Genscher braucht bessere Berater

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Genscher braucht bessere Berater
Heute auf Seite 3: Münchens augurenhafte Besserwisser
UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG
Jahrgang 35 — Folge 48
Erscheint wöchentlich
Postvertiiebsstück.Gebühr bezahlt
F Ü R DEUTSCHLAND
Landsmannschaft Ostpreußen e. V.
Parkallee 84/86. 2000 Mamburg 13
1. Dezember 1984
C5524C
Warschau-Reise:
Genscher braucht
bessere Berater
Zähe Diplomatie statt unvorbereiteter Gespräche
Zur Absage der Reise des B u n d e s a u ß e n ministers Genscher nach Polen erklärt der
Präsident des Bundes der Vertriebenen Dr.
Herbert Czaja M d B :
W i c h t i g e r als flüchtige Staatsbesuche ist
deren gute V o r b e r e i t u n g . W e n n diese fehlt
und die T e n d e n z z u praktischen Ergebnissen
nicht besteht, sind sie mehr s p e k t a k u l ä r als
s i n n v o l l . W a r die E i n s c h ä t z u n g der Lage w ä h rend der langen A n k ü n d i g u n g s f r i s t richtig?
Beachtliche Kräfte der E P Z hatten durch einen
Besuch in W a r s c h a u d e n O s t - W e s t - D i a l o g zu
beeinflussen. Der alles l ä h m e n d e tiefe Graben
zwischen V o l k u n d kommunistischer Militärdiktatur i n Polen, die alle Revanchismuspropaganda ü b e r r a g e n d e E m p ö r u n g gegen das
W ü t e n der polizeilichen S c h l ä g e r b a n d e n
w u r d e n i m A u s w ä r t i g e n A m t falsch eingesc h ä t z t . Desgleichen die Taktik des Ostblocks,
notwendige menschliche Gegenleistungen für
die existentielle Hilfe des Westens an Osteuropa d u r c h aggressives V e r h a l t e n z u v e r z ö gern u n d z u m i n i m a l i s i e r e n .
Wirklichkeitsfremde Polen-Euphorie
Der B u n d e s a u ß e n m i n i s t e r ist zeitlich aufs
ä u ß e r s t e belastet. Sind manche seiner entscheidenden
M i t a r b e i t e r u n d auch für
D e u t s c h l a n d und Ostpolitik z u s t ä n d i g e Beamte anderer Ressorts nicht v o n einer V e r k e n nung der H ä r t e des marxistisch-leninistischen
Instrumentariums der ö s t l i c h e n Diktaturen
und u n z u l ä n g l i c h e r Beurteilung wirksamer
westlicher V e r h a n d l u n g s m e t h o d e n behindert? U n d i m V e r h ä l t n i s zur polnischen M i l i t ä r d i k t a t u r vielleicht v o n einer wirklichkeitsfremden Polen-Euphorie?
Vor größeren Gefahren bewahrt
Genscher wurde d u r c h d i e A b s a g e seines
Besuchs v o r g r ö ß e r e n Gefahren bewahrt. E i n
deutsches u n d e i n polnisches Sprichwort besagen: Der M e n s c h denkt, Gott lenkt; hier hat
aber a u c h der K G B geholfen. Es w ä r e ä u ß e r s t
schwer gewesen, die S o l i d a r i t ä t mit d e m p o l n i s c h e n V o l k z u zeigen. V o r r a n g i g mit i h m
aber brauchen w i r V e r s t ä n d i g u n g . Es wird
diese heute u n d morgen danach beurteilen, ob
wir e i n ä u ß e r s t e s M a ß v o n S o l i d a r i t ä t mit i h m
wagen. M i t A n l ä s s e n zu U n r u h e n und Umsturz
im u n z e i t g e m ä ß e n A u g e n b l i c k ist aber niem a n d e m gedient!
S c h w e r l i c h waren auch bescheidene Fortschritte zur Erhaltung der kulturellen I d e n t i t ä t
der 1,1 M i l l i o n Deutschen u n d der A u s r e i s e -
Aus dem Inhalt
Seite
Dohnanyis Empfehlungen unter
der Lupe
2
Deutsche in Rumänien
4
Arnold Krieger zum 80. Geburtstag 9
JU: Keine Anerkennung der polnischen Westgrenze
10
Deutsches Schicksal: Überstürzte
Flucht aus Nausseden
13
Kulturabend am Millstätter See.... 23
Vom Ende einer Allianz ( S c h l u ß ) . . 24
freiheit für diejenigen, die es nicht aushalten,
zu erreichen. Angesichts der inzwischen 10
M i l l i a r d e n ü b e r s t e i g e n d e n Verluste der deutschen Wirtschaft u n d der Steuerzahler für
Polen h ä t t e dies aber zu einem schweren Fehlschlag für d e n A u ß e n m i n i s t e r geführt. Jaruzelski wollte auch Z u g e s t ä n d n i s s e i n der deutschen Frage, ü b e r d e n Warschauer Vertrag
hinaus, erpressen, die u n m ö g l i c h e A n e r k e n nung der Eigentumsrechte Polens, der territorialen S o u v e r ä n i t ä t i n den Gebieten östlich
von Oder und N e i ß e erreichen. Genscher hatte
dazu kein Verhandlungsmandat, der Vertragstext, das Grundgesetz, die Entscheidungen des
Bundesverfassungsgerichts u n d die K o m p e tenzen der S i e g e r m ä c h t e stehen dagegen. Dies
einzunebeln, h ä t t e den deutschen politischen
und Rechtspositionen geschadet. K o h l dagegen hält sich streng an d e n Vertragstext.
Die „ N o r m a l i s i e r u n g " kann nur i n sehr kleinen Schritten erfolgen. Ohne praktische G e genleistungen zugunsten der Menschenrechte
Deutscher und Nichtdeutscher für die westliche Hilfe geht es nicht. Marxistisch-leninistischer H ä r t e kann man nicht mit vagen Propagandahoffnungen begegnen. W i c h t i g e r als
unvorbereitete G i p f e l g e s p r ä c h e ist z ä h e D i plomatie. Genscher braucht bessere ostpolitische Berater.
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Zuviel Handgepäck"
Zeichnung aus „Die Welt"
Das Gerangel um das große Geld
fr
H . W. — W e m das Schicksal unseres Landes nicht gleichgültig u n d w e m an der Erhaltung eines freiheitlichen Rechtsstaates gelegen ist, kann an Erscheinungen der Zeit nicht
vorbeisehen. V o r allem dann nicht, wenn gewisse Verhaltensweisen oder deren Darstellung in den M e d i e n Wasser auf die M ü h l e n im
politischen Raum agierender Kräfte leiten,
denen an einer V e r ä n d e r u n g dieser Republik
gelegen ist.
Über die A r b e i t des Flick-Ausschusses des
Hessen:
Holger Börner vor dem Scherbenhaufen
Das Ende der rot-grünen Zusammenarbeit war nur eine Zeitfrage
von
zweitrangiger Bedeutung. Ä h n l i c h e
G r ü n d e , eine Zusammenarbeit oder gar eine
Koalition mit d e m sozialdemokratischen
Partner aufzukündigen, werden die Fundamentalisten bei d e n „Grünen" immer wieder
finden — i n Hessen wie i n anderen Bundesl ä n d e r n . U n d was für die B u n d e s l ä n d e r gilt
(man denke nur an die n i e d e r s ä c h s i s c h e SPD,
die bereits u m die Gunst der „Grünen" buhlt,
oder auch an d e n n o r d r h e i n - w e s t f ä l i s c h e n
M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n Rau, der — zwar vorsichtig — mit seinen Ä u ß e r u n g e n i n die gleiche
Richtung geht), gilt auch für Bonn: Dort gibt es
W ä h l e r der Sozialdemokraten, die sich nach
nicht nur den Parteivorsitzenden der SPD, der
wie vor dem ü b e r w i e g e n d e n Teil aus der A r von einer Zusammenarbeit mit den Alternatibeitnehmerschaft rekrutieren, hatten das
ven s c h w ä r m t .
Wiesbadener Experiment v o n Anfang an mit
Unbehagen verfolgt, der frühere WirtschaftsSollte 1987 dafür die Ausgangslage gegeben
minister zog gar die Konsequenzen u n d trat
sein, sollten also die derzeitigen Regierungsschon vor geraumer Zeit zurück. Und die Skepparteien nicht die Mehrheit der Stimmen auf
tiker haben recht behalten: M i t d e n „Grünen"
sich vereinigen k ö n n e n , hieße das vor allem:
ist eine konstruktive Zusammenarbeit allenBonn w ä r e ü b e r kurz oder lang unregierbar.
falls i n Einzelfragen möglich, eine Koalition
W e i l eine mit den „Grünen" zusammenarbeider „ M e h r h e i t links v o n Union u n d F D P "
tende SPD nicht i n allen Punkten, so etwa i n
( W i l l y Brandt) aber scheitert weiterhin an der
der Wirtschafts- oder Sicherheitspolitik, dem
Verweigerungshaltung grüner Politiker, denen
Koalitionspartner nachgeben k ö n n t e und diees nicht u m die Sache geht, die z u keinem
ser gerade hier zu keinen K o m p r o m i s s e n beK o m p r o m i ß bereit sind u n d es trotz allem i n
reit w ä r e .
erster Linie auf eine „ a n d e r e Republik" abgesehen haben.
Die Konsequenzen sind vorstellbar. Damit
Dabei ist der ä u ß e r e A n l a ß , n ä m l i c h der es soweit nicht kommt, sind die RegierungsStreit u m d e n A u s - u n d U m b a u der Hanauer parteien gut beraten, Aufklärung ü b e r diese
Ernst Arndt
N u k l e a r - F i r m e n N U K E M u n d A L K E M , nur Gefahr offensiv z u betreiben.
Erst schwang er drohend die Dachlatte, mit
der er gegen die „ G r ü n e n " vorgehen wollte;
dann legte er sie beiseite u n d reichte den a l ternativen Politikern die H a n d , u m die Z u sammenarbeit z u besiegeln; heute winkt er
denselben „Grünen" mit dem Palmzweig nach
und bittet, sie m ö g e n doch z u r ü c k k o m m e n
und die Zusammenarbeit fortsetzen: Holger
Börner, v o r d e n Scherben eines r o t - g r ü n e n
B ü n d n i s s e s stehender hessischer M i n i s t e r p r ä sident, ist i n seinem H i n und H e r nicht zu beneiden.
I
(ZU
Deutschen Bundestages haben alle M e d i e n
ausreichend berichtet. Mitunter wurde dabei
der Eindruck vermittelt, als s t ü n d e n hier allein
die Unionsparteien am Pranger. Ohne Sprachrohr der Christdemokraten zu sein, halten wir
— der O b j e k t i v i t ä t wegen — uns dennoch
verpflichtet, zu dieser schiefen O p t i k ein W o r t
zu sagen: Der F l i c k - U n t e r s u c h u n g s a u s s c h u ß
hat ü b e r einen Tatbestand aufzuklären, der i n
die Zeit der sozialliberalen Regierung fällt. Auf
eine dem Hause Flick erteilte Steuerbefreiung
hatte die sich damals in der Opposition befindliche Union keinerlei Einfluß und selbst wenn
ein Manager das geglaubt haben sollte, dann
h ä t t e er sein G e l d eben umsonst ausgegeben.
Ü b e r d i e s wird auch heute i n Bonn noch b e s t ä tigt, d a ß die Regierung Schmidt p f l i c h t g e m ä ß
gehandelt habe. Damit aber ist der von interessierter Seite erhobene Vorwurf, diese Bundesrepublik sei „käuflich", entkräftet.
In d e m B e m ü h e n , das Beziehungsgeflecht
zwischen Politik und Wirtschaft, letztlich zwischen M a c h t u n d Geld, z u entwirren, ist der
A u s s c h u ß dann auch auf jenen „Millionensegen" an Spenden gestoßen, der — zwar in unterschiedlicher H ö h e — ü b e r alle demokratischen Parteien niedergegangen ist. Spenden
werden für die A r b e i t der Parteien für unverzichtbar gehalten; allein das i n der Vergangenheit g e ü b t e procedere ist umstritten.
Es wird Aufgabe des Ausschusses sein, dem
Bundestag einen Bericht vorzulegen u n d Regierung u n d Volksvertretung werden hieraus
ihre Folgerungen ziehen. Die Aufmerksamkeit
der B e v ö l k e r u n g beginnt sich jedoch zunehmend darauf zu konzentrieren, wer denn wohl
vertrauliche A k t e n zur Auswertung preisgegeben hat. Ü b e r d i e s : wenn i n den so pingelig
genau geführten Unterlagen eines Managers
bei G e w ä h r u n g einer Spende jeweils der Vermerk „wg". (wegen) angebracht ist und einmal
z.B. Herr Eppler als Begünstigter erscheint,
dann gibt Herr Brandt eine Erklärung dahingehend, d a ß diese Spende wohl auch „gegen"
den Genannten, so also mit Ziel gegeben worden sei, etwa eine Kampagne gegen Herrn
Eppler zu u n t e r s t ü t z e n . W ü r d e man dieser
Darlegung folgen, dann w ä r e n alle „wegen"
(Förderung) gegebenen Spenden eigentlich
„gegen" den Empfänger gerichtet gewesen.
Eine solche Version erscheint allerdings wenig
einleuchtend.
Für die „Grünen" ist die Rangelei um die M i l -
I. D e z e m b e r 1984 -
£ o s £ftimufimblatt
Politik
Honen ein propagandistischer Schlager, w i e er
n i c h t i m m e r geboten w i r d . G e w i ß , i n der Sache
F l i c k sind die „ G r ü n e n " nicht betroffen, d o c h es
ist nicht uninteressant, der D r u c k s a c h e
10/2172 des D e u t s c h e n Bundestages, i n der
die n a c h d e m Parteiengesetz z u erstattenden
finanziellen J a h r e s a b r e c h n u n g e n der p o l i t i s c h e n Parteien für das Ja hr 1983 v e r ö f f e n t l i c h t
sind, z u e n t n e h m e n , d a ß die „ G r ü n e n " , die e i n
A u f k o m m e n v o n D M 19 757 967, — ausweisen,
d a v o n nicht weniger als D M 12 739 727, — v o m
Steuerzahler — n ä m l i c h ü b e r die W a h l kampfkostenerstattung
aus Bundes- u n d
L a n d t a g s w a h l e n w i e aus der E u r o p a w a h l —
erhalten haben. D a hier nur e i n Betrag v o n
D M 4 127000,— für die E i n n a h m e n aus M i t g l i e d e r b e i t r ä g e n u n d S p e n d e n verbleibt, w i r d
erkennbar, d a ß die „ G r ü n e n " gesetzwidrigerweise v o r w i e g e n d v o m deutschen Steuerzahler finanziert w e r d e n u n d so i n aller Ruhe ihre
O r g a n i s a t i o n für die Zukunft ausbauen k ö n nen.
Rechnet m a n zu d e n S p e n d e n für die „Grünen" n o c h 8,7 M i l l i o n e n D M hinzu, die v o n der
D K P u n d weitere 2 579 572, — D M , die v o n der
„ D e u t s c h e n F r i e d e n s u n i o n " als S p e n d e n deklariert werden, so ergibt s i c h für die drei linkss t e h e n d e n O r g a n i s a t i o n e n e i n Spendenaufk o m m e n v o n 13,5 M i l l i o n e n D M ! W e n n w i r
nicht unterstellen, d a ß diese B e i t r ä g e aus östli( hen Q u e l l e n geflossen sind, bleibt nur die
S c h l u ß f o l g e r u n g , d a ß die Spender für alle
E v e n t u a l i t ä t e n g e r ü s t e t sein wollen, u m zur
rechten Zeit b e w e i s e n z u k ö n n e n , d a ß sie
„ i m m e r dafür gewesen sind". Ü b r i g e n s : A l l e s
schon e i n m a l da gewesen!
Dohnanyis Empfehlungen unter der Lupe
Macht das derzeit bestehende Wahlsystem Bonn ab 1987 unregierbar?
Für einiges Aufsehen sorgte der SPD-Politiker
Klaus von Dohnanyi, seines Zeichens Bürgermeister von Hamburg, als er Mitte Oktober in einem
Interview mit der Tageszeitung „Die Welt" empfahl,
die Fünf-Prozent-Klausel im bundesdeutschen
Wahlsystem zu überdenken. Seine Überlegungen
sind einfach und nicht unlogisch: Denn die SPD muß
mehr und mehr erkennen, daß die Grünen nicht nur
eine vorübergehende Zeiterscheinung sind, sondern auch in den nächsten Jahren noch die Politik
auf der Ebene der Kommunen, des Landtages und
des Bundestages mitbestimmen werden. Und:
W i l l y Brandts Rechnung von der grün-roten Mehrheit jenseits der Regierungskoalition krankt nach
Ansicht der Sozialdemokraten vor allem daran, daß
die Zugewinne der Grünen ganz überwiegend aus
der bisherigen SPD-Wählerschaft rekrutiert werden und rot-grüne Bündnisse — wie gerade in Hessen wieder — sich als nicht lebensfähig erweisen.
Dohnanyi führt die Wahlerfolge der Grünen vor
allem darauf zurück, daß unter dem Druck der FünfProzent-Hürde viele verschiedene politische Strömungen und Richtungen sich zu einer Partei zusammengefunden haben und gemeinsam die notwendige Stimmenzahl erreichen können. W ü r d e
man die Hürde abschaffen oder verringern, wären
die Grünen in kleinste Splitterparteien aufgespaltet, unter denen es sicher auch pragmatisch ausgerichtete mögliche Koalitionspartner gäbe.
Dohnanyis Rechnerei soll natürlich seiner Partei
helfen — daßsie aber das Gegenteil erreichen könnte, nämlich die bürgerliche Regierungskoalition ret-
Blick
nach
Hessen:
„ W a s ist, haben
Sie n o c h nie e i n e n
Ministerpräsidenten
gesehen?"
Südtirol:
Kommt es wieder zu Gewaltanwendungen?
Unmut über Roms Verschleppungstaktik bei der Autonomieregelung
Der Südtiroler Landeshauptmann (Ministerpräsident) Dr. SilviusMagnago, soeben wiedergewählter Vorsitzender der deutschen „Südtiroler Volkspartei" fSVP), hat die wechselnden Regierungen
in Rom immer und immer wieder darauf hingewiesen, daß die Gleichstellung der deutschen Sprache mit dem Italienischen unabdingbare Voraussetzung für eine friedliche Entwicklung in Südtirol
ist. Seit dem Sommer hat Magnago den derzeitigen
römischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi vergebensum einklärendes Gespräch überdieGleichbere< htigung der deutschen Sprache gebeten. Das
ständige Zurückweichen Roms vor dieser Frage
sollte überdeckt werden durch einen Besuch Craxis
in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Bei dieser Gelegenheit empfing der römische Regierungschef ein lautes Dutzend Vertreter des Landes (überwiegend Italiener, obwohl die Deutschen 65 Prozent
der Bevölkerung ausmachen), darunter auch Dr.
Magnago — wohl wissend, daß in diesem Rahmen
keine Klärung in der Sprachenfrage möglich war.
Südtirol muß sich weiter hinhalten lassen mit der
Versicherung Craxis, er werde noch in diesem Jahr
Dr. Magnago in Rom empfangen, um eingehend mit
ihm zu sprechen, denn „die Regierung beabsichtigt,
alle Punkte der Vereinbarungen (über die Südtiroler Autonomie, d. V.) einzuhalten". Womit Rom
wieder einmal etwas Zeit gewonnen hat, um die
Gleichstellung der deutschen Sprache ein Stückchen weiter auf die lange Bank zu schieben. Dazu
fragt man sich in Bozen, wie lange denn die Regierung Craxi, die bereits mehrfach AbstimmungsNiederlagen in der römischen Kammer hinnehmen
mußte, noch im A m t sein wird. Nach 15 Monaten
Amtszeit, scheint sich das Ende der 47. italienischen Nachkriegs-Regierung rasch zu nähern.
Dr. Magnago hat denn auch vorder Presse in Rom
auf die Spannungen hingewiesen, die sich aus der
Verspätung bei der vollen Verwirklichung der
Autonomie ergeben. Diese Verspätungen „mögen
zum Teil auf mangelnden guten Willen seitens der
Regierung zurückzuführen sein, dürften in erster
Linie aber wohl den dauernden Regierungswechseln zuzuschreiben sein.
Jedenfalls darf man sich in Rom nicht wundern,
wenn die Verbitterung der Südtiroler über das Lavieren Italiens wächst und bereits wieder Sprengladungen an Hochspannungsmasten explodieren wie
in den 60er Jahren. „Es ist schlecht, wenn ein Staat
zu Zugeständnissen erst dann bereit ist, wenn es zur
Gewaltanwendung gekommen ist", sagte Magnago
in Rom.
H. O. Lippens
3 £ * k Dftjraufcnblatt
UNABHÄNGIGE
WOCHENZEITUNG
FÜR
DEUTSCHLAND
Chefredakteur: H u g o W e l l e m s
Verantwortlich für den redaktionellen Teil
Kultur, Unterhaltung, Frauenseite:
Silke Steinberg
Geschichte, Landeskunde,
Soziales und Aktuelles:
Horst Zander
Heimatkreise, Gruppen,
Mitteldeutschland:
Susanne Deuter
Seite 2
Fünf-Prozent-Klausel:
A l l e d e m o k r a t i s c h e n Parteien haben i n der
Vergangenheit g e s ü n d i g t . D a r a n führt k e i n
W e g v o r b e i . Diese Erkenntnis aber m u ß h e i l sam sein i m Interesse einer Zukunft, i n der es
darauf a n k o m m e n wird, e i n e n K o n s e n s zur E r h a l t u n g unseres Staates z u finden u n d so z u
v e r h i n d e r n , d a ß er v o m K u r s einer freiheitlichen D e m o k r a t i e a b k o m m t .
Man: he Anzeichen sprechen dafü^dcfßSich zWiscberulefcii» italienischen Staatsverband befindlichen deutschsprachigen Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und Rom eine neue Krise entwickelt,
die im Lande zu gewaltsamen Aktionen und international zum Eingreifen der U N O führen könnte.
Die Schuld an einer solchen Entwicklung wäre ganz
eindeutig bei Italien zu suchen: Bewußt und mit
allen möglichen und unmöglichen Mitteln wird den
Südtirolern die im Rahmen ihrer Autonomie seit
1971 vertraglich zugesicherte Gleichberechtigung
der deutschen Sprache bei den Behörden und vor
Gericht verweigert.
F o l g e 48 -
O s t p r e u ß i s c h e Familie: Ruth Geede
D o k u m e n t a t i o n , politische Literatur,
Jugend:
Ansgar Graw
Bonner B ü r o : Clemens J. Neumann
Berliner B ü r o : Hans Baidung
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(Ostfnesl ). Telefon (04 91) 42 88
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Telefon (040) 446541 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42
ten könnte, beweisen die nachfolgenden Überlegungen: Denn auch die C D U verzeichnete bei
Kommunal- oder Landtagswahlen der letzten Zeit
teilweise erhebliche Stimmeneinbrüche, der Koalitionspartner FDP lag häufig unter fünf Prozent. Eineinhalb Jahre nach den Bundestagswahlen vom
März 1983 mit der Mehrheit von C D U / C S U und
FDP hat der kleine Koalitionspartner erhebliche
.Scliwiejigke,iten rnif der. Fünf-Prozent-Marke.
In dieser Situation, wo alle möglichen inhaltlichen oder personellen Tabus bei der FDP auf ihre
Hinterfragbarkeit hin getestet werden, muß in der
Tat verwundern, daß die Fünf-Prozent-Willkür bei
Wahlen immer noch bei vielen Politikern das
Odium der Unantastbarkeit genießt. Der Fallbeileffekt dieser in den fünfziger Jahren eingerichteten
Wahlrechtsänderung hat ja erst zu den innerparteilichen Irritationen bei den Liberalen geführt.
Die Fünf-Prozent-Klausel ist aberauch ein Gordischer Knoten, der sehr leicht zerschlagen werden
kann, nämlich mit Hilfe einer einfachen Bundes-
Verwunderlich, d a ß bisher neben
E n ^ i
der konservative Publizist Caspar
von Schrenck-Notzing auf diesen d e n k b a r ^ n f e chen Rettungsanker der Regierung Kohl/Genscher
in der Öffentlichkeit hingewesen hat.
In Criticon 84/1984 schreibt der bayerische
Baron: „Das derzeit gültige Wahlrecht fuhrt zum
Ruin der bürgerlichen Koalition. Sein Zweck war es,
einen unübersteigbaren W a l l um die etablierten
Parteien zu legen. Was aber, wenn die, die draußen
bleiben sollen, hineinkommen, und die, die drinnen
sein sollen, herauszufallen drohen? Das zugunsten
der Fünf-Prozent-Klausel angeführte Argument,
daß sich im Parlament die Bildung einer funktionsfähigen Regierung ermöglichen lassen müsse ist
nichtig, wo die Grünen statt der FDP zum Zünglein
an der Waage werden."
Die Argumente für die Fünf-Prozent-Klausel bei
Wahlen in der Bundesrepublik waren schon immer
holprig gewesen. Der Parlamentarische Rat wandte
sich 1949 gegen die Behauptung, die Weimarer Republik sei an der Vielzahl der im Reichstag vertretenen Parteien gescheitert, die die Regierungsbildung erschwert hätten. Nach Meinung des Parlamentarischen Rats waren nicht die kleinen Parteien, sondern die Verfassungsfeindlichkeit und Größe
der extremistischen Parteien die Ursache für das
Debakel der ersten deutschen Republik. Auf Intervention der westlichen Besatzungsmächte wurde
die Zuständigkeit für die Festlegung des W a h l rechts vom Parlamentarischen Rat auf die M i n i sterpräsidentenkonferenz der Länder übertragen.
Diese verabschiedete am 15. Juni 1949 ein Bundeswahlgesetz mit einer Fünf-Prozent-Klausel, die nur
für eines der Bundesländer galt. So konnten in den
Ersten Deutschen Bundestag immerhin zehn Parteien einziehen. Die meisten hatten bundesweit
weniger als fünf Prozent Stimmen, ü b e r s p r a n g e n
aber die Fünf-Prozent-Hürde in einzelnen Bundesländern.
Bundeskanzler Adenauer betrieb aus verschiedenen Motiven die Verschärfung des Wahlrechts
1953 und 1956: Die Fünf-Prozent-Hürde m u ß t e nun
bundesweit genommen werden und konnte nur mit
der Erringung von einem, ab 1956 drei Direktmandaten umgangen werden. Die Folge: Die Zahl der in
Bonn vertretenen Parteien verringerte sich 1953auf
sechs, 1957auf vier Parteien. 1961 wurde schließlich
auch das W a h l b ü n d n i s von D P und BHE ein Opfer
der Fünf-Prezent-Klausel, nachdem Adenauer der
DP 1957immerhinnoch im „Huckepack-Verfahren"
zu den erforderlichen Direktmandaten u n d dam 11
zum Einzug in den Bundestag verholten hatte.
Es dauerte 26 Jahre, bis 1983 durch den Einzug
der Grünen wieder mehr als drei Fraktionen in Bonn
vertreten waren. Nunmehr aber fördert die Aufrechterhaltung der Fünf-Prozent-Guillotine die Erpreßbarkeit labiler SPD-Regierungen und verhindert möglicherweise stabilisierende bürgerliche
Regierungen. Die Regierung Kohl/Genscher sollte
in ihrem eigenen Interesse d a r ü b e r nachzudenken
beginnen.
H . K.
Menschenrechte:
Namibia näher als Ostdeutschland?
Schwierige Lage der Deutschen hinter Oder und Neiße wird totgeschwiegen
Die rund 1,1 Millionen Deutschen jenseits von
Oder und Neiße haben kaum die Möglichkeit,
deutschsprachige Gottesdienste zu besuchen. In
weiten Teilen Ostpreußens und in ganz Oberschlesien sind solche Gottesdienste auf Anordnung der
polnischen Behörden sogar verboten. Dies wurde
auf einer gemeinsamen Tagung der Europäischen
Konferenz für Menschenrechte und Selbstbestimmung und der Schlesischen Jugend zum Thema
„Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland"
am 16. und 17. November in Bonn kritisiert. Die
C D U - bzw. CSU-Bundestagsabgeordneten Herbert
Czaja, Helmut Sauer, Claus Jäger und Ortwin Lowack forderten die Bonner Politiker auf, sich für die
Menschen- und Volksgruppenrechte der Deutschen in den Oder-Neiße-Gebieten einzusetzen.
Der Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen,
Helmut Sauer (Salzgitter), appellierte an die Bundesregierung, mit der polnischen Führung auch
über die Einrichtung regelmäßiger deutschsprachiger Gottesdienste in Orten mit deutscher Bevölkerung zu verhandeln. Sauer kritisierte, daß die Führung der katholischen Kirche in Polen offensichtlich
nicht bereit sei, für die Grundrechte der Deutschen
einzutreten. Ein Vertreter der Landsmannschaft
Ostpreußen, Martin Lehmann (Königswinter),
machte darauf aufmerksam, daß es mehrfach zu
Übergriffen von Katholiken auf evangelische Christen gekommen sei. So hätten in drei nachweisbaren Fällen Katholiken Anfang der achtziger Jahre
Kirchen ihrer evangelischen Mitchristen in Masuren „besetzt" und die Gemeindeglieder .verjagt".
Der damalige Bischof der Diözese Warmia/Masuren und heutige Primas der katholischen Kirche in
Polen, Kardinal Josef Glemp, habe gegen diese Vorfälle nichts unternommen.
Bei einer Podiumsdiskussion ging Czaja, auch
Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen, auf die
von Polen im Blick auf die Bundesrepublik erhobe-
nen Revanchismus-Vorwürfe ein: „Die Polen fürchten nicht die Revanche der Deutschen, sondern
haben vielmehr Angst vor den Schlägerbanden der
polnischen Geheimpolizei." Der Chefredakteur der
Tageszeitung „Rheinische Post", Dr. Joachim Sobotta (Düsseldorf), kritisierte die „einseitig" geführte Menschenrechtsdiskussion innerhalb der evangelischen Kirche. Es vergehe kaum eine Kreis- oder
Landessynode, bei der man nicht die Probleme des
fernen Namibia/Südwestafrika behandele. Das
gleiche Engagement suche man dagegen vergebens
für die Deutschen in den nahen O d e r - N e i ß e - G e b i e ten.
Der ehemalige Vizekanzler Dr. Erich Mende beanstandete die Veröffentlichungen deutscher M e dien zur Menschenrechtsproblematik. So verschwiegen die Nachrichtensendungen im Fernsehen Menschenrechtsverletztungen an Deutschen
im polnischen Machtbereich, berichteten aber laufend über Diskriminierungen in Chile, Nicaragua
oder Sudafrika. A l s noch viel offenkundiger bezeichnete er die Einseitigkeit der „linken MedienMafia .
Zum A b s c h l u ß der Tagung wiesen die Veranstalter insbesondere auf den Fall der oberschlesischen
Familie Gaida (Kreuzenort bei Ratibor) hin. Der
VaterNorbertGaida hatte Anfang Novembereinen
Antrag zur Registrierung eines „Verbandes der
Deutschen gestellt, der von 21 Personen unterzeichnet wurde. Die Schlesische Jugend rechnet
nun mit massiven staatlichen Repressalien gegen
, ,
Verhören Mißhandlungen
durch Sicherheitsbeamte ausgesetzt gewesen sei.
Die Arbeitsgemeinschaft „MenschenrechtsverletP Ä P ° ;
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d " in der Schlesischen J u gend ubergab ,m Auswärtigen A m t einen von 1000
m . h h P n . " " ^ r i e b ^ n e n A p p e l l an die Volksrefassen
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ie U n i v e r s i t ä t Stuttgart, ehedem T e c h n i sche H o c h s c h u l e , hat ein Historisches
Institut mit vier Direktoren. Einer davon
ist der 55]ahrige Professor Eberhard J ä c k e l ,
bekannt aus mehreren Fernsehdiskussionsrunden mit zeitgeschichtlichen Themen. A u s gerechnet dieser H i s t o r i k e r stand kürzlich als
Zeuge vor dem H a m b u r g e r Gericht, das die
Aufgabe hat, Licht i n das tragikomische G e s t r ü p p u m das M i l l i o n e n - S p e k t a k e l der
62bandigen g e f ä l s c h t e n „ H i t l e r - T a g e b ü c h e r "
zu bringen.
W e s h a l b gerade Professor J ä c k e l als Zeuge
geladen war? N u n — dieser H i s t o r i k e r hatte
1980 nicht weniger als 76 angebliche Hitlerhandschnften veröffentlicht, die vorwiegend
F ä l s c h u n g e n des jetzt als „ T a g e b u c h - F ä l scher vor G e r i c h t stehenden K o n r a d Kujau
gewesen sind. Eberhard J ä c k e l war auch verm e i n t l i c h kompetenter T e i l n e h m e r am Z D F Streitgespräch zum Thema „Hitler-Tagebücher" am 26. A p r i l 1984, i n dessen Verlauf er
allerdings alles eher als einen wissenschaftlich
ü b e r z e u g e n d e n E i n d r u c k machte. U n d so verwundert es kaum, w e n n am vorletzten O k t o bertag 1984 der H a m b u r g e r Gerichtssaal ohne
S c h u l d des Gerichtes für die Dauer der A n h ö rung des Z e u g e n J ä c k e l i n eine A r t K o m ö dienstadel umfunktioniert worden ist.
A u f die dort gestellte kritische Frage, warum
Wie es das Münchener Institut für
Zeitgeschichte sieht: k
Vertreibungsverbrechen | i
(hier die Ü b e r r e s t e eines
von sowjetischen
Pan-
zern ü b e r r o l l t e n Flucht- m
lingstrecks i n Ostpreu- |
ßen) dürfen als solche
nicht bezeichnet werden
und Forschungsarbeiten
ü b e r dieses K a p i t e l der
„Ein Hunderl tröstet Eva Braun..."
Geschichte w e r d e n . . .
er die „ D o k u m e n t e " nicht einer sorgfältigen
Prüfung unterzogen habe und es u n t e r l i e ß , den
M a n n , der i h m die „ H a n d s c h r i f t e n " ü b e r g e b e n
hatte (Fritz Stiefel aus W a i b l i n g e n ) , nach
deren authentischer Herkunft z u befragen,
antwortete der Stuttgarter Gelehrte nach
e i n e m Bericht der F A Z : „Ich bitte Sie, immer
m e i n Interesse daran zu b e r ü c k s i c h t i g e n . Ich
u n t e r l i e ß es, u m m e i n Z i e l zu erreichen." U n d
dieses „Ziel" war, d a ß e s J ä c k e l — dem Gelehrten — i n erster Linie darauf ankam, die „Dinge
an die Ö f f e n t l i c h k e i t u n d vor die A u g e n m e i ner K o l l e g e n z u bringen". U n d weiter gab
J ä c k e l d e m G e r i c h t z u G e h ö r , er sei beim
D u r c h b l ä t t e r n eines E x e m p l a r s der „ T a g e b ü cher" fasziniert gewesen, d o c h es habe ihn nur
„ b e g r e n z t interessiert", weil es einen anderen
als d e n Z e i t r a u m betraf, den Institutsdirektor
Nationalsozialismus — wie Caspar Freiherr
v o n S c h r e n c k - N o t z i n g richtig bemerkt —
nicht eine Epoche unter anderen, sondern d i e
Epoche des Instituts und seiner Mitarbeiter
schlechthin ist. M i t der A n m a ß u n g augurenhafter Besserwisserei und i m Fahrwasser privilegierter S a c h v e r s t ä n d i g k e i t , die, wie der Fall
J ä c k e l im Zusammenhang mit den gefälschten
H i t l e r t a g e b ü c h e r n gezeigt hat (auch wenn der
Stuttgarter Professor dem M ü n c h e n e r IfZ
nicht a n g e h ö r t , i h m aber nahesteht), nicht
immer gesichert erscheint, w i r d b e w ä l t i gungspolitisch einspurig „ G e s c h i c h t e ohne
Distanz" ( M . Freund) verarbeitet.
W e r n e r Frauendienst schrieb in einer sehr
gewissenhaften Studie: „ Z e i t g e s c h i c h t e — das
belegt auch das Beispiel der Kriegsschuldforschung nach dem Ersten W e l t k r i e g — setzt
leicht ein eignes W u n s c h b i l d an die Stelle des
Forschung:
.1*i n-<»M<3iv aisiT iahe [ein
mus stillschweigend hinnehmen. Es kommt
sehr darauf an, die ganze Wahrheit zu finden.
Das deutsche V o l k hat die sogenannte K r i stallnacht nicht gewollt, aber es hat den A n s c h l u ß Ö s t e r r e i c h s begeistert b e g r ü ß t . M a n
neigt heute dazu, alle Schandtat (Nationalismus, Imperialismus, Diktatur usw.) allein bei
uns Deutschen zu sehen, die Furchtbarkeiten
des Bolschewismus aber zu ignorieren, obwohl
diese unsere Zeit erst an die Schrecknisse und
menschlichen Greuel g e w ö h n t und gegen sie
abgestumpft h a b e n . . . Im gleichen Arbeitsgang m u ß der kommunistische Bolschewismus mit behandelt werden. Der Nationalsozialismus ist tot und vergangen, der östliche Totalitarismus aber, damals schon i n seiner weltrev o l u t i o n ä r e n A g g r e s s i v i t ä t erkannt, lebt. Er ist
heute die eigentliche Gefahr, ähnlich, aber
weit größer als damals der Nationalsozialis-
golstadt durch den promovierten Historiker
Dr. Alfred Schickel, einem g e b ü r t i g e n Sudetendeutschen, lebhaft b e g r ü ß t . D a ß die M ü n chener Zeitgeschichtsmonopolisten in der Ing o l s t ä d t e r Forschungsstelle eine unbequeme
Konkurrenz sogleich witterten, versteht sich
v o n selbst. Besonders alarmierend wirkte auf
sie die vortreffliche Schrift „Zeitgeschichte
am Scheideweg — A n s p r u c h und M ä n g e l
westdeutscher Zeitgeschichte" (Verfasser Dr.
Alfred Schickel), die 1981 i m Verlag N a u m a n n
erschienen ist. Der Verfasser weist i n der
Schrift auf einige gravierende Schwachstellen
hin, die sich das privilegierte M ü n c h e n e r IfZ
i m Verlaufe seiner 3 2 j ä h r i g e n T ä t i g k e i t leisten
zu k ö n n e n meinte.
D i e i n diesem Beitrag schon mehrfach angedeutete, befremdende Einäuigkeit des M ü n chener IfZ, die bei nicht wenigen W i s s e n schaftlern den Eindruck der „Gefälligkeitshistoriographie" gelegentlich aufkommen ließ,
trat nun z u m Angriff an. Das Angriffsziel? Der
Mitarbeiter der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt, Dr. H e i n z Nawratil:
Er hat nach zweieinhalb jähriger Forschungsarbeit eine Dokumentation i n Buchform „Vertreibungsverbrechen an Deutschen" veröffentlicht. In i h m ist das zusammengetragen,
was das IfZ M ü n c h e n geflissentlich unbeachtet ließ: D i e Verbrechen der anderen Seite an
Deutschen, womit ein fundamentaler Beitrag
zur „ganzen Wahrheit" endlich geleistet wormus. W e n n er i n das Bild miteinbezogen wird, den ist.
Der jetzige Leiter des M ü n c h e n e r Instituts,
klärt sich manches."
D o c h es erhebt sich die Frage, ob es unseren M a r t i n Broszat, veröffentlichte i m Presseprofessionellen Zeitgeschichtlern seit 1952 dienst des IfZ Nr. 38/1983 eine Stellungnahme,
immer darum ging, zu klären? Schon Gerhard die die Zeitschrift „Criticon" u. a. wie folgt beRitter, der bedeutende Freiburger Historiker, urteilt: „Der Ukas gegen N a w r a t i l illustriert
der dem deutschen W i d e r s t a n d a n g e h ö r t e , hat wieder einmal, wie sehr sich das Institut —
vor der Gefahr der Politisierung und künstli- eingespannt zwischen Wissenschaft und bechen A k t u a l i s i e r u n g und vor arroganter Bes- w ä l t i g u n g s p o l i t i s c h e n Drall — verheddert.
serwisserei ex post, wissenschaftlicher A n m a - A l s ob, wer dem Steuerzahler auf der Tasche
ßung, vor schulmeisterlicher Ü b e r h e b l i c h k e i t
u n d t e n d e n z i ö s e r Befangenheit des Historikers wiederholt gewarnt. Das M ü n c h e n e r In- Variante der Kollektivschuld-These
stitut für Zeitgeschichte stellte sich g e h ö r l o s .
D i e hochpriesterliche Gilde, die sich im IfZ
zu M ü n c h e n versammelte, bestritt die A u t o - liegt, gleich hoheitliche (mitunter gesinnomie der Geschichte auch i n öffentlichen nungspolizeiliche) Funktionen bei der G e Diskussionen. Sie ließ den Grundsatz nicht schichtskontrolle a u s ü b e n müsse." M a r t i n
gelten, d a ß Geschichte aus sich selbst verstan- Broszat legitimiert sich auch sogleich als beden werden m u ß , d a ß Geschichte nicht ge- sonders nobler Demokrat mit wissenschaftlischah, u m von s p ä t e r e n Generationen Zensu- chem Format, wenn er „Heinz Nawratil, Alfred
ren z u empfangen u n d nur dem Selbstver- Schickel u.a." i n die „ r e c h t s n a t i o n a l e Ecke"
s t ä n d n i s der N a c h k o m m e n zu dienen. Sie ver- drängt, weil das immer noch risikoloser ist, als
s c h l o ß die A u g e n vor der g r o ß e n Schwierigkeit sich einer honorigen Sachdiskussion zu stelder Zeitgeschichte, die darin besteht, d a ß der len.
D i e agitatorische A b s i c h t Broszats ist offenHistoriker und sein P u b l i k u m das Ende kennen, doch d a ß des Historikers Aufgabe darin kundig: Er sagt, „ernsthafte zeitgeschichtliche
besteht, den A n f ä n g e n u n d Zeiterscheinun- Forschung" k ö n n e mit dem Begriff „Vertreigen so nachzugehen, als ob i h m der hinrei- bungsverbrechen" nichts anfangen. M a n
chend bekannte Ausgang eben nicht die Feder m ö c h t e i h m das als Offenbarungseid seines
geführt h ä t t e . Eine weitere Schwierigkeit: W o M ü n c h e n e r Instituts gerne abnehmen, verh ö r t Mittlere und Neuere Geschichte auf und stiege sich Broszat nicht zu der Behauptung,
wo beginnt das wissenschaftliche A r e a l „Zeit- Vertreibungsverbrechen seien keine Verbrechen, sondern die „Explosion von Rache und
geschichte"?
Das „Institut für Zeitgeschichte" i n M ü n - G e w a l t t ä t i g k e i t , die nach dem von Hitler bechen erfreute sich lange Zeit fast uneinge- gonnenen Krieg auf die Deutschen z u r ü c k s c h r ä n k t e n Ansehens bei Bund, Ländern, poli- schlug". Diese neue Variante der K o l l e k t i v tischen Parteien, Gerichten und Staatsanwalt- schuld-These hat den Deutschen noch gefehlt.
schaften, weil niemand die historischen U n z u - W e m dient eigentlich das aus öffentlichen
l ä n g l i c h k e i t e n — u m nicht von Einseitigkeiten Mitteln, d.h. aus Steuergeldern erhaltene
zu sprechen — erkannt hat. D o c h diese U n z u - M ü n c h e n e r Institut für Zeitgeschichte und
l ä n g l i c h k e i t e n wurden immer greifbarer und sein Leiter Broszat, wenn dort die W a h r h e i t
so wurde vor einigen Jahren die Errichtung der derart offensichtlich manipuliert wird?
„ Z e i t g e s c h i c h t l i c h e n Forschungsstelle" i n InEgmont Roth
Münchens augurenhafte Besserwisser
Das „Institut für Zeitgeschichte" betreibt die Wahrheitsfindung im Auswahlverfahren
J ä c k e l in seinem damals noch in der Planung
befindlichen „ W e r k " behandeln wollte. E r i n nern konnte sich der h o c h g e s c h ä t z t e Universit ä t s h i s t o r i k e r laut F A Z nur an eine Passage, i n
der d a v o n die Rede war, H i t l e r s Geliebte E v a
Braun sei „unbefriedigt" gewesen, sie habe
aber n u n „ein H u n d e r l , das sie tröstet".
Selbst diese extreme T r i v i a l i t ä t ließ den gelernten Historiker J ä c k e l nicht sogleich stutzig
werden; erst wesentlich s p ä t e r bekam er kalte
F ü ß e u n d p r ä z i s i e r t e seine Zweifel (nachdem
sein Buch erschienen war und er „die Dinge an
die Ö f f e n t l i c h k e i t u n d vor die A u g e n seiner
K o l l e g e n gebracht" hatte) i n der A p r i l - A u s g a be 1981 der „ V i e r t e l j a h r e s h e f t e des Instituts
für Zeitgeschichte" i n M ü n c h e n .
Professor J ä c k e l s Auftreten als Zeuge i n
H a m b u r g h ä t t e v e r m u t l i c h den r ö m i s c h e n
D i c h t e r J u v e n a l e i n weiteres M a l ausrufen lassen, hier sei es schwer, keine Satire z u schreiben oder Goethe n o c h e i n m a l die Sentenz niederschreiben lassen: „ U n s e r e M e i n u n g e n sind
nur E r g ä n z u n g e n unserer Existenz. W i e einer
denkt, daran kann man sehen, was i h m fehlt."
D o c h abgesehen v o n der u n g l ü c k l i c h e n
Figur, die der Stuttgarter Gelehrte vor Gericht
machte, hat der vorliegende Fall auch e x e m plarische Bedeutung für die bei uns mehr oder
weniger umstrittene „ Z e i t g e s c h i c h t e " . Das seit
1952 i n M ü n c h e n bestehende „Institut für
Zeitgeschichte", für das nicht u n b e t r ä c h t l i c h e
Steuergelder aufzubringen sind, hat sich — so
sein Inspirator u n d l a n g j ä h r i g e r Leiter, Prof.
H a n s Rothfels ( T ü b i n g e n ) — den historischen
A s p e k t e n der W e i m a r e r Republik und dem
P h ä n o m e n des Nationalsozialismus z u w i d men. Für die Zeitgeschichtsbeflissenen, die als
mittelbare oder unmittelbare J ü n g e r von Professor Rothfels i m Laufe der Jahre am Institut
t ä t i g waren oder sind, reduzierte sich G e schichtswissenschaft und Geschichtsschreibung b i s w e i l e n z u nahezu antihistorischer
E n t l a r v u n g s d i s z i p l i n . Das G r u n d m o t i v des
„ I n s t i t u t s für Zeitgeschichte" (IfZ) ist, d a ß der
bestrittenen, errichtet ein neues T a b u an der
Stelle des abgetanenen, sucht die breite Öffentlichkeit zu einer bestimmten politischen
oder moralischen H a l t u n g der Vergangenheit
g e g e n ü b e r zu beeinflussen." Frauendienst z i tiert an dieser Stelle seinen Kollegen F. W a g ner, der meinte, die Zeitgeschichtsbeflissenen
z ö g e n die Geschichte u n a b l ä s s i g vor einen G e richtshof u n d der Zeitgeschichtler verstehe
sich als Detektiv, Psychoanalytiker und R i c h ter i n einem. U n d er fährt fort: „Man kann nicht
Rechtsbeugung, Freiheitsvernichtung, S c h ä n dung der M e n s c h e n w ü r d e u n d Gewalttat des
Hitlerregimes anprangern u n d b e k ä m p f e n
u n d die gleichen V e r b r e c h e n des Bolschewis-
Deutschen
Tatbestand
Motive
Bewältigung
Universitas
. . . a l s „ r e c h t s n a t i o n a l " diffamiert: „Vertreibungsverbrechen an Deutschen" von Heinz
Nawratll
1. D e z e m b e r 1984 -
£05 OftpTtußrnblatl
Politik
F o l g e 48 -
Seite 4
Kommentar:
Ausstellung:
Deutsche in Rumänien
100 Jahre deutsch-togoische Freundschaft
Eine diskriminierte Minderheit
„Wer seit über 700 Jahren hier wohnt, kann kein
anderes Vaterland haben", das erklärte der rumänische Staats- und Parteichef Nicolaie Ceausescu, als
er in Bonn zu Besuch war. Eine merkwürdige Erklärung, die, denkt man sie zu Ende, zu unhaltbaren
Schlußfolgerungen führt. Familien, die einige Jahrhunderte in einem Land leben, dürfen also nicht
mehr auswandern. Die Frage, wie das Vaterland der
Deutschen in Rumänien heißt, ist völlig unabhängig
von der Frage der Auswanderung. Auswandern, das
ist ein durch die Vereinten Nationen verbrieftes
Menschenrecht, nach dem jeder Mensch das Recht
hat, ein Land zu verlassen, sein eigenes eingeschlossen.
Ceausescu sagt nun, die Siebenbürger Sachsen
und die Banater Schwaben seien rumänische
Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten, es
herrsche völlige Gleichberechtigung. Schön wäre
es. Zwar haben auch die Deutschen in Rumänien die
Pflicht, sich der Diktatur zu beugen und das gleiche
Recht, wie die Rumänen, auf den kargen Lebensstandard, den das Regime bietet, aber ansonsten ist
es mit der Gleichberechtigung weiß Gott nicht weit
her.
