Genscher braucht bessere Berater
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Genscher braucht bessere Berater
Heute auf Seite 3: Münchens augurenhafte Besserwisser UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG Jahrgang 35 — Folge 48 Erscheint wöchentlich Postvertiiebsstück.Gebühr bezahlt F Ü R DEUTSCHLAND Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Parkallee 84/86. 2000 Mamburg 13 1. Dezember 1984 C5524C Warschau-Reise: Genscher braucht bessere Berater Zähe Diplomatie statt unvorbereiteter Gespräche Zur Absage der Reise des B u n d e s a u ß e n ministers Genscher nach Polen erklärt der Präsident des Bundes der Vertriebenen Dr. Herbert Czaja M d B : W i c h t i g e r als flüchtige Staatsbesuche ist deren gute V o r b e r e i t u n g . W e n n diese fehlt und die T e n d e n z z u praktischen Ergebnissen nicht besteht, sind sie mehr s p e k t a k u l ä r als s i n n v o l l . W a r die E i n s c h ä t z u n g der Lage w ä h rend der langen A n k ü n d i g u n g s f r i s t richtig? Beachtliche Kräfte der E P Z hatten durch einen Besuch in W a r s c h a u d e n O s t - W e s t - D i a l o g zu beeinflussen. Der alles l ä h m e n d e tiefe Graben zwischen V o l k u n d kommunistischer Militärdiktatur i n Polen, die alle Revanchismuspropaganda ü b e r r a g e n d e E m p ö r u n g gegen das W ü t e n der polizeilichen S c h l ä g e r b a n d e n w u r d e n i m A u s w ä r t i g e n A m t falsch eingesc h ä t z t . Desgleichen die Taktik des Ostblocks, notwendige menschliche Gegenleistungen für die existentielle Hilfe des Westens an Osteuropa d u r c h aggressives V e r h a l t e n z u v e r z ö gern u n d z u m i n i m a l i s i e r e n . Wirklichkeitsfremde Polen-Euphorie Der B u n d e s a u ß e n m i n i s t e r ist zeitlich aufs ä u ß e r s t e belastet. Sind manche seiner entscheidenden M i t a r b e i t e r u n d auch für D e u t s c h l a n d und Ostpolitik z u s t ä n d i g e Beamte anderer Ressorts nicht v o n einer V e r k e n nung der H ä r t e des marxistisch-leninistischen Instrumentariums der ö s t l i c h e n Diktaturen und u n z u l ä n g l i c h e r Beurteilung wirksamer westlicher V e r h a n d l u n g s m e t h o d e n behindert? U n d i m V e r h ä l t n i s zur polnischen M i l i t ä r d i k t a t u r vielleicht v o n einer wirklichkeitsfremden Polen-Euphorie? Vor größeren Gefahren bewahrt Genscher wurde d u r c h d i e A b s a g e seines Besuchs v o r g r ö ß e r e n Gefahren bewahrt. E i n deutsches u n d e i n polnisches Sprichwort besagen: Der M e n s c h denkt, Gott lenkt; hier hat aber a u c h der K G B geholfen. Es w ä r e ä u ß e r s t schwer gewesen, die S o l i d a r i t ä t mit d e m p o l n i s c h e n V o l k z u zeigen. V o r r a n g i g mit i h m aber brauchen w i r V e r s t ä n d i g u n g . Es wird diese heute u n d morgen danach beurteilen, ob wir e i n ä u ß e r s t e s M a ß v o n S o l i d a r i t ä t mit i h m wagen. M i t A n l ä s s e n zu U n r u h e n und Umsturz im u n z e i t g e m ä ß e n A u g e n b l i c k ist aber niem a n d e m gedient! S c h w e r l i c h waren auch bescheidene Fortschritte zur Erhaltung der kulturellen I d e n t i t ä t der 1,1 M i l l i o n Deutschen u n d der A u s r e i s e - Aus dem Inhalt Seite Dohnanyis Empfehlungen unter der Lupe 2 Deutsche in Rumänien 4 Arnold Krieger zum 80. Geburtstag 9 JU: Keine Anerkennung der polnischen Westgrenze 10 Deutsches Schicksal: Überstürzte Flucht aus Nausseden 13 Kulturabend am Millstätter See.... 23 Vom Ende einer Allianz ( S c h l u ß ) . . 24 freiheit für diejenigen, die es nicht aushalten, zu erreichen. Angesichts der inzwischen 10 M i l l i a r d e n ü b e r s t e i g e n d e n Verluste der deutschen Wirtschaft u n d der Steuerzahler für Polen h ä t t e dies aber zu einem schweren Fehlschlag für d e n A u ß e n m i n i s t e r geführt. Jaruzelski wollte auch Z u g e s t ä n d n i s s e i n der deutschen Frage, ü b e r d e n Warschauer Vertrag hinaus, erpressen, die u n m ö g l i c h e A n e r k e n nung der Eigentumsrechte Polens, der territorialen S o u v e r ä n i t ä t i n den Gebieten östlich von Oder und N e i ß e erreichen. Genscher hatte dazu kein Verhandlungsmandat, der Vertragstext, das Grundgesetz, die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts u n d die K o m p e tenzen der S i e g e r m ä c h t e stehen dagegen. Dies einzunebeln, h ä t t e den deutschen politischen und Rechtspositionen geschadet. K o h l dagegen hält sich streng an d e n Vertragstext. Die „ N o r m a l i s i e r u n g " kann nur i n sehr kleinen Schritten erfolgen. Ohne praktische G e genleistungen zugunsten der Menschenrechte Deutscher und Nichtdeutscher für die westliche Hilfe geht es nicht. Marxistisch-leninistischer H ä r t e kann man nicht mit vagen Propagandahoffnungen begegnen. W i c h t i g e r als unvorbereitete G i p f e l g e s p r ä c h e ist z ä h e D i plomatie. Genscher braucht bessere ostpolitische Berater. r Zuviel Handgepäck" Zeichnung aus „Die Welt" Das Gerangel um das große Geld fr H . W. — W e m das Schicksal unseres Landes nicht gleichgültig u n d w e m an der Erhaltung eines freiheitlichen Rechtsstaates gelegen ist, kann an Erscheinungen der Zeit nicht vorbeisehen. V o r allem dann nicht, wenn gewisse Verhaltensweisen oder deren Darstellung in den M e d i e n Wasser auf die M ü h l e n im politischen Raum agierender Kräfte leiten, denen an einer V e r ä n d e r u n g dieser Republik gelegen ist. Über die A r b e i t des Flick-Ausschusses des Hessen: Holger Börner vor dem Scherbenhaufen Das Ende der rot-grünen Zusammenarbeit war nur eine Zeitfrage von zweitrangiger Bedeutung. Ä h n l i c h e G r ü n d e , eine Zusammenarbeit oder gar eine Koalition mit d e m sozialdemokratischen Partner aufzukündigen, werden die Fundamentalisten bei d e n „Grünen" immer wieder finden — i n Hessen wie i n anderen Bundesl ä n d e r n . U n d was für die B u n d e s l ä n d e r gilt (man denke nur an die n i e d e r s ä c h s i s c h e SPD, die bereits u m die Gunst der „Grünen" buhlt, oder auch an d e n n o r d r h e i n - w e s t f ä l i s c h e n M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n Rau, der — zwar vorsichtig — mit seinen Ä u ß e r u n g e n i n die gleiche Richtung geht), gilt auch für Bonn: Dort gibt es W ä h l e r der Sozialdemokraten, die sich nach nicht nur den Parteivorsitzenden der SPD, der wie vor dem ü b e r w i e g e n d e n Teil aus der A r von einer Zusammenarbeit mit den Alternatibeitnehmerschaft rekrutieren, hatten das ven s c h w ä r m t . Wiesbadener Experiment v o n Anfang an mit Unbehagen verfolgt, der frühere WirtschaftsSollte 1987 dafür die Ausgangslage gegeben minister zog gar die Konsequenzen u n d trat sein, sollten also die derzeitigen Regierungsschon vor geraumer Zeit zurück. Und die Skepparteien nicht die Mehrheit der Stimmen auf tiker haben recht behalten: M i t d e n „Grünen" sich vereinigen k ö n n e n , hieße das vor allem: ist eine konstruktive Zusammenarbeit allenBonn w ä r e ü b e r kurz oder lang unregierbar. falls i n Einzelfragen möglich, eine Koalition W e i l eine mit den „Grünen" zusammenarbeider „ M e h r h e i t links v o n Union u n d F D P " tende SPD nicht i n allen Punkten, so etwa i n ( W i l l y Brandt) aber scheitert weiterhin an der der Wirtschafts- oder Sicherheitspolitik, dem Verweigerungshaltung grüner Politiker, denen Koalitionspartner nachgeben k ö n n t e und diees nicht u m die Sache geht, die z u keinem ser gerade hier zu keinen K o m p r o m i s s e n beK o m p r o m i ß bereit sind u n d es trotz allem i n reit w ä r e . erster Linie auf eine „ a n d e r e Republik" abgesehen haben. Die Konsequenzen sind vorstellbar. Damit Dabei ist der ä u ß e r e A n l a ß , n ä m l i c h der es soweit nicht kommt, sind die RegierungsStreit u m d e n A u s - u n d U m b a u der Hanauer parteien gut beraten, Aufklärung ü b e r diese Ernst Arndt N u k l e a r - F i r m e n N U K E M u n d A L K E M , nur Gefahr offensiv z u betreiben. Erst schwang er drohend die Dachlatte, mit der er gegen die „ G r ü n e n " vorgehen wollte; dann legte er sie beiseite u n d reichte den a l ternativen Politikern die H a n d , u m die Z u sammenarbeit z u besiegeln; heute winkt er denselben „Grünen" mit dem Palmzweig nach und bittet, sie m ö g e n doch z u r ü c k k o m m e n und die Zusammenarbeit fortsetzen: Holger Börner, v o r d e n Scherben eines r o t - g r ü n e n B ü n d n i s s e s stehender hessischer M i n i s t e r p r ä sident, ist i n seinem H i n und H e r nicht zu beneiden. I (ZU Deutschen Bundestages haben alle M e d i e n ausreichend berichtet. Mitunter wurde dabei der Eindruck vermittelt, als s t ü n d e n hier allein die Unionsparteien am Pranger. Ohne Sprachrohr der Christdemokraten zu sein, halten wir — der O b j e k t i v i t ä t wegen — uns dennoch verpflichtet, zu dieser schiefen O p t i k ein W o r t zu sagen: Der F l i c k - U n t e r s u c h u n g s a u s s c h u ß hat ü b e r einen Tatbestand aufzuklären, der i n die Zeit der sozialliberalen Regierung fällt. Auf eine dem Hause Flick erteilte Steuerbefreiung hatte die sich damals in der Opposition befindliche Union keinerlei Einfluß und selbst wenn ein Manager das geglaubt haben sollte, dann h ä t t e er sein G e l d eben umsonst ausgegeben. Ü b e r d i e s wird auch heute i n Bonn noch b e s t ä tigt, d a ß die Regierung Schmidt p f l i c h t g e m ä ß gehandelt habe. Damit aber ist der von interessierter Seite erhobene Vorwurf, diese Bundesrepublik sei „käuflich", entkräftet. In d e m B e m ü h e n , das Beziehungsgeflecht zwischen Politik und Wirtschaft, letztlich zwischen M a c h t u n d Geld, z u entwirren, ist der A u s s c h u ß dann auch auf jenen „Millionensegen" an Spenden gestoßen, der — zwar in unterschiedlicher H ö h e — ü b e r alle demokratischen Parteien niedergegangen ist. Spenden werden für die A r b e i t der Parteien für unverzichtbar gehalten; allein das i n der Vergangenheit g e ü b t e procedere ist umstritten. Es wird Aufgabe des Ausschusses sein, dem Bundestag einen Bericht vorzulegen u n d Regierung u n d Volksvertretung werden hieraus ihre Folgerungen ziehen. Die Aufmerksamkeit der B e v ö l k e r u n g beginnt sich jedoch zunehmend darauf zu konzentrieren, wer denn wohl vertrauliche A k t e n zur Auswertung preisgegeben hat. Ü b e r d i e s : wenn i n den so pingelig genau geführten Unterlagen eines Managers bei G e w ä h r u n g einer Spende jeweils der Vermerk „wg". (wegen) angebracht ist und einmal z.B. Herr Eppler als Begünstigter erscheint, dann gibt Herr Brandt eine Erklärung dahingehend, d a ß diese Spende wohl auch „gegen" den Genannten, so also mit Ziel gegeben worden sei, etwa eine Kampagne gegen Herrn Eppler zu u n t e r s t ü t z e n . W ü r d e man dieser Darlegung folgen, dann w ä r e n alle „wegen" (Förderung) gegebenen Spenden eigentlich „gegen" den Empfänger gerichtet gewesen. Eine solche Version erscheint allerdings wenig einleuchtend. Für die „Grünen" ist die Rangelei um die M i l - I. D e z e m b e r 1984 - £ o s £ftimufimblatt Politik Honen ein propagandistischer Schlager, w i e er n i c h t i m m e r geboten w i r d . G e w i ß , i n der Sache F l i c k sind die „ G r ü n e n " nicht betroffen, d o c h es ist nicht uninteressant, der D r u c k s a c h e 10/2172 des D e u t s c h e n Bundestages, i n der die n a c h d e m Parteiengesetz z u erstattenden finanziellen J a h r e s a b r e c h n u n g e n der p o l i t i s c h e n Parteien für das Ja hr 1983 v e r ö f f e n t l i c h t sind, z u e n t n e h m e n , d a ß die „ G r ü n e n " , die e i n A u f k o m m e n v o n D M 19 757 967, — ausweisen, d a v o n nicht weniger als D M 12 739 727, — v o m Steuerzahler — n ä m l i c h ü b e r die W a h l kampfkostenerstattung aus Bundes- u n d L a n d t a g s w a h l e n w i e aus der E u r o p a w a h l — erhalten haben. D a hier nur e i n Betrag v o n D M 4 127000,— für die E i n n a h m e n aus M i t g l i e d e r b e i t r ä g e n u n d S p e n d e n verbleibt, w i r d erkennbar, d a ß die „ G r ü n e n " gesetzwidrigerweise v o r w i e g e n d v o m deutschen Steuerzahler finanziert w e r d e n u n d so i n aller Ruhe ihre O r g a n i s a t i o n für die Zukunft ausbauen k ö n nen. Rechnet m a n zu d e n S p e n d e n für die „Grünen" n o c h 8,7 M i l l i o n e n D M hinzu, die v o n der D K P u n d weitere 2 579 572, — D M , die v o n der „ D e u t s c h e n F r i e d e n s u n i o n " als S p e n d e n deklariert werden, so ergibt s i c h für die drei linkss t e h e n d e n O r g a n i s a t i o n e n e i n Spendenaufk o m m e n v o n 13,5 M i l l i o n e n D M ! W e n n w i r nicht unterstellen, d a ß diese B e i t r ä g e aus östli( hen Q u e l l e n geflossen sind, bleibt nur die S c h l u ß f o l g e r u n g , d a ß die Spender für alle E v e n t u a l i t ä t e n g e r ü s t e t sein wollen, u m zur rechten Zeit b e w e i s e n z u k ö n n e n , d a ß sie „ i m m e r dafür gewesen sind". Ü b r i g e n s : A l l e s schon e i n m a l da gewesen! Dohnanyis Empfehlungen unter der Lupe Macht das derzeit bestehende Wahlsystem Bonn ab 1987 unregierbar? Für einiges Aufsehen sorgte der SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi, seines Zeichens Bürgermeister von Hamburg, als er Mitte Oktober in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt" empfahl, die Fünf-Prozent-Klausel im bundesdeutschen Wahlsystem zu überdenken. Seine Überlegungen sind einfach und nicht unlogisch: Denn die SPD muß mehr und mehr erkennen, daß die Grünen nicht nur eine vorübergehende Zeiterscheinung sind, sondern auch in den nächsten Jahren noch die Politik auf der Ebene der Kommunen, des Landtages und des Bundestages mitbestimmen werden. Und: W i l l y Brandts Rechnung von der grün-roten Mehrheit jenseits der Regierungskoalition krankt nach Ansicht der Sozialdemokraten vor allem daran, daß die Zugewinne der Grünen ganz überwiegend aus der bisherigen SPD-Wählerschaft rekrutiert werden und rot-grüne Bündnisse — wie gerade in Hessen wieder — sich als nicht lebensfähig erweisen. Dohnanyi führt die Wahlerfolge der Grünen vor allem darauf zurück, daß unter dem Druck der FünfProzent-Hürde viele verschiedene politische Strömungen und Richtungen sich zu einer Partei zusammengefunden haben und gemeinsam die notwendige Stimmenzahl erreichen können. W ü r d e man die Hürde abschaffen oder verringern, wären die Grünen in kleinste Splitterparteien aufgespaltet, unter denen es sicher auch pragmatisch ausgerichtete mögliche Koalitionspartner gäbe. Dohnanyis Rechnerei soll natürlich seiner Partei helfen — daßsie aber das Gegenteil erreichen könnte, nämlich die bürgerliche Regierungskoalition ret- Blick nach Hessen: „ W a s ist, haben Sie n o c h nie e i n e n Ministerpräsidenten gesehen?" Südtirol: Kommt es wieder zu Gewaltanwendungen? Unmut über Roms Verschleppungstaktik bei der Autonomieregelung Der Südtiroler Landeshauptmann (Ministerpräsident) Dr. SilviusMagnago, soeben wiedergewählter Vorsitzender der deutschen „Südtiroler Volkspartei" fSVP), hat die wechselnden Regierungen in Rom immer und immer wieder darauf hingewiesen, daß die Gleichstellung der deutschen Sprache mit dem Italienischen unabdingbare Voraussetzung für eine friedliche Entwicklung in Südtirol ist. Seit dem Sommer hat Magnago den derzeitigen römischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi vergebensum einklärendes Gespräch überdieGleichbere< htigung der deutschen Sprache gebeten. Das ständige Zurückweichen Roms vor dieser Frage sollte überdeckt werden durch einen Besuch Craxis in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Bei dieser Gelegenheit empfing der römische Regierungschef ein lautes Dutzend Vertreter des Landes (überwiegend Italiener, obwohl die Deutschen 65 Prozent der Bevölkerung ausmachen), darunter auch Dr. Magnago — wohl wissend, daß in diesem Rahmen keine Klärung in der Sprachenfrage möglich war. Südtirol muß sich weiter hinhalten lassen mit der Versicherung Craxis, er werde noch in diesem Jahr Dr. Magnago in Rom empfangen, um eingehend mit ihm zu sprechen, denn „die Regierung beabsichtigt, alle Punkte der Vereinbarungen (über die Südtiroler Autonomie, d. V.) einzuhalten". Womit Rom wieder einmal etwas Zeit gewonnen hat, um die Gleichstellung der deutschen Sprache ein Stückchen weiter auf die lange Bank zu schieben. Dazu fragt man sich in Bozen, wie lange denn die Regierung Craxi, die bereits mehrfach AbstimmungsNiederlagen in der römischen Kammer hinnehmen mußte, noch im A m t sein wird. Nach 15 Monaten Amtszeit, scheint sich das Ende der 47. italienischen Nachkriegs-Regierung rasch zu nähern. Dr. Magnago hat denn auch vorder Presse in Rom auf die Spannungen hingewiesen, die sich aus der Verspätung bei der vollen Verwirklichung der Autonomie ergeben. Diese Verspätungen „mögen zum Teil auf mangelnden guten Willen seitens der Regierung zurückzuführen sein, dürften in erster Linie aber wohl den dauernden Regierungswechseln zuzuschreiben sein. Jedenfalls darf man sich in Rom nicht wundern, wenn die Verbitterung der Südtiroler über das Lavieren Italiens wächst und bereits wieder Sprengladungen an Hochspannungsmasten explodieren wie in den 60er Jahren. „Es ist schlecht, wenn ein Staat zu Zugeständnissen erst dann bereit ist, wenn es zur Gewaltanwendung gekommen ist", sagte Magnago in Rom. H. O. Lippens 3 £ * k Dftjraufcnblatt UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Chefredakteur: H u g o W e l l e m s Verantwortlich für den redaktionellen Teil Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Silke Steinberg Geschichte, Landeskunde, Soziales und Aktuelles: Horst Zander Heimatkreise, Gruppen, Mitteldeutschland: Susanne Deuter Seite 2 Fünf-Prozent-Klausel: A l l e d e m o k r a t i s c h e n Parteien haben i n der Vergangenheit g e s ü n d i g t . D a r a n führt k e i n W e g v o r b e i . Diese Erkenntnis aber m u ß h e i l sam sein i m Interesse einer Zukunft, i n der es darauf a n k o m m e n wird, e i n e n K o n s e n s zur E r h a l t u n g unseres Staates z u finden u n d so z u v e r h i n d e r n , d a ß er v o m K u r s einer freiheitlichen D e m o k r a t i e a b k o m m t . Man: he Anzeichen sprechen dafü^dcfßSich zWiscberulefcii» italienischen Staatsverband befindlichen deutschsprachigen Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und Rom eine neue Krise entwickelt, die im Lande zu gewaltsamen Aktionen und international zum Eingreifen der U N O führen könnte. Die Schuld an einer solchen Entwicklung wäre ganz eindeutig bei Italien zu suchen: Bewußt und mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln wird den Südtirolern die im Rahmen ihrer Autonomie seit 1971 vertraglich zugesicherte Gleichberechtigung der deutschen Sprache bei den Behörden und vor Gericht verweigert. F o l g e 48 - O s t p r e u ß i s c h e Familie: Ruth Geede D o k u m e n t a t i o n , politische Literatur, Jugend: Ansgar Graw Bonner B ü r o : Clemens J. Neumann Berliner B ü r o : Hans Baidung Anzeigen und Vertrieb: Helmut Grunow Anachnft für alle: Postfach 323255, 2000 Hamburg 13 Verlag Landsmannschaft Ostpreußen e V Parkalle« 84/86. 