Lübecker Altstadtzeitung
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Lübecker Altstadtzeitung Aktuelle Informationen zur Sanierung in der Altstadt AUSGABE 46 / SEPTEMBER 2014 Bauspielhaft Musikzimmer und Filmschnittplatz Das Haus Lichte Querstraße 24 erfüllt genau die Bedürfnisse der EigentürmerInnen Wohnfläche für die eigenen Bedürfnisse maßgeschneidert zu haben. Riemchen und Glasbausteine Liebe Leserin, lieber Leser, die Lübecker Altstadt bietet viel Platz für Neues. Sie meinen, das klingt widersprüchlich? Selbstverständlich geben der historische Bestand, Satzungen und Denkmalrecht einen festen Rahmen vor. Dennoch oder gerade deswegen finden sich in der Altstadt immer wieder kreative Lösungen, die Platz für neue Nutzungen schaffen. Ein Beispiel dafür ist das Haus in der Lichten Querstraße 24, über das wir in dieser Ausgabe berichten. Die privaten EigentümerInnen haben mit viel Liebe zum Detail ein Altstadthaus saniert und dabei ein Musikzimmer mit Schallschutz wie in einem Tonstudio eingebaut. Damit haben sie nebenbei bewiesen, dass auch nicht alltägliche Wohnbedürfnisse durchaus im historischen Umfeld zu realisieren sind. Auch die weiteren Sanierungsprojekte, die wir Ihnen vorstellen, bieten Platz für neue AltstadtbewohnerInnen. Zwei Einfamilienhäuser in der Fleischhauerstraße, die Nummer 106 und 108, stehen Ende des Jahres zum Verkauf. Die vier Eigentumswohnungen in der Großen Altefähre 7 mit ihren individuellen Freiflächen sind im Rahmen der Altstadt eine Besonderheit. Sie werden ebenfalls von der Sanierungsträgerin »Trave« demnächst angeboten. Haben Sie Interesse? Auch wenn Sie nicht in Wohneigentum investieren wollen: Nutzen Sie die Besichtigungsmöglichkeiten und schauen Sie sich an, wo gerade Neues im Welterbe entsteht. Besonders der Tag des offenen Denkmals eignet sich für eine abwechslungsreiche Entdeckungstour! Als Sigrid Strehler und Holger Braack das Haus kauften, brauchten sie viel Fantasie. Die Diele war völlig verbaut Wohnen und arbeiten unter einem Dach – das ist für viele ein Traum. Doch was ist, wenn eine Cellistin im Musikzimmer für eine Sinfonie üben und nebenan ein Filmemacher an seinem Computer einen Dokumentarfilm schneiden will? Sigrid Strehler und Holger Braack haben mit viel Eigenarbeit ein Lübecker Altstadthaus saniert und für ihre besonderen Bedürfnisse eine überzeugende Lösung gefunden. Eine Cellistin des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck muss auf ihre Hände aufpassen. Dennoch hat Sigrid Strehler bei der Sanierung der Lichten Querstraße 24 immer mit angepackt. Sie hat Mauerrisse ausgebessert, Erbauliches mit dem Cello auf dem Rücken im Baumarkt Nachschub besorgt und gelernt, mit Auto plus Anhänger durch die engen Altstadtstraßen zu manövrieren. Nur in die Nähe der Kreissäge ist sie nicht gegangen. Den Zuschnitt der Holzbauteile hat ihr Mann übernommen. Auch Holger Braack ist als Filmemacher neu im Baufach, kann aber nach der fast vierjährigen Sanierung jederzeit über Ziegelformate und Bauphysik Rede und Antwort stehen. Beide sind froh, in ihrem Leben wieder Platz für andere Themen zu haben. Bereut haben sie es aber nicht, sich mit viel Liebe zum Detail ihr historisches Altstadthaus mit knapp 90 Quadratmetern Das technische Meisterstück der beiden AlthaussaniererInnen ist das Musikzimmer im 1. Obergeschoss. Der Boden liegt komplett auf Sylomerlagern auf – Kunststoffplatten, die den Fußboden darüber frei schwingen lassen. Auch sonst ist die innere Schale des Zimmers schalltechnisch entkoppelt. So kann Strehler drinnen Cello spielen, während Braack im offenen Flur daneben in Ruhe Filmszenen schneidet. Nicht nur diese knifflige Technik haben sich die beiden über Bücher und im