depliant guide - Château et Parc de Champs-sur

Transcription

depliant guide - Château et Parc de Champs-sur
Geschichte
Rundgang
Der Park
Geschichte
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Rundgang
Der Park
Der Park
Von den 600 ha, die zum Anwesen gehörten,
verbleiben noch 85 ha. Claude Desgot, ein
Verwandter von Le Nôtre, und dann sein
Schwiegersohn entwarfen einen regelmäßigen
Garten. Ein Plan von 1727 bezeugt eine Anlage,
die durch eine Längsachse gekennzeichnet ist. Die
verschiedenen Eigentümer veränderten den Garten.
Ab 1895 begann Henri Duchêne mit dem Versuch
einer Wiederherstellung des regelmäßigen Gartens,
wobei er ihn modernisierte und einen Teil des
unregelmäßigen Gartens beibehielt: Der Park
erhielt so ein abwechslungsreiches Aussehen. Louis
Cahen d’Anvers kaufte Statuen - antike Originale
und Kopien -, die er im Park aufstellen ließ. Die
Hauptachse bildet eine weite Linie, die durch
zwei Wasserbecken gegliedert ist.
Zur Information
Dauer des Rundgangs durch das Schloss: ca. 1¼ Std.
Boutique-Buchhandlung
Der Führer zu diesem Bauwerk ist in der Reihe
„Itinéraires“ in der Boutique-Buchhandlung
erhältlich.
Centre des monuments nationaux
Château de Champs-sur-Marne
31 rue de Paris
77420 Champs-sur-Marne
tél. 01 60 05 24 43
[email protected]
www.facebook.com/
ChateauDeChampsSurMarne
www.monuments-nationaux.fr
crédits photos D. Bordes © Centre des monuments nationaux, Paris. illustrations J.-P. Guillerme. conception Plein Sens, Anders. réalisation Marie-Hélène Forestier. traduction InPuzzle. impression Stipa, juin 2013.
Deutsch
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Eingang
1 Die mit Buchsbaum nachgebildeten Broderien
bilden Rankenornamente und Voluten, welche Motive
eines Orientteppichs kopieren. Die Farbgebung
erfolgte früher durch eine Auffüllung mit Ziegelbruch
oder gefärbter Erde.
2 Die Beete sind schlicht durch zwei breite Alleen
in Kreuzform begrenzt. In deren Mitte erheben sich
die Kopien zweier antiker Statuen: im Westen Apollo
von Belvedere und im Osten Diana von Versaille.
3 Das Becken der Skylla ist das erste kreisförmige
Reflexionsbecken der Sichtachse. Die nach einer
Zeichnung von Le Brun angefertigte Bleiskulptur
stellt die Nymphe Skylla dar, die sich in ein
Ungeheuer verwandelt.
4 Die zu beiden Seiten der großen Sichtachse
befindlichen Baumgruppen zeichnen vom Himmel
aus gesehen eine englische Flagge nach und betonen
die Symmetrie der gesamten Gartenanlage.
5 Die von Bäumen gesäumten Wiesen rund um den
regelmäßigen Garten bilden einen Landschaftspark.
6 Das große Becken trägt zur Frische im Garten bei.
7 Die zur Zeit von Cahen d’Anvers aufgestellten
Pferde Apollos schließen die 865 m lange
Sichtachse ab. Diese aus Stein gehauene Gruppe
von 9 m Höhe ist eine sehr viel größere
Nachbildung der Versailler Vorlage.
8 Der Brunnen der Päpste besteht aus einem
Taufbecken des 16. Jh., das mit Porträts der Päpste
und musizierenden Engeln verziert ist. Nicht weit
von diesem befinden sich Büsten von antiken
Philosophen und die Statuen von Flora und
einem jungen Jäger.
9 Der Salon von Madame ist die Nachbildung
einer sog. Folly des 18. Jh., ein Zierbau in einer
Gartenanlage. Der Mittelbereich bildet einen Salon
unter freiem Himmel und ist von Spalieren begrenzt.
Vier Büsten, welche die Jahreszeiten symbolisieren,
sowie eine Statue von Apollo und eine von Merkur
schmücken die Komposition.
10 Die Orangerie ist ein Werk von Walter Destailleur.
Sie ist nach Osten ausgerichtet und nicht nach Süden,
wie es die Tradition verlangt, damit sie sich in
der Achse der quer verlaufenden Allee befindet.
Daneben liegt der Gemüsegarten.
Schloss von
Champs-sur-Marne
und Park
Ein Lustschloss
Die Fassade
zum Garten
Der Architekt Jean-Baptiste
Bullet de Chamblain
errichtete zwischen 1703
und 1707 das Lustschloss
von Paul Poisson de
Bourvallais. Dessen
Verhaftung führte zum
Verkauf des Anwesens, das
1718 der Fürstin von Conti zugeschlagen wurde.
Diese schenkte es ihrem Cousin. Dessen Sohn gab
bedeutende Arbeiten im Bereich der Inneneinrichtung
in Auftrag, wie die von Christophe Huet (1700-1759)
gemalten Chinoiserien* . Von 1757 bis 1759
vermietete er die Residenz an die Marquise de
Pompadour. Während der Französischen Revolution
wurde das Anwesen beschlagnahmt und das Mobiliar
verkauft. Es folgten verschiedene Eigentümer, bevor
es der vom 18. Jh. begeisterte Bankier Louis Cahen
d’Anvers 1895 erwarb. Er ließ das Schloss von dem
Architekten Walter André Destailleur (1867-1940)
restaurieren, kaufte das Mobiliar und ergänzte die
Inneneinrichtung des 18. Jh.. Dabei passte er den
Wohnsitz an den Lebensstil des Großbürgertums an.
Die Gärten wurden dank Henri Duchêne (1841-1902)
zu neuem Leben erweckt. Charles Cahen d’Anvers,
der Sohn von Louis, übergab das Schloss 1935 dem
Staat und verkaufte diesem das Mobiliar. Von 1939
bis 1974 wurde das Schloss für den Empfang von
Staatschefs genutzt, dann gab man das Anwesen
zur Besichtigung frei. Heute, nach sechs Jahren der
Schließung und bedeutenden Arbeiten, ist das Schloss
wieder so wie zur Zeit von Cahen d’Anvers.
*Chinoiserien: im 18. Jh. sehr beliebte gestalterische Elemente, welche die
Begeisterung für einen exotischen Fernen Osten wiederspiegeln
Geschichte
Rundgang
Der Park
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Die Fassade auf der Ehrenhofseite
Die für die Architektur der herrschaftlichen
Stadthäuser des 18. Jh. typische Fassade ist schlicht
und harmonisch. Sie weist zwei fast gleiche Geschosse
auf und wird von drei Risaliten* gegliedert; die auf
den Seiten springen am stärksten hervor und weisen
bossierte Mauerecken* auf. Der mittlere Risalit*
verfügt über einen dorischen Portikus, der für den
des Élysée-Palastes Modell gestanden haben könnte.
Eine innovative Anordnung der Räume
Die im 18. Jh. entworfenen Gänge und
Repräsentationsräume wurden rund um eine Achse
quer durch den Wohntrakt angelegt. Auf der Hofseite
führt das Vestibül zu den Wirtschaftsräumen und
den Treppen. Auf der Gartenseite gelangt man vom
großen Salon aus zu den Empfangsräumen.
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Das Erdgeschoss
1 Das schlichte und monumentale Vestibül ist wie
alle Durchgangsbereiche gefliest.
2 Der große Salon öffnet sich über drei große
Rundbogenfenster zum Garten. Sechzehn
hervorspringende quadratische Pfeiler oder Pilaster
*Risalit: Besonders bei profanen Bauten des Barocks in ganzer Höhe des
Bauwerks vorspringender Gebäudeteil
**Bossierte Mauerecken: vertikaler Eckverband aus nur grob behauenen Steinen
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gliedern die Wände. Trumeauspiegel und Malereien
oberhalb der Türen ergänzen das Schmuckwerk.
Das Fumoir ist ein Herrenzimmer, von dem aus man
auch in den Billardraum gelangen kann. Charles Cahen
d’Anvers ließ die ursprünglich bemalten Täfelungen
abbeizen. Die im 18. Jh. in Beauvais gewebten
Wandbehänge stellen den chinesischen Kaiser Kangxi
(1662-1722) auf Reise dar. Die skulptural verzierten
Flächen über den Türen der gleichen Epoche wurden
von Destailleur gestaltet.
Der chinesische Salon ist ein bedeutender
Empfangsraum. Die bemalten Täfelungen weisen von
Huet gegen 1748 erstellte Chinoiserien auf, welche
einen imaginären Fernen Osten darstellen. Bedacht
darauf, das Mobiliar mit dieser Ornamentik
harmonieren zu lassen, stattete die Familie Cahen
d’Anvers den Salon mit einem Ensemble von Stühlen
im Louis-quinze-Stil aus, deren Bezüge Fabeln von
La Fontaine schildern.
Der rote Salon, ehemals Schlafzimmer, wurde gegen
1928 von Charles Cahen d’Anvers in ein Büro
umgewandelt. Der von seiner Mutter an den Wänden
angebrachte rote Seidenstoff wurde identisch
nachgewebt.
Das kleine Nebenzimmer mit CamaieuGestaltung war ursprünglich ein Waschraum. Die
Täfelungen von 1707 wurden gegen 1748 von Huet
mit Chinoiserien in Blautönen verziert.
Die Bibliothek mit Billard setzt die
gestalterischen Elemente des Fumoirs fort. Der
eichene Carambolagetisch von 1906 ist mit dem
entsprechenden Zubehör ausgestattet.
Das Speisezimmer ist ein frühes Beispiel für einen
Raum, der nur für diesen einen Zweck genutzt wird. An
den Wänden befinden sich Konsolen und Marmorschalen.
Eine große Jagdszene erinnert an die Bedeutung dieser
Aktivität in Champs-sur-Marne.
Das Schlafzimmer von Gilbert Cahen d’Anvers,
Enkel von Louis, wurde ursprünglich gegen 1898 von
Destailleur gestaltet, um als Gästezimmer zu dienen.
Der Gang war den Dienstboten vorbehalten. Die
Anzeigetafel gab dem Personal an, welcher Bewohner
des Schlosses nach ihm verlangte.
erste Etage
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11 Das Kinderspeisezimmer diente im 18. Jh. als
Badezimmer. Die Marquise de Pompadour beauftragte
den Architekten Gabriel mit dessen Innenausstattung
und Louis Mansiaux stellte den Stuckmarmor her. Es
handelt sich um das einzige Beispiel einer solchen
noch erhaltenen Inneneinrichtung des 18. Jh.
Die erste Etage
12 Die Ehrentreppe ist ein Ort des Prunkes. Die
Rampe ist mit den Initialen „LC“ von Louis Cahen
verziert. Ein Porträt seines Sohnes Charles, Stifter
des Anwesens, befindet sich auf dem Treppenabsatz,
der zu den Gemächern führt.
13 Der Musiksalon bietet einen einzigartigen Blick
auf die Gartenanlage. Zwanzig Pilaster sind zwischen
den Fenstern, Türen und Spiegeln eingefügt. Die
musikalische Bestimmung dieses Raumes geht auf
das 19. Jh. zurück, wie es die Ornamentik des Frieses
zeigt. Die Porträts von Louis und seiner Ehegattin
symbolisieren ihre bedeutende soziale Stellung und
werden heute auf einer Staffelei präsentiert.
14 Das blaue Zimmer und die darauffolgenden
zwei Räume bilden ein Gemach für ein Ehepaar. Die
Bezeichnung geht auf die Farbe der Täfelungen aus
dem 18. Jh. zurück.
15 Das Ehrenzimmer ist hohen Gästen vorbehalten.
Die Täfelungen des 18. Jh. weisen Vogelmotive auf.
Der im 19. Jh. wie ein Prunkzimmer des 18. Jh.
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eingerichtete Raum verfügt über eine Balustrade,
welche den Bereich für die Bettnische abgrenzt.
Die Wand ist mit gelbem Seidenstoff bespannt und
ein Bett „à la duchesse“* wurde rekonstruiert.
Der Ecksalon war im 18. Jh. ein Schlafzimmer.
Louis Cahen machte es zu seinem Arbeitszimmer.
Das Zimmer von Monsieur und Madame ist
das Schlafzimmer von Charles Cahen d’Anvers und
seiner Ehegattin. Es brach mit dem aristokratischen
Brauch, getrennt zu schlafen. Die Ornamentik
der Zierleiste zeigt Paare aus der Mythologie.
1962 verbrachten hier General de Gaulle und
seine Frau eine Nacht.
Das Boudoir von Madame weist vor dem Fenster
noch eine große Konsole auf, die als Waschtisch
diente.
Das Badezimmer des Zimmers von Madame
bietet den modernen Komfort des späten 19. Jh.
Diese ehemalige Garderobe wurde mit einer floralen
Ornamentik im Stil des 18. Jh. ausgeschmückt.
Der Gang veranschaulicht die Entscheidung der
Cahen d’Anvers, die gesamten Wände mit Fragmenten
von Aubusson-Wandteppichen zu verkleiden. Diese
Verduren des 18. Jh. stellen Landschaften dar.
Das Badezimmer des Ehrenzimmers ist vom
Schlafzimmer aus über eine hinter dem Wandbehang
versteckte Tür und einen kleinen Gang erreichbar.
Das graue Zimmer weist noch die Täfelungen
des 18. Jh. auf und ist mit einem Badezimmer
verbunden.
Die Fassade zum Garten
Von den drei Risaliten* springt der mittlere, mit
markanten Fugen verzierte Risalit* halbkreisförmig
hervor, denn er birgt die ovalen Salons.
la duchesse”: Prunkbett ohne Pfosten, dessen Baldachin direkt
*anBettder„àDecke
angebracht ist

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