2000 Hamburg 13 Bundesgeschattsfuhrer Friedrich-Karl Milthaler Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen — Bezugspreis Inland 6.80 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer Ausland 8 - DM monatlich Bankkonto Landesbank Hamburg. BLZ 200 50000. 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In dieser Situation, wo alle möglichen inhaltlichen oder personellen Tabus bei der FDP auf ihre Hinterfragbarkeit hin getestet werden, muß in der Tat verwundern, daß die Fünf-Prozent-Willkür bei Wahlen immer noch bei vielen Politikern das Odium der Unantastbarkeit genießt. Der Fallbeileffekt dieser in den fünfziger Jahren eingerichteten Wahlrechtsänderung hat ja erst zu den innerparteilichen Irritationen bei den Liberalen geführt. Die Fünf-Prozent-Klausel ist aberauch ein Gordischer Knoten, der sehr leicht zerschlagen werden kann, nämlich mit Hilfe einer einfachen Bundes- Verwunderlich, d a ß bisher neben E n ^ i der konservative Publizist Caspar von Schrenck-Notzing auf diesen d e n k b a r ^ n f e chen Rettungsanker der Regierung Kohl/Genscher in der Öffentlichkeit hingewesen hat. In Criticon 84/1984 schreibt der bayerische Baron: „Das derzeit gültige Wahlrecht fuhrt zum Ruin der bürgerlichen Koalition. Sein Zweck war es, einen unübersteigbaren W a l l um die etablierten Parteien zu legen. Was aber, wenn die, die draußen bleiben sollen, hineinkommen, und die, die drinnen sein sollen, herauszufallen drohen? Das zugunsten der Fünf-Prozent-Klausel angeführte Argument, daß sich im Parlament die Bildung einer funktionsfähigen Regierung ermöglichen lassen müsse ist nichtig, wo die Grünen statt der FDP zum Zünglein an der Waage werden." Die Argumente für die Fünf-Prozent-Klausel bei Wahlen in der Bundesrepublik waren schon immer holprig gewesen. Der Parlamentarische Rat wandte sich 1949 gegen die Behauptung, die Weimarer Republik sei an der Vielzahl der im Reichstag vertretenen Parteien gescheitert, die die Regierungsbildung erschwert hätten. Nach Meinung des Parlamentarischen Rats waren nicht die kleinen Parteien, sondern die Verfassungsfeindlichkeit und Größe der extremistischen Parteien die Ursache für das Debakel der ersten deutschen Republik. Auf Intervention der westlichen Besatzungsmächte wurde die Zuständigkeit für die Festlegung des W a h l rechts vom Parlamentarischen Rat auf die M i n i sterpräsidentenkonferenz der Länder übertragen. Diese verabschiedete am 15. Juni 1949 ein Bundeswahlgesetz mit einer Fünf-Prozent-Klausel, die nur für eines der Bundesländer galt. So konnten in den Ersten Deutschen Bundestag immerhin zehn Parteien einziehen. Die meisten hatten bundesweit weniger als fünf Prozent Stimmen, ü b e r s p r a n g e n aber die Fünf-Prozent-Hürde in einzelnen Bundesländern. Bundeskanzler Adenauer betrieb aus verschiedenen Motiven die Verschärfung des Wahlrechts 1953 und 1956: Die Fünf-Prozent-Hürde m u ß t e nun bundesweit genommen werden und konnte nur mit der Erringung von einem, ab 1956 drei Direktmandaten umgangen werden. Die Folge: Die Zahl der in Bonn vertretenen Parteien verringerte sich 1953auf sechs, 1957auf vier Parteien. 1961 wurde schließlich auch das W a h l b ü n d n i s von D P und BHE ein Opfer der Fünf-Prezent-Klausel, nachdem Adenauer der DP 1957immerhinnoch im „Huckepack-Verfahren" zu den erforderlichen Direktmandaten u n d dam 11 zum Einzug in den Bundestag verholten hatte. Es dauerte 26 Jahre, bis 1983 durch den Einzug der Grünen wieder mehr als drei Fraktionen in Bonn vertreten waren. Nunmehr aber fördert die Aufrechterhaltung der Fünf-Prozent-Guillotine die Erpreßbarkeit labiler SPD-Regierungen und verhindert möglicherweise stabilisierende bürgerliche Regierungen. Die Regierung Kohl/Genscher sollte in ihrem eigenen Interesse d a r ü b e r nachzudenken beginnen. H . K. Menschenrechte: Namibia näher als Ostdeutschland? Schwierige Lage der Deutschen hinter Oder und Neiße wird totgeschwiegen Die rund 1,1 Millionen Deutschen jenseits von Oder und Neiße haben kaum die Möglichkeit, deutschsprachige Gottesdienste zu besuchen. In weiten Teilen Ostpreußens und in ganz Oberschlesien sind solche Gottesdienste auf Anordnung der polnischen Behörden sogar verboten. Dies wurde auf einer gemeinsamen Tagung der Europäischen Konferenz für Menschenrechte und Selbstbestimmung und der Schlesischen Jugend zum Thema „Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland" am 16. und 17. November in Bonn kritisiert. Die C D U - bzw. CSU-Bundestagsabgeordneten Herbert Czaja, Helmut Sauer, Claus Jäger und Ortwin Lowack forderten die Bonner Politiker auf, sich für die Menschen- und Volksgruppenrechte der Deutschen in den Oder-Neiße-Gebieten einzusetzen. Der Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen, Helmut Sauer (Salzgitter), appellierte an die Bundesregierung, mit der polnischen Führung auch über die Einrichtung regelmäßiger deutschsprachiger Gottesdienste in Orten mit deutscher Bevölkerung zu verhandeln. Sauer kritisierte, daß die Führung der katholischen Kirche in Polen offensichtlich nicht bereit sei, für die Grundrechte der Deutschen einzutreten. Ein Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen, Martin Lehmann (Königswinter), machte darauf aufmerksam, daß es mehrfach zu Übergriffen von Katholiken auf evangelische Christen gekommen sei. So hätten in drei nachweisbaren Fällen Katholiken Anfang der achtziger Jahre Kirchen ihrer evangelischen Mitchristen in Masuren „besetzt" und die Gemeindeglieder .verjagt". Der damalige Bischof der Diözese Warmia/Masuren und heutige Primas der katholischen Kirche in Polen, Kardinal Josef Glemp, habe gegen diese Vorfälle nichts unternommen. Bei einer Podiumsdiskussion ging Czaja, auch Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen, auf die von Polen im Blick auf die Bundesrepublik erhobe- nen Revanchismus-Vorwürfe ein: „Die Polen fürchten nicht die Revanche der Deutschen, sondern haben vielmehr Angst vor den Schlägerbanden der polnischen Geheimpolizei." Der Chefredakteur der Tageszeitung „Rheinische Post", Dr. Joachim Sobotta (Düsseldorf), kritisierte die „einseitig" geführte Menschenrechtsdiskussion innerhalb der evangelischen Kirche. Es vergehe kaum eine Kreis- oder Landessynode, bei der man nicht die Probleme des fernen Namibia/Südwestafrika behandele. Das gleiche Engagement suche man dagegen vergebens für die Deutschen in den nahen O d e r - N e i ß e - G e b i e ten. Der ehemalige Vizekanzler Dr. Erich Mende beanstandete die Veröffentlichungen deutscher M e dien zur Menschenrechtsproblematik. So verschwiegen die Nachrichtensendungen im Fernsehen Menschenrechtsverletztungen an Deutschen im polnischen Machtbereich, berichteten aber laufend über Diskriminierungen in Chile, Nicaragua oder Sudafrika. A l s noch viel offenkundiger bezeichnete er die Einseitigkeit der „linken MedienMafia . Zum A b s c h l u ß der Tagung wiesen die Veranstalter insbesondere auf den Fall der oberschlesischen Familie Gaida (Kreuzenort bei Ratibor) hin. Der VaterNorbertGaida hatte Anfang Novembereinen Antrag zur Registrierung eines „Verbandes der Deutschen gestellt, der von 21 Personen unterzeichnet wurde. Die Schlesische Jugend rechnet nun mit massiven staatlichen Repressalien gegen , , Verhören Mißhandlungen durch Sicherheitsbeamte ausgesetzt gewesen sei. Die Arbeitsgemeinschaft „MenschenrechtsverletP Ä P ° ; i d " in der Schlesischen J u gend ubergab ,m Auswärtigen A m t einen von 1000 m . h h P n . " " ^ r i e b ^ n e n A p p e l l an die Volksrefassen ° ° ^ n zu Idea f r S d e u u h e r e n s c h l a n > G a i d a S f r t a u s r D ie U n i v e r s i t ä t Stuttgart, ehedem T e c h n i sche H o c h s c h u l e , hat ein Historisches Institut mit vier Direktoren. Einer davon ist der 55]ahrige Professor Eberhard J ä c k e l , bekannt aus mehreren Fernsehdiskussionsrunden mit zeitgeschichtlichen Themen. A u s gerechnet dieser H i s t o r i k e r stand kürzlich als Zeuge vor dem H a m b u r g e r Gericht, das die Aufgabe hat, Licht i n das tragikomische G e s t r ü p p u m das M i l l i o n e n - S p e k t a k e l der 62bandigen g e f ä l s c h t e n „ H i t l e r - T a g e b ü c h e r " zu bringen. W e s h a l b gerade Professor J ä c k e l als Zeuge geladen war? N u n — dieser H i s t o r i k e r hatte 1980 nicht weniger als 76 angebliche Hitlerhandschnften veröffentlicht, die vorwiegend F ä l s c h u n g e n des jetzt als „ T a g e b u c h - F ä l scher vor G e r i c h t stehenden K o n r a d Kujau gewesen sind. Eberhard J ä c k e l war auch verm e i n t l i c h kompetenter T e i l n e h m e r am Z D F Streitgespräch zum Thema „Hitler-Tagebücher" am 26. A p r i l 1984, i n dessen Verlauf er allerdings alles eher als einen wissenschaftlich ü b e r z e u g e n d e n E i n d r u c k machte. U n d so verwundert es kaum, w e n n am vorletzten O k t o bertag 1984 der H a m b u r g e r Gerichtssaal ohne S c h u l d des Gerichtes für die Dauer der A n h ö rung des Z e u g e n J ä c k e l i n eine A r t K o m ö dienstadel umfunktioniert worden ist. A u f die dort gestellte kritische Frage, warum Wie es das Münchener Institut für Zeitgeschichte sieht: k Vertreibungsverbrechen | i (hier die Ü b e r r e s t e eines von sowjetischen Pan- zern ü b e r r o l l t e n Flucht- m lingstrecks i n Ostpreu- | ßen) dürfen als solche nicht bezeichnet werden und Forschungsarbeiten ü b e r dieses K a p i t e l der „Ein Hunderl tröstet Eva Braun..." Geschichte w e r d e n . . . er die „ D o k u m e n t e " nicht einer sorgfältigen Prüfung unterzogen habe und es u n t e r l i e ß , den M a n n , der i h m die „ H a n d s c h r i f t e n " ü b e r g e b e n hatte (Fritz Stiefel aus W a i b l i n g e n ) , nach deren authentischer Herkunft z u befragen, antwortete der Stuttgarter Gelehrte nach e i n e m Bericht der F A Z : „Ich bitte Sie, immer m e i n Interesse daran zu b e r ü c k s i c h t i g e n . Ich u n t e r l i e ß es, u m m e i n Z i e l zu erreichen." U n d dieses „Ziel" war, d a ß e s J ä c k e l — dem Gelehrten — i n erster Linie darauf ankam, die „Dinge an die Ö f f e n t l i c h k e i t u n d vor die A u g e n m e i ner K o l l e g e n z u bringen". U n d weiter gab J ä c k e l d e m G e r i c h t z u G e h ö r , er sei beim D u r c h b l ä t t e r n eines E x e m p l a r s der „ T a g e b ü cher" fasziniert gewesen, d o c h es habe ihn nur „ b e g r e n z t interessiert", weil es einen anderen als d e n Z e i t r a u m betraf, den Institutsdirektor Nationalsozialismus — wie Caspar Freiherr v o n S c h r e n c k - N o t z i n g richtig bemerkt — nicht eine Epoche unter anderen, sondern d i e Epoche des Instituts und seiner Mitarbeiter schlechthin ist. M i t der A n m a ß u n g augurenhafter Besserwisserei und i m Fahrwasser privilegierter S a c h v e r s t ä n d i g k e i t , die, wie der Fall J ä c k e l im Zusammenhang mit den gefälschten H i t l e r t a g e b ü c h e r n gezeigt hat (auch wenn der Stuttgarter Professor dem M ü n c h e n e r IfZ nicht a n g e h ö r t , i h m aber nahesteht), nicht immer gesichert erscheint, w i r d b e w ä l t i gungspolitisch einspurig „ G e s c h i c h t e ohne Distanz" ( M . Freund) verarbeitet. W e r n e r Frauendienst schrieb in einer sehr gewissenhaften Studie: „ Z e i t g e s c h i c h t e — das belegt auch das Beispiel der Kriegsschuldforschung nach dem Ersten W e l t k r i e g — setzt leicht ein eignes W u n s c h b i l d an die Stelle des Forschung: .1*i n-<»M<3iv aisiT iahe [ein mus stillschweigend hinnehmen. Es kommt sehr darauf an, die ganze Wahrheit zu finden. Das deutsche V o l k hat die sogenannte K r i stallnacht nicht gewollt, aber es hat den A n s c h l u ß Ö s t e r r e i c h s begeistert b e g r ü ß t . M a n neigt heute dazu, alle Schandtat (Nationalismus, Imperialismus, Diktatur usw.) allein bei uns Deutschen zu sehen, die Furchtbarkeiten des Bolschewismus aber zu ignorieren, obwohl diese unsere Zeit erst an die Schrecknisse und menschlichen Greuel g e w ö h n t und gegen sie abgestumpft h a b e n . . . Im gleichen Arbeitsgang m u ß der kommunistische Bolschewismus mit behandelt werden. Der Nationalsozialismus ist tot und vergangen, der östliche Totalitarismus aber, damals schon i n seiner weltrev o l u t i o n ä r e n A g g r e s s i v i t ä t erkannt, lebt. Er ist heute die eigentliche Gefahr, ähnlich, aber weit größer als damals der Nationalsozialis- golstadt durch den promovierten Historiker Dr. Alfred Schickel, einem g e b ü r t i g e n Sudetendeutschen, lebhaft b e g r ü ß t . D a ß die M ü n chener Zeitgeschichtsmonopolisten in der Ing o l s t ä d t e r Forschungsstelle eine unbequeme Konkurrenz sogleich witterten, versteht sich v o n selbst. Besonders alarmierend wirkte auf sie die vortreffliche Schrift „Zeitgeschichte am Scheideweg — A n s p r u c h und M ä n g e l westdeutscher Zeitgeschichte" (Verfasser Dr. Alfred Schickel), die 1981 i m Verlag N a u m a n n erschienen ist. Der Verfasser weist i n der Schrift auf einige gravierende Schwachstellen hin, die sich das privilegierte M ü n c h e n e r IfZ i m Verlaufe seiner 3 2 j ä h r i g e n T ä t i g k e i t leisten zu k ö n n e n meinte. D i e i n diesem Beitrag schon mehrfach angedeutete, befremdende Einäuigkeit des M ü n chener IfZ, die bei nicht wenigen W i s s e n schaftlern den Eindruck der „Gefälligkeitshistoriographie" gelegentlich aufkommen ließ, trat nun z u m Angriff an. Das Angriffsziel? Der Mitarbeiter der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt, Dr. H e i n z Nawratil: Er hat nach zweieinhalb jähriger Forschungsarbeit eine Dokumentation i n Buchform „Vertreibungsverbrechen an Deutschen" veröffentlicht. In i h m ist das zusammengetragen, was das IfZ M ü n c h e n geflissentlich unbeachtet ließ: D i e Verbrechen der anderen Seite an Deutschen, womit ein fundamentaler Beitrag zur „ganzen Wahrheit" endlich geleistet wormus. W e n n er i n das Bild miteinbezogen wird, den ist. Der jetzige Leiter des M ü n c h e n e r Instituts, klärt sich manches." D o c h es erhebt sich die Frage, ob es unseren M a r t i n Broszat, veröffentlichte i m Presseprofessionellen Zeitgeschichtlern seit 1952 dienst des IfZ Nr. 38/1983 eine Stellungnahme, immer darum ging, zu klären? Schon Gerhard die die Zeitschrift „Criticon" u. a. wie folgt beRitter, der bedeutende Freiburger Historiker, urteilt: „Der Ukas gegen N a w r a t i l illustriert der dem deutschen W i d e r s t a n d a n g e h ö r t e , hat wieder einmal, wie sehr sich das Institut — vor der Gefahr der Politisierung und künstli- eingespannt zwischen Wissenschaft und bechen A k t u a l i s i e r u n g und vor arroganter Bes- w ä l t i g u n g s p o l i t i s c h e n Drall — verheddert. serwisserei ex post, wissenschaftlicher A n m a - A l s ob, wer dem Steuerzahler auf der Tasche ßung, vor schulmeisterlicher Ü b e r h e b l i c h k e i t u n d t e n d e n z i ö s e r Befangenheit des Historikers wiederholt gewarnt. Das M ü n c h e n e r In- Variante der Kollektivschuld-These stitut für Zeitgeschichte stellte sich g e h ö r l o s . D i e hochpriesterliche Gilde, die sich im IfZ zu M ü n c h e n versammelte, bestritt die A u t o - liegt, gleich hoheitliche (mitunter gesinnomie der Geschichte auch i n öffentlichen nungspolizeiliche) Funktionen bei der G e Diskussionen. Sie ließ den Grundsatz nicht schichtskontrolle a u s ü b e n müsse." M a r t i n gelten, d a ß Geschichte aus sich selbst verstan- Broszat legitimiert sich auch sogleich als beden werden m u ß , d a ß Geschichte nicht ge- sonders nobler Demokrat mit wissenschaftlischah, u m von s p ä t e r e n Generationen Zensu- chem Format, wenn er „Heinz Nawratil, Alfred ren z u empfangen u n d nur dem Selbstver- Schickel u.a." i n die „ r e c h t s n a t i o n a l e Ecke" s t ä n d n i s der N a c h k o m m e n zu dienen. Sie ver- drängt, weil das immer noch risikoloser ist, als s c h l o ß die A u g e n vor der g r o ß e n Schwierigkeit sich einer honorigen Sachdiskussion zu stelder Zeitgeschichte, die darin besteht, d a ß der len. D i e agitatorische A b s i c h t Broszats ist offenHistoriker und sein P u b l i k u m das Ende kennen, doch d a ß des Historikers Aufgabe darin kundig: Er sagt, „ernsthafte zeitgeschichtliche besteht, den A n f ä n g e n u n d Zeiterscheinun- Forschung" k ö n n e mit dem Begriff „Vertreigen so nachzugehen, als ob i h m der hinrei- bungsverbrechen" nichts anfangen. M a n chend bekannte Ausgang eben nicht die Feder m ö c h t e i h m das als Offenbarungseid seines geführt h ä t t e . Eine weitere Schwierigkeit: W o M ü n c h e n e r Instituts gerne abnehmen, verh ö r t Mittlere und Neuere Geschichte auf und stiege sich Broszat nicht zu der Behauptung, wo beginnt das wissenschaftliche A r e a l „Zeit- Vertreibungsverbrechen seien keine Verbrechen, sondern die „Explosion von Rache und geschichte"? Das „Institut für Zeitgeschichte" i n M ü n - G e w a l t t ä t i g k e i t , die nach dem von Hitler bechen erfreute sich lange Zeit fast uneinge- gonnenen Krieg auf die Deutschen z u r ü c k s c h r ä n k t e n Ansehens bei Bund, Ländern, poli- schlug". Diese neue Variante der K o l l e k t i v tischen Parteien, Gerichten und Staatsanwalt- schuld-These hat den Deutschen noch gefehlt. schaften, weil niemand die historischen U n z u - W e m dient eigentlich das aus öffentlichen l ä n g l i c h k e i t e n — u m nicht von Einseitigkeiten Mitteln, d.h. aus Steuergeldern erhaltene zu sprechen — erkannt hat. D o c h diese U n z u - M ü n c h e n e r Institut für Zeitgeschichte und l ä n g l i c h k e i t e n wurden immer greifbarer und sein Leiter