- Gundolf S. Freyermuth

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1984
Reprint
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Bernd Eichingers
Hollywoodfahrt
Im Frühjahr 1984 flog Bernd Eichinger, damals 35jähriger
Wunderknabe des bundesdeutschen Films, nach Los Angeles, um den
amerikanischen Finanziers seine bis dahin größte und gewagteste
Produktion vorzuführen: Wolfgang Petersens rund 60 Millionen
Mark teuren Film The Neverending Story. Gundolf S. Freyermuth
begleitete den Produzenten auf dieser wichtigen Hollywoodfahrt,
bei der es geschäftlich um alles ging, das finanzielle Überleben.
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m möglichst viel Energie in möglichst kurzer Zeit aufzunehmen, habe ich mir früher
von meiner Sekretärin Astronauten-Nahrung anrühren lassen. Das ist ein Brei, den knallt
man sich rein: Wumm! Dann hat man alles, was man braucht.“
Bernd Eichingers höchster Wert ist Effektivität. Alles Drumherum empfindet er
als „Belästigung“.
Wir frühstücken im Duke, einem stets überfüllten Coffee­Shop in WestHollywood. In dem Laden ist es so gemütlich wie auf einer Verkehrsinsel
zur Rush-hour. Lärmige Geschäftsatmosphäre, Expressabfertigung,
Riesenportionen. Hier trifft sich, was im Pop­und Filmgeschäft von Los Angeles
in ist.
Der 35jährige Eichinger sieht nicht gerade aus, wie man sich einen
millionenschweren Filmproduzenten vorstellt. In seinen zu kurzen hellblauen
Jeans, Turnschuhen und mit Sonnenbrille ähnelt er den New-Wave-Musikern,
von denen es in Hollywood nur so wimmelt.
Gestern ist er aus München eingeflogen, und in seinem Gepäck brachte
er das wertvollste Stück, das je ein bundesdeutscher Besucher vorweisen
konnte: einen Zelluloid-Streifen, rund 60 Millionen Mark teuer und betitelt
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The Neverending Story. Mit dieser Unendlichen Geschichte will Eichinger die Hauptstadt der Träume
erobern. Ein Deutscher in Hollywood. Wenn alles nach Plan verläuft, wird ihn das phantastische Werk
vom Wunderknaben zu einem Top-­Mann der Branche befördern. Vom jugendlichen Hasardeur zum
Filmunternehmer des Jahres.
Anna Gross, Eichingers amerikanische Assistentin, kommt an unseren Tisch, und sofort ist sie da,
diese Atmosphäre der Bewunderung, die den jungen Produzenten umgibt, hier genauso wie in
München­-Schwabing. Angestellte und Freunde, sie alle scheinen seinem Tough-Guy-Charme verfallen,
dieser eigentümlichen Mischung aus Rücksichtslosigkeit, unerbittlicher Freundlichkeit und einem
unersättlichen Verlangen nach Höchstleistungen.
Anna Gross ist fast so jung wie ihr Arbeitgeber. Sie hat ein paar Jahre für den legendären Produzenten
Dino De Laurentiis (La Strada, Barbarella) gearbeitet, dann für den Regisseur Sydney Pollack (Tootsie).
„Und jetzt arbeite ich für den besten Produzenten der Welt“, sagt sie.
Ich bin bereit, ihr das zu glauben. Für einen Augenblick.
„Dafür wird sie mehr Gehalt verlangen“, grinst Bernd Eichinger, ganz in der Rolle des geizigen
Menschenschinders. Selbstironie und Selbstgewissheit gehen nahtlos ineinander über.
Für so unwahrscheinlich hält es Bernd Eichinger nicht, dass er der beste Produzent der Welt ist oder
zumindest einmal werden könnte, so steil, wie seine Karriere bisher verlief.
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„Ich verliere nie viel Zeit“, sagt er, sichtlich stolz.
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it 22 Jahren schlug der Student der Münchner Filmakademie einen verlockenden Regievertrag der
Bavaria aus.
„Ich wusste, was es heißt, in Deutschland Regisseur zu sein – nämlich klein-klein. Deshalb habe ich
mich entschlossen, Produzent zu werden.“
1973 machte er einen doppelten Abschluss als Regisseur und Produzent. Ein Jahr später beteiligte er
sich mit 20 000 Mark, die er als Produktionsleiter verdient hatte, an der Gründung der Solaris-Film.