Internet angelesen. Auch Kenntnisse über Wandheizungen haben sie sich angeeignet und die Schläuche dafür dann selbst verlegt. Ein Dielenlegeseminar rundete ihre Fortbildung in Sachen Sanierung ab. Schon die Freilegungsarbeiten, die 2010 begannen, hatten es in sich. Unter Styropor und Holzverkleidungen im Stile der 1970er Jahre kamen Stück für Stück historische Deckenbalken und Mauerwerk zum Vorschein. Auch wenn das über 400 Jahre alte Gebäude nicht denkmalgeschützt ist, haben die Beiden bei allem auf eine fachgerechte Sanierung geachtet. An der Straßenfassade sind die Riemchenklinker verschwunden. Auf der Hof- seite ersetzt eine klare Fenstergliederung die ehemaligen Glasbausteine. Ganz ohne gelernte HandwerkerInnen ging es dann aber doch nicht. Bei Fenster- und Treppenbau, Dacheindeckung und Fassadendämmung haben Strehler und Braack Aufträge an Fachbetriebe vergeben. Insgesamt konnten sie aber die Sanierungskosten durch ihre Eigenarbeit deutlich senken. KfW-Effizienzhaus 130 Als KfW-Energieeffizienzhaus 130 hat das sanierte Haus einen Standard, der es energietechnisch mit einem Neubau auf- nehmen kann. Möglich machen dies die Kombination aus GasBrennwert-Therme und Niedertemperaturheizung sowie die neue Wärmedämmung. Dabei kam ein besonderes Verfahren zum Einsatz: Die Straßenfassade wurde von außen mit Steinwolllamellen gedämmt, die die Verformung der Außenwand nachvollziehen. Den erhöhten Aufwand bei Fenstern und Haustür hat die PossehlStiftung mit einem Zuschuss gefördert. Anfang Juni wurde die Sanierung mit dem 2. Preis beim KfW-Award „Bauen und Wohnen“ der bundeseigenen KfW Förderbank prämiert. Heute ist an gleicher Stelle wieder ein gemütlicher Aufenthaltsort Viermal Wohnen mit Ausblick In der Großen Altefähre 7 stehen vier Eigentumswohnungen zum Verkauf Bei der Sanierung des Hauses Große Altefähre 7 entstehen vier Eigentumswohnungen – je eine pro Geschoss. Unter Beibehaltung der historischen Raumstruktur wurden die Grundrisse den heutigen Bedürfnissen an- gepasst. Die Wohnräume sind zur sonnigen Süd-West-Seite im Blockinnenbereich ausgerichtet. Jede der Wohnungen verfügt über eine individuell gestaltete Freifläche – Terrasse, Balkon oder Loggia. Auch die Nachbarn profitieren von der umfangreichen Sanierung. Ein in den 1940er Jahren errichteter rückwärtiger hoher Anbau, der den Blockinnenbereich dominierte, wurde im Rahmen einer Ordnungsmaßnahme abgerissen. Durch die anschließende Bodenordnung ist ein Stück des Gartens einem Nachbargrundstück zugeschlagen worden. So können auch hier die BewohnerInnen künftig den attraktiven Blockinnenbereich noch mehr genießen. Historisches Treppenhaus Ihr Franz-Peter Boden, Bausenator Die künftigen BewohnerInnen können sich über einen Altstadtblick mit dem Kirchturm von St. Jacobi freuen Eine Besonderheit des Gebäudes ist das Treppenhaus mit Befunden aus verschiedenen Bauepochen. In einer mittelalterlichen Wandnische wurden Malereien gefunden, deren letzte Fassung wohl aus dem 17. Jahrhundert stammt. Seit- lich davor steht eine halbrunde Nische – Konche genannt –, die vor gut 100 Jahren in der Gründerzeit davor gesetzt wurde. Beide werden erhalten und in den Eingangsbereich integriert. In den vier Wohneinheiten ist durch das Schließen alter Lichtschächte zusätzliche Nutzfläche entstanden. Neben der Verbesserung von Schall- und Brandschutz hat diese Maßnahme folgenden Vorteil: Das Architekturbüro Meyer Steffens, das die Sanierung im Auftrag der Sanierungsträgerin »Trave« leitet, konnte hier im Inneren des Gebäudes Hauswirtschaftsräume und moderne Bäder anordnen. Insgesamt sind drei 4-Zimmer-Wohnungen mit Größen von zirka 104 bis zirka 130 Quadratmetern und eine 3-Zimmer-Wohnung im Dachgeschoss mit zirka 91 Quadratmetern entstanden. Dabei sind die jeweiligen Freiflächen in unterschiedlicher Größe noch nicht berücksichtigt. Die Eigentumswohnungen gehen voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in den Verkauf. Tag des offenen Denkmals Sonntag, 14.09.2014 Das Wohnhaus Große Altefähre 7, das gerade von der Sanierungsträgerin »Trave« saniert wird, ist von 11 bis 14 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Einen Überblick über das weitere Programm der Hansestadt Lübeck finden Sie im Internet unter www.tag-des-offenendenkmals.de. Lübecker Altstadtzeitung AUSGABE 46 / SEPTEMBER 2014 Nachgefragt Denkmalschutz als Daueraufgabe Ein Interview mit Dr. Irmgard Hunecke, Leiterin der Abteilung Denkmalpflege Der Tag des offenen Denkmals hat dieses Jahr das Thema „Farbe“. Inwieweit spielt das bei den Lübecker Baudenkmalen eine Rolle? Das Thema Farbe spielt im historischen Gebäudebestand der Altstadt eine sehr große Rolle. Die Häuser sind früher gerade im Inneren farbig sehr stark gestaltet worden. Auch Fassaden, Haustüren und Fenster waren und sind farbige Schmuckelemente. Bei Sanierungen ist heute das erste Ziel, sich soweit wie möglich an der historischen Farbgebung zu orientieren. Wenn es keinen Befund auf einem historischen Bauteil gibt, versucht man Analogien herzustellen. In den einzelnen bauhistorischen Epochen gibt es besonders häufig verwendete Farben. Bei Fenstern und Türen findet man charakteristische Grün- oder Grautöne und ein dunkleres Rotbraun, die bis in die frühe Neuzeit hinein sehr häufig waren. Im Barock tauchen vermehrt Ocker und Grau auf. Ein weiteres Element der farbigen Gestaltung historischer Häuser sind Wand- und Deckenmalereien, die in der Regel vielfarbig waren. Auch wenn es sogenannte Grisaille-Malerei gab, die nur mit Schwarz- und Grautönen arbeitete. Wir kön- Erbauliches nen uns heute wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie bunt die Wände und Decken einmal waren, weil die Farben nachgedunkelt sind. Bei einer Restaurierung sichern wir aber heute nur das, was wir vorfinden. Ein Versuch, die ursprüngliche Farbigkeit wieder herzustellen, wäre nicht mit den Prinzipien der Denkmalpflege zu vereinbaren. Sie sind für die Denkmalpflege der Kirchen der Altstadtinsel zuständig. Was sind hierbei die Herausforderungen? Die laufende Bauunterhaltung der Kirchengebäude ist eine dauerhafte Aufgabe. Derzeit wird am Turm der Petrikirche gearbeitet. Auch die Marienkirche hat ein Baugerüst, um Schäden im Mauerwerk zu begutachten. Risse können sich durch Feuchtigkeit schnell vergrößern. Aber auch Sturmschäden oder einfach Ermüdungserscheinungen machen immer wieder Sanierungsarbeiten nötig. Darüber hinaus gibt es Restaurierungsarbeiten am Innenraum und den Ausstattungsstücken darin. Der denkmalgerechte Einbau von technischen Einrichtungen wie Heizungen, Lüftungen oder Lautsprecheranlagen ist ein großes Thema. Auch der barrierefreie Zugang für Menschen mit Mobili- Kümmert sich in Sachen Denkmalschutz besonders um die kirchlichen Baudenkmale: Dr. Irmgard Hunecke tätseinschränkungen macht Umbauten nötig, die behutsam in die historische Bausubstanz eingefügt werden müssen. Für den Dom und St. Marien steht der Wunsch nach neuen Orgeln im Raum. Beim kirchlichen Denkmalschutz sind wir als Behörde aber nur beratend tätig. Ein Staatsvertrag regelt, dass die Religionsgemeinschaften sich eigenständig um die Pflege ihrer Kulturdenkmale kümmern. Die Kirche braucht keine Genehmigung, muss sich aber mit der Denkmalpflege abstimmen – das „Benehmen“ herstellen, wie es im Gesetz heißt. Welche Bedeutung hat ein ehemals religiöses Gebäude wie das Burgkloster heute für Lübeck und sein Welterbe? Das Burgkloster und die anderen aufgelassenen Klöster belegen bis heute, welchen Wert die mittelalterliche städtische Gesellschaft der Religion beigemessen hat. Darüber hinaus sind die Gebäude ein Stück Selbstdarstellung der Orden und ihrer Mönche beziehungsweise Nonnen. Wir haben es im Burgkloster mit einer reichhaltigen Wand- und Gewölbemalerei zu tun. Im Kreuzgang, der Langen Halle, dem Hospital, der Sakristei und dem Winterrefektorium als Speiseraum finden wir bis zu zwölf Fassungen, die im Laufe der Jahrhunderte angebracht wurden. Die Kirchengebäude hatten im Mittelalter einen großen Einfluss auf das Alltagsleben der Menschen. Das begann schon mit der Turmuhr, die den Tagesablauf vorgegeben hat. Heute sind die Kirchen für die Religionsgemeinschaften natürlich weiterhin das Zentrum ihres Glaubens. Für das Welterbe Lübecker Altstadt sind sie ein Teil der gebauten Stadt. Sie sind Landmarken, die man von weit her sieht. Neben dem Burgkloster wird mit der Katharinenkirche ein weiterer großer profanierter Sakralbau restauriert. Worauf können sich die künftigen BesucherInnen freuen? Die Katharinenkirche an sich ist ein Ausstellungsstück. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wird sie als Ausstellungsraum genutzt und nur noch ab und zu als Kirchenraum für die Platz für zwei Familien Die Sanierung der Häuser Fleischhauerstraße 106 und 108 ist abgeschlossen Wer die frisch sanierten Häuser Fleischhauerstraße 106 und 108 besichtigt, ist gleich Feuer und Flamme. Schon die beiden Dielen setzen die Fantasie in Gang. Wo kann der Esstisch stehen, wo die Küchenzeile? Es fehlt nur noch die individuelle Ausgestaltung in den beiden Einfamilienhäusern, die von der GrundstücksGesellschaft »Trave« mbH komplett saniert wurden und Ende 2014 in den Verkauf gehen. In der Diele des Hauses 106 war vor der Sanierung eine Rossschlachterei zu Hause. Doch davon ist nichts mehr zu sehen. Der Raumeindruck wird heute von der neuen Treppe mit Holzstufen aus Eiche und einem modernen Metallgeländer geprägt. „Die Treppe wirkt wie eine Skulptur im Raum“, meint Ulrike Steinfatt, die für die Sanierungsträgerin »Trave« die Durchführung der Baumaßnahme betreut hat. Der moderne Einbau war nötig, weil es hier zu Zeiten der Schlachterei gar keinen Aufgang mehr gegeben hat. Die oberen Etagen waren vom Nachbarhaus Nummer 108 aus zugängig, der gemeinsame Seitenflügel nur noch durch eine Hoftür zu erreichen. Statik wieder hergestellt Die beiden Häuser bildeten vor der Sanierung nicht nur nutzungsmäßig eine Einheit. Sie waren auch aus statischer Architekt Steffen Soltau hat die Häuser im Auftrag der »Trave« saniert Sicht nicht eigenständig. Das fing schon damit an, dass beim Bau im 16. Jahrhundert auf ein Fundament verzichtet wurde. Nun hat Architekt Steffen Soltau in mehreren Abschnitten eine Betonsohle herstellen lassen und die tragenden Mauern damit unterfangen. Das Mauerwerk musste an mehreren Stellen ertüchtigt werden. In der Diele ist ein Stahlträger eingebaut worden, der die Last auf die neue Treppenhauswand ableitet. Auch zusätzliche Holzbalken wurden in die Decken eingefügt. Nur so konnte der Statiker das Gebäude den heutigen Sicherheitsmaßstäben anpassen. Zur Aussteifung der Decken tragen auch die OSB-Platten bei – biegfeste Pressplatten aus Holzspänen. Der Aufbau der Decken dient Statik, Brandschutz und Schallschutz gleichermaßen. Von unten sind die Holzbalken mit brandfesten Gipskartonplatten verkleidet. In die Zwischenräume ist für die Schallisolierung ein Dämmstoff geschüttet worden. Den oberen Abschluss bilden die OSB-Platten, ein Trockenestrich und die unterschiedlichen Fußbodenbeläge. Wohnräume zur Sonnenseite Im ersten Obergeschoss gibt es in beiden Häusern ein Bad mit Wanne und Dusche. Sie sind jeweils zur Nordseite hin orientiert, um die Wohnräume auf der sonnigen Südseite zum Innenhof hin anordnen zu können. Überhaupt sind die beiden Häuser auch nach ihrer räumlichen und statischen Trennung in vielen Punkten spiegelbildlich angeordnet. Neben der Wohnküche im Erdgeschoss, dem Bad und einem Wohnraum im ersten Stock, gibt es noch jeweils einen Raum im jetzt voll gedämmten Dachgeschoss. In den Seitenflügeln sind jeweils im Kellergeschoss ein Abstellraum und ein Gäste-WC sowie in den beiden darüber liegenden Geschossen je ein Wohnraum untergebracht. In den Dachzimmern sorgen Gauben und Dachflächenfenster zur Südseite für viel Licht im Inneren. Auf der Straßenfassade wird die individuelle Gestaltung der Gebäude deutlich. So sind in der Nummer 106 die Rundbögen über Tür- und Fensteröffnungen wieder sichtbar. Das Dachgeschoss wird über die Fenster im historischen Zwerchgiebel belichtet. Der Hauseingang wurde gemäß entsprechender Befunde wieder an die linke Seite des Hauses gerückt und mit einer modern gestalteten Haustür versehen. In der Nummer 108 konnte die historische Haustür aufgearbeitet und ertüchtigt werden. Die moderne Ergänzung bei diesem Haus ist eine gläserne Gaube im Dachgeschoss. Die künftigen NutzerInnen des Hauses 108 können sich noch über eine Besonderheit freuen. Eine kleine Tonfigur, die im Haus gefunden wurde, schmückt jetzt den Treppenaufgang in der Diele. Tag der offenen Tür Am 10. Oktober 2014 lädt die »Trave« alle Interessierten zur Besichtigung der Fleischhauerstraße 106/108. Die Häuser sind von 14 bis 17 Uhr geöffnet. benachbarte Schule. Sie hat viele moderne Umbauten nicht erlebt, es gibt beispielsweise keine Heizung. Dadurch sind die Probleme mit Salzen nicht so stark, weil sich das Gebäude langsam den Klimaschwankungen anpassen kann. Dennoch bedarf so ein Gebäude altersbedingt einer Pflege. Zum Beispiel kann eine Kalkschicht mit der Zeit ermüden, das Bindemittel einer Wandfarbe kann sich auflösen, so dass die Malerei beginnt abzupudern. Vor vier Jahren konnte mit Hilfe der Welterbeförderung des Bundes die Restaurierung begonnen werden. Die Sicherungsarbeiten am Mauerwerk sind nahezu abgeschlossen. Im Inneren wurde der letzte noch fehlende Teilbereich der Gewölbemalereien restauriert. Ausstattungsstücke wie die Kanzel oder das Chorgestühl werden gereinigt und wo nötig auch restauratorisch bearbeitet. Am südlichen Seitenschiff wurden die Kapellen restauriert. Dort stammt die letzte Ausgestaltung aus dem Barock oder Rokoko. In diesen Epochen wurde weniger mit Farbe, dafür mehr mit Stuck und Marmor gearbeitet. Ende 2014 sind die Arbeiten abgeschlossen. Für die weitere Nutzung ist dann die Museumsstiftung zuständig. Gewusst wo Wenn Sie weitere Informa tionen zur Sanierung der Lübecker Altstadt wünschen, sind Sie hier an der richtigen Adresse: Hansestadt Lübeck Bereich Stadtplanung Abteilung Stadtsanierung Mühlendamm 12 23539 Lübeck Birgit Maaß Tel. (0451) 122 – 61 24 [email protected] www.luebeck.de Sanierungsträgerin der Hansestadt Lübeck Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH Falkenstraße 11 23564 Lübeck Dr. Matthias Rasch Tel. (0451) 799 66 – 302 [email protected] www.trave.de Impressum: Die „Lübecker Altstadtzeitung“ erscheint vierteljährlich als Sonderseiten in der „Lübecker Stadtzeitung“. Herausgeberin: Hansestadt Lübeck, Bereich Stadtplanung, Abteilung Stadtsanierung, Mühlendamm 12, 23552 Lübeck. (LeserInnenzuschriften bitte an diese Adresse) Redaktion: Christian Rubinstein, bfö Büro für Öffentlichkeitsarbeit e.K., www.bfoe-hh.de Layout: bfö Büro für Öffentlichkeitsarbeit e.K. Fotos: Holger Braack, bfö Büro für Öffentlichkeitsarbeit e.K., »Trave«, privat