Wer sich in Rumänien umsieht, der erkennt sehr
schnell, warum sich so viele Siebenbürger Sachsen
und Banater Schwaben entschlossen haben das
Land zu verlassen trotz ihrer über 700jährigen Geschichte, auf die sie sehr stolz sein können: W e i l sie
unterdrückt und schikaniert werden. Sie sind benachteiligt im öffentlichen Leben, in den Schulen
und Universitäten. Ihre Geschichte wird verfälscht.
Hört man sich einen rumänischen Reiseführer in
Kronstadt oder Hermannstadt an, so erfährt man
erst nach nachdrücklichen Protesten, daß eben
diese Städte vor über 700 Jahren von den Deutschen gegründet worden sind und, übrigens bis A n fangdersiebziger Jahre unseres Jahrhunderts, auch
ihren deutschen Namen getragen haben. Bis Ceausescu befahl, es zu ändern.
Vielleicht sollte man sich in Bukarest einmal die
Frage stellen, warum so viele rumänische Staatsbürger deutscher Nationalität das Land ihrer Väter
verlassen wollen, in dem sie mit den Rumänen
jahrhundertelang friedlich zusammengelebt haben.
Vielleicht auch sollte einmal darüber nachgedacht
werden, warum die Deutschen aus Ungarn kaum
aussiedeln wollen. In Budapest konnte Bundeskanzler Kohl bei seinem Besuch in diesem Sommer öffentlicherklären, er wünsche sich einen verstärkten
kulturellen Kontakt mit den Ungarndeutschen, bei
deren kultureller Betreuung bisher der DDR der
Vorrangr.eingeräumt worden sei; <Und dies-fiel auffruCjhtP^ren Boden bei der ungarischen Regierung.
In R u m ä n i e n a b e r k o m m e n n i c h t e i n m a l regelmäßig
Bücher, Schallplatten und Zeitschriften aus der
Bundesrepublik an.
Die Gleichberechtigung, von der Ceausescu gesprochen hat, ist noch nicht verwirklicht. Dies endlich zu realisieren, wäre menschlich notwendig, politisch klug und historisch eine bemerkenswerte Tat.
Werner Bader (KK)
»Zwei Dinge liegen uns gleichermaßen
am Herzen: Einerseits vertrauen wir darauf, daß die rumänische Regierung auch weiterhin ihre verständnisvolle Haltung bewahrt und den Bürgern, die zu
ihren Angehörigen in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen möchten, dazu die Gelegenheit erteilt. Andererseits hoffen wir, daß sie uns auch die
Möglichkeit einräumt, im Einvernehmen mit ihr, zur
Stabilisierung des deutschsprachigen
Bevölkerungsteils in Rumänien beizutragen. Wir wollen
mithelfen, die Zuversicht derjenigen Deutschen zu
stärken, die Rumänien als ihre Heimat betrachten,
die hier bleiben wollen, und zwar als Deutsche hier
bleiben wollen, im Kranze der Nationen, wie es im
Siebenbürger-Lied
heißt, umschlungenvon der Eintracht Band."
(Prof. Karl Carstens, Bundespräsident a. D., während seines Rumänien-Besuchs 1981).
Bundespräsident Richard von Weizsäcker übernahm die Schirmherrschaft
A u s s t e l l u n g e r s c h i e n e n e n i n s t r u k t i v e n Begleitbuch veröffentlicht.
A n s c h l i e ß e n d s p r a c h der P r ä s i d e n t der N a t i o n a l v e r s a m m l u n g der R e p u b l i k T o g o A m a koe A p e d o - A m a h . Er bezeichnete die nunmehr
1 0 0 j ä h r i g e Freundschaft
zwischen
D e u t s c h l a n d u n d T o g o als „ T r i e b k r a f t für die
Z u s a m m e n a r b e i t b e i d e r L ä n d e r D i e deuts c h e n Partner h ä t t e n „ d e n W e g z u d e n H e r z e n
der T o g o e r gefunden", d i e T o g o e r -taten es
i h n e n g l e i c h " . A p e d o - A m a h betonte, d a ß die
„ E n t k o l o n i a l i s i e r u n g i n der z w e i t e n H a l l t e des
20. J a h r h u n d e r t s z u e i n e m f ü r c h t e r l i c h e n
C h a o s h ä t t e n f ü h r e n k ö n n e n " , h ä t t e es n i c h t
diese Freundschaft gegeben. E r s c h l o ß seine
R e d e m i t d e n W o r t e n : „So feiern w i r h e u t e
nicht nur ein D a t u m , sondern die geheiligte
d e u t s c h - t o g o i s c h e Freundschaft u n d uberbringen unseren g r o ß e n deutschen Partnern
unsere G r ü ß e u n d b e s t e n W ü n s c h e . "
D i e v o m A u s w ä r t i g e n A m t i n i t i i e r t e u n d gef ö r d e r t e A u s s t e l l u n g — p r ä s e n t i e r t i n m e h r als
80 g r o ß e n S c h a u t a f e l n u n d r u n d 30 V i t r i n e n —
w u r d e geplant, v o r b e r e i t e t u n d errichtet v o n
H e i n z u n d Doro Radke, M ü n c h e n - O b e r s c h l e i ß h e i m , unter M i t w i r k u n g der O s t - u n d
W e s t p r e u ß e n s t i f t u n g i n B a y e r n , des B a y e r i schen Hauptstaatsarchivs
München,
der
H e i n r i c h - B a r t h - G e s e l l s c h a f t N e u n k i r c h e n , der
B a y e r i s c h - T o g o i s c h e n Gesellschaft M i t t e n w a l d u n d z a h l r e i c h e r M u s e e n , Institutionen,
ö f f e n t l i c h e r u n d p r i v a t e r L e i h g e b e r des In- u n d
A u s l a n d e s s o w i e der w i s s e n s c h a f t l i c h e n B e r a t u n g d u r c h Professor D r . D r . h. c. W a l t e r H u batsch.
Sie ist n o c h b i s z u m 30. N o v e m b e r 1984
(dienstags—freitags v o n 9.00—17.00 U h r , Sa.
u n d So. v o n 9.00— 12.30 Uhr) g e ö f f n e t . D a s v o n
H e i n z u n d D o r o R a d k e gestaltete B e g l e i t b u c h
„100 J a h r e D e u t s c h l a n d - T o g o " (72 S e i t e n m i t
12 F ä r b - u n d r u n d 50 S c h w a r z - W e i ß - B i l d e r n ,
F o r m a t 23 x 22 cm) ist z u m A n e r k e n n u n g s p r e i s v o n D M 10,— e r h ä l t l i c h i m M u s e u m A l exander
Koenig,
Bonn,
Adenauerallee
150-164, oder ü b e r d i e O s t - u n d W e s t p r e u ßenstiftung i n Bayern, Ferdinand-SchulzExponate aus der Kolonialzelt: Aus der Schutzherrschaft Deutschlands wurde eine Partner- A l l e e / Ä m T o w e r 3, 8042 O b e r s c h l e i ß h e i m D i R.
s c h ä r t tnit Togo*' •••• ^ < sw'*tittoH9fr>
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Foto Hustoles F l u g p l a t z .
Seit E n d e O k t o b e r w i r d i m Bonner M u s e u m
A l e x a n d e r K o e n i g i n der A d e n a u e r a l l e e eine
A u s s t e l l u n g z u m T h e m a „ 100 Jahre D e u t s c h land-Togo/Schutzherrschaft einst — Partnerschaft heute" gezeigt, die n a c h d e n bisher registrierten B e s u c h e r z a h l e n — m a n rechnet m i t
8000 bis 10 000 — e i n e n k a u m erwarteten E r folg v e r z e i c h n e n k a n n .
D i e aus a l l e n T e i l e n der B u n d e s r e p u b l i k
u n d a u c h aus d e m A u s l a n d zusammengetragenen E x p o n a t e v e r m i t t e l n d e m Besucher
e i n e n historisch-wissenschaftlichen
Überb l i c k ü b e r Ereignisse u n d E n t w i c k l u n g e n w ä h r e n d der k o l o n i a l e n Z e i t ebenso w i e ü b e r die
g e s c h i c h t l i c h e n E p o c h e n v o r 1884 i n dieser
Region u n d deutsch-togoische B e z i e h u n g e n
n a c h d e n b e i d e n W e l t k r i e g e n bis i n die G e genwart. D i e A u s s t e l l u n g informiert a u ß e r d e m ü b e r geistige u n d m y t h o l o g i s c h e S t r ö m u n g e n der hier a n s ä s s i g e n V ö l k e r s c h a f t e n ,
ihr B r a u c h t u m u n d ihre L e b e n s f o r m e n a n h a n d
erhaltengebliebener Zeugnisse aus der Z e i t
1
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v o r u n d u m die J a h r h u n d e r t w e n d e u n d h e u t i ger V o l k s k u n d e - u n d V o l k s k u n s t - E x p o n a t e —
die n o c h i m m e r auf alte e i g e n s t ä n d i g e T r a d i t i o n e n z u r ü c k w e i s e n — u n d gibt A u s k u n f t
ü b e r wirtschaftliche, technische u n d p o l i t i sche E n t w i c k l u n g e n Togos als aufstrebender
moderner Staat Westafrikas.
„Sie u m f a ß t hochinteressante E x p o n a t e u n d
p r ä s e n t i e r t sie i n
betrachterfreundlicher
Form", so h e i ß t es i n e i n e m Zeitungsbericht z u
der A u s s t e l l u n g , „ m a n passiert nicht e r m ü dende .Schautafel-Straßen', sondern erhält
v o r V i t r i n e n , a n r e g e n d e n Fotoreihen, M o d e l len, mit alten F a h n e n d e k o r i e r t e n W ä n d e n
u n d d u r c h G e w ä n d e r u n d U n i f o r m e n auf
S c h n e i d e r b ü s t e n e i n e n guten E i n b l i c k ins
T h e m a . Es geht aus A n l a ß des 100. Jahrestages
der deutsch-togoischen B e z i e h u n g e n u m diesen T e i l Schwarzafrikas u n d u m e i n S t ü c k gem e i n s a m e r G e s c h i c h t e beider L ä n d e r . B u n d e s p r ä s i d e n t R i c h a r d v o n W e i z s ä c k e r ist
S c h i r m h e r r der A u s s t e l l u n g , der S t a a t s m i n i ster i m A u s w ä r t i g e n A m t , J ü r g e n M ö l l e m a n n ,
Bonn:
Ostpreußen gratulierten Dr. Jahn
Der Bundestagspräsident beim Empfang in der Beethovenhalle
B o n n — D i e Studiengesellschaft für P u b l i c
Relations hatte z u e i n e m Empfang z u E h r e n
ihres G e s c h ä f t s f ü h r e n d e n V o r s i t z e n d e n D r .
H a n s Edgar J a h n gebeten, der a m 21. N o v e m ber seinen 70. G e b u r t s t a g beging. A u s d i e s e m
A n l a ß hatten s i c h 230 Vertreter der Politik u n d
des ö f f e n t l i c h e n Lebens i n der Bonner Beethov e n h a l l e versammelt, u m d e n J u b i l a r z u
ehren. D e r P r ä s i d e n t des D e u t s c h e n Bundestages, Jenninger, ü b e r b r a c h t e die G l ü c k w ü n sche der V o l k s v e r t r e t u n g , der D r . J a h n v i e l e
Jahre als A b g e o r d n e t e r a n g e h ö r t hat u n d
ü b e r r e i c h t e die „ S i l b e r n e M e d a i l l e des D e u t s c h e n Bundestages". D e r Sprecher der P o m m e r n , D r . P h . v. Bismarck, ehrte D r . J a h n , der
ebenfalls P r ä s i d e n t der P o m m e r s c h e n A b g e o r d n e t e n v e r s a m m l u n g ist, m i t der g r o ß e n
E r n s t - M o r i t z - A r n d t - M e d a i l l e u n d die Paneuropaunion ließ i n A n e r k e n n u n g der V e r d i e n s t e
u m die politische E i n i g u n g Europas ihre E u r o pamedaille überreichen.
eröffnete s i e . . . "
In seiner R e d e a n l ä ß l i c h des E r ö f f n u n g s festaktes e r k l ä r t e M ö l l e m a n n , die deutsche
Kolonialgeschichte sei T e i l unserer Geschichte,
den man nicht ignorieren k ö n n e noch wolle.
R ü c k b l i c k e n d w e r d e bei unseren togoischen
Partnern die T ä t i g k e i t deutscher M i s s i o n a r e ,
Kaufleute, G o u v e r n e u r e u n d B e h ö r d e n als Beitrag z u m W a c h s t u m der t o g o i s c h e n N a t i o n
gewertet, was i n z a h l r e i c h e n V e r a n s t a l t u n g e n
zur 100-Jahr-Feier i n T o g o selbst z u m A u s d r u c k k a m . Die deutsch-togoischen Beziehungen seien d u r c h eine v i e l f ä l t i g e Partnerschaft
heute e n t s c h e i d e n d gefestigt w o r d e n .
D e n Festvortrag b e i dieser, v o n m u s i k a l i s c h e n D a r b i e t u n g e n der Bonner B l ä s e r - K a m mermusikvereinigung umrahmten Veranstaltung hielt der b e k a n n t e o s t p r e u ß i s c h e H i s t o r i ker W a l t e r H u b a t s c h z u m T h e m a „Togo u n d
d i e d e u t s c h e n S c h u t z v e r t r ä g e v o n 1884 i n
w e l t g e s c h i c h t l i c h e r Perspektive". D e r m i t v i e l
Beifall aufgenommene V o r t r a g ist i n d e m zur
D e n jahrzehntelangen E i n s a t z für das deutsche S o l d a t e n t u m ehrte der V e r b a n d D e u t scher S o l d a t e n d u r c h die silberne V e r d i e n s t m e d a i l l e u n d der S t u d i e n k r e i s für Sicherheitsp o l i t i k ü b e r r e i c h t e d e n E h r e n s c h i l d für V e r dienste u m die sicherheitspolitische Informationsarbeit.
Unter d e n z a h l r e i c h e n G r a t u l a n t e n m ö c h ten w i r d e n P a r l a m e n t a r i s c h e n S t a a t s s e k r e t ä r
i m B u n d e s m i n i s t e r i u m für innerdeutsche Beziehungen, D r . Ottfried H e n n i g M d B , nennen,
der s o w o h l für s e i n e n M i n i s t e r w i e a u c h als
Sprecher der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n
seine guten W ü n s c h e z u m A u s d r u c k brachte.
B u n d e s k a n z l e r K o h l , der Bayerische M i n i s t e r p r ä s i d e n t S t r a u ß , Bundesminister D r .
Z i m m e r m a n n , die M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n der
B u n d e s l ä n d e r u n d der G e n e r a l s e k r e t ä r der
C D U , Geissler, hatten i n Briefen oder T e l e g r a m m e n ihre V e r b u n d e n h e i t bekundet.
E. B.
Mitteldeutschland:
Verhandlungen mit DDR fortführen
Minister Windelen forderte strikte Wahrung der Menschenrechte
Die Beziehungen zwischen der D D R u n d der Bundesrepublik Deutschland haben sich wieder einmal
verschlechtert. Der Minister für innerdeutsche Beziehungen, Heinrich Windelen (CDU), nahm kürzlich zu einigen wichtigen Punkten in dieser Frage
Stellung.
Zum ersten ging es um die von der SPD geforderte
Abschaffung der Zentralen Erfassungsstelle in
Salzgitter. Hierzu meinte Windelen, wenn die DDR
die Abschaffung einer Einrichtung fordere, dann
messe sie ihr jedenfalls eine Bedeutung zu. Die DDR
könne selbst dazu beitragen, daß eine derartige Stelle überflüssig werde, dann nämlich, wenn Menschenrechtsverletzungen nicht mehr vorkämen. Bei
Einrichtung der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter habe den Bundesländern, die bekanntlich
Träger dieser Einrichtung seien, vorgeschwebt,
nach den Erfahrungen der NS-Zeit solle nie wieder
Unrecht und Gewalt hingenommen werden. A n
dieser Ausgangslage sollte sich auch in der Zwischenzeit nichts geändert haben.
Menschenrechtsverletzungen in Form von Ausreiseverboten sind aber in der letzten Zeit in zunehmendem Maße zu verzeichnen. Der Minister
warnte vor einer weiteren Verschlechterung der
Beziehungen: Wenn Ost-Berlin keine humane Lösung fände, dann verschlechterten sich die Beziehungen insgesamt. Das wolle Bonn allerdings auf
keinen Fall. Windelen schlug deshalb vor, weiteren
Verhandlungen mit viel Ruhe und Diplomatie entgegenzusehen. Der Kontakt zwischen Ost-Berlin
und Bonn dürfe trotz aller Schwierigkeiten nicht abreißen.
Windelen appellierte an alle Verantwortlichen,
sich für diejenigen Ost-Bürger, sowohl in der DDR
als auch in Prag und Budapest, einzusetzen, die in
den Westen ausreisen wollten. Es gehe zu weit, daß
Ost-Berlin weiterhin bestimmte internationale Verträge und Vereinbarungen verletze. Es reiche ferner
nicht aus, Flüchtigen in den Botschaften der
Ostblockländern bei der Rückkehr in die DDR Straffreiheit zu versprechen, vielmehr müsse die DDR
schon eine Andeutung machen, auf welche Weise
die Ausreisewilligen die DDR verlassen dürfen.
Die Bundesregierung habe niemals Deutsche in
der DDR zum Verlassen ihrer Heimat ermutigt. Sie
werde dies auch künftig nicht tun. Sie respektiere
jedoch den Wunsch jedes Deutschen, sich dort niederzulassen, wo er nach eigener Entscheidung
leben möchte. Die Bundesregierung fordere die Re-
gierung der D D R auf, den Menschen das Selbstbestimmungsrecht e i n z u r ä u m e n und damit ihren W i l len zu achten, über die Gestaltung des eigenen Lebens selbst zu entscheiden.
Im zweiten Punkt drehte es sich um die umstrittene Elbegrenze zwischen Lauenburg und Schnakkenburg. Die SPD hatte gefordert, die Grenzlinie
solle auf der Flußmitte verlaufen. Hierzu meinte
Windelen, die SPD habe davon abgesehen, ausdrücklich eine einvernehmliche Regelung in dem
fraglichen Abschnitt in der Strommitte zu fordern.
Sie habe lediglich erklärt, d a ß eine Feststellung des
Verlaufs der Elbegrenze in beiderseitigem Einvernehmen möglich sei. Er wisse nicht, woher die SPD
diese Kenntnis beziehe. Bisher sei es trotz intensiver Bemühungen nicht möglich gewesen, zu einer
einvernehmlichen Feststellung auf der Grundlage
der Entscheidungen der Siegermächte zu finden.
Die Bundesregierung habe nicht das Recht zu einer
Festlegung der Elbegrenze in diesem fraglichen A b schnitt, sondern nur zu der Feststellung dessen, was
die Siegermächte gewollt haben.
Ein weiterer Punkt war die kürzlich von der SPD
geforderte Respektierung der eigenen Staatsbürgerschaft der DDR. W i n d e l e n stellte zunächst einmal klar, daß die SPD zwar den Begriff der Respektierung der Staatsbürgerschaft gebracht habe, aber
in der Form d a ß die Bundesrepublik keinen Bewohner der DDR für die Staatsbürgerschaft im Sinne des
Grundgesetzes in Anspruch nehme. Dies geschehe
ohnehin nicht.
Windelen meinte weiter, d a ß die Bundesregierung, ehe sie den Begriff der Respektierung übernehme, klarstellen müsse, was die D D R i m GegenF o r d e r u n g n a c h A n e r k e n n u n g unter Respektierung verstehe. Sie respektiere die Entschei
dung der Bewohner der DDR. W e n n die D D R dies
gleichermaßen sehe, k ö n n e man zu einer Verständigung kommen.
s a t z z u d e r
de
Windelen betonte immer wieder die Wichtigkeit
Aufrechterhaltung der Beziehungen. Dies
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d ß e r a d e a n ß e s i c h t s d e r
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Tatsache.
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u n g e n dafür nach dem
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seine Bereitschaft zu Verhandlungen und zur Ver55? D a v o n " " ° " ^ - V e r h ä l t n i s s e a n g e k u l
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Bundesrepublik profitieren.
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1. D e z e m b e r 1984 -
Folge 48 -
Seite 5
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Nationalhymne:
Es begann in den Niederlanden
Ausdruck des Stolzes und der ruhmreichen Geschichte der Völker
Jedes Land hat seine Nationalhymne. Sie wird zu
allen offiziellen Anlässen gesungen oder gespielt,
sie soll die Zusammengehörigkeit einesStaatsvolks
ausdrucken. Daher sprechen Nationalhymnen
auch zumeist das Gefühl an. Ihren oftmals kriegerischen, um nicht zu sagen blutrünstigen Inhalt darf
man nicht allzu ernst nehmen, viele Nationalhymnen sind nach einem erfolgreichen Krieg oder nach
Befreiung aus Unterdrückung entstanden. Die
Texte sind längst nicht mehr zeitgemäß, die Hymne
aber ließe sich dennoch kein Land nehmen.
Seit wann gibt es eigentlich den Brauch der Nationalhymnen? Als die Holländer um ihre Freiheit
gegen die Spanier kämpften, entstand das Kampflied „Wilhelmus von Nassauen". Dieses wurde 1581
zur Nationalhymne der Niederländer. In England
schrieb H. Carey „God save the queen" (Gott schütze die Königin) gesungen. Während der Französischen Revolution entstand die französische Nationalhymne, die „Marseillaise". Den seltsamen
Namen hat sie daher, weil sie 1792 erstmals in Marseille gesungen wurde, als durch die Revolution die
Galeerensträflinge befreit wurden.
Ein Jahr später entstand die preußische Nationalhymne „Heil Dir im Siegerkranz", die nach der
Gründung des Deutschen Reiches 1871 zur deutschen Nationalhymne wurde. Das Deutschlandlied
wurde zwar 1841 von dem Dichter Hoffmann von
Fallersleben verfaßt, zur deutschen Nationalhymne
wurde das Lied aber erst durch Gesetz im Jahr 1922.
Der damalige sozialdemokratische Kanzler Ebert
erklärte dazu: „Es soll nicht dienen als nationalistische Überhebung. Aber wie einst der Dichter, so
lieben wir heute Deutschland über alles. In Erfüllung seiner Sehnsucht soll unter den schwarzrotgoldenen Fahnen der Sang von Einigkeit und Recht
und Freiheit der festliche Ausdruck unserer vaterländischen Gefühle sein."
Glücklich ein Land, das eine kontinuierliche Geschichte hat und seine Nationalhymne nie ändern
mußte. In den deutschen Landen war dies leider
nicht der Fall. Auch in Österreich entstand die erste
Hymne fast gleichzeitig mit der Preußens. Aus dem
„Kaiser-Quartett" Joseph Haydns wurde die Melodie zur Kaiserhymne „Gott erhalte Franz den Kaiser" geschaffen. Nach dem Zusammenbruch der
Monarchie suchte man nach einer neuen Hymne,
der Priesterdichter Ottokar Kernstock schrieb zur
alten Melodie einen neuen Text: „Sei gesegnet ohne
Ende." Da auch das Deutschlandlied nach der gleichen Haydn-Melodie gesungen wird, hatten beide
Staaten die gleiche Melodie ihrer Hymnen. Als
* daVin in Österreich die Diktatur des Ständestaates
kam, wurde kurzfristig eine neue Hymne eingeführt, die jedoch kaum ins Bewußtsein der Bevölkerung drang, da es ohnehin bald danach zum A n schluß Österreichs an das Deutsche Reich kam.
Nach 1945 gab es zwar viele Stimmen, die die alte
Kernstock-Hymne wieder einführen wollten, doch
die Regierung machte ein Preisausschreiben für
eine neue Hymne. Die Dichterin Paula von Preradovic gewann den Preis für den Text. Er wird seither
zur Melodie von Mozarts Freimaurerlied „Brüder
reicht die Hand zum Bunde" gesungen. Heiteres Detail am Rande: Der gebürtige Salzburger Mozart war
zu seiner Zeit kein Österreicher, da Salzburg damals
unter bayerischer Oberhoheit stand.
Aber es gibt auch in anderen Ländern Nationalhymnen, die nicht von Komponisten aus dem Lan-
de stammen. Die Nationalhymne, die Rhodesien
1974 eingeführt hat, wird nach Beethovens „Ode an
die Freude" gesungen. Interessant ist auch die Geschichte der Nationalhymne Hawaiis, „Hawai'i
Paho'i", die heute noch immer vor der US-Hymne
gesungen wird. König Kamehameha V. von Hawaii
war einst auf Staatsbesuch in Österreich, worauf ein
österreichisches Schiff einen Gegenbesuch machte.
Als die Musikkapelle des Schiffes spielte, waren die
Hawaiianer so begeistert, daß sie ihren König ersuchten, die Qualität der einheimischen Musik anzuheben.
Kamehameha V. holte darauf einen Kapellmeister, den Hauptmann des 2. preuß. Gardebataillons,
Heinrich Berger, der als Verehrer von Johann
Strauß mehrmals unter diesem gespielt hatte. Berger, der 1871 am deutsch-französischen Krieg teilgenommen hatte und an der Spitze seiner Soldaten
in Paris einmarschiert war, kam am 2. Juni 1872
nach Hawaii. Und er war es, der der hawaiianischen
Nationalhymne die Melodie der preußisch-deutschen Hymne „Heil Dir im Siegerkranz" zugrundelegte. Bei uns bekannt ist vor allem das Lied Bergers
„Aloha'Oe", das man zwar oft hören kann, von dem
aber kaum jemand weiß, wer es komponierte.
Die Regierungen aller Länder müssen die Nationalhymnen aller anderen Länder registrieren und
die Noten bereithalten, da sie ja bei offiziellen A n lässen, wie Staatsbesuchen, gespielt werden müssen. So etwas geht natürlich nicht immer ohne Pannen ab. So spielte man in Brasilien dem DDR-Botschafter irrtümlich die Hymne der Bundesrepublik
Deutschland. Und vier Monate danach spielte man
dem Botschafter der Sowjetunion die Zarenhymne.
Ein Begleiter des Botschafters machte dann die Brasilianer darauf aufmerksam, daß es den Zaren seit
immerhin 57 Jahren nicht mehr gibt.
Aber nicht nur mit der Zarenhymne, auch mit der
eigenen hat die Sowjetunion ihre Schwierigkeiten.
Viele Jahre hindurch durften die Sowjetbürger die
Hymne nur mitsummen, nicht aber den Text singen. Das lag vor allem an der zweiten Strophe: „Stalin gab uns den Glauben an das Volk..." Stalin aber
war in Ungnade gefallen. Erst 1977 wurde unter
Breschnew ein neuer Text eingeführt.
Das einzige Land, das noch beinahe vierzig Jahre
nach der Staatsgründung keine Hymne hatte, war
Jugoslawien. Erst 1984 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um eine Nationalhymne zu finden. Die
längste Nationalhymne ist zweifellos die griechische, die nach der Befreiung der Griechen vom türkischen Joch eingeführt wurde. Gesungen werden
allerdings nur die beiden ersten Strophen: „Dich erkenn ich, deinem Schwerte eigen ist der Zornesblitz ..."
Kämpferisch sind die meisten Hymnen. So singen
die Italiener: „Fest geschlossen die Reihen, wollen
wir uns dem Tode weihen..." Und die Mexikaner:
„Auf sattelt die Pferde, wägt die Waffe, Kriegsschreie drohen..." Die Kolumbianer baden in Heldenblut und die Chinesen stürzen sich voll Mut auf
die Feinde...
Doch das ist Tradition. Keiner, der sie singt, die
kriegerischen Nationalhymnen, denkt dabei tatsächlichen Krieg. Aber stolz auf sein Land und eine
— vermeintliche oder tatsächliche — ruhmreiche
Geschichte wird man doch sein dürfen.
Otto Rudolf Braun
Sowjetunion:
Moskau „feiert" Menschenrechte
Am 10. Dezember wird der Welt wieder Sand in die Augen gestreut
Die Sowjets dementieren weiterhin jeden Vorwurf gegen Menschenrechtsverletzungen und feiern sogar alljährlich am 10. Dezember den „Tag der
Menschenrechte". Doch inwieweit es sich dabei nur
um eine Scheininszenierung handelt, um sich gegen
das Mißtrauen demokratischer Staaten zu schützen, muß weiterhin mehr als fraglich bleiben.
Mit diesem Problem beschäftigt sich u. a. der Genfer Menschenrechtsausschuß. Dieses Gremium,
dem 18 Juristen aus aller Herren Länder angehören
und die somit aus den unterschiedlichsten Rechtssystemen kommen, wacht über die Einhaltung der
in einem internationalen Pakt festgeschriebenen
Verpflichtung, bürgerliche und politische Rechte zu
garantieren. Und neben 79 Staaten hat auch die
UdSSR die KSZE-Schlußakte in Helsinki unterzeichnet, die sie zur Wahrung der Menschenrechte
verpflichtet. Durch eine alljährliche Tagung dieses
Ausschusses soll den Ländern ins Gewissen geredet
werden, denn es ist in erster Linie der moralische
Standpunkt, der hier bei den jeweiligen Staatsführungen angesprochen wird. Die Regierungen der
Länder liefern dazu dem Ausschuß für seine Unterzeichnungen entsprechende Berichte. Zusätzlich
werden jedoch von den Ausschußmitgliedern weitere Informationsquellen herangezogen, wie etwa
Berichte von Organisationen zur Verteidigung der
Menschenrechte.
Im Bericht der Sowjetunion heißt es, die sozialistische Demokratie würde weiterentwickelt, das
Recht der Völker auf Selbstbestimmung innerhalb
ihres Staates gewährleistet sowie die Gleichheit
der Menschen — ohne Ansehen der Rasse, Nationa-
lität, Religion, Sprache oder des Geschlechts — vor
dem Gesetz ermöglicht. Ferner sollen diejenigen
bestraft werden, die Bürger mit strafrechtlichen
Verfolgungen davon abhalten, von ihrem Recht auf
Kritik am Staat Gebrauch zu machen. Diese strafrechtlichen Kampagnen stellten eine Mißachtung
der Rechte jeden Individuums dar.
Auf dem Papier sollen also die demokratischen
und rechtlichen Freiheiten der Bürger gesichert
werden, in der Realität ist das aber wohl nur dann
der Fall, wenn sie dem Ziel der Konsolidierung und
der Weiterentwicklung des Regimes nicht entgegenwirken. Sollte aber jemand dagegen verstoßen,
wie es etwa im Fall „Sacharow" war, der den praktizierten Sozialismus in der UdSSR als eine radikale
Verweigerung von Freiheit kennzeichnet und ihm
ein Höchstmaß an ideologischer Starrheit zuschreibt, dann erweisen sich die im Bericht angeführten bürgerlichen und politischen Rechte plötzlich nur als leere Worte. Weiß man doch nur zu gut,
unter welchen Bedingungen der Systemkritiker im
Exil lebt und welchen Repressalien er und seine
Familie unterworfen sind. Da ist der von den Sowjets genannte Punkt, daß Geständnisse nicht mit
Anordnung oder Anwendung von Folter und Gewalt erpreßt werden dürfen nur graue Theorie und
läßt sich in der Realität nicht wiederfinden.
So stellt der dem Ausschuß vorzulegende Bericht
lediglich einen Versuch des Sowjetregimes dar, den
Schein gegenüber der Außenwelt zumindest einigermaßen zu wahren.
Susanne Kollmitt
Die ostpreußische Familie
Liebe Landsleute,
der graue Monat neigt sich seinem Ende zu, der A d v e n t steht vor der T ü r e . A d v e n t
heißt „Erwartung". U n d viele Frauen, die mir geschrieben haben, glauben, nichts mehr
im Leben erwarten zu k ö n n e n . Es kann ja aber jeder Tag eine neue kleine Ü b e r r a s c h u n g
bringen, erwartet oder unerwartet. E i n Gruß, ein paar Zeilen, ein wenig erweckte Erinnerung, Freude ü b e r ein wiedergefundenes Gedicht: auch das ist schon wert, ein paar
Sonnenstrahlen i n den A l l t a g zu zaubern. A l s ich noch zur Schule ging und mein Poesiealbum v o n H a n d zu H a n d gereicht wurde, schrieb mir eine Lehrerin den GoetheSpruch ein, mit dem ich damals nicht viel anfangen konnte. D i e letzten Zeilen: „ W e n n
du damit rechnest nicht, wird's aus freien S t ü c k e n k o m m e n und wie Sonnenlicht doppelt dich b e g l ü c k e n . " Inzwischen habe i c h die tiefe W a h r h e i t dieser W o r t e immer wieder erfahren. U n d so manche unserer Leserinnen und Leser, die durch unsere „Ostpreußische Familie" unerwartet ein wenig Freude erhalten haben, werden mir beipflichten.
D a z u g e h ö r t meine ehemalige Lehrerin Grete Zerull-Kenklies, die inzwischen viele
Briefe mit dem Gedicht „Es ging der H e r r Jesus ü b e r das F e l d . . . " bekommen hat. A u c h
m i c h erreichten einige Zuschriften. E i n Leser schrieb das Gedicht aus dem G e d ä c h t n i s
auf, und er vermerkt dazu: „Es sind nun wohl siebzig Jahre her, seit mir das Gedicht zum
ersten M a l begegnete. Über seinen dichterischen W e r t ist hier nicht zu reden — d a ß
dieses Gedicht sich so tief i n m e i n G e d ä c h t n i s und in das der lieben Fragerin e i n g e p r ä g t
hat, spricht gewiß nicht gegen seine Form und seine Aussage." Diese Worte m ö g e n für
viele Fragen und A n t w o r t e n stehen, denn jeder hat sein Lieblingsgedicht, das i h m viel,
sehr viel bedeutet.
So m ö c h t e ich auch allen danken, die das Gedicht: „Wie lang w ä h r t wohl die Ewigkeit ...?" aufschrieben. „Diese V e r s c h e n aus meiner Schulzeit sind irgendwo in einem
Eckchen meines H i r n s h ä n g e n g e b l i e b e n , ich hab's m ü h s e l i g vorgekraßelt", schreibt
Frau Balduhn. A b e r mit dem besagten V ö g l e i n hat das nichts zu tun, das seinen Schnabel am Diamantberg wetzt. M a n c h e Erinnerungen spielen da oft einen Streich, vor
allem, wenn man sie mit E i n d r ü c k e n aus der Kindheit mixt.
Jetzt m u ß i c h m i c h selber am R i e m e n reißen, i c h komme zu sehr ins Plachandern,
obgleich das viele Landsleute so lieben. A b e r wie immer: der Platz für Fragen, W ü n s c h e
und A n t w o r t e n ist begrenzt. U n d so will ich, ehe ich neuen Fragestellern den Platz lasse,
nur auf eine A n t w o r t eingehen: Frau Christel Hüttl, deren Bitte ich in der letzten „Ostp r e u ß i s c h e n Familie" veröffentlichte, hat von einem netten Landsmann aus W i l h e l m s haven eine positive A n t w o r t erhalten. Er will ihrer Schwester weiterhelfen, sobald diese
aus der K l i n i k entlassen wird.
U n d damit s c h l i e ß e i c h meine Danksagungen ab u n d füge nahtlos die Fragen und
W ü n s c h e an: die genannte Leserin hat, ermutigt durch meine letzten Fragen, jetzt auch
die Hoffnung, vielleicht durch unseren Leserkreis etwas ü b e r ihren Vater A d a m Schöffel, geb. 13.10.1901, zu erfahren. Frau Christel H ü t t l schreibt: „Er bliebzur Verteidigung
K ö n i g s b e r g s zurück, als meine Mutter mit uns vier K i n d e r n am 29. 1. 45 aus der Stadt
floh. W i r haben nie mehr wieder was von ihm gehört. A l l e Suchanzeigen blieben ergebnislos." Vielleicht erinnert sich jemand an H e r r n A d a m Schöffel oder kann einen H i n weis geben. W e r etwas aussagen kann, schreibe an Frau Christi Hüttl, L e r c h e n s t r a ß e 24
in 8820 G ü n z e n h a u s e n .
W i e schon oft e r w ä h n t : Ich frage dann nur nach Büchern, wenn die Suche in A n t i q u a riaten bisher vergeblich war. So sucht F r a u Erika Heller, Forstmeisterweg 136 i n 2400
Lübeck, nach dem W e r k des Abenteuer-Schriftstellers Ernst F. Löhndorff mit dem Titel
„Trommle, Piet". Es handelt sich u m ein W u n s c h b u c h , dem Frau Heller seit 40 Jahren
nachtrauert.
H e r r Otto W a s c h k o w s k i , D ü v e r s t r a ß e 42 i n 4630 Bochum, ein alter Insterburger,
sucht für seine Tochter das Buch „Ferien in Poppelbude", die es ihrerseits für die n ä c h s t e
Generation w ü n s c h t . Ich kenne das Buch nicht, weiß auch nicht, i n welchem Verlag es
erschienen ist. D i e A u t o r i n ist die Insterburgerin A n n a Schack. Vielleicht kann jemand
einen H i n w e i s geben.
W i r haben i n unserer o s t p r e u ß i s c h e n Familie schon oft nach Kartenspielen gefragt —
wie gesagt, i c h b i n eine absolute N u l l und habe jeden 66-Spieler oder Mauschier zur
Verzweiflung gebracht. Damit war ich eine A u s n a h m e i n meiner Familie, die mehr oder
minder leidenschaftlich Skat spielte, heute denke ich, d a ß meine Mutter ihrem M a n n
zuliebe mitmachte. N u n gut und s c h ö n : damals h ö r t e i c h oft den Spruch „Gottes Segen
bei Cohn". N u n schreibt Frau P. Haagen, R ö g e n w e g 14 in 2000 Hamburg 67, d a ß sie eben
dieses Kartenspiel sucht. Sollte es sich also um ein besonderes Kartenspiel handeln, das
nur i m O s t e n gespielt wurde — oder eben nur u m eine besondere Redensart? Das
A l t o n a e r M u s e u m i n H a m b u r g — das kürzlich eine g r o ß a r t i g e Ausstellung ü b e r die
Samland-Fischerei brachte — hat jetzt eine tolle Ausstellung ü b e r Kartenspiele auf
dem Programm. A b e r ü b e r dieses Spiel oder diesen A u s s p r u c h konnte uns niemand
etwas sagen. Bitte: H a b e ich recht, d a ß es lediglich ein A u s s p r u c h ist — oder gibt es
t a t s ä c h l i c h ein Kartenspiel „Gottes Segen bei Cohn". D a n n w ü r d e ich m i c h zusammen
mit der Fragestellerin freuen, wenn da eine authentische Nachricht k ä m e .
Herr Gerhard Carsten, Gutenbergplatz 49 i n 5760 Arnsberg, sucht ein Liedchen, das
er aus seiner Dienstzeit bei der „Schupo" i n Tilsit kennt: „Unter dem Haus steht eine
Linde, sie wiegt ihre Ä s t e i m W i n d e . . . " Die Melodie ist i h m noch geläufig, aber er w ü r d e
sich freuen, wenn jemand Text und N o t e n weiß. Einen ganz anderen W u n s c h hat Herr
Klaus Schleweit, F l i e g e n b e r g s t r a ß e 6 i n 5210 Troisdorf: „Ich m ö c h t e ü b e r meinen H e i matort N e u d a m m bei K ö n i g s b e r g etwas mehr wissen!" A l s Endziel schwebt es Herrn
Schleweit — Jahrgang 1937 — vor, ein Treff en der ehemaligen Neudammer zu realisieren, damit eine C h r o n i k geschrieben werden kann. Ich kenne N e u d a m m noch von unseren sehr geliebten Fahrten mit dem „ r a s e n d e n Litauer" v o m Königstor nach N e u hausen-Tiergarten. In Erinnerung ist mir noch diese s c h ö n e L a n d s t r a ß e , die in die saml ä n d i s c h e W e i t e führte. U n d dann k a m M a n d e l n — „süße und bittere Mandeln", wie wir
sagten. Ich kann ü b r i g e n s H e r r n Schleweit noch einen A u s z u g aus einem alten Fahrplan zur V e r f ü g u n g stellen. D a wir immer wieder alte Fotos suchen: Frau Margarete
Diehl, U s i n g e r s t r a ß e 18 in 6360 Ockstadt, Friedberg 2, erhofft sich ü b e r unsere Ostpreußische Familie ein Konfirmandenbild von Hohenbruch (Lauknen), Jahrgang 1936.
U n d eine Bitte an Frau Bachmann: Jetzt hat s i c h e n d l i c h das „ T a u b e n h a u s " gefunden.
Bitte teilen Sie mir noch einmal Ihre Anschrift mit. Lange W e g e führen auch zum Ziel.
Dies alsTrost für diejenigen, deren Fragen noch keine Resonanz gefunden haben. A b e r
wie sagten wir tohuus: W a r s c h t läwe, warscht sehne! U n d mitunter haben wir ja schon
kleine W u n d e r vollbracht.
Ihre
Ruth Geede
Gang zur Christmette
Kommt, Muhme, nehmt das Umschlagtuch,
die Kerze und das Liederbuch,
bald ist es Mitternacht.
Wir wollen zur Kapelle gehn,
um wieder neu das Heil zu sehn,
das Gott uns dargebracht.
Er hat von seinem hohen Thron
den einzigen geliebten Sohn
in unsre Welt geschickt,
damit, was uns so traurig stimmt,
er sanft von unsern Herzen nimmt
und uns mit Trost erguickt.
Von Haus und Hof in weiter Rund
manch Lichtlein eilt in dieser Stund
zum kleinen Gotteshaus,
und wandern alle auch getrennt,
am Ziel vereint ihr Leuchten brennt
hell in die Nacht hinaus.
1. D e z e m b e r 1984 -
£us £fmrtu6mblan
Frau u n d Familie
1
Am Himmel funkelt Stern bei Stern,
das seh' ich heut besonders gern,
weil's meiner Andacht frommt.
Nehmt, Muhme, rasch das Umschlagtuch,
die Kerze und das Liederbuch
und sputet Euch und kommt!
Heinrich Elchen
A l t e T r a d i t i o n : K r i p p e aus d e m A l l g ä u
F o l g e 48 -
Seite 6
Beliebte Ratgeberßr Haus und H
Eine Fülle von Neuerscheinungen zu den Themen Küche und Gesundheit steigert die Qual der Wahl
F
alls Sie e i n paar hilfreiche R a t s c h l ä g e
für Ihr t ä g l i c h e s L e b e n als Hausfrau oder
H a u s m a n n b e n ö t i g e n u n d s i c h w e g e n der
V i e l z a h l der B u c h e r s c h e i n u n g e n nicht ents c h e i d e n konnten, d a n n s c h a u e n S i e d o c h
e i n m a l i n diese soeben e r s c h i e n e n e n Ratgeber
für H a u s u n d Hof.
So findet m a n etwa i n der P u b l i k a t i o n „ W a s
die G r o ß m u t t e r noch w u ß t e *~ v o n K a t h r i n
Rüegg u n d Werner O . Feißt (Albert Müller
Verlag A G , Ch-8803 Ruschlikon-Zürich,
Stuttgart u n d W i e n , 156 Seiten, 84 Farbfotos,
12 Z e i c h n u n g e n , L e i n e n m i t S c h u t z u m s c h l a g
32,80 D M ) g e s u n d e sowie n a t ü r l i c h e H a u s h a l t s m e t h o d e n u n d -Weisheiten aus G r o ß m u t ters Z e i t e n — Rezepte u n d G e b r ä u c h e , die s i c h
wieder g r ö ß e r e r Beliebtheit erfreuen. A u f g e teilt i n d i e zwölf M o n a t e , ist dieses B u c h e i n
n ü t z l i c h e r u n d interessanter Begleiter d u r c h
das Jahr, gibt es d o c h z u jeder Jahreszeit aufschlußreiche Auskünfte in Sachen Haus und
Garten, H e i l k r ä u t e r n , S c h ö n h e i t s p f l e g e u n d
Foto Köhler
H a n d a r b e i t e n . A u f g e l o c k e r t w i r d es d u r c h
teils h u m o r v o l l e , teils b e s i n n l i c h e G e s c h i c h ten, d e n e n m a n s i c h i n einer M u ß e s t u n d e
widmen kann.
D e m j e n i g e n , d e m dies allerdings n o c h nicht
g e n ü g e n sollte, hat der r e n o m m i e r t e G r ä f e u n d
U n z e r V e r l a g e i n K o c h - u n d a u c h e i n Backb u c h herausgegeben, m i t d e n e n jeder getrost
die „ K ü c h e n s c h l a c h t " aufnehmen k a n n oder
für die z u e r w a r t e n d e n S c h l e m m e r t a g e i n der
W e i h n a c h t s z e i t die k ö s t l i c h s t e n Rezepte findet. D i e v i e l e n K ö c h e , die hoffentlich nicht d e n
Brei verderben, w e r d e n e i n „ K o c h v e r g n ü g e n
wie noch nie" erleben (240 Seiten m i t 350 Farbfotos, 40 Z e i c h n u n g e n , farbiger G l a n z e i n b a n d ,
29,80 D M ) u n d d i e nicht weniger z a h l r e i c h e n
„ Z u c k e r b ä c k e r " ihr „ B a c k v e r g n ü g e n wie noch
nie" h a b e n (240 S e i t e n m i t 330 Farbfotos, 60
Z e i c h n u n g e n , farbiger G l a n z e i n b a n d , 29,80
D M ) . D i e b e i d e n N e u a u s g a b e n — der alte K ö nigsberger V e r l a g feiert mit einer Gesamtauflage v o n 5 0 0 0 0 0 0 E x e m p l a r e n der G U - B i l d k o c h b ü c h e r i n der R e i h e „ . . . w i e n o c h nie" ü b rigens e i n J u b i l ä u m — s i n d i n ihrer G e s t a l t u n g
u n d Vielfalt k a u m z u ü b e r t r e f f e n d e P u b l i k a tionen. M i t i h n e n k a n n sogar jeder „ K o c h m u f fel", der glaubt z w e i l i n k e H ä n d e z u haben, z u m
w a h r e n K o c h k ü n s t l e r w e r d e n , d e m die leckersten Braten u n d K u c h e n gelingen, mit d e n e n er
seine Schlemmerfreunde v e r w ö h n e n k a n n . So
findet m a n i m K o c h b u c h v o n d e n S u p p e n ü b e r
V o r s p e i s e n u n d H a u p t g e r i c h t e bis h i n zu D e s serts alles, was z u einer M e n ü - F o l g e g e h ö r t .
U n d a l l e i n s c h o n b e i m A n b l i c k der Farbfotos
u n d b e i m A u s w ä h l e n der S p e i s e n läuft d e m
R a t s u c h e n d e n das W a s s e r i m M u n d z u s a m m e n . E b e n s o ergeht es e i n e m b e i m D u r c h b l ä t tern des B a c k b u c h e s , das v o m k r ä f t i g e n R o g genbrot u n d S c h m a l z b r e z e l n sowie C h r i s t S t o l l e n bis z u m k l e i n e n K n u s p e r h ä u s c h e n
alles z u b i e t e n hat, was das H e r z eines
„Bäckers" begehrt.
W i e i m Schlaraffenland sieht es z u H a u s e
aus, w e n n m a n die v i e l s e i t i g e n Rezepte für a l lerlei F r ü c h t e ausprobiert. D i e „Tutti Frutti
Fantasie" v o n D . G . C . Q u e r i n i ( W a l t e r H ä d e c k e V e r l a g , 7252 W e i l der Stadt, 143 S e i t e n
m i t 60 Farbtafeln, G l a n z e i n b a n d , 26,80 D M )
m u ß m a n haben, w e n n m a n O b s t s a l a t e u n d
E i s g e n ü s s e sowie O b s t k u c h e n für d e n N a c h t i s c h oder z u m K a f f e e k r ä n z c h e n z u b e r e i t e n
m ö c h t e . D i e S p e i s e n w e r d e n so v e r l o c k e n d
sein, d a ß k e i n gutgelaunter Gast als erster aufbrechen m ö c h t e . Der Apfel kann dann zu später S t u n d e ruhig s c h o n i m Schlafrock serviert
werden und ein abschließendes köstliches
„Betthupferl" für d i e Tafelrunde sein. D o c h
nicht n u r Salate u n d K u c h e n gelingen einem,
sondern a u c h M a r m e l a d e n , G e l e e s u n d K o m pott w i r d so m a n c h e m i m W i n t e r wahre G a u menfreuden bescheren u n d z u d e m v i e l l e i c h t
a u c h e i n ausgefallenes W e i h n a c h t s g e s c h e n k
sein.
Vom Allgäu bis ins ferne Südafrika
Noch heute fertigen ehemalige Schüler eines Ostpreußen Krippen an
D o c h n i c h t n u r die Pflege w i r d b e s c h n e b e n ,
sondern auch die A n z u c h t v o n Gewachsen.