Wieder ein paar Jahre und ein paar erfolgreiche Produktionen später – darunter Wim Wenders’ Falsche
Bewegung (1975) und Hans W. Geissendörfers Die Wildente (1976) – gehörte ihm die Firma.
Mit 29 Jahren stieg er dann in die bankrotte Constantin Film ein, nachdem er eine Bank überredet
hatte, ihm für seine 25prozentige Beteiligung 1,5 Millionen Mark Kredit zu gewähren. Bald waren
seine ursprünglichen Partner, der Likörfabrikant Eckes samt Schwiegersohn, draußen. Und Eichinger
gehörte die Hälfte der Firma, die nun Neue Constantin Film hieß.
Nächster Zug: 1980 produzierte er Uli Edels Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Mit 37
Millionen Mark Einspielergebnis wurde es die erfolgreichste deutsche Produktion der Nachkriegszeit.
„Die bislang erfolgreichste“, sagt Bernd Eichinger.
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Denn nun – im Winter 1983/84 – hat der Jung-Unternehmer den großen Wurf
gewagt, das risikoreichste Projekt in der Geschichte des deutschen Kinos: die
Verfilmung von Michael Endes Best- und Longseller Die unendliche Geschichte.
Das teure Werk muss der Produzent jetzt hier in Hollywood den Filmgewaltigen
des Warner Brothers’ Studios, das einen Großteil des Geldes beigesteuert
hat, zur Abnahme vorführen. Soll der Film kein Flop werden, wird er 220
Millionen Mark einspielen müssen. Ohne Durchbruch auf dem US-Markt ist das
unmöglich. Und dort sind noch fast alle bundesdeutschen Filme gescheitert.
Mit seiner Unendlichen Geschichte betätigt sich Eichinger daher als FilmPionier – er betreibt den Rückgewinn von Knowhow und Terrain, das vor einem
halben Jahrhundert verloren wurde.
„Schreiben Sie“, sagt die Amerikanerin Anna Gross am Ende unseres
Frühstücks, „was diese Produktion bedeutet. Dass hier endlich wieder an die
zerstörten Traditionen des deutschen Kinos der zwanziger und dreißiger Jahre
angeknüpft wird.“
Ein paar amerikanische Filmleute neben uns, die diese Behauptung
aufschnappen, gucken verdammt ungläubig. Geschäftlich erfolgreiche
deutsche Filme gelten hier als so exotisch wie Seppl-Hosen.
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Das war nicht immer so. Nach ihrer Vertreibung durch die Nazis machte die Elite des
deutschsprachigen Kinos in Hollywood Karriere: Fritz Lang, Fred Zinnemann, Douglas Sirk, Billy
Wilder, Otto Preminger, Robert Siodmak und viele andere. Doch ihre Werke gehören heute nicht zur
deutschen, sondern zur amerikanischen Filmgeschichte. Von diesem Exodus an Talent erholte sich
der deutsche Film nicht wieder. Dilettantisch und provinziell wurde die Nachkriegs-Filmwirtschaft
jahrzehntelang zugrunde gekitscht mit Schmonzes, der außerhalb der Bundesrepublik unverkäuflich
war. Und auch den jungen deutschen Filmemacher, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten
mit Filmkunst-Verve gegen Opas Unterhaltungskino antraten, gelangen in den USA bestenfalls
Achtungserfolge.
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ernd Eichinger lässt seine silberne Mercedes-Limousine mit dem Verkehrsstrom über den Sunset
Boulevard rollen. Wir sprechen über seine Teenage-Kinoerlebnisse in den fünfziger und sechziger
Jahren.
„Ich habe alle Filme geguckt, egal. wo sie her waren. Aber mit der Zeit wurde es offensichtlich, dass
die meisten, die mir gefielen, aus Amerika kamen.“
Die flachen Häuser an dem sechsspurigen Boulevard sehen aus, als seien sie Pappmache­Kulissen für
einen der unzähligen Filme, die hier gedreht wurden. Auch wer noch nie in Hollywood war, meint die
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Szenerie zu kennen – Bruchstücke von Träumen und Dramen, mit denen die Nachkriegs-Jugend der
westlichen Welt aufgewachsen ist.