Broszat, wenn dort die W a h r h e i t so wurde vor einigen Jahren die Errichtung der derart offensichtlich manipuliert wird? „ Z e i t g e s c h i c h t l i c h e n Forschungsstelle" i n InEgmont Roth Münchens augurenhafte Besserwisser Das „Institut für Zeitgeschichte" betreibt die Wahrheitsfindung im Auswahlverfahren J ä c k e l in seinem damals noch in der Planung befindlichen „ W e r k " behandeln wollte. E r i n nern konnte sich der h o c h g e s c h ä t z t e Universit ä t s h i s t o r i k e r laut F A Z nur an eine Passage, i n der d a v o n die Rede war, H i t l e r s Geliebte E v a Braun sei „unbefriedigt" gewesen, sie habe aber n u n „ein H u n d e r l , das sie tröstet". Selbst diese extreme T r i v i a l i t ä t ließ den gelernten Historiker J ä c k e l nicht sogleich stutzig werden; erst wesentlich s p ä t e r bekam er kalte F ü ß e u n d p r ä z i s i e r t e seine Zweifel (nachdem sein Buch erschienen war und er „die Dinge an die Ö f f e n t l i c h k e i t u n d vor die A u g e n seiner K o l l e g e n gebracht" hatte) i n der A p r i l - A u s g a be 1981 der „ V i e r t e l j a h r e s h e f t e des Instituts für Zeitgeschichte" i n M ü n c h e n . Professor J ä c k e l s Auftreten als Zeuge i n H a m b u r g h ä t t e v e r m u t l i c h den r ö m i s c h e n D i c h t e r J u v e n a l e i n weiteres M a l ausrufen lassen, hier sei es schwer, keine Satire z u schreiben oder Goethe n o c h e i n m a l die Sentenz niederschreiben lassen: „ U n s e r e M e i n u n g e n sind nur E r g ä n z u n g e n unserer Existenz. W i e einer denkt, daran kann man sehen, was i h m fehlt." D o c h abgesehen v o n der u n g l ü c k l i c h e n Figur, die der Stuttgarter Gelehrte vor Gericht machte, hat der vorliegende Fall auch e x e m plarische Bedeutung für die bei uns mehr oder weniger umstrittene „ Z e i t g e s c h i c h t e " . Das seit 1952 i n M ü n c h e n bestehende „Institut für Zeitgeschichte", für das nicht u n b e t r ä c h t l i c h e Steuergelder aufzubringen sind, hat sich — so sein Inspirator u n d l a n g j ä h r i g e r Leiter, Prof. H a n s Rothfels ( T ü b i n g e n ) — den historischen A s p e k t e n der W e i m a r e r Republik und dem P h ä n o m e n des Nationalsozialismus z u w i d men. Für die Zeitgeschichtsbeflissenen, die als mittelbare oder unmittelbare J ü n g e r von Professor Rothfels i m Laufe der Jahre am Institut t ä t i g waren oder sind, reduzierte sich G e schichtswissenschaft und Geschichtsschreibung b i s w e i l e n z u nahezu antihistorischer E n t l a r v u n g s d i s z i p l i n . Das G r u n d m o t i v des „ I n s t i t u t s für Zeitgeschichte" (IfZ) ist, d a ß der bestrittenen, errichtet ein neues T a b u an der Stelle des abgetanenen, sucht die breite Öffentlichkeit zu einer bestimmten politischen oder moralischen H a l t u n g der Vergangenheit g e g e n ü b e r zu beeinflussen." Frauendienst z i tiert an dieser Stelle seinen Kollegen F. W a g ner, der meinte, die Zeitgeschichtsbeflissenen z ö g e n die Geschichte u n a b l ä s s i g vor einen G e richtshof u n d der Zeitgeschichtler verstehe sich als Detektiv, Psychoanalytiker und R i c h ter i n einem. U n d er fährt fort: „Man kann nicht Rechtsbeugung, Freiheitsvernichtung, S c h ä n dung der M e n s c h e n w ü r d e u n d Gewalttat des Hitlerregimes anprangern u n d b e k ä m p f e n u n d die gleichen V e r b r e c h e n des Bolschewis- Deutschen Tatbestand Motive Bewältigung Universitas . . . a l s „ r e c h t s n a t i o n a l " diffamiert: „Vertreibungsverbrechen an Deutschen" von Heinz Nawratll 1. D e z e m b e r 1984 - £05 OftpTtußrnblatl Politik F o l g e 48 - Seite 4 Kommentar: Ausstellung: Deutsche in Rumänien 100 Jahre deutsch-togoische Freundschaft Eine diskriminierte Minderheit „Wer seit über 700 Jahren hier wohnt, kann kein anderes Vaterland haben", das erklärte der rumänische Staats- und Parteichef Nicolaie Ceausescu, als er in Bonn zu Besuch war. Eine merkwürdige Erklärung, die, denkt man sie zu Ende, zu unhaltbaren Schlußfolgerungen führt. Familien, die einige Jahrhunderte in einem Land leben, dürfen also nicht mehr auswandern. Die Frage, wie das Vaterland der Deutschen in Rumänien heißt, ist völlig unabhängig von der Frage der Auswanderung. Auswandern, das ist ein durch die Vereinten Nationen verbrieftes Menschenrecht, nach dem jeder Mensch das Recht hat, ein Land zu verlassen, sein eigenes eingeschlossen. Ceausescu sagt nun, die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben seien rumänische Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten, es herrsche völlige Gleichberechtigung. Schön wäre es. Zwar haben auch die Deutschen in Rumänien die Pflicht, sich der Diktatur zu beugen und das gleiche Recht, wie die Rumänen, auf den kargen Lebensstandard, den das Regime bietet, aber ansonsten ist es mit der Gleichberechtigung weiß Gott nicht weit her. Wer sich in Rumänien umsieht, der erkennt sehr schnell, warum sich so viele Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben entschlossen haben das Land zu verlassen trotz ihrer über 700jährigen Geschichte, auf die sie sehr stolz sein können: W e i l sie unterdrückt und schikaniert werden. Sie sind benachteiligt im öffentlichen Leben, in den Schulen und Universitäten. Ihre Geschichte wird verfälscht. Hört man sich einen rumänischen Reiseführer in Kronstadt oder Hermannstadt an, so erfährt man erst nach nachdrücklichen Protesten, daß eben diese Städte vor über 700 Jahren von den Deutschen gegründet worden sind und, übrigens bis A n fangdersiebziger Jahre unseres Jahrhunderts, auch ihren deutschen Namen getragen haben. Bis Ceausescu befahl, es zu ändern. Vielleicht sollte man sich in Bukarest einmal die Frage stellen, warum so viele rumänische Staatsbürger deutscher Nationalität das Land ihrer Väter verlassen wollen, in dem sie mit den Rumänen jahrhundertelang friedlich zusammengelebt haben. Vielleicht auch sollte einmal darüber nachgedacht werden, warum die Deutschen aus Ungarn kaum aussiedeln wollen. In Budapest konnte Bundeskanzler Kohl bei seinem Besuch in diesem Sommer öffentlicherklären, er wünsche sich einen verstärkten kulturellen Kontakt mit den Ungarndeutschen, bei deren kultureller Betreuung bisher der DDR der Vorrangr.eingeräumt worden sei; <Und dies-fiel auffruCjhtP^ren Boden bei der ungarischen Regierung. In R u m ä n i e n a b e r k o m m e n n i c h t e i n m a l regelmäßig Bücher, Schallplatten und Zeitschriften aus der Bundesrepublik an. Die Gleichberechtigung, von der Ceausescu gesprochen hat, ist noch nicht verwirklicht. Dies endlich zu realisieren, wäre menschlich notwendig, politisch klug und historisch eine bemerkenswerte Tat. Werner Bader (KK) »Zwei Dinge liegen uns gleichermaßen am Herzen: Einerseits vertrauen wir darauf, daß die rumänische Regierung auch weiterhin ihre verständnisvolle Haltung bewahrt und den Bürgern, die zu ihren Angehörigen in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen möchten, dazu die Gelegenheit erteilt. Andererseits hoffen wir, daß sie uns auch die Möglichkeit einräumt, im Einvernehmen mit ihr, zur Stabilisierung des deutschsprachigen Bevölkerungsteils in Rumänien beizutragen. Wir wollen mithelfen, die Zuversicht derjenigen Deutschen zu stärken, die Rumänien als ihre Heimat betrachten, die hier bleiben wollen, und zwar als Deutsche hier bleiben wollen, im Kranze der Nationen, wie es im Siebenbürger-Lied heißt, umschlungenvon der Eintracht Band." (Prof. Karl Carstens, Bundespräsident a. D., während seines Rumänien-Besuchs 1981). Bundespräsident Richard von Weizsäcker übernahm die Schirmherrschaft A u s s t e l l u n g e r s c h i e n e n e n i n s t r u k t i v e n Begleitbuch veröffentlicht. A n s c h l i e ß e n d s p r a c h der P r ä s i d e n t der N a t i o n a l v e r s a m m l u n g der R e p u b l i k T o g o A m a koe A p e d o - A m a h . Er bezeichnete die nunmehr 1 0 0 j ä h r i g e Freundschaft zwischen D e u t s c h l a n d u n d T o g o als „ T r i e b k r a f t für die Z u s a m m e n a r b e i t b e i d e r L ä n d e r D i e deuts c h e n Partner h ä t t e n „ d e n W e g z u d e n H e r z e n der T o g o e r gefunden", d i e T o g o e r -taten es i h n e n g l e i c h " . A p e d o - A m a h betonte, d a ß die „ E n t k o l o n i a l i s i e r u n g i n der z w e i t e n H a l l t e des 20. J a h r h u n d e r t s z u e i n e m f ü r c h t e r l i c h e n C h a o s h ä t t e n f ü h r e n k ö n n e n " , h ä t t e es n i c h t diese Freundschaft gegeben. E r s c h l o ß seine R e d e m i t d e n W o r t e n : „So feiern w i r h e u t e nicht nur ein D a t u m , sondern die geheiligte d e u t s c h - t o g o i s c h e Freundschaft u n d uberbringen unseren g r o ß e n deutschen Partnern unsere G r ü ß e u n d b e s t e n W ü n s c h e . " D i e v o m A u s w ä r t i g e n A m t i n i t i i e r t e u n d gef ö r d e r t e A u s s t e l l u n g — p r ä s e n t i e r t i n m e h r als 80 g r o ß e n S c h a u t a f e l n u n d r u n d 30 V i t r i n e n — w u r d e geplant, v o r b e r e i t e t u n d errichtet v o n H e i n z u n d Doro Radke, M ü n c h e n - O b e r s c h l e i ß h e i m , unter M i t w i r k u n g der O s t - u n d W e s t p r e u ß e n s t i f t u n g i n B a y e r n , des B a y e r i schen Hauptstaatsarchivs München, der H e i n r i c h - B a r t h - G e s e l l s c h a f t N e u n k i r c h e n , der B a y e r i s c h - T o g o i s c h e n Gesellschaft M i t t e n w a l d u n d z a h l r e i c h e r M u s e e n , Institutionen, ö f f e n t l i c h e r u n d p r i v a t e r L e i h g e b e r des In- u n d A u s l a n d e s s o w i e der w i s s e n s c h a f t l i c h e n B e r a t u n g d u r c h Professor D r . D r . h. c. W a l t e r H u batsch. Sie ist n o c h b i s z u m 30. N o v e m b e r 1984 (dienstags—freitags v o n 9.00—17.00 U h r , Sa. u n d So. v o n 9.00— 12.30 Uhr) g e ö f f n e t . D a s v o n H e i n z u n d D o r o R a d k e gestaltete B e g l e i t b u c h „100 J a h r e D e u t s c h l a n d - T o g o " (72 S e i t e n m i t 12 F ä r b - u n d r u n d 50 S c h w a r z - W e i ß - B i l d e r n , F o r m a t 23 x 22 cm) ist z u m A n e r k e n n u n g s p r e i s v o n D M 10,— e r h ä l t l i c h i m M u s e u m A l exander Koenig, Bonn, Adenauerallee 150-164, oder ü b e r d i e O s t - u n d W e s t p r e u ßenstiftung i n Bayern, Ferdinand-SchulzExponate aus der Kolonialzelt: Aus der Schutzherrschaft Deutschlands wurde eine Partner- A l l e e / Ä m T o w e r 3, 8042 O b e r s c h l e i ß h e i m D i R. s c h ä r t tnit Togo*' •••• ^ < sw'*tittoH9fr> I rfetmvi m^ma-..> nrntrw Foto Hustoles F l u g p l a t z . Seit E n d e O k t o b e r w i r d i m Bonner M u s e u m A l e x a n d e r K o e n i g i n der A d e n a u e r a l l e e eine A u s s t e l l u n g z u m T h e m a „ 100 Jahre D e u t s c h land-Togo/Schutzherrschaft einst — Partnerschaft heute" gezeigt, die n a c h d e n bisher registrierten B e s u c h e r z a h l e n — m a n rechnet m i t 8000 bis 10 000 — e i n e n k a u m erwarteten E r folg v e r z e i c h n e n k a n n . D i e aus a l l e n T e i l e n der B u n d e s r e p u b l i k u n d a u c h aus d e m A u s l a n d zusammengetragenen E x p o n a t e v e r m i t t e l n d e m Besucher e i n e n historisch-wissenschaftlichen Überb l i c k ü b e r Ereignisse u n d E n t w i c k l u n g e n w ä h r e n d der k o l o n i a l e n Z e i t ebenso w i e ü b e r die g e s c h i c h t l i c h e n E p o c h e n v o r 1884 i n dieser Region u n d deutsch-togoische B e z i e h u n g e n n a c h d e n b e i d e n W e l t k r i e g e n bis i n die G e genwart. D i e A u s s t e l l u n g informiert a u ß e r d e m ü b e r geistige u n d m y t h o l o g i s c h e S t r ö m u n g e n der hier a n s ä s s i g e n V ö l k e r s c h a f t e n , ihr B r a u c h t u m u n d ihre L e b e n s f o r m e n a n h a n d erhaltengebliebener Zeugnisse aus der Z e i t 1 ; g ; v o r u n d u m die J a h r h u n d e r t w e n d e u n d h e u t i ger V o l k s k u n d e - u n d V o l k s k u n s t - E x p o n a t e — die n o c h i m m e r auf alte e i g e n s t ä n d i g e T r a d i t i o n e n z u r ü c k w e i s e n — u n d gibt A u s k u n f t ü b e r wirtschaftliche, technische u n d p o l i t i sche E n t w i c k l u n g e n Togos als aufstrebender moderner Staat Westafrikas. „Sie u m f a ß t hochinteressante E x p o n a t e u n d p r ä s e n t i e r t sie i n betrachterfreundlicher Form", so h e i ß t es i n e i n e m Zeitungsbericht z u der A u s s t e l l u n g , „ m a n passiert nicht e r m ü dende .Schautafel-Straßen', sondern erhält v o r V i t r i n e n , a n r e g e n d e n Fotoreihen, M o d e l len, mit alten F a h n e n d e k o r i e r t e n W ä n d e n u n d d u r c h G e w ä n d e r u n d U n i f o r m e n auf S c h n e i d e r b ü s t e n e i n e n guten E i n b l i c k ins T h e m a . Es geht aus A n l a ß des 100. Jahrestages der deutsch-togoischen B e z i e h u n g e n u m diesen T e i l Schwarzafrikas u n d u m e i n S t ü c k gem e i n s a m e r G e s c h i c h t e beider L ä n d e r . B u n d e s p r ä s i d e n t R i c h a r d v o n W e i z s ä c k e r ist S c h i r m h e r r der A u s s t e l l u n g , der S t a a t s m i n i ster i m A u s w ä r t i g e n A m t , J ü r g e n M ö l l e m a n n , Bonn: Ostpreußen gratulierten Dr. Jahn Der Bundestagspräsident beim Empfang in der Beethovenhalle B o n n — D i e Studiengesellschaft für P u b l i c Relations hatte z u e i n e m Empfang z u E h r e n ihres G e s c h ä f t s f ü h r e n d e n V o r s i t z e n d e n D r . H a n s Edgar J a h n gebeten, der a m 21. N o v e m ber seinen 70. G e b u r t s t a g beging. A u s d i e s e m A n l a ß hatten s i c h 230 Vertreter der Politik u n d des ö f f e n t l i c h e n Lebens i n der Bonner Beethov e n h a l l e versammelt, u m d e n J u b i l a r z u ehren. D e r P r ä s i d e n t des D e u t s c h e n Bundestages, Jenninger, ü b e r b r a c h t e die G l ü c k w ü n sche der V o l k s v e r t r e t u n g , der D r . J a h n v i e l e Jahre als A b g e o r d n e t e r a n g e h ö r t hat u n d ü b e r r e i c h t e die „ S i l b e r n e M e d a i l l e des D e u t s c h e n Bundestages". D e r Sprecher der P o m m e r n , D r . P h . v. Bismarck, ehrte D r . J a h n , der ebenfalls P r ä s i d e n t der P o m m e r s c h e n A b g e o r d n e t e n v e r s a m m l u n g ist, m i t der g r o ß e n E r n s t - M o r i t z - A r n d t - M e d a i l l e u n d die Paneuropaunion ließ i n A n e r k e n n u n g der V e r d i e n s t e u m die politische E i n i g u n g Europas ihre E u r o pamedaille überreichen. eröffnete s i e . . . " In seiner R e d e a n l ä ß l i c h des E r ö f f n u n g s festaktes e r k l ä r t e M ö l l e m a n n , die deutsche Kolonialgeschichte sei T e i l unserer Geschichte, den man nicht ignorieren k ö n n e noch wolle. R ü c k b l i c k e n d w e r d e bei unseren togoischen Partnern die T ä t i g k e i t deutscher M i s s i o n a r e , Kaufleute, G o u v e r n e u r e u n d B e h ö r d e n als Beitrag z u m W a c h s t u m der t o g o i s c h e n N a t i o n gewertet, was i n z a h l r e i c h e n V e r a n s t a l t u n g e n zur 100-Jahr-Feier i n T o g o selbst z u m A u s d r u c k k a m . Die deutsch-togoischen Beziehungen seien d u r c h eine v i e l f ä l t i g e Partnerschaft heute e n t s c h e i d e n d gefestigt w o r d e n . D e n Festvortrag b e i dieser, v o n m u s i k a l i s c h e n D a r b i e t u n g e n der Bonner B l ä s e r - K a m mermusikvereinigung umrahmten Veranstaltung hielt der b e k a n n t e o s t p r e u ß i s c h e H i s t o r i ker W a l t e r H u b a t s c h z u m T h e m a „Togo u n d d i e d e u t s c h e n S c h u t z v e r t r ä g e v o n 1884 i n w e l t g e s c h i c h t l i c h e r Perspektive". D e r m i t v i e l Beifall aufgenommene V o r t r a g ist i n d e m zur D e n jahrzehntelangen E i n s a t z für das deutsche S o l d a t e n t u m ehrte der V e r b a n d D e u t scher S o l d a t e n d u r c h die silberne V e r d i e n s t m e d a i l l e u n d der S t u d i e n k r e i s für Sicherheitsp o l i t i k ü b e r r e i c h t e d e n E h r e n s c h i l d für V e r dienste u m die sicherheitspolitische Informationsarbeit. Unter d e n z a h l r e i c h e n G r a t u l a n t e n m ö c h ten w i r d e n P a r l a m e n t a r i s c h e n S t a a t s s e k r e t ä r i m B u n d e s m i n i s t e r i u m für innerdeutsche Beziehungen, D r . Ottfried H e n n i g M d B , nennen, der s o w o h l für s e i n e n M i n i s t e r w i e a u c h als Sprecher der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n seine guten W ü n s c h e z u m A u s d r u c k brachte. B u n d e s k a n z l e r K o h l , der Bayerische M i n i s t e r p r ä s i d e n t S t r a u ß , Bundesminister D r . Z i m m e r m a n n , die M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n der B u n d e s l ä n d e r u n d der G e n e r a l s e k r e t ä r der C D U , Geissler, hatten i n Briefen oder T e l e g r a m m e n ihre V e r b u n d e n h e i t bekundet. E. B. Mitteldeutschland: Verhandlungen mit DDR fortführen Minister Windelen forderte strikte Wahrung der Menschenrechte Die Beziehungen zwischen der D D R u n d der Bundesrepublik Deutschland haben sich wieder einmal verschlechtert. Der Minister für innerdeutsche Beziehungen, Heinrich Windelen (CDU), nahm kürzlich zu einigen wichtigen Punkten in dieser Frage Stellung. Zum ersten ging es um die von der SPD geforderte Abschaffung der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter. Hierzu meinte Windelen, wenn die DDR die Abschaffung einer Einrichtung fordere, dann messe sie ihr jedenfalls eine Bedeutung zu. Die DDR könne selbst dazu beitragen, daß eine derartige Stelle überflüssig werde, dann nämlich, wenn Menschenrechtsverletzungen nicht mehr vorkämen. Bei Einrichtung der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter habe den Bundesländern, die bekanntlich Träger dieser Einrichtung seien, vorgeschwebt, nach den Erfahrungen der NS-Zeit solle nie wieder Unrecht und Gewalt hingenommen werden. A n dieser Ausgangslage sollte sich auch in der Zwischenzeit nichts geändert haben. Menschenrechtsverletzungen in Form von Ausreiseverboten sind aber in der letzten Zeit in zunehmendem Maße zu verzeichnen. Der Minister warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen: Wenn Ost-Berlin keine humane Lösung fände, dann verschlechterten sich die Beziehungen insgesamt. Das wolle Bonn allerdings auf keinen Fall. Windelen schlug deshalb vor, weiteren Verhandlungen mit viel Ruhe und Diplomatie entgegenzusehen. Der Kontakt zwischen Ost-Berlin und Bonn dürfe trotz aller Schwierigkeiten nicht abreißen. Windelen appellierte an alle Verantwortlichen, sich für diejenigen Ost-Bürger, sowohl in der DDR als auch in Prag und Budapest, einzusetzen, die in den Westen ausreisen wollten. Es gehe zu weit, daß Ost-Berlin weiterhin bestimmte internationale Verträge und Vereinbarungen verletze. Es reiche ferner nicht aus, Flüchtigen in den Botschaften der Ostblockländern bei der Rückkehr in die DDR Straffreiheit zu versprechen, vielmehr müsse die DDR schon eine Andeutung machen, auf welche Weise die Ausreisewilligen die DDR verlassen dürfen. Die Bundesregierung habe niemals Deutsche in der DDR zum Verlassen ihrer Heimat ermutigt. Sie werde dies auch künftig nicht tun. Sie respektiere jedoch den Wunsch jedes Deutschen, sich dort niederzulassen, wo er nach eigener Entscheidung leben möchte. Die Bundesregierung fordere die Re- gierung der D D R auf, den Menschen das Selbstbestimmungsrecht e i n z u r ä u m e n und damit ihren W i l len zu achten, über die Gestaltung des eigenen Lebens selbst zu entscheiden. Im zweiten Punkt drehte es sich um die umstrittene Elbegrenze zwischen Lauenburg und Schnakkenburg. Die SPD hatte gefordert, die Grenzlinie solle auf der Flußmitte verlaufen. Hierzu meinte Windelen, die SPD habe davon abgesehen, ausdrücklich eine einvernehmliche Regelung in dem fraglichen Abschnitt in der Strommitte zu fordern. Sie habe lediglich erklärt, d a ß eine Feststellung des Verlaufs der Elbegrenze in beiderseitigem Einvernehmen möglich sei. Er wisse nicht, woher die SPD diese Kenntnis beziehe. Bisher sei es trotz intensiver Bemühungen nicht möglich gewesen, zu einer einvernehmlichen Feststellung auf der Grundlage der Entscheidungen der Siegermächte zu finden. Die Bundesregierung habe nicht das Recht zu einer Festlegung der Elbegrenze in diesem fraglichen A b schnitt, sondern nur zu der Feststellung dessen, was die Siegermächte gewollt haben. Ein weiterer Punkt war die kürzlich von der SPD geforderte Respektierung der eigenen Staatsbürgerschaft der DDR. W i n d e l e n stellte zunächst einmal klar, daß die SPD zwar den Begriff der Respektierung der Staatsbürgerschaft gebracht habe, aber in der Form d a ß die Bundesrepublik keinen Bewohner der DDR für die Staatsbürgerschaft im Sinne des Grundgesetzes in Anspruch nehme. Dies geschehe ohnehin nicht. Windelen meinte weiter, d a ß die Bundesregierung, ehe sie den Begriff der Respektierung übernehme, klarstellen müsse, was die D D R i m GegenF o r d e r u n g n a c h A n e r k e n n u n g unter Respektierung verstehe. Sie respektiere die Entschei dung der Bewohner der DDR. W e n n die D D R dies gleichermaßen sehe, k ö n n e man zu einer Verständigung kommen. s a t z z u d e r de Windelen betonte immer wieder die Wichtigkeit Aufrechterhaltung der Beziehungen. Dies Tftl^T d ß e r a d e a n ß e s i c h t s d e r v Tatsache. Wahlifi D u n g e n dafür nach dem S n /n f ^ ' b e s s e r t h ä t t e n - mit viel se^np Ä ^ , geschehen. Reagan habe seine Bereitschaft zu Verhandlungen und zur Ver55? D a v o n " " ° " ^ - V e r h ä l t n i s s e a n g e k u l oubiik 2 3 t Bundesrepublik profitieren. Christiane Philipp K e V o r a u s s e t z a S 1 S t H U n d m Ü S S e a u c h d i e 1. D e z e m b e r 1984 - Folge 48 - Seite 5 £«5 DtSpmi&mblaU Nationalhymne: Es begann in den Niederlanden Ausdruck des Stolzes und der ruhmreichen Geschichte der Völker Jedes Land hat seine Nationalhymne. Sie wird zu allen offiziellen Anlässen gesungen oder gespielt, sie soll die Zusammengehörigkeit einesStaatsvolks ausdrucken. Daher sprechen Nationalhymnen auch zumeist das Gefühl an. Ihren oftmals kriegerischen, um nicht zu sagen blutrünstigen Inhalt darf man nicht allzu ernst nehmen, viele Nationalhymnen sind nach einem erfolgreichen Krieg oder nach Befreiung aus Unterdrückung entstanden. Die Texte sind längst nicht mehr zeitgemäß, die Hymne aber ließe sich dennoch kein Land nehmen. Seit wann gibt es eigentlich den Brauch der Nationalhymnen? Als die Holländer um ihre Freiheit gegen die Spanier kämpften, entstand das Kampflied „Wilhelmus von Nassauen". Dieses wurde 1581 zur Nationalhymne der Niederländer. In England schrieb H. Carey „God save the queen" (Gott schütze die Königin) gesungen. Während der Französischen Revolution entstand die französische Nationalhymne, die „Marseillaise". Den seltsamen Namen hat sie daher, weil sie 1792 erstmals in Marseille gesungen wurde, als durch die Revolution die Galeerensträflinge befreit wurden. Ein Jahr später entstand die preußische Nationalhymne „Heil Dir im Siegerkranz", die nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 zur deutschen Nationalhymne wurde. Das Deutschlandlied wurde zwar 1841 von dem Dichter Hoffmann von Fallersleben verfaßt, zur deutschen Nationalhymne wurde das Lied aber erst durch Gesetz im Jahr 1922. Der damalige sozialdemokratische Kanzler Ebert erklärte dazu: „Es soll nicht dienen als nationalistische Überhebung. Aber wie einst der Dichter, so lieben wir heute Deutschland über alles. In Erfüllung seiner Sehnsucht soll unter den schwarzrotgoldenen Fahnen der Sang von Einigkeit und Recht und Freiheit der festliche Ausdruck unserer vaterländischen Gefühle sein." Glücklich ein Land, das eine kontinuierliche Geschichte hat und seine Nationalhymne nie ändern mußte. In den deutschen Landen war dies leider nicht der Fall. Auch in Österreich entstand die erste Hymne fast gleichzeitig mit der Preußens. Aus dem „Kaiser-Quartett" Joseph Haydns wurde die Melodie zur Kaiserhymne „Gott erhalte Franz den Kaiser" geschaffen. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie suchte man nach einer neuen Hymne, der Priesterdichter Ottokar Kernstock schrieb zur alten Melodie einen neuen Text: „Sei gesegnet ohne Ende." Da auch das Deutschlandlied nach der gleichen Haydn-Melodie gesungen wird, hatten beide Staaten die gleiche Melodie ihrer Hymnen. Als * daVin in Österreich die Diktatur des Ständestaates kam, wurde kurzfristig eine neue Hymne eingeführt, die jedoch kaum ins Bewußtsein der Bevölkerung drang, da es ohnehin bald danach zum A n schluß Österreichs an das Deutsche Reich kam. Nach 1945 gab es zwar viele Stimmen, die die alte Kernstock-Hymne wieder einführen wollten, doch die Regierung machte ein Preisausschreiben für eine neue Hymne. Die Dichterin Paula von Preradovic gewann den Preis für den Text. Er wird seither zur Melodie von Mozarts Freimaurerlied „Brüder reicht die Hand zum Bunde" gesungen. Heiteres Detail am Rande: Der gebürtige Salzburger Mozart war zu seiner Zeit kein Österreicher, da Salzburg damals unter bayerischer Oberhoheit stand. Aber es gibt auch in anderen Ländern Nationalhymnen, die nicht von Komponisten aus dem Lan- de stammen. Die Nationalhymne, die Rhodesien 1974 eingeführt hat, wird nach Beethovens „Ode an die Freude" gesungen. Interessant ist auch die Geschichte der Nationalhymne Hawaiis, „Hawai'i Paho'i", die heute noch immer vor der US-Hymne gesungen wird. König Kamehameha V. von Hawaii war einst auf Staatsbesuch in Österreich, worauf ein österreichisches Schiff einen Gegenbesuch machte. Als die Musikkapelle des Schiffes spielte, waren die Hawaiianer so begeistert, daß sie ihren König ersuchten, die Qualität der einheimischen Musik anzuheben. Kamehameha V. holte darauf einen Kapellmeister, den Hauptmann des 2. preuß. Gardebataillons, Heinrich Berger, der als Verehrer von Johann Strauß mehrmals unter diesem gespielt hatte. Berger, der 1871 am deutsch-französischen Krieg teilgenommen hatte und an der Spitze seiner Soldaten in Paris einmarschiert war, kam am 2. Juni 1872 nach Hawaii. Und er war es, der der hawaiianischen Nationalhymne die Melodie der preußisch-deutschen Hymne „Heil Dir im Siegerkranz" zugrundelegte. Bei uns bekannt ist vor allem das Lied Bergers „Aloha'Oe", das man zwar oft hören kann, von dem aber kaum jemand weiß, wer es komponierte. Die Regierungen aller Länder müssen die Nationalhymnen aller anderen Länder registrieren und die Noten bereithalten, da sie ja bei offiziellen A n lässen, wie Staatsbesuchen, gespielt werden müssen. So etwas geht natürlich nicht immer ohne Pannen ab. So spielte man in Brasilien dem DDR-Botschafter irrtümlich die Hymne der Bundesrepublik Deutschland. Und vier Monate danach spielte man dem Botschafter der Sowjetunion die Zarenhymne. Ein Begleiter des Botschafters machte dann die Brasilianer darauf aufmerksam, daß es den Zaren seit immerhin 57 Jahren nicht mehr gibt. Aber nicht nur mit der Zarenhymne, auch mit der eigenen hat die Sowjetunion ihre Schwierigkeiten. Viele Jahre hindurch durften die Sowjetbürger die Hymne nur mitsummen, nicht aber den Text singen. Das lag vor allem an der zweiten Strophe: „Stalin gab uns den Glauben an das Volk..." Stalin aber war in Ungnade gefallen. Erst 1977 wurde unter Breschnew ein neuer Text eingeführt. Das einzige Land, das noch beinahe vierzig Jahre nach der Staatsgründung keine Hymne hatte, war Jugoslawien. Erst 1984 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um eine Nationalhymne zu finden. Die längste Nationalhymne ist zweifellos die griechische, die nach der Befreiung der Griechen vom türkischen Joch eingeführt wurde. Gesungen werden allerdings nur die beiden ersten Strophen: „Dich erkenn ich, deinem Schwerte eigen ist der Zornesblitz ..." Kämpferisch sind die meisten Hymnen. So singen die Italiener: „Fest geschlossen die Reihen, wollen wir uns dem Tode weihen..." Und die Mexikaner: „Auf sattelt die Pferde, wägt die Waffe, Kriegsschreie drohen..." Die Kolumbianer baden in Heldenblut und die Chinesen stürzen sich voll Mut auf die Feinde... Doch das ist Tradition. Keiner, der sie singt, die kriegerischen Nationalhymnen, denkt dabei tatsächlichen Krieg. Aber stolz auf sein Land und eine — vermeintliche oder tatsächliche — ruhmreiche Geschichte wird man doch sein dürfen. Otto Rudolf Braun Sowjetunion: Moskau „feiert" Menschenrechte Am 10. Dezember wird der Welt wieder Sand in die Augen gestreut Die Sowjets dementieren weiterhin jeden Vorwurf gegen Menschenrechtsverletzungen und feiern sogar alljährlich am 10. Dezember den „Tag der Menschenrechte". Doch inwieweit es sich dabei nur um eine Scheininszenierung handelt, um sich gegen das Mißtrauen demokratischer Staaten zu schützen, muß weiterhin mehr als fraglich bleiben. Mit diesem Problem beschäftigt sich u. a. der Genfer Menschenrechtsausschuß. Dieses Gremium, dem 18 Juristen aus aller Herren Länder angehören und die somit aus den unterschiedlichsten Rechtssystemen kommen, wacht über die Einhaltung der in einem internationalen Pakt festgeschriebenen Verpflichtung, bürgerliche und politische Rechte zu garantieren. Und neben 79 Staaten hat auch die UdSSR die KSZE-Schlußakte in Helsinki unterzeichnet, die sie zur Wahrung der Menschenrechte verpflichtet. Durch eine alljährliche Tagung dieses Ausschusses soll den Ländern ins Gewissen geredet werden, denn es ist in erster Linie der moralische Standpunkt, der hier bei den jeweiligen Staatsführungen angesprochen wird. Die Regierungen der Länder liefern dazu dem Ausschuß für seine Unterzeichnungen entsprechende Berichte. Zusätzlich werden jedoch von den Ausschußmitgliedern weitere Informationsquellen herangezogen, wie etwa Berichte von Organisationen zur Verteidigung der Menschenrechte. Im Bericht der Sowjetunion heißt es, die sozialistische Demokratie würde weiterentwickelt, das Recht der Völker auf Selbstbestimmung innerhalb ihres Staates gewährleistet sowie die Gleichheit der Menschen — ohne Ansehen der Rasse, Nationa- lität, Religion, Sprache oder des Geschlechts — vor dem Gesetz ermöglicht. Ferner sollen diejenigen bestraft werden, die Bürger mit strafrechtlichen Verfolgungen davon abhalten, von ihrem Recht auf Kritik am Staat Gebrauch zu machen. Diese strafrechtlichen Kampagnen stellten eine Mißachtung der Rechte jeden Individuums dar. Auf dem Papier sollen also die demokratischen und rechtlichen Freiheiten der Bürger gesichert werden, in der Realität ist das aber wohl nur dann der Fall, wenn sie dem Ziel der Konsolidierung und der Weiterentwicklung des Regimes nicht entgegenwirken. Sollte aber jemand dagegen verstoßen, wie es etwa im Fall „Sacharow" war, der den praktizierten Sozialismus in der UdSSR als eine radikale Verweigerung von Freiheit kennzeichnet und ihm ein Höchstmaß an ideologischer Starrheit zuschreibt, dann erweisen sich die im Bericht angeführten bürgerlichen und politischen Rechte plötzlich nur als leere Worte. Weiß man doch nur zu gut, unter welchen Bedingungen der Systemkritiker im Exil lebt und welchen Repressalien er und seine Familie unterworfen sind. Da ist der von den Sowjets genannte Punkt, daß Geständnisse nicht mit Anordnung oder Anwendung von Folter und Gewalt erpreßt werden dürfen nur graue Theorie und läßt sich in der Realität nicht wiederfinden. So stellt der dem Ausschuß vorzulegende Bericht lediglich einen Versuch des Sowjetregimes dar, den Schein gegenüber der Außenwelt zumindest einigermaßen zu wahren. Susanne Kollmitt Die ostpreußische Familie Liebe Landsleute, der graue Monat neigt sich seinem Ende zu, der A d v e n t steht vor der T ü r e . A d v e n t heißt „Erwartung". U n d viele Frauen, die mir geschrieben haben, glauben, nichts mehr im Leben erwarten zu k ö n n e n . Es kann ja aber jeder Tag eine neue kleine Ü b e r r a s c h u n g bringen, erwartet oder unerwartet. E i n Gruß, ein paar Zeilen, ein wenig erweckte Erinnerung, Freude ü b e r ein wiedergefundenes Gedicht: auch das ist schon wert, ein paar Sonnenstrahlen i n den A l l t a g zu zaubern. A l s ich noch zur Schule ging und mein Poesiealbum v o n H a n d zu H a n d gereicht wurde, schrieb mir eine Lehrerin den GoetheSpruch ein, mit dem ich damals nicht viel anfangen konnte. D i e letzten Zeilen: „ W e n n du damit rechnest nicht, wird's aus freien S t ü c k e n k o m m e n und wie Sonnenlicht doppelt dich b e g l ü c k e n . " Inzwischen habe i c h die tiefe W a h r h e i t dieser W o r t e immer wieder erfahren. U n d so manche unserer Leserinnen und Leser, die durch unsere „Ostpreußische Familie" unerwartet ein wenig Freude erhalten haben, werden mir beipflichten. D a z u g e h ö r t meine ehemalige Lehrerin Grete Zerull-Kenklies, die inzwischen viele Briefe mit dem Gedicht „Es ging der H e r r Jesus ü b e r das F e l d . . . " bekommen hat. A u c h m i c h erreichten einige Zuschriften. E i n Leser schrieb das Gedicht aus dem G e d ä c h t n i s auf, und er vermerkt dazu: „Es sind nun wohl siebzig Jahre her, seit mir das Gedicht zum ersten M a l begegnete. Über seinen dichterischen W e r t ist hier nicht zu reden — d a ß dieses Gedicht sich so tief i n m e i n G e d ä c h t n i s und in das der lieben Fragerin e i n g e p r ä g t hat, spricht gewiß nicht gegen seine Form und seine Aussage." Diese Worte m ö g e n für viele Fragen und A n t w o r t e n stehen, denn jeder hat sein Lieblingsgedicht, das i h m viel, sehr viel bedeutet. So m ö c h t e ich auch allen danken, die das Gedicht: „Wie lang w ä h r t wohl die Ewigkeit ...?" aufschrieben. „Diese V e r s c h e n aus meiner Schulzeit sind irgendwo in einem Eckchen meines H i r n s h ä n g e n g e b l i e b e n , ich hab's m ü h s e l i g vorgekraßelt", schreibt Frau Balduhn. A b e r mit dem besagten V ö g l e i n hat das nichts zu tun, das seinen Schnabel am Diamantberg wetzt. M a n c h e Erinnerungen spielen da oft einen Streich, vor allem, wenn man sie mit E i n d r ü c k e n aus der Kindheit mixt. Jetzt m u ß i c h m i c h selber am R i e m e n reißen, i c h komme zu sehr ins Plachandern, obgleich das viele Landsleute so lieben. A b e r wie immer: der Platz für Fragen, W ü n s c h e und A n t w o r t e n ist begrenzt. U n d so will ich, ehe ich neuen Fragestellern den Platz lasse, nur auf eine A n t w o r t eingehen: Frau Christel Hüttl, deren Bitte ich in der letzten „Ostp r e u ß i s c h e n Familie" veröffentlichte, hat von einem netten Landsmann aus W i l h e l m s haven eine positive A n t w o r t erhalten. Er will ihrer Schwester weiterhelfen, sobald diese aus der K l i n i k entlassen wird. U n d damit s c h l i e ß e i c h meine Danksagungen ab u n d füge nahtlos die Fragen und W ü n s c h e an: die genannte Leserin hat, ermutigt durch meine letzten Fragen, jetzt auch die Hoffnung, vielleicht durch unseren Leserkreis etwas ü b e r ihren Vater A d a m Schöffel, geb. 13.10.1901, zu erfahren. Frau Christel H ü t t l schreibt: „Er bliebzur Verteidigung K ö n i g s b e r g s zurück, als meine Mutter mit uns vier K i n d e r n am 29. 1. 