H i e r b e i e r f ä h r t d e r Pflanzenfreund, w a s s e i n
„ S p r ö ß l i n g " liebt, e t w a d e n g e m ä ß e n Standort,
die E r n ä h r u n g u n d das S ä u b e r n . Z u guter L e t z t
darf n a t ü r l i c h d i e K r a n k h e i t s - u n d S c h ä d l i n g s b e k ä m p f u n g n i c h t fehlen, d a m i t aus
Ihrem „Liebling" k e i n „ m i c k r i g e s Pflanz e i n
Susanne Kollmitt
w
i
r
d
Weitere Neuerscheinungen zum Thema Küche
und Gesundheit": Christian Teubner, Desserts. Das
neue Bildkochbuch - jedes Rezept mit Farbfoto. 9b
Deutsche im Ausland
Wir leben in tropischen
Ländern
und bleiben im Herzen
zuhaus;
wir können
das Dasein nicht
ändern,
doch geht uns die Hoffnung nicht aus.
Wie aber ganz tief wir uns sehnen,
begreifen die drüben wohl kaum;
es kennt unsre sehnsüchtgen
Tränen
nur einer: der
Weihnachtsbaum.
Richard Sanders, Rio de Janeiro
Seiten, 60 Fotos, farbiger Ulanzeinband, D M 19,80
Christian Teubner, Salate. Das neue Bildkochbuch — jedes Rezept mit Farbfoto. 96 Seiten mit 60
Bildrezepten. Farbiger Glanzeinband, D M 19,80
Ulrich Klever, Alles, was schlank macht Das Erlolgsbuch. Rat und neue Rezepte zum Abnehmen
und Schlankbleiben. 120 Seiten mit 30 Farbfotos
und vielen Zeichnungen. Farbiger Glanzeinband,
D M 29,80
Dr. med. Hellmut Lützner, Helmut Million, Richtig essen nach dem Fasten. Der ärztliche Führer für
die Nachfastenzeit. Mit einem Speiseplan für die
Aufbautage und mit Vollwert-Rezepten. 80 Seiten,
Paperback, D M 12,80
Dr. med. Hartmut Dorstewitz, E r k ä l t u n g s k r a n k heiten natürlich behandeln. So helfen die altbewährten Naturheilverfahren und Naturheilmittel.
96 Seiten, Paperback, D M 16,80. — A l l e aus dem
Verlag Gräfe & Unzer, 8000 M ü n c h e n 40.
Wälder und Seen
35. Elbinger Briefe erschienen
ls d i e D e u t s c h e n a u s d e n O s t g e b i e t e n
v o r 40 J a h r e n v e r t r i e b e n w u r d e n , k o n n ten d i e m e i s t e n n i c h t v i e l m e h r retten,
als i h r e n u n e r s c h ü t t e r l i c h e n L e b e n s w i l l e n
u n d d e n W u n s c h , das U n r e c h t , das i h n e n ges c h e h e n war, n i e i n V e r g e s s e n h e i t g e r a t e n z u
lassen. N u n , n a c h 40 J a h r e n , d a d i e V e r t r i e b e nengeneration ihren K i n d e r n u n d E n k e l n
langsam das F e l d ü b e r l a s s e n m u ß , w ä c h s t d i e
Sorge u m d i e E r h a l t u n g h e i m a t l i c h e n G e d a n kenguts. Es w ä r e j e d o c h d a r u m sicher s c h l e c h ter bestellt, g ä b e es nicht i m m e r w i e d e r L a n d s leute, die s i c h m i t ihrer g a n z e n Kraft d a f ü r e i n setzten, das B e w u ß t s e i n für O s t d e u t s c h l a n d
a u c h ü b e r die eigene G e n e r a t i o n h i n a u s z u retten.
A
eit 1910, d e m J a h r e der Bestallung als S t u - an weitere G e n e r a t i o n e n v e r m i t t e l t w i r d .
dienrat an der O b e r r e a l s c h u l e i n O p p e l n / Sogar i m fernen S ü d a f r i k a w i r d a l l w e i h n a c h t O b e r s c h l e s i e n , lag die K u n s t e r z i e h u n g an l i c h eine s o l c h e K r i p p e aufgestellt, d i e a n d i e
dieser v o r b i l d l i c h e n Lehranstalt i n d e n H ä n - Schulzeit, d e n L e h r e r u n d die H e i m a t erinnert.
d e n v o n L u d w i g T o r k l e r . D e r auf e i n e m g r o ß e n G e r h a r d Schaary, J a h r g a n g 1916, Farmer,
Bauernhof i n W i s c h n i e w e n , K r e i s L y c k , gebo- S o h n des H a u p t l e h r e r s i n D e r s c h a u , jetzt
rene P ä d a g o g e hatte n a c h S c h u l e u n d P r ä p a - „ L a n d s k r o o n " , P. O . B o x 611, S u i d e r Paarl
randie d i e K u n s t a k a d e m i e K ö n i g s b e r g m i t S o u t h A f r i c a , ü b t diese T r a d i t i o n getreu;
d e m Staatsexamen absolviert u n d i n S e e b e n ebenso M e i n r a d K ö h l e r , A m A t z e n b e r g i n
bei K o s c h l a u die erste A n s t e l l u n g als V o l k s - W a n g e n , u m n u r diese z u nennen. •
schullehrer erhalten.
N u n geht es u m d e n F i g u r e n r e i c h t u m . M a n
35 J a h r e also hatten die S c h ü l e r der O b e r r e - k a n n K r i p p e n n u r m i t M a r i a , Josef u n d d e m
U n d d a m i t d i e kalte J a h r e s z e i t n i c h t a l l z u
alschule O p p e l n ihren Zeichenlehrer, i n des- J e s u s k i n d gestalten. A b e r der S t a l l m i t H e u trist u n d farblos w i r d , h o l e n Sie s i c h d o c h „PaE i n Resultat dieser B e m ü h u n g e n s i n d seit 35
sen „Reich" unter d e m D a c h des g r o ß e n i m p o - u n d S t r o h verlangt a u c h d i e d a z u g e h ö r i g e n reys bunte Gartentips" ins H a u s , u m so n e b e n J a h r e n d i e E l b i n g e r Briefe (zu b e z i e h e n ü b e r
santen G e b ä u d e s nahe der Peter- u n d P a u l - T i e r e w i e O c h s , Esel, Schafe, Ziegen, H i r t e n d e m b e r ü h m t e n „ g r ü n e n D a u m e n " eine v o l l e B e r n h a r d H e i s t e r , K ü h l e b o r n w e g 17 II, 1000
K i r c h e , jegliche F o r m k ü n s t l e r i s c h e r L e h r - u n d — d a d i e K r i p p e meist bis z u m 6. J a n u a r B l ü t e n p r a c h t d e r G e w ä c h s e z u erhalten. D e r B e r l i n 41, K t o . - N r . 81337-100, P s c h A B e r l i n u n d Lernarbeit betrieben w o r d e n ist. D e n n stehen bleibt — a u c h die H e i l i g e n D r e i K ö n i g e , A n b l i c k s c h ö n e r Pflanzen m u n t e r t gerade i m W e s t , B L Z 100 100 10). J e d e s J a hr z u r b e s i n n l i 1945 setzte der V o r m a r s c h der R u s s e n der ost- die d r e i W e i s e n aus d e m M o r g e n l a n d . B e i m W i n t e r so m a n c h e s m e l a n c h o l i s c h e G e m ü t c h e n Jahreszeit, i n d e r m a n m e h r M u ß e hat,
deutschen P r o v i n z S c h l e s i e n w i e a u c h d e n an- F a r m e r i n S ü d a f r i k a gibt es eine V i e l z a h l v o n w i e d e r auf. M i t H i l f e v o n Roger G r o u n d s B u c h s i c h s c h ö n g e i s t i g e n D i n g e n z u z u w e n d e n , gibt
deren ostdeutschen G e b i e t e n e i n Ende.
T i e r e n , v o r a l l e m Schafen, die er selbst z ü c h t e t „So pflegt man Zimmerpflanzen" ( V e r l a g P a u l B e r n h a r d H e i s t e r m i t t a t k r ä f t i g e r U n t e r s t ü t Immer an W e i h n a c h t e n g e d e n k e n d i e A b - u n d d i e s i c h daher a u c h zur N a c h b i l d u n g a n - Parey, B e r l i n u n d H a m b u r g , 127 S e i t e n mit 182 z u n g seiner F r a u C h a r l o t t e diese h e i m a t l i c h e
solventen der O b e r r e a l s c h u l e O p p e l n des bieten. — B e i m einstigen S c h ü l e r i n W a n g e n A b b i l d u n g e n , kartoniert, 12,80 D M ) w i r d sehr T e x t s a m m l u n g heraus. D i e d i e s j ä h r i g e BroK u n s t u n t e r r i c h t s i n besonderer W e i s e , z u m a l stehen d i e m e n s c h l i c h e n F i g u r e n i m V o r d e r - a n s c h a u l i c h e r k l ä r t , wie Pflanzenliebhaber ihr s c h ü r e steht u n t e r d e m M o t t o „ W ä l d e r u n d
alle J a h r g ä n g e dieser S c h u l e i n der A d v e n t s - grund. — D a w i e dort ist die E r i n n e r u n g aus der k l e i n e s S t ü c k c h e n N a t u r i n d e n eigenen vier S e e n " u n d ist w i e d e r e i n stolzes E r g e b n i s m ü zeit K r i p p e n bastelten, d i e sie d a n n m i t n a c h S c h u l z e i t w a c h geblieben, d i e diese K r i p p e n W ä n d e n mit der r i c h t i g e n Pflegeanleitung z u h e v o l l z u s a m m e n g e t r a g e n e r A r b e i t e n .
H a u s nahmen, u m sie unter den C h r i s t b a u m z u schaffen ließ.
mk b e h a n d e l n haben.
A u c h d e n 35. E l b i n g e r B r i e f e n m e r k t der
stellen.
Leser an, d a ß d i e Berichte, E r z ä h l u n g e n u n d
Bei aller I n d i v i d u a l i t ä t p e r s ö n l i c h e r AuffasG e d i c h t e nicht einfach n u r d i e S e i t e n füllen
sungsgabe u n d G e s t a l t u n g entsprach d o c h der
s o l l e n . B e r n h a r d H e i s t e r ist v i e l m e h r darauf
Stall z u B e t h l e h e m so gut w i e e i n u n d derselbedacht, seine L a n d s l e u t e , aber a u c h d i e
ben M u s t e r v o r g a b e i m Leichtbauverfahren
N i c h t - O s t p r e u ß e n a n die H e i m a t z u e r i n n e r n ,
entweder aus P a p p k a r t o n oder aus Sperrholz,
i h n e n M u t z u m a c h e n , anstatt i n w e h m ü t i g e
jedoch stets m i t e i n e m aus d e n H ü l l e n v o n
R e s i g n a t i o n z u verfallen.
W e i n f l a s c h e n gefertigten Strohdach. D a s war
E i n Satz, d e n der H e r a u s g e b e r v o n M a n e s
sozusagen T r a d i t i o n . E i n aus G o l d p a p i e r ausSperber u b e r n i m m t , steht s t e l l v e r t r e t e n d für
geschnittener Stern m i t Schweif k r ö n t e das
alle a n d e r e n Z e i l e n für d i e M o t i v a t i o n H e i G a n z e . K l e i n e K e r z e n erleuchteten d i e H e r sters: „ G e s c h i c h t e darf m a n n i c h t e r d u l d e n ,
berge, m u ß t e n aber v o r s i c h t i g aufgestellt werm a n m u ß sie m i t gestalten" — d a z u w e r d e n
den, damit das S t r o h d a c h nicht Feuer fing. Oft
a u c h g l e i c h z e i t i g d i e L e s e r aufgefordert. N a genug aber passierte es i m T r u b e l des Festes,
t ü r l i c h e n t h a l t e n die 35. E l b i n g e r Briefe w i e d e r
d a ß das d o c h geschah u n d schnelle L ö s c h h i l f e
Texte v o n Paul Fechter u n d e i n Faksimile
v o n n ö t e n war. D o c h selbst solches „ U n g l ü c k "
eines G e d i c h t e s v o n A g n e s M i e g e l , d e n b e i d e n
lebt heute n o c h i n der E r i n n e r u n g fort, beflüP a t e n der Hefte. S c h r i f t s t e l l e r n w i e E v a M . S i gelt sie sogar, w e n n s i c h d i e E h e m a l i g e n darrowatka, H e r m a n n S u d e r m a n n u n d d e m D i c h ü b e r unterhalten. D a ß das geschieht, b e w e i s e n
ter
M a r t i n D a m ß , alle a u f z u z ä h l e n w ü r d e
diejenigen unter d e n alten E l e v e n , die heute
s p ä t e s t e n s nach d e m zehnten zu langatmig
n o c h n a c h d e m einstigen M u s t e r K r i p p e n
w e r d e n w u r d e n ebenfalls T e x t e e n t l e h n t . In
bauen u n d die F i g u r e n d a z u m o d e l l i e r e n .
Feierliche Adventsmusik ist es sicherlich nicht, die bei der „Wolfsspitzjuniorband" erklingen
bewahrter W e i s e ist hier w i e d e r e i n B ä n d c h e n
W i e damals w e r d e n sie a u s T o n geformt, ge- soll. Das Foto der lustigen jungen Welpen, die da mit „Stockflöte und Blasebalg" hantieren, erschienen, d a ß d e n V e r t r i e b e n e n , b e s o n d e r s
trocknet u n d bemalt oder a u c h gebrannt. Z w e i sandte uns die Lyckerin Doris Thieme, heute Bystedtredder 20,2330 E c k e r n f ö r d e , als Nach- d e n E l b i n g e r n , e i n S t ü c k H e i m a t u n d a l l e n anBeispiele m ö g e n bezeugen, d a ß der K r i p p e n - trag zu dem Artikel in Folge 41, Seite 6, in dem wir auf die Zucht der O s t p r e u ß l n hinwiesen
d e r e n e i n b e s i n n l i c h e s D o k u m e n t n i c h t erlebbau der O b e r r e a l s c h u l e O p p e l n fortlebt u n d
Foto privat ter G e s c h i c h t e ist.
^ E
S
Jahrgang 35
£os ortpmifimblQtt
18. Fortsetzung
W a s bisher geschah: Silvia schreibt ihre Erlebnisse des Tages in ihr Tagebuch.
Manuel
oder Christoph — für wen wird sich ihr Herz
entscheiden?
S i l v i a g e n i e ß t die Höflichkeit, die hier so
s e l b s t v e r s t ä n d l i c h ist, m a n r ü c k t der D a m e
den Stuhl zurecht, erst w e n n sie sitzt, setzt sich
der Herr. D e r M a n n steht sofort auf, wenn die
D a m e steht. A l l e s das w i r k t nicht anerzogen,
sondern a n g e b o r e n . . . Das ist n a t ü r l i c h U n sinn. E i n S ä u g l i n g faßt mit allen zehn Fingern
in den G r i e s b r e i u n d versucht i h n irgendwie i n
den M u n d zu b e k o m m e n ; m a n m u ß dem K i n d
zeigen, w o z u der Löffel da ist. Umgangsformen
m u ß m a n lernen, sie s i n d nicht angeboren,
aber — was m a n aus d e m Gelernten macht,
das hat m a n m i t b e k o m m e n , da b i n i c h sicher.
„Du gleichst d e i n e m Vater, gleicht d e i n Bruder i h m auch?"
„ V i e l l e i c h t fragst d u besser m e i n e n V a t e r
u n d Tante Charlotte."
„ M e i n e A n t w o r t : Ich finde d u bist d e i n e m
V a t e r ä h n l i c h e r , nicht nur ä u ß e r l i c h , d u bist
i h m a u c h ä h n l i c h e r , was das Unsichtbare betrifft."
H e r r Bergener sieht sie dankbar an. Er hat
einen sehr angenehmen Augenausdruck, auch
M a n u e l , ü b e r l e g t S i l v i a . A u c h Christophs
Blick ist angenehm, nicht bohrend, nicht stechend, nicht frech, nicht undurchsichtig, nicht
falsch, nicht lauernd, nicht süßlich, nicht i n d i s k r e t . . . Ich glaube, m a n kann auf fast so
v i e l e A r t e n gucken, wie m a n auf viele A r t e n
l ä c h e l n kann. Ich hab mir mal den S p a ß gemacht und alle, die mir einfielen, g e z ä h l t und
aufgeschrieben, es s i n d 81 — auf so viele A r t e n
k a n n m a n l ä c h e l n . — A u c h C h r i s t o p h hat ein
nettes L ä c h e l n mir g e g e n ü b e r ; wie er sonst
sein kann, ahne i c h k a u m . D a ß i c h immer wieder an ihn d e n k e n m u ß ! N a t ü r l i c h m u ß i c h ab
u n d an n a c h „ d r ü b e n " denken, an seine
W e l t . . . Ich werde M a n u e l eine Frage stellen,
nie ht schon heute, oder vielleicht d o c h heute?
Sicher h ä t t e Tante C h a r l o t t e s L e h r e r i n wieder
m a l an die D e c k e geguckt, bei einer solchen
Frage: E i n ganz u n m ö g l i c h e s G e s p r ä c h s t h e m a
z w i s c h e n einer s i e b z e h n j ä h r i g e n
jungen
Dame und einem dreiundzwanzigjährigen
jungen M a n n ! Solche I n t i m i t ä t e n ! U n m ö g l i c h !
Jetzt sagt Immanuel: „ W e n n Tante C h a r l o t te unbedingt heute z u r ü c k w i l l , kann ich sie
fahren, und S i l v i a k ö n n t e mitkommen,"
„Ein guter Plan, M a n u e l , aber i c h spiele
heute Kutscher."
„ D a n k e , für das Angebot, i c h w e i ß es z u
s c h ä t z e n , aber bei d e i n e m V a t e r b i n i c h bes t i m m t a u c h i n den besten H ä n d e n . . . D i e
Pferde s i n d i n den besten H ä n d e n , und dann
k a n n i c h m i c h sicher fühlen."
„Ja!" U n d S i l v i a ansehend, fragt M a n u e l :
Sie rutscht in seine A r m e , und er küßt sie.
„Sag mir, wann du in den Sattel willst, du weißt
„Das m u ß er auch?"
ja: Reiten lernt man nur v o m Reiten."
„Ja! Es ist harte Arbeit!"
„Aber ich hab' doch nichts anzuziehen."
„Ich will sofort wieder i n den Sattel! U n d ich
Frau Charlotte lacht: „Typisch Frau: Ich verspreche, Ihnen Ihre harte A r b e i t zu erleichhabe nichts anzuziehen! Irgendwo wird das tern. Ich werde m i c h nicht mehr rutschen lasHaus H o s e n haben, die dir passen."
sen."
„Und Stiefel?"
„Doch! Bitte! Ich wollte dich ja zuerst fragen,
„Du k ö n n t e s t i n H a l b s c h u h e n reiten. D u ob ich darf, aber d a n n . . . "
hast doch ein paar Sportschuhe, aber wenn
„Dann hast du gedacht: W e r viel fragt, kriegt
dein F u ß durch den S t e i g b ü g e l rutscht, das tut viel Antwort, so sagt man bei uns."
weh, wir werden das g e f ä h r d e t e S t ü c k c h e n
„Erzähl mir bitte von euch!"
Bein polstern."
„Nur wenn du mir von euch erzählst."
Er ist r ü h r e n d u m sie besorgt, denkt Frau
„ W e n n die Reitstunde zu Ende ist. Ich lade
Charlotte, mir war es sehr recht, w e n n . . .
dich ein zu einer Spazierfahrt. U n d bei netten
flai
im ©>>
Jamals
Von Erika Ziegler-Stege
T W
Zeichnung Ewald Hennek
„Wir wollen jetzt gleich raus?"
„Gib mir dreißig M i n u t e n . Ich w i l l nur noch
eben nach Hause schreiben, dann k ö n n t e . . . "
„Ich die Post mitnehmen!"
„Ja! Danke!"
„Und v e r g i ß nicht v o n mir zu g r ü ß e n ! Darf
ich für alle sprechen? D a n n von uns allen!"
*
„ V e r e h r t e s , g n ä d i g e s Fräulein, b l i c k e n Sie
bitte nicht nach unten, sondern geradeaus!
A u f die Pferdeohren! Z w i s c h e n den Pferdeohren h i n d u r c h . . . U n d — Halt! Ihr Bein m u ß so
liegen! M o m e n t ! Genau so!"
„Darf ein Reitlehrer das Bein seiner S c h ü l e rin anfassen?" Sie spielt einen fragenden
Kleinkinderblick.
Er schaut zu ihr auf: „Er darf nicht nur, er
muß!"
„Ach so?! W a s m u ß er denn sonst noch alles
anfassen?"
„Ich zeige es Ihnen! N e h m e n Sie bitte die
F ü ß e aus den S t e i g b ü g e l n und — lassen Sie
sich rutschen."
w e s t c r , Stammmutter
V ~ Fluß
Ges t a l t . Cent
W u c hs
(Abk.)
S c h e i n h i eb
" V
Fragewort
V
C
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m.Vorname
wein
Ort i n
Kasuren
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w.Vorname
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Kasuren
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Weltmacht
(Abk.)
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Sagenkönig
Krebstier
rom.
Kaiser
Fruchtstand
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Fes t s a a l
6
uralte
Erzählung
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Auflösung in der nächsten Folge
L.
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Musikz e i chen
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„ V o l l k o m m e n ! A b s o l u t ausgelastet! A u ß e r dem b i n i c h freigestellt v o n meinem Chef zur
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5o
A
„Sobald die Schulstunde zu Ende ist, mein
g n ä d i g e s Fräulein!"
Sie macht eine strenge M i e n e : „Jawohl. U n d
zwischen Lehrer und S c h ü l e r i n keine Privatg e s p r ä c h e , keine Unsachlichkeiten, keine N e bengedanken. N u r eine S c h ü l e r i n , füllt Sie das
aus?"
„Das Leben ist zur Zeit ein Traum!", sagt S i l via.
„Auch für mich!" — E i n T r a u m von einem
M ä d c h e n sitzt neben mir, denkt Immanuel.
Ich sitze neben einem lieben, jungen M a n n ,
lasse m i c h von einem lieben, braven Pferd
durch eine zauberhafte g r ü n e W e l t r o l l e n . . .
„ W e r d e n wir dort, wo wir hinwollen, nicht ungelegen kommen?"
„Nein, sie freuen sich, vor allem die Kleine,
eine s ü ß e Person. Ich habe sie v e r w ö h n t , mit
dem M ä r c h e n e r z ä h l e n . N u n bin ich schon seit
zwei Jahren der M ä r c h e n o n k e l . "
„Du liebst also Kinder?!"
„So allgemein gesehen, kann ich nicht laut ja
sagen. A b e r ein K i n d , das so liebenswert ist wie
diese K l e i n e . . . Susi heißt sie."
„Also, du w ü r d e s t nicht unbedingt ein halbes Dutzend haben wollen, oder fünf, mindestens aber vier!"
„Aber, Silvi! Es kommt doch nicht darauf an
was ich will, es kommt i n allererster Linie darauf an, was meine Frau w i l l . Sie hat doch die
Last! Last J m wahrsten Sinne! Fünf Kinder!
Fünf mal neun M o n a t e Last! Und^vtas dann
kommt, dieGeburten, das m u ß eineThrb%üt*h
alleine durchstehen, auch wenn ihr M a n n
neben ihrem Bett ist und ihr die H a n d hält."
„Glaubst du, d a ß dein Vater auch so gedacht
hat?"
„Ganz sicher!"
Fortsetzung folgt
— Als Neuheit bieten wir an: „Beethovenstäbchen". —
A
ff
„Nein. A l s wir noch i n einer kleinen Stadt
wohnten, i n der Eifel, dort, wo i c h geboren bin,
hatte ich zwei Freundinnen, die eine war,
vielmehr ist katholisch, die andere J ü d i n und
ich b i n evangelisch. A u s der Kleinstadt sind
wir weggezogen, als ich 10 Jahre alt war. M e i n e
Eltern kauften ein Haus, am R h e i n . . . Sollen
wir jetzt fahren?"
Betreuung und s t ä n d i g e n Begleitung des gnädigen Fräuleins."
„Ich werde nicht v e r s ä u m e n , Ihre Betreuung
Ihrem Chef g e g e n ü b e r lobend zu e r w ä h n e n .
U n d jetzt, halten Sie mir bitte den S t e i g b ü g e l .
Ich habe bitte gesagt, das ist zu beachten!"
„Ich beachte gehorsamst!"
„Der Blick von hier oben gefällt mir. Ich w i l l
reiten lernen und reiten k ö n n e n so wie du! So,
wie du es mir eben gezeigt hast! D u siehst gut
aus auf dem Pferd! W i e machst du das? D e i n
Pferd steht — und plötzlich galoppiert es! Ich
dachte, es m u ß zuerst mal i n Gang kommen,
also zuerst gehen und dann traben und dann
galoppieren."
„Du lernst das alles. D u wirst lernen, deinem
Pferd mit dem kleinen Finger v e r s t ä n d l i c h zu
machen, was du von i h m erwartest."
„Mit dem kleinen Finger?"
„Ja, so kann man s a g e n . . .Ich w ü r d e ja auch
kommen, wenn du mir mit dem kleinen Finger
winkst."
„Du! W i e nennt man das, was du bist?"
„Frag m i c h nicht, was i c h bin, sondern was
ich für dich sein w i l l ! . . . U n d jetzt — der Ernst
des Lebens, der zur Freude werden soll für Roß
und Reiter, frei nach meinem Prinzipal gesprochen. U n d Scherritt".
T
Normalnull
(Abk.)
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L-
Auflösung
pers.
Fürwort
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iV
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Fluß i n
Pommern
Zei c h .
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Nadelbaum
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Buchstabe)
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Roman
v.Zola
Leuten schauen wir rein, es ist ein kleiner Betrieb, ein fleißiges Ehepaar, so Mitte dreißig.
Sie wahrscheinlich Anfang dreißig. Eine J ü d i n ,
eine h ü b s c h e Frau. Hast du etwas gegen
Juden?"
Blütenpollen
Ginseng /Knoblauch
Unser Kreuzworträtsel
ost ;-r.
Ort
n ö r d l i ch
d«Kemel
1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 7
Buntkatalog an.
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91O-53
c
^fchwerfiier
1. D e z e m b e r 1984 -
£ o s OftimußtnbluJl
Unterhaltung
F o l g e 48 -
Seite 8
Krnst Richter
Geheimauftrag" um Mitternacht
ie z w e i t e K r i e g s w e i h n a c h t zog ü b e r das
L a n d . In K ö n i g s b e r g herrschte nicht nur
tiefer W i n t e r . E s w a r e n friedliche
W e i h n a c h t e n — fern der K r i e g . H i e r a n h e i melnder
Lichterglanz,
M a r z i p a n für
Schleckermäuler und „Schneegestöber" zum
A u f w ä r m e n gegen die g r i m m i g e K ä l t e . H e i l i g a b e n d in K ö n i g s b e r g . L ä n g s t w a r e n die C h o r ä le v e r k l u n g e n , geblasen i n alle v i e r H i m m e l s r i c h t u n g e n v o m S c h l o ß t u r m aus. „ V o m H i m m e l h o c h , da k o m m i c h her" u n d a u c h „ N u n
ruhen alle W ä l d e r " . Ü b e r d e n S t e i n d a m m
w a r e n a u c h die W e i h n a c h t s m u s i k a n t e n gezogen. U n t e r i h r e n Stiefeln k n i r s c h t e der Schnee.
Leiser als sonst q u i e t s c h t e n die letzten Straß e n b a h n e n u m die G e s e k u s p l a t z - K u r v e , a c h
nein, die h i e ß d a m a l s ja F r i t z - T s c h i e r s e - P l a t z .
Der S c h n e e h e m m t e das G e k r e i s c h e der R ä d e r
in der S c h i e n e n k u r v e .
D
In d e n m e i s t e n W o h n u n g e n war die Bescherung l ä n g s t v o r b e i , die K e r z e n an d e n W e i h n a c h t s b ä u m e n g e l ö s c h t , der P u n s c h getrunken. N o c h e i n Blick durchs Fenster n a c h draußen. E i s b l u m e n . U n d die Q u e c k s i l b e r s ä u l e war
tief unter d e n Gefrierpunkt abgesunken. W i r
Hilde Michalski
Ein Bündel Stroh
n diesen W o c h e n gehen die G e d a n k e n oft
z u r ü c k i n die H e i m a t , i n die K i n d e r z e i t u n d
w e c k e n so m a n c h e E r i n n e r u n g . E i n e aus
meiner f r ü h e s t e n K i n d h e i t ist m i r bersonders
i m G e d ä c h t n i s g e b l i e b e n u n d i c h d e n k e gern
an sie z u r ü c k . U n s e r V a t e r hatte uns eine K r i p pe gebastelt. S i e w a r sicher nicht ü b e r m ä ß i g
groß, aber m e i n e r Schwester u n d m i r e r s c h i e n
sie riesig. In diese leere K r i p p e , die auf e i n e m
k l e i n e n S c h r a n k stand, legte m e i n e M u t t e r a m
ersten A d v e n t s s o n n t a g e i n geschnitztes J e s u s k i n d . F ü r d i e K r i p p e p a s s e n d hatte der
V a t e r e i n B ü n d e l S t r o h geschnitten, das so i m
t KücherVscHrank aufbewahrt wurde, d a ß w i r
K i n d e r e s p i c h t e r r e i c h e n k ö n n t e n . Immer,
. w e n n w i r n u n besonders artig waren, uns n i c h t
gezankt hatten, p ü n k t l i c h v o m S c h l i t t s c h u h laufen oder R o d e l n n a c h H a u s e k a m e n , b e i m
A b t r o c k n e n des G e s c h i r r s o h n e M u r r e n h a l fen, durften w i r e i n e n H a l m , d e n uns die M u t t er gab, i n die K r i p p e legen. Selbst das A u s s t e c h e n der W e i h n a c h t s p l ä t z c h e n oder das E i n gestehen einer k l e i n e n L ü g e g e h ö r t e n mit z u
diesen „ g u t e n Taten". Z w i s c h e n d u r c h sagte
a u c h der V a t e r m a n c h m a l : „Dies war e i n besonders guter Tag, w i r w o l l e n jeder e i n e n
H a l m dazutun." W e n n die G r o ß m u t t e r , die
i m m e r e i n gestricktes E r m l ä n d e r h ä u b c h e n
trug, uns besuchte u n d froh war, an d i e s e m T a g
k e i n „ Z i p p e r l e i n " z u haben, d a n k t e sie G o t t
u n d legte e i n e n H a l m h i n e i n .
I
r
So k a m H a l m auf H a l m i n die K r i p p e , u n d
das W e i h n a c h t s f e s t r ü c k t e i m m e r n ä h e r . W i e
erfreut w a r e n w i r dann, w e n n a m H e i l i g e n
A b e n d das J e s u s k i n d , angestrahlt v o n d e n
b r e n n e n d e n K e r z e n des b u n t g e s c h m ü c k t e n
T a n n e n b a u m e s i n der bis z u m R a n d g e f ü l l t e n
K r i p p e auf Stroh lag.
Winter: Schnee verzaubert Stadt u n d Land
Foto Hallensleben
k a m e n aber n o c h nicht zur Ruhe. W i r i m H a u s
S t e i n d a m m 88/90 s c h r ä g g e g e n ü b e r v o m
Lichtspielhaus A l h a m b r a .
In der W o h n u n g meines G r o ß v a t e r s H e r m a n n Sprie ( L e d e r w a r e n g e s c h ä f t ) sollten
n ä m l i c h z u dieser nachtschlafenden W e i h nachtszeit n o c h m a l s die K e r z e n a m d e c k e n h o h e n T a n n e n b a u m e n t z ü n d e t w e r d e n . Erst
aber m u ß t e i c h — 17jährig — d e n „ G e h e i m a u f trag" a u s f ü h r e n . Bis 1940 w o h n t e bei uns
A m t s g e r i c h t s r a t H e r m a n n M a r x . In D i e n s t
und W ü r d e n viele Jahre beim Landgericht
hinter d e m N o r d b a h n h o f t ä t i g gewesen. U n s e r
O n k e l M a r x , w i e w i r i h n nannten, war Junggeselle u n d z u s e i n e m u n d u n s e r e m U n g l ü c k
H a l b j u d e . Ich k a n n m i c h n o c h an die langen
n ä c h t l i c h e n D i s k u s s i o n e n erinnern, als m e i n e
E l t e r n i h m k l a r m a c h e n w o l l t e n , d a ß es für i h n
n o c h Zeit z u m A u s w a n d e r n w ä r e . D i e M i t t e l
d a z u hatte er. A b e r nein, O n k e l M a r x war zwar
nicht mit H i t l e r einverstanden, gab d e n K r i e g
a u c h s c h o n v e r l o r e n , b e v o r er erst r i c h t i g beg o n n e n hatte, fühlte sich aber für seine Person
sicher: „Ich habe i m E r s t e n W e l t k r i e g das E i serne K r e u z erster K l a s s e b e k o m m e n . Ich b i n
auf d e n H i t l e r d i e n s t l i c h vereidigt worden, was
soll m i r passieren?" Es k a m etappenweise, das
U n g l ü c k . Z u n ä c h s t durfte unser O n k e l M a r x
nicht m e h r mit sogenannten A r i e r n z u s a m m e n w o h n e n . Er packte das N o t w e n d i g s t e z u s a m m e n u n d zog z u der F a m i l i e F r ü h l i n g e i n
paar H ä u s e r weiter zur G e s e k u s p l a t z - E c k e
hinunter. W i r — vor allem ich — besuchten
ihn, u n d er k a m z u uns. D a s ging eine Z e i t gut.
D a n n durften J u d e n ohne gelben Stern nicht
m e h r auf die S t r a ß e . O n k e l M a r x verschanzte
s i c h i n s e i n e m Z i m m e r . Ich stellte für unsere
F a m i l i e die V e r b i n d u n g z u i h m her, i m m e r
aufpassend, d a ß es n i e m a n d beobachtete,
w e n n i c h i m dritten Stock bei der F a m i l i e F r ü h ling klingelte u n d h i n e i n s c h l ü p f t e .
D i e F r ü h l i n g s b e k a m e n k e i n e K o h l e für die
Ö f e n . Im Z i m m e r v o n O n k e l M a r x war es bitterkalt. E r lag d i c k v e r m u m m t i m P e l z m a n t e l
mit P e l z k a p p e auf d e m Sofa. Immer las er Bücher u n d Z e i t u n g e n , die i c h i h m brachte. In
dieser H e i l i g e n N a c h t sollte er z u uns k o m m e n . Es w ü r d e s e i n w i e früher, als i c h als ganz
k l e i n e r B u b auf s e i n e n K n i e n ritt, u n d er m i r
tolle A b e n t e u e r vorlas. D a s d a c h t e n w i r . U n d
s c h l i e ß l i c h war er a u c h d a m i t einverstanden,
dieses U n t e r n e h m e n m i t z u m a c h e n .
K u r z n a c h M i t t e r n a c h t pirschte i c h m i c h
also an d e n H ä u s e r n entlang zur G e s e k u s -
Markus Joachim Tidick
platzecke u n d hinauf z u der F r ü h l i n g s c h e n
W o h n u n g , a m ganzen K ö r p e r b i b b e r n d —aber
nicht w e g e n der K ä l t e . D e r S t e i n d a m m war fast
menschenleer. E i n paar Landser, die H e i m a t u r l a u b hatten, z o g e n offensichtlich angeheitert mit i h r e n M ä d c h e n h e i m w ä r t s . K e i n w a c h sames P o l i z e i a u g e z u dieser c h r i s t l i c h e n S t u n de. U n b e m e r k t war i c h d r ü b e n u n d s c h n e l l
n a h m i c h d e n alten M a n n b e i m A r m u n d zog
i h n z u u n s e r e m H a u s . K e i n J u d e n s t e r n „zierte"
s e i n e n s c h w a r z e n Palitot. W i r k a m e n gut an
u n d a u c h die T r e p p e n u n b e m e r k t hinauf z u m
z w e i t e n Stock.
W ä r m e u m g a b uns alle. D i e K e r z e n w u r d e n
angesteckt u n d eine W e i h n a c h t s p l a t t e aufs
G r a m m o p h o n gelegt. G a n z w i e z u v o r programmiert. Fast m e c h a n i s c h w u r d e n a u c h die
G e s c h e n k e ausgebreitet. P r a k t i s c h e S a c h e n :
warme
Handschuhe,
Filzpantoffeln, e i n
selbstgestrickter Schal, d i c k e s U n t e r z e u g u n d
Eßbares. A b e r Gefühle und Empfindungen
hatten s i c h nicht p r o g r a m m i e r e n lassen. Es
k a m k e i n e Freude auf, k e i n Geborgensein,
s o n d e r n A n g s t u n d Sorge u n d Bitterkeit d o m i nierten. W i r alle w a r e n still u n d nur n o c h traurig. Es n ü t z t e n k e i n e n o c h so f r ö h l i c h e n E r i n - Advent: D i e Z e i t der L i c h t e r b e g i n n t
n e r u n g e n an vergangene W e i h n a c h t e n , als i c h
Foto Zimmermann
z u m Beispiel mit d e m g r o ß e n b u n t e n T e l l e r i m
T r e p p e n h a u s stolperte u n d alle S ü ß i g k e i t e n ,
N ü s s e , A p f e l u n d M a r z i p a n d u r c h das T r e p - platte w u r d e v o r z e i t i g z u m S c h w e i g e n gep e n h a u s k o l l e r t e n , so d a ß die N a c h b a r n er- bracht. Ich s p ü r t e d i e O h n m a c h t , d i e u n s i n
schreckt die T ü r e n aufrissen. N e i n , d i e s m a l dieser H e i l i g e n N a c h t v e r e i n t e .
blieb alles ganz still, u n d a u c h die W e i h n a c h t s Zwei Stunden später führte ich unseren
O n k e l M a r x wieder i n die kalte W e i h n a c h t s nacht z u r ü c k i n s e i n fast g e n a u s o kaltes, e i n sames Z i m m e r . G u t e N a c h t u n d d a n k e — b i s
Lied im Dezember
m o r g e n . S c h n e l l lief i c h z u r ü c k , v o r b e i a n
e i n e m B e t r u n k e n e n , der a n der H a u s w a n d
Verweile, Sonne, noch ein wenig!
lehnte. W e n n der i n e i n e n S c h n e e h a u f e n a m
Der Winter ist so lang.
S t r a ß e n r a n d fällt u n d e i n s c h l ä f t , w i r d er erfrieUnd wärm die
Bäume,
ren m ü s s e n , dachte ich.
schenk den
Blättern
In u n s e r e m w a r m e n Z u h a u s e s a ß e n a l l e
ein bißchen
Lichtgesang.
n o c h da, w i e i c h sie m i t O n k e l M a r x v o r e i n
paar M i n u t e n v e r l a s s e n hatte. S i e w e i n t e n s i c h
Der jubelt hell noch in den
Stürmen,
aus u n d r i e b e n s i c h fast e i n w e n i g v e r l e g e n d i e
die der November
bringt,
A u g e n , als i c h ins Z i m m e r k a m .
bis er im harschen Hauch des Frostes
Onkel M a r x wurde irgendwann i m Frühklanglos
versinkt.
s o m m e r 1941 abgeholt. A l s i c h i h n w i e d e r
e i n m a l b e s u c h e n w o l l t e , sagte m a n m i r , geEin Glanz von deinem Reichtum
bleibe
stern w ä r e n z w e i M ä n n e r i n Z i v i l d a g e w e s e n
in unsern Blick
gebannt,
und hätten ihn mitgenommen. A u f N i m m w i e bis über winterliche
Starre
dersehen. N i e m e h r h a b e n w i r v o n O n k e l M a r x
der Frühling hebt die Hand
etwas g e h ö r t . E r ist uns a l l e n u n v e r g e s s e n geHans Bahrs
b l i e b e n , w i e dieser H e i l i g a b e n d i n K ö n i g s b e r g .
MW.
Ein Soldat fährt an die Ostfront
Im O s t e n , D e z e m b e r 1944
er Soldat, der i m Z u g e n a c h O s t p r e u ß e n
saß, war w ä h r e n d der v e r g a n g e n e n M o nate i n Italien, i n F r a n k r e i c h u n d auf
d e m B a l k a n gewesen. E r hatte die N o t der
V o l k s d e u t s c h e n i n S e r b i e n gesehen, u n d jetzt
rief seine H e i m a t i n gleicher N o t .
D i e G l e i s e , ü b e r die der Z u g o s t w ä r t s rollte,
w a r e n sonst seine U r l a u b s s t r e c k e gewesen,
jetzt f ü h r t e n sie zur F r o n t . A u f d e m Bahnhof
seiner H e i m a t s t a d t wartete nicht seine F r a u
m i t d e m J u n g e n u n d für d e n A u f e n t h a l t v o n
e i n paar S t u n d e n , d e n er i n K ö n i g s b e r g hatte,
ließ er s e i n e n R u c k s a c k w i e i n jeder b e l i e b i g e n
fremden Stadt, bei der G e p ä c k a u f b e w a h r u n g
der W e h r m a c h t .
D i e H a n d tastete n a c h d e m S c h l ü s s e l i n der
M a n t e l t a s c h e , als er z u seiner W o h n u n g fuhr,
die, w i e d u r c h e i n W u n d e r , m i t t e n z w i s c h e n
völlig v e r w ü s t e t e n S t r a ß e n z ü g e n erhalten geb l i e b e n war. Er w u ß t e es aus Briefen u n d E r z ä h l u n g e n . — In z a h l l o s e n S t ä d t e n D e u t s c h l a n d s
u n d Europas hatte der Soldat die furchtbaren
S p u r e n dieses grausamsten aller K r i e g e gesehen, sie w a r e n i h m zur t ä g l i c h e n b e k a n n t e n
U m g e b u n g geworden. U n d d o c h b i ß e r die
Z ä h n e z u s a m m e n , als die S t r a ß e n b a h n d u r c h
die e n d l o s e n S p a l i e r e z e r s t ö r t e r W o h n h ä u s e r ,
a n d e n R e s t e n des e h r w ü r d i g e n D o m e s , der
alten U n i v e r s i t ä t , des Schlosses v o r b e i r o l l t e .
D
A l s er die W o h n u n g s t ü r mit d e m seltsamen
G e f ü h l eines H e i m k e h r e r s öffnete, der d o c h
n i c h t z u H a u s e s e i n darf, d e m n o c h der G r u ß
seiner L i e b e n i m w o h l v e r t r a u t e n K o r r i d o r
entgegenschall, u n d der nur als f l ü c h t i g e r G a s t
unter das eigene D a c h tritt, d a griff die A t m o s p h ä r e der R ä u m e fast k ö r p e r l i c h n a c h i h m mit
H ä n d e n , die i h n h i n e i n r i s s e n v o n Z i m m e r z u
Zimmer.
N o c h stand der g r ö ß t e T e i l der M ö b e l , die er
so liebte, es gab H a u s r a t i n der K ü c h e , B ü c h e r
i m A r b e i t s z i m m e r . A l l e s war g e s ä u b e r t v o n
Staub u n d Schutt, u n d sogar die w e n i g e n F e n - l o n e des V o l k s s t u r m e s der Stadt z u r S c h i e ß ster, die h e i l g e b l i e b e n waren, als die D e t o n a - ü b u n g v e r s a m m e l n .
t i o n s w e l l e n G l a s u n d T ü r r a h m e n herausrisIm Z u g zur F r o n t s a h der S o l d a t v i e l e O s t sen, hatte seine k l e i n e F r a u v o r der A b r e i s e
p
r
e
u ß e n . M a n c h e n k e n n t er a m g r ü n - w e i ß - r o b l i t z b l a n k g e p u t z t B e i der N a c h r i c h t v o n d e n
A n g r i f f e n hatte er d a m a l s i m G e i s t e s e i n e n Be- t e n B a n d der M e m e l - M e d a i l l e , a n d e r e n u r a n
sitz abgeschrieben. N u n war n o c h so v i e l da, d e m Blick, m i t d e m sie d u r c h das F e n s t e r i n d i e
v i e l mehr, als andere b e s a ß e n , d o c h er fuhr m i t Landschaft s c h a u e n . Ü b e r die L a n d s t r a ß e n
M a r s c h g e p ä c k zur F r o n t u n d beging z u glei- k n a r r e n F u h r w e r k e m i t F l ü c h t l i n g e n aus d e m
G r e n z g e b i e t . Panzer h a l t e n unter d e n B ä u m e n
cher Z e i t W i e d e r s e h e n u n d A b s c h i e d .
D a ß die D i n g e e i n e n so a n r ü h r e n , d a ß sie so der D o r f s t r a ß e . F r a u e n , d i e n o c h z u g r e n z n a rufen k ö n n e n , i n ihrer verlassenen H i l f l o s i g - h e n O r t e n w o l l e n , u m i h r e H a b e z u retten,
keit — d a c h t e er mit h e i ß e n A u g e n . D a lagen d r ä n g e n s i c h i n d e n P e r s o n e n z ü g e n . S i e s i n d
i m W o h n z i m m e r auf der C o u c h e i n k l e i n e s r u h i g , w i e es n u r der m i t K a m p f u n d s c h w e r e m
Blechauto, d e m e i n R a d fehlte, u n d e i n s c h o n S c h i c k s a l vertraute G r e n z l a n d m e n s c h s e i n
fast formloser Stoffhund, der „ W u r s t e l " . M i t k a n n . U n d i m m e r l a u t e r w i r d der R u f der H e i d e m W u r s t e l war s c h o n s e i n j ü n g s t e r Bruder mat. T i e f u n d s c h w e r s c h e i n t das L a n d z u
ins Bett gegangen, u n d s e i n J u n g e hatte jahre- atmen, er ruft u n d s c h i c k t seine K i n d e r dort
lang nicht ohne i h n einschlafen k ö n n e n . V o n h i n , w o sowjetische P a n z e r i h r e n B o d e n pflüz w e i G e n e r a t i o n e n war das l ä c h e r l i c h e D i n g gen, w o die G r a n a t e n h e r a n o r g e l n u n d w o für
k a p u t t g e l i e b t w o r d e n , u n d es lebte n o c h deutsche M ä n n e r , d i e m i t b l u t i g e n B i n d e n u m
i m m e r . E r w a n d t e s i c h mit G e w a l t ab u n d ging K o p f e u n d A r m e m ü d e n S c h r i t t e s z u r ü c k w a n ins andere Z i m m e r . Er nagelte die v o m W i n d dern, n e u e K ä m p f e r g e b r a u c h t w e r d e n , d i e i n
abgerissene P a p p e w i e d e r ans Fenster des d i e L u c k e n treten. V e r b i s s e n , erbittert w i r d
K i n d e r z i m m e r s ; er holte e i n e n L a p p e n u n d der K a m p f g e f ü h r t , a m s c h w e r s t e n dort, w o h e r
w i s c h t e die g r o ß e W a s s e r l a c h e v o m F u ß b o d e n d i e F l ü c h t l i n g e k o m m e n , dort, w o der G e g n e r
auf. Er m a c h t e sich i n der K ü c h e W a s s e r h e i ß m i t g e w a l t i g e n M a s s e n a n M e n s c h e n u n d M a u n d rasierte s i c h . S e i n e A u g e n u n d seine terial v o n der G r e n z e her v o r s t ö ß t , dort, w o u n H ä n d e s p r a c h e n mit jedem D i n g , das er sah sere S c h l a c h t n i e g e r u n d J ä g e r i n u n e r m ü d l i c h e n Tiefangriffen d e n K a m p f der G r e n a d i e r e
oder a n f a ß t e .
D a n n war seine Z e i t u m . D i e F r o n t an der u n d F a l l s c h i r m j ä g e r u n t e r s t ü t z e n , w o sie Luft
G r e n z e u n d auf d e m B o d e n der o s t p r e u ß i s c h e n
che n
°PP
H e i m a t rief. D o c h w i e d e r r e i ß t es i h m d e n K o p f
herum, als er d u r c h das W o h n z i m m e r geht,
So ruft die H e i m a t ! D e r S o l d a t h ö r t es lauter
u n d mit e i n e m hilflosen L ä c h e l n o b der eigeu n d lauter w ä h r e n d der Fahrt. N u n ist d e r Z u g
n e n u n g e w o h n t e n W e i c h h e i t packt er d e n
d e rS l d a tf ä h r t
W u r s t e l i n seine Tasche, i n der e i g e n t l i c h ^ e n d u ^ ^ '
A r m e n d u r c h die T r a g r i e m e n des R u c k sdaecnk s
jedes E c k c h e n für M a r s c h v e r p f l e g u n g u n d andere n o t w e n d i g e D i n g e d r i n g e n d gebraucht
:r^nt.Wurstel
wird. M i t dem von K i n d e r h ä n d e n weich und
*
fadenscheinig g e d r ü c k t e n H u n d i m G e p ä c k
Es
handelt
sich
bei
diesem
Text um einen P K
geht er z u m Bahnhof, als s i c h die ersten B a t a i l Sonderbericht aus dem Jahr 1944
n
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1. D e z e m b e r 1984 — F o l g e 48 — Seite 9
£05 Cfnmufimblatt
Ein „Kolumbus
der schwarzen Seele"
Vor 80 Jahren wurde Arnold Krieger in Dirschau geboren
A
uf eine einfache F o r m e l läßt sich das
W e r k A r n o l d Kriegers nicht bringen.
F ü r viele war er nur e i n Bestsellerautor,
o b w o h l er a u c h i n seinen erfolgreichen Büchern hohe A n s p r ü c h e stellte. W a s i h n v o n
d e n meisten arrivierten Zunftkollegen unterschied, war sein entschiedenes Eintreten für
andere. K r i e g e r hat einen b e t r ä c h t l i c h e n T e i l
seiner H o n o r a r e selbstlos für h u m a n i t ä r e
Z w e c k e zur V e r f ü g u n g gestellt.