War Hollywood Bernd Eichingers Traumziel? Er schüttelt den Kopf.
„Irgendwie und irgendwann ist Hollywood der Traum von jedem, der Film macht. Aber es ist nicht das
Ziel meiner Wünsche. Ich mag es, weil sich hier Leute ganz professionell mit Film beschäftigen. Hier
kommt keiner wie bei uns auf die Idee, dass er in der Frühe aufwacht und sagt: So, jetzt bin ich auch
Regisseur. Im deutschen Film tummelt sich unheimlich viel Schrott. Leute, die anderswo nicht fünf
Minuten Iang eine Chance hätten. In Hollywood ist das Niveau höher. Das ist eine richtige Maschine.
Die muss man treten und prü­geln, damit sie funktioniert. Aber lieben kann man Hollywood nicht.“
Aus den Wagen neben uns dröhnt Nenas Hit 99 Luftballons. Die jungen Deutschen, die Kinder der
Besatzungs-Kultur aus Rock‘n‘Roll und Hollywood, beginnen, die bewunder­ten amerikanischen
Vorbilder mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen. Alles, was Eichinger sagt, und vor allem, wie er
es sagt, ist ein Lob von Werten, die man, als er 1949 geboren wurde, für „amerikanisch“ hielt: ein
Hohelied der Effizienz, eine unterkühlte Hymne aufs Business, auf den Erfolg als Maßstab aller Dinge.
„Unfähig“ dürfte das schlimmste Schimpfwort sein, das Eichinger kennt. Was machbar ist,
soll gemacht werden, und zwar gut. Er selbst lebt dieses rastlose Ideal. Hinter seiner äußeren
Gelassenheit ist er stets auf dem Sprung, allzeit bereit, jede Chance zu nutzen.
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„Ich habe mal autogenes Training versucht, draußen auf dem Meer, auf einer Luftmatratze treibend.
So: Es atmet mich, es atmet mich ... Aber genau in dem Augenblick, wo ich mich wirklich zu
entspannen begann, da ist es dann passiert. Da bildete ich mir ein, unten aus dem Wasser würde der
Weiße Hai nach mir schnappen. Und wupp war es aus mit dem Entspannen, war ich wieder voll da.“
Es ist heiß im kalifornischen Frühling. Bis zum Horizont des kilometerlangen Hollywood Boulevard
flimmert das Metall der endlosen Autoschlangen. Ecke Wilcox Street zeigt ein ungelenkes
Wandgemälde die legendären Stars des amerikanischen Films, einträchtig nebeneinander im
Kinositzend. Chaplin und die Monroe, Bogart und die Bacall, Cary Grant und lngrid Bergman, James
Dean, W. C. Fields ...
Aber Produzenten, die berühmt-berüchtigten Hollywood-Taikune, sind auf dem Bild nicht zu
entdecken. So gut wie unbekannt sind selbst Macher wie Irving Thalberg, dessen Leben Scott F.
Fitzgerald zum Vorbild für seinen unvollendeten Roman The Last Tycoon genommen hat. Oder David
0. Selznick, der Dutzende von Drehbuchautoren und Regisseuren verschliss, bis Vom Winde verweht so
aussah, wie er es sich vorgestellt hatte.
Produzenten sind die in jedem Sinne „unbekannten Größen“ des Filmgeschäfts. Nur wenige
Kinobesucher wissen auf Anhieb, worin deren Tätigkeit besteht.
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„Ich trage die Grundbausteine eines Films zusammen: Autoren, Buch,
Finanzierung, Regisseur, Schauspieler“, sagt Eichinger, „und sorge dann dafür,
dass der Film so zustande kommt, wie er sein soll. Nach Kriterien, die ich mit
den anderen Beteiligten abspreche.“
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enn Produzenten auch wenig Ruhm beschieden ist, so doch einiger Luxus.
Mit einem weißen Stretch-Cadillac wird Bernd Eichinger zur entscheidenden
„Sneak-Preview“ abgeholt – einer der unangekündigten Voraufführungen, bei
denen das vom Zufall zusammen gesuchte Publikum sorgfältig nach seinem
Eindruck befragt wird. Nicht selten wird der so getestete Film anschließend
noch einmal neu geschnitten.