45 aus der Stadt floh. W i r haben nie mehr wieder was von ihm gehört. A l l e Suchanzeigen blieben ergebnislos." Vielleicht erinnert sich jemand an H e r r n A d a m Schöffel oder kann einen H i n weis geben. W e r etwas aussagen kann, schreibe an Frau Christi Hüttl, L e r c h e n s t r a ß e 24 in 8820 G ü n z e n h a u s e n . W i e schon oft e r w ä h n t : Ich frage dann nur nach Büchern, wenn die Suche in A n t i q u a riaten bisher vergeblich war. So sucht F r a u Erika Heller, Forstmeisterweg 136 i n 2400 Lübeck, nach dem W e r k des Abenteuer-Schriftstellers Ernst F. Löhndorff mit dem Titel „Trommle, Piet". Es handelt sich u m ein W u n s c h b u c h , dem Frau Heller seit 40 Jahren nachtrauert. H e r r Otto W a s c h k o w s k i , D ü v e r s t r a ß e 42 i n 4630 Bochum, ein alter Insterburger, sucht für seine Tochter das Buch „Ferien in Poppelbude", die es ihrerseits für die n ä c h s t e Generation w ü n s c h t . Ich kenne das Buch nicht, weiß auch nicht, i n welchem Verlag es erschienen ist. D i e A u t o r i n ist die Insterburgerin A n n a Schack. Vielleicht kann jemand einen H i n w e i s geben. W i r haben i n unserer o s t p r e u ß i s c h e n Familie schon oft nach Kartenspielen gefragt — wie gesagt, i c h b i n eine absolute N u l l und habe jeden 66-Spieler oder Mauschier zur Verzweiflung gebracht. Damit war ich eine A u s n a h m e i n meiner Familie, die mehr oder minder leidenschaftlich Skat spielte, heute denke ich, d a ß meine Mutter ihrem M a n n zuliebe mitmachte. N u n gut und s c h ö n : damals h ö r t e i c h oft den Spruch „Gottes Segen bei Cohn". N u n schreibt Frau P. Haagen, R ö g e n w e g 14 in 2000 Hamburg 67, d a ß sie eben dieses Kartenspiel sucht. Sollte es sich also um ein besonderes Kartenspiel handeln, das nur i m O s t e n gespielt wurde — oder eben nur u m eine besondere Redensart? Das A l t o n a e r M u s e u m i n H a m b u r g — das kürzlich eine g r o ß a r t i g e Ausstellung ü b e r die Samland-Fischerei brachte — hat jetzt eine tolle Ausstellung ü b e r Kartenspiele auf dem Programm. A b e r ü b e r dieses Spiel oder diesen A u s s p r u c h konnte uns niemand etwas sagen. Bitte: H a b e ich recht, d a ß es lediglich ein A u s s p r u c h ist — oder gibt es t a t s ä c h l i c h ein Kartenspiel „Gottes Segen bei Cohn". D a n n w ü r d e ich m i c h zusammen mit der Fragestellerin freuen, wenn da eine authentische Nachricht k ä m e . Herr Gerhard Carsten, Gutenbergplatz 49 i n 5760 Arnsberg, sucht ein Liedchen, das er aus seiner Dienstzeit bei der „Schupo" i n Tilsit kennt: „Unter dem Haus steht eine Linde, sie wiegt ihre Ä s t e i m W i n d e . . . " Die Melodie ist i h m noch geläufig, aber er w ü r d e sich freuen, wenn jemand Text und N o t e n weiß. Einen ganz anderen W u n s c h hat Herr Klaus Schleweit, F l i e g e n b e r g s t r a ß e 6 i n 5210 Troisdorf: „Ich m ö c h t e ü b e r meinen H e i matort N e u d a m m bei K ö n i g s b e r g etwas mehr wissen!" A l s Endziel schwebt es Herrn Schleweit — Jahrgang 1937 — vor, ein Treff en der ehemaligen Neudammer zu realisieren, damit eine C h r o n i k geschrieben werden kann. Ich kenne N e u d a m m noch von unseren sehr geliebten Fahrten mit dem „ r a s e n d e n Litauer" v o m Königstor nach N e u hausen-Tiergarten. In Erinnerung ist mir noch diese s c h ö n e L a n d s t r a ß e , die in die saml ä n d i s c h e W e i t e führte. U n d dann k a m M a n d e l n — „süße und bittere Mandeln", wie wir sagten. Ich kann ü b r i g e n s H e r r n Schleweit noch einen A u s z u g aus einem alten Fahrplan zur V e r f ü g u n g stellen. D a wir immer wieder alte Fotos suchen: Frau Margarete Diehl, U s i n g e r s t r a ß e 18 in 6360 Ockstadt, Friedberg 2, erhofft sich ü b e r unsere Ostpreußische Familie ein Konfirmandenbild von Hohenbruch (Lauknen), Jahrgang 1936. U n d eine Bitte an Frau Bachmann: Jetzt hat s i c h e n d l i c h das „ T a u b e n h a u s " gefunden. Bitte teilen Sie mir noch einmal Ihre Anschrift mit. Lange W e g e führen auch zum Ziel. Dies alsTrost für diejenigen, deren Fragen noch keine Resonanz gefunden haben. A b e r wie sagten wir tohuus: W a r s c h t läwe, warscht sehne! U n d mitunter haben wir ja schon kleine W u n d e r vollbracht. Ihre Ruth Geede Gang zur Christmette Kommt, Muhme, nehmt das Umschlagtuch, die Kerze und das Liederbuch, bald ist es Mitternacht. Wir wollen zur Kapelle gehn, um wieder neu das Heil zu sehn, das Gott uns dargebracht. Er hat von seinem hohen Thron den einzigen geliebten Sohn in unsre Welt geschickt, damit, was uns so traurig stimmt, er sanft von unsern Herzen nimmt und uns mit Trost erguickt. Von Haus und Hof in weiter Rund manch Lichtlein eilt in dieser Stund zum kleinen Gotteshaus, und wandern alle auch getrennt, am Ziel vereint ihr Leuchten brennt hell in die Nacht hinaus. 1. D e z e m b e r 1984 - £us £fmrtu6mblan Frau u n d Familie 1 Am Himmel funkelt Stern bei Stern, das seh' ich heut besonders gern, weil's meiner Andacht frommt. Nehmt, Muhme, rasch das Umschlagtuch, die Kerze und das Liederbuch und sputet Euch und kommt! Heinrich Elchen A l t e T r a d i t i o n : K r i p p e aus d e m A l l g ä u F o l g e 48 - Seite 6 Beliebte Ratgeberßr Haus und H Eine Fülle von Neuerscheinungen zu den Themen Küche und Gesundheit steigert die Qual der Wahl F alls Sie e i n paar hilfreiche R a t s c h l ä g e für Ihr t ä g l i c h e s L e b e n als Hausfrau oder H a u s m a n n b e n ö t i g e n u n d s i c h w e g e n der V i e l z a h l der B u c h e r s c h e i n u n g e n nicht ents c h e i d e n konnten, d a n n s c h a u e n S i e d o c h e i n m a l i n diese soeben e r s c h i e n e n e n Ratgeber für H a u s u n d Hof. So findet m a n etwa i n der P u b l i k a t i o n „ W a s die G r o ß m u t t e r noch w u ß t e *~ v o n K a t h r i n Rüegg u n d Werner O . Feißt (Albert Müller Verlag A G , Ch-8803 Ruschlikon-Zürich, Stuttgart u n d W i e n , 156 Seiten, 84 Farbfotos, 12 Z e i c h n u n g e n , L e i n e n m i t S c h u t z u m s c h l a g 32,80 D M ) g e s u n d e sowie n a t ü r l i c h e H a u s h a l t s m e t h o d e n u n d -Weisheiten aus G r o ß m u t ters Z e i t e n — Rezepte u n d G e b r ä u c h e , die s i c h wieder g r ö ß e r e r Beliebtheit erfreuen. A u f g e teilt i n d i e zwölf M o n a t e , ist dieses B u c h e i n n ü t z l i c h e r u n d interessanter Begleiter d u r c h das Jahr, gibt es d o c h z u jeder Jahreszeit aufschlußreiche Auskünfte in Sachen Haus und Garten, H e i l k r ä u t e r n , S c h ö n h e i t s p f l e g e u n d Foto Köhler H a n d a r b e i t e n . A u f g e l o c k e r t w i r d es d u r c h teils h u m o r v o l l e , teils b e s i n n l i c h e G e s c h i c h ten, d e n e n m a n s i c h i n einer M u ß e s t u n d e widmen kann. D e m j e n i g e n , d e m dies allerdings n o c h nicht g e n ü g e n sollte, hat der r e n o m m i e r t e G r ä f e u n d U n z e r V e r l a g e i n K o c h - u n d a u c h e i n Backb u c h herausgegeben, m i t d e n e n jeder getrost die „ K ü c h e n s c h l a c h t " aufnehmen k a n n oder für die z u e r w a r t e n d e n S c h l e m m e r t a g e i n der W e i h n a c h t s z e i t die k ö s t l i c h s t e n Rezepte findet. D i e v i e l e n K ö c h e , die hoffentlich nicht d e n Brei verderben, w e r d e n e i n „ K o c h v e r g n ü g e n wie noch nie" erleben (240 Seiten m i t 350 Farbfotos, 40 Z e i c h n u n g e n , farbiger G l a n z e i n b a n d , 29,80 D M ) u n d d i e nicht weniger z a h l r e i c h e n „ Z u c k e r b ä c k e r " ihr „ B a c k v e r g n ü g e n wie noch nie" h a b e n (240 S e i t e n m i t 330 Farbfotos, 60 Z e i c h n u n g e n , farbiger G l a n z e i n b a n d , 29,80 D M ) . D i e b e i d e n N e u a u s g a b e n — der alte K ö nigsberger V e r l a g feiert mit einer Gesamtauflage v o n 5 0 0 0 0 0 0 E x e m p l a r e n der G U - B i l d k o c h b ü c h e r i n der R e i h e „ . . . w i e n o c h nie" ü b rigens e i n J u b i l ä u m — s i n d i n ihrer G e s t a l t u n g u n d Vielfalt k a u m z u ü b e r t r e f f e n d e P u b l i k a tionen. M i t i h n e n k a n n sogar jeder „ K o c h m u f fel", der glaubt z w e i l i n k e H ä n d e z u haben, z u m w a h r e n K o c h k ü n s t l e r w e r d e n , d e m die leckersten Braten u n d K u c h e n gelingen, mit d e n e n er seine Schlemmerfreunde v e r w ö h n e n k a n n . So findet m a n i m K o c h b u c h v o n d e n S u p p e n ü b e r V o r s p e i s e n u n d H a u p t g e r i c h t e bis h i n zu D e s serts alles, was z u einer M e n ü - F o l g e g e h ö r t . U n d a l l e i n s c h o n b e i m A n b l i c k der Farbfotos u n d b e i m A u s w ä h l e n der S p e i s e n läuft d e m R a t s u c h e n d e n das W a s s e r i m M u n d z u s a m m e n . E b e n s o ergeht es e i n e m b e i m D u r c h b l ä t tern des B a c k b u c h e s , das v o m k r ä f t i g e n R o g genbrot u n d S c h m a l z b r e z e l n sowie C h r i s t S t o l l e n bis z u m k l e i n e n K n u s p e r h ä u s c h e n alles z u b i e t e n hat, was das H e r z eines „Bäckers" begehrt. W i e i m Schlaraffenland sieht es z u H a u s e aus, w e n n m a n die v i e l s e i t i g e n Rezepte für a l lerlei F r ü c h t e ausprobiert. D i e „Tutti Frutti Fantasie" v o n D . G . C . Q u e r i n i ( W a l t e r H ä d e c k e V e r l a g , 7252 W e i l der Stadt, 143 S e i t e n m i t 60 Farbtafeln, G l a n z e i n b a n d , 26,80 D M ) m u ß m a n haben, w e n n m a n O b s t s a l a t e u n d E i s g e n ü s s e sowie O b s t k u c h e n für d e n N a c h t i s c h oder z u m K a f f e e k r ä n z c h e n z u b e r e i t e n m ö c h t e . D i e S p e i s e n w e r d e n so v e r l o c k e n d sein, d a ß k e i n gutgelaunter Gast als erster aufbrechen m ö c h t e . Der Apfel kann dann zu später S t u n d e ruhig s c h o n i m Schlafrock serviert werden und ein abschließendes köstliches „Betthupferl" für d i e Tafelrunde sein. D o c h nicht n u r Salate u n d K u c h e n gelingen einem, sondern a u c h M a r m e l a d e n , G e l e e s u n d K o m pott w i r d so m a n c h e m i m W i n t e r wahre G a u menfreuden bescheren u n d z u d e m v i e l l e i c h t a u c h e i n ausgefallenes W e i h n a c h t s g e s c h e n k sein. Vom Allgäu bis ins ferne Südafrika Noch heute fertigen ehemalige Schüler eines Ostpreußen Krippen an D o c h n i c h t n u r die Pflege w i r d b e s c h n e b e n , sondern auch die A n z u c h t v o n Gewachsen. H i e r b e i e r f ä h r t d e r Pflanzenfreund, w a s s e i n „ S p r ö ß l i n g " liebt, e t w a d e n g e m ä ß e n Standort, die E r n ä h r u n g u n d das S ä u b e r n . Z u guter L e t z t darf n a t ü r l i c h d i e K r a n k h e i t s - u n d S c h ä d l i n g s b e k ä m p f u n g n i c h t fehlen, d a m i t aus Ihrem „Liebling" k e i n „ m i c k r i g e s Pflanz e i n Susanne Kollmitt w i r d Weitere Neuerscheinungen zum Thema Küche und Gesundheit": Christian Teubner, Desserts. Das neue Bildkochbuch - jedes Rezept mit Farbfoto. 9b Deutsche im Ausland Wir leben in tropischen Ländern und bleiben im Herzen zuhaus; wir können das Dasein nicht ändern, doch geht uns die Hoffnung nicht aus. Wie aber ganz tief wir uns sehnen, begreifen die drüben wohl kaum; es kennt unsre sehnsüchtgen Tränen nur einer: der Weihnachtsbaum. Richard Sanders, Rio de Janeiro Seiten, 60 Fotos, farbiger Ulanzeinband, D M 19,80 Christian Teubner, Salate. Das neue Bildkochbuch — jedes Rezept mit Farbfoto. 96 Seiten mit 60 Bildrezepten. Farbiger Glanzeinband, D M 19,80 Ulrich Klever, Alles, was schlank macht Das Erlolgsbuch. Rat und neue Rezepte zum Abnehmen und Schlankbleiben. 120 Seiten mit 30 Farbfotos und vielen Zeichnungen. Farbiger Glanzeinband, D M 29,80 Dr. med. Hellmut Lützner, Helmut Million, Richtig essen nach dem Fasten. Der ärztliche Führer für die Nachfastenzeit. Mit einem Speiseplan für die Aufbautage und mit Vollwert-Rezepten. 80 Seiten, Paperback, D M 12,80 Dr. med. Hartmut Dorstewitz, E r k ä l t u n g s k r a n k heiten natürlich behandeln. So helfen die altbewährten Naturheilverfahren und Naturheilmittel. 96 Seiten, Paperback, D M 16,80. — A l l e aus dem Verlag Gräfe & Unzer, 8000 M ü n c h e n 40. Wälder und Seen 35. Elbinger Briefe erschienen ls d i e D e u t s c h e n a u s d e n O s t g e b i e t e n v o r 40 J a h r e n v e r t r i e b e n w u r d e n , k o n n ten d i e m e i s t e n n i c h t v i e l m e h r retten, als i h r e n u n e r s c h ü t t e r l i c h e n L e b e n s w i l l e n u n d d e n W u n s c h , das U n r e c h t , das i h n e n ges c h e h e n war, n i e i n V e r g e s s e n h e i t g e r a t e n z u lassen. N u n , n a c h 40 J a h r e n , d a d i e V e r t r i e b e nengeneration ihren K i n d e r n u n d E n k e l n langsam das F e l d ü b e r l a s s e n m u ß , w ä c h s t d i e Sorge u m d i e E r h a l t u n g h e i m a t l i c h e n G e d a n kenguts. Es w ä r e j e d o c h d a r u m sicher s c h l e c h ter bestellt, g ä b e es nicht i m m e r w i e d e r L a n d s leute, die s i c h m i t ihrer g a n z e n Kraft d a f ü r e i n setzten, das B e w u ß t s e i n für O s t d e u t s c h l a n d a u c h ü b e r die eigene G e n e r a t i o n h i n a u s z u retten. A eit 1910, d e m J a h r e der Bestallung als S t u - an weitere G e n e r a t i o n e n v e r m i t t e l t w i r d . dienrat an der O b e r r e a l s c h u l e i n O p p e l n / Sogar i m fernen S ü d a f r i k a w i r d a l l w e i h n a c h t O b e r s c h l e s i e n , lag die K u n s t e r z i e h u n g an l i c h eine s o l c h e K r i p p e aufgestellt, d i e a n d i e dieser v o r b i l d l i c h e n Lehranstalt i n d e n H ä n - Schulzeit, d e n L e h r e r u n d die H e i m a t erinnert. d e n v o n L u d w i g T o r k l e r . D e r auf e i n e m g r o ß e n G e r h a r d Schaary, J a h r g a n g 1916, Farmer, Bauernhof i n W i s c h n i e w e n , K r e i s L y c k , gebo- S o h n des H a u p t l e h r e r s i n D e r s c h a u , jetzt rene P ä d a g o g e hatte n a c h S c h u l e u n d P r ä p a - „ L a n d s k r o o n " , P. O . B o x 611, S u i d e r Paarl randie d i e K u n s t a k a d e m i e K ö n i g s b e r g m i t S o u t h A f r i c a , ü b t diese T r a d i t i o n getreu; d e m Staatsexamen absolviert u n d i n S e e b e n ebenso M e i n r a d K ö h l e r , A m A t z e n b e r g i n bei K o s c h l a u die erste A n s t e l l u n g als V o l k s - W a n g e n , u m n u r diese z u nennen. • schullehrer erhalten. N u n geht es u m d e n F i g u r e n r e i c h t u m . M a n 35 J a h r e also hatten die S c h ü l e r der O b e r r e - k a n n K r i p p e n n u r m i t M a r i a , Josef u n d d e m U n d d a m i t d i e kalte J a h r e s z e i t n i c h t a l l z u alschule O p p e l n ihren Zeichenlehrer, i n des- J e s u s k i n d gestalten. A b e r der S t a l l m i t H e u trist u n d farblos w i r d , h o l e n Sie s i c h d o c h „PaE i n Resultat dieser B e m ü h u n g e n s i n d seit 35 sen „Reich" unter d e m D a c h des g r o ß e n i m p o - u n d S t r o h verlangt a u c h d i e d a z u g e h ö r i g e n reys bunte Gartentips" ins H a u s , u m so n e b e n J a h r e n d i e E l b i n g e r Briefe (zu b e z i e h e n ü b e r santen G e b ä u d e s nahe der Peter- u n d P a u l - T i e r e w i e O c h s , Esel, Schafe, Ziegen, H i r t e n d e m b e r ü h m t e n „ g r ü n e n D a u m e n " eine v o l l e B e r n h a r d H e i s t e r , K ü h l e b o r n w e g 17 II, 1000 K i r c h e , jegliche F o r m k ü n s t l e r i s c h e r L e h r - u n d — d a d i e K r i p p e meist bis z u m 6. J a n u a r B l ü t e n p r a c h t d e r G e w ä c h s e z u erhalten. D e r B e r l i n 41, K t o . - N r . 81337-100, P s c h A B e r l i n u n d Lernarbeit betrieben w o r d e n ist. D e n n stehen bleibt — a u c h die H e i l i g e n D r e i K ö n i g e , A n b l i c k s c h ö n e r Pflanzen m u n t e r t gerade i m W e s t , B L Z 100 100 10). J e d e s J a hr z u r b e s i n n l i 1945 setzte der V o r m a r s c h der R u s s e n der ost- die d r e i W e i s e n aus d e m M o r g e n l a n d . B e i m W i n t e r so m a n c h e s m e l a n c h o l i s c h e G e m ü t c h e n Jahreszeit, i n d e r m a n m e h r M u ß e hat, deutschen P r o v i n z S c h l e s i e n w i e a u c h d e n an- F a r m e r i n S ü d a f r i k a gibt es eine V i e l z a h l v o n w i e d e r auf. M i t H i l f e v o n Roger G r o u n d s B u c h s i c h s c h ö n g e i s t i g e n D i n g e n z u z u w e n d e n , gibt deren ostdeutschen G e b i e t e n e i n Ende. T i e r e n , v o r a l l e m Schafen, die er selbst z ü c h t e t „So pflegt man Zimmerpflanzen" ( V e r l a g P a u l B e r n h a r d H e i s t e r m i t t a t k r ä f t i g e r U n t e r s t ü t Immer an W e i h n a c h t e n g e d e n k e n d i e A b - u n d d i e s i c h daher a u c h zur N a c h b i l d u n g a n - Parey, B e r l i n u n d H a m b u r g , 127 S e i t e n mit 182 z u n g seiner F r a u C h a r l o t t e diese h e i m a t l i c h e solventen der O b e r r e a l s c h u l e O p p e l n des bieten. — B e i m einstigen S c h ü l e r i n W a n g e n A b b i l d u n g e n , kartoniert, 12,80 D M ) w i r d sehr T e x t s a m m l u n g heraus. D i e d i e s j ä h r i g e BroK u n s t u n t e r r i c h t s i n besonderer W e i s e , z u m a l stehen d i e m e n s c h l i c h e n F i g u r e n i m V o r d e r - a n s c h a u l i c h e r k l ä r t , wie Pflanzenliebhaber ihr s c h ü r e steht u n t e r d e m M o t t o „ W ä l d e r u n d alle J a h r g ä n g e dieser S c h u l e i n der A d v e n t s - grund. — D a w i e dort ist die E r i n n e r u n g aus der k l e i n e s S t ü c k c h e n N a t u r i n d e n eigenen vier S e e n " u n d ist w i e d e r e i n stolzes E r g e b n i s m ü zeit K r i p p e n bastelten, d i e sie d a n n m i t n a c h S c h u l z e i t w a c h geblieben, d i e diese K r i p p e n W ä n d e n mit der r i c h t i g e n Pflegeanleitung z u h e v o l l z u s a m m e n g e t r a g e n e r A r b e i t e n . H a u s nahmen, u m sie unter den C h r i s t b a u m z u schaffen ließ. mk b e h a n d e l n haben. A u c h d e n 35. E l b i n g e r B r i e f e n m e r k t der stellen. Leser an, d a ß d i e Berichte, E r z ä h l u n g e n u n d Bei aller I n d i v i d u a l i t ä t p e r s ö n l i c h e r AuffasG e d i c h t e nicht einfach n u r d i e S e i t e n füllen sungsgabe u n d G e s t a l t u n g entsprach d o c h der s o l l e n . B e r n h a r d H e i s t e r ist v i e l m e h r darauf Stall z u B e t h l e h e m so gut w i e e i n u n d derselbedacht, seine L a n d s l e u t e , aber a u c h d i e ben M u s t e r v o r g a b e i m Leichtbauverfahren N i c h t - O s t p r e u ß e n a n die H e i m a t z u e r i n n e r n , entweder aus P a p p k a r t o n oder aus Sperrholz, i h n e n M u t z u m a c h e n , anstatt i n w e h m ü t i g e jedoch stets m i t e i n e m aus d e n H ü l l e n v o n R e s i g n a t i o n z u verfallen. W e i n f l a s c h e n gefertigten Strohdach. D a s war E i n Satz, d e n der H e r a u s g e b e r v o n M a n e s sozusagen T r a d i t i o n . E i n aus G o l d p a p i e r ausSperber u b e r n i m m t , steht s t e l l v e r t r e t e n d für geschnittener Stern m i t Schweif k r ö n t e das alle a n d e r e n Z e i l e n für d i e M o t i v a t i o n H e i G a n z e . K l e i n e K e r z e n erleuchteten d i e H e r sters: „ G e s c h i c h t e darf m a n n i c h t e r d u l d e n , berge, m u ß t e n aber v o r s i c h t i g aufgestellt werm a n m u ß sie m i t gestalten" — d a z u w e r d e n den, damit das S t r o h d a c h nicht Feuer fing. Oft a u c h g l e i c h z e i t i g d i e L e s e r aufgefordert. N a genug aber passierte es i m T r u b e l des Festes, t ü r l i c h e n t h a l t e n die 35. E l b i n g e r Briefe w i e d e r d a ß das d o c h geschah