A l s S o h n eines M i t t e l s c h u l l e h r e r s am 1.Dez e m b e r 1904 i n D i r s c h a u an der W e i c h s e l geboren, w u c h s er dreisprachig auf, da polnische
u n d russische S c h ü l e r A u f n a h m e i m Elternhaus fanden. N a c h d e m S t u d i u m verschrieb er
sich als Schriftsteller v o r a l l e m historischen
T h e m e n , wie i n s e i n e m S c h a u s p i e l ü b e r d e n
erfolgreichen Burgengeneral „ C h r i s t i a n de
Wet", das 60 B ü h n e n aufführten.
Kriegers unbestechlicher Realismus beeindruckte Ernst Rowohlt, der seine ersten B ü c h e r
verlegte. 1934 erschien der R o m a n „Das Blut
der L y s a Gora", e i n d ü s t e r e s Epos ü b e r das
T h o r n e r Blutgericht v o n 1724. D i e Erdbebenkatastrophe v o n A g a d i r war für i h n ebenso e i n
Beispiel menschlicher Ausnahmesituationen,
w i e das S c h i c k s a l des ungarischen R e v o l u t i o n ä r s A l e x a n d e r Petöfi.
W ä h r e n d der d r e i ß i g e r Jahre wollte Eugen
Klopfer i n B e r l i n K r i e g e r s Dostojewski-Schaus p i e l „Fjodor u n d A n n a " inszenieren, für das
s i c h zahlreiche B ü h n e n interessierten. D o c h
das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m verbot jede Auff ü h r u n g . A l s K r i e g e r n a c h 1945 den W e s t a l l i ierten u n b e q u e m e W a h r h e i t e n servierte, sie-
delte er für einige Jahre i n die Schweiz über, wo
er für einen an A l b e r t Schweitzer orientierten
Pazifismus eintrat.
Insgesamt schrieb Krieger, neben seinem
u n e r m ü d l i c h e n Engagement für die Befreiung
des M e n s c h e n i m „ I r r e n h a u s Europa", zwei
D u t z e n d Romane. D i e Jugendrevolte v o n 1968
n a h m er i n „Der K u c k u c k u n d die Z e r r e i ß p r o be" vorweg. Im M i t t e l p u n k t stehen zwei junge
M e n s c h e n , die mit der verlogenen W e l t der
Erwachsenen nicht fertig werden.
D e n Schwerpunkt seines W e r k e s b i l d e n die
A f r i k a - R o m a n e . A u f „ H e n d r i k u n d Sannah"
( M a n n ohne V o l k ) u n d „Der dunkle O r d e n "
(Der Sohn) folgte als g r ö ß t e r Erfolg „Geliebt,
gejagt u n d unvergesen". Der R o m a n erschien
zuerst 1955 und ist 1984 neu aufgelegt worden.
Krieger gelang es, W e s e n u n d Vorstellungswelt der Schwarzen dokumentarisch z u erfassen. Im Gegensatz z u den meisten R o m a n e n
ü b e r Afrika, v e r m i e d er die Perspektive des
w e i ß e r . M a n n e s völlig. Das k o m m t bereits i m
unruhigen, wechselvollen Sprachrhythmus
d e u t l i c h z u m A u s d r u c k , D i e abenteuerliche
Geschichte der schwarzen F ü r s t e n t o c h t e r
Lisa, deren T r a u m v o n Freiheit tragisch endet,
hat sicherlich mehr z u m V e r s t ä n d n i s des
schwarzen K o n t i n e n t s beigetragen, als viele
gut gemeinten Reden der Politiker.
Arnold Krieger: E i n unbequemer Schriftsteller auf der Suche nach W a h r h e i t Foto privat
eigenwilligen H ö r s p i e l a u t o r e n zu Unrecht i n
den Schatten treten lassen.
A r n o l d Krieger war zeitlebens ein unbequemer Schriftsteller, eine Faustfigur auf der
Suche nach W a h r h e i t . In seinen letzten L e bensjahren g r ü n d e t e er noch den „ W e l t b u n d
freier Menschen". A r n o l d Krieger, der i n
Das E c h o auf dieses B u c h war gewaltig. D i e Darmstadt lebte, schonte sich nie. Im A l t e r v o n
K r i t i k verglich das W e r k mit Boris Pasternaks 61 Jahren starb er am 9. A u g u s t 1965. E i n
„Doktor Schiwago" u n d nannte Krieger einen Freundeskreis versucht seitdem, seine Ideen
„ K o l u m b u s der schwarzen Seele". Der große vor dem Vergessen zu bewahren.
A f r i k a r o m a n hat allerdings den Lyriker u n d
Horst Hartmann
Kultur
In der Redaktion
eingetroffene
Neuerscheinungen
Brenske, Helmut (Hrsg.): IkonenV e r l a g Rombach, Freiburg. 164 Seiten,
112 farbige A b b . , L e i n e n mit Schutzumschlag, D M 49,80.
Keller, Horst: Cavael. Monographie
des K ö n i g s b e r g e r K ü n s t l e r s . K l i n k h a r d t
& Biermann Verlagsbuchhandlung,
M ü n c h e n . 192 Seiten, 37 Farbtafeln, 37
Schwarzweißabb.,
Werkverzeichnis,
Leinen, limitierte Auflage, D M 98,—.
Kubach, Erich: Deutsche Dome des
Mittelalters. 27., völlig umgearbeitete
Auflage des erstmals 1910 erschienenen
Blauen Buches v o n W i l h e l m Pinder.
V e r l a g Langewiesche, Königstein. 144
Seiten, 152 A b b . , davon 42 farbig, 55
Grundrisse. Cellophanierter Pappband,
D M 38,—.
Lohkamp, B . : Hannes Schmucker.
L e b e n — W e r k — Theorie. M i t e i n e m
Verzeichnis aller W e r k e , zusammengestellt von H e l g a Schmucker. V e r l a g K a r l
Thiemig, M ü n c h e n . 200 Seiten mit 80
Bildtafeln, davon 43 i n Farbe, sowie 18
einfarbige A b b . i m Textteil u n d 505
A b b . i m Werkverzeichnis. G a n z l e i n e n einband mit mehrfarbigem Schutzumschlag und Schuber, D M 48,—.
Markowski, Henry/Buderath, Bernhard: Die N a t u r dem Menschen Untertan. Ö k o l o g i e i m Spiegel der L a n d schaftsmalerei. Kindler Verlag, M ü n chen. 312 Seiten mit 72 Farbseiten u n d
26
Schwarzweißabb.,
gebunden,
D M 42,—.
Schmucker, Hannes: O s t p r e u ß e n —
Stiller Morgen, 1935; Ostpreußischer
See, Jucha, 1937. Kunstdrucke zweier
Aquarelle.
Verlag
Dr. Wolfgang
Schwarze, W u p p e r t a l . Format 48 c m x
28 c m . B ü t t e n p a p i e r . Einzelpreis D M
18,50 (zusammen D M 30,—) inklusive
V e r s a n d h ü l s e , Porto und Verpackung.
Schoon, Greta: Dat wi ö v e r l e v e n .
L y r i k u n d Prosa i n Platt. M i t Illustrationen von Rika Thie. Davids Drucke, GÖttingen. 96 Seiten, Paperback, D M 11,—.
Straub, Enrico: Berliner G r a b d e n k mäler. Fotografierte Zeugnisse einer
wechselhaften
Geschichte.
Verlag
H a u d e & Spener, Berlin. 128 Seiten, 112
A b b . , cellophanierter Pappeinband, D M
19,80.
*
Nicht immer gab es Hoffnung und Zuversicht
Anmerkungen zur Preisverleihung des Ostdeutschen Kulturrates im Funkhaus Baden-Baden
uf der Suche n a c h d e m Ostdeutschen i n
der Gegenwart" veranstaltet die Stift u n g Ostdeutscher K u l t u r r a t zwei
Wettbewerbe: den Hörspiel- und Erzählwettbewerb, diesen i n z w i s c h e n schon z u m 16.
M a l e , u n d d e n Komponistenwettbewerb, z u
d e m k ü r z l i c h z u m dritten M a l e aufgerufen
wurde. Z u m T h e m a des d i e s j ä h r i g e n H ö r s p i e l u n d E r z ä h l w e t t b e w e r b s „ I m m e r gibt es Hoffnung" m i t der Unterzeile „ E r i n n e r u n g e n —
T r ä u m e — Begegnungen" h i e ß es i n der A u s schreibung: „Die Hoffnung, z u ü b e r l e b e n u n d
also wieder neu z u leben, ist gerade i n den
schwersten S t u n d e n g r ö ß e r gewesen als V e r zweiflung u n d scheinbare Ausweglosigkeit,
als Resignation u n d P a s s i v i t ä t . H e i m a t u n d
Hoffnung s i n d miteinander verschwistert,
darum dieser Wettbewerb."
N i c h t ohne A b s i c h t s i n d es die F u n k h ä u s e r
der Landesrundfunkanstalten — die R u n d funkanstalten n a c h Bundesrecht Deutschlandfunk u n d Deutsche W e l l e stehen noch aus
—, b e i d e n e n der Ostdeutsche K u l t u r r a t nach
d e n W o r t e n seines P r ä s i d e n t e n , D r . Herbert
H u p k a M d B , alljährlich „anklopft", u m für den
H ö r s p i e l - u n d E r z ä h l w e t t b e w e r b „Einlaß z u
begehren". D i e s m a l war es der S ü d w e s t f u n k
Baden-Baden, der s i c h der Bitte bereitwillig
geöffnet hatte. D i e ostdeutsche K u l t u r b e d ü r f e
d r i n g e n d der Öffentlichkeit, sagte D r . H u p k a ,
damit lebendig bleibe u n d vielleicht auch erst
l e b e n d i g wird, „daß zur K u l t u r unseres V o l k e s
i m m e r a u c h der R e i c h t u m all der Landschaften g e h ö r t , die wir heute gern, i n d e m wir leider
eine genaue C h a r a k t e r i s i e r u n g umgehen, die
Vertreibungsgebiete nennen".
W a s freilich d e n L e i t g e d a n k e n des W e t t bewerbs angeht, so m u ß t e n sowohl H u p k a als
a u c h der M o d e r a t o r der Veranstaltung, Dr.
J ö r g Bernhard Büke, eingestehen, „daß M e l a n cholie, B e d r ü c k u n g , A n g s t , Ausweglosigkeit"
und „Enttäuschung und Verzweiflung überwiegen, nicht nur dort, wo v o n , Flucht u n d V e r treibung' berichtet wird, sondern a u c h dort,
w o Gegenwartsstoffe aufgegriffen werden". O b
es n u n an diesem w o h l nicht erwarteten Ergebnis oder an d e m strengen M a ß s t a b bei der
Urteilsfindung der J u r y gelegen haben mag,
a u c h i n diesem Jahr, wie schon 1983, wurde auf
die V e r g a b e eines Ersten Preises verzichtet.
„Der Ostdeutsche Kulturrat m u ß s i c h mit den
ausgezeichneten A r b e i t e n identifizieren k ö n nen", nannte H u p k a als B e g r ü n d u n g hierfür.
In der Feierstunde i n Baden-Baden lasen die
T r ä g e r der b e i d e n zweiten Preise, der 1954 i m
V o g t l a n d geborene u n d dort aufgewachsene,
1980 ü b e r W e s t - B e r l i n i n die Bundesrepublik
Deutschland abgeschobene u n d nun i n G ö t tingen studierende Utz Rachowski und die
1937 i m Burgertland geborene Und i n K ä r n t e n
aufgewachsene L i n d e Rotta Textstellen aus
ihren p r e i s g e k r ö n t e n A r b e i t e n . Rachowski beschreibt i n seiner Skizze „Der letzte Tag der
K i n d h e i t " treffend und treffsicher seine Betroffenheit a m Tage des Einmarsches v o n T r u p p e n
des W a r s c h a u e r Paktes i n die seinem H e i m a t dorf unmittelbar benachbarte Tschechoslow a k e i u n d das damit markierte Ende der
K i n d h e i t des D r e i z e h n j ä h r i g e n . Linde Rotta
sieht sich i n ihrer E r z ä h l u n g „Ganz L o n d o n
liegt i m Sonnenschein" als jenes s i e b e n j ä h r i g e
K i n d , das Ende 1944 den V o r m a r s c h der sowjetischen A r m e e durch ihre H e i m a t erlebt hat
u n d nun nach 40 Jahren noch immer auf der
vergeblichen Suche nach S i n n u n d Selbstvers t ä n d n i s schmerzliche Ratlosigkeit u n d bleibende Trauer empfindet.
A u c h für die A r b e i t e n v o n Frederike Frei,
1945 i n N o r d d e u t s c h l a n d geboren u n d dort
aufgewachsen, v o n Dr. Johanna v o n H e r z o genberg, 1921 i m B ö h m i s c h e n geboren u n d
v o n der Landschaft g e p r ä g t , u n d v o n BritaA n d r e a Nasarski, 1954 i n Berlin geboren u n d
dort b e i m Rundfunk tätig, die alle mit einem
dritten Preis ausgezeichnet wurden, gilt die
Erkenntnis, d a ß es sich hier u m die literarische
Verarbeitung v o n Erlebnissen handelt, die
ohne den Z w e i t e n W e l t k r i e g u n d die nachfolgende Aufteilung Deutschlands nicht denkbar
w ä r e . D a ß freilich die eine Sparte, die der
W e t t b e w e r b i n guter A b s i c h t einbeziehen
will, das H ö r s p i e l n ä m l i c h , nicht oder nur sehr
selten z u m Zuge kommt, mag an den dramaturgischen A n s p r ü c h e n der medienspezifischen Form, vielleicht aber auch daran liegen,
d a ß hier die Schwelle der Realisierbarkeit i m
elektronischen M e d i e n b e r e i c h v o n diesem
m ö g l i c h e r w e i s e zu hoch angelegt ist.
Andererseits beschwor gerade die A t m o s p h ä r e der diesmal gastgebenden Rundfunkanstalt die Erinnerung an zumindest drei ostdeutsche P e r s ö n l i c h k e i t e n , die, jede auf ihre
W e i s e , zu den Pionieren des Rundfunks i n
D e u t s c h l a n d g e h ö r e n u n d deren W u r z e l n sich
in W i r k e n und W e s e n aus Ostdeutschland
herleiten: H a n s Bredow, der Schöpfer des
deutschen Rundfunks, 1879 i n Schlawe i n
P o m m e r n geboren (nach ihm ist die S t r a ß e benannt, die d u r c h das G e l ä n d e des S ü d w e s t funks führt), F r i e d r i c h Bischoff, 1896 i n N e u mark i n Schlesien geboren u n d Intendant
nicht nur des Schlesischen Rundfunks bis
1933, sondern auch des S ü d w e s t f u n k s von
1946 bis 1965, s c h l i e ß l i c h K a r l Sczuka, 1900 i m
Hultschiner L ä n d c h e n geboren und einstmals
Hauskomponist der F u n k h ä u s e r i n Breslau
u n d Baden (nach ihm ist ein Hörspiefpreis des
S ü d w e s t f u n k s benannt).
N i c h t nur Dr. Herbert H u p k a als Veranstalter, auch Dr. Hubert Locher, der gastgebende
Programmdirektor Hörfunk und stellv. Intendant des S ü d w e s t f u n k s , u n d Ministerialdirigent Fuchs, der die Preise i m N a m e n von Bundesinnenminister
Friedrich Z i m m e r m a n n
ü b e r r e i c h t e , zitierten nicht allein die N a m e n .
H i e r spannte sich jener Bogen, der zugleich die
Legitimation für die A r b e i t des Ostdeutschen
Kulturrates ist.
Heinz Rudolf Fritsche
Die Redaktion b e h ä l t sich einzelne
Rezensionen vor.
Themen um Flucht undAuflösun
Bernsteinarbeiten von Jan Holschuh im Deutschen Elfenbeinmuseum
as Deutsche Elfenbeinmuseum i n Erb a c h / O d e n w a l d zeigt noch bis zum 31.
Dezember täglich v o n 10 bis 12.30 Uhr
u n d v o n 14 bis 17 Uhr (Katalog ist erhältlich)
zwei Sonderausstellungen: das Ergebnis des
internationalen Wettbewerbs 1984 „Passform" und „Jan H o l s c h u h : Bernstein '84".
Die erste A u s s t e l l u n g p r ä s e n t i e r t die A r b e i ten junger N a c h w u c h s k ü n s t l e r , die sich mit
dem Werkstoff Elfenbein beschäftigt haben.
Die Schau mit Bernsteinarbeiten von Jan H o l schuh, ü b r i g e n s lange Jahre k ü n s t l e r i s c h e r
Leiter der K ö n i g s b e r g e r Bernsteinmanufaktur
u n d Lehrer an der dortigen Kunst- u n d G e werk-Schule, kommt auch nicht v o n ungefähr,
ist doch dem Deutschen Elfenbeinmuseum ein
Bernsteinkabinett angeschlossen, dessen E x ponate zum g r o ß e n T e i l noch aus K ö n i g s b e r g
stammen.
Museumsdirektor Dr. H a n s - W e r n e r Hegemann schreibt i m V o r w o r t zum Katalog der
Ausstellung: „ 1975konnte erstmals eine große
Bernsteinausstellung gezeigt werden. Unter
den Exponaten befanden sich auch frühe
Bernsteinarbeiten — G e r ä t e und Kleinplastik e n — von Jan H o l s c h u h . . . In seinen A r b e i t e n
aus dieser frühen Zeit deuteten sich bereits besondere k ü n s t l e r i s c h e Beziehungen H o l schuhs zu dem Werkstoff Bernstein an, die er
unter den Z w ä n g e n der manufakturellen Produktionsmethoden damals noch nicht durchgehend realisieren konnte. Befreit von diesen
Z w ä n g e n faßte H o l s c h u h nun Jahrzehnte s p ä ter i n Erbach den E n t s c h l u ß , auch als Berns t e i n k ü n s t l e r sein Oeuvre mit A r b e i t e n abzurunden, die dieses M a t e r i a l unter ü b e r r a schend neuen A s p e k t e n z e i g e n . . . "
Di
„Bernstein hat m i c h schon i n den zwanziger
Jahren als Wortbegriff angezogen und gefesselt", e r l ä u t e r t H o l s c h u h seine N e i g u n g z u m
„Gold der Ostsee". Der g e b ü r t i g e Hesse, Jahrgang 1909, berichtet weiter: „Ich erlebte durch
ihn, wie Unruhe und Empfindsamkeit wuchsen, wie die Vielfältigkeit seiner Formen und
Farben einen dauernden Reiz, zu immer neuen
Formulierungen zu kommen, a u s ü b t e n . Ich erlebte auch, was Behutsamkeit i m Umgang mit
dem kostbaren Werkstoff bedeutet."
„Meine privaten Bernsteinarbeiten", bedauert der Künstler, „sind verschollen. Eine
A n z a h l v o n G e m m e n verbrannte i n Königsberg. N a c h 50 Jahren halte i c h nun wieder
Bernstein in den H ä n d e n . Längst Vergangenes
wird wieder lebendig. M i t dieser neuen K o n taktaufnahme schrumpft die Z e i t . . . W i e unter
Zwang kreisen die T h e m e n u m Flucht u n d
Auflösung. W a s ich für ü b e r w u n d e n hielt, wird
wieder lebendig, d r ä n g t sich immer wieder
neu auf und vermischt sich mit G e g e n w ä r t i gem, mit dem Fragen um die Existenz des
Menschen und den Zweifeln, die h i n t e r g r ü n dig unseren A l l t a g durchsetzen."
In den ü b e r 60 A r b e i t e n des K ü n s t l e r s , die in
Erbach zu sehen sind, zeigt sich immer wieder,
was Dr. Ulla Stöver, Geschäftsführerin der G e sellschaft für Goldschmiedekunst e. V . H a m burg, einmal ü b e r Jan H o l s c h u h gesagt hat: „Er
will den Schlaf des einstmals lebendig O r g a n i schen nicht stören, T r ä u m e der S c h ö p f u n g
nicht deuten und Verschleiertes nicht e n t b l ö ß e n . . . Ihm geht es darum, dem W u n d e r , d e m
Unwiederholbaren, behutsam, gleichsam tradierend eigenes Erleben anzuvertrauen." S i S
£05 Cftptojßmblatt
Jugend
I. D e z e m b e r 1984 -
F o l g e 48 -
Seite 10
Der erste Cindiuck ist oft entscheidend
Mit der
richtigen
B e w e r b u n g steigen auch d i e
Cinstellungschancen
Name,Geburtstag,-ort,Staa sanjehongke t.Farn,
lienstand, Schulbildung, Wehrdienst, Bern saus
bildung, berufliche Tätigkeit. A u c h für den Aufbau
des eigentlichen Bewerbungsschreibens gibt es
einigeguteAnhaltspunkte.Alserstesmußesaußerl i c h p e r f e k t s e i n | D I N A 4 - F o r m a t , S c h r . f t b ü d Rand
Absätze, Rechtschreibung, Zeichensetzung), und
sein Inhalt sollte übersichtlich sein. M a n verfahrt
am besten nach folgendem Schema: Wichtige persönliche Daten, Kenntnisse, Fähigkeiten bisherige
Erfolge, Referenzen. Übertreibungen fallen dabei
nur negativ auf. Man sollte möglichst knapp und
genau erklären, warum man die Stelle haben will
und sich zutraut. Besonderheiten sollten erläutert
und begründet werden, z. B. Unterbrechung der Berufslaufbahn oder Arbeitsplatzwechsel.
Tja, liebe Freunde,
jetzt gehts wieder tos: Das GeschenkeAussuchen meine ich. Denn Weihnachten
steht bekanntlich vor der Tür. Im großen und
ganzen lassen sich in diesen Tagen zwei
Vorweihnachts-Typenbeobachten.Dereine
hat keine Schwierigkeiten, nette Gaben für
die lieben Anverwandten oder Freunde auszusuchen (zur Not darfs auch ein MichaelJackson-Album für die Großmutter oder gar
ein Paar Rennski für Opa sein —wenn die
beiden damit nichts anfangen können, dürfen sie's halt dem Enkel zurückgeben,
der
ganz bestimmt nicht beleidigt ist), kann sich
aber selbst nicht entscheiden: Soll man das
Mofa auf den Wunschzettel setzen — oder
nur eine Stereo-Anlage und lieber noch drei
Jahre bis zum 18. Geburtstag warten, um
dann gleich eine 500er Honda auf (oder
neben) den Gabentisch stellen zu lassen?
Der andere Vorweihnachts-Typ
hat in
bezug auf die eigene Person keine Probleme.
Entweder weiß er schon seit dem 25.12.1983,
was der Weihnachtsmann diesmal zu bringen hat oder aber er vertraut auf dessen
Ideenreichtum und läßt sich überraschen.
Schwieriger wird es für ihn aber, wenn er
selbst für andere etwas besorgen will: Kann
man der Tante, deren häufige
Einladungen
zum Abendessen die lieben Verwandten nur
folgen, wenn sie sich unterwegs noch an der
Pommesbude vollstopfen konnten, wirklich
ein Kochbuch schenken, ohne sie tödlich zu
beleidigen?
Probleme über Probleme, wie man sieht —
eigentlich komisch, daß da vor mir noch niemand die ideale Lösung gefunden hat, die da
lautet: Weg vom Gegenständlichen!
Verschenkt Geld! Nach der Faustregel: Immer
rund 5 DM weniger verschenken, als man
seiher zu erwarten hat! Das wäre doch das
Ende aller Nöte. Oder?
fragt Lorbaß
Die Bewerbungsunterlagen umfassen außer dem
Lebenslauf Zeugnisse und Lehrgangsbescheinigungen, Referenzen und Arbeitsproben (alles in
Kopien). Bei größerer Anzahl sollten die Anlagen
numeriert und im Anschreiben vermerkt sein.
Kommt nun eine Aufforderung des Arbeitgebers,
sich bei ihm persönlich vorzustellen, ist ein Teilerfolg schon erreicht. Und diese Chance sollte man
nutzen, indem man sich auf das Vorstellungsgespräch gut vorbereitet. Das betrifft die Unterredung
an sich, aber auch das Auftreten des Bewerbers und
sein Äußeres. Der erste Eindruck ist nämlich sehr oft
der entscheidende.
Sollte die erste Bewerbung nun nicht gleich zum
Erfolg führen, nur nicht den Mut verlieren! Meist
.. und wenn er früh pensioniert werden will, dann sollte er politischer Beamter werden" sind sachliche und nicht persönliche G r ü n d e für
Zeichnung aus „Hamburger Abendblatt" einen Mißerfolg verantwortlich. Man sollte seine Erfahrungen bei neuen Bewerbungen verwerten —
In einer Zeit, da Arbeitsplätze rar sind, die A r - und systematisch abgehandelt werden, um das In- und Optimist bleiben!
beitslosenzahl längst die Zwei-Millionen-Marke teresse des zukünftigen Arbeitgebers zu wecken.
Zum Thema „Weg zum passenden Arbeitsplatz"
Zur Bewerbung gehört ein Lebenslauf mit Lichtüberschritten hat, ist die richtige Bewerbung für
einen attraktiven Arbeitsplatz wichtiger denn je. bild, der möglichst tabellarisch aufgebaut sein soll- stellen übrigens alle A r b e i t s ä m t e r u m f a s s e n d e Bronp
„Richtig" sollte sie im Inhalt, aber auch der Form te. Dabei hat sich folgende Gliederung bewährt: schüren zur Verfügung.
nach sein. Daher ein paar Tips, wie man sich seinem
erwünschten Arbeitgeber im „rechten Licht" präsentiert.
Wer sich bewirbt, muß überzeugen; er muß es
verstehen, seine persönlichen und beruflichen Qualitäten möglichst gut zu „verkaufen". Das fängt mit
der ansprechenden Form des Bewerbungsschreibens an, das — auch wenn man mehrere „Eisen im
Feuer" hat — keinesfallsfotokopiert oder vervielfältigt sein darf. In höflichem, sachlich-selbstbewußten Ton sollten die wichtigsten Fragen übersichtlich
Der Deutschlandtag der Jungen Union am verganZumindest diesmal konnte also die Aufgabe völgenen Wochenende in Berlin brachte die Entschei- kerrechtlicher Positionen durch den der C D U / C S U
dung: Mit deutlicher Mehrheit wurde der — aber nahestehenden Jugendverband verhindert werden,
immerhin von einer beachtlichen Minderheit ge- das Unbehagen über zukünftige Entwicklungen aber'
stützte — Antrag des Bundesvorstandes, „daß von blieb bei vielen Delegierten. Kritisiert wurde auch,
deutscher Seite die polnische Westgrenze nicht daß das Thema „Deutschlandpolitik" allzu gemehr in Frage gestellt wird", abgelehnt.
schäftsmäßig und ohne innere Anteilnahme angegangenwurde. So sei der Symbolcharakter der geteilVor allem Friedbert Pflüger, Pressesprecher des ten deutschen Haupstadt Berlin, wo die Tagung stattBundespräsidenten und Mitglied des JU-Bundesvor- fand, weder in den Reden oder Diskussionen noch im
standes, hatte den Leitantrag mit dieser völker- Beiprogramm deutlich geworden: Obgleich gerade
Im Sommer dieses Jahres konnte das „Live" rechtswidrigen Forderung ausgearbeitet, er kämpfte
von den jüngeren JU-lern viele sicher noch nie Berlin
eröffnet werden und an der hohen Besucherzahl auch bis zur endgültigen Abschmetterung am Sonnbesucht hatten und hier konkretes Anschauungsmazeigte sich bald, daß sich die Investitionen gelohnt abend gegen 22 Uhr um die Stimmen der Delegierten.
terial zum Thema Deutschland in Form von Mauer
haben. Man hofft, daß sich die Einrichtung bald sel- Doch insbesondere die Junge Union in Bayern, im
oder Brandenburger Tor greifbar nahe gehabt hätten.
ber tragen wird. Besonders angesprochen fühlen Rheinland und in Schleswig-Hostein machten den
dürften sich die 14- bis 16jährigen,denen aufgrund außer von der rechten Hand Weizsäckers (JU-Spott
Trotz der mehrfach bekundeten Überzeugung, daß
des alkoholfreien Ausschanks der Zugang zum am Ende der Tagung: „Weizsäckers linke Hand") die deutsche Frage offen sei, schien doch das Denken
„Live" bis 22 Uhr erlaubt ist. Großes Interesse an auch vom Vorsitzenden Bohr propagierten Kurs der Mehrzahl der Delegierten am Status quo oriendem Projekt haben auch Eltern, die sich bei einem nicht mit. A m Ende verabschiedeten die Delegierten tiert zu sein. Unter der Uberschrift „An der DeutschTag der offenen Tür von der ansprechenden Atmo- dann ein Papier, in dem sich die J U dafür einsetzt, landpolitik hat sich die Junge Union verhoben"
sphäre in der „gesundheitsbewußten" Diskothek „das Heimatrecht von Millionen Polen nicht in Frage" schrieb Karl Feldmeyer in der „Frankfurter Allgeüberzeugen konnten.
zu stellen, zugleich aber darauf hinweist, daß die Öst- meinen Zeitung" dazu: „Wenn jenseits des SpektaDas erste Projekt der „Pusteblume" war somit er- verträge keine Grenzanerkennungsverträge darstel- kels um die ...Oder-Neiße-Grenze auf diesem
folgreich. Weitere sind geplant. Dazu gehört auch len. Neben dem Selbstbestimmungsrecht der Polen Deutschlandtag der Jungen Union etwas wirklich benach wie vor die Vorstellung einer alkoholfreien wird auch das Selbstbestimmungsrecht der Deut- eindruckend, ja beunruhigend war, dann die DiskreKneipe, in der unter dem Motto „Kunst und Kom- schen bejaht und außerdem die Forderung nach panz zwischen dem verbalen Bekenntnis zur Einheit
munikation" kulturelle Veranstaltungen angeboten Volksgruppenrechten für die Deutschen im osteuro- und dem Verzicht darauf, nachzufragen, wie man ihr
werden sollen.
Gisela Weigelt päischen Machtbereich erhoben.
denn näherkommen könnte."
\ , G.
Polnische westgrenze nicht anerkannt
Junge Union bekräftigt auf Deutschlandtag das Selbstbestimmungsrecht
€s geht auch ohne ß i e r und Schnaps
In Hagen wurde die erste Null-Promille-Diskothek eröffnet
Bislang einmalig in der Bundesrepublik ist die
erst vor kurzem in Betrieb genommene Null-Promille-Diskothek „Live" in Hagen. In dieser ganz normalen Diskothek mit Lichtorgel, großer Tanzfläche und
lauter Musik gibt es eine Besonderheit: Zur Erfrischung werden wohlschmeckende alkoholfreie
Mixgetränke anstelle von Bier und Schnaps angeboten.
Die Idee dazu entstand bereits vor drei Jahren, als
der „Verein für alkoholfreie Begegnung" unter dem
Namen „Pusteblume" ins Leben gerufen wurde.
Seine Gründungsmitglieder kamen alle aus der Sozialarbeit und hatten beruflich mit dem Alkoholproblem zu tun. Gemäß der Satzung wollte man
über die Möglichkeit der alkoholfreien Begegnung
dem Alkoholmißbrauch vorbeugen und Bedingungen s< haffen, unter denen es auch Alkoholkranken
und -tjelährdeten möglich ist, abstinent zu bleiben.
Ein Jahr nach der Gründung war der Verein Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und darüber hinaus auch gemäß §9 des Jugendwohlfahrtsgesetzes ein Träger der freien Ju- . Ihilfe. ManplanteeineEinrichtungaufzubauen,
in der vorbeugend gegen Alkoholismus — insbesondere bei Jugendlichen —vorgegangen werden
sollte. Dazu wollte man eine Kneipeeröffnen, inder
nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden.
Doch die Umsetzung der Idee scheiterte bereits an
geeigneten Räumlichkeiten, die aufgrund fehlender
finanzieller Mittel nicht angemietet werden konnten. So war es zunächst eine Notlösung, daß man
erst einmal als „ambulantes Getränketeam" durch
die Hagener Jugendzentren reiste und dort bei Veranstaltungen den jungen Leuten ein umfangreiches
Angebot alkoholfreier Getränke präsentierte. Auch
die älteren Bürger Hagens wurden in die Aufklärungskampagne miteinbezogen, indem sich bei
Straßen- und Stadtteilfesten an den Informationsständen der „Pusteblume" immer wieder Gespräche
über die gesellschaftlichen Trinkgewohnheiten ergaben.
1983 wurden die Pläne dahingehend geändert,
daß anstatt einer Kneipe eine Diskothek eingerichtet werden sollte, da man sich von einem solchen
Projekt versprach, daß es wirtschaftlich eigenständig arbeiten würde. So kam es, daß zu Beginn dieses
Jahres die Stadt Hagen dem Verein ein Wirtschaftsgebäude überließ, das mit Unterstützung
von Stadtverwaltung und Jugendamt binnen weniger Monate unter einem Kostenaulwand von
150000 D M zu einer Diskothek ausgebaut wurde,
die jedem musik- und tanzbegeisterten Jugendlichen gerecht wird.
u r z m e l d u n g e n & t e r m i n e + + + k u r z m e l d u n g e n & t e r m i n e + + + k u r z m e l d u n g e n & ter
unter polnischer bzw. sowjetischer VerwalAusländerzahl an Schulen wächst wärtig
tung stehenden deutschen Ostgebiete einvernehmWiesbaden — Rund 8,6 Prozent der Schüler an
allgemeinbildenden Schulen waren 1983 Ausländer. Nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes
in Wiesbaden ist damit die Zahl der ausländischen
Schüler um 3,5 Prozent gestiegen. Bei den Studenten betrug der Anteil der Ausländer zum gleichen
Zeitpunkt 5,5 Prozent.
Auch FJS unterschrieb bei GJO
Hamburg — Mit großem Erfolg weiter läuft die
Aktion „Bürger für die Wiedervereinigung" der
Gemeinschaft Junges Ostpreußen: Auch Bayerns
Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender Franz
Josef Strauß hat inzwischen — ebenso wie viele andere prominente Politiker — durch seine Unterschrift an die Bundesregierung appelliert, sich
„aktiv für eine Lösung der deutschen Frage einzusetzen". Mit der G J O der Meinung, daß „die Wiedervereinigung Deutschlands in seinen rechtmäßigen Grenzen Voraussetzung für den Frieden in Europa ist", daß „eine endgültige Entscheidung der
deutschen Frage nicht ohne Befragen des deutschen
Volkes möglich ist" und daß „die Frage der gegen-
lich mit unseren östlichen Nachbarn gelöst werden
muß" waren bislang viele tausend Deutsche. Da
immer noch zahlreiche Listen — sie sind erhältlich
bei der GJO, Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 —
angefordert werden, soll die Aktion nun noch bis
zum Deutschlandtreffen der Landsmannschaft
Ostpreußen zu Pfingsten 1985 in Düsseldorf fortgesetzt werden.
1. Kölner Treff des GDS
Bonn — Der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Gesamtdeutschen Studentenverbandes
(GDS) veranstaltet zwischen dem 14. und dem 16.
Dezember 1984 in Köln ein Seminar, das unter der
Fragestellung „Blockbindung ohne Alternativen?"
steht. Er will auf dieser Tagung über die historischen, politischen, juristischen und ökonomischen
Aspekte der Westbindung der Bundesrepublik
Deutschland informieren und diskutieren sowie
nach den Bedingungen für andere Optionen fragen.
Die Veranstaltung ist als Auftakt einer Reihe von
Seminaren gedacht, die unter der Bezeichnung
„Kölner Treff" zweimal jährlich stattfinden sollen.
Eingeladen sind Schüler, Studenten und Jungaka-
demiker im Alter von 15 bis 35 Jahren. Der Teilnehmerbeitrag beläuft sich auf 20 D M . Anmeldungen und Anfragen sind zu richten an: Peter Boßdorf,
Bornheimer Straße 8, 5303 Bornheim 2.
Wahlen der Schlesischen Jugend
Bonn - Auf dem Bundesgruppentag der Schlesischen Jugend wurde der bisherige Bundesvorsitzende, der 25jährige Bonner Student Hartmut K o sehyk einstimmig bei einer Enthaltung in seinem
Amt bestätigt. Zu stellvertretenden Bundesvorsitzenden wählten die in Essen tagenden Delegierten
Ernestine Drescher, Harald Bennefeld und Peter
Oprzondek.
Bundesvorstand der Schleen
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Pjul Hansel, Stefan Swoboda, K a i !
Ingo Weule, Gerhard Kofier und Dieter Pritz Be^rntenR, H
H e r t e n aus dem
gesamten Bundesgebiet einschließlich West-Berlin
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T Hans-Reinhard
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HeinzFink
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t a n d s m i t
l i e d e
Leopold W.eczorek, Wolfgang Haida, Herbert
Thiemann und Edith Harbarth ab
1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 11
txis £fnmufknblatt
In mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen
Erich Hennemann erarbeitete eine beispiellose Dokumentation des Gumbinner Bezirks Großwaltersdorf
F.i
last jeder o s t p r e u ß i sche Stadt- und
Landkreis
besitzt
inzwischen seine D o kumentation in F o r m
eines Kreisbuchs. N u r
wenige S t ä d t e oder Dörfer dagegen sind in entsprechender
Literatur
dokumentiert
worden.
Geradezu
beispielhaft
ist deshalb das W e r k
v o n Erich H e n n e m a n n
ü b e r den Bezirk G r o ß waltersdorf im K r e i s G u m b i n n e n , das die Beschreibungen v o n 23 G e m e i n d e n des K i r c h spiels G r o ß w a l t e r s d o r f sowie v o n den G e m e i n d e n Bahnfelde, Frankenhof und dem Ort
Grünweiden enthält.
Bezirk
GroOwaltersdorf
Der Herausgeber betont, d a ß dieses Buch
denjenigen Landsleuten, die die H e i m a t d ö r f e r
n o c h aus eigener A n s c h a u u n g kennen, das
E r i n n e r n an die unvergessene H e i m a t erleichtern wird, und „für die Nachfolgegenerationen,
also für die K i n d e r , E n k e l k i n d e r u n d für die
weiteren N a c h k o m m e n , kann dieses zusamm e n g e f a ß t e W e r k dazu dienen, sich ü b e r die
H e i m a t ihrer Vorfahren zu informieren".
h ä n g e n d darstelle. Der W e r t der A r b e i t liege
vor allem darin, d a ß eine Fülle von bisherigen
Sammlungs- und Arbeitsergebnissen für jede
Einzelgemeinde des Kirchspielbezirks Großwaltersdorf nach einem besonderen O r d nungsprinzip v o m Verfasser niedergelegt
worden sei.
(Schwiegsein), Sprindort (Szurpupchen) und
Tellrode (Groß Tellitzkehmen). Die in K l a m mern genannten früheren Ortsnamen, die auf
A n o r d n u n g des P r e u ß i s c h e n Innenministeriums von 1924 (nicht von 1938) g e ä n d e r t wurden, klingen heimatlicher und sind vertrauter,
als die amtlichen Namen, die zum Kriegsende
verwendet wurden und die auch dem Nicht Erich H e n n e m a n n hat seinem Buch neben o s t p r e u ß e n fremd vorkommen.
zwei Kartenskizzen ein umfangreiches Q u e l lenverzeichnis und eine Liste derjenigen
Das Ordnungsprinzip von Hennemann erLandsleute vorangestellt, die ihm bei der Be- leichtert dem Benutzer das Nachschlagen. So
schaffung von Dokumentationsmaterial be- findet er vor jedem Ort den N a m e n des K i r c h hilflich waren, es sind 89 Mitglieder.
spielbezirks, den N a m e n des Amtsbezirks, die
Einwohnerzahl von 1939 und die GemeindeDer erste Teil e n t h ä l t einen geschichtlichen größe. Es folgen ein G e s c h i c h t s a b r i ß und die
Ü b e r b l i c k von der Vorzeit bis ins 19. Jahrhun- B e v ö l k e r u n g s e n t w i c k l u n g , eine Beschreibung
dert, eine Schilderung des erdgeschichtlichen der Lage und des Ortsbildes, eine Schilderung
Aufbaus des Bodens und ein O b e r f l ä c h e n b i l d der landwirtschaftlichen V e r h ä l t n i s s e mit
der Landschaft sowie eine Nennung der w i c h - allen Betrieben, gewerbliche Verhältnisse,
tigsten G e w ä s s e r , z. B. der Rominte, der Pissa, Verwaltung, V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e und Post,
der Schwentischke usw. Die folgenden A b - K i r c h e und Schule sowie eine Liste der gefalschnitte sind der L a n d - und Forstwirtschaft lenen und v e r m i ß t e n Soldaten, a b s c h l i e ß e n d
gewidmet, dem Gewerbe und dem Handwerk, ein Verzeichnis der H ä u s e r , Höfe und A n w e der Verwaltung und den V e r k e h r s v e r h ä l t n i s - sen mit den N a m e n der H a u s h a l t s v o r s t ä n d e
sen, der Kirche und dem Schulwesen, Organi- und der Ehefrauen nach dem Stand von 1944.
sationen und bedeutenden P e r s ö n l i c h k e i t e n
sowie dem Ersten und dem Zweiten W e l t k r i e g
Es ist i n der Tat eine enorme Leistung, die
mit seinen Folgen.
hier vollbracht worden ist.
In seinem V o r w o r t bemerkt Erich Hennem a n n a u ß e r d e m : „So wird beschrieben, wann
und wie die Dörfer dieser Region unserer anges t a m m t e n H e i m a t entstanden sind, wie sie
sich entwickelt u n d was die Bewohner i n den
letzten Jahrhunderten erlebt haben, wobei besonders an die schweren Z e i t e n erinnert wird.
Es ist s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , d a ß ü b e r die V o r g ä n ge in d e n b e i d e n W e l t k r i e g e n sowie ü b e r Ereignisse der Flucht u n d V e r t r e i b u n g berichtet
w i r d . Diese Schrift e n t h ä l t aber auch vielfältige
Beschreibungen der G e m e i n d e n und ihrer E i n richtungen, die s i c h d u r c h den Fleiß und die
Treue ihrer Bewohner zu stattlichen G e m e i n wesen entwickelt haben. D a r ü b e r hinaus wird
ü b e r besondere S c h ö n h e i t e n der Landschaft
berichtet. V e r z e i c h n i s s e der H ä u s e r , Höfe und
A n w e s e n i n V e r b i n d u n g mit den O r t s p l ä n e n
vorr allen G e m e i n d e n e r g ä n z e n die Berichte,
Erinnerungsbilder tragen z u m besseren V e r s t ä n d n i s der Beschreibungen bei."
Der zweite Teil e n t h ä l t Berichte von folgenden G e m e i n d e n : Austfelde (Austinlauken),
Bahnfelde
(Jucknischken),
Birkenhöhe
(Schmulken),
Brauersdorf
(Karklienen),
B r ü c k e n t h a l (Samelucken), Erlengrund (Alt
und N e u Maygunischken), Frankenhof (Didsziddern), Girnen, Großwaltersdorf (Walterkehmen), Heinsort (Sodehnen), Hoheneck
(Pillkallen), J ä g e r s h a g e n (Ribbinnen) mit D o m ä n e Grünweiden (Grünweitschen), Jürgendorf (Jogelehnen), Laurinshof (Warschiegen),
Matzhausen (Matzukehmen), Peterstal (Schestocken), Pfälzerort (Drutischken), Pfälzerwalde (Budszedszen), Praßfeld (Praßlauken),
Roden (Rödszen), Schulzenwalde (Buylien),
Schwarzenau
(Jodszen),
Schweizerau
Es e r ü b r i g t s i c h fast, z u sagen, d a ß die Z u sammenstellung dieses Buches nur in m ü h e voller K l e i n a r b e i t erfolgen konnte. Das erforderliche M a t e r i a l war v e r s t ä n d l i c h e r w e i s e
nicht so umfangreich, d a ß für jede G e m e i n d e
eine l ü c k e n l o s e D o k u m e n t a t i o n vorgelegt
w e r d e n konnte. Besonders erschwerend wirkt
sich ja die Zersiedlung der Bewohner aus, die
seit der Flucht u n d V e r t r e i b u n g ü b e r a l l i n der
W e l t leben.
Eine Sammlung von Predigten und Andachten ostpreußischer Pfarrer
Der G u m b i n n e r Kreisvertreter Dietrich
G o l d b e c k hebt hervor, d a ß es sich bei dieser
umfangreichen S a m m l u n g um ein W e r k handelte, das erstmalig die V e r h ä l t n i s s e eines
g r ö ß e r e n Teilgebiets des Kreises zusammen-
ieses
Bändchen
kam genau zur
richtigen Zeit, u m
in den stillen W o c h e n
des Jahres darin lesen zu
k ö n n e n . Es e n t h ä l t i m merhin 40 Predigten und
A n d a c h t e n vop 25 ostpreußischen
Pfarrern,
deren Herkunftsort bei
jeder Textstelle vermerkt ist. Vorangestellt
wurden die letzte Predigt, die Pfarrer W i l h e l m
D
Die 1. Kavallerie-Division/24. Panzer-Division in Bildern
Vi
Erich Hennemann, Bezirk Großwaltersdorf. Im
Kreis Gumbinnen, Ostpreußen. Selbstverlag: Erich
Hennemann, Schulstraße 41, 2300 Klausdorf. 630
Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und Kartenskizzen, broschiert, 45 DM.
„Uns ward aber dennoch geholfen"
Von Pferden auf Panzer umgestiegen
"on vielen Einheiten der deutschen
W e h r m a c h t gibt
es eine D i v i s i o n s - oder
gar Regimentsgeschichte, die bereits vor etlichen
Jahren
verlegt
w u r d e n und heute fast
alle
vergriffen
sind.
D a r u m ist es u m so h ö h e r
zu bewerten, d a ß jetzt,
beinahe vierzig Jahre nach dem schrecklichen
Ende des Z w e i t e n Weltkriegs, e i n Buch erschienen ist, das die Geschichte der 1. K a v a l l e r i e - D i v i s i o n u n d s p ä t e r e n 24. P a n z e r - D i v i sion i n Fotos dokumentiert.
N a t u r g e m ä ß bleibt Soldaten i m Einsatz
keine Zeit z u m Fotografieren, dennoch ist das
Ergebnis, das Reinhard H a u s c h i l d hier vorgelegt hat, beachtlich. Er betont, d a ß die Bildbeschaffung ä u ß e r s t m ü h e v o l l war u n d viele
Fotos eher private statt dokumentarische
Aussagekraft besitzen. Sie sind aber für die
C h r o n i k unentbehrlich. Das beweist das Buch.
Da die 1. K a v a l l e r i e - D i v i s i o n in O s t p r e u ß e n
aufgestellt wurde, beginnt der Band, dem der
Verfasser eine C h r o n i k der Operationsgebiete
und einen k u r z g e f a ß t e n
geschichtlichen
Ü b e r b l i c k einfügt, mit Bildern aus dem unver-
Bedauerlich, aber aus K o s t e n g r ü n d e n nicht
zu vermeiden, ist, d a ß die Bildwiedergaben nur
als Fotokopien erfolgen konnten und daher oft
fast unkenntlich sind. H i n z u kommt, d a ß das
ganze W e r k mit Schreibmaschine geschrieben und dann von D I N A 4 auf D I N A 5 verkleinert wurde. Dadurch wird die Schrift sicher
für manchen Leser zum Augenpulver. D o c h
tun diese Ä u ß e r l i c h k e i t e n dem Inhalt dieses
dokumentarischen W e r k s keinen A b b r u c h .
H o r s t Zander
sehrten O s t p r e u ß e n . Es folgen Fotos von den
K r i e g s s c h a u p l ä t z e n i n Polen, an der französischen A t l a n t i k k ü s t e , i n den P r i p j e t s ü m p f e n
und v o m letzten Vorbeimarsch der berittenen
Truppe a m 5. N o v e m b e r 1941 vor ihrem
Kommandeur, Generalmajor Feldt.
N a c h der U m r ü s t u n g der Einheit, deren Z e i chen „Der springende Reiter" war, zur 24. Panzer-Division, kamen E i n s ä t z e am D o n und am
Dnjepr, in der K a l m ü c k e n s t e p p e und in Stalingrad. Es grenzt an W u n d e r , d a ß aus dieser
H ö l l e ü b e r h a u p t noch jemand lebend herausk a m . N a c h der Neuaufstellung 1943 wurde die
D i v i s i o n wieder i n Frankreich eingesetzt, danach i n Italien und erneut i n R u ß l a n d . Das
Ende dieser Einheit kam bei den A b w e h r k r ä f ten i n O s t p r e u ß e n i m Kessel von Heiligenbeil,
v o n denen fast keine Bilddokumente ü b e r l i e fert werden konnten.
Ein Grabmal in C e l l e mit dem springenden
Reiter und dem Eisernen Kreuz ist den gefallenen K a m e r a d e n gewidmet — dieser Bildband
den Gefallenen, den Lebenden und den A n g e hörigen.
Andreas Müller-Holm
Reinhard Hauschild, Der springende Reiter. 1.
Kavallerie-Division/24. Panzer-Division im Bild.
Verlag Ernst J. Dohany, Groß Umstadt. 160 Seiten,
268 Fotos, 6 Faksimiles, 8 Kartenskizzen im Anhang, Ganzleinen mit Schutzumschlag, 49,60 D M .
Schmidt am 13. A u g u s t 1944 in G r o ß Schwansfeld, Kreis Bartenstein gehalten hat, und das
geistliche Wort, das der P r ä s i d e n t des Evangelischen Konsistoriums der Provinz Ostpreußen, Dr.Gefaeller, i m „ H e i m a t k i r c h e n b r i e f des
Evangelischen Konsistoriums an alle ostp r e u ß i s c h e n Gemeindemitglieder in der U m quartierung" am 31. Oktober 1944 richtete.
D a r i n heißt es noch voller Hoffnung: „Gott
führe euch bald wieder zurück zu eurer Heimaterde und z u eurer Heimatkirche, vor allem
aber führe er uns alle auf rechter Straße bis zum
Ziel unserer Wanderschaft, ewig daheim z u
sein bei dem Herrn."
Seitdem sind vierzig Jahre vergangen und
Hunderttausende v o n O s t p r e u ß e n ruhen i n
fremder Erde. N u r wenigen ist es v e r g ö n n t ,
ihre besetzte H e i m a t zu besuchen. So bleibt
ihnen nur, Trost zu suchen in Gottes W o r t , das
die Pfarrer aus der Heimat predigten, sei es bei
den j ä h r l i c h e n Treffen der Kreisgemeinschaften, bei den o s t p r e u ß i s c h e n Kirchentagen der
Gemeinschaft Evangelischer O s t p r e u ß e n oder
bei besonderen Gottesdiensten mit heimatlicher Liturgie.
V o n den A n d a c h t e n z u m Kirchenjahr, die
zu den hohen Festen Weihnachten, Karfreitag,
Ostern, Pfingsten, Erntedank, Reformation,
Volkstrauertag, Totensonntag und Ewigkeitssonntag a u s g e w ä h l t wurden, erschienen viele
zu eben diesen A n l ä s s e n im O s t p r e u ß e n b l a t t .
Nicht jeder Beitrag weist direkt auf die
Flucht und den neuen Anfang hin, „aber in
jedem ist zu s p ü r e n , d a ß er aus schwerer V e r gangenheit, zu Trost und Hilfe unter Gottes
Vaterhand verhelfen will", heißt es i m V o r wort. Dieses schmale, aber inhaltsreiche Buch
„sei zugleich ein G r u ß der Heimatpfarrer aus
O s t p r e u ß e n an die in alle W i n d e zerstreuten
Glieder ihrer Heimatkirche", betonen die beiden Herausgeber.
HZ
Hans Hermann Engel/Werner Marienfeld, Uns
ward aber dennoch geholfen. Predigten und A n -
dachten ostpreußischer Pfarrer an die zerstreuten
Glieder unserer Heimatkirche. Herausgegeben von
der Gemeinschaft Evangelischer Ostpreußen e.V.,
Verlag Gerhard Rautenberg, Leer. 136 Seiten, 1 Register, broschiert, 7,50 DM.
Literatur
In der Redaktion
eingetroffene
Neuerscheinungen
Biebrach, M i c h a e l : Piroggen und P i stolen. W i e es war, als der Kaiser ging
und der polnische A d l e r das Fliegen
versuchte. Erb Verlag, Düsseldorf. 304
Seiten, Leinen mit Schutzumschlag,
32,— D M .
G r a n z o w , K l a u s (Hrsg.): Letzte Tage
in Pommern. Erinnerungen an Flucht
und Vertreibung. Verlagsgruppe Langen M ü l l e r / H e r b i g , M ü n c h e n . 322 Seiten mit 30 S c h w a r z - w e i ß - A b b i l d u n g e n ,
Efalin mit Schutzumschlag, 39,80 D M .
J a h r b u c h W e i c h s e l - W a r t h e 1985 mit
Sachregister für die J a h r g ä n g e 1955 bis
1984. 31. Jahrgang. Herausgeber u n d
Verlag: Landsmannschaft W e i c h s e l Warthe
Bundesverband
e.V., G e schäftsstelle K ö n i g s w o r t h e r Straße 2,
3000 Hannover. Jahrbuch 160 Seiten,
broschiert, 82 Abbildungen, Sachregister 36 Seiten, geheftet, 13,— D M .
Kapitzke, G e r h a r d : P o n y r e i t e n — P o nyfahrten. Eine A n l e i t u n g zur A u s b i l dung von Reit- und Fahrponys. 4. neubearbeitete Auflage. V e r l a g Paul Parey,
Berlin/Hamburg. 120 Seiten mit 128
Abbildungen, glanzkaschierter Pappband, 38,— D M .
K ü n a s t , Rudolf: U m w e l t z e r s t ö r u n g
u n d Ideologie. Die Frankfurter Schule:
Fakten — Fehler — Folgen. Grabert V e r lag, T ü b i n g e n . 250 Seiten, kartoniert.
19,80 D M .
Laqueur, W a l t e r : W a s niemand wissen wollte. Die U n t e r d r ü c k u n g der
Nachrichten ü b e r Hitlers E n d l ö s u n g .
Ullstein Verlag, Berlin. 320 Seiten, Efalin
mit Schutzumschlag. 38,— D M .
Leonhard, Susanne: Fahrt ins V e r h ä n g n i s . A l s Sozialistin inStalins Gulag.
V e r l a g Herder, Freiburg. 256 Seiten, T a schenbuchausgabe. 9.90 D M .
M a x , A l p h o n s e : Wetterleuchten am
S ü d a t l a n t i k . Neuer Krisenhetd der
Weltpolitik zwischen Karibik und Feuerland. Grabert-Verlag, T ü b i n g e n . 124
Seiten, kartoniert. 15,— D M .
Neumann, H e i n z g e o r g : H a n d k o m mentar zur v o r l ä u f i g e n N i e d e r s ä c h s i schen Verfassung. Selbstverlag. 284
Seiten, broschiert. 40,— D M .
Rauschenbach, H i l d e g a r d : Lager
6437. Ich war verschleppt nach Sibirien.
Band 5 der Reihe „ S t u n d e N u l l und danach", Schicksale 1945 — 1949. Verlag
Gerhard Rautenberg, Leer. 144 Seiten, 3
Abbildungen, broschiert, 14,80 D M .
Riemann, E r h a r d (Hrsg.): P r e u ß i sches W ö r t e r b u c h . Deutsche Mundarten Ost- und W e s t p r e u ß e n s . Band 3, Lieferung 3, Kirchenkleid — kniffelig. Bearbeiter: Lennart N y m a n n , Erhard Riemann, Ulrich Tolksdorf. Karl W a c h h o l z
Verlag, N e u m ü n s t e r . 64 Seiten mit 128
Spalten Text, 13 Kartenskizzen, 1 A b bildung, broschiert, 35,— D M .
Schmidt, H e l m u t : Freiheit verantworten. Econ Verlag, Düsseldorf. 400
Seiten, Leinen mit Schutzumschlag.
38,— D M .
Sigl, Rupert: In den K l a u e n des K G B .
Erinnerungen eines Doppelagenten.
Druffel-Verlag, Leoni. 280 Seiten, sechs
Bilder, kartoniert mit Schutzumschlag.
32,50 D M .
Sudetendeutscher. K a l e n d e r 1985.
Unser Heimatkalender. Volkskalender
für Sudetendeutsche. Herausgegeben
von Erhard Jos. Knobloch. 37. Jahrgang.
Aufstieg-Verlag, M ü n c h e n . 128 Seiten,
36 Abbildungen, broschiert, 9,80 D M .
Thomsen, E r i k : M e i n L a n d , Monatsbilder aus Estland. J. G . Bläschke, Verlag,
St. M i c h a e l . 60 Seiten, broschiert, 6,80
DM.
V o l k s k a l e n d e r für Schlesier 1985.
Herausgegeben
von Professor Dr.
Hanns Gottschalk. 37. Jahrgang, Aufstieg-Verlag, M ü n c h e n . 128 Seiten, 36
Abbildungen, broschiert, 9,80 D M .
W e s t p r e u ß e n - J a h r b u c h . Band 35
(1985). Herausgegeben v o n der Landsmannschaft W e s t p r e u ß e n . Redaktionsgemeinschaft : Herbert Lange und HansJ ü r g e n Schuch. V e r l a g C . J . Fahle, M ü n ster. 160 Seiten, 16 Bildseiten, 1 farbiges
Kunstdruckfaltblatt, broschiert, 25,80
D M , Ganzleinen, 34,60 D M .
tus
Geschichte
m
bekanntesten
ist w o h l der uns
x J L i. h e i m a t l i c h liebgewordene A n b l i c k des
K ö n i g s b e r g e r Schlosses
vom
Kaiser-WilhelmPlatz aus, auf d e n alles
ü b e r r a g e n d e n gotischen
Schloßturm, d e n massigen R u n d t u r m des BerWappen von Königsberg ^
flügels
a
r
t
s
c
h
e
n
1. D e z e m b e r 1984 -
£ftpnußmblatt
g e w ö l b e n . Im b r e i t e n e i n g e s c h o b e n e n O s t f l u gel mit achtfeldrigem K r e u z g e w ö l b e durfte der
zweischiffige K o n v e n t s r e m t e r g e l e g e n h a b e n .
V o m Nordflügel mit den A m t s - u n d W o h n r ä u m e n des K o m t u r s f ü h r t e n z w e i V e r b i n d u n g s g ä n g e zur Herrenfirmarie.
Neuroßgjrten
Im e i n g e s c h o b e n e n W e s t f l ü g e l fanden d i e
Ritter i m g r o ß e n D o r m i t o r i u m ihre Schlafstatt.
V o n dort f ü h r t e der D a n z k e r g a n g ü b e r z w e i
S c h w i b b o g e n z u m D a n z k e r t u r m jenseits d e r
P a r c h a m m a u e r . D i e D a n z k e r a n l a g e hatte
Ä h n l i c h k e i t m i t derjenigen der M a r i e n b u r g .
Im Burghof, i n d e m u m alle v i e r S e i t e n e i n
zweigeschossiger K r e u z g a n g lief, l a g i n d e r
M i t t e d e r tiefe B r u n n e n . V o m K o n v e n t s h a u s
b l i e b e n n u r die u n t e r i r d i s c h e n G r u n d m a u e r n
erhalten. N o r d - u n d Ostflügel w u r d e n v o n den
^ A u f s t ä n d i s c h e n i m S t ä d t e k r i e g v o n 1454 m e ^Z^raße dergerissen u n d S ü d - u n d W e s t f l ü g e l m u ß t e n
.flßX'
1583 d e m v o n Blasius Berwart n e u e r b a u t e n
Westflügel mit der S c h l o ß k i r c h e weichen.
mm A n g e l e h n t an die N o r d m a u e r h a t t e n s i c h bis
W e s t
u n d seinen d a z w i s c h e n l i e g e n d e n Barockgiebel. Bereits i n diesen A u s s c h n i t t zeigen s i c h
die u n t e r s c h i e d l i c h e n Stilformen des Schlosses, d e m zwar die k ü n s t l e r i s c h e innere E i n h e i t
fehlte, das j e d o c h e i n e n Ü b e r b l i c k ü b e r d i e
siebenhundertjährige Geschichte P r e u ß e n s
vermittelte. Im w e s e n t l i c h e n hat das e h r w ü r dige Bauwerk i n d e n J a h r h u n d e r t e n seit seiner
G r ü n d u n g u m 1255 sieben Phasen erlebt: Es
war zuerst G r e n z - u n d Bischofsburg, d a n n
K o n v e n t s h a u s des D e u t s c h e n O r d e n s ; i m 14.
Residenz des Hochmeisters
u n d 15. J a h r h u n d e r t stieg es v o m O b e r m a r schallamt z u r H o c h m e i s t e r r e s i d e n z empor,
w u r d e 1525 H e r z o g s p a l a s t u n d 1701 K r ö n u n g s s c h l o ß p r e u ß i s c h e r K ö n i g e , u m sich i n
d e n letzten h u n d e r t J a h r e n als M u s e u m u n d
B e h ö r d e n h a u s auszuruhen.
H u n d e r t Jahre n a c h der K r ö n u n g K ö n i g s
W i l h e l m s I. i n der S c h l o ß k i r c h e m a c h t e n es die
roten Barbaren 1969 d e m E r d b o d e n gleich. D i e
b e i d e n Luftangriffen E n d e A u g u s t 1944 ausgebrannten u n d i n d e n E n d k ä m p f e n i m M ä r z /
A p r i l 1945 schwer b e s c h ä d i g t e n G e b ä u d e
w ä r e n , genau w i e das Berliner S t a d t s c h l o ß ,
durchaus w i e d e r h e r z u s t e l l e n gewesen. A b e r
der d e n O k k u p a n t e n v e r h a ß t e p r e u ß i s c h e
G e i s t sollte m i t S t u m p f u n d S t i l ausgerottet
w e r d e n . H e u t e stehen auf d e m alten Burgplatz
die e i n t ö n i g e n Fassaden v o n V e r w a l t u n g s und
Hotelgebäuden
der s o z i a l i s t i s c h e n
Machthaber.
D i e G e s c h i c h t e des D e u t s c h e n O r d e n s i m
S a m l a n d begann i m Januar 1255, als e i n K r e u z fahrer unter d e m Befehl K ö n i g O t t o k a r s II. v o n
B ö h m e n u n d unter Beteiligung H e r z o g Ottos
III. v o n B r a n d e n b u r g sowie des H o c h m e i s t e r s
P o p p o v o n O s t e r n a ü b e r das Eis des F r i s c h e n
Haffs d i e S ü d k ü s t e des S a m l a n d s erreichte
u n d i n e M e r w e i t l ä u f i g e n Umfass.ungsbewegung die befestigte Pregellinie der P r a s s e n aufrollte. N a h e der E i n m ü n d u n g des Pregels i n
das Haff e r o b e r t e n die Ritter die auf d e m v o r s p r i n g e n d e n H o c h u f e r gelegene W a l l b u r g
Tuwangste. D o r t legten sie sofort eine h ö l z e r ne Burg an.
Bereits 1242 war dieser P l a t z „ p o r t u s L i p z e "
(Pregelhafen) G e g e n s t a n d v o n V e r h a n d l u n gen z w i s c h e n d e m D e u t s c h e n O r d e n u n d der
Stadt L ü b e c k , w o b e i der L a n d m e i s t e r H e i n r i c h
v o n W i d a d e n L ü b e c k e r n weitgehende V e r g ü n s t i g u n g e n für d e n A u f b a u der z u g r ü n d e n d e n Stadt P r e g e l m ü n d e e i n r ä u m t e . L ü b i s c h e
H ä n d l e r u n d Seefahrer k a n n t e n das s a m b i sche L a n d u n d w a r e n deshalb die geeignetsten
Kolonisatoren. D e r v o n d e n livländischen
In einem Eichenwald erbaut
S( h w e r t b r ü d e r n g e m e i n s a m m i t L ü b e c k e r n
bereits 1246 v o r g e n o m m e n e Einfall ins n ö r d l i che S a m l a n d hatte n i c h t z u r N i e d e r w e r f u n g
des W i d e r s t a n d s der S a m e n geführt, u n d
ebenso w a r 1253 d e r v o n Balga aus ü b e r das
Frische Haff vorgetragende
A n g r i f f des
Christburger O r d e n s k o m t u r s H e i n r i c h Stange
an der S a m l ä n d i s c h e n K ü s t e nahe W i t l a n d s ort gescheitert. Erst d i e massive U n t e r s t ü t zung d u r c h K ö n i g O t t o k a r brachte d e n ents c h e i d e n d e n Sieg ü b e r die h e i d n i s c h e n Prussen. Z u E h r e n des v e r b ü n d e t e n K ö n i g s nannte
der D e u t s c h e O r d e n die Burg u n d die b a l d entstehende Stadt K ö n i g s b e r g .
König Ottokar ü b e r g a b d e m O r d e n reiche
G e s c h e n k e z u r E r r i c h t u n g der Burg, d i e sogleich mit Hilfe v o n s a m l ä n d i s c h e n F r o n a r b e i tern auf d e m ö s t l i c h e n A u s l ä u f e r des H o c h ufers i n e i n e m E i c h e n w a l d erbaut wurde. M ö g licherweise war es d i e Stelle der Prussenburg
Tuwangste, d e r e n N a m e n v o n d e m p r u s s i s c h e n W o r t w a n g u s abgeleitet war, das E i c h e n w a l d bedeutete. D i e R i n g m a u e r w u r d e
aus starken E i c h e n s t ä m m e n hergestellt, d i e
mit i h r e n a n g e k o h l t e n E n d e n s c h r ä g i n e i n e n
G r a b e n gestellt u n d m i t Packlage aus F e l d steinen sowie m i t e i n e m H o l z g e r ü s t festgelegt
u n d mit L e h m e r d e h i n t e r f ü l l t w u r d e n . Professor F r i e d r i c h Lahrs hat Reste dieser H o l z - E r d e - M a u e r n 1925/26 bei d e n A u s s c h a c h t u n g s arbeiten für das R e i c h s b a n k g e b ä u d e entdeckt.
D i e s e erste Burg, das »Castrum a n t i q u u m " ,
bestand aus H o l z g e b ä u d e n , d e n n i m T e i lungsvertrag v o m H . A p r i l 1257 z w i s c h e n d e m
Vizelandmeister Gerhard v o n Hirzberg und
F o l g e 48 - S e i t e 12
Weithin sichtbarer Schloßturm
i n die N e u z e i t g r o ß e T e i l e d e r H e r r e n f i r m a r i e
samt der z u g e h ö r i g e n K a p e l l e St. A n n a u n d
das M a r s c h a l l h a u s e r h a l t e n .
Loeöen/cht (Neustacft)
D a s A l t e r s h e i m der O r d e n s b r ü d e r w a r u m
1330 i n der N o r d w e s t - E c k e b i s z u m L i e d e l a u Knet'phof
T u r m als langes G e b ä u d e m i t h o f s e i t i g e m F l u r
und vielen K a m m e r n erbaut worden. D i e
K ö n i g s b e r g in P r e u ß e n : A l t s t a d t , L ö b e n i c h t u n d K n e i p h o f u m 1600.1) O r d e n s s c h l o ß , 2) P r e u - w e n i g s p ä t e r e n t s t a n d e n e W o h n u n g d e s
ß e n b u r g Tuwangste, 3) A l t s t ä d t i s c h e s Rathaus, 4) K n e i p h ö f i s c h e s Rathaus, 5) A l t e U n i v e r s i t ä t , O b e r s t e n M a r s c h a l l s u n d die F i r m a r i e k a p e l l e
6) Domfreiheit, 7) S c h l o ß m ü h l e , 8) Portus Lipze, 9) Sankt N i k o l a i , 10) K l o s t e r Sankt M a r i e n füllen d e n Platz e n t l a n g d e r N o r d m a u e r b i s
Aus „Handbuch der Historischen Stätten Ost- und Westpreußen", Verlag Alfred Kröner, Stuttgart z u m K o r n h a u s aus. D i e St. A n n e n k a p e l l e w a r
sehr k l e i n u n d v o m F i r m a r i e f l u r aus betretbar.
Malereien in gemalten M a ß w e r k n i s c h e n stellt e n C h r i s t u s , M a r i a u n d J o h a n n e s dar; ferner
Burgen in Ostpreußen (24):
fanden s i c h Reste v o n g e m a l t e n W e i h e k r e u zen.
D a s M a r s c h a l l h a u s hatte i m H a u p t g e s c h o ß
e i n e R e i h e gut ausgestatteter R ä u m e m i t
S t e r n g e w ö l b e n , wie den Remter, die Flurhalle,
das G e m a c h u n d das S c h l a f z i m m e r des M a r schalls. H o f s e i t i g verlief v o r d i e s e n R ä u m e n
eine zweigeschossige m a s s i v e V o r l a u b e m i t
s p i t z b o g i g e n A r k a d e n ö f f n u n g e n unter e i n e r
heruntergezogenen
Schleppe des HauptV O N FRIEDRICH BORCHERT
dachs. D a s M a r s c h a l l h a u s w u r d e v o n 1350 b i s
1457 v o n d e n O r d e n s m a r s c h ä l l e n , d i e z u g l e i c h
d e m Bischof H e i n r i c h v o n S a m l a n d w u r d e
A u c h aus der S ü d m a u e r sprangen u r s p r ü n g - K o m t u r e v o n K ö n i g s b e r g w a r e n , b e w o h n t .
Vereinbart, d a ß der O r d e n , der auf d e m westli- l i c h 3 rechteckige M a u e r t ü r m e vor, die jedoch D a n a c h z<&g,derausder M a r i e n b u r g vertriebe^
c h e n Burgplatz bereits Steine für d e n m a s s i v e n 1454 v o n d e n a u f s t ä n d i s c h e n A l t s t ä d t e r n zer- n e H o c h m e i s t e r u n d seine N a c h f o l g e r i n d i e
Burgbau gelagert hatte, berechtigt war, z w e i s t ö r t w u r d e n u n d erst 1484 h a l b r u n d w i e d e r für sie hergerichteten R ä u m e e i n .
D r i t t e l der B u r g g e b ä u d e abzutransportieren. aufgebaut w o r d e n s i n d . S i e s i n d m i t d e n
Der große S c h l o ß t u r m , ein weithin sichtbaDas ö s t l i c h e D r i t t e l des Burgbergs samt der N a m e n W i r z b u r g e r s - , G r u b e r s - u n d R a b e n - res W a h r z e i c h e n K ö n i g s b e r g s , w a r k e i n B e r g Burg erhielt das Bistum S a m l a n d .
s t e i n e r s - T u r m ü b e r l i e f e r t . S o findet der B e - fried, s o n d e r n d i e n t e n e b e n r e p r ä s e n t a t i v e n
In d e m 1260 a u s b r e c h e n d e n g r o ß e n P r e u - richt Peter v o n D u s b u r g s v o n 1324 B e s t ä t i - Z w e c k e n als W a r t - u n d G l o c k e n t u r m . S e i n e
ß e n a u f s t a n d konnte die Burg trotz langer Bela- gung, d a ß d i e Burg d a m a l s d o p p e l t e M a u e r n eigenartige A n o r d n u n g , frei i m P a r c h a m z w i gerung gehalten w e r d e n . A u s dieser Zeit ist u n d n e u n T ü r m e hatte. M i t A u s n a h m e der zur s c h e n Burgmauer u n d K o n v e n t s h a u s , ist auf
eine L e g e n d e ü b e r l i e f e r t , d e r e n S a c h v e r h a l t A l t s t a d t abfallenden S ü d s e i t e w a r e n die ande- eine F u n k t i o n als W a r t e z u r ü c k z u f ü h r e n . D e r
s i c h a u c h i n Peter v o n D u s b u r g s C h r o n i k v o n r e n S e i t e n v o n e i n e m P a r c h a m m i t M a u e r f r ü h e r u n m i t t e l b a r s ü d l i c h der B u r g s t e h e n d e
1331 sowie bei C a s p a r H e n n e b e r g e r u n d L u c a s sowie v o n G r ä b e n u m g e b e n . Im N o r d e n lehnte T u r m der A l t s t ä d t i s c h e n P f a r r k i r c h e h ä t t e b e i
D a v i d , beide aus d e m 16. Jahrhundert, findet. an die P a r c h a m m a u e r die O b e r m ü h l e u n d ge- anderer S t a n d o r t w a h l d i e S i c h t v o m S c h l o ß D a m a l s sandte der K o m t u r v o n K ö n i g s b e r g g e n ü b e r d e m S c h l o ß t o r l a g d i e M i t t e l m ü h l e , t u r m z u m H a b e r b e r g e r W a r t t u r m versperrt,
d e n O r d e n b r u d e r U l r i c h v o n M a g d e b u r g auf die v o n d e m v o m aufgestauten S c h l o ß t e i c h ge- v o n d e m aus d i e E i n f a l l s t r a ß e v o n N a t a n g e n
e i n e m Schiff aus der belagerten Stadt v o r das speisten M ü h l k a n a l getrieben w u r d e n .
ü b e r w a c h t w u r d e . D e r 84 m h o h e T u r m w a r
Seetief, u m d i e dort l i e g e n d e n N a c h s c h u b D a das e i g e n t l i c h e K o n v e n t s h a u s n a c h Pro- d u r c h lange B l e n d e n u n d F e n s t e r ö f f n u n g e n
schiffe v o r e i n e m Ü b e r f a l l d e r Prussen z u fessor L a h r s A u s g r a b u n g s e r g e b n i s s e n v o n k ü n s t l e r i s c h belebt u n d erhielt u n t e r s c h i e d l i schützen.
1926 erst k u r z n a c h 1300 e n t s t a n d e n ist u n d c h e A b s c h l ü s s e , b e g i n n e n d u m 1370 m i t
P l ö t z l i c h n ä h e r t e n s i c h fünf prussische s i c h alte G e b ä u d e s p u r e n fanden, ist a n z u - e i n e m einfachen Z e l t d a c h , das 1584 d u r c h
Schiffe m i t starker M a n n s c h a f t u n d w o l l t e n n e h m e n , d a ß es e i n e n f r ü h e n V o r g ä n g e r hatte. e i n e n a b g e t r e p p t e n R e n a i s s a n c e - H e l m abgeRitter U l r i c h mit s e i n e n w e n i g e n L e u t e n ü b e r - Das d u r c h d i e A u s g r a b u n g e n bekannte K o n - l ö s t wurde, d e m 1688 e i n e a c h t e c k i g e L a t e r n e
w ä l t i g e n . D o c h dieser geriet nicht i n Furcht, ventshaus war v i er f l ü g e lig u n d hatte A u ß e n - m i t K u p p e l folgte. 1864 e r h i e l t d e r T u r m n a c h
d e n n G o t t hatte i h m eine s o l c h e S t ä r k e des m a ß e v o n 47,5 x 58 m . Es w a r i n d e n g r o ß e n S t ü l e r s E n t w u r f e i n e n s p i t z e n n e u g o t i s c h e n
L e i b e s gegeben, d a ß er d a m i t alle M ä n n e r Burgplatz so h i n e i n g e b a u t w o r d e n , d a ß es i m H e l m m i t v i e r E c k t ü r m c h e n .
ü b e r t r a f . A l s d i e Prussen n a h e g e k o m m e n W e s t e n a n der W e h r m a u e r endete u n d z w i D i e ä l t e r e n v o n u n s s e h e n n o c h g e n a u die
waren, ergriff er d e n M a s t b a u m seines Schiffes s c h e n d e n d u r c h l a u f e n d e n N o r d - u n d S ü d f l ü - vertraute S i l h o u e t t e des S c h l o ß t u r m s v o r sich,
u n d s c h l u g d a m i t so heftig auf das n ä c h s t e geln u n d d e n b e n a c h b a r t e n W e h r m a u e r n n u r v o n d e s s e n P l a t t f o r m z w e i m a l t ä g l i c h die
Schiff der Feinde, w o r i n fünfzig M ä n n e r waren, s c h m a l e F r e i r ä u m e b l i e b e n . S e i n S ü d f l ü g e l S t a d t m u s i k a n t e n C h o r ä l e b l i e s e n . H e u t e
d a ß es W a s s e r s c h ö p f t e u n d unterging. A l s das war d u r c h d e n ü b l i c h e n k l e i n e n M i t t e l r a u m n o c h , b e s o n d e r s i n d e r W e i h n a c h t s z e i t , v e r die a n d e r e n sahen, flohen sie. D i e b e d r ä n g t e geteilt u n d enthielt die M a r i e n k a p e l l e u n d d e n m i s s e n v i e l e diese a l t e n h e i m a t l i c h e n K l ä n g e .
Burg k o n n t e versorgt w e r d e n u n d der Belage- K a p i t e l s a a l , b e i d e w a h r s c h e i n l i c h m i t SternDAS OSTPREUSSENBLATT 1984
r u n g weiter standhalten.
Bereits sehr früh w u r d e m i t d e m Bau einer
steinernen Burg auf d e m W e s t t e i l des Platzes
b e g o n n e n . Zuerst entstand d i e W e h r m a u e r
m i t v i e r E c k t ü r m e n , die d e n rechteckigen, sehr
g e r ä u m i g e n Burghof umgab. N a c h d e n ü b e r l i e ferten T e i l e n auf der N o r d s e i t e war die W e h r m a u e r etwa fünf M e t e r h o c h aus F e l d s t e i n ausg e f ü h r t u n d trug d a r ü b e r e i n e n aus B a c k s t e i n
aufgemauerten W e h r g a n g . In der ersten Zeit
hat m a n s i c h v e r m u t l i c h mit H o l z h ä u s e r n beholfen u n d n a c h u n d n a c h S t e i n g e b ä u d e gebaut. Sehr früh entstand das K o r n h a u s a n der
N o r d m a u e r ( s p ä t e r e s Oberlandesgericht) u n d
der H a b e r t u r m , ebenso d i e b e i d e n hier v o r s p r i n g e n d e n M a u e r t ü r m e . D e r w e s t l i c h e trug
hofseitig eine Bauinschrift, d i e das 13. Jahrh u n d e r t u n d d e n N a m e n des O r d e n s v o g t e s
D i e d e r i c h v o n L i e d e l a u nennt, der v o n 1278bis
1292 O r d e n s v o g t v o n S a m l a n d w a r . B e i d e
T ü r m e s t a m m e n somit aus der Zeit u m 1280
u n d w a r e n für W o h n z w e c k e m i t Fenstern,
Kaminen, K r e u z g e w ö l b e n und Danzkererkern
ausgestattet.
Rekonstruktion nach Professor Friedrich Lahrs: K ö n i g s b e r g e r O r d e n s h
aus
Altstadt
Königsberg
Die Wehrbauten des Deutschen Ordens einst und jetzt
c
r
1. Dezember 1984 -
Folge 48 -
txis Cfipnußcnblatt
Seite 13
I
n der Hoffnung, daß ihre im Jahre 1944/45
verschollenen
Söhne einmal
zurückkehren
wurden, schrieb Meto Redetzky aus Nausseden (Kleindünen)
im Kreis
Elchniederun
(geboren 1894, gestorben 1979) während
der
Flucht,hre Eindrücke
auf. Die Söhne kehrten
u , , ! Ü ?
i >scher
Kriegsgefangenschaft (1947/49) zurück und fanden die nachstehenden Aufzeichnungen
vor.
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sow et
Vor 40 Jahren:
Deutsches
Schicksal
Getreide, Kartoffeln, Bettgestelle und zwei
F a h r r ä d e r abgeladen, um einige Frauen und
Kinder mitnehmen zu k ö n n e n . So wurde es
Tag und wieder A b e n d .
Im Ireck bis nach Neutief
Uberstürzte Flucht aus Nausseden im Kreis Elchniederung
K l e i n d ü n e n , 11. Oktober 1944 — Heute erreichte uns u m 17 U h r telefonisch der R ä u mungsbefehl. W ä h r e n d der N a c h t wurden
ü b e r s t ü r z t zwei Leiterwagen mit Hausrat v o l l gepackt und ein paar Schafe geschlachtet. Die
p o l n i s c h e n und russischen Zivilgefangenen
halfen uns. E i n Schaf durften sie behalten.
Gegen vier Uhr in der F r ü h e brachen wir auf.
Jeder W a g e n war mit drei Pferden bespannt.
A l s wir i n D ü n e n ankamen, gerieten wir mitten i n das Kriegsgeschehen. In der Gastwirtschaft M i e r w a l d t war ein Verbandsplatz untergebracht. S a n i t ä t e r trugen tote Soldaten
zum Waldfriedhof.
V o n hier aus ging es dann langsam im Treck
ü b e r Stucken, Herdenau, nach Rauterskirch.
Dort sollten wir unter freiem H i m m e l ü b e r nachten. Das wollten wir nicht. W i r trennten
uns v o n d e m Treck u n d fuhren z u O n k e l M .
nach Dannenberg. D i e Familien Pauleit, K a l l weit und R i m k u s s c h l ö s s e n sich uns an. A u f
d e m Gehöft trafen wir auch Verwandte aus
K a u k e h m e n (Kuckerneese) und A c k m o n i s c h ken (Memelland).
Teck über das Frische Haff, 19. Februar 1945
— Die Auffahrt auf das Eis war mit einer Laterne markiert. Helfer fragten uns nach der Personenzahl und wiesen uns auf den mit S t ö c k e n
abgesteckten W e g hin. Trotz des M o n d scheins waren die Stangen aber kaum auszumachen. Meine Pferdewaren zudem „stumpf"
(ohne Stollen), sie glitten ständig aus, s t ü r z t e n ,
und es war schon mehr als Glück, d a ß sie sich
nicht die Beine brachen.
H i n und wieder erhellten Leuchtkugeln die
Nacht. Dann entdeckten wir b e ä n g s t i g e n d e
Dinge: Zerborstene Wagen, Leichen und viel
weggeworfenes G e p ä c k . Trotz allem bot die
lange Schlange der Fahrzeuge auf der endlosen Eisfläche — bei sternklarem H i m m e l —
ein bezauberndes Bild. Gut, d a ß es Nacht war!
Nichts s t ö r t e unsere Überfahrt. U m 5 Uhr früh
erreichten wir wohlbehalten die Frische N e h rung. M i t Gottes Hilfe schafften wir i m M o r gengrauen auch noch die Auffahrt durch die
D ü n e n in den s c h ü t z e n d e n W a l d . Viele hundert W a g e n b e v ö l k e r t e n das kleine Fleckchen
Erde. A l s es hell war, begann die russische A r tillerie zu s c h i e ß e n . W i r aber glaubten uns gerettet.
Provisorische Feuerstellen
Umgebung unter Artilleriebeschuß
Dannenberg, 12. bis 27. Oktober 1944 —
W ä h r e n d unseres Aufenthaltes i n Dannenberg (Kreis Elchniederung, d. Red.) wurde
unser Kuckerneese s t ä n d i g v o n der russischen
A r t i l l e r i e beschossen. O n k e l Sch., der wegen
der E l e k t r i z i t ä t s v e r s o r g u n g i n Kuckerneese
bleiben m u ß t e , e r z ä h l t e bei seinen Besuchen
in Dannenberg v o n vielen B r ä n d e n . A u c h das
K r i e g e r d e n k m a l wurde getroffen
A m 20. O k t o b e r fuhr i c h noch einmal nach
Hause. Unser V i e h trieb sich in den umliegenden F e l d e r n herum. Unsere G e b ä u d e waren
n o c h unversehrt, u n d die Gefangenen waren
auch n o c h da.
W e g e n der v i e l e n Soldaten konnten wir
nicht e i n m a l im eigenen H a u s ü b e r n a c h t e n . Es
war auch nicht u n g e f ä h r l i c h , weil die Umgebung unter A r i - B e s c h u ß lag; W i r blieben aber
tfbtzdem zwei Tage u n d schlachteten sogar
e i n S c h w e i n . A m A b e n d vergrub i c h noch
gutes G e s c h i r r i m Mistbeet und unter dem
J a s m i n i m Garten.
In D a n n e n b e r g blieb es ruhig. W i r hofften
i m m e r noch, nach Hause z u r ü c k f a h r e n zu
k ö n n e n . A b e r dann tauchten vermehrt Soldaten auf. Ein b ö s e s Z e i c h e n . Schließlich m u ß t e n
wir auch Dannenberg r ä u m e n ; zuerst die
Flüchtlinge.
Auf Strohsäcken geschlafen
28. Oktober 1944 — Der Aufbruch gestaltete
sich schwierig. D i e Pferde wollten nicht ziehen. G l ü c k l i c h e r w e i s e war Papa bei mir. E i gentlich g e h ö r t e er z u m V o l k s s t u r m . U n d als
wir bei Rauterskirch kontrolliert wurden,
standen wir g r o ß e Ä n g s t e aus. D i e M ä n n e r
m u ß t e n v o n den W a g e n herunter u n d sich
ausweisen. S c h l i e ß l i c h durften wir doch noch
gemeinsam weiterfahren.
H i n t e r Friedrichsdorf schlugen wir aus V e r sehen eine falsche Richtung ein. Bald schon
versperrte uns ein kleiner Fluß (Timber?) den
W e g . Der F ä h r m a n n m u ß t e schon geflüchtet
sein. N i e m a n d r ü h r t e sich auf unser Rufen.
A b e r die F ä h r e stand n o c h da. U n k u n d i g und
aufgeregt versuchten wir uns selbst ü b e r z u setzen. A b e r b e i m Auffahren machte die F ä h r e
sich s e l b s t ä n d i g . M e i n Hinterwagen versank
langsam i n den Fluten. Z u m G l ü c k fanden sich
Soldaten ein. Sie halfen uns, die W a g e n zu entladen u n d r ü c k w ä r t s an L a n d zu ziehen. A m
liebsten w ä r e ich umgekehrt.
A u f W a l d w e g e n ging es dann m ü h s a m weiter. A l s die Pferde streikten, w u r d e n vier Pferde v o r e i n e n W a g e n gespannt, um sie d u r c h
den Sand z u ziehen. Es dauerte Stunden, bis
die M ä n n e r z u r ü c k k a m e n , u m m i c h zu holen.
Unsere „Senta" (Jagdhund) half mir sehr,
meine Furcht z u ü b e r s t e h e n .
Erst i n der D u n k e l h e i t erreichten wir e i n
kleines Dorf und spannten auf einem verlassenen H o f aus. W i r heizten die Stube, kochten
u n d waren froh, ein D a c h ü b e r d e m Kopf zu
haben.
„
. . .
29. Oktober 1944 — Heute wollten wir Liebenfelde erreichen. A b e r wir gelangten nur bis
zumRAD-Lager.DieJungensnahmenunsgut
auf. W i r durften auf ihren S t r o h s ä c k e n schlafen! u n d wir gaben ihnen Lebensmittel und Z i garetten.
Das unversehrte Kaukehmen (Kuckerneese):
Einige Tage s p ä t e r m u ß t e n wir wegen eines
gebrochenen Rades i n N a u t z k e n einige Zeit
pausieren. Ich nutzte die Gelegenheit,
schlachtete drei G ä n s e und fuhr mit einem M i l i t ä r a u t o nach K ö n i g s b e r g . Tante Mallwitz
freute sich riesig ü b e r die G ä n s e , und i c h konnte wieder einmal i n einem Bett schlafen.
In Karschau, unweit Königsberg, m u ß t e n
wir auf einem Gut i m Kuhstall ü b e r n a c h t e n .
Das war s c h l i m m . Das V i e h rumorte, die Leute
beschimpften sich, das Gutshaus war mit Soldaten belegt. W i r fanden keinen Schlaf. Deshalb brachen wir früh auf. Unterwegs begann
es h ü g e l i g zu werden. W e i l es s t ä n d i g bergauf
und bergab ging und m e i n Leiterwagen keine
Bremsen hatte, stand i c h große A n g s t aus.
Schließlich erreichten wir das Dorf Brandenburg am Frischen Haff.
A m n ä c h s t e n M o r g e n ging es bei s t r ö m e n -
20. Februar 1945, A u f der Nehrung — Steif
von dem s t ä n d i g e n K n i e n w ä h r e n d des Fahrens auf dem Planwagen (nur auf Knien kann
man gut sehen), m ü d e von der durchwachten
Nacht, m u ß t e ich sofort eingeschlafen sein. Befehle rissen m i c h aus meinem D ä m m e r z u stand: „Hier k ö n n e n Sie nicht bleiben, fahren
Sie weiter!" U n d so ging es weiter, bis nach
Neutief. W i e viele andere folgten auch wir
nicht der Aufforderung, nur mit H a n d g e p ä c k
versehen, unsere W a g e n zu verlassen. N i e mand konnte oder wollte glauben, d a ß die
Marktplatz mit Kirche
Russen weiterkommen. So blieben auch wir
Foto aus »Der Kreis Elchniederung", Band I
mehrere Tage i n Neutief. W i r kochten i m
W a l d auf provisorisch hergerichteten Feuerstellen, kampierten i n Bunkern oder auf unsedem Regen bis Legnitten. Der Verwalter auf
ren Planwagen. N a c h Danzig weiterzufahren,
dem Gut Scharfenorth (?) wies uns eine kleine
verwehrte man uns. Schließlich h i e ß es endW o h n u n g zu, die wir mit der Familie Rimkus
gültig: „ H a n d g e p ä c k packen und zWti Schiff!"
teilen m u ß t e n . Die Pferde, wurden i n der
Trotzdem hielt es uns noch eine Nacht auf den
Scheune untergebracht. H i e r blieben wir bis
Wagen.'
•"' • J —
Ende Januar 1945. W i r holten Brennholz aus
dem W a l d , erhielten aber auch Briketts und
A m n ä c h s t e n Morgen stießen VolkssturmK o h l e zugeteilt. Z u hungern brauchten wir m ä n n e r aus Herdenau und Stucken zu uns. Sie
ebenfalls nicht.
konnten doch sicher auch nichts mehr ausrichLegnitten, 18. Februar 1945 — Der Russe ten. U n d dann lotsten uns Leute v o m Hilfswar uns wieder auf den Fersen. Er stand bei dienst zu einem wartenden Schiff. Pferde und
Brandenburg. Es ging erneut ans Packen. W a g e n und manches Liebgewonnene m u ß t e n
Nachts, um 24 Uhr, hatten wir uns in P ö r s c h k e n z u r ü c k b l e i b e n . Dennoch konnten wir noch
einzufinden. V o n dort aus ging es wieder durch zwei Kisten mit Kleidung, den Jagdgewehren
h ü g e l i g e s G e l ä n d e unter g r o ß e n Ä n g s t e n ü b e r und etwas Lebensmittel auf das Schiff retten.
Ludwigsort nach Heiligenbeil. Die S t r a ß e n i n Unsere Reise war aber nur von kurzer Dauer.
der Stadt waren verstopft, und es dauerte Schon am n ä c h s t e n Morgen h i e ß es wieder
lange, bis wir Schritt für Schritt zum Haffufer aussteigen. M a n hatte uns nur bis Danzig gegelangten. Unterwegs hatten wir S ä c k e mit bracht . . .
M e t a Redetzky
!l
Nach 40 Jahren:
Das Schicksal eines Nachbarjungen geklärt
Auf einem westdeutschen Soldatenfriedhof das Grab eines Landsmanns aus dem Kreis Osterode gefunden
I
n einem kleinen Dorf i m Kreis Osterode/
O s t p r e u ß e n waren Otto, Gustav, Schwester
E m m i und ich Nachbarskinder und die besten Gespielen der Kindheit. Dann kam unsere
Jugend. Sie war — wie die vieler anderer jungen M e n s c h e n — ü b e r s c h a t t e t v o m Krieg und
v o m Soldatentum. Gustav wurde Infanterist,
Otto k a m zur Luftwaffe und E m m i und i c h
machten die Not der Flucht i m Januar 1945
mit.
N a c h dem Krieg, als alle so langsam i m normalen L e b e n wieder zurecht kamen, fanden
auch wir — E m m i und Gustav und ich — uns.
N u r v o n Otto w u ß t e n wir nichts. So gingen die
Jahre an uns vorbei. E m m i g r ü n d e t e eine Familie i n Leverkusen, Gustav ist i n der N ä h e
von Kassel Bauer geworden — was er auch in
O s t p r e u ß e n geworden w ä r e — und ich lebe in
der N ä h e v o n Stuttgart.
Jahrzehnte forschte Gustav nach seinem
Bruder, doch leider ohne Erfolg. Im J u l i dieses
Jahres jedoch e r z ä h l t e mir Gustav bei einem
T e l e f o n g e s p r ä c h , er h ä t t e erfahren, d a ß Otto
eventuell in G ö p p i n g e n bei Stuttgart i m Lazarett gestorben sein soll, und im Frühjahr des
kommenden Jahres m ö c h t e er mit seiner Frau
m i c h besuchen und nach seinem Bruder forschen. Da ich aber immer zu W e i h n a c h t e n ein
s c h ö n e s Bauernpaket v o n Gustav bekomme,
wollte ich ihm eine Freude bereiten, zumal
Otto mir früher wie ein großer Bruder war.
Ich schrieb an die Stadt G ö p p i n g e n um A u s kunft. N a c h wenigen Tagen erhielt ich einen
freundlichen Brief, d a ß Otto i m Lazarett an
einer schweren V e r w u n d u n g gestorben sei
und auf dem Soldatenfriedhof liege. Es folgten
noch einige Einzelheiten.
Ohne E m m i und Gustav etwas mitzuteilen,
weil i c h bei ihnen keine vielleicht falschen
Hoffnungen wecken wollte, fuhren mein M a n n
und ich vor kurzem nach G ö p p i n g e n . Es war
ein s c h ö n e r sonniger Herbsttag, als wir den
Friedhof betraten. Bei der Verwaltung machte
man uns nur wenig Hoffnung, da hier etwa 850
bis 900 Tote ihre letzte R u h e s t ä t t e gefunden
h ä t t e n und darunter viele unbekannte. M e i n
M a n n und ich gingen nun Reihe um Reihe der
S o l d a t e n g r ä b e r durch und lasen ihre N a m e n .
Plötzlich fanden wir Ottos Grab. A l s ich nach
so vielen Jahren seinen N a m e n und den unseres Heimatorts las, liefen T r ä n e n ü b e r mein
Gesicht. Ich wusch das kleine Kreuz ab, stellte
eine Erika aufs Grab, und es war, als ob die Zeit
stillstehen w ü r d e — all die vielen Soldateng r ä b e r . Es ist ein Soldatenfriedhof, der inmitten des Hauptfriedhofes liegt, von der Stadt
G ö p p i n g e n w u n d e r s c h ö n angelegt i n Terras-
sen und gut gepflegt. H o h e Birken und Tannen
u m s ä u m e n die einzelnen Terrassen, und obwohl viele M e n s c h e n bei dem s c h ö n e n Wetter
auf dem ü b r i g e n Friedhof weilten, war dieser
Ort, der von hohen H e c k e n ganz für sich liegt,
ein Ort des stillen Friedens.
W i r schauten uns auch noch alle ü b r i g e n
G r ä b e r an und entdeckten sogar N a m e n aus
Königsberg und Osterode. In der N ä h e v o n
Ottos Grab setzten wir uns still auf eine Bank,
und unsere Gedanken gingen ferne Wege. Die
meines Mannes i n seine Soldatenzeit in Rußland — er war bei den Panzern —, meine i n
jene Zeit, als Otto mein Nachbar war und wir i n
unserem geliebten O s t p r e u ß e n leben durften.
Inmitten der G r ä b e r des Soldatenfriedhofs
steht ein Denkmal aus rotem Marmor. A u f der
einen Seite steht e i n g e m e i ß e l t „Gefallen i n
Gottes Hand", auf der anderen Seite ist ein Relief vorhanden. Es soll ein junges Leben darstellen, das vor dem Tod entfliehen will und
doch noch vom Blitz getroffen wird.
A l s wir den Friedhof verließen, waren wir
uns einig, d a ß es nicht unser einziger Besuch
war an dieser S t ä t t e der Vergangenheit.
W a r u m ich dies schreibe? W e i l ich nach fast
40 Jahren das Grab gefunden habe, in dem ein
lieber M e n s c h aus meiner Jugend und Heimat
ruht.
Hildegard Käss
1. D e z e m b e r 1984
£05 DOmxufitnblflil
Glückwünsche
pitr gratulieren
zum 98. Geburtstag
Galda, Johann, aus Sonnau, Kreis Lyck, jetzt Bürgerweide 19, 2223 Meldorf, am 8. Dezember
zum 97. Geburtstag
Heinrich, Anna, geb. Köwitsch, aus Doyen, Kreis
Gerdauen, jetzt Roßgasse 18, 7460 Balingen 12,
am 7. Dezember
zum 94. Geburtstag
Alexander, Florentine, geb. Rudzick, aus Wehlau,
Parkstraße 20, jetzt Schleswiger Straße 43 bei
ihrer Tochter Herta Didjurgeit, 2390 Flensburg,
am 1. Dezember
Michalzik, Auguste, aus Lyck, Morgenstraße 4, jetzt
bei Holeschke, Rosenstraße 11,3163 Sehnde, am
6. Dezember
Waldhausen, Clara, geb. von Stockhausen, Gut
Bansen, Kreis Rößel, jetzt Flemingstraße 156,
8000 München 81, am 3. Oktober
zum 93. Geburtstag
Schinkel, Daniel, aus Rheinswein, Kreis Orteisburg,
jetzt Dorfstraße 18, 5449 Gödenroth, am 4. Dezember
zum 92. Geburtstag
Alzuhn, Charlotte, geb. Markschies, aus W a r t e n h ö fen (Groß Girratischken), Kreis Elchniederung,
jetzt Remmighausen, In den Ellern 9, 4930 Detmold 19, am 3. Dezember
Bahlo, Johann, aus Eichensee, Kreis Lyck, jetzt Peter-Weyer-Straße 92, 6500 Mainz 42, am 2. Dezember
Fellehner, Ernst, aus Tegnerskrug, Kreis Schloßberg, jetzt A m Südpark 54, 5110 Alsdorf, am 28.
November
Pohl, Elisabeth, aus Rostken, Kreis Lyck, jetzt Hellwog 141, 4600 Dortmund 1, am 5. Dezember
Wolff, Berta, geb. Jodjahn, aus Königsberg, Estocqustraße 31, jetzt Poststraße 29, 3013 Barsinghausen 1, am 6. Dezember
zum 91. Geburtstag
Bartnick, Frieda, aus Nareyten, Kreis Orteisburg,
jetzt Papenstraße 95b, 2000 Hamburg 76, am 7.
Dezember
Dunkel, Auguste, aus Mitschullen, Kreis Angerburg, jetzt Virchowstraße 22, 8500 Nürnberg 10,
am 7. Dezember
Herholz, Ida, verw. Rückwald, aus Seeburg, Kreis
Rößel, jetzt Fliegenbuschweg 17,4300 Essen, am
8. Dezember
Noetzel, Max, aus Raging (Rogainen), Kreis Elchniederung, .jetzt Burgstaaken 42, 2448 Burg, am 2.
.. TÖeiember
. \ . . i . •
Walenskt.' Justina, aus Klackeridorf, Kreis Rößel,
"jetzt Kilianstraße 121,4790 Paderborn, am 2. Dezember
Zekorn, Elisabeth, aus Krokau, Kreis Rößel, jetzt
Liesenfeldstraße 10, 4250 Bottrop, am 3. November
5
zum 90. Geburtstag
Falke, Agnes, aus Kuckerneese, Kreis Elchniederung, jetzt Heidmühlenweg 13, 2200 Elmshorn,
am 4. Dezember
Lasars, Henriette, aus Suleiken, Kreis Treuburg,
jetzt Bamberger Straße 65, 4709 Bergkamen 2,
am 29. November
Lendzian, Emilie, geb. Sbosny, aus Stradaunen,
Kreis Lyck, jetzt Meylantstraße 84, 4600 Dortmund 13, am 6. Dezember
Lindenau, Fritz, aus Eichenberg, Kreis Labiau, jetzt
In der Felderhütten 24,5090 Leverkusen 1, am 5.
Dezember
Tlede, Magdalena, geb. Thomas, aus Mulk, Kreis
Gerdauen, jetzt Unter dem Rotdorn 6, 6330
Wetzlar, am 6. Dezember
Zantopp, Max, aus Rößel, Danziger Straße 10, jetzt
zu erreichen über seinen Sohn Karl-Heinz Zantopp, Neues Land 31,3100Celle, am 17. Oktober
zum 89. Geburtstag
Bogdahn, Auguste, geb. Kowalzik, aus Bartendorf,
Kreis Lyck, jetzt Posener Straße 3, 4019 Monheim, am 8. Dezember
Broszonn, Gustav, aus Kastaunen, Kreis Elchniederung, jetzt A n der Schafbahn 3, 3000 Hannover
73, am 8. Dezember
\
Jeroch, Franz, aus Wittenwalde, Kreis Lyck, jetzt
Karlstraße 8, 3262 Auetal, am 3. Dezember
Tletz, Minna, geb. Petter, aus Pr. Eylau, jetzt zu erreichen über Dora Eberhardt, Goethering 30,
8504 Stein-Nürnberg, am 2. Dezember
zum 88. Geburtstag
Dietschmann, Marie, aus Lompönen, Kreis Tilsit,
jetzt Westerbachstraße 8, 4990 Lübbecke, am 7.
Dezember
Gaedtke, Gertrud, geb. Kleidt, aus Rosenwalde,
Kreis Elchniederung, jetzt Amselstieg 25, 3100
Celle, am 4. Dezember
Josuweit, Berta, geb. Lorenz, aus Groß Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung, jetzt Leinersbergerblick 13, 3392 Clausthal-Zellerfeld, am ^ D e zember
Kranich, Maria, geb. Jux, aus Prositten, Kreis Elchniederung, jetzt Nienkampstraße 7, 4415 Sendenhorst, am 13. November
Schewltz, Lydia, geb. Nikolaus, aus Ibenhorst, Kreis
Elchniederung, jetzt Kranichstraße 8, 4590
Cloppenburg, am 4. Dezember
Sprenger, Marie, geb. Folger, aus Bunden, Kreis Pr.
Holland, jetzt Seffent, Herzogweg 202, 5100 A a chen, am & Dezember
Sutzyck, Auguste, aus Stettenbach, Kreis Lyck, jetzt
Uelzener Dorfstraße 12, 4750 Unna, am 8. Dezember
Tomaschky, Herta, geb. Wolff, aus Oelsenau, Kreis
Wehlau, jetzt Reling 8, 2407 Travemünde, am 7.
Dezember
zum 87. Geburtstag
Czametzki, Rosa, geb. Jablonka, aus Wengoyen,
Kreis Rößel, jetzt Beethovenstraße 19,4353 OerErkenschwick, am 3. November
Szczepanski, Maria, verw. Zwingelberg, geb. Kujawa, aus Wartenburg, Kreis Alienstein, jetzt E l saßstraße 82, 5100 Aachen, am 5. Dezember
Ulmer, Emilie, geb. Wach, aus Erben, Kreis Ortelsburg, jetzt Zum Tannengarten 128, 3260 Rinteln
1, am 7. Dezember
zum 86. Geburtstag
Krieger, Erna, geb. Wölk, aus Groß Borken, Kreis
Orteisburg, jetzt Blocksberg 9a, 2300 Kiel, am 7.
Dezember
Manfraß, Maria, aus Bischofsburg, Kreis Rößel,
Walter-Rex-Straße 34, jetzt Friedrichstraße 63,
6228 Eltville, am 29. Oktober
Rohloff, Gertrud, geb. Krüger, aus Rewellen, Kreis
Elchniederung, jetzt Senioren-Domizil, 3252
Bad Münder 1, am 2. Dezember
Wolke, Grete, geb. Pudwilz, aus Arnstein, Kreis Heiligenbeil, jetzt Graue-Burg-Straße 117, 5303
Bornheim 4, am 27. November
zum 85. Geburtstag
Bärmann, Fritz, aus Puschdorf und Königsberg, I. R.
1, jetzt Henriettenstraße 2b, 4800 Bielefeld 1, am
2. Dezember
Jager, Marie, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Endenicher Straße 271,5300 Bonn, am 3. Dezember
Wempert, Gertrud, geb. Reimann, aus Bischofstein,
Kreis Rößel, jetzt bei ihrer Tochter Eleonore
Hübner, De-Ridder-Weg 2, 6000 Frankfurt/
Main, am 25. November
Müller, Emilie, geb. Malinowski, aus Ramecksfelde,
Kreis Lyck, jetzt Gerberstraße 6,2200 Elmshorn,
am 7. Dezember
Obitz, Frieda, aus Lotzen, jetzt Pommernweg 43,
2370 Büdelsdorf, am 8. Dezember
Wentzky, Bruno, aus Königsberg, Yorckstraße 75,
jetzt Ohlanerstraße 10, 3000 Hannover 91, am 5.
Dezember
zum 84. Geburtstag
Abrahms, Johann, aus Montauerwerder, Kreis
Stuhm, jetzt Blücherstraße 10, 8900 Augsburg,
am I. Dezember
Benda, Emil, aus Mensguth-Vorwerk, Kreis Ortelsburg, jetzt Wilmersdorfer Weg 27, 3000Hannover 1, am 5. Dezember
Bromand, Elise, geb. Reichwaldt, aus Kelchendorf,
Kreis Lyck, jetzt Christianstraße 114, 2350
Neumünster, am 2. Dezember
Deutschmann, Max, aus Trammen (Tramischen),
Kreis Elchniederung, jetzt Regensburger Straße
2, 1000 Berlin 30, am 2. Dezember
Görke, Max, aus Plauen, Kreis Wehlau, jetzt Schillerstraße 15, 7931 Allmendingen, am 4. Dezember
Goronzy, Marie, aus Passenheim, Kreis Orteisburg,
jetzt Saarstraße 25, 5000 Köln 50, am 3. Dezember
Grunwald, August, aus Königsberg, I. R..1, jetzt Im
Kirchenbenden 3, 5300 Bonn 1, am 3. Dezember
Jeroch, Gustav, aus Soffen, Kreis Lyck, jetzt Lupinenweg 21, 3170 Gifhorn, am 5. Dezember
Kafka, Adolf, aus Thomken, Kreis Lyck, jetzt Schillerstraße 30, 4990 Lübbecke, am 2. Dezember
Loevenich, Gertrud, geb. Wölk, jetzt Saarstraße 12,
5190 Stolberg, am 1. Dezember
Prawdzik, Auguste, aus Auersberg, Kreis Lyck, jetzt
Im Kamp 1, 2061 Bargfeld-Stegen, am 8. Dezember
Schanko, Frieda, geb. Lokowandt, aus Rotbach,
Kreis Lyck, jetzt Auf der Reihe 75,4300 Essen 12,
am 2. Dezember
Szobrtes, Anna, geb. Mikoleit, aus Tilsit, jetzt Kühlweinstraße 28, 1000 Berlin 51, am 6. Dezember
Tletz, Hedwig, geb. Masuth, aus Waidensee, Kreis
Rößel, jetzt Lerchenstraße 14, 4900 Herford, am
1. Dezember
Walker, Hedwig, aus Schöneberg, Kreis Rößel, jetzt
Hochstraße 29,7713Hüfingen, am 14. November
zum 83. Geburtstag
Burchert, Valeska, aus Landau, Kreis Rößel, jetzt
Bornhagenweg 49, 1000 Berlin 49, am 13. November
Fischer, Lina, geb. Schmidtke, aus Ostseebad
Cranz, Kreis Samland, jetzt Schlesienstraße 3e,
2190 Cuxhaven 1, am 7. Dezember
Helmchen, Kurt, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße
128, jetzt Hainallee 24, 4600 Dortmund 1, am 4.
Dezember
Koslowski, Auguste, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt
Barnestraße 18, 3050 Wunstorf 1, am 3. Dezember
Mazinowitz, Ella, geb. Brost, aus Kahlau, Kreis Mohrungen, jetzt Tersteegenstraße 30,4130 Moers 1,
am 6. Dezember
Moyses, Anna, geb. Czyboll, aus Sorden, Kreis
Lyck, jetzt Schlegelstraße 33,4630Bochum 1, am
4. Dezember
Quasbarth, Martha, aus Lotzen, jetzt Wehler Weg
27, 3250 Hameln, am 7. Dezember
Rafalskl, Ida, aus Allenstein, jetzt A m Hang 21,2420
Eutin, am 7. Dezember
Schmeling, Fritz, aus Gumbinnen, Beethovenstraße
24, jetzt Im Bogen 6,4502 Bad Rotenfelde, am 20.
November
- F o l g e 48 -
Seite 14
Schmidt, August, Sägewerksbesitzer, aus Bischof- zum 82. Geburtstag
c hflflk aus Kemenswalde, Kreis
stein, Kreis Rößel, jetzt Mainauer Straße 9, am zum u * .
12. November
" S Ä ä ^ Ä V » ^
29, 7050
Schwabe, Otto, aus Dreimühlen, Kreis Lyck, jetzt
Waiblineen. am 2. Dezember
Hartmannstraße 9a, 8730 Bad Kissingen, am 5.
.. A
. , Königsberg, Altstädtischer Markt
Dezember
^ . Ä e Ä h e f d e w e g 33,5400Bo„„,,
Stephan, Berta, geb. Skilweit, aus Elchwerder (Neam 18. September
monien), Kreis Labiau, jetzt Stadionstraße 12,
Klein Friedrich, aus Petershagen, Kreis Pr. Eybu,
3112 Ebstorf, am 2. Dezember
Walker, Martha, aus Plausen, Kreis Rößel, jetzt £ Jetzt Germaniaplatz 1. 4300 Essen 11, am 2. DeC* zember
Mastholter Straße 6, 4835 Rietberg, am 21. NoKoch Gustav, aus Rohrdorf, Kreis Orteisburg, jetzt
vember
Fr'ankampstraße 122, 4650 Gelsenkirchen, am 4.
Ziemmek, Karl, aus Ulrichsfelde, Kreis Lyck, jetzt
Lerchenfeldstraße 5, 4150 Krefeld, am 4. DeDezember
e t z u n g auf Seite 18
zember
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1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 15
F o r u m freier M e i n u n g e n
Will der Westen wirklich
die deutsche Wiedervereinigung?
Betr.: Folge 37, Seite 1, Auf uns selbst gestellt', von Ernst Arndt, und Folge 38, Seiten
1 und 2 „Des Außenministers
bildreiche
Sprache", von Dr. Herbert Hupka
W i e weit reicht w o h l die Einfalt der W e s t deutschen, denen i m m e r wieder v o n unseren
Politikern jedweder Richtung eingeredet wird,
eine W i e d e r v e r e i n i g u n g Deutschlands sei nur
in e i n e m geeinten E u r o p a m ö g l i c h ? Seit den
W o r t e n des italienischen A u ß e n m i n i s t e r s
A n d r e o t t i d ü r f t e d o c h d e m letzten bei uns klar
geworden sein, d a ß unsere „ F r e u n d e i m W e sten", wie sie immer v o l l m u n d i g genannt werden, nicht die geringste N e i g u n g v e r s p ü r e n ,
uns zu unserem Recht z u verhelfen, i m G e g e n t e i l ' H a b e n w i r denn auch jemals erwarten
k ö n n e n , d a ß andere für uns die K a s t a n i e n aus
d e m Feuer holen? W a s k ö n n e n wir denn v o n
e i n e m Europa erhoffen, das schon mit kleineren P r o b l e m e n wie der Agrarwirtschaft nicht
fertig wird, das b e i m U m w e l t s c h u t z (abgasarmes A u t o ) massiv deutschen Interessen
entgegentritt?
Es ist daher h ö c h s t e Zeit, d a ß w i r bei unseren V e r b ü n d e t e n v i e l entschiedener unseren
W i l l e n zur W i e d e r v e r e i n i g u n g bekunden,
unser G e w i c h t viel energischer i n die W a a g schale werfen. D i e Zeit, da wir uns auf unsere
Interessen hinter anderen V ö l k e r n versteckten, m u ß v o r ü b e r sein. H i e r sind aber unsere
eigenen Politiker, deren bisherige „ B e h u t s a m keit" i n der Deutschlandpolitik eher einer „Leisetreterei" ä h n e l t e , aufzurufen u n d an ihre
Pflicht zu erinnern. N e b u l ö s e W o r t e wie die
v o n H e r r n Barzel, „die deutsche Frage sei nicht
Das deutsche Gebot
eine Macht-, G r e n z - oder Territorienfrage,
sondern zuerst eine Freiheitsfrage" sind da
wenig hilfreich. Ä h n l i c h fragwürdig d r ü c k t e
auch Herr W i n d e l e n sich aus, als er meinte, die
Bundesrepublik Deutschland stelle jetzt u n d
auch i n Zukunft keine G e b i e t s a n s p r ü c h e .
Ebenso bekundete H e r r Genscher, d a ß die
Grenzen i n Europa unantastbar seien.
Einer P r ä j u d i z i e r u n g der u n r e c h t m ä ß i g e n
Grenzen durch Deutschland gleicht es ebenfalls, d a ß Ostdeutschland stets u n e r w ä h n t
bleibt, wenn v o n Wiedervereinigung gesprochen wird. W a s soll angesichts solcher Ü b e r legungen dann aber noch das Gerede, d a ß „die
deutsche Frage offen gehalten werde?" Stehen
solche Ä u ß e r u n g e n , die den Status quo akzeptieren, und nicht immer aufs neue die U n r e c h t m ä ß i g k e i t u n d Unannehmbarkeit der
heutigen Grenzen anprangern, noch auf d e m
Boden des Grundgesetzes, zeugen sie noch
von A c h t u n g vor den Entscheidungen des
Bundesverfassungsgerichtes, sind solche G e danken noch mit dem V ö l k e r r e c h t , den M e n schenrechten vereinbar? Ist dies noch ein E i n satz für den Frieden (opus iustitiae pax), wenn
zugelassen wird, d a ß das Recht mit F ü ß e n getreten wird, und sei es „nur" das Recht des e i genen V o l k e s ? W e l c h e s moralische Gewicht
wird wohl solch eine opportunistische Stimme
haben, wenn sie sich für andere L ä n d e r wie z. B.
Afghanistan einzusetzen versucht?
V o n unseren Verantwortlichen i m öffentlichen Leben ist daher zu fordern, d a ß sie wieder
klar die Interessen unseres V o l k e s vertreten
und seine Rechte u n e i n g e s c h r ä n k t wahren.
G r ü ß t e n sich die J u d e n hoffnungsvoll ü b e r
Jahrhunderte mit den W o r t e n „Morgen i n Jerusalem", so sollen auch wir denken: „Morgen
in Königsberg". Dr.BonifazUUrich,
Blieskastel
Betr.: Folge 42, Seite 1, „Deutsche
Einheit
und europäische
Sicherheit" von E. A.
D a das Z i e l der Einheit Deutschlands „aus
eigener Kraft auf k e i n e n Fall" z u erreichen ist,
Wie H e r r Dr. H e n n i g in e i n e m V o r t r a g v o r d e m
A m o r l c ä r i C o u n c i l on G e r m a n y in N e w York
sagte, so w ä r e es v i e l l e i c h t d o c h angebracht,
ü b e r e i n e n „ d e u t s c h e n Sonderweg" zumindest
nachzudenken, a u c h w e n n bisher nur „eine
kleine M i n d e r h e i t auf der ä u ß e r s t e n Rechten
u n d L i n k e n " d a r ü b e r nachgedacht hat. Es handelt s i c h u m das Wiedervereinigungsgebot,
d e m m a n nicht nur mit Sonntagsreden nachk o m m e n sollte. Der S c h l ü s s e l zur Einheit u n d
auch z u den Ostgebieten liegt i n M o s k a u , dies
sollte jeder verantwortliche Politiker wissen
und w e n n m a n w i r k l i c h auf d e m o.g. W e g vorankommenwill, m u ß man sichmit Moskau unterhalten, ob es unseren westlichen „Freunden" gefällt oder nicht. D a b e i w ü r d e sich auch
erweisen, was v o n ihren Freundschaftsbeteuerungen zu halten ist.
W e r auf der ganzen W e l t sollte eigentlich
A n g s t haben v o r e i n e m Gesamtdeutschland,
dessen N e u t r a l i t ä t v o n den S u p e r m ä c h t e n gegenseitig garantiert wird? G a n z Europa w ü r d e
erleichtert aufatmen, w e n n i n seiner M i t t e eine
beruhigte neutrale Z o n e — ohne A t o m r a k e ten _ geschaffen u n d eine unmittelbare K o n frontation der S u p e r m ä c h t e dadurch beseitigt
würde.
Hellmut Gottschling, Uslar
55
Betr.: Folge 39, Seite 13, „Bis an das Ende
der Welt", von Charlotte
Schwermer
Beim Lesen des A r t i k e l s ü b e r die N e u r o ß g ä r t e r K i r c h e wurden viele Erinnerungen i n
mir wach an K ö n i g s b e r g , diese K i r c h e und ihr
Gemeindehaus am Steindammer W a l l , denn
an dieser Kirche war m e i n G r o ß v a t e r Friedrich
Kienapfel 40 Jahre lang Organist. M e i n Großvater ü b t e sein A m t nebenberuflich aus, aber
mit viel Hingabe an seine geliebte K i r c h e n m u sik, er leitete den Kirchenchor, mit dem er auch
in anderen K i r c h e n gesungen hat, u n d der
auch bei Kirchenkonzerten, Aufführungen
v o n Oratorien u n d Passionen mitgewirkt hat.
M e i n G r o ß v a t e r war es auch, der 1934 in einem
feierlichen Gottesdienst die neue Orgel einweihte, i c h glaube, das war das letzte Jahr sei-
Grüner" Schreck in Düsseldorf
Betr.: Folge 41, Seite 19, „Mit uns muß man
noch lange rechnen", von Horst Zander
In der 41. Folge, Seite 19, haben Sie einen
Bericht ü b e r das Treffen der K ö n i g s b e r g e r i n
der Patenstadt Duisburg gebracht, der uns viel
Freude bereitete.
W i r , v o m Ortsverband Homberg, hatten am
25. September große Aufregung, denn es stand
ein A r t i k e l der G r ü n e n i n der N R Z , der ein Teil
des Programms der G r ü n e n darstellte. D a war
u. a. die Rede davon, d a ß die G r ü n e n unser geliebtes H a u s K ö n i g s b e r g i n H a u s „Kaliningrad" umbenennen wollen. W i r haben sofort
reagiert und haben folgenden W o r t l a u t an alle
Zeitungsredaktionen sowie Parteien geschickt:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
der Bund der Vertriebenen,
Ortsverband
Homberg, sowie alle umliegenden
Ortsverbände sind über den Artikel der Grünen
sehr empört. Uns ist nicht bekannt, daß aber
auchnur einMitglied unseres Verbandes je
in Kaliningrad geboren wurde oder dort gelebt hätte. Das Haus Königsberg
bedeutet
allen Vertriebenen ein Stück Heimat, und
wir sind nicht bereit, eine
Namensänderung anzuerkennen.
Da es sich ja nur um
einen kleinen Auszug aus dem Programm
Kulturschätze aus Antiquariaten
Seit einiger Zeit tauchen i n A n t i q u i t ä t e n Geschäften und Antiquariats-Buchhandlungen W e r t g e g e n s t ä n d e u n d B ü c h e r auf, die
einwandfrei aus deutschem Besitz i n den V e r treibungsgebieten stammen.
D a z u drei Beispiele: Eine C o u s i n e v o n mir,
deren F a m i l i e mehrere G ü t e r i n Pommern
b e s a ß , entdeckte bei einem A n t i q u a r i n Berlin
e i n silbernes Tablett mit Faksimile-Inschrift,
das ihr i n R u ß l a n d v e r m i ß t e r M a n n v o n seinen
C o r p s b r ü d e r n zur H o c h z e i t b e k o m m e n hatte.
N a c h d e m sie das Tablett gekauft hatte, beantwortete der A n t i q u a r nach k u r z e m Z ö g e r n
ihre Frage, wie dieses Tablett i n seine H ä n d e
g e k o m m e n w ä r e : Polen h ä t t e n es i h m verkauft. V o n Zeit zu Zeit tauchten immer wieder
Polen auf, die W e r t g e g e n s t ä n d e aus ehem.
deutschem Besitz gegen D e v i s e n a n b ö t e n .
E i n e m Bekannten wurde auf U m w e g e n e i n
Buch angeboten, das laut Inschrift aus seiner
ehemaligen Bibliothek i m P o m m e r n stammte.
Er bezahlte d e n horrenden Preis u n d erhielt
kurz darauf — ohne A b s e n d e r a n g a b e — sein
Erinnerungen an eine Kirche
Buch mit der Inschrift v o n seiner H a n d .
In d e m Katalog eines Buch-Antiquariates i n
Bayern entdeckte i c h unter anderem das A n gebot mehrerer J a h r g ä n g e einer pommerschen Zeitschrift aus der Zeit vor dem Zweiten
W e l t k r i e g . Ich benachrichtigte sofort die P L M ,
die das A n t i q u a r i a t anrief und alle J a h r g ä n g e
bestellte. D i e Hefte waren noch nicht aufgeschnitten und mit Stempeln (in polnischer
Sprache) versehen: „ S t a d t b i b l i o t h e k Stettin"
und „ D u p l i k a t - W a r s c h a u " .
Offensichtlich werden B e s t ä n d e aus deutschem Besitz gesichtet, i n W a r s c h a u registriert und dann Duplikate oder für Polen h i storisch wertlose G e g e n s t ä n d e gegen Devisen
in den W e s t e n verkauft.
A l l e Vertriebenen sollten die A u g e n offen
halten und Antiquariats-Kataloge sorgsam
studieren. W e r — wo auch immer — Kulturgüter aus den Vertreibungsgebieten entdeckt,
sollte m ö g l i c h s t umgehend seine Landsmannschaft oder den L v D benachrichtigen.
Sieglinde v. Zitzewitz, K i e l
der Grünen handelt, muß man davon ausgehen, daß auch die Straßennamen
und
Namen von Plätzen, die ost- oder mitteldeutscher Herkunft sind, in polnisch oder
russisch umgetauft
würden.
Wir alle erheben auf das Schärfste Protest gegen ein solches Vorgehen, und werden uns alle erdenklichen
rechtlichen
Schritte vorbehalten, um das zu verhindern.
Die Grünen sollten sich, statt anderen
Menschen das Heimatgefühl
und das gesetzlich verankerte Recht auf Heimat streitig zu machen, besser mit der Geschichte
unseres Volkes
auseinandersetzen.
Vermutlich ist es den Grünen
entgangen,
daß Duisburg die Patenstadt von Königsberg ist, worauf wir, der Bund der Vertriebenen, besonders stolz sind."
Frauengruppe des BdV, Ortsverband Homberg
Ein Spaß zu zweit
Betr.:Folge 33, Seite 8,„WelchLeben,
welch
Gefühl", von Silke Steinberg
Oft benutze i c h das O s t p r e u ß e n b l a t t als
B e t t l e k t ü r e . Ihr A r t i k e l ü b e r das Blutgericht i n
K ö n i g s b e r g hat m i c h u m den Schlaf gebracht,
allerdings nicht Ihrer A u s f ü h r u n g e n wegen
ü b e r dieses alte W e i n l o k a l , sondern sie bewegte die Frage, was sich wohl unter dem auf
der alten Speisekarte v o m 2. September 29angebotenen „kleinen S p a ß für 2 Personen" verbergen k ö n n t e . Dieses Gericht habe i c h allerdings nicht i m Blutgericht, sondern i m Ratskeller mit meinem V e r l o b t e n und s p ä t e r e n M a n n ,
wenn es etwas zu feiern gab, des öfteren genossen. Sie sollen nun auch erfahren, was wir vorgesetzt bekamen, wenn wir mal „spaßen" w o l l ten, falls dies nicht schon v o n anderer Seite
Ihnen mitgeteilt wurde: A u f einer g r o ß e n Platte lagen auf je 1 Toastbrot ein Schnitzel, darauf
stand ein hart gekochtes Ei, das eine mit weißer, das andere mit gelber Mayonnaise verziert. Seitlich und unterhalb der Schnitzel
waren Pommes frites und oberhalb feine Gem ü s e und Pilze angeordnet. In der Mitte stand
eine Muschel mit verschiedenen eingemachten F r ü c h t e n . W e n n wir dann noch eine Flasche W e i n dazu tranken, kostete der ganze
„Spaß für 2 Personen" kaum 10 Mark, und wir
hatten das Gefühl, unglaublich geschlemmt zu
haben. Ich hoffe, Ihnen mit der Beschreibung
dieser Schlemmerei eine Freude gemacht zu
haben.
Lieselotte Popien, Herzberg
ner T ä t i g k e i t . Ich besinne m i c h n o c h gut auf
sein 40jähriges D i e n s t j u b i l ä u m , z u dem wir
nach K ö n i g s b e r g gereist waren. A m M o r g e n
brachte i h m der Kirchenchor vor der W o h nung ein S t ä n d c h e n , s p ä t e r ü b e r r e i c h t e i h m
Pfarrer Pollitt ein Geschenk der Kirche, ein Ö l g e m ä l d e , Professor Pfeiffer v o n der K ö n i g s b e r ger Kunstakademie hatte meinen G r o ß v a t e r
an seiner Orgel gemalt. Es war ein sehr s c h ö n e s
Bild, leider ist es durch die Vertreibung dem
Familienbesitz verlorengegangen.
Bald nach seinem J u b i l ä u m trat er i n den
Ruhestand, Traugott Fedtke wurde sein N a c h folger.
In guter Erinnerung habe i c h noch das
N e u r o ß g ä r t e r Gemeindehaus (Foto oben), i n
dem meine G r o ß e l t e r n wohnten, und i n dem
meine Mutter und ihre beiden Brüder ihre J u gendzeit verlebten.
Im E r d g e s c h o ß befand sich neben der W o h nung des K ü s t e r s der große Gemeindesaal, auf
der anderen Seite war ein Kindergarten untergebracht, hinter d e m Haus fanden die Kinder
eine riesige Grünfläche vor, auf der sie'sjöieJen
und toben konnten. In der oberste^^Etage
wohnte der jeweils 1. Geistliche der Kirche, i c h
besinne m i c h nur noch auf Pfarrer Pollitt und
Superintendent Hanne, der dort bis zur V e r treibung sein D o m i z i l hatte. Er war zuletzt i n
L ü b e c k tätig und starb dort vor wenigen Jahren, einer seiner S ö h n e ist auch Theologe geworden und amtiert ebenfalls i n L ü b e c k . A u c h
Pfarrer Sommer, den Charlotte Schwermer
e r w ä h n t , ist mir ein Begriff, er hat meine Eltern
getraut und m i c h getauft.
A l s i c h a n l ä ß l i c h des Todes meiner Mutter
den z u s t ä n d i g e n Geistlichen der Marienkirche
zu L ü b e c k aufsuchte, stellte es sich heraus, d a ß
er, Pfarrer Matz, auch aus O s t p r e u ß e n stammte und einige Jahre an der N e u r o ß g ä t e r Kirche
tätig war, ehe er n a c h Rauschen versetzt
wurde. So ergab sich 20 Jahre nach der V e r treibung für m i c h noch einmal eine Beziehung
zu dieser s c h ö n e n Kirche i n Königsberg.
Dora Frantz, L ü b e c k
Turm war eine Laube
Betr.: Folge 36, Seite 19, Foto des BfH Pressedienstes,
„Flatowturm"
In Folge 36 Ihres Blattes veröffentlichten Sie
ein Bild v o m „Flatowturm" i n Potsdam. Es zeigt
aber nicht diesen Turm, der zwar auch i m Park
v o n Neubabelsberg steht, sondern die „Gerichtslaube".
Diese aus d e m 13. Jahrhundert stammende
Laube war u r s p r ü n g l i c h ein A n h ä n g s e l der
alten Berliner R a t h ä u s e r an der Ecke der K ö nigs- und der Spandauer Straße. Beim Bau der
neuen „roten" ( z u n ä c h s t wegen der roten Ziegelsteine so genannt, s p ä t e r wegen der S P D Mehrheit i m Berliner Stadtparlament so bezeichnet) R a t h ä u s e r drohte der „Gerichtslaube" die Spitzhacke. Kaiser W i l h e l m I. schlichtete den Streit u m das alte W a h r z e i c h e n der
Stadt, indem er das historische G e b ä u d e auf
der L e n n e h ö h e i n seinem Babelsberger Park
aufstellen ließ. Hier ist er heute noch, leider
etwas ramponiert, zu sehen.
Dr. Johannes Hung, H e i l b r o n n
Von den zahlreichen an uns gerichteten Leserbriefen können wir nur wenige, und diese oft nur auszugsweise veröffentlichen. Die Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser
wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu
decken braucht. Anonyme oder anonym bleiben wollende
Zuschriften werden nicht berücksichtigt.
Landsmannschaftliche
Arbeit
Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in
I M s £fnrau6cnb1att
1, D e z e m b e r 1984 -
F o l g e 48 -
Seite 16
Erinnerungsfoto 518
hervorragend aufgenommenen Dias und gestützt
auf genaue Daten und historische Fakten schilderte
Vollack die große kolonisatorische Leistung des
Ordensstaates. Langanhaltender Beifall belohnte
den Vortragenden für das, was er in Wort und Bild
BEZIRKSGRUPPEN
Barmbek/Winterhude/Uhlenhorst — Sonn- den Teilnehmern in interessanter Weise geboten
abend, 15. Dezember, 15 Uhr, Heilandskirche, Gro- hatte. Horst Krüger dankte mit herzlichen Worten
ßer Saal, Winterhuder W e g 132 (zu erreichen mit und mit der Überreichung von Königsberger MarziBus 106 und 108), Weihnachtsfeier. Aussiedlerkin- pan, das in Glückstadt hergestelltwurde.
Itzehoe — Donnerstag, 6. Dezember, 15 Uhr, Cafe
der musizieren und tragen Gedichte vor. Der W e i h nachtsmann kommt. Anmeldungen bitte an U . Schwarz, vorweihnachtliche Zusammenkunft der
Frauengruppe. Musikalische Umrahmung durch
Meyer, Telefon 22 11 28.
Billstedt — Dienstag, 3. Dezember, 19 Uhr, Alten- die Flötengruppe der A VS unter Leitung von Musiktagesstätte, Lorenzenweg 2b (gegenüber dem Bus- lehrerin Ott.
Riepsdorf — Sonntag, 2. Dezember, 19.30 Uhr,
bahnhof Billstedt), Vorweihnachtsfeier mit der
GasthausZum Mittelpunkt der Welt, Heimatabend
Frauengruppe.
Eimsbüttel — Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr, im mit einem Referat des Landeskulturreferenten
Hamburg-Haus, kleiner Saal, Doormannsweg 12, Herrmann von Zitzewitz über das Thema „ReiseAdventfeier mit weihnachtlicher Musik. Es singt eindrücke von Fahrten durch Mecklenburg und
und spielt das Ensemble der Mosaik-Show Vorpommern 1984". Ferner gemütliches Beisam(ehemalige Alsterspatzen). Zudem Kaffeetafel und mensein mit Singen und Unterhaltung. Der Heimatabend wird musikalisch von Günter und Rolf umgemütliches Beisammensein.
F a r m s e n / W a l d d ö r f e r — Donnerstag, 6. Dezem- rahmt.
Schleswig — Zu einem heimatlichen Nachmitber, 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187b, Vereinslokal
tagskaffee begrüßte Vorsitzender Alfred Bendzuk
des Farmsener TV, Weihnachtsfeier.
Fuhlsbüttel/Langenhorn — Freitag, 7. Dezem- die Anwesenden und dankte Landsmännin M i ber, 15.30 Uhr, im Bürgerhaus, Vorweihnachtsfeier chalski als Landesvorsitzende der ostdeutschen
Frauen, Herrn Jeglin und Stadträtin Schmidt für ihr
mit der Frauengruppe.
Fernschreibstelle H D V E K ö n i g s b e r g — D i e s e A u f n a h m e , e t w a aus d e m J a h r e 1943,
Erscheinen. Die Ehrennadel für langjährige ehrenH a m m / H o r n — Sonnabend, 15. Dezember, 14.30
g e w ä h r t e i n e n B l i c k i n die F e r n s c h r e i b s t e l l e H D V E der K o m m a n d a n t u r auf d e m R o ß amtliche Arbeit wurde Landsmännin Felske überUhr, Restaurant Rosenburg, Riesserstraße 11, Ecke
reicht. Ein Diavortrag ließ die Besucher eine wungarten i n K ö n i g s b e r g (Pr). „Die e i n z i g e Z i v i l i s t i n b i n ich", schreibt S i e g e l i n d e Z i m m e r Salling, 2000 Hamburg 26, Weihnachtsfeier bei Kafderschöne Norwegenreise aus dem Jahr 1977 nachm a n n , geborene J u n g k l a a ß . „ A n der a n d e r e n Seite des M a s c h i n e n w o r t e s steht , G a b y \
fee und Kuchen. Zudem wird der Weihnachtsmann
vollziehen. Als Amateur hatte Dr. Herting meistereine M ü n c h n e r i n , u n d i n d e r E c k e l i n k s ganz v o r n i s t K ä t e F r i e d r i c h k e i t , g e b o r e n e
erscheinen; anschließend Tombola. Kinder unter 12
liche Aufnahmen von der vielfältigen Landschaft
H e r k e n r ö d e r . " U n s e r e L e s e r i n h ä t t e gern etwas ü b e r d i e v i e r a n d e r e n a b g e b i l d e t e n
Jahren bitte bis zum 9. Dezember beim Bezirksvorgemacht, die er kommentierte. Der zweistündige
sitzenden anmelden.
Personen g e w u ß t . „ W e r lebt sonst n o c h v o n . W a c h e D ' unter Unteroffizier M i l b r a d t ? "
Vortrag wurde zu einem Erlebnis besonderer Art.
Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 1. DeIhr K ü r z e l war z u d a m a l i g e r Z e i t „ J K L " . Z u s c h r i f t e n unter d e m K e n n w o r t „ E r i n n e r u n g s Als Dank überreichte der stellvertretende Vorsitzember, 15.45 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Harfoto 518" a n die R e d a k t i o n des O s t p r e u ß e n b l a t t s , Postfach 32 32 55,2000 H a m b u r g 13,
zende Dannenberg Dr. Herting ein Buch von Graf
burg, Bremer Straße 307, Adventsfeier nach heimatleiten w i r a n d i e E i n s e n d e r i n weiter.
sd
Lehndorf. Mit Gedichten von Theodor Storm ließ
licher Art.
Kulturreferent
Brozus den stimmungsvollen
Nachmittag ausklingen.
HEIMATKREISGRUPPEN
Beisammensein bei Königsberger Klopsessen anNordrhein-Westfalen
Gumbinnen • Sonntag, 9. Dezember, 15 Uhr, Niedersachsen
schloß.
Vors.
der
Landesgruppe:
Alfred
MikolelL
GeschäftsstelLandhaus Walter/Stadtpark, Hindenburgstraße 2 Vorsitzender: Ernst Rohde. Nord: Werner Hoff mann,
(U-Bahn Borgweg), Adventsfeier, zur Verlosung Telefon (058 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. le: Tel. (02 11) 39 57 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf
Dortmund — Montag, 3. Dezember, 17 Uhr, Baden-Württemberg
Süd: Ernst Rohde, Telefon (05321/2 3950), Hubertusbitte Päckchen im Wert von 5 D M mitbringen.
Stimmgabel,
Wilhelmstraße 24, Dortmund 1, A d - Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel.
weg 45, 3380 Goslar. Weser-Ems: Fred! Jost, Telefon
Königsberg — Sonntag, 16. Dezember, 15.30 Uhr (05431) 3517, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück
(07237) 78 53, Postfach 351, 7530 Pforzheim
ventsfeier.
(Einlaß 15 Uhr), Landhaus Walter, HindenburgEsslingen — Sonntag, 9. Dezember, 14 Uhr, GeDüsseldorf — Sonnabend, 15. Dezember, 16 Uhr,
Gifhorn
—
Sonntag,
16.
Dezember,
DRK-Haus
straße/Stadtpark (U-Bahn Borgweg), vorweihnachtKreuzkirche, Collenbachstraße 10, Weihnachtsfei- meindezentrum Oberesslingen, Ertingerhaus, Ecke
liches Beisammensein mit Arno Surminski. Bitte am Wasserturm, Vorweihnachtsfeier mit Liedern er mit Chor und Aufführungen. (Straßenbahn 7 und Keppler-Schorndorfer Straße, vorweihnachtliche
nur mit Anmeldung bis zum 10. Dezember bei Ur- und kleinen Spielen, für die Kleinen kommt der 10 bis Dreieck.) Anmeldungen der Kinder für die Feier mit Programm und Kaffeetafel. Gleichzeitig
sula Zimmermann, Telefon 4 60 4076 (abends), Weihnachtsmann. — Der Vorstand legte auf einer bunte Tüte bis 10. Dezember unter den Telefon- findet eine Besprechung der n ä c h s t e n Fahrt — 1985
Sitzung das Programm für die nächsten Monate fest.
Postfach 6030 41, 2000 Hamburg 60.
— nach Danzig, W e s t p r e u ß e n und Masuren statt. Es
Vorsitzender Heinz Fritzenwanker leitete im Bür- nummern 334097 oder 21 5880.
Preußisch Eylau — Sonnabend, 1. Dezember, 15
Erkelenz — Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr, A m sind noch Plätze frei, bitte unter der Telefonnumgerschützensaal die. yp^tan.dsgit^ng u f c^ejröf/ne-.
Uhr, Haus, der Heimat, Vor dem Holstentor 2 (Ute mit einem Kurzbericht über das Erntedankfest. Schulring, ehemalige Landwirtschaftsschule, Vor- mer (07 11) 381507 melden.
$ahj\Sia.fipn Messehallen), Gedanken zum Advent
Stuttgart — Memellandgruppe: Z u einer ErnteAufmerksam machte der Vorsitzende auf die neue weihnachtsfeier unter dem Thema „Wort und Lied
nach ostpreußischem Brauch in gemütlichem
im vorweihnachtlichen Brauch" sowie Vortrag und dankfeier hatten sich die M e m e l l ä n d e r aus StuttWanderkarte von Ostpreußen.
Rahmen.
Goslar — Sonntag, 9. Dezember, 15 Uhr, Paul- Gesang der Frauengruppe der Siebenbürger Sach- gart und Umgebung i m Haus der Heimat zusamSensburg - Sonntag, 2. Dezember, 15 Uhr,
mengefunden. N a c h der Begrüßung durch die VorGerhardt-Haus, Heimatnachmittag im Advent mit sen.
Polizeisportheim, Sternschanze 4, Hamburg 6,
Gütersloh — Sonntag, 9. Dezember, 15.30 Uhr, sitzende Irmgard Partzsch wurde durch den K u l Königsberger Marzipan-Verlosung. A m vergangeAdventsfeier mit Kaffeetafel und Verlosung und
nen Heimatnachmittag wurden Martha Hahn aus A u l a des Mädchengymnasiums, Schulstraße, Niko- turwart Günter F. Rudat ein ausgeglichenes Proeinem schönen Programm. Die Kinder erwarten
Königsberg und Kurt Boef fei aus Rastenburg für ihre lausfeier, Mitgliederkinder bis zum 10. Lebensjahr gramm geboten. Besonderen Anklang fanden das
wieder den Weihnachtsmann.
ehrenamtliche Hilfe bei der Betreuung Hilfsbedürf- erhalten eine bunte Tüte. — Sonnabend, 15. De- Gedicht „Schwarzbrot" von Maurice Reinhold von
tiger bzw. für die Heimatarbeit mit Dia- und sonsti- zember, 15 Uhr, Kath. Vereinshaus, Unter den Stern und die Lesung „Verregnete Ernte" von W a l FRAUENGRUPPEN
ter von Sanden. Anschließend wurde Grützwurst
gen Vorträgen über Ostpreußen und für die Mitwir- Ulmen, Weihnachtsfeier.
Bergedorf — Freitag, 14. Dezember, 15 Uhr, kung bei Gestaltung von und für die Schulchroniken
Rheda-Wiedenbrück — Sonntag, 16. Dezember, gegessen.
Lichtwarkhaus, Treffen unter dem Thema „Advent und Heimatbüchern ausgezeichnet. Zum Höhe- 15 Uhr, Saal Neuhaus, traditionelle WeihnachtsfeiUlm/Neu Ulm — Sonnabend, 1. Dezember, die
und Weihnachten".
punkt wurde der Diavortrag von Schwester Renate er mit heimatlichen Darbietungen unter Mitwir- landsmannschaftliche Gruppe nimmt an der A k t i o n
Billstedt — Dienstag, 4. Dezember, 19 Uhr, Alten- Hensel über das Leben auf ihrer Missions-Station kung der Laienspielgruppe. — Der Erntedanktag „Ulmer helft euren Mitbürgern" teil. In der Fußgäntagesstätte, Lorenzenweg 2b (gegenüber dem Bus- auf der Insel Sumatra im Indischen Ozean. Anhal- wurde mit den Früchten des Gartens begangen. Der gerzone werden Spezialitäten der Heimat, wie Marbahnhof Billstedt), Vorweihnachtsfeier mit der Be- tender Beifall wurde Schwester Renate zuteil und ostpreußischen Heimat wurde mit einem Diavor- zipan, Bärenfang und Pillkaller, angeboten. Der
zirksgruppe.
Kreisvorsitzender Ernst Rhode rief zu einer Gabe für trag „Ostpreußen, Mensch und Landschaft" ge- Erlös wird der Hilfsaktion überreicht. — Sonntag, 9.
F a r m s e n / W a l d d ö r f e r — Dienstag, 18. Dezem- ihre Missionsstation auf. Zudem berichtete Ernst dacht. — Jeden zweiten Montag im Monat, 15 Uhr, Dezember, 14 Uhr, Gemeindesaal St. Maria, in Söfber, 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187 b, Vereinslokal Rhode von der Sitzung der ostpreußischen Landes- Lokal Nigges, Zusammenkunft. — Jeden zweiten lingen, Advents- und Weihnachtsfeier mit Kaffee
des Farmsener T V , weihnachtliches Beisammen- vertretung in Bonn und vom Kongreß der ostdeut- Mittwoch im Monat, 19 Uhr, Lokal Neuhaus, Rheda, und Christ-Stollen. Nach der Begrüßungsansprache
sein.
des Vorsitzenden Fritz W i l h e l m Preuß, hält Pfarrer i.
schen Landsmannschaften. — Zum Volkstrauertag Stammtisch.
Fuhlsbüttel/Langenhorn — Dienstag, 4. Dezem- sprach Kreisvorsitzender Rhode am Mahnmal der
Siegen — Sonnabend, 1. Dezember, 15 Uhr, Sie- R. W i l l i Baasner die Ansprache. Umrahmt werden
ber, 15.30 Uhr, Bürgerhaus, Adventsfeier. — Freitag, Heimatvertriebenen.
gerlandzimmer der Siegerlandhalle, vorweihnacht- die Ansprachen durch den Chor der landsmann7. Dezember, 15.30 Uhr, im Bürgerhaus, VorweihHannover — Das Jahresfest am 9. Februar 1985 liches Beisammensein. Lm. Heinz Nielsen führt eine schaftlichen Gruppen unter Leitung der aus Elbing
nachtsfeier mit der Bezirksgruppe.
wird mit einem karnevalistischen Programm Diareihe aus Ost- und W e s t p r e u ß e n vor. — Freitag, stammenden Marianne H ö ß und durch InstrumenWandsbek — Donnerstag, 6. Dezember, 17 Uhr, durchgeführt und findet im Freizeitheim Döhren 7. Dezember, von 11 bis 17 Uhr, die Frauengruppe tal- sowie Prosadarbietungen weihnachtlichen InGesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, statt. Der Eintrittskartenverkauf hat bereits begon- wird auf dem Weihnachtsmarkt Gebäck und Bären- halts.
Adventsfeier. Bitte Julklappäckchen im Wert von nen und wird an folgenden Tagen auf der Geschäfts- fang verkaufen.
10 D M mitbringen.
Viersen-Dülken — Sonnabend, 8. Dezember, 15 Bayern
stelle, Königsworther Straße 2, fortgesetzt: 7. und 21.
Dezember von 10 bis 12 Uhr sowie am 11. und 25. Uhr, Dülkener Hof, Lange Straße 54, Weihnachts- Vorsitzender der Landesgruppe: Hermann Rosenkranz,
Dezember von 15 bis 17 Uhr. Die Karten kosten im feier der Ost- und W e s t p r e u ß e n sowie Danziger. Telefon (091 31) 38539, Erwin-Rommel-Straße 6, 8520
OSTPREUSSENCHOR
Erlangen
Weihnachtsfeier
Sonnabend, 1. Dezember, Vorverkauf 7 D M und an der Abendkasse 9 D M .
Hessen
Hannover
—
Heimatkreisgruppe
Königsberg:
Hof/Saale — Die Kreisgruppe beging das Jubifeiern die Memellandgruppe und der Ostpreußenchor im Landhaus Walter, Stadtpark. Beginn der Sonnabend, 9. Dezember, 15 Uhr, Restaurant Ihme- Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. läum ihres 35jährigen Bestehens. Vorsitzender
Feier 16 Uhr, Einlaß 15 Uhr, Eintritt 5 D M . Anfahrt blick (Ruder-Clubheim), Adventsfeier mit gemein- (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg Christian Joachim konnte viele Landsleute und
Marburg — Donnerstag, 13. Dezember, 16 Uhr, Gäste begrüßen. Danach gab er einen Rückblick
mit der U-Bahn bis Borweg. Anmeldung der Kinder samer Kaffeetafel sowie dem Sudetendeutschen
Adventsnachmittag
mit Päckchenmitbringen und über die Entwicklung der Hofer Kreisgruppe. Nach
Singkreis.
(Das
Restaurant
ist
mit
den
U-Bahn-Libitte bis zum 25. November bei Frau Hempf, Teleeinem Grußwort des BdV-Vorsitzenden Georg
fon 7 12 24 19, Herrn Pallasch, Telefon 71277 71, nien 3 und 7 bis Haltestelle Siloah zu erreichen.) -abgeben.
Offenbach — Sonntag, 2. Dezember, 14.30 Uhr, Stein wurden dann die Ehrungen für langjährige
Q u a k e n b r ü c k — Sonntag, 16. Dezember, 15.30
oder Frau Günther, Telefon 7 12 3007 (ab 18 Uhr).
Uhr, evang. Gemeindesaal St. Petrus, Weihnachts- Gemeindesaal der Pfarrei Heilig-Kreuz-Haus, am Mitgliedschaft vom Bezirksvorsitzenden von Oberfeier. Die Ansprache hält Pastor Heinz Brenneisen. Wiesengrund (gegenüber dem neuen Friedhof), franken, Helmut Starosta, vorgesehen. Die Festrede
G E M E I N S C H A F T E V OSTPREUSSEN
hielt Christian Joachim unter dem Thema „OstAnmeldungen müssen bis zum 5. Dezember an den Mühlheimer Straße, Adventsfeier.
Adventsgottesdienst
Sonnabend, 8. Dezem- Vorsitzenden erfolgen.
Wiesbaden — Sonnabend, 1. Dezember, Rhein- preußen verpflichtet - ein geschichtlicher Rückber, 14.30 Uhr, Erlöserkirche, Hamburg-Borgfelde
Scheeßel — Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, bei Main-Halle, Barbarafeier, Saalöffnung 18.30 Uhr, blick .
(nahe U-und S-Bahn Berliner Tor), Gottesdienst mit Stahmleder, Vorweihnachtsfeier. — Den Dia- Beginn 20 Uhr, Eintritt 8 D M .
München — Gruppe N o r d / S ü d . Sonntag, 2. Deheimatlicher Liturgie und Feier des heiligen Abend gestaltete Bernd Braumüller, R O W . Er ist
zember, 15 Uhr, Hansahaus, Briennerstraße 39, A d Abendmahls sowie einem anschließenden advent- zwar in Westdeutschland geboren, doch für seine Rheinland-Pfalz
ventsfeier mit Basar und Stubenmusi.
lichen Beisammensein.
hervorragende Arbeit für die Patenschaft Roten- Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon
Passau - Sonnabend, 18. Dezember, 18 Uhr,
burg/Angerburg am Institut für Heimatforschung (06372) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz
Vereinslokal Peschl-Terrasse, Roßtränke, W e i h in Rotenburg sind er und seine Frau Ostpreußen
Kaiserslautern — Sonnabend, 22. Dezember, 15 nachtsfeier mit traditionellem G ä n s e b r a t e n e s s e n
Schleswig-Holstein
Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge- außergewöhnlich verbunden. In diesem Sommer Uhr, Bahnheim, Weihnachtsfeier. — A m Heimat- und Packchen. A l l e Mitglieder werden gebeten,
schäftsstelle: Telefon (0431) 55 3811, Wilhelminen- machte das Ehepaar Braumüller mitdem Fahrrad in abend begrüßte Vorsitzender Fritz Warwel zahlrei- Gedichte oder Geschichten aus der Heimat vorzuStraße 47/49, 2300 Kiel
Ostpreußen Urlaub. Anschaulich schilderte Bernd che Mitglieder und Gäste. Kulturreferentin Ursula tragen.
Glückstadt — Donnerstag, 6. Dezember, 15 Uhr, Braumüller diese Reise. Immer wieder waren die Oehlschläger führte durch das Programm. Der OstStarnberg - Sonntag, 2. Dezember, 15 Uhr, KöRaumann, Weihnachtsfeier. — Zur Novemberver- Zuschauer ergriffen von den Aufnahmen der Masu- preußen-Chor unter Leitung von Maria Grete Renk nig-Ludwig-Saal der Bahnhofsgaststätte, Vorweihanstaltung konnte Horst Krüger zahlreiche Mitglie- rischen Seen, den riesigen Eichenalleen und der sang Heimatlieder. W i l l i Rabenhorst und Lydia nachtsfeier der Kreisgruppe der Pommern, Ost- und
der und Gäste begrüßen. Redner der Veranstaltung ganzen Schönheit dieser großartigen Landschaft. Härtung trugen Mundartgedichte vor. Ein gelunge- W e s t p r e u ß e n Das Programm beinhaltet weihwar der Landesvorsitzende der Pommerschen
Wilhelmshaven — Montag, 3. Dezember, 19.30 ner Sketch „Endlich geschafft" von Irma Müller, Ur- nachtliche Gedichte, Musik und Erzählungen sowie
Landsmannschaft, Manfred Vollack, Kiel, der zum Uhr, Gorch-Fock-Haus, Adventsheimatabend mit sula Oehlschläger, Walter Braun und Werner Stür- eine Tombola. Jedes Mitglied wird gebeten, zur
mer fand großen Beifall, dem sich ein gemütliches
Thema „Erlebtes Preußen" sprach. Anhand von Basar.
lombola etwas beizusteuern.
Hamburg
Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Telefon
(040) 5 51 2202, Gotenweg 16, 2000 Hamburg 61
1. D e z e m b e r 1984 -
Folge 48 -
Seite 17
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Aus den Heimatkreisen . . .
Die Kartei des Heimatkreiset braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben.
AUenstein-Stadt
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Dr.-Ing. Daube. Telefon (02 09)
3950, 4650 Gelsenkirchen
366/
Jahrestreffen — Die Aliensteiner trafen sich zu
ihrem 29. Jahrestreffen im Hans-Sachs-Haus in
Gelsenkirchen. Bereits am Vormittag des ersten
Tages fand unter Vorsitz des Vorstehers der Stadtversammlung, Prengel, eine ordentliche Sitzung der
Stadtversammlung statt, auf der die jeweils Verantwortlichen über ihre Arbeit seit Übernahme der
Geschäfte vom Notvorstand berichteten. Letzterem wurde Entlastung erteilt. Die vorliegenden
Aufgaben wurden beraten und Beschlüsse gefaßt.
Als am frühen Nachmittag das Hans-Sachs-Haus
geöffnet wurde, füllten sich schnell die Räume zu
den „Schabberstunden", und bei der Eröffnung des
Treffens am Abend durch den Hauptstadtvertreter
Dr.-Ing. Daube war das Haus übervoll.
Mit Gottesdiensten, von den Allensteiner Geist lichonMsgr.Kewitsch, über Jahrzehnte bereitsMittelpunkt der Allensteiner, und Pastor Naujokat gefeiert, begann der zweite Tag. Zu Beginn der Feierstunde im Hans-Sachs-Haus, die kammermusikalisch umrahmt wurde, ehrteDr.Daubedie Toten A l lensteins und begrüßte die Allensteiner und die
geladenen Gäste, unter ihnen als Vertreter des OB
der Stadt Gelsenkirchen Bürgermeister Rossa.
Auch übermittelte er die Grüße des Stadtältesten
Dr. H . J. Zülch. Besonderer Gruß und Dank galt dem
Ehrenstadtvertreter Msgr. Kewitsch für sein Kommen. Die Gedanken Dr. Daubes kreisten um die
Aufgaben und die Wiederbelebung der Patenschaften, wozu er Vorschläge machte. Mit einer Teilnahme von über 3000 hatten die Allensteiner ihre
Zustimmung zur Patenschaft bekundet. Bürgermeister Rossa überbrachte die Grüße der Patenstadt
Gelsenkirchen, die vor 30 Jahren die Patenschaft
übernommen habe in Würdigung der Tatsache, daß
die zahlreichen ins Ruhrgebiet zugewanderten
Ostpreußen entscheidend zum Aufblühen der Stadt
Gelsenkirchen beigetragen hätten. Sie werde weiterhin den Aliensteinern helfen, ihr Kulturgut zu erhalten und zu pflegen und heimatlicher Treffpunkt
zu bleiben (wird fortgesetzt).
Zinten. Anfang der dreißiger Jahre leistete er in
Gehlenburg seinen Arbeitsdienst ab. Hier lernte er
seine spätere Frau Erika kennen, die er 1936heiratete. Im gleichen Jahr übernahm das Ehepaar die
Gaststätte und das Lebensmittelgeschäft der
Schwiegereltern Brahma in der Johannisburger
Straße, welche es bis zur Vertreibung 1945 führte.
Danach lebten sie im Kreis Segeberg. 1953 fand die
Familie mit zwei Kindern in Leichlingen/Rheinland
eine neue Heimat. Vor zehn Jahren verstarb Frau
Schulz. Willy Schulz verbringt seinen Lebensabend
im Kreis seiner Kinder und Enkel. Die Kreisgemeinschaft gratuliert.
Königsberg-Stadt
Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Reinhold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln
30. Kartei: Tel. (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königsberg, Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg
Fischer wegen eines eigenen Dorifestes nicht erschienen waren. Lm. Becker begrüßte die Anwesenden und besonders die Landsleute aus der DDR,
den Domprobst Garg als Hausherrn, sowie die mitwirkenden Landsleute Pfarrer Karlhermann Fritz,
Dr. Günter Tietz und Bürgermeister a. D. Werner
Trottner. Einen besonderen Dank erhielt Lm. Brandes von der Verwaltung des Patenkreises MindenLübbecke für seine organisatorischen Leistungen.
Nach den Grußworten des Domprobstes erklang auf
Tonband, durch Lm. Trottner, Powunden, aufgenommen, die große Glocke aus der Powundener
Kirche, mit einfallendem Geläut der zwei weiteren
Glocken aus der ev. Kirche in Hüffelsheim/Nahe.
Über den Weg der Powundener Glocke von Powunden nach Hüffelsheim bei Bad Kreuznach hielt Lm.
Trottner ein Referat mit verschiedenen Dia-Aufnahmen über Ort und Kirche Hüffelsheim. Für diese
Glockenton- und Bildauf nahmen mit Referat wurde
Lm. Trottner mit viel Beifall bedacht und die Zuhörer fragten, ob mit der ev. Kirchengemeinde Hüffelsheim nicht ein besonderer Kontakt aufgenommen werden könne. Dann sprach Lm. Fritz die geistlichen Worte mit anschließendem Totengedenken.
Die Vorträge unterbrach eine Kaffeepause und
anschließend hielt Dr. Tietz — A d l . Lobitten — ein
Referat über das Kirchspiel Powunden mit Lichtbildern und Dia-Aufnahmen. Einen kurzen politischen Vortrag hielt Lm. Becker — Abbau Lobitten.
In diesen Vortrag wurden zwei Gedichte eingebunden. Das eine „An das russische Volk" hat Else Bernoteit und das zweite „Unser Samland" Liselotte
Nugel vorgetragen. Lm. Becker betonte besonders,
daß wir unsere Heimat nicht aufgeben dürften, sie
müsse unseren Nachfahrenerhalten bleiben. Dabei
bezog er sich auf den Dichter und Kritiker G. E. Lessing sowie auf Herbert Wehner. Der Abend endete
mit Unterhaltungs- und Tanzmusik. A m Sonntag
wohnten die Powundener dem Domgottesdienst
bei und besichtigten anschließend die Domschatzkammer. Mit dem Mittagessen und ausgiebiger Unterhaltung endete die Zusammenkunft und der
Hoffnung auf ein Wiedersehen 1985 in Hüffelsheim.
Ponarther Mittelschule — Das Jahrestreffen der
Ponarther Mittelschüler im Ostheim in Bad Pyrmont war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg der
Schulgemeinschaft. Erstaunlich und zugleich ein
Beweis der Treue zur Heimat ist die stets steigende
Teilnehmerzahl der Ehemaligen, die in diesen Kreis
hinein neu ihren Weg finden. Wie es nun schon seit
Jahren üblich ist, diente der Freitagabend den Gesprächen im kleinen Kreis, ehe am Sonnabend das
Festprogramm seinen Verlauf nahm. Ein Vortrag
des Ehemaligen Joachim stellte unsere Heimat und
die damit verbundene Verpflichtung, ihrer auch aus
der Ferne dienend zu gedenken inden Mittelpunkt.
In einer flott abgehandelten Hauptversammlung
wurden die Weichen für das nächste Jahr gestellt, in
dem nun auch die Schul-Chronik, in mühevoller
Kleinarbeit von Edeltraut Klein gesammelt und zusammengefaßt, erscheinen wird. Nach Abstim- Lyck
mung wurden Termin und Ort des nächsten Jahres- Kreisvertreter: Walter Mrotzek, Telefon (043 21)
treffens für den 11. bis 13. Oktober nach Bad Mein- 52 80 19, Karl-Feldmann-Straße 6, 2350 Neumünster
berg festgelegt, um frühzeitig die Terminplanung
Heimatkreisbuch Stadt und Kreis Lyck — Liebe
der Mitglieder zu ermöglichen. Der abschließende Landsleute, Weihnachten steht vor der Tür. Wenn
Festabend vereinte die jung gebliebenen Pennäler Sie noch ein passendes Weihnachtsgeschenk für
von gestern im Kurhotel. Der Vormittag des folgen- Ihre Lieben suchen, dann bietet sich hier unser
den Tages vereinte noch einmal die Teilnehmer des Heimatkreisbuch alsein vorzügliches Geschenk für
Treffens im Ostheim, das jedesmal aus den Nähten jung und alt an. Auf 732 Seiten und mit vielen Bilzu platzen droht, wenn die Ponarther Marjellchens dern wird in diesem Kreisbuch die geschichtliche
Insterburg Stadt und Land
und Boffkes anreisen. Auch heute soll dazu aufge- Entwicklung auf allen Gebieten von Stadt und Kreis
Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt
fordert werden, Anschriftenänderungen usw. unse- bis zur Vertreibung 1945geschildert. Dieses einmaKreisvertreter Land: Klaus-Peter Steinwender. Geschäftsstelle: Telefon (0 21 51) 4 8991 (9—12 Uhr von rem Ehemaligen Horst Glaß, Hörder Straße 55,4600 lige Werk ist eine hervorragende Gedächtnisstütze
und ruft Erinnerungen an unsere geliebte Heimat
Mo.—Fr. oder nach tel. Vereinbarung), Altes Rathaus, Dortmund 12, mitzuteilen.
Am Marktplatz 10, 4150 Krefeld 11
Dr. Saltzmanns Höhere Privatschule und Vorbe- wieder wach. Deshalb sollte dieses Buch in keiner
"' Mitklingendem Spiel: Insterburg 1919 bis 1939 reitungs-Anstalt, Hammerweg 2 — Ehemalige Lycker Familie fehlen. Regen Sie daher bitte auch
die Freunde, Bekannten und Verwandten zum Kauf
Das. geschichtliche Auf und A b der Kreisstadt Schülerinnen und Schüler werden gebeten, zur Erdes Heimatkreisbuches an, die dieser Aufruf nicht
Insterburg und seiner großen Garnison haben 13 gänzung der Unterlagen und für Schultreffen ihre
erreicht, weil sie das Ostpreußenblatt nicht halten.
Autoren lessend, anschaulich und zutreffend be- Namen, die Klassen, Lehrer, Schuljahre, Berichte
Der Bezugspreis für unser Heimatkreisbuch beträgt
schrieben. Der Bearbeiter der verschiedenen Bei- aus den Jahren 1930bis 1945sowie ihre heutige A n 62 D M zuzüglich 3 D M Versandkosten. Richten Sie
träge, Horst Fritz Zander, gleichzeitig der Heraus- schrift zur Verfügung zu stellen. Ihre Mitteilungen Ihre Bestellung bitte umgehend an unseren Kulturgeber, hat das einmalige Bild- und Datenmaterial senden Sie bitte an Mady Günther, Telefon 0 40/ wart Reinhold Weber, Telefon (02 61) 4 12 51, Kartmit geschickter Hand so zusammengestellt, daß 3 80 97 44, Palmallee 126 b, 2000 Hamburg 50.
häuserhof weg 94,5400 Koblenz, damit die Ausliefeauch Menschen, die weder Insterburg noch Ostrung noch rechtzeitig erfolgen kann.
preußen kennen, Freude und Interesse finden wer- Königsberg-Land
den, wenn sie sieh mit den Abzeichnungen und Kreisvertreter: Fritz Löbert, Telefon (05481) 2388,
Mohrungen
Darstellungen beschäftigen. In dem Buch „Mit klin- Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich
Kirchspieltreffen Powunden — Die Einwohner Kreisvertreter: Siegfried Kloß, Telefon (041 31) 1 81 87,
gendem Spiel" erscheint vor dem Leser das weite
Land mit seinen prächtigen Menschen, ihren Sitten des Kirchspiels Powunden fanden sich in Minden zu Lindenweg 6, 2126 Adendorf
Die Berliner Gruppe unserer Kreisgemeinschaft
und Gebräuchen, ziehen vor seinen Augen die Re- einem Treffen zusammen. Dipl.-Ing. Alfred Becker
gimenter, Schwadronen und Batterien ihre Straße. hatte wieder eingeladen. Es kamen an die 100 Per- wählte zum neuen Vorstand: Ursula Dronsek, TeleSie prägten Insterburg über lange Zeiten, ja ohne sie sonen, obwohl die starke Gruppe der Stombecker fon 2 16 43 38, Großgörschenstraße 38, 1000 Berlin
gäbe es nicht Insterburg, wie wir es kennen. In dem
Buch wird auch erinnert an die nationalen und internationalen Erfolge der ostpreußischen Reiterei
und Pferdezucht, an den berühmten insterburger
Turnierplatz, an die Militaries, Dressurprüfungen,
die Korpsdauerritte, an die glanzvollen unvergessenen Reitjagden und nicht zuletzt an die Gastfreundschaft in den kleinen und großen Häusern in
„Bringen Sie in diesem Jahr auch wieder die kleinen A n z e i g e n zu W e i h n a c h t e n ? " «
und um Insterburg. Der Leser wird erstaunt sein,
fragte vor einiger Zeit eine Leserin aus M ü n s t e r bei uns i m O s t p r e u ß e n b l a t t in H a m b u r g '
wieviel Detailwissen noch bekannt ist über alle oran. „ W i s s e n Sie, i c h b i n schon ü b e r neunzig Jahre alt, und das Schreiben fällt mir immer
ganisatorischen und personellen Veränderungen in
den Zeiten der Reichswehr, über die Entwicklung
schwerer. A b e r i c h m ö c h t e doch alle meine Freunde und Bekannten aus der H e i m a t
der Waflen und Geräte, über Persönlichkeiten im
g r ü ß e n und ihnen ein gutes neues Jahr w ü n s c h e n ! "
militärischen wie im zivilen Bereich, über EreignisDieser treuen Leserin sowie allen anderen Beziehern unserer Zeitung k ö n n e n wir
se und Geschehnisse, die die Menschen damals beeine erfreuliche M i t t e i l u n g machen: A u c h in diesem Jahr werden wir wieder n a c h d e m
wegten. Im Hinblick auf das Streben, Geschichte
M o t t o „ O s t p r e u ß e n g r ü ß e n O s t p r e u ß e n " Kleinanzeigen zum besonders g ü n s t i g e n Preis
und Vergangenheit lebendig zu machen, ist dem
in der Weihnachtsausgabe veröffentlichen und damit Ihnen, liebe Landsleute, die GeHerausgeber und dem Verleger Dank dafür zu zollegenheit geben, Ihren früheren Nachbarn, Schulkameraden, Freunden und Bekannten
len, daß Unwiederbringbares und Wertvolles vor
„ einen lieben G r u ß z u k o m m e n zu lassen.
Vergessenheit und l Intergang bewahrt wurden. Das
Gerade in der Zeit u m W e i h n a c h t e n und Neujahr wandern die G e d a n k e n oft z u r ü c k
Buch „Mit klingendem Spiel — Insterburg 1919bis
1939" (124 Seiten, 155 Fotos, Ganzleinen) verkör' i n die Heimat, und m a n c h einer fragt sich, was ist wohl aus meinen Freunden geworden.
pert ein Stück deutscher Geschichte — und nie ht
W i e groß w i r d dann die Freude sein, w e n n m a n sich nach Jahrzehnten wiederfindet
das schlechteste! Zu beziehen zum Preis von
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der Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft Insterte, also auf den für den E m p f ä n g e r beburg Stadt und Land.
stimmten A b s c h n i t t . Bitte verwenden
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A n z e i g e schreiben Sie in der abgebildeWilly Schulz 80 Jahre — Einer der letzten KaufPostfach 3232 55, 2000 H a m b u r g 13
ten Form auf die R ü c k s e i t e der Zahlkarleute aus Gehlenburg, Willy Schulz, feiert am 9 Dezember seinen 80. Geburtstag. Geboren 1904 in
Hermsdorf, Kreis Heiligenbeil, absolvierte er seine
kaufmännische Lehre bei der Firma G. Heinrich in
^Grüße zu Weihnachten und Neujahr
!
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Heimatkreise
62, zum Stellvertreter Erich Deppner, Ghanastraße
27, 1000 Berlin 65.
Nachstehende Veranstaltungen werden um jeweils 18 Uhr in Berlin durchgeführt: 16. Februar 85,
Kappenfest, 20. April, 15. Juni, 5. Oktober, Erntedankfest und 15. Dezember Weihnachtsfeier, 15
Uhr. Als neuen Treffpunkt hat man in Schöneberg
— Berlin 62 — das Keglerheim Gutzkow — Ecke
Gustav-Freytag-Straße, auserwählt.
Neidenburg
Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211)
306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1
Der Heimatbrief Nr. 83 ist fertiggestellt. Er soll
allen Landsleuten, die in der Heimatbriefkartei
vermerkt sind, noch vor Weihnachten zugesandt
werden. Neben den Fortsetzungsserien — Nachdruck des vergriffenen Heimatbuches „Der Kreis
Neidenburg" und dem Beitrag unserer Patenstadt
Bochum — enthält er diesmal unter anderem den
A u s Freude
a m Lieben.
zweiten Teil zur Ortsgeschichte von Thalheim,
einen Bericht über die Geselligkeit in den Gasthäusern von Ulleschen, einen Artikel über den „Eisenbahnkönig" Strousberg, Ausführungen über den
Verlauf des Heimattreffenssowie zahlreiche aktuelle Abhandlungen. Wer den Heimatbrief noch nicht
erhält, ihn aber beziehen möchte, teile bitte seine
Anschrift dem Kreisvertreter oder dem Geschäftsführer Erich Schenkluhn, Neidenburger Straße 15,
4630 Bochum 1, mit.
Ortelsburg
Kreisvertreter: Gustav Heybowttz, Telefon (05258)
78 82, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle
Alte Heimatboten — Sollten Sie noch alte Heimatboten der Kreisgemeinschaft Ortelsburg besitzen, die Ihnen vielleicht im Wege stehen, dann werfen Sie diese bitte nicht fort, sondern schicken Sie
uns Ihre überzähligen Exemplare zu, denn es wird
gerade von unseren jüngeren Landsleuten dringend
danach gefragt. Das gilt auch für das Ortelsburger
Heimatblatt „Der Yorcksche Jäger", der sein Erscheinen vor einigen Jahren eingestellt hat. Der
„Heimatbote" und auch „Der Yorcksche Jäger"
haben als Geschichtslektüre einen bedeutenden
Wert erlangt. Ganz besonders wird nach der Ausgabe „1980" gefragt. Kosten für eine eventuelle
Ubersendung werden Ihnen erstattet.
Als Weihnachtsgeschenk können Sie das Buch
„Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" bestellen. Es ist äußerlich schöner geworden und der
Inhalt mit Übersichtskarten aus verschiedenen
Epochen erweitert. Hinzu kommt ein Vorwort zur 2.
Auflage des Kreisvertreters, ferner eine Zusammenstellung des erlittenen Schicksals der Bevölkerung durch die Vertreibung (erarbeitet von der
Heimatortskartei für Ostpreußen in Lübeck), ein
Auszug aus dem Edikt der Bauernbefreiung des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, und es
schließt ab mit dem Gedicht „An Ostpreußen" von
Ernst Wiechert und einer Übersichtsskizze unseres
Heimatkreises. Der Preis von 27 D M gilt bis zum 1.
April 1985 und ist außerordentlich günstig. Erhältlich ist auch noch „Der Kreis Ortelsburg" von Dr.
Meyhöfer und Landrat v. Poser. Ebenso ist noch lieferbar „Der Kreis Ortelsburg im Bild" von M. Brenk
und „400 Jahre Ortelsburg" von Joachim Linke.
Kreistag — A m Sonnabend, 1. Dezember, tagt
der neugewählte Kreistag in unserer Patenstadt
Herne im Hotel Saloniki, vormals Hotel Stork. A b
14 Uhr ist die Sitzung öffentlich mit anschließender
Kaffeetafel, wozu unsere Ortelsburger Landsleute
eingeladen sind.
Osterode
Kreisvertreter: Walter Baselau, Tel. (0511) 73 7765.
Niederrader Allee 4, 3012 Langenhagen. Geschäftsführer: Kurt Kuessner.Tel. (04 31)7 51 71, Bielenbergstraße
36, 2300 Kiel 14.
Weihnachtspakete nach Ostpreußen — Die
Kreisgemeinschaft Osterode unterstützt seit Jahren die in der ostpreußischen Heimat verbliebenen
Deutschen und deren Nachkommen mit Lebensmittel- und Bekleidungepaketen. Weihnachten
steht vor der Tür. Die Not unserer Landsleute ist
immer noch groß. Die wiederholten sprunghaften
Teuerungen in Polen haben zur Folge, daß Rentner,
Kleinverdiener und Großfamilien die ihnen auf Karten zustehenden rationierten Lebensmittelmengen
oft nicht bezahlen können. Besonderer Mangel
herrscht nach wie vor an Ober- und Unterbekleidung, besondersaber an Schuhwerk. Gute, getragene Keidungsstücke sind deshalb sehr begehrt. Wir
verfügen z. Z. über mehr als 450 Anschriften von
Familien und Einzelpersonen, die heute noch in unserer Heimat leben, doch lassen unsere knappen
Finanzmittel nur den Versand von etwa 150 Weihnachtspaketen zu. Wir appellieren deshalb an unsere Landsleute im Bundesgebiet, uns auch bei unserer diesjährigen Weihnachtspaket-Aktion tatkräftig zu unterstützen. Anschriften vermittelt Kurt
Hübner, Telefon (04 31) 72 64 31, Schönberger Straße 110, 2300 Kiel 14. Wer aber kein Paket verschicken kann oder will, sollte uns finanziell unterstützen (Konto Nr. 432 190 bei der Kieler Spar- und
Leihkasse, BLZ 210 50170, Postscheckkonto Nr.
3013 66-204 beim Postscheckamt Hamburg, Kennwort „Paketaktion").
Fortsetzung auf Seite 19
i
£ Ü 5 Oftrjnußmblaii
Allgemeines
Unvergessene Heimat
S
eit v i e l e n J a h r e n s c h o n gibt d i e K u l t u r a b t e i l u n g der L a n d s m a n n s c h a f t
O s t p r e u ß e n h a n d l i c h e A r b e i t s b r i e f e heraus, die ü b e r die H e i m a t informieren u n d eine hervorragende U n t e r s t ü t z u n g bei Gruppenabenden
g e b e n . A u c h für d e n p r i v a t e n G e b r a u c h , für K i n d e r u n d E n k e l k i n d e r , d i e
sich ü b e r die H e i m a t der Eltern u n d G r o ß e l t e r n unterrichten wollen, sind
d i e s e A r b e i t s b r i e f e ( F o r m a t D I N A 5) g e e i g n e t . E s g e l t e n f o l g e n d e S c h u t z g e b ü h r e n zuzüglich Porto u n d Verpackung:
Landschaftshefte:
Die Kurische Nehrung
D M
Rossitten
D M 2,50
1,50
Rominten
D M 2,50
Frisches Haff — Frische N e h r u n g
D M 2,00
A m Memelstrom
Trakehnen
V o m Bernsteinland
D M 3,00
D M 3,00
D M 2,00
Natangen
D M 2,50
Ostpreußisches Oberland
D M 2,00
Das Ermland
D M 2,50
Masuren
Im L a n d e der E l c h e
D M 2,00
D M 3,00
Persönlichkeiten:
Lovis Corinth
,
D M 2,00
E. T. A . Hoffmann
Käthe Kollwitz
Fritz K u d n i g
A g n e s M i e g e l (Doppelheft)
'
D
D
D
D
W a l t e r Scheffler
Paul Wegener
M 1,50
M 2,00
M 1,50
M 3,50
D M 2,00
D M 1,50
Ernst W i e c h e r t
D M 2,00
Nicolaus Coppernicus
D M 2,00
Immanuel Kant
D M 2,00
E l i s a b e t B o e h m — e i n L e b e n für d i e L a n d f r a u
D M
1,50
Werkarbeit:
Volkskunst in Ostpreußen
D M 2,50
Lebendige Volkskunst
D M 2,50
Motive ostpreußischer
Bauernteppiche
!ag< n für W e b - , K n ü p f - u n d S t r i c k a r b e i t e n ]
D M 3,00
E iluil'ti n u n d G e s t a l t e n
Brauchtum und
D M 2,00
Jahreslauf:
Erfreue d i c h H i m m e l - erfreue d i c h E r d e ( W e i h n a c h t s h e f t )
D M 2,00
W i r b i n d e n d e n P l ö n (Ernteheft)
V o m Festefeiern in O s t p r e u ß e n
D M 2,00
D M 2,00
Königsberger Leben in Bräuchen
D M 2,00
Verschiedenes:
Die Salzburger in O s t p r e u ß e n
D M -2,50
D i e V e r g a n g e n h e i t s a ß auf der T r e p p e ,
Geschichten v o n damals u n d heute. V o n A r n o S u r m i n s k i . . . .
D M
2,50
K o d d r i g u n d l u s t i g . P r o g r a m m e u . S p i e l e f. f r ö h l . A b e n d e
D M
2,50
....
Mütter und Kinder
D M
3,00
Die Prußen
D M
2,50
Fischer und Fischerei in O s t p r e u ß e n
D M
2,00
Landleben in O s t p r e u ß e n
D M
2,50
Alte dörfliche Baukultur in O s t p r e u ß e n
D M
2,50
7,60
O s t p r e u ß i s c h e S t ä d t e w a p p e n (farbig)
D M
Tiergeschichten aus O s t p r e u ß e n
D M
2,00
N i d d e n u n d seine M a l e r
D M
3,00
O s t p r e u ß e n verpflichtet — e i n Beitrag zur Darstellung des lebendigen ostpreußischen Kulturerbes. Vortrag von Hans-Georg
Tautorat, g e h a l t e n i m R a h m e n der 25. h e i m a t p o l i t i s c h e n A r beitstagung
des L a n d k r e i s e s R o t e n b u r g ( W ü m m e )
und
Kreisgemeinschaft A n g e r b u r g in der Landsmannschaft
der
Ost-
p r e u ß e n a m 27. F e b r u a r 1983 i n R o t e n b u r g ( W ü m m e )
D M 2,00
Ostpreußische Tänze:
Danze, datt de Stebel kracht!
O s t p r e u ß i s c h e T ä n z e für a l l e ,
aufgezeichnet v o n H e d w i g v. Lölhöffel
Ostpreußische
D M
1,50
D M
1,50
Fischertänze,
hrsg. v o n Reinh. L e i b r a n d t (beide i m A b d r u c k v e r f a h r e n )
M e i n L i e d — m e i n L a n d (Lieder der O s t - u n d W e s t p r e u ß e n )
..
D M 6,00
Bezahlung:
In B r i e f m a r k e n o d e r a u f P o s t s c h e c k k o n t o n a c h E r h a l t d e r Z a h l k a r t e
Ihre B e s t e l l u n g r i c h t e n S i e bitte a n :
Landsmannschaft Ostpreußen,
2000 Hamburg 13.
Abteilung Kultur, Parkallee
86,
1. D e z e m b e r 1984 -
F o l g e 48 -
Seite 18
P3tr gratulieren —
Fortsetzung von Seite 14
Krafzick, Marie, geb. Poplawski, aus Kelchendorf,
Kreis Lyck, jetzt Südensee, 2393 Sörup, am 4.
Dezember
Offel, Maria, geb. Olschewski, aus Grammen, Kreis
Ortelsburg, jetzt Girondelle 88, 4630 Bochum,
am 6. Dezember
Piesack, Helene, aus Pogauen, Kreis KönigsbergLand, jetzt Dükenort 31, 2841 Wetschen, am 5.
Dezember
Praetorius, Anna, geb. Janz, aus Neukirch, Kreis
Elchniederung, jetzt Hebelstraße 3, 7832 Kenzingen, am 3. Dezember
Raabe, Luise, aus Klein-Jerutten, Kreis Ortelsburg,
jetzt 2167 Düdenbüttel, am 4. Dezember
Schaefer, Ernst, aus Loten, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt
Breiinger Hof 17, 3000 Hannover 61, am 5. Dezember
Stinski, Karl, aus Ostseebad Cranz, Kreis Samland,
jetzt Nordlandstraße 74, 2443 Großenbrode, am
3. Dezember
Thier, Maria, geb. Burchert, aus Landau, Kreis
Rößel, jetzt Kranoldstraße 24,1000 Berlin 44, am
8. November
Ziemens, Otto, aus Kalthagen, Kreis Lyck, jetzt Berliner Straße 166, 3181 Rühen, am 6. Dezember
zum 81. Geburtstag
Bahr, Friedrich, aus Rübenzahl, Kreis Lotzen, jetzt
Bonifatiusstraße 21,4630 Bochum-Langendreer,
am 8. Dezember
Behrendt, Hans, aus Labiau, Königsberger Straße,
jetzt Gartenweg 22, 2410 Mölln, am 25. November
Bochum, Ella, geb. Liebelt, aus Friedeberg (Lebbeden), Kreis Elchniederung, jetzt Talblickweg 12,
7541 Straubenhardt, am 3. Dezember
Broszeit, Paul, aus Lindendorf, Kreis Elchniederung, jetzt Langenhorn, Langenhorner Chaussee 378, 2000 Hamburg 62, am 3. Dezember
Dombrowski, Luise, aus Königsberg, jetzt Hamburger Straße 8, 2940 Wilhelmshaven, am 3. Dezember
Groeben, Peter von der, aus Langheim, Kreis Rastenburg, jetzt Kirchweg 25, 3100 Celle-Boye,
am 3. Dezember
Haut, Alfred, aus Martinshöhe, Kreis Lyck, jetzt
Neusser Weyhe 134, 4040 Neuss 1, am 5. Dezember
Juttner, Maria, geb. Tietz, aus Groß Mönsdorf, Kreis
Rößel, jetzt Buchweg 10, 7324 Rechberghausen,
am 7. November
Kurkowski, Hildegard, geb. Gronau, aus Eydtkau,
Kreis Ebenrode, jetzt Holstenring 4, 2202 Barmstedt, am 8. Dezember
Lask, Richard, aus Maihof, Kreis Lyck, jetzt Mittelweg 22a, 2000 Hamburg 13, am 3. Dezember
Lojewski, Wilhelm, aus Steinkendorf, Kreis Lyck,
jetzt Johann-Hols-Weg 10,2300 Meisdorf, am 3.
Dezember
Michalke, Agnes, geb. Burchert, aus Landau, Kreis
Rößel, jetzt Bornhagenweg 49,1000 Berlin 49, am
19. November
Petruck, Gertrud, aus Ebenfelde, Kreis Lyck, jetzt
Konrad-Adenauer-Straße 35, 5000 Köln 90, am
5. Dezember
Roppel, Albert, aus K l . Rauschen, Kreis Lyck, jetzt
Birkenallee 18, 3524 Immenhausen, am 8. Dezember
Smick, Ida, geb. Logall, aus Kaigendorf, Kreis Lyck,
jetzt G.-Hauptmann-Weg 2, 4356 Westerholt,
am 7. Dezember
Szech, Ida, geb. Pedak, aus Steinberg, Kreis Lyck,
jetzt N e u s ü d e n d e r W e g 27a, 2900 Oldenburg,
am 3. Dezember
zum 80. Geburtstag
Andrae, Lisbeth, verw. Kuli, geb. Hippler, aus Königsberg, Mischener W e g 23, jetzt Hohnerkamp
95d, 2000 Hamburg 71, am 2. Dezember
Bender, Irma Martha, geb. Lemke, aus Lyck, jetzt
Straifstraße 22, 7000 Stuttgart 70, am 8. Dezember
Gillmann, Josef, Oberst a. D., aus Lockau, Kreis
Rößel, jetzt Zum Brachsen 22, 7770 ÜberlingenNußdorf, am 6. Dezember
Gusek, Frieda, aus Marxhöfen, Kreis Ortelsburg,
jetzt Jahnstraße 2, 3342 Schladen 1, am 8. Dezember
Hensel, Emma, geb. Koriath, aus Kunchengut, Kreis
Osterode, jetzt Daubornherhof, 6753 Enkenbach-Alsenborn, am 27. November
Jaeger, Gertraude, geb. Reidenitz, aus Sanditten,
OT Pelohnen, Kreis Wehlau, jetzt Buchwaldweg
1, 6581 Rötsweiler, am 7. Dezember
Jurgeit, Ida, geb. Hakelberg, aus Haselberg, Kreis
Schloßberg, jetzt Lehmsalweg 42, 2723 Scheeßel, am 7. Dezember
Hirstein, Anna, aus Lyck, A.-Kallweit-Straße, jetzt
Breslauer Straße 2, 2160 Stade, am 3. Dezember
Kruplnski, Oskar, Lehrer i. R., aus Langheide, Kreis
Lyck, jetzt Overdamm 84,2105 Seevetal 2, am 2.
Dezember
Sadlowski, Gertrud, geb. Rinio, aus Kölmersfelde,
Kreis Johannisburg, jetzt Mannheimer Weg 21,
4000 Düsseldorf 1, am 24. November
Schwermer, Amanda, geb. Geschke, aus Uderhöhe,
Kreis Wehlau, jetzt Glehn, Katharinenstraße 22,
4052 Korschenbroich 3, am 5. Dezember
Smollich, Martha, geb. Grondowski, aus Rödental,
Kreis Lotzen, jetzt Rochusstraße 7, 5141 Wegberg-Rat-Anhoven, am 8. Dezember
Topat, Fritz aus Richau, Kreis Wehlau, jetzt Papenhof 5, 2440 Oldenburg, am 3. Dezember
Trczeizak, Frieda, geb. Naumann, aus Königsberg,
jetzt Asternweg 23, 5620 Velbert 1, am 7. Dezember
zum 75. Geburtstag
Abroszat, Eduard, aus Schneckenmoor, G r o ß F n e d richsdort, Kreis Elchniederung, jetzt Zur Pinnau
51, 2082 Tornesch, am 5. Dezember
Blechhaus, Walter, aus Neuendorf, Kreis Lyck jetzt
V o l t m a r n s t r a ß e 156, 4800 Bielefeld 1, am 5. Dezember
_
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Brunk, Walther R., Major a. D , aus Rittergut Groß
Rödersdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt AlbrechtDürer-Straße 20, 8552 Höchstadt, am 4. Dezemn
Degenhardt, Erich, aus Treuburg und Dreimühlen,
Kreis Lyck, jetzt A m Bleidenbach, 6292 W e i l münster, am 3. Dezember
Döhring, Elma, geb. Butzlaff, aus Oschke Kreis
Elchniederung, jetzt Kieler Straße 145, 2085
Quickborn, am 6. Dezember
Fidorra, Fritz, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg,
jetzt Fleischmengergasse 7,5000Köln, am 7. Dezember
Gernhuber, Eva, geb. Lopenz, aus Königsberg,
Yorckstraße 59, jetzt A m alten Bahnhof 2, 2396
Sterup, am 26. November
Laaser, Marie, geb. Sadowski, aus Neu Keykuth,
Kreis Ortelsburg, jetzt C h a t t e n s t r a ß e 15, 4350
Recklinghausen, am 6. Dezember
Lange, Ida, geb. Piwko, aus Prostken, Kreis Lyck,
jetzt Keldenichstraße 92,4000 Düsseldorf 12, am
6. Dezember
Meisel, Ernst, aus H o c h d ü n e n (Schillgallen), Kreis
Elchniederung, jetzt Dannhorstweg 6, 3101
Nienhagen, am 2. Dezember
Milkuhn, Erich, aus Zeysen, Kreis Lyck, jetzt Auf
dem Kiemberg 26,5000Köln 50, am 7. Dezember
Naused, Gertrud, geb. Bajohr, aus Karkeln, Kreis
Elchniederung, jetzt Friedeberger W e g 17,
4942 Espelkamp, am 4. Dezember
Olbrich, Elisabeth, aus Liebenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt 6331 Schöffengrund 4, am 4. Dezember
Penk, Gerhard, aus Königsberg, Schönfließ, jetzt
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Rehfeld, Arno, aus Tilsit und Wehlau, jetzt KarlStirner-Straße 20, 7090 Ellwangen/Jagst, am 28.
November
Reichwald, Frieda, geb. Albien, aus Karlsrode, Kreis
Labiau, jetzt Mönkebüller Ring 40, 4953 Petershagen, am 2. Dezember
Rochelmeyer, Helene, aus Blausden, Kreis TilsitRagnit, jetzt Drausnickstraße 52, 8520 Erlangen,
am 2. Dezember
Schiweck, Annemarie, geb. Schaumann, aus Königsberg, Hindenburgstraße 19, jetzt Schillerstraße 17, 8500 Nürnberg 10, am 6. Dezember
Schmolla, Lina, aus Goldap, jetzt Felsenkeller 11,
3500 Kassel, am 5. Dezember
Schöngrat, Elisabeth, aus Karmitten, Kreis Königsberg-Land, jetzt Goßlerstraße 6b, 3400 Göttingen, am 3. Dezember
Schulz, Frieda, geb. Stadthaus, aus Goldensee, M o l kerei, Kreis Lotzen, und Sodenen, Molkerei Insterburg, jetzt Oldenburger W e g 27, 4100 Krefeld-Beckum, am 5. Dezember
Synowzik, Helene, geb. Baranski, aus Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt Beimoorstraße 22, 2000
Hamburg 22, am 4. Dezember
Wedekind, Hedwig, geb. Heinrich, aus Borchertsdorf, Kreis Pr. Holland, Königsberg, Bergfriede,
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Rehburg-Loccum 1, am 26. November
Willuhn, Ita, geb. Stangenberg, aus D ü n e n (Ackmenischken), Kreis Elchniederung, jetzt Hoffnungsthal, Hintersten Büchel 47, 5064 Rösrath,
am 4. Dezember
Ziemmek, Anna, geb. Fröhlian, aus Ulrichsfelde,
Kreis Lyck, jetzt Karlsbader Straße, 3507 Baunatal, am 5. Dezember
zum 70. Geburtstag
Bloedhom, Christel, aus Thomsdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt Hinter den Höfen 68,3006 Burgwedel 6, am 5. Dezember
Bluhm, Irma, geb. Herbstreit, aus Goldenau, Kreis
Lyck, jetzt Feldweg 28,4837 Verll, am 3. Dezember
Dittkowski, Fritz aus Korschen, Kreis Rastenburg,
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Fortsetzung in Folge 49
Jahrgang 35
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oder sonstigen Gelegenheiten. Auch wenn die
Enkel jetzt vielleicht noch nicht viel Interesse für die
Heimat aufbringen, später werden sie nach dem
Land ihrer Ahnen fragen und vieles davon wissen
Fortsetzung von Seite 17
wollen. Dann ist dieses Buch eine nicht versiegende
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schon sehr vielen von unseren früheren Kreisbe- Kreisbuches erscheinen soll. Preis des Kreisbuches
wohnern den alten Heimatkreis näher gebracht. 54 D M einschließlich Versand. Bestellung durch
Auf seinen 864 Seiten und mit über 350 Bildern auf Überweisung des Betrags auf Postgirokonto HamKunstdruckpapier berichtet es eingehend über Na- burg 4046 16-207, Kreisgemeinschaft Preußisch
turraum, Vorzeit und Geschichte, Siedlungsraum, Eylau, Wilhelm von der Trenck, Birkenweg 33,6940
Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und das Schicksal Weinheim. Bitte, helfen Sie alle mit, damit durch
des Kreises und seiner Bewohner seit 1945. Es ist ein den Buchdruck unsere Heimat unvergessen bleibt
Kreisbuch, wie es besser kaum gestaltet werden und in den nachfolgenden Generationen weiterlebt.
kann, und eine Dokumentation, die noch nach vielen Jahrzehnten ihre Gültigkeit behält. Es ist das
„Hohe Lied" unserer Heimat, das jeder frühere Rasten bürg
Kreisbewohner besitzen sollte. Bitte, kaufen Sie es Kreisvertreter: Hubertus Hilgendorff, Telefon (041 41)
alle, sprechen Sie auch mit Freunden und Bekann- 33 77, Wiesenstraße 7, 2160 Stade
ten darüber und ermuntern Sie sie zum Kauf dieses
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Verden (Aller) — Sonnabend, 8. Dezember,
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17, eine große Sonderveranstaltung zum Jahresende. Es handelt sich um die Eröffnung der
Ausstellung „Nach O s t p r e u ß e n — nicht nur
der Pferde wegen" (nach R e i s e e i n d r ü c k e n von
H a n s J o a c h i m Köhler, Thomas Vogel und
Werner Ernst), die Neudarstellung Trakehnen
G ö t t i n g e n — A m 8. und 9. Dezember veranstaltet die Hochschulgruppe Pommern i n der
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8. Dezember, ab 10 Uhr Besichtigung der
G r u p p e n r ä u m e und u. a. Einführung in die A r beit. 16 Uhr Diavortrag „Reise nach Hinterpommern" v o n H e l l a von Boehm; 20 Uhr Feierstunde mit einer Festrede von Joachim W a l l a t
„ J u g e n d und deutsche Einheit"; a n s c h l i e ß e n d
Kameradschaftsabend. Sonntag, 9. Dezember,
10 Uhr, Vortrag von Hans-Michael Fiedler
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Agnes-Miegel-Mittelschule, Königsberg (Pr), Schleiermacherstraße. Diese Aufnahme wurde
im Sommer 1941 während einer Unterrichtspause auf dem zum Schulhof gehörenden Sportplatz gemacht Abgebildet sind überwiegend Schüler der ersten Knabenklasse der AgnesMiegel-Mittelschule (Entlassungsjahr 1942). Wer sich auf dem Foto erkennt und nicht an den
Treffen der Klassengemeinschaft teilnimmt, melde sich bitte bei Ewald Jangor, Rolandplatz 1,
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Herausgegeben von der
Gemeinschaft evangelischer
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Predigten und 22 Andachten von 25 ostpreußischen
Pfarrern, die nach 1945
unter der Verkündigung
des
Evangeliums
„aus
schwerer Vergangenheit zu
neuer Zuversicht und Geborgenheit, zu Trost und
Hilfe unter Gottes Wort
verhelfen"
wollten. Pfr.
Engel, fr. Domnau, und Pfr.
Marienfeld, fr. Wallenrode,
haben das Büchlein bearbeitet, als einen „Gruß der
Heimatpfarrer aus
Ostp r e u ß e n an die in alle
W i n d e zerstreuten Glieder
ihrer Heimatkirche".
Preis 7,50 D M , zuzüglich 1,50 D M je Sendung für Porto usw.
Bei Abnahme von 10 Stück Rabattpreis mit 6,— D M je Stück
und portofreiem Versand.
Zu beziehen durch:
Werner Marienfeld, S t e u b e n s t r a ß e 56, 5860 Iserlohn
H. H . Engel, 2411 Gudow b. Mölln
Verlag Gerhard Rautenberg, Postfach 1909, 2950 Leer
Landsmannschaft Ostpreußen, Parkallee 86,2000 Hamburg 13
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den
Es gratulieren herzlichst seine Lieben.
Erben gesucht
Für einen größeren Nachlaß werden als gesetzliche Erben Blutsverwandte von
W i l h e l m F r a n z W e l l e r , geb. 1854 in Perkallen, und
seiner Ehefrau
A n n a W e l l e r , geb. U s s a t , geb. am 13. Oktober 1856,
gesucht. Die Ehegatten Weller/Ussat heirateten in Stallupönen und
waren danach in Goldap wohnhaft.
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Heilbronn, Telefon 0 71 31/862 43.
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geb. Markschies
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Wir freuen uns mit Dir, gratulieren herzlich und erbitten weiterhin Gottes Segen für Dein Leben.
Deine dankbaren Kinder und
Enkelkinder
Jahre
alt.
Aus diesem Grunde möchte ich alle noch lebenden Freunde und
Bekannten recht herzlich grüßen.
Otto K ü h n
früher Inhaber der Buchdruckerei MERKUR
Buch-, Papier- und Schreibwarenhandlung
in Pillau I, Königsberger Straße 11
jetzt Heinrichstraße 74, 6100 Darmstadt
Unser liebes Muttchen und Tantchen, Frau
Elisabeth Reinhard
geb. Gehrmann
aus Königsberg (Pr)
Kummerauer Straße 45/47
jetzt Paulinenstraße 9
7411 Reutlingen-Betzingen
feiert am 3. Dezember 1984 ihren
85. G e b u r t s t a g .
Die beste Gesundheit, alles Liebe
und Gute wünschen von Herzen
ihre Tochter Hildegard Knuth
geb. Reinhard
1000 Berlin 19, Ahomallee 28
ihre Tochter Gertrud Wrigth
geb. Reinhard
und Nichte Elfriede Bendschneider
geb. Gehrmann
2308 Preetz. Am Jahnplatz 15
Wir trauern um unseren lieben Papa und Opa
Otto Ritter
" 4.4.1909
t 15. 11. 1984
aus Trakehnen, Ostpreußen
Dietmar und Lore Ritter
Irene und Herbert Weinig mit Peter
Brigitta und Peter Reichelsdorfer mit Jöro
Jürgen und Uschi Ritter
Weiherstraße 17, 8520 Erlangen
•
*
XMs £XUJmifimblüii
Jahrgang 35
Als die Kraft zu Ende ging,
war's nicht Sterben,
war's Erlösung.
j
Melkermeister
Elfriede Flugmacher
Hermann Krischat
geb. Bachmdon
aus Königsberg (Pr)
• 31. 11 1902 in Pillkallen
t 15. 11. 1984 in Hildesheim
aus Vierhölen, Kreis Schloßberg
Charlotte Weinreis
in 88. Lebensjahr.
In stiller Trauer
Rosemarie Flugmacher
und Anverwandte
In Liebe und Dankbarkeit haben wir Abschied genommen.
WichemsÜft 103, 2875 Ganderkesee l
I Minor Schnitz, geb. Weinreis
Ruth Oehlke, geb. Weinreis
Rudolf Oehlke
Katharina und Son|a Oehlke
Heike Schnitz-Vossebeln
und Norbert V O M « b e i n mit Isabell
und Angehörige
In Gedanken bin ich heimgekehrt
in das Land der dunklen Wälder.
Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief fern ihrer geliebten
Heimat Ostpreußen meine beste Mutter, Cousine und Tante. Frau
Ein erfülltes Leben für ihre Familie ging zu Ende.
geb. Brtnckmann
•4.1.1901
t 10. 11. 1984
aus Revierförsterei Kausch, Rominter Heide
1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 21
Der Lebensweg unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Großvaters,
Urgroßvaters. Schwagers und Onkels ist vollendet.
In stiller Trauer
Heinz Groß und Frau Frieda, geb. Krisrhat
Werner Krischat und Frau Renate, geb. Scholz
Enkel und Urenkel
Hildebrandstraße 51A, 3200 Hildesheim-Drispenstedt
den 15. November 1984
Die aul den Herrn harren,
knegen neue Kraft.
Je*. 40. 3t a
t
Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 20. Novemher 1984, um 13.00
Uhr auf dem Friedhof in Drispenstedt statt.
Unsere liebe Schwester
Diakonisse Helene Bittihn
Imadstraße 39, Paderborn
Drachenfelsstraße 19, Bad Godesberg
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege
Ps. 119, 105
geboren am 13. Februar 1908 in Königsberg/Pr„
zum Diakonissenamt eingesegnet am 8. April 1934 in Lotzen
wurde am 30. Oktober 1984 nach Gottes heiligem Willen heimgerufen.
Ev.-Iuth. Diakonissen-Mutterhaus
Bethanien (Lotzen) Quakenbrück
Diakonisse Hilda Schirmanski, Oberin
Pastor Arnold Sawitzki, Vorsteher
4570 Quakenbrück, im November 1984
Die Beerdigung fand statt am 5. November 1984 auf dem evangelischen Friedhof in Quakenbrück.
Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief unsere liebe Mutter und
Schwiegermutter, unsere gute Oma, Schwester, Schwägerin und
Tante
Ella Köhnke
geb. Gronwald
" 17. 5. 1907 in Pillau, Seestadt
f 20. 11. 1984
In stiller Trauer
Heinz und Christel Jürgens
Helga Hlnrlchs
mit Anja und Heiko
Ernst Gronwald und Frau Lena
mit Familie
Herbert und Anneliese Block
mit Familie
Gerda Schöler
sowie alle Angehörigen
Johanna Burgdorf
geb. Glglnat
' 24.6.1894
f 19. 11. 1984
aus Blumenbach, Kreis Insterburg
zuletzt 3201 Holle
Er lehrt uns den Tod,
damit wir klug werden.
In stiller Trauer
im Namen aller Angehörigen
Dr. Gernot Geginat
Hans Werner Mauerhoff
* 21. 7. 1910 in Liebenfelde, Kr. Labiau
f 15. 11. 1984
Erftstraße 4, 3300 Braunschweig
In Liebe und Dankbarkeit
im Namen aller Angehörigen
Almut Langner
Klaus und Renate Mauerhoff
Irmtraud Ohme, geb. Mauerhoff
Inge Mauerhoff
und sechs Enkelkinder
Müh und Arbeit war dein Leben,
Ruhe hat dir Gott gegeben
Nach einem arbeitsreichen und erfüllten Leben verstarb am 6. November 1984 meine liebe Schwester, Tante und Großtante, Frau
Helene Hillgraf
A
i
i
1 • 30. 9. \S03*™' * *'
*W»~*K*4
Alte Reonkoppel L 2114 Hollenstedt
Trauerfeier fand am Freitag, dem 23. November 1984, um 14 Uhr in der
Friedhofskapelle zu Hollenstedt statt.
Anna Hollsteln, geb. Hillgraf
sowie die übrigen Anverwandten
Leben wir, so leben wir dem Herrn;
sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum, wir leben oder sterben,
so sind wir des Herrn. Römer 14, 8
Stettiner Straße 9, 5010 Bergheim
Am 15. November 1984 rief Gott der Herr unsere liebe
Mutti und Omi
Gertrud Fritz
Auguste Druba
geb. Bloch
aus Schönhöhe (Powalzin), Kreis Ortelsburg/Ostpr.
im Alter von 90 Jahren zu sich in seine Herrlichkeit.
In Liebe und Dankbarkeit
nehmen Abschied
Edith Druba
Erich und Annelles Druba
geb. Kirchhoff
und die Enkel
Carsten, Elke, Dietbert, Jürgen, Volker
geb. Bartschat
aus Franzdorf, Kreis Insterburg
In stiller Trauer
Julius Bartschat und Frau
Frieda Bartschat
und alle, die sie liebhatten
4006 Erkrath
Kirchstraße 36 und Albrecht-Dürer-Straße 52
Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief am 22. November 1984
meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere gute Omi, Schwester,
Schwägerin und Tante
geb. Homuth
aus Sensburg/Ostpreußen
M2.1.1919
f 1. 11. 1984
Meine liebe Frau, unsere Schwägerin und Tante ist heute
nach langer, schwerer Krankheit von uns gegangen.
In stiller Trauer
Paul Sender
und alle Anverwandten
Prälat-Otto-Müiler-Piatz 1, 5000 Köln 1
Die Trauerfeier und die Beisetzung der Ume hat im engsten Familienkreis stattgefunden.
Kurt Lork
* 27. 3. 1898
t 10. 11. 1984
Forsthaus Labuch, Bischofsburg, Ostpreußen
In stiller Trauer
Elfriede Lork
Bernhard Bauer und Frau Annemarie
geb. Lork
Johannes Jensen und Frau Ingeborg
geb. Lork
Woifgang und Juliane Lork
mit Manuela
David Preciado und Frau Armgard
geb. Lork
Nortrud Koch, geb. Lork, und
Erwin Thoma mit Pia, Rudi und Armgard
Heidesheimer Straße 11, 5550 Bernkastel-Andel
Die Beisetzung hat am Mittwoch, dem 14. November 1984, um 14 Uhr
auf dem Friedhof in Andel stattgefunden.
Meiner Mutter
Wie oft sah ich die blassen Hände nähen,
Ein Stück für mich — wie liebevoll Du sorgtest!
Und an mein Bett kamst Du mit leisen Zehea
Ein Schutz für mich — wie sorgenvoll Du horchtest!
Längst schon Dein Grab die Winde überwehen.
Ein Gruß für mich — wie liebevoll Du sorgtest!
Detlev von Liiiencron
Nach einem erfüllten Leben verstarb unsere liebe Mutter, Großmutter, Ur-Großmutter und Tante
3383 Harlingerode, im Oktober 1984
Helene Sender
Der Herr über Leben und Tod nahm heute, plötzlic h und
unerwartet, meinen lieben Mann, unseren herzensguten
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel
zu sich in sein Reich.
In stiller Trauer
Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief im 76. Lebensjahr unsere liebe Schwester und Schwägerin
Die Trauerfeier fand am 23. November 1984 in Heide auf dem St.Johannis-Friedhof Süd statt.
Oberförster i. R.
aus Damerau, Kreis Bartenstein, Ostpreußen
zuletzt Mähnstraße 51, 5014 Kerpen
Westermoorweg 34, 2240 Heide
Anna Loschwitz
geb. Kreutz
10.12.1887
f 21. 10.1984
Ottilie Paprotta
geb. Wnuck
Weißuhnen. Kreis Johannisburg
im Alter von 91 Jahren.
In stiller Trauer
Horst Kraft und Frau Erika, geb. Paprotta
Wolfgang Fischer und Frau Ortrud
Jürgen Kraft
nebst allen Angehörigen
fern ihrer geliebten Heimatstadt Königsberg (Pr) im gesegneten
Alter von fast 97 Jahren.
In stiller Trauer
Rudolf Loschwitz
Christel Loschwitz
Erich Loschwitz und Frau Maria
Heinz Loschwitz und Frau Gretel
Gerhard Loschwitz und Frau Hedl
Wemer Loschwitz und Frau Ursel
Anneliese Kreutz
Enkel und Ur-Enkel
Wolfhagener Straße 49. 6000 Frankfurt am Main 50
Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 27. November 1984, um 10.30
Uhr auf dem Frankfurter Hauptfriedhof statt.
Römerstraße 19. 4000 Düsseldorf 30
J a h r g a n g 35
S M 5 £fturtUr)ntblQtt
1. D e z e m b e r 1984 — Folge 48 — Seite 22
Die Kreisgemeinschaft Johannisburg trauert um
Gott hat unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater
und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Heinrich Wischnewski
Landwirt
Heinrich Kloß
• 19. 9. 1907
f 15. 11. 1984
aus Hammerbruch, Kreis Sensburg/Ostpreußen
nach kurzer, schwerer Krankheit in den Frieden der ewigen Heimat
heimgeruien.
•25. 1. 1918
Fritz Staedler
Er leitete die Kreisgruppe Berlin der Johannisburger und war Mit-
Bartzkehmen, Kreis Stallupönen
glied des Kreistages.
ist im 82. Lebensjahr in Frieden heimgegangen.
Wenige Tage nach seiner Wiederwahl nahm der Tod ihn aus unseren
Reihen.
In stiller Trauer
Charlotte Staedler, geb. Brandstäter
Ulrich und Margit Staedler
Klaus und Eva Maria Staedler
Rolf und Marianne Herbst
geb. Staedler
Susanne, Katrin und Karl Heinz
Gaby, Marc
und alle Anverwandten
In Liebe und Dankbarkeit
Manfred Zach und Frau
Ruth, geb. Kloß
Hans Franz und Frau
Irmgard, geb. Kloß
Dr. Horst Wiche und Frau
Ingrid, geb. Kloß
und die Enkelkinder
t 15-9. 1984
Für sein vorbildliches Wirken für seine Heimat danken wir ihm.
Beyer
Wippich
Bosk
Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude.
Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht.
Ich arbeitete, und siehe: Die Pflicht war Freude.
(Tagore)
Christine-Koch-Straße 9, 5768 Sundem, den 10. November 1984
Die Beisetzung hat am 15. November 1984 stattgefunden.
Nach schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit entschlief
mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater,
Opi, Bruder, Schwager, Vetter und Onkel
Im Weingarten 10, 3152 Ilsede 5
Konrektor a. D.
Die Beisetzung fand am 17. November 1984 in Klein Ilsede statt.
Jesus Christus gestern und heute
und derselbe auch in Ewigkeit.
Hebr. 13, 8
Gerhard Piorreck
• 25. November 1911, Königsberg (Pr)
t 1B November 1984, Kiel
Plötzlich und unerwartet entschlief am 17. Oktober 1984
im 88. Lebensjahr mein inniggeliebter Mann, unser lieber
Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und
Onkel
unsere liebe Dette ist heute von uns gegangen.
Ernst Pesch
Oberstudienrätin i. R.
Dora Vöhringer
geb. Strehl
* 17. 5. 1903
f 22. 11. 1984
früher Neuendorf, Kreis Lyck, Ostpreußen
In Dankbarkeit und Trauer
Frida Strehl und Loremarie
Lotte Roemer, geb. Strehl, und Familie
Carl Strehl und Familie
Rosemarie Gerotzky, geb. Strehl
und Familie
Wolfgang Rempel und Familie
Ilse Pries, geb. Rempel, und Familie
Barbara Allenstein, geb. Rempel
und Familie
Jürgen Rempel und Familie
Heidi Rempel
Joachim Vöhringer und Familie
Reinhard Vöhringer und Frau
und alle, die ihr nahe standen
In tiefer Trauer
Ruth Piorreck, geb. Bukowski
Hannelore Kindermann, geb. Piorre« k
Klaus Kindermann
mit Bernd und Silvia
Sigrid Behrens, geb. Piorreck
Dr. Heinrich Behrens
Dr. Margret Piorreck
Sabine Piorreck
und Angehörige
aus Rockelkeim, Kreis Wehlau
Wir danken ihm für seine Liebe und unermüdliche Schaffenskraft.
In stiller Trauer
im Namen aller Angehörigen
Anna Pesch, geb. Lamottke
Klosterkamp 20, 2300 Kiel 1
Nettelbeckstraße 40, 2330 Eckernförde, im November 1984
W i r trauern u m unsere g e l i e b t e M u t t e r , G r o ß m u t t e r u n d U r g r o ß mutter, Frau
Op de Bult 4, 2105 Seevetal 3
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 30. November 1984, um 13.00
Uhr in der Friedhofskapelle in Maschen statt.
Charlotte Stiel
geb. S c h w e r m e r
K o n d i t o r e i - C a f e - B e s i t z e r i n aus K ö n i g s b e r g (Pr)
• 11.5.1896
Die Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen trauert um
ihre verstorbenen Bundejbrüder
Ihr L e b e n war erfüllt v o n der Sorge u m i h r e F a m i l i e u n d d e r V e r -
Kurt Erwin
Jurist 1. R.
aktiv SS 1930
' 11. 12. 1908 in Ortelsburg/Ostpreußen
f 15. 12. 1983 in Lemgo
a n t w o r t u n g für die v i e l s e i t i g e n A u f g a b e n ihres U n t e r n e h m e n s .
Sie
Wilhelm Capesius
Pfarrer i. R.
aktiv WS 1923/24
* 31. 5. 1903 in Braller/Siebenbürgen
f 11. 2. 1984 in Schönau/Siebenbürgen
Arthur Welz
Dr. )ur., Landgerichtsdirektor a. D.
aktiv SS 1919
* 3. 5. 1899 in Kaukehnen/Ostpreußen
f 21. 2. 1984 in Stuttgart
Günther Thorun
Dr. med., Facharzt 1. R.
aktiv SS 1931
* 24. 5. 1910 in Bothenen/Ostpreußen
f 28. 7. 1984 in Offenbach/Main
f 22. 1 1 . 1 9 8 4
W i r w e r d e n sie n i e vergessen.
starben
In s t i l l e m A n g e d e n k e n
fern
D i e t e r Stiel u n d F r a u S i g r i d
Lieselotte L a n g e n b e r g , geb. Stiel, u n d F a m i l i e
der
Peter Stiel u n d F a m i l i e
i m N a m e n aller V e r w a n d t e n
Heimat
Walter Grajetzky
Dr. rer. pol., Stadt. Oberverwaltungsrat a. D.
WS 1920/21
* 5. 4. 1901 in Ballupönen/Ostpreußen
f 14. 9. 1984 in Bielefeld
Für die Aktivitas
Ulf Carsten Goettges
Sprecher
Für den Verein Alter Herren
Dietrich Wyszomierski
Vorsitzender
O b e r - M ü h l s t r a ß e lOd, 8939 Bad W ö r i s h o f e n , d e n 22. N o v e m b e r 1984
D i e Beisetzung fand statt a m M i t t w o c h , d e m 28. N o v e m b e r 1984, u m 11 U h r auf
d e m Friedhof i n B a d W ö r i s h o f e n .
Ewaldstraße 23, 3400 Göttingen, den 18. November 1984
txis £*iorw&mblan
1. D e z e m b e r 1984 — Folge 48 — Seite 23
Hohe Schule deutscher Geschichtsschreibung
Zum Tod des Historikers Theodor Schieder — Ihm verdanken wir die Dokumentation der Vertreibung
K ö l n — Im A l t e r v o n 76 Jahren ist vor kurzem i n Köln der H i s t o r i k e r Theodor Schieder
gestorben. M i t g r o ß e m Respekt haben die
deutsche Öffentlichkeit und die politischen
Instanzen, voran der B u n d e s p r ä s i d e n t —
Schieder war T r ä g e r der Friedensklasse des
O r d e n s „Pour le merite" — P e r s ö n l i c h k e i t und
W e r k des V e r s t o r b e n e n g e w ü r d i g t . D e n vertriebenen Deutschen war er mehr als ein großer Gelehrter. D e r ü b e r a u s verdiente Herausgeber der m o n u m e n t a l e n „ D o k u m e n t a t i o n der
V e r t r e i b u n g der Deutschen aus O s t - M i t t e l Europa" galt i h n e n als Kronzeuge und Generalanwalt i m P r o z e ß d e r M i l l i o n e n Opferdieser
deutschen Passion. Der Bund der Vertriebenen hat deshalb Schieder schon vor Jahren
seine h ö c h s t e A u s z e i c h n u n g , die Plakette für
V e r d i e n s t e u m den deutschen Osten und das
Selbstbestimmungsrecht,
verliehen. Präsident Dr. H e r b e r t Czaja M d B hat den H i n t e r b l i e b e n e n herzliches Beileid ü b e r m i t t e l t und
versichert, d a ß die Verdienste des Verstorbenen u m die Sache der V e r t r i e b e n e n unvergessen b l e i b e n werden.
S c h o n i n jungen J a h r e n hatte der Grenzlandgeist des deutschen Ostens Schieder angezogen. A m 11. A p r i l 1908 i m bayerischen Oettingen geboren u n d i m Schatten eines ehemaligen Deutschordens-Hauses aufgewachsen,
b e s c h ä f t i g t e er sich schon i n den Studenten-;
jahren mit der ostdeutschen Thematik und
der Sache der deutschen Einheit. Er promovierte 1936 mit d e m T h e m a „Die kleindeutsche Partei in Bayern i n den K ä m p f e n u m die
nationale Einheit 1863 bis 1871", eine Arbeit,
in der er den Leistungen der N a t i o n a l l i b e r a l e n
Vortrag im Inter-Conti
H a m b u r g — D i e Redaktion unserer
W o c h e n z e i t u n g lädt alle Leser i n H a m burg und Umgebung zu Mittwoch, 5. D e zember, 19.30 Uhr, herzlich ein i n das
H o t e l Inter-Continental, Fontenay 10,
H a m b u r g 36. Professor W e r n e r Maser,
aus O s t p r e u ß e n g e b ü r t i g e r und weltweit
bekannter Hitlerforscher und Historiker,
^spricht im R a h m e n der Vortragsreihe
ü b e r das T h e m a „ D e u t s c h l a n d — T r a u m
"oder Trauma. K e i n Requiem".
und auch Bismarcks durchaus A n e r k e n n u n g
zuteil werden ließ. N a c h K ö n i g s b e r g ü b e r s i e delt, habilitierteer sich dort 1940an der A l b e r tina mit einer A r b e i t ü b e r „ D e u t s c h e n Geist
und s t ä n d i s c h e Freiheit i m Weichsellande",
mit d e m P r o z e ß der anhaltenden deutsch-polnischen Spannungen seit d e m Reichstag v o n
L u b l i n 1596, wo K ö n i g S i g i s m u n d II. vertragsw i d r i g die „Union" W e s t p r e u ß e n s mit Polen
vollzog, bis zur Eingliederung dieser K e r n landschaft des Deutschordens-Landes i n den
p r e u ß i s c h e n Staatsverband i m Zuge der T e i lungen Polens 1772/93, ein Thema, das i m Jahr
des Polenkrieges v o n hoher A k t u a l i t ä t war.
S c h o n 1942 wurde der 34jährige Privatdozent
mit der o r d e n t l i c h e n Professur für neuere G e schichte betraut, die er bis zur V e r t r e i b u n g an
der 400 Jahre alten O s t u n i v e r s i t ä t innegehabt
h ä
A u c h w ä h r e n d seiner danach folgenden
L e h r t ä t i g k e i t an der K ö l n e r U n i v e r s i t ä t ließ i h n
das S c h i c k s a l des deutschen Ostens, tief m o t i viert d u r c h die verheerenden F o l g e n der V e r -
Professor Dr. Theodor Schieder
Foto dpa
treibung der B e v ö l k e r u n g , nicht los. G e r n folgte er deshalb 1951 dem von S t a a t s s e k r e t ä r Ottomar Schreiber, einem geborenen W e s t p r e u ßen und Sprecher der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n , initiierten Auftrag des ersten
Bundesvertriebenenministers
Hans Lukaschek, eine Dokumentation der Geschehnisse
der V e r t r e i b u n g zu erstellen, auf d a ß die i n der
W e l t g e s c h i c h t e nach A r t und Umfang bisher
u n e r h ö r t e v ö l k e r r e c h t s w i d r i g e A k t i o n dem
W e l t g e w i s s e n eingeschärft werde und i m h i storischen G e d ä c h t n i s aufgehoben bleibe für
alle Zeiten.
Schieder stellte eine wissenschaftliche
K o m m i s s i o n zusammen, der neben fachkun-
digen A r c h i v a r e n so namhafte und mit der
deutschen und e u r o p ä i s c h e n Ostgeschichte
eng vertraute Wissenschaftler a n g e h ö r t e n wie
der 1882 i n Prag geborene Staats- und Völkerrechtler Rudolf von Laun, der damals i n H a m burg lehrte, und H a n s Rothfels, der vor i h m die
Geschichtsprofessur in K ö n i g s b e r g innegehabt hatte.
Schon 1953 lag der erste Band der mit den
Beiheften insgesamt elf B ä n d e umfassenden
Dokumentation vor, die anhand v o n D o k u menten und Tausenden v o n Zeugnissen Betroffener und Schilderung der zeitgeschichtlichen Z u s a m m e n h ä n g e eine wissenschaftliche
Bestandsaufnahme darstellte, dieerst 1962 mit
dem Band ü b e r die Vertreibung der Jugoslawiendeutschen abgeschlossen wurde. Die
„ s c h w a r z e Bibliothek", so genannt nach der
Farbe des Leineneinbands, machte Aufsehen.
A b e r die v e r h ä l t n i s m ä ß i g bescheidene Auflage war bald vergriffen und in der Öffentlichkeit seit den 70er Jahren nahezu vergessen,
nicht zuletzt, weil der Brandt-Scheel-Regierung nichts daran gelegen war, diesen M a n g e l
zu beheben. U m so mehr ist es zu b e g r ü ß e n ,
daß i n diesem Jahr, angeregt durch die Bundesregierung, nun eine authentische Textausgabe der Dokumentation inTaschenbuchform
erschienen ist.
Theodor Schieder hat sein vielfältiges wissenschaftliches W e r k mit einer Biographie
ü b e r Friedrich den G r o ß e n abgeschlossen, die
kurz vor seinem T o d erschien. Er hat sich als
Historiker einen Platz i n jener hohen Schule
der deutschen Geschichtsschreibung gesichert, die mit dem g r o ß e n Leopold von Ranke
i m 19. Jahrhundert anhub und die sich i m nationalen wie i m Weltinteresse allein der
W a h r h e i t und der Gerechtigkeit verpflichtet
weiß.
Clemens J . Neumann
Aktuelles
Von Mensch zu Mensch
Franz K o l b e r g (73), seit
1968 Vorsitzender des
BdV-Kreisverbands E m .•'V
den, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande
des Verdienstordens der
BundesrepublikDeutschland
ausgezeichnet
worden. Damit wurde
nach den W o r t e n der
stellvertretenden
Vorsitzenden des
Kreisverbands, Brigitte Stoll, ein M a n n
geehrt, der sich fern ab aller s p e k t a k u l ä ren Auftritte für die Belange der Ver triebenen einsetzt. Franz Kolberg, der am 7
J u l i 1911 in Rosenau, Kreis Alienstein,
geboren wurde, trat 1930 als Berufssoldat i n die W e h r m a c h t ein. N a c h seinem
Kriegsdienst an verschiedenen Fronten
von 1939 an k a m er 1945 nach Borkum,
wo er v o r ü b e r g e h e n d i m Polizeidienst
tätig gewesen ist. Ein Jahr s p ä t e r widmete er sich als Blockleiter den vielseitigen
Aufgaben, die i h m die Errichtung des
Durchgangslagers Borkum aufgab. In
der Betreuung der F l ü c h t l i n g e zeigte
Kolberg starkes Engagement. A u c h i m
Jahr 1953, als er nach E m d e n zog und
dort in den Polizeidienst eintrat, dauerte
es nicht lange, bis er wieder i n der
landsmannschaftlichen A r b e i t aktiv
wurde. W ä h r e n d dieser Zeit habe er es
immer verstanden, so Brigitte Stoll, den
Vertriebenen das E i n g e w ö h n e n i n ein
neues Zuhause z u erleichtern. N u n
wurde Franz Kolberg, der seit d e m 31.
Oktober 1971 i m Ruhestand lebt, aus der
H a n d des O b e r b ü r g e r m e i s t e r s v o n
Emden, Herbert Alberts, die hohe A u s zeichnung ü b e r r e i c h t .
sd
Kulturabend am Millstätter See Die 100 überschritten
In Kärnten wird ein „großer Ostpreußen-Ferientreff" vorbereitet
Seltenen Geburtstag gefeiert
M i l l s t a t t / H a m b u r g — Z u den s c h ö n s t e n
landschaftlichen Gegenden Europas g e h ö r t
das ö s t e r r e i c h i s c h e K ä r n t e n mit seinen vielen
(200) Seen. A m z w e i t g r ö ß t e n v o n ihnen, d e m
M i l l s t ä t t e r See (12 k m lang), liegt die idyllische
G e m e i n d e Seeboden. Dort lebt seit der V e r treibung Gertrud M ö w e aus Palmburg, Kreis
Samland, die dort mit ihrem M a n n Horst ein
Unternehmen für Gartengestaltung betreibt.
A u f ihre A n r e g u n g hat das Fremdenverkehrsamt Seeboden für das kommende Jahr etwas
a u ß e r g e w ö h n l i c h e s vorbereitet: Einen sogenannten „großen Ostpreußen-Ferientreff", z u
dem alle O s t p r e u ß e n eingeladen sind, die gern
zwei Wo<~nen in strahlender Sonne mit Landsleuten mitten i n den h ö c h s t e n Bergen Ö s t e r reichs verleben m ö c h t e n .
matbezogenen Programm i n Seeboden am
Millstätter See zu verbringen."
A m Sonnabend, dem 1. Juni, soll die A n kunft i n den Quartieren erfolgen (Zimmerreservierungen sind ü b e r das Fremdenverkehrsamt, Telefon 0043/4762/81 2100, A 9871 Seeboden, möglich). D i e Preise für die
U n t e r k ü n f t e liegen zwischen 120 bis 420 Ö s t e r rische Schilling je Person und Nacht.
N a c h der B e g r ü ß u n g werden alle Teilnehmer gebeten, sich ins „ O s t p r e u ß e n - F e r i e n treff-Buch" i m Kulturhaus einzutragen. Einer
Schiffsrundfahrt auf dem Millstätter See mit
Für die erste W o c h e ist bereits ein umfangreiches Programm vorgesehen, die zweite
bleibt weitgehend der eigenen Gestaltung
vorbehalten. In der Einladung des Direktors
des Fremdenverkehrsamts, Sieghard Preis,
h e i ß t es dazu: „Vom 1. bis z u m 15. J u n i 1985
sind alle O s t p r e u ß e n herzlich eingeladen, gemeinsam mit ihren bekannten und heimischen
Freunden aus der H e i m a t einige erholsame
und g e m ü t l i c h e Tage mit einem netten, hei-
Wegen der wenigen Arbeitstage zwischen den Feiertagen
muß unser Redaktionsschluß
für die letzte Folge dieses Jahres
(51/52) auf Mittwoch, 12. Dezember, festgelegt und für die
Folge 1/1985 auf Mittwoch, 19.
Dezember, vorgezogen werden.
Wir bitten dies bei den Meldungen für die Seiten Glückwünsche, Heimatkreise und Landsmannschaftliche Arbeit zu berücksichtigen.
Die Redaktion
B r e m e n ~r. W i l h e l m i n e S c h r a m m a , eine «
L a n d s m ä n n i n aus Schnippen i m Kreis Lyck,
wurde in diesen Tagen, am 26. November, 1 0 1 "
Jahre alt. D i e heute i n Bremen-Lesum bei ihrer
Tochter Erika Schramma wohnende J u b i l a r i n
wurde 1883 als W i l h e l m i n e M i c h a l z i k auf
einem Bauernhof im Kreis Johannisburg geboren. N a c h d e m sie i m A l t e r v o n 18 Jahren die
Mutter verloren hatte, war sie mehrere Jahre
für die Betreuung ihrer fünf j ü n g e r e n Geschwister z u s t ä n d i g . M i t 23 Jahren heiratete sie den
Landwirt A d o l f W i k t o r . A u s dieser Ehe gingen
drei K i n d e r hervor, mit denen die Eltern nach
Schnippen umzogen. D a W i l h e l m i n e Schramma bereits i m Ersten W e l t k r i e g ihren M a n n
verlor, heiratete sie 1918 i n zweiter Ehe den
Landwirt Ludwig Schramma. Dieser V e r b i n dung entstammen drei Kinder. D u r c h die Ereignisse des Krieges verbrachte die J u b i l a r i n
d i e Z e i t v o n 1945bis 1949ineinem Flüchtlingslager i n D ä n e m a r k . In dem Jahr fand sie ihren
Ehemann in Barnstorf, Kreis Diepholz, wieder.
Erst 1954 ü b e r s i e d e l t e die Familie nach Bremen, wo Ludwig Schramma 1972 starb. In liebevoller Pflege durch ihre Tochter Erika verbringt W i l h e l m i n e Schramma, jetzt bettlägerig,
ihren Lebensabend.
A.M.
Redaktionsschluß
a n s c h l i e ß e n d e m Strandkonzert am Sonntag
folgt M o n t a g der B e g r ü ß u n g s a b e n d im K u l t u r haus. Für Dienstag ist eine geführte W a n d e rung zur P i c h l h ü t t e u n d ein Lichtbildvortrag
ü b e r das gastgebende Ferienland K ä r n t e n
vorgesehen, dem Donnerstag ein Lichtbildvortrag ü b e r „ O s t p r e u ß e n gestern und heute"
folgt. Freitag wird i m Kulturhaus ein Ostpreuß e n a b e n d geboten, deren Gestaltung M i t g l i e der der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n aus der
Bundesrepublik Deutschland ü b e r n e h m e n
werden und der ein Liedprogramm mit Seebodener S ä n g e r n e n t h ä l t . A b s c h l u ß der ersten
W o c h e ist ein O s t p r e u ß e n b a l l am Sonnabend.
Lichtbildervorträge ü b e r O s t p r e u ß e n und Kärnten: Das Kulturhaus Seeboden bietet viel A b utmuuuci*uiu B
r
Foto Fremdenverkehrsamt
wechslung
Sonntag, 9. J u n i , w i r d mit einem Gottesdienst am Tschiernockgipfel begangen. Für die
n ä c h s t e n Tage sind ein Besuch des Bezirksheimatmuseums sowie des g r ö ß t e n Staukraftwerks Europas und noch viele andere U n ternehmungen vorgesehen. D a r ü b e r berichten wir, sobald weitere Einzelheiten vorliegen.
HZ
Hörfunk und Fernsehen
Sonntag, 2. Dezember, 8.15 Uhr, W D R 1:
A l t e und neue H e i m a t i n M u s i k und W o r t .
„Hier d r ü c k t der Schuh! Junge Aussiedler aus
der D D R berichten ü b e r ihre Probleme", v o n
Helga Ehlers.
Dienstag, 4. Dezember, 14.30Uhr, B II: Iglauer F l e c k e n und Hannakisches M e h l . L u k u l l i sche Geschichten aus M ä h r e n . - Das OstWest-Tagebuch. Ö s t e r r e i c h i s c h Schlesien —
Erinnerungen an eine fast vergessene L a n d schaft.
Donnerstag, 6. Dezember, 15.50 Uhr, B I:
DDR-Report.
Donnerstag, 6. Dezember, 22.30 Uhr, W D R
3: A m A b e n d vorgestellt. Immanuel K a n t :
W a s ist Aufklärung? Zur A k t u a l i t ä t der Schrift
vom Dezember 1784, v o n Christian Graf v o n
Krockow.
Freitag, 7. Dezember, 17.30 Uhr, Südfunk 2:
Heimat Deutschland — entdeckt auf der
Frankfurter Buchmesse, v o n Irmhild G ü n t h e r .
Sonntag, 9. Dezember, 8.15 Uhr, W D R 1:
A l t e und neue Heimat i n M u s i k und W o r t . „Oh
du Heimat lieb und traut..." 60 Jahre Schlesier-Vereine i m Ruhrgebiet
Dokumentation
£ 0 5 Ofnrau&cnblatt
F o l g e 48 -
S e i t e 24
anerkannte. Dieser asiatische
^
verstand Molotow sehr genau, auch Indien un^d CT
erkannte, daß Hitler die Interessen der Russen a r i
das britische Empire lenken wollteHitler_ w ä r e
nicht in der Lage gewesen, hiei: echte Offerten zu
machen, denn die Gebiete, über die hier Besprochen
wurden, gehörten zur britischen Krone und wenn
Rußland hier A n s p r ü c h e geltend machen wollte
dann mußten diese Gebiete erst in einer Auseinandersetzung mit den Briten militärisch Benommen
werden. Dieser Ablenkungsversuch schlug denn
auch fehl und Molotow w ü n s c h t e « c h mit Hitler
nicht über den Fernen Osten, sondern über Europa
zu unterhalten und gerade hier hatten die Sowjets
ganz klare Vorstellungen hinsichtlich ihrer Interessen und Ziele.
„
Rußland war auch nicht bereit, etwa mit Italien
und Japan über die Erweiterung des Paktes zu
einem Viererabkommen zu verhandeln, bevor
nicht die europäischen Fragen mit Deutschland geklärt waren. Doch die Hinweise, die Hitler auf A s i e n
machte, veranlaßten Molotow zu der Bemerkung,
daß die Sowjetunion nicht abseits stehen könne,
wenn es um die Regelung entscheidender Fragen in
Europa und Asien gehen werde. Er, Molotow, werde
diesen Komplex in Moskau nun Stalin vortragen.
M
olotow hatte in der Tat heiße Eisen angepackt und Hitler war von dem Lauf, den das
Gespräch genommen hatte, alles andere als
begeistert. Hatte er doch geglaubt, mit Molotow anders klar zu kommen. Ein Luftalarm, der die Gespräche unterbrach, dürfte Hitler daher nicht ungelegen
gekommen sein. A l s der sowjetische Außenkommissar später die Reichskanzlei verließ, bemerkte
er immerhin beim Abschied, eine Teilnahme Rußlands am Dreimächtepakt sei keineswegs ganz abwegig. Voraussetzung jedoch sei, daß die Sowjetunion als Partner mitwirken könne und nicht als Objekt eines solchen Paktes gedacht sei.
Dieses erste Gespräch war wirklich nur ein erstes
Vorgeplänkel gewesen, doch Hitler muß zu dieser
Stunde erkannt haben, daß seine Taktik keinen Erfolg haben konnte und er Molotow zu den von diesem angeschnittenen Problemen klare Auskünfte
geben mußte. V o r allem hatte Hitler den Worten
Molotows entnommen, daß Stalin den bisherigen
Pakt nicht für ausreichend ansah und erwartete, daß
die bisherigen Vertragsbestimmungen durch andere, weitergehende ersetzt würden. Angesichts der
militärischen Situation konnte das nur bedeuten,
daß die Sowjetunion nun von Deutschland ein weiteres Entgegenkommen hinsichtlich der eigenen
politischen Vorstellungen und Absichten erwartete.
Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß das
Gespräch, zu dem Hitler mit seinem Gast, dem sowjetischen Volkskommissar Molotow sich am 13.
November nachmittags zurückzog, die Weichen für
die Zukunft und damit auch für die deutsch-sowjetische Auseinandersetzung gestellt hat. AlsHitler im
Jahre 1939 sich mit der Absicht trug, „Polen so oder
so zu regeln" und als sich ihm der Pakt mit der Sowjetunion anbot, dürfte er sich in einer Zwangslage
befunden haben, die ihn veranlaßt haben mag, Z u geständnisse zu machen, die er nachher nicht mehr
einhalten wollte. So jedenfalls wird dieEntwicklung
des deutsch-sowjetischen Verhältnisses im Jahre
1940 von Beobachtern dieses Zeitabschnittes gesehen. Diese Betrachter vertreten überdies denn auch
die Auffassung, daß der unerwartet schnelle Sieg im
Westen, den die deutsche Wehrmacht mit der Niederwerfung Frankreichs errang, keineswegs nach
den Absichten Stalins und der sowjetischen Führung gewesen sei. In der Tat gibt es zahlreiche A n zeichen dafür, daß Stalin davon ausging, Hitler
werde in einem Krieg mit den W e s t m ä c h t e n ruf
einen längeren Zeitraum gebunden und am Ende
der Auseinandersetzung so geschwächt sein, daß
die Sowjetunion dann auf den Plan treten und, entweder durch Drohung oder mit Waffengewalt, ihre
Ziele durchsetzen könne. Sollte es eine solche Kalkulation bei der obersten Führung der Sowjetunion
gegeben haben, so ist dieselbe durch die Entwick-
1. D e z e m b e r 1984 -
A m Ende der deutsch-sowjetischen Gemeinsamkeiten: M o l o t o w v e r l ä ß t a m 12. N o v e m b e r
1940 die R e i c h s k a n z l e i . . .
zum Mittelmeer führte. Mit dieser Zange wäre dann
die Möglichkeit gegeben, Europa in den Griff zu bekommen.
Zu Beginn des Gesprächs, zu dem Hitler und Molotow zusammengekommen waren, erfolgte eine
gewisse Bestandsaufnahme auf Grund der deutschsowjetischen Vereinbarung, wobei Molotow hervorhob, daß nicht alles, was in den Geheimprotokollen vereinbart worden sei, Erfüllung gefunden habe.
Mit diesem Stichwort sozusagen lagen die Gegensätze schon auf dem Tisch und Hitler nahm Gelegenheit, dem sowjetischen Außenkommissar anzudeuten, daß sich die Sowjetführung keineswegs an
die vereinbarten Einflußzonen gehalten habe. Er
wies dabei auf Litauen und die Bukowina hin und
sprach ganz unmißverständlich aus, daß er einen
stärkeren Einfluß der Sowjetunion in Finnland nicht
Hintergründe:
dulden werde. Zwar verklausulierte er seinen H i n weis mit der Feststellung, daß er für die Dauer des
Krieges an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit
mit Finnland sehr interessiert sei, dessen Nickel
und Holz er dringend benötige. Kurzum, er sprach
sich gegen einen Konflikt in der Ostsee aus, was für
Molotow im Klartext bedeutete, daß ein sowjetiWie Stalin Europa in den Griff bekommen wollte—Von Hans Ottweil (III) sches Vorgehen gegen Finnland entsprechende Reaktion in Deutschland finden werde. Molotow
konnte sich zwar dabei darauf berufen, daß Finnland in der sowjetischen Interessensphäre liege, jedenfalls es so in den Geheimprotokollen ausgesprolung im Westen überholt worden. Dadurch aber des Krieges zu verhindern. Das hat auch 5talin we- chen sei, er mußte aber feststellen, daß Hitler in diewurden dann auch die gegensätzlichen Ansichten nige Tage vor dem Ausbruch des deutsch-polni- sem Punkte nicht bereit war, sich an diese Protokolund Absichten der Vertragschließenden vom A u - schen Konflikts ganz unmißverständlich gesagt, le zu halten.
gust 1939 sehr viel schneller offensichtlich.
Nachdem man hier nicht zu einem gemeinsamen
aber er hat gleichzeitg ausgeführt, daß es im InteresDabei war der deutsch-sowjetische Vertrag se der Sowjetunion liege, wenn es wegen Polen zum Nenner gelangt war, wurde die Südflanke Europas
selbst in weiten Kreisen des deutschen Volkes als Kriege zwischen Deutschland und den W e s t m ä c h - angesprochen, wobei sich Hitler gegen Moskaus
die entscheidende Wende aufgefaßt worden, ganz ten kommen würde.
Vorgehen gegen die Bukowina wandte. Zwar konnzu schweigen davon, daß Hitler von der Gefahr
te Molotow hier kontern und an Hitlers ZustimA m 1. September 1939, als Hitler vor dem Reichs- mung erinnern, doch hiermit wurde wiederum die
eines Zweifrontenkrieges zunächst befreit war. Was
diese Wende bedeutete, vermag nur der zu ermes- tag in Berlin sprach, fand er positive Worte für den Situation bei Kriegsbeginn angeleuchtet, als Hitler
sen, der die Hitlersche Propaganda gegen Marxis- vor wenigen Tagen erst geschlossenen Vertrag mit zu allen möglichen Zugeständnissen bereit war, um
mus und Bolschewismus in Rechnung stellt. Alte Moskau und sagte unter anderem: „Ich bin glück- Stalin für den Nichtangriffspakt zu gewinnen. Eine
Nationalsozialisten verstanden ihren Führer nicht lich, Ihnen nun von dieser Stelle aus ein besonderes Tatsache, an die er ein Jahr später nicht mehr erinmehr, da dieser sich nun anschickte, einen Pakt mit Ereignis mitteilen zu können. Sie wissen, daß Ruß- nert sein wollte. Hier wurde ihm deutlich, daß er,
der Kraft zu schließen, die er bisher alsTodfeind Eu- land und Deutschland von zwei verschiedenen eben um sein Abkommen zu bekommen, Zugeropas bezeichnet hatte. Da man weiß, daß Hitlers Doktrinen regiert werden. Es war nur eine Frage, die ständnisse gemacht hatte, auf deren Einhaltung die
Einstellung gegen den Bolschewismus und die Ver- geklärt werden mußte: Deutschland hat nicht die Sowjets nunmehr bestanden. Unter Hinweis auf die
folgung von Marxisten und Kommunisten in Mos- Absicht, seine Doktrin zu exportieren, und in dem deutsche Garantie für Rumänien verlangte Molokau bekannt war und Stalin trotzdem das Bündnis Augenblick, in dem Rußland nicht seine Doktrin tow das deutsche Einverständnis zu einer Garantie,
mit Hitler schloß, wird man die Frage stellen müs- nach Deutschland zu exportieren gedenkt, sehe ich die die Sowjetunion an Bulgarien geben wollte und
sen, was denn wohl die Absichten des Kreml gewe- keine Veranlassung mehr, daß wir auch nur noch überdies sprach er die Änderung des Meerengeneinmal gegeneinanderStellung nehmen sollen. W i r abkommens an, wo sich die Russen eindeutig Stützsen sind.
sind uns beide darüber klar: Jeder Kampf unserer
Bei Hitler waren die Gründe ganz eindeutig auf Völker gegeneinander w ü r d e nur anderen einen punkte ausbedingen wollten. Hitler mag in diesem
der Hand liegend: er wollte im Westen freie Hand Nutzen abwerfen. Daher haben wir uns entschlos- Augenblick besonders erkannt haben, daß die Sohaben, wenn es dort wegen Polen zur militärischen sen, einen Pakt abzuschließen, der zwischen uns wjetunion die Situation, in der sich das Reich beAuseinandersetzung kommen sollte. A m 24. A u - beiden für alle Zukunft jede Gewaltanwendung fand, nutzen wollte, um seine Ziele durchzusetzen
gust 1939 hatte die „Prawda" geschrieben, der zwi- ausschließt, der uns in gewissen europäischen Fra- und Molotow mag angenommen haben, daß Hitler
schen Deutschland und der Sowjetunion abge- gen zur Konsultierung verpflichtet, der das wirt- angesichts der fortbestehenden Fehde mit den
schlossene Nichtangriffspakt sei „ein Dokument schaftliche Zusammenarbeiten ermöglicht und vor W e s t m ä c h t e n gezwungen wäre, nachzugeben. Die
von größter Bedeutung, welches die folgerichtige allem, daßsich die Kräfte dieser beiden großen Staa- eigentliche Entscheidung in diesem Gespräch fiel,
Friedenspolitik der Sowjetunion veranschau- ten nicht gegeneinander verbrauchen. Jeder Ver- als Hitler sich weigerte, den sowjetischen Vorstellicht..." War dieser Pakt tatsächlich ein Element such des Westens, hier etwas zu ändern, wird fehl- lungen hinsichtlich Finnlands, Rumäniens, Bulgader Friedenspolitik? Abgesehen von dem Geheim- schlagen. Und ich m ö c h t e das eine hier versichern: riens und in der Meerengenfrage nachzugeben.
protokoll, das erst später bekanntgeworden ist und diese politische Entscheidung bedeutet eine unge- Eindeutig ließ er erkennen, daß er nicht bereit war,
in dem sich Deutschland und die Sowjetunion über heure Wende für die Zukunft und ist endgültig." den sowjetischen Erwartungen zu entsprechen.
Dieser Punkt des Gesprächs am 13. November wird
die Aufteilung Polens schon einigten, bevor die
Waffen gesprochen hatten, beweist, daß von einer
Erinnern wir uns, welche Vorstellungen die bei- als die eigentliche Wende der gerade angelaufeFriedenspolitik nicht die Rede sein konnte. Darüber den Vertragspartner hinsichtlich der europäischen nen deutsch-sowjetischen Beziehungen anzusehen
hinaus kann man davon ausgehen, daß Hitler ver- Fragen besaßen und die Sowjetunion hat das Enga- sein.
mutlich den Befehl zum Angriff auf Polen hinausge- gement Hitlers im Westen denn auch zum Anlaß
Hitler war keineswegs so unklug, nur ein hartes
zögert (oder vielleicht überhaupt nicht erteilt) genommen, um seinen Interessen, zum Beispiel im „Nein" zu sprechen, er b e m ü h t e sich vielmehr, den
hätte, wenn er damit hätte rechnen müssen, daß er Baltischen Raum, entsprechenden Ausdruck zu Appetit der Russen in eine ganz andere Richtung zu
die Sowjetunion als Gegner haben würde.
geben. Im Jahre 1940 kamen in Berlin in zunehmen- lenken. Wieder mit Hinweis auf den angestrebten
Hätte zum Beispiel die Sowjetunion im Herbst dem Maße Zweifel an der russischen Haltung auf Viermächtepakt, der in den Besprechungen, die
1939 den Angeboten der W e s t m ä c h t e folgend, mit und man glaubte, zwei eindeutige Stoßrichtungen Molotow am Vortage mit Ribbentrop geführt hatte,
England und Frankreich vertragliche Abreden ge- einwandfrei erkennen zu können: einmal einen eine Rolle spielte, wollte Hitler den Sowjets weit
troffen, die für Hitler den Zweifrontenkrieg als un- Hebel über die baltischen Staaten und Finnland größere Räume offerieren, als er z. B. den großasiatiabweichlich bedeuten mußten, dann ist es eine und zum weiteren einen Hebel, der über den Balkan schen Raum ansprach, in dem er Rußlands Interesse
Frage, ob er auch dann noch bereit gewesen wäre,
den Waffengang mit Polen zu wagen. Er mag damit
gerechnet haben, daß England und Frankreich es
mit ihren Beistandsverpflichtungen nicht ernst
nehmen und es bei papiernen Protesten belassen
würden; im Falle eines Bündnisses jedoch zwischen
den W e s t m ä c h t e n und der Sowjetunion, das bei
einem Angriff auf Polen wirksam werden mußte,
wäre von vornherein klar gewesen, daß Hitler mit
einer Front im Westen und einer solchen im Osten
hätte rechnen müssen. Die Sowjetunion wäre also
im Jahre 1939 in der Lage gewesen, den Ausbruch
Das Gespräch mit Hitler war beendet, eine Einigung in den entscheidenden Fragen war nicht erreicht worden.
In Moskau mag man davon ausgegangen sein,
daß Hitler sich in einer Lage befinde, die ihn zwinge,
diesen russischen Erwartungen zu entsprechen. Die
Gespräche mit Hitler hatten nun gezeigt, daß man in
Berlin nicht bereit war, auf diese sowjetischen Vorstellungen einzugehen. Molotow war es nicht gelungen, Hitler zu gewinnen, dem sowjetischen Einfluß auf Finnland und auf dem Balkan zuzustimmen.
Hitler andererseits hatte nicht vermocht, das sowjetische Interesse an Europa in Richtung des Indischen Ozeans abzulenken. Es gehörte zur diplomatischen Routine, sich gegenseitig zu versichern, d a ß
man die in den nützlichen Unterredungen aufgeworfenen Fragen prüfen und durch die Botschafter
weiter behandeln lassen werde. In Wirklichkeit hatten Hitler und Molotow erkannt, d a ß hier u n ü b e r brückbare Gegensätze aufeinandergestoßen waren.
Darüber täuschten auch nicht die offiziellen
Kommentare hinweg, in denen es (wie z. B. in der
Jeder Verdacht wurde zerstreut
sowjetischen Gewerkschaftszeitung „Trud") hieß,
daß der Meinungsaustausch in einer A t m o s p h ä r e
des gegenseitigen Vertrauens verlaufen sei und das
beiderseitige Verständnis in allen wichtigen Fragen, welche die Sowjetunion und Deutschland interessierten, gefestigt hätten. A u c h von deutscher
Seite war man bemüht, jeden aufgekommenen
Verdacht von etwaigen Gegensätzlichkeiten zu zerstreuen. Deutsch-sowjetische G egens ätze wurden
in das Reich der Phantasie verwiesen. Doch derartige amtliche Verlautbarungen korinten nicht dar-
Vom Ende einer Allianz
. . . u n d a m 22. J u n i 1941 gibt R i b b e n t r o p i m
R e i c h s t a g d e n B e g i n n des R u ß l a n d k r i e g e s bekannt: Ein P r ä v e n t i v k r i e g ?
Fotos (2) A r c h i v
über hinwegtäuschen, daß die sowjetischen A b sichten nicht die deutsche Billigung gefunden hatten. Es war ein britischer Sender, der wenige Tage
nach dem Molotowbesuch einen Kommentar mit
der Feststellung schloß: „Wir k ö n n e n bereitssehen,
daß sich eine Lage entwickelt, wie sie die Deutschen
bereits einmal erlebt haben..."
Außenkommissar Molotow übermittelte dem
sowjet.schen Botschafter in London, Maiski, einen
Überblick über sein Gespräch mit Hitler, dessen Inhalt auf dem schnellsten Wege an die britische Regierung gelangte.
Churchill erkannte, daß ein Bruch zwischen Berlin und Moskau nur eine Frage der Zeit war. Die Zeit
sollte Churchill recht geben - und auch der Sow)etunion, die heute im wesentlichen die Ziele erreicht hat, die sie 1940 in Berlin formulierte.
Ende

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