Über eine Stunde rollen wir die achtspurige Schnellstraße entlang, vorbei auch
an den Warner Brother Studios. Bernd Eichinger zeigt auf ein graues Häuschen:
„Da haben wir alles ausgezockt!“
Der Stolz eines Kriegsteilnehmers klingt durch. Mister Fantasy ist kein Träumer.
Er weiß seine Ellenbogen zu benutzen, aber vor allem weiß er, wie man andere
für ein Projekt begeistert.
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„Der Bernd hat Charisma“, sagte Hermann Weigel vor ein paar Tagen, „der kriegt die Leute zu allem
möglichen.“ Weigel muss es schon oft am eigenen Leib erfahren haben. Er ist Eichingers rechte
Hand und schrieb zusammen mit Boot-Regisseur Wolfgang Petersen das Drehbuch zur Unendlichen
Geschichte.
„Das Unmögliche gegen alle Widerstände zu schaffen, das ist für mich Filmemachen“, sagt Bernd
Eichinger, „eine letzte Bastion gegen die Realität. Es wird doch überall nur noch verwaltet. Jeder, der
wirklich etwas bewegen will, der wird erst mal runtergezogen. Und im Aufbäumen dagegen liegt mein
Lebensgefühl. Das brauche ich, um zu spüren, dass ich lebe.“
Heute im weißen Stretch-Cadillac auf der langen Fahrt durch die Betonwüste von Los Angeles dürfte
er besonders viel spüren. Mehr als drei Jahre Arbeit an dem Film liegen hinter ihm.
Über die Güte des Produkts „Made in Germany“ entscheiden jetzt die Hollywood-Gewaltigen. Und
eine noch mächtigere Instanz: das amerikanische Publikum.
Bernd Eichingers Anspannung vor der Feuerprobe äußert sich in hektischer Fröhlichkeit. Anna Gross
lächelt sanft mit einem Gesicht, das sie einer dieser hoffnungslos in ihren Chef verliebten Frauen
in einem dieser hoffnungslos schlechten Kino-Rührstücke abgeschaut hat. Bernd Eichinger klopft ihr
theatralisch auf die Schulter.
„Baby, du bist so effizient“, witzelt er, „ich werde an dich denken, solange du arbeiten kannst.“
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Genauso dürften auch die Warner-Bosse von ihm denken, diesem hyperaktiven und hypernervösen
deutschen Jung-Produzenten.
Das Kino-Center, in dem die Sneak-Preview der Neverending Story stattfinden soll, gleicht
einem riesigen Supermarkt, in dem neben Popcorn, Frankfurter Würstchen und Cola auch Filme
verkauft werden. Ein paar tausend Leute werden an diesem Samstagabend hier durchgeschleust.
In der Vorhalle steht recht prominent zwischen den Videoautomaten ein Gerät zum Messen der
Herzfrequenz.
„Da gäb’s bei mir nichts Besonderes zu messen“, behauptet Eichinger, „wenn‘s soweit ist, bin ich ganz
ruhig.“
Wie es das Hollywood-Härte­Ideal verlangt. Alle Klischees scheinen auf ihn zu passen. Dass er das
Risiko liebt, alles auf eine Karte setzt. Dass er rücksichtslos ist, nicht zuletzt auch gegen sich selbst.
Dass er einsam, kühl und distanziert ist, aber doch herzlich, aufrecht und offen. Seinen Freunden
gegenüber treu. Kurzum, Bernd Eichinger ist – oder spielt – ein Film-Bild von einem Mann.
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un trifft auch Regisseur Wolfgang Petersen ein. Er und Eichinger umarmen sich heftig, dem vollen
Kino Zweckoptimismus demonstrierend – zwei befreundete Hexenmeister, die einander gerade auf
demselben Scheiterhaufen begegnen. Hier freilich geht nicht das Feuer an, sondern das Licht aus.
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The Neverending Story beginnt. Hinten sind ein paar Reihen für die VIPs abgesperrt. Vorne aber ist
der Saal voller Pubertierender, und der Lärm legt sich nur langsam, sehr langsam. In Deutschland mag
der Film wie ein typisches Hollywood-Spektakel wirken. Viel Action und spannend, ein bisschen direkt
und auch ein bisschen laut. Hier, in einem kalifornischen Vorstadt-Kino, erscheint die Unendliche
Geschichte dagegen wie ein exotisches Märchen. Fast ein wenig kompliziert und vor allem sehr
europäisch.
Sobald Unruhe im Kino aufkommt, wird auch Bernd Eichinger unruhig. Er registriert jede Reaktion des
Publikums. Die Leute sind viel ungeduldiger als in Deutschland, viel schwerer in den Bann zu schlagen.
Bei den gefühlvollen Szenen zwischen den Kinder-Darstellern hagelt es obszöne Zwischenrufe.
Doch das über Augen und Ohren hereinbrechende Trick­Inferno lässt dem Publikum bald kein
Entkommen mehr – und weckt zu guter Letzt unerwartet große Begeisterung. Das ergibt auch die
Auswertung der Fragebogen von dieser und einer zweiten Preview. Knapp neunzig Prozent der
Zuschauer geben dem Film die beste der fünf möglichen Noten und über neunzig von hundert
Befragten würden The Neverending Story auch weiterempfehlen. Das sind Werte, die bei einer
Preview nur selten erreicht werden.
„Die sind alle ganz aus dem Häuschen“, meldet Eichinger von der Front seiner amerikanischen
Geschäftspartner. „So was haben die schon lange nicht mehr gehabt.“
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Für einen Augenblick klingt seine Stimme nun doch sehr erleichtert. Sicher, umgeschnitten muss
der Film werden, ein wenig jedenfalls, dort, wo allzu viel Unruhe aufkam. Und zusätzliche,
„fetzigere“ Musik braucht es wohl noch. Zumindest für die US-Version. Doch das sind Kleinigkeiten,
vergleichsweise.
Gleich grinst Bernd Eichinger wieder, als sei das alles noch nichts gewesen, die vielen Monate der
harten Arbeit und das hohe finanzielle Risiko, das er einging. Von nun an, diesen Eindruck vermittelt
er, wird sein Leben eine unendliche Erfolgsgeschichte werden. Zumindest für eine ganze Weile.
„Bei jedem Menschen“, sagt er, „gibt es eine Phase, da ist er gut drauf. Und da darf man ihn nicht
stoppen.“
***
P.S.: The Neverending Story spielte in den USA nur enttäuschende 20 Millionen Dollar ein, weltweit
jedoch um die 100 Millionen. Und die Video-Edition zählte gar zu den erfolgreichsten der Vor-DVD-Ära.
P.P.S: Bernd Eichingers Produzenten-Karriere setzte sich in den achtziger und neunziger Jahren
spektakulär fort, u. a. produzierte er Der Name der Rose (1986), Letzte Ausfahrt Brooklyn (1989), Der
bewegte Mann (1994), Fräulein Smillas Gespür für Schnee (1997), Resident Evil (2002), Der Untergang
(2004), Das Parfum (2006) und Der Baader Meinhof Komplex (2008). Vor einem Jahr, am 24. Januar
2011, aber starb Bernd Eichinger erst 61jährig in Hollywood. An einem Herzinfarkt.
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Dieses Werk ist unter einem Creative Commons
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Namensnennung-Keine
Publikationsnotiz
kommerzielle Nutzung-
Erschienen unter dem Titel „Unser Mann in Hollywood“ in: STERN, 20/1984, S. 218-222.
Keine Bearbeitung 2.0
Deutschland Lizenzver-
Digitaler Reprint
trag lizenziert. Um die
Dieses Dokument wurde von George und Gundolf S. Freyermuth in Adobe InDesign und Adobe Acrobat erstellt
Lizenz anzusehen, ge-
und am 28. Dezember 2011 auf www.freyermuth.com unter der Creative Commons License veröffentlicht (siehe
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Gundolf S. Freyermuth ist Professor für Angewandte Medienwissenschaften an der ifs Internationale Filmschule
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Köln (www.filmschule.de). Weitere Angaben finden sich auf www.freyermuth.com.
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Francisco, California
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