u n d schnelle L ö s c h h i l f e Texte v o n Paul Fechter u n d e i n Faksimile v o n n ö t e n war. D o c h selbst solches „ U n g l ü c k " eines G e d i c h t e s v o n A g n e s M i e g e l , d e n b e i d e n lebt heute n o c h i n der E r i n n e r u n g fort, beflüP a t e n der Hefte. S c h r i f t s t e l l e r n w i e E v a M . S i gelt sie sogar, w e n n s i c h d i e E h e m a l i g e n darrowatka, H e r m a n n S u d e r m a n n u n d d e m D i c h ü b e r unterhalten. D a ß das geschieht, b e w e i s e n ter M a r t i n D a m ß , alle a u f z u z ä h l e n w ü r d e diejenigen unter d e n alten E l e v e n , die heute s p ä t e s t e n s nach d e m zehnten zu langatmig n o c h n a c h d e m einstigen M u s t e r K r i p p e n w e r d e n w u r d e n ebenfalls T e x t e e n t l e h n t . In bauen u n d die F i g u r e n d a z u m o d e l l i e r e n . Feierliche Adventsmusik ist es sicherlich nicht, die bei der „Wolfsspitzjuniorband" erklingen bewahrter W e i s e ist hier w i e d e r e i n B ä n d c h e n W i e damals w e r d e n sie a u s T o n geformt, ge- soll. Das Foto der lustigen jungen Welpen, die da mit „Stockflöte und Blasebalg" hantieren, erschienen, d a ß d e n V e r t r i e b e n e n , b e s o n d e r s trocknet u n d bemalt oder a u c h gebrannt. Z w e i sandte uns die Lyckerin Doris Thieme, heute Bystedtredder 20,2330 E c k e r n f ö r d e , als Nach- d e n E l b i n g e r n , e i n S t ü c k H e i m a t u n d a l l e n anBeispiele m ö g e n bezeugen, d a ß der K r i p p e n - trag zu dem Artikel in Folge 41, Seite 6, in dem wir auf die Zucht der O s t p r e u ß l n hinwiesen d e r e n e i n b e s i n n l i c h e s D o k u m e n t n i c h t erlebbau der O b e r r e a l s c h u l e O p p e l n fortlebt u n d Foto privat ter G e s c h i c h t e ist. ^ E S Jahrgang 35 £os ortpmifimblQtt 18. Fortsetzung W a s bisher geschah: Silvia schreibt ihre Erlebnisse des Tages in ihr Tagebuch. Manuel oder Christoph — für wen wird sich ihr Herz entscheiden? S i l v i a g e n i e ß t die Höflichkeit, die hier so s e l b s t v e r s t ä n d l i c h ist, m a n r ü c k t der D a m e den Stuhl zurecht, erst w e n n sie sitzt, setzt sich der Herr. D e r M a n n steht sofort auf, wenn die D a m e steht. A l l e s das w i r k t nicht anerzogen, sondern a n g e b o r e n . . . Das ist n a t ü r l i c h U n sinn. E i n S ä u g l i n g faßt mit allen zehn Fingern in den G r i e s b r e i u n d versucht i h n irgendwie i n den M u n d zu b e k o m m e n ; m a n m u ß dem K i n d zeigen, w o z u der Löffel da ist. Umgangsformen m u ß m a n lernen, sie s i n d nicht angeboren, aber — was m a n aus d e m Gelernten macht, das hat m a n m i t b e k o m m e n , da b i n i c h sicher. „Du gleichst d e i n e m Vater, gleicht d e i n Bruder i h m auch?" „ V i e l l e i c h t fragst d u besser m e i n e n V a t e r u n d Tante Charlotte." „ M e i n e A n t w o r t : Ich finde d u bist d e i n e m V a t e r ä h n l i c h e r , nicht nur ä u ß e r l i c h , d u bist i h m a u c h ä h n l i c h e r , was das Unsichtbare betrifft." H e r r Bergener sieht sie dankbar an. Er hat einen sehr angenehmen Augenausdruck, auch M a n u e l , ü b e r l e g t S i l v i a . A u c h Christophs Blick ist angenehm, nicht bohrend, nicht stechend, nicht frech, nicht undurchsichtig, nicht falsch, nicht lauernd, nicht süßlich, nicht i n d i s k r e t . . . Ich glaube, m a n kann auf fast so v i e l e A r t e n gucken, wie m a n auf viele A r t e n l ä c h e l n kann. Ich hab mir mal den S p a ß gemacht und alle, die mir einfielen, g e z ä h l t und aufgeschrieben, es s i n d 81 — auf so viele A r t e n k a n n m a n l ä c h e l n . — A u c h C h r i s t o p h hat ein nettes L ä c h e l n mir g e g e n ü b e r ; wie er sonst sein kann, ahne i c h k a u m . D a ß i c h immer wieder an ihn d e n k e n m u ß ! N a t ü r l i c h m u ß i c h ab u n d an n a c h „ d r ü b e n " denken, an seine W e l t . . . Ich werde M a n u e l eine Frage stellen, nie ht schon heute, oder vielleicht d o c h heute? Sicher h ä t t e Tante C h a r l o t t e s L e h r e r i n wieder m a l an die D e c k e geguckt, bei einer solchen Frage: E i n ganz u n m ö g l i c h e s G e s p r ä c h s t h e m a z w i s c h e n einer s i e b z e h n j ä h r i g e n jungen Dame und einem dreiundzwanzigjährigen jungen M a n n ! Solche I n t i m i t ä t e n ! U n m ö g l i c h ! Jetzt sagt Immanuel: „ W e n n Tante C h a r l o t te unbedingt heute z u r ü c k w i l l , kann ich sie fahren, und S i l v i a k ö n n t e mitkommen," „Ein guter Plan, M a n u e l , aber i c h spiele heute Kutscher." „ D a n k e , für das Angebot, i c h w e i ß es z u s c h ä t z e n , aber bei d e i n e m V a t e r b i n i c h bes t i m m t a u c h i n den besten H ä n d e n . . . D i e Pferde s i n d i n den besten H ä n d e n , und dann k a n n i c h m i c h sicher fühlen." „Ja!" U n d S i l v i a ansehend, fragt M a n u e l : Sie rutscht in seine A r m e , und er küßt sie. „Sag mir, wann du in den Sattel willst, du weißt „Das m u ß er auch?" ja: Reiten lernt man nur v o m Reiten." „Ja! Es ist harte Arbeit!" „Aber ich hab' doch nichts anzuziehen." „Ich will sofort wieder i n den Sattel! U n d ich Frau Charlotte lacht: „Typisch Frau: Ich verspreche, Ihnen Ihre harte A r b e i t zu erleichhabe nichts anzuziehen! Irgendwo wird das tern. Ich werde m i c h nicht mehr rutschen lasHaus H o s e n haben, die dir passen." sen." „Und Stiefel?" „Doch! Bitte! Ich wollte dich ja zuerst fragen, „Du k ö n n t e s t i n H a l b s c h u h e n reiten. D u ob ich darf, aber d a n n . . . " hast doch ein paar Sportschuhe, aber wenn „Dann hast du gedacht: W e r viel fragt, kriegt dein F u ß durch den S t e i g b ü g e l rutscht, das tut viel Antwort, so sagt man bei uns." weh, wir werden das g e f ä h r d e t e S t ü c k c h e n „Erzähl mir bitte von euch!" Bein polstern." „Nur wenn du mir von euch erzählst." Er ist r ü h r e n d u m sie besorgt, denkt Frau „ W e n n die Reitstunde zu Ende ist. Ich lade Charlotte, mir war es sehr recht, w e n n . . . dich ein zu einer Spazierfahrt. U n d bei netten flai im ©>> Jamals Von Erika Ziegler-Stege T W Zeichnung Ewald Hennek „Wir wollen jetzt gleich raus?" „Gib mir dreißig M i n u t e n . Ich w i l l nur noch eben nach Hause schreiben, dann k ö n n t e . . . " „Ich die Post mitnehmen!" „Ja! Danke!" „Und v e r g i ß nicht v o n mir zu g r ü ß e n ! Darf ich für alle sprechen? D a n n von uns allen!" * „ V e r e h r t e s , g n ä d i g e s Fräulein, b l i c k e n Sie bitte nicht nach unten, sondern geradeaus! A u f die Pferdeohren! Z w i s c h e n den Pferdeohren h i n d u r c h . . . U n d — Halt! Ihr Bein m u ß so liegen! M o m e n t ! Genau so!" „Darf ein Reitlehrer das Bein seiner S c h ü l e rin anfassen?" Sie spielt einen fragenden Kleinkinderblick. Er schaut zu ihr auf: „Er darf nicht nur, er muß!" „Ach so?! W a s m u ß er denn sonst noch alles anfassen?" „Ich zeige es Ihnen! N e h m e n Sie bitte die F ü ß e aus den S t e i g b ü g e l n und — lassen Sie sich rutschen." w e s t c r , Stammmutter V ~ Fluß Ges t a l t . Cent W u c hs (Abk.) S c h e i n h i eb " V Fragewort V C A m.Vorname wein Ort i n Kasuren > I > w.Vorname Gewässer in Kasuren A Weltmacht (Abk.) > A V A engl. Sagenkönig Krebstier rom. Kaiser Fruchtstand V > Fes t s a a l 6 uralte Erzählung V V e A Auflösung in der nächsten Folge L. A Musikz e i chen £ IV R o oH s (c Y L „ V o l l k o m m e n ! A b s o l u t ausgelastet! A u ß e r dem b i n i c h freigestellt v o n meinem Chef zur Mann sein-Mannbleiben HEIMATWAPPEN Männlich stark in jeder Situation bis ins hohe Alter mit Blütenpollen, 1 kg DM 2 9 - , 2,5 kg D M 6 9 , - , 5 k g D M 119,-; Kürbiskerne 1,5 kg DM 27,-, 3,0 kg DM 53,-; Korea-Ginseng-Extrakt, 30 g DM 39,-; Knoblauch 200 St. DM 12,80,400 St. DM 24,-; Weidenröschen kleinbl., 200 g DM 20.50,500 g DM 48,-; Ringelblumensalbe. 120 ml DM 14,10. Fordern Sie Preisliste für Heilpflanzen, Kräutertee und Spezialitäten an. E. Wieschollek. Dahlenburger Str. 1 1 / 1 , 3118 Bad Bevensen Lüneburger Heide Sexualtonikum Steigert Libido und Potenz, bringt vollendetes Liebesglück. 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N u r eine S c h ü l e r i n , füllt Sie das aus?" „Das Leben ist zur Zeit ein Traum!", sagt S i l via. „Auch für mich!" — E i n T r a u m von einem M ä d c h e n sitzt neben mir, denkt Immanuel. Ich sitze neben einem lieben, jungen M a n n , lasse m i c h von einem lieben, braven Pferd durch eine zauberhafte g r ü n e W e l t r o l l e n . . . „ W e r d e n wir dort, wo wir hinwollen, nicht ungelegen kommen?" „Nein, sie freuen sich, vor allem die Kleine, eine s ü ß e Person. Ich habe sie v e r w ö h n t , mit dem M ä r c h e n e r z ä h l e n . N u n bin ich schon seit zwei Jahren der M ä r c h e n o n k e l . " „Du liebst also Kinder?!" „So allgemein gesehen, kann ich nicht laut ja sagen. A b e r ein K i n d , das so liebenswert ist wie diese K l e i n e . . . Susi heißt sie." „Also, du w ü r d e s t nicht unbedingt ein halbes Dutzend haben wollen, oder fünf, mindestens aber vier!" „Aber, Silvi! Es kommt doch nicht darauf an was ich will, es kommt i n allererster Linie darauf an, was meine Frau w i l l . Sie hat doch die Last! Last J m wahrsten Sinne! Fünf Kinder! Fünf mal neun M o n a t e Last! Und^vtas dann kommt, dieGeburten, das m u ß eineThrb%üt*h alleine durchstehen, auch wenn ihr M a n n neben ihrem Bett ist und ihr die H a n d hält." „Glaubst du, d a ß dein Vater auch so gedacht hat?" „Ganz sicher!" Fortsetzung folgt — Als Neuheit bieten wir an: „Beethovenstäbchen". — A ff „Nein. A l s wir noch i n einer kleinen Stadt wohnten, i n der Eifel, dort, wo i c h geboren bin, hatte ich zwei Freundinnen, die eine war, vielmehr ist katholisch, die andere J ü d i n und ich b i n evangelisch. A u s der Kleinstadt sind wir weggezogen, als ich 10 Jahre alt war. M e i n e Eltern kauften ein Haus, am R h e i n . . . Sollen wir jetzt fahren?" Betreuung und s t ä n d i g e n Begleitung des gnädigen Fräuleins." „Ich werde nicht v e r s ä u m e n , Ihre Betreuung Ihrem Chef g e g e n ü b e r lobend zu e r w ä h n e n . U n d jetzt, halten Sie mir bitte den S t e i g b ü g e l . Ich habe bitte gesagt, das ist zu beachten!" „Ich beachte gehorsamst!" „Der Blick von hier oben gefällt mir. Ich w i l l reiten lernen und reiten k ö n n e n so wie du! So, wie du es mir eben gezeigt hast! D u siehst gut aus auf dem Pferd! W i e machst du das? D e i n Pferd steht — und plötzlich galoppiert es! Ich dachte, es m u ß zuerst mal i n Gang kommen, also zuerst gehen und dann traben und dann galoppieren." „Du lernst das alles. D u wirst lernen, deinem Pferd mit dem kleinen Finger v e r s t ä n d l i c h zu machen, was du von i h m erwartest." „Mit dem kleinen Finger?" „Ja, so kann man s a g e n . . .Ich w ü r d e ja auch kommen, wenn du mir mit dem kleinen Finger winkst." „Du! W i e nennt man das, was du bist?" „Frag m i c h nicht, was i c h bin, sondern was ich für dich sein w i l l ! . . . U n d jetzt — der Ernst des Lebens, der zur Freude werden soll für Roß und Reiter, frei nach meinem Prinzipal gesprochen. U n d Scherritt". T Normalnull (Abk.) h/ L- Auflösung pers. Fürwort > iV t Fluß i n Pommern Zei c h . f.Uran Y w A h Nadelbaum (ch=ein Buchstabe) r w Roman v.Zola Leuten schauen wir rein, es ist ein kleiner Betrieb, ein fleißiges Ehepaar, so Mitte dreißig. Sie wahrscheinlich Anfang dreißig. Eine J ü d i n , eine h ü b s c h e Frau. Hast du etwas gegen Juden?" Blütenpollen Ginseng /Knoblauch Unser Kreuzworträtsel ost ;-r. Ort n ö r d l i ch d«Kemel 1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 7 Buntkatalog an. Wir liefern Ihnen unsere Erzeugnisse auch direkt oder in Ihrem Auftrag als Geschenksendung an Freunde und Verwandte im In- und Ausland. Schweriner Marzipan Dietrich Stiel GmbH (früher K ö n i g s b e r g / P r . in dritter Generation in Familienbesitz) K ö n i g s b e r g e r Str. 30, Postfach 16 43, D-8939 Bad Wörishofen, T e l . 0 82 47/50 14 91O-53 c ^fchwerfiier 1. D e z e m b e r 1984 - £ o s OftimußtnbluJl Unterhaltung F o l g e 48 - Seite 8 Krnst Richter Geheimauftrag" um Mitternacht ie z w e i t e K r i e g s w e i h n a c h t zog ü b e r das L a n d . In K ö n i g s b e r g herrschte nicht nur tiefer W i n t e r . E s w a r e n friedliche W e i h n a c h t e n — fern der K r i e g . H i e r a n h e i melnder Lichterglanz, M a r z i p a n für Schleckermäuler und „Schneegestöber" zum A u f w ä r m e n gegen die g r i m m i g e K ä l t e . H e i l i g a b e n d in K ö n i g s b e r g . L ä n g s t w a r e n die C h o r ä le v e r k l u n g e n , geblasen i n alle v i e r H i m m e l s r i c h t u n g e n v o m S c h l o ß t u r m aus. „ V o m H i m m e l h o c h , da k o m m i c h her" u n d a u c h „ N u n ruhen alle W ä l d e r " . Ü b e r d e n S t e i n d a m m w a r e n a u c h die W e i h n a c h t s m u s i k a n t e n gezogen. U n t e r i h r e n Stiefeln k n i r s c h t e der Schnee. Leiser als sonst q u i e t s c h t e n die letzten Straß e n b a h n e n u m die G e s e k u s p l a t z - K u r v e , a c h nein, die h i e ß d a m a l s ja F r i t z - T s c h i e r s e - P l a t z . Der S c h n e e h e m m t e das G e k r e i s c h e der R ä d e r in der S c h i e n e n k u r v e . D In d e n m e i s t e n W o h n u n g e n war die Bescherung l ä n g s t v o r b e i , die K e r z e n an d e n W e i h n a c h t s b ä u m e n g e l ö s c h t , der P u n s c h getrunken. N o c h e i n Blick durchs Fenster n a c h draußen. E i s b l u m e n . U n d die Q u e c k s i l b e r s ä u l e war tief unter d e n Gefrierpunkt abgesunken. W i r Hilde Michalski Ein Bündel Stroh n diesen W o c h e n gehen die G e d a n k e n oft z u r ü c k i n die H e i m a t , i n die K i n d e r z e i t u n d w e c k e n so m a n c h e E r i n n e r u n g . E i n e aus meiner f r ü h e s t e n K i n d h e i t ist m i r bersonders i m G e d ä c h t n i s g e b l i e b e n u n d i c h d e n k e gern an sie z u r ü c k . U n s e r V a t e r hatte uns eine K r i p pe gebastelt. S i e w a r sicher nicht ü b e r m ä ß i g groß, aber m e i n e r Schwester u n d m i r e r s c h i e n sie riesig. In diese leere K r i p p e , die auf e i n e m k l e i n e n S c h r a n k stand, legte m e i n e M u t t e r a m ersten A d v e n t s s o n n t a g e i n geschnitztes J e s u s k i n d . F ü r d i e K r i p p e p a s s e n d hatte der V a t e r e i n B ü n d e l S t r o h geschnitten, das so i m t KücherVscHrank aufbewahrt wurde, d a ß w i r K i n d e r e s p i c h t e r r e i c h e n k ö n n t e n . Immer, . w e n n w i r n u n besonders artig waren, uns n i c h t gezankt hatten, p ü n k t l i c h v o m S c h l i t t s c h u h laufen oder R o d e l n n a c h H a u s e k a m e n , b e i m A b t r o c k n e n des G e s c h i r r s o h n e M u r r e n h a l fen, durften w i r e i n e n H a l m , d e n uns die M u t t er gab, i n die K r i p p e legen. Selbst das A u s s t e c h e n der W e i h n a c h t s p l ä t z c h e n oder das E i n gestehen einer k l e i n e n L ü g e g e h ö r t e n mit z u diesen „ g u t e n Taten". Z w i s c h e n d u r c h sagte a u c h der V a t e r m a n c h m a l : „Dies war e i n besonders guter Tag, w i r w o l l e n jeder e i n e n H a l m dazutun." W e n n die G r o ß m u t t e r , die i m m e r e i n gestricktes E r m l ä n d e r h ä u b c h e n trug, uns besuchte u n d froh war, an d i e s e m T a g k e i n „ Z i p p e r l e i n " z u haben, d a n k t e sie G o t t u n d legte e i n e n H a l m h i n e i n . I r So k a m H a l m auf H a l m i n die K r i p p e , u n d das W e i h n a c h t s f e s t r ü c k t e i m m e r n ä h e r . W i e erfreut w a r e n w i r dann, w e n n a m H e i l i g e n A b e n d das J e s u s k i n d , angestrahlt v o n d e n b r e n n e n d e n K e r z e n des b u n t g e s c h m ü c k t e n T a n n e n b a u m e s i n der bis z u m R a n d g e f ü l l t e n K r i p p e auf Stroh lag. Winter: Schnee verzaubert Stadt u n d Land Foto Hallensleben k a m e n aber n o c h nicht zur Ruhe. W i r i m H a u s S t e i n d a m m 88/90 s c h r ä g g e g e n ü b e r v o m Lichtspielhaus A l h a m b r a . In der W o h n u n g meines G r o ß v a t e r s H e r m a n n Sprie ( L e d e r w a r e n g e s c h ä f t ) sollten n ä m l i c h z u dieser nachtschlafenden W e i h nachtszeit n o c h m a l s die K e r z e n a m d e c k e n h o h e n T a n n e n b a u m e n t z ü n d e t w e r d e n . Erst aber m u ß t e i c h — 17jährig — d e n „ G e h e i m a u f trag" a u s f ü h r e n . Bis 1940 w o h n t e bei uns A m t s g e r i c h t s r a t H e r m a n n M a r x . In D i e n s t und W ü r d e n viele Jahre beim Landgericht hinter d e m N o r d b a h n h o f t ä t i g gewesen. U n s e r O n k e l M a r x , w i e w i r i h n nannten, war Junggeselle u n d z u s e i n e m u n d u n s e r e m U n g l ü c k H a l b j u d e . Ich k a n n m i c h n o c h an die langen n ä c h t l i c h e n D i s k u s s i o n e n erinnern, als m e i n e E l t e r n i h m k l a r m a c h e n w o l l t e n , d a ß es für i h n n o c h Zeit z u m A u s w a n d e r n w ä r e . D i e M i t t e l d a z u hatte er. A b e r nein, O n k e l M a r x war zwar nicht mit H i t l e r einverstanden, gab d e n K r i e g a u c h s c h o n v e r l o r e n , b e v o r er erst r i c h t i g beg o n n e n hatte, fühlte sich aber für seine Person sicher: „Ich habe i m E r s t e n W e l t k r i e g das E i serne K r e u z erster K l a s s e b e k o m m e n . Ich b i n auf d e n H i t l e r d i e n s t l i c h vereidigt worden, was soll m i r passieren?" Es k a m etappenweise, das U n g l ü c k . Z u n ä c h s t durfte unser O n k e l M a r x nicht m e h r mit sogenannten A r i e r n z u s a m m e n w o h n e n . Er packte das N o t w e n d i g s t e z u s a m m e n u n d zog z u der F a m i l i e F r ü h l i n g e i n paar H ä u s e r weiter zur G e s e k u s p l a t z - E c k e hinunter. W i r — vor allem ich — besuchten ihn, u n d er k a m z u uns. D a s ging eine Z e i t gut. D a n n durften J u d e n ohne gelben Stern nicht m e h r auf die S t r a ß e . O n k e l M a r x verschanzte s i c h i n s e i n e m Z i m m e r . Ich stellte für unsere F a m i l i e die V e r b i n d u n g z u i h m her, i m m e r aufpassend, d a ß es n i e m a n d beobachtete, w e n n i c h i m dritten Stock bei der F a m i l i e F r ü h ling klingelte u n d h i n e i n s c h l ü p f t e . D i e F r ü h l i n g s b e k a m e n k e i n e K o h l e für die Ö f e n . Im Z i m m e r v o n O n k e l M a r x war es bitterkalt. E r lag d i c k v e r m u m m t i m P e l z m a n t e l mit P e l z k a p p e auf d e m Sofa. Immer las er Bücher u n d Z e i t u n g e n , die i c h i h m brachte. In dieser H e i l i g e n N a c h t sollte er z u uns k o m m e n . Es w ü r d e s e i n w i e früher, als i c h als ganz k l e i n e r B u b auf s e i n e n K n i e n ritt, u n d er m i r tolle A b e n t e u e r vorlas. D a s d a c h t e n w i r . U n d s c h l i e ß l i c h war er a u c h d a m i t einverstanden, dieses U n t e r n e h m e n m i t z u m a c h e n . K u r z n a c h M i t t e r n a c h t pirschte i c h m i c h also an d e n H ä u s e r n entlang zur G e s e k u s - Markus Joachim Tidick platzecke u n d hinauf z u der F r ü h l i n g s c h e n W o h n u n g , a m ganzen K ö r p e r b i b b e r n d —aber nicht w e g e n der K ä l t e . D e r S t e i n d a m m war fast menschenleer. E i n paar Landser, die H e i m a t u r l a u b hatten, z o g e n offensichtlich angeheitert mit i h r e n M ä d c h e n h e i m w ä r t s . K e i n w a c h sames P o l i z e i a u g e z u dieser c h r i s t l i c h e n S t u n de. U n b e m e r k t war i c h d r ü b e n u n d s c h n e l l n a h m i c h d e n alten M a n n b e i m A r m u n d zog i h n z u u n s e r e m H a u s . K e i n J u d e n s t e r n „zierte" s e i n e n s c h w a r z e n Palitot. W i r k a m e n gut an u n d a u c h die T r e p p e n u n b e m e r k t hinauf z u m z w e i t e n Stock. W ä r m e u m g a b uns alle. D i e K e r z e n w u r d e n angesteckt u n d eine W e i h n a c h t s p l a t t e aufs G r a m m o p h o n gelegt. G a n z w i e z u v o r programmiert. Fast m e c h a n i s c h w u r d e n a u c h die G e s c h e n k e ausgebreitet. P r a k t i s c h e S a c h e n : warme Handschuhe, Filzpantoffeln, e i n selbstgestrickter Schal, d i c k e s U n t e r z e u g u n d Eßbares. A b e r Gefühle und Empfindungen hatten s i c h nicht p r o g r a m m i e r e n lassen. Es k a m k e i n e Freude auf, k e i n Geborgensein, s o n d e r n A n g s t u n d Sorge u n d Bitterkeit d o m i nierten. W i r alle w a r e n still u n d nur n o c h traurig. Es n ü t z t e n k e i n e n o c h so f r ö h l i c h e n E r i n - Advent: D i e Z e i t der L i c h t e r b e g i n n t n e r u n g e n an vergangene W e i h n a c h t e n , als i c h Foto Zimmermann z u m Beispiel mit d e m g r o ß e n b u n t e n T e l l e r i m T r e p p e n h a u s stolperte u n d alle S ü ß i g k e i t e n , N ü s s e , A p f e l u n d M a r z i p a n d u r c h das T r e p - platte w u r d e v o r z e i t i g z u m S c h w e i g e n gep e n h a u s k o l l e r t e n , so d a ß die N a c h b a r n er- bracht. Ich s p ü r t e d i e O h n m a c h t , d i e u n s i n schreckt die T ü r e n aufrissen. N e i n , d i e s m a l dieser H e i l i g e n N a c h t v e r e i n t e . blieb alles ganz still, u n d a u c h die W e i h n a c h t s Zwei Stunden später führte ich unseren O n k e l M a r x wieder i n die kalte W e i h n a c h t s nacht z u r ü c k i n s e i n fast g e n a u s o kaltes, e i n sames Z i m m e r . G u t e N a c h t u n d d a n k e — b i s Lied im Dezember m o r g e n . S c h n e l l lief i c h z u r ü c k , v o r b e i a n e i n e m B e t r u n k e n e n , der a n der H a u s w a n d Verweile, Sonne, noch ein wenig! lehnte. W e n n der i n e i n e n S c h n e e h a u f e n a m Der Winter ist so lang. S t r a ß e n r a n d fällt u n d e i n s c h l ä f t , w i r d er erfrieUnd wärm die Bäume, ren m ü s s e n , dachte ich. schenk den Blättern In u n s e r e m w a r m e n Z u h a u s e s a ß e n a l l e ein bißchen Lichtgesang. n o c h da, w i e i c h sie m i t O n k e l M a r x v o r e i n paar M i n u t e n v e r l a s s e n hatte. S i e w e i n t e n s i c h Der jubelt hell noch in den Stürmen, aus u n d r i e b e n s i c h fast e i n w e n i g v e r l e g e n d i e die der November bringt, A u g e n , als i c h ins Z i m m e r k a m . bis er im harschen Hauch des Frostes Onkel M a r x wurde irgendwann i m Frühklanglos versinkt. s o m m e r 1941 abgeholt. A l s i c h i h n w i e d e r e i n m a l b e s u c h e n w o l l t e , sagte m a n m i r , geEin Glanz von deinem Reichtum bleibe stern w ä r e n z w e i M ä n n e r i n Z i v i l d a g e w e s e n in unsern Blick gebannt, und hätten ihn mitgenommen. A u f N i m m w i e bis über winterliche Starre dersehen. N i e m e h r h a b e n w i r v o n O n k e l M a r x der Frühling hebt die Hand etwas g e h ö r t . E r ist uns a l l e n u n v e r g e s s e n geHans Bahrs b l i e b e n , w i e dieser H e i l i g a b e n d i n K ö n i g s b e r g . MW. Ein Soldat fährt an die Ostfront Im O s t e n , D e z e m b e r 1944 er Soldat, der i m Z u g e n a c h O s t p r e u ß e n saß, war w ä h r e n d der v e r g a n g e n e n M o nate i n Italien, i n F r a n k r e i c h u n d auf d e m B a l k a n gewesen. E r hatte die N o t der V o l k s d e u t s c h e n i n S e r b i e n gesehen, u n d jetzt rief seine H e i m a t i n gleicher N o t . D i e G l e i s e , ü b e r die der Z u g o s t w ä r t s rollte, w a r e n sonst seine U r l a u b s s t r e c k e gewesen, jetzt f ü h r t e n sie zur F r o n t . A u f d e m Bahnhof seiner H e i m a t s t a d t wartete nicht seine F r a u m i t d e m J u n g e n u n d für d e n A u f e n t h a l t v o n e i n paar S t u n d e n , d e n er i n K ö n i g s b e r g hatte, ließ er s e i n e n R u c k s a c k w i e i n jeder b e l i e b i g e n fremden Stadt, bei der G e p ä c k a u f b e w a h r u n g der W e h r m a c h t . D i e H a n d tastete n a c h d e m S c h l ü s s e l i n der M a n t e l t a s c h e , als er z u seiner W o h n u n g fuhr, die, w i e d u r c h e i n W u n d e r , m i t t e n z w i s c h e n völlig v e r w ü s t e t e n S t r a ß e n z ü g e n erhalten geb l i e b e n war. Er w u ß t e es aus Briefen u n d E r z ä h l u n g e n . — In z a h l l o s e n S t ä d t e n D e u t s c h l a n d s u n d Europas hatte der Soldat die furchtbaren S p u r e n dieses grausamsten aller K r i e g e gesehen, sie w a r e n i h m zur t ä g l i c h e n b e k a n n t e n U m g e b u n g geworden. U n d d o c h b i ß e r die Z ä h n e z u s a m m e n , als die S t r a ß e n b a h n d u r c h die e n d l o s e n S p a l i e r e z e r s t ö r t e r W o h n h ä u s e r , a n d e n R e s t e n des e h r w ü r d i g e n D o m e s , der alten U n i v e r s i t ä t , des Schlosses v o r b e i r o l l t e . D A l s er die W o h n u n g s t ü r mit d e m seltsamen G e f ü h l eines H e i m k e h r e r s öffnete, der d o c h n i c h t z u H a u s e s e i n darf, d e m n o c h der G r u ß seiner L i e b e n i m w o h l v e r t r a u t e n K o r r i d o r entgegenschall, u n d der nur als f l ü c h t i g e r G a s t unter das eigene D a c h tritt, d a griff die A t m o s p h ä r e der R ä u m e fast k ö r p e r l i c h n a c h i h m mit H ä n d e n , die i h n h i n e i n r i s s e n v o n Z i m m e r z u Zimmer. N o c h stand der g r ö ß t e T e i l der M ö b e l , die er so liebte, es gab H a u s r a t i n der K ü c h e , B ü c h e r i m A r b e i t s z i m m e r . A l l e s war g e s ä u b e r t v o n Staub u n d Schutt, u n d sogar die w e n i g e n F e n - l o n e des V o l k s s t u r m e s der Stadt z u r S c h i e ß ster, die h e i l g e b l i e b e n waren, als die D e t o n a - ü b u n g v e r s a m m e l n . t i o n s w e l l e n G l a s u n d T ü r r a h m e n herausrisIm Z u g zur F r o n t s a h der S o l d a t v i e l e O s t sen, hatte seine k l e i n e F r a u v o r der A b r e i s e p r e u ß e n . M a n c h e n k e n n t er a m g r ü n - w e i ß - r o b l i t z b l a n k g e p u t z t B e i der N a c h r i c h t v o n d e n A n g r i f f e n hatte er d a m a l s i m G e i s t e s e i n e n Be- t e n B a n d der M e m e l - M e d a i l l e , a n d e r e n u r a n sitz abgeschrieben. N u n war n o c h so v i e l da, d e m Blick, m i t d e m sie d u r c h das F e n s t e r i n d i e v i e l mehr, als andere b e s a ß e n , d o c h er fuhr m i t Landschaft s c h a u e n . Ü b e r die L a n d s t r a ß e n M a r s c h g e p ä c k zur F r o n t u n d beging z u glei- k n a r r e n F u h r w e r k e m i t F l ü c h t l i n g e n aus d e m G r e n z g e b i e t . Panzer h a l t e n unter d e n B ä u m e n cher Z e i t W i e d e r s e h e n u n d A b s c h i e d . D a ß die D i n g e e i n e n so a n r ü h r e n , d a ß sie so der D o r f s t r a ß e . F r a u e n , d i e n o c h z u g r e n z n a rufen k ö n n e n , i n ihrer verlassenen H i l f l o s i g - h e n O r t e n w o l l e n , u m i h r e H a b e z u retten, keit — d a c h t e er mit h e i ß e n A u g e n . D a lagen d r ä n g e n s i c h i n d e n P e r s o n e n z ü g e n . S i e s i n d i m W o h n z i m m e r auf der C o u c h e i n k l e i n e s r u h i g , w i e es n u r der m i t K a m p f u n d s c h w e r e m Blechauto, d e m e i n R a d fehlte, u n d e i n s c h o n S c h i c k s a l vertraute G r e n z l a n d m e n s c h s e i n fast formloser Stoffhund, der „ W u r s t e l " . M i t k a n n . U n d i m m e r l a u t e r w i r d der R u f der H e i d e m W u r s t e l war s c h o n s e i n j ü n g s t e r Bruder mat. T i e f u n d s c h w e r s c h e i n t das L a n d z u ins Bett gegangen, u n d s e i n J u n g e hatte jahre- atmen, er ruft u n d s c h i c k t seine K i n d e r dort lang nicht ohne i h n einschlafen k ö n n e n . V o n h i n , w o sowjetische P a n z e r i h r e n B o d e n pflüz w e i G e n e r a t i o n e n war das l ä c h e r l i c h e D i n g gen, w o die G r a n a t e n h e r a n o r g e l n u n d w o für k a p u t t g e l i e b t w o r d e n , u n d es lebte n o c h deutsche M ä n n e r , d i e m i t b l u t i g e n B i n d e n u m i m m e r . E r w a n d t e s i c h mit G e w a l t ab u n d ging K o p f e u n d A r m e m ü d e n S c h r i t t e s z u r ü c k w a n ins andere Z i m m e r . Er nagelte die v o m W i n d dern, n e u e K ä m p f e r g e b r a u c h t w e r d e n , d i e i n abgerissene P a p p e w i e d e r ans Fenster des d i e L u c k e n treten. V e r b i s s e n , erbittert w i r d K i n d e r z i m m e r s ; er holte e i n e n L a p p e n u n d der K a m p f g e f ü h r t , a m s c h w e r s t e n dort, w o h e r w i s c h t e die g r o ß e W a s s e r l a c h e v o m F u ß b o d e n d i e F l ü c h t l i n g e k o m m e n , dort, w o der G e g n e r auf. Er m a c h t e sich i n der K ü c h e W a s s e r h e i ß m i t g e w a l t i g e n M a s s e n a n M e n s c h e n u n d M a u n d rasierte s i c h . S e i n e A u g e n u n d seine terial v o n der G r e n z e her v o r s t ö ß t , dort, w o u n H ä n d e s p r a c h e n mit jedem D i n g , das er sah sere S c h l a c h t n i e g e r u n d J ä g e r i n u n e r m ü d l i c h e n Tiefangriffen d e n K a m p f der G r e n a d i e r e oder a n f a ß t e . D a n n war seine Z e i t u m . D i e F r o n t an der u n d F a l l s c h i r m j ä g e r u n t e r s t ü t z e n , w o sie Luft G r e n z e u n d auf d e m B o d e n der o s t p r e u ß i s c h e n che n °PP H e i m a t rief. D o c h w i e d e r r e i ß t es i h m d e n K o p f herum, als er d u r c h das W o h n z i m m e r geht, So ruft die H e i m a t ! D e r S o l d a t h ö r t es lauter u n d mit e i n e m hilflosen L ä c h e l n o b der eigeu n d lauter w ä h r e n d der Fahrt. N u n ist d e r Z u g n e n u n g e w o h n t e n W e i c h h e i t packt er d e n d e rS l d a tf ä h r t W u r s t e l i n seine Tasche, i n der e i g e n t l i c h ^ e n d u ^ ^ ' A r m e n d u r c h die T r a g r i e m e n des R u c k sdaecnk s jedes E c k c h e n für M a r s c h v e r p f l e g u n g u n d andere n o t w e n d i g e D i n g e d r i n g e n d gebraucht :r^nt.Wurstel wird. M i t dem von K i n d e r h ä n d e n weich und * fadenscheinig g e d r ü c k t e n H u n d i m G e p ä c k Es handelt sich bei diesem Text um einen P K geht er z u m Bahnhof, als s i c h die ersten B a t a i l Sonderbericht aus dem Jahr 1944 n G e g n e r Z U s t e n ° ™ s e i v e r s u X n e s «Ä 1. D e z e m b e r 1984 — F o l g e 48 — Seite 9 £05 Cfnmufimblatt Ein „Kolumbus der schwarzen Seele" Vor 80 Jahren wurde Arnold Krieger in Dirschau geboren A uf eine einfache F o r m e l läßt sich das W e r k A r n o l d Kriegers nicht bringen. F ü r viele war er nur e i n Bestsellerautor, o b w o h l er a u c h i n seinen erfolgreichen Büchern hohe A n s p r ü c h e stellte. W a s i h n v o n d e n meisten arrivierten Zunftkollegen unterschied, war sein entschiedenes Eintreten für andere. K r i e g e r hat einen b e t r ä c h t l i c h e n T e i l seiner H o n o r a r e selbstlos für h u m a n i t ä r e Z w e c k e zur V e r f ü g u n g gestellt. A l s S o h n eines M i t t e l s c h u l l e h r e r s am 1.Dez e m b e r 1904 i n D i r s c h a u an der W e i c h s e l geboren, w u c h s er dreisprachig auf, da polnische u n d russische S c h ü l e r A u f n a h m e i m Elternhaus fanden. N a c h d e m S t u d i u m verschrieb er sich als Schriftsteller v o r a l l e m historischen T h e m e n , wie i n s e i n e m S c h a u s p i e l ü b e r d e n erfolgreichen Burgengeneral „ C h r i s t i a n de Wet", das 60 B ü h n e n aufführten. Kriegers unbestechlicher Realismus beeindruckte Ernst Rowohlt, der seine ersten B ü c h e r verlegte. 1934 erschien der R o m a n „Das Blut der L y s a Gora", e i n d ü s t e r e s Epos ü b e r das T h o r n e r Blutgericht v o n 1724. D i e Erdbebenkatastrophe v o n A g a d i r war für i h n ebenso e i n Beispiel menschlicher Ausnahmesituationen, w i e das S c h i c k s a l des ungarischen R e v o l u t i o n ä r s A l e x a n d e r Petöfi. W ä h r e n d der d r e i ß i g e r Jahre wollte Eugen Klopfer i n B e r l i n K r i e g e r s Dostojewski-Schaus p i e l „Fjodor u n d A n n a " inszenieren, für das s i c h zahlreiche B ü h n e n interessierten. D o c h das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m verbot jede Auff ü h r u n g . A l s K r i e g e r n a c h 1945 den W e s t a l l i ierten u n b e q u e m e W a h r h e i t e n servierte, sie- delte er für einige Jahre i n die Schweiz über, wo er für einen an A l b e r t Schweitzer orientierten Pazifismus eintrat. Insgesamt schrieb Krieger, neben seinem u n e r m ü d l i c h e n Engagement für die Befreiung des M e n s c h e n i m „ I r r e n h a u s Europa", zwei D u t z e n d Romane. D i e Jugendrevolte v o n 1968 n a h m er i n „Der K u c k u c k u n d die Z e r r e i ß p r o be" vorweg. Im M i t t e l p u n k t stehen zwei junge M e n s c h e n , die mit der verlogenen W e l t der Erwachsenen nicht fertig werden. D e n Schwerpunkt seines W e r k e s b i l d e n die A f r i k a - R o m a n e . A u f „ H e n d r i k u n d Sannah" ( M a n n ohne V o l k ) u n d „Der dunkle O r d e n " (Der Sohn) folgte als g r ö ß t e r Erfolg „Geliebt, gejagt u n d unvergesen". Der R o m a n erschien zuerst 1955 und ist 1984 neu aufgelegt worden. Krieger gelang es, W e s e n u n d Vorstellungswelt der Schwarzen dokumentarisch z u erfassen. Im Gegensatz z u den meisten R o m a n e n ü b e r Afrika, v e r m i e d er die Perspektive des w e i ß e r . M a n n e s völlig. Das k o m m t bereits i m unruhigen, wechselvollen Sprachrhythmus d e u t l i c h z u m A u s d r u c k , D i e abenteuerliche Geschichte der schwarzen F ü r s t e n t o c h t e r Lisa, deren T r a u m v o n Freiheit tragisch endet, hat sicherlich mehr z u m V e r s t ä n d n i s des schwarzen K o n t i n e n t s beigetragen, als viele gut gemeinten Reden der Politiker. Arnold Krieger: E i n unbequemer Schriftsteller auf der Suche nach W a h r h e i t Foto privat eigenwilligen H ö r s p i e l a u t o r e n zu Unrecht i n den Schatten treten lassen. A r n o l d Krieger war zeitlebens ein unbequemer Schriftsteller, eine Faustfigur auf der Suche nach W a h r h e i t . In seinen letzten L e bensjahren g r ü n d e t e er noch den „ W e l t b u n d freier Menschen". A r n o l d Krieger, der i n Das E c h o auf dieses B u c h war gewaltig. D i e Darmstadt lebte, schonte sich nie. Im A l t e r v o n K r i t i k verglich das W e r k mit Boris Pasternaks 61 Jahren starb er am 9. A u g u s t 1965. E i n „Doktor Schiwago" u n d nannte Krieger einen Freundeskreis versucht seitdem, seine Ideen „ K o l u m b u s der schwarzen Seele". Der große vor dem Vergessen zu bewahren. A f r i k a r o m a n hat allerdings den Lyriker u n d Horst Hartmann Kultur In der Redaktion eingetroffene Neuerscheinungen Brenske, Helmut (Hrsg.): IkonenV e r l a g Rombach, Freiburg. 164 Seiten, 112 farbige A b b . , L e i n e n mit Schutzumschlag, D M 49,80. Keller, Horst: Cavael. Monographie des K ö n i g s b e r g e r K ü n s t l e r s . K l i n k h a r d t & Biermann Verlagsbuchhandlung, M ü n c h e n . 192 Seiten, 37 Farbtafeln, 37 Schwarzweißabb., Werkverzeichnis, Leinen, limitierte Auflage, D M 98,—. Kubach, Erich: Deutsche Dome des Mittelalters. 27., völlig umgearbeitete Auflage des erstmals 1910 erschienenen Blauen Buches v o n W i l h e l m Pinder. V e r l a g Langewiesche, Königstein. 144 Seiten, 152 A b b . , davon 42 farbig, 55 Grundrisse. Cellophanierter Pappband, D M 38,—. Lohkamp, B . : Hannes Schmucker. L e b e n — W e r k — Theorie. M i t e i n e m Verzeichnis aller W e r k e , zusammengestellt von H e l g a Schmucker. V e r l a g K a r l Thiemig, M ü n c h e n . 200 Seiten mit 80 Bildtafeln, davon 43 i n Farbe, sowie 18 einfarbige A b b . i m Textteil u n d 505 A b b . i m Werkverzeichnis. G a n z l e i n e n einband mit mehrfarbigem Schutzumschlag und Schuber, D M 48,—. Markowski, Henry/Buderath, Bernhard: Die N a t u r dem Menschen Untertan. Ö k o l o g i e i m Spiegel der L a n d schaftsmalerei. Kindler Verlag, M ü n chen. 312 Seiten mit 72 Farbseiten u n d 26 Schwarzweißabb., gebunden, D M 42,—. Schmucker, Hannes: O s t p r e u ß e n — Stiller Morgen, 1935; Ostpreußischer See, Jucha, 1937. Kunstdrucke zweier Aquarelle. Verlag Dr. Wolfgang Schwarze, W u p p e r t a l . Format 48 c m x 28 c m . B ü t t e n p a p i e r . Einzelpreis D M 18,50 (zusammen D M 30,—) inklusive V e r s a n d h ü l s e , Porto und Verpackung. Schoon, Greta: Dat wi ö v e r l e v e n . L y r i k u n d Prosa i n Platt. M i t Illustrationen von Rika Thie. Davids Drucke, GÖttingen. 96 Seiten, Paperback, D M 11,—. Straub, Enrico: Berliner G r a b d e n k mäler. Fotografierte Zeugnisse einer wechselhaften Geschichte. Verlag H a u d e & Spener, Berlin. 128 Seiten, 112 A b b . , cellophanierter Pappeinband, D M 19,80. * Nicht immer gab es Hoffnung und Zuversicht Anmerkungen zur Preisverleihung des Ostdeutschen Kulturrates im Funkhaus Baden-Baden uf der Suche n a c h d e m Ostdeutschen i n der Gegenwart" veranstaltet die Stift u n g Ostdeutscher K u l t u r r a t zwei Wettbewerbe: den Hörspiel- und Erzählwettbewerb, diesen i n z w i s c h e n schon z u m 16. M a l e , u n d d e n Komponistenwettbewerb, z u d e m k ü r z l i c h z u m dritten M a l e aufgerufen wurde. Z u m T h e m a des d i e s j ä h r i g e n H ö r s p i e l u n d E r z ä h l w e t t b e w e r b s „ I m m e r gibt es Hoffnung" m i t der Unterzeile „ E r i n n e r u n g e n — T r ä u m e — Begegnungen" h i e ß es i n der A u s schreibung: „Die Hoffnung, z u ü b e r l e b e n u n d also wieder neu z u leben, ist gerade i n den schwersten S t u n d e n g r ö ß e r gewesen als V e r zweiflung u n d scheinbare Ausweglosigkeit, als Resignation u n d P a s s i v i t ä t . H e i m a t u n d Hoffnung s i n d miteinander verschwistert, darum dieser Wettbewerb." N i c h t ohne A b s i c h t s i n d es die F u n k h ä u s e r der Landesrundfunkanstalten — die R u n d funkanstalten n a c h Bundesrecht Deutschlandfunk u n d Deutsche W e l l e stehen noch aus —, b e i d e n e n der Ostdeutsche K u l t u r r a t nach d e n W o r t e n seines P r ä s i d e n t e n , D r . Herbert H u p k a M d B , alljährlich „anklopft", u m für den H ö r s p i e l - u n d E r z ä h l w e t t b e w e r b „Einlaß z u begehren". D i e s m a l war es der S ü d w e s t f u n k Baden-Baden, der s i c h der Bitte bereitwillig geöffnet hatte. D i e ostdeutsche K u l t u r b e d ü r f e d r i n g e n d der Öffentlichkeit, sagte D r . H u p k a , damit lebendig bleibe u n d vielleicht auch erst l e b e n d i g wird, „daß zur K u l t u r unseres V o l k e s i m m e r a u c h der R e i c h t u m all der Landschaften g e h ö r t , die wir heute gern, i n d e m wir leider eine genaue C h a r a k t e r i s i e r u n g umgehen, die Vertreibungsgebiete nennen". W a s freilich d e n L e i t g e d a n k e n des W e t t bewerbs angeht, so m u ß t e n sowohl H u p k a als a u c h der M o d e r a t o r der Veranstaltung, Dr. J ö r g Bernhard Büke, eingestehen, „daß M e l a n cholie, B e d r ü c k u n g , A n g s t , Ausweglosigkeit" und „Enttäuschung und Verzweiflung überwiegen, nicht nur dort, wo v o n , Flucht u n d V e r treibung' berichtet wird, sondern a u c h dort, w o Gegenwartsstoffe aufgegriffen werden". O b es n u n an diesem w o h l nicht erwarteten Ergebnis oder an d e m strengen M a ß s t a b bei der Urteilsfindung der J u r y gelegen haben mag, a u c h i n diesem Jahr, wie schon 1983, wurde auf die V e r g a b e eines Ersten Preises verzichtet. „Der Ostdeutsche Kulturrat m u ß s i c h mit den ausgezeichneten A r b e i t e n identifizieren k ö n nen", nannte H u p k a als B e g r ü n d u n g hierfür. In der Feierstunde i n Baden-Baden lasen die T r ä g e r der b e i d e n zweiten Preise, der 1954 i m V o g t l a n d geborene u n d dort aufgewachsene, 1980 ü b e r W e s t - B e r l i n i n die Bundesrepublik Deutschland abgeschobene u n d nun i n G ö t tingen studierende Utz Rachowski und die 1937 i m Burgertland geborene Und i n K ä r n t e n aufgewachsene L i n d e Rotta Textstellen aus ihren p r e i s g e k r ö n t e n A r b e i t e n . Rachowski beschreibt i n seiner Skizze „Der letzte Tag der K i n d h e i t " treffend und treffsicher seine Betroffenheit a m Tage des Einmarsches v o n T r u p p e n des W a r s c h a u e r Paktes i n die seinem H e i m a t dorf unmittelbar benachbarte Tschechoslow a k e i u n d das damit markierte Ende der K i n d h e i t des D r e i z e h n j ä h r i g e n . Linde Rotta sieht sich i n ihrer E r z ä h l u n g „Ganz L o n d o n liegt i m Sonnenschein" als jenes s i e b e n j ä h r i g e K i n d , das Ende 1944 den V o r m a r s c h der sowjetischen A r m e e durch ihre H e i m a t erlebt hat u n d nun nach 40 Jahren noch immer auf der vergeblichen Suche nach S i n n u n d Selbstvers t ä n d n i s schmerzliche Ratlosigkeit u n d bleibende Trauer empfindet. A u c h für die A r b e i t e n v o n Frederike Frei, 1945 i n N o r d d e u t s c h l a n d geboren u n d dort aufgewachsen, v o n Dr. Johanna v o n H e r z o genberg, 1921 i m B ö h m i s c h e n geboren u n d v o n der Landschaft g e p r ä g t , u n d v o n BritaA n d r e a Nasarski, 1954 i n Berlin geboren u n d dort b e i m Rundfunk tätig, die alle mit einem dritten Preis ausgezeichnet wurden, gilt die Erkenntnis, d a ß es sich hier u m die literarische Verarbeitung v o n Erlebnissen handelt, die ohne den Z w e i t e n W e l t k r i e g u n d die nachfolgende Aufteilung Deutschlands nicht denkbar w ä r e . D a ß freilich die eine Sparte, die der W e t t b e w e r b i n guter A b s i c h t einbeziehen will, das H ö r s p i e l n ä m l i c h , nicht oder nur sehr selten z u m Zuge kommt, mag an den dramaturgischen A n s p r ü c h e n der medienspezifischen Form, vielleicht aber auch daran liegen, d a ß hier die Schwelle der Realisierbarkeit i m elektronischen M e d i e n b e r e i c h v o n diesem m ö g l i c h e r w e i s e zu hoch angelegt ist. Andererseits beschwor gerade die A t m o s p h ä r e der diesmal gastgebenden Rundfunkanstalt die Erinnerung an zumindest drei ostdeutsche P e r s ö n l i c h k e i t e n , die, jede auf ihre W e i s e , zu den Pionieren des Rundfunks i n D e u t s c h l a n d g e h ö r e n u n d deren W u r z e l n sich in W i r k e n und W e s e n aus Ostdeutschland herleiten: H a n s Bredow, der Schöpfer des deutschen Rundfunks, 1879 i n Schlawe i n P o m m e r n geboren (nach ihm ist die S t r a ß e benannt, die d u r c h das G e l ä n d e des S ü d w e s t funks führt), F r i e d r i c h Bischoff, 1896 i n N e u mark i n Schlesien geboren u n d Intendant nicht nur des Schlesischen Rundfunks bis 1933, sondern auch des S ü d w e s t f u n k s von 1946 bis 1965, s c h l i e ß l i c h K a r l Sczuka, 1900 i m Hultschiner L ä n d c h e n geboren und einstmals Hauskomponist der F u n k h ä u s e r i n Breslau u n d Baden (nach ihm ist ein Hörspiefpreis des S ü d w e s t f u n k s benannt). N i c h t nur Dr. Herbert H u p k a als Veranstalter, auch Dr. Hubert Locher, der gastgebende Programmdirektor Hörfunk und stellv. Intendant des S ü d w e s t f u n k s , u n d Ministerialdirigent Fuchs, der die Preise i m N a m e n von Bundesinnenminister Friedrich Z i m m e r m a n n ü b e r r e i c h t e , zitierten nicht allein die N a m e n . H i e r spannte sich jener Bogen, der zugleich die Legitimation für die A r b e i t des Ostdeutschen Kulturrates ist. Heinz Rudolf Fritsche Die Redaktion b e h ä l t sich einzelne Rezensionen vor. Themen um Flucht undAuflösun Bernsteinarbeiten von Jan Holschuh im Deutschen Elfenbeinmuseum as Deutsche Elfenbeinmuseum i n Erb a c h / O d e n w a l d zeigt noch bis zum 31. Dezember täglich v o n 10 bis 12.30 Uhr u n d v o n 14 bis 17 Uhr (Katalog ist erhältlich) zwei Sonderausstellungen: das Ergebnis des internationalen Wettbewerbs 1984 „Passform" und „Jan H o l s c h u h : Bernstein '84". Die erste A u s s t e l l u n g p r ä s e n t i e r t die A r b e i ten junger N a c h w u c h s k ü n s t l e r , die sich mit dem Werkstoff Elfenbein beschäftigt haben. Die Schau mit Bernsteinarbeiten von Jan H o l schuh, ü b r i g e n s lange Jahre k ü n s t l e r i s c h e r Leiter der K ö n i g s b e r g e r Bernsteinmanufaktur u n d Lehrer an der dortigen Kunst- u n d G e werk-Schule, kommt auch nicht v o n ungefähr, ist doch dem Deutschen Elfenbeinmuseum ein Bernsteinkabinett angeschlossen, dessen E x ponate zum g r o ß e n T e i l noch aus K ö n i g s b e r g stammen. Museumsdirektor Dr. H a n s - W e r n e r Hegemann schreibt i m V o r w o r t zum Katalog der Ausstellung: „ 1975konnte erstmals eine große Bernsteinausstellung gezeigt werden. Unter den Exponaten befanden sich auch frühe Bernsteinarbeiten — G e r ä t e und Kleinplastik e n — von Jan H o l s c h u h . . . In seinen A r b e i t e n aus dieser frühen Zeit deuteten sich bereits besondere k ü n s t l e r i s c h e Beziehungen H o l schuhs zu dem Werkstoff Bernstein an, die er unter den Z w ä n g e n der manufakturellen Produktionsmethoden damals noch nicht durchgehend realisieren konnte. Befreit von diesen Z w ä n g e n faßte H o l s c h u h nun Jahrzehnte s p ä ter i n Erbach den E n t s c h l u ß , auch als Berns t e i n k ü n s t l e r sein Oeuvre mit A r b e i t e n abzurunden, die dieses M a t e r i a l unter ü b e r r a schend neuen A s p e k t e n z e i g e n . . . " Di „Bernstein hat m i c h schon i n den zwanziger Jahren als Wortbegriff angezogen und gefesselt", e r l ä u t e r t H o l s c h u h seine N e i g u n g z u m „Gold der Ostsee". Der g e b ü r t i g e Hesse, Jahrgang 1909, berichtet weiter: „Ich erlebte durch ihn, wie Unruhe und Empfindsamkeit wuchsen, wie die Vielfältigkeit seiner Formen und Farben einen dauernden Reiz, zu immer neuen Formulierungen zu kommen, a u s ü b t e n . Ich erlebte auch, was Behutsamkeit i m Umgang mit dem kostbaren Werkstoff bedeutet." „Meine privaten Bernsteinarbeiten", bedauert der Künstler, „sind verschollen. Eine A n z a h l v o n G e m m e n verbrannte i n Königsberg. N a c h 50 Jahren halte i c h nun wieder Bernstein in den H ä n d e n . Längst Vergangenes wird wieder lebendig. M i t dieser neuen K o n taktaufnahme schrumpft die Z e i t . . . W i e unter Zwang kreisen die T h e m e n u m Flucht u n d Auflösung. W a s ich für ü b e r w u n d e n hielt, wird wieder lebendig, d r ä n g t sich immer wieder neu auf und vermischt sich mit G e g e n w ä r t i gem, mit dem Fragen um die Existenz des Menschen und den Zweifeln, die h i n t e r g r ü n dig unseren A l l t a g durchsetzen." In den ü b e r 60 A r b e i t e n des K ü n s t l e r s , die in Erbach zu sehen sind, zeigt sich immer wieder, was Dr. Ulla Stöver, Geschäftsführerin der G e sellschaft für Goldschmiedekunst e. V . H a m burg, einmal ü b e r Jan H o l s c h u h gesagt hat: „Er will den Schlaf des einstmals lebendig O r g a n i schen nicht stören, T r ä u m e der S c h ö p f u n g nicht deuten und Verschleiertes nicht e n t b l ö ß e n . . . Ihm geht es darum, dem W u n d e r , d e m Unwiederholbaren, behutsam, gleichsam tradierend eigenes Erleben anzuvertrauen." S i S £05 Cftptojßmblatt Jugend I. D e z e m b e r 1984 - F o l g e 48 - Seite 10 Der erste Cindiuck ist oft entscheidend Mit der richtigen B e w e r b u n g steigen auch d i e Cinstellungschancen Name,Geburtstag,-ort,Staa sanjehongke t.Farn, lienstand, Schulbildung, Wehrdienst, Bern saus bildung, berufliche Tätigkeit. A u c h für den Aufbau des eigentlichen Bewerbungsschreibens gibt es einigeguteAnhaltspunkte.Alserstesmußesaußerl i c h p e r f e k t s e i n | D I N A 4 - F o r m a t , S c h r . f t b ü d Rand Absätze, Rechtschreibung, Zeichensetzung), und sein Inhalt sollte übersichtlich sein. M a n verfahrt am besten nach folgendem Schema: Wichtige persönliche Daten, Kenntnisse, Fähigkeiten bisherige Erfolge, Referenzen. Übertreibungen fallen dabei nur negativ auf. Man sollte möglichst knapp und genau erklären, warum man die Stelle haben will und sich zutraut. Besonderheiten sollten erläutert und begründet werden, z. B. Unterbrechung der Berufslaufbahn oder Arbeitsplatzwechsel. Tja, liebe Freunde, jetzt gehts wieder tos: Das GeschenkeAussuchen meine ich. Denn Weihnachten steht bekanntlich vor der Tür. Im großen und ganzen lassen sich in diesen Tagen zwei Vorweihnachts-Typenbeobachten.Dereine hat keine Schwierigkeiten, nette Gaben für die lieben Anverwandten oder Freunde auszusuchen (zur Not darfs auch ein MichaelJackson-Album für die Großmutter oder gar ein Paar Rennski für Opa sein —wenn die beiden damit nichts anfangen können, dürfen sie's halt dem Enkel zurückgeben, der ganz bestimmt nicht beleidigt ist), kann sich aber selbst nicht entscheiden: Soll man das Mofa auf den Wunschzettel setzen — oder nur eine Stereo-Anlage und lieber noch drei Jahre bis zum 18. Geburtstag warten, um dann gleich eine 500er Honda auf (oder neben) den Gabentisch stellen zu lassen? Der andere Vorweihnachts-Typ hat in bezug auf die eigene Person keine Probleme. Entweder weiß er schon seit dem 25.12.1983, was der Weihnachtsmann diesmal zu bringen hat oder aber er vertraut auf dessen Ideenreichtum und läßt sich überraschen. Schwieriger wird es für ihn aber, wenn er selbst für andere etwas besorgen will: Kann man der Tante, deren häufige Einladungen zum Abendessen die lieben Verwandten nur folgen, wenn sie sich unterwegs noch an der Pommesbude vollstopfen konnten, wirklich ein Kochbuch schenken, ohne sie tödlich zu beleidigen? Probleme über Probleme, wie man sieht — eigentlich komisch, daß da vor mir noch niemand die ideale Lösung gefunden hat, die da lautet: Weg vom Gegenständlichen! Verschenkt Geld! Nach der Faustregel: Immer rund 5 DM weniger verschenken, als man seiher zu erwarten hat! Das wäre doch das Ende aller Nöte. Oder? fragt Lorbaß Die Bewerbungsunterlagen umfassen außer dem Lebenslauf Zeugnisse und Lehrgangsbescheinigungen, Referenzen und Arbeitsproben (alles in Kopien). Bei größerer Anzahl sollten die Anlagen numeriert und im Anschreiben vermerkt sein. Kommt nun eine Aufforderung des Arbeitgebers, sich bei ihm persönlich vorzustellen, ist ein Teilerfolg schon erreicht. Und diese Chance sollte man nutzen, indem man sich auf das Vorstellungsgespräch gut vorbereitet. Das betrifft die Unterredung an sich, aber auch das Auftreten des Bewerbers und sein Äußeres. Der erste Eindruck ist nämlich sehr oft der entscheidende. Sollte die erste Bewerbung nun nicht gleich zum Erfolg führen, nur nicht den Mut verlieren! Meist .. und wenn er früh pensioniert werden will, dann sollte er politischer Beamter werden" sind sachliche und nicht persönliche G r ü n d e für Zeichnung aus „Hamburger Abendblatt" einen Mißerfolg verantwortlich. Man sollte seine Erfahrungen bei neuen Bewerbungen verwerten — In einer Zeit, da Arbeitsplätze rar sind, die A r - und systematisch abgehandelt werden, um das In- und Optimist bleiben! beitslosenzahl längst die Zwei-Millionen-Marke teresse des zukünftigen Arbeitgebers zu wecken. Zum Thema „Weg zum passenden Arbeitsplatz" Zur Bewerbung gehört ein Lebenslauf mit Lichtüberschritten hat, ist die richtige Bewerbung für einen attraktiven Arbeitsplatz wichtiger denn je. bild, der möglichst tabellarisch aufgebaut sein soll- stellen übrigens alle A r b e i t s ä m t e r u m f a s s e n d e Bronp „Richtig" sollte sie im Inhalt, aber auch der Form te. Dabei hat sich folgende Gliederung bewährt: schüren zur Verfügung. nach sein. Daher ein paar Tips, wie man sich seinem erwünschten Arbeitgeber im „rechten Licht" präsentiert. Wer sich bewirbt, muß überzeugen; er muß es verstehen, seine persönlichen und beruflichen Qualitäten möglichst gut zu „verkaufen". Das fängt mit der ansprechenden Form des Bewerbungsschreibens an, das — auch wenn man mehrere „Eisen im Feuer" hat — keinesfallsfotokopiert oder vervielfältigt sein darf. In höflichem, sachlich-selbstbewußten Ton sollten die wichtigsten Fragen übersichtlich Der Deutschlandtag der Jungen Union am verganZumindest diesmal konnte also die Aufgabe völgenen Wochenende in Berlin brachte die Entschei- kerrechtlicher Positionen durch den der C D U / C S U dung: Mit deutlicher Mehrheit wurde der — aber nahestehenden Jugendverband verhindert werden, immerhin von einer beachtlichen Minderheit ge- das Unbehagen über zukünftige Entwicklungen aber' stützte — Antrag des Bundesvorstandes, „daß von blieb bei vielen Delegierten. Kritisiert wurde auch, deutscher Seite die polnische Westgrenze nicht daß das Thema „Deutschlandpolitik" allzu gemehr in Frage gestellt wird", abgelehnt. schäftsmäßig und ohne innere Anteilnahme angegangenwurde. So sei der Symbolcharakter der geteilVor allem Friedbert Pflüger, Pressesprecher des ten deutschen Haupstadt Berlin, wo die Tagung stattBundespräsidenten und Mitglied des JU-Bundesvor- fand, weder in den Reden oder Diskussionen noch im standes, hatte den Leitantrag mit dieser völker- Beiprogramm deutlich geworden: Obgleich gerade Im Sommer dieses Jahres konnte das „Live" rechtswidrigen Forderung ausgearbeitet, er kämpfte von den jüngeren JU-lern viele sicher noch nie Berlin eröffnet werden und an der hohen Besucherzahl auch bis zur endgültigen Abschmetterung am Sonnbesucht hatten und hier konkretes Anschauungsmazeigte sich bald, daß sich die Investitionen gelohnt abend gegen 22 Uhr um die Stimmen der Delegierten. terial zum Thema Deutschland in Form von Mauer haben. Man hofft, daß sich die Einrichtung bald sel- Doch insbesondere die Junge Union in Bayern, im oder Brandenburger Tor greifbar nahe gehabt hätten. ber tragen wird. Besonders angesprochen fühlen Rheinland und in Schleswig-Hostein machten den dürften sich die 14- bis 16jährigen,denen aufgrund außer von der rechten Hand Weizsäckers (JU-Spott Trotz der mehrfach bekundeten Überzeugung, daß des alkoholfreien Ausschanks der Zugang zum am Ende der Tagung: „Weizsäckers linke Hand") die deutsche Frage offen sei, schien doch das Denken „Live" bis 22 Uhr erlaubt ist. Großes Interesse an auch vom Vorsitzenden Bohr propagierten Kurs der Mehrzahl der Delegierten am Status quo oriendem Projekt haben auch Eltern, die sich bei einem nicht mit. A m Ende verabschiedeten die Delegierten tiert zu sein. Unter der Uberschrift „An der DeutschTag der offenen Tür von der ansprechenden Atmo- dann ein Papier, in dem sich die J U dafür einsetzt, landpolitik hat sich die Junge Union verhoben" sphäre in der „gesundheitsbewußten" Diskothek „das Heimatrecht von Millionen Polen nicht in Frage" schrieb Karl Feldmeyer in der „Frankfurter Allgeüberzeugen konnten. zu stellen, zugleich aber darauf hinweist, daß die Öst- meinen Zeitung" dazu: „Wenn jenseits des SpektaDas erste Projekt der „Pusteblume" war somit er- verträge keine Grenzanerkennungsverträge darstel- kels um die ...Oder-Neiße-Grenze auf diesem folgreich. Weitere sind geplant. