbetriebe erzählen über die Geschichte
des Ortes- Schulung der Beherberger
Kurzfristig
Private Akteure,
Gemeindehochschule
Einrichtung von Informationstafeln bei örtlichen Sehenswürdigkeiten (ggf. über Sponsoring)
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Kur und Tourmsus GmbH,
Privatintiativen,
Unternehmen
Einrichtung eines Panoramawanderweges mit Aussichtspunkten, Sitzbänken und Informationen
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH,
Privatinitiativen,
Unternehmen
Vermarktung des „Bad Peterstal-Griesbacher Korbes“
mit mit typischen Schwarzwälder Spezialitäten aus der
Gemeinde (haltbare Produkten)
Kurzfristig
Werbegemeinschaft,
Landwirte, Privatpersonen
Kur- und Tourismus GmbH
Herstellung und Vermarktung von Kirschkernkissen
oder Moorwärmkissen als typische Schwarzwälder
Produkte
Kurzfristig
Lokale Unternehmen
Stärkere Einbindung des (Mineral)Wassers in Ortsbild
und Werbung
Kurz- bis
mittelfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH
4.8.5.
Handlungsfeld 8.5: Beherbergungsbetriebe
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Sprachschulung für Vermieter von Gästezimmern, insbesondere Privatvermietern
Kurzfristig
Gemeindehochschule,
Kur und Tourismus GmbH,
Verein der Privatvermieter
Schulungen zu „Wie betriebe ich richtiges Markting?“
für Privatvermieter
Kurzfristig
Gemeindehochschule,
Kur und Tourismus GmbH,
Verein der Privatvermieter
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Vermittlung der Bedeutung der Dirktvermarktung über
eine eigene Website für die Zukunftsfähigkeit der Privatvermieter, um das Angebot und die Zimmer über
Photos, visuelle Rundgänge etc. zu präsentieren
Kurzfristig
Gemeindehochschule,
Kur und Tourismus GmbH,
Verein der Privatvermieter
Durchführen einer Schulungen zu „Erstellung und Pflege einer Website“, insbesondere in Hinblick auf ältere
Gastgeber und kleinere Betriebe
Kurzfristig
Gemeindehochschule,
Kur und Tourismus GmbH,
Verein der Privatvermieter
Verbesserung der Gästebindung („Wiederkehrender
Gast“)
Kurz- bis
mittelfristig
Beherbergungsbetriebe
Anpassung und Modernisierung der Einrichtung an die
heutigen Bedürfnisse der Gäste sowie Qualitätssteigerungen
Kurz- bis
mittelfristig
Beherbergungsbetriebe
Maßnahmenvorschläge
Zeithorizont
Akteure
Ausrichtung auf die Bedürfnisse ausländischer Gäste,
z.B. über mehrsprachige Speisekarten
Kurzfristig
Gemeindehochschule,
Kur und Tourismus GmbH,
Wirtevereinigung
Sprachschulung für Servicekräfte in der Gastronomie
Kurzfristig
Gemeindehochschule,
Kur und Tourismus GmbH,
Wirtevereinigung
Gastronomische Erschließung des Freiersbergs
Mittel- bis
Langfristig
Touristische
Leistungsträger/
Akteure
Einbindung von gastronomischen Informationen in die
Orts- und Wanderpläne
Kurz- bis
Mittelfristig
Gemeinde,
Kur und Tourismus GmbH
4.8.6.
Handlungsfeld 8.6: Gastronomiebetriebe
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Leitprojekt 8.2
Ausbau des Verbindungsweges Staubfreier Weg als
gemeindegeschichtlicher Lehrpfad zwischen Bad
Peterstal und Bad Griesbach
Entwicklungsziel Entwicklungsziel 8: Stärkung und Weiterentwicklung des Tourismus
und der Naherholung in Bad Peterstal-Griesbach
Handlungsfeld
Handlungsfeld 8.2: touristisch und gemeindlich genutzte Infrastruktur
Kurzbeschreibung
Als weitere Maßnahme zum Ausbau des Staubfreien Weges zwischen Bad Peterstal und
Bad Griesbach kann der Wanderweg, der sowohl von Einheimischen als auch Gästen genutzt wird und als Verbindungsweg für Fußgänger und Radfahrer zwischen den Gemeindeteilen dienst, mit Informationstafeln zur Geschichte der beiden ehemals eigenständigen
Gemeindeteilen und dem Gemeindezusammenschluss. Aber auch Themen wie die Entdeckung der Heilquellen können in den Pfad mit aufgenommen werden.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Informationstafeln chronologisch sowohl rückwärts als
auch vorwärts zu lesen sind, um die Lehr-Wanderung in beide Wegerichtungen zu ermöglichen.
Zur Finanzierung kann ein Sponsoring durch ortsansässige Unternehmen, Vereine und Privatinitiativen angedacht werden.
Bedeutung für die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
Der Ausbau des Staubfreien Weges als gemeindegeschichtlicher Lehrpfad dient einerseits
zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls zwischen Bad Peterstal und Bad Griesbach und
andererseits als touristisch nutz- und bewanderbare Attraktion
Projektträger
Gemeindeverwaltung
Projektpartner
touristische Leistungsträger, lokale Unternehmen, Privatinitiativen,
private Akteure
Zeitplanung
Kurz- bis mittelfristig
Kooperation mit örtlichen Gewerbebetrieben, Beherbergungs- und
Finanzierung und
Fördermöglichkeiten Gastronomiebetrieben zwecks Finanzierung einer Informationstafel, auf die im Gegenzug ein Werbebanner angebracht werden
kann
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5.
Umsetzung und Ausblick
Umsetzung
Aus der Vielzahl der Maßnahmenvorschläge, die zur Weiterentwicklung der Gemeinde Bad
Peterstal-Griesbach in den vorangegangenen Arbeitsschritten entwickelt wurden, wurden
erste Leitprojekte vorgeschlagen, die als Projekte zur „Initialzündung“ des anstehenden
Prozesses in der Gemeinde umgesetzt werden sollen.
Der Gemeinderat tritt hier als erster umsetzender Akteur in Erscheinung. Dennoch scheint
es notwendig, diesen durch einen Arbeitskreis oder mehrere thematischen Arbeitsgruppen
zu unterstützen. So können gezielt die thematisch entsprechend organisierten und interessierten Akteure zusammenarbeiten und erste Leitprojekte umsetzen.
Parallel zur Umsetzung der ersten Leitprojekte soll in Bad Peterstal-Griesbach ein Projektmanagement eingerichtet werden, welches langfristig den Umsetzungsprozess steuert,
koordiniert und weiterentwickelt. Dies kann erfolgen in Form einer Projektmanagementagentur als kommunale GmbH und/oder als „Bad Peterstal-Griesbacher Forum“ mit Entscheidungsträgern und Akteuren der Gemeinde als Umsetzungsplattform. Die zentrale
Stelle für die Koordinierung und Umsetzung von Projekten soll durch die politisch Verantwortlichen zeitnah eingerichtet werden.
Die zu gründenden Arbeitsgruppen sollen beim Aufbau des Projektmanagements mitwirken
bzw. in den Prozess eingebunden werden.
Eine wichtige Aufgabe des kommunalen Projektmanagements ist die Durchführung einer
regelmäßigen Öffentlichkeitsarbeit. Die kontinuierliche Veröffentlichung von Informationen
über erfolgte Arbeits- und Fortschritte, angestoßene und/oder umgesetzte Projekte und
anstehenden Termine ist als zentrales Ziel zu sehen. Dabei ist die Information der Bevölkerung und der weiteren Öffentlichkeit wie den touristischen Leistungsträgern und örtlichen
Betrieben auch vor dem Hintergrund der Gewinnung zusätzlicher Akteure wichtig. Zum einen kann so zusätzliche Unterstützung und Engagement aus der Bevölkerung heraus entstehen und zum anderen dient es der positiven Profilbildung und dem Image der Gemeinde
Bad Peterstal-Griesbach nach außen mit möglichen daraus entstehenden Effekten.
Ausblick
Das Kommunale Entwicklungskonzept gibt den Akteuren in der Gemeinde eine Reihe von
Maßnahmenvorschlägen mit auf dem Weg, die an den ausformulierten Entwicklungszielen
ausgerichtet sind. Das Konzept dient als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage für die
relevanten Akteure in Bad Peterstal-Griesbach.
Durch eine umfassende Strukturanalyse sowie die Beteiligung verschiedener Interessensgruppen steht ein Konzept bereit, das von einer breiten Mehrheit getragen werden kann. Es
liegt nun in den Händen der Akteure, sich die Maßnahmenvorschläge zueigen zu machen
oder diese weiterzuentwickeln und umzusetzen.
Hervorgehoben werden kann an dieser Stelle das durchaus große Engagement einzelner
Bürger und Akteursgruppen, die sich in der Erarbeitungsphase zustimmend zum Konzept
geäußert haben und gerne bereits sind, ihren Teil zum Gelingen und der Umsetzung beizutragen. Von wesentlicher Bedeutung ist jedoch die Unterstützung durch Bürgermeister, Ver-
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waltung und Gemeinderat, die nicht zwingend monetär sein muss, sondern die engagierten
Leistungsträger z.B. über kurze und schnelle Verwaltungsabläufe oder über eine politische
Rückendeckung unterstützt.
Da vor dem Hintergrund einer angespannten Haushaltssituation nicht alle Maßnahmen sofort angegangen werden, sollten Potenziale innerhalb der Gemeinde ausgelotet und genutzt
werden. Seien es Vereine, Unternehmen oder Privatpersonen, die mit Sponsoring oder Arbeitskraft zur Umsetzung von Maßnahmenvorschlägen beitragen können. Voraussetzung
dafür ist jedoch eine enge Information und Kommunikation zwischen den betroffenen Akteuren um langfristig eine Umsetzung durchzusetzen und nicht vorab bei kleinen Problemen
oder Unstimmigkeiten zu scheitern.
Für die weiteren Arbeitsschritte ist von zentraler Bedeutung, dass erste Pilotprojekte direkt
zur Umsetzung gebracht werden. Dabei können als erste Projekte solche umgesetzt werden, die einen verhältnismäßig geringen Finanzaufwand erfordern, aber gleichfalls eine
gute Außenwirkung besitzen, so dass die in Bad Peterstal-Griesbach bestehende Bereitschaft der Akteure bei der Umsetzung mitzuwirken durch erste Ergebnisse gestärkt undnachhaltig gesichert werden kann.
Die Potenziale für eine tragfähige und eigenverantwortliche Weiterentwicklung der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach sind vielfältig erkennbar und können durch die Umsetzung entsprechender Maßnahmen in Zukunft ausgebaut und gesichert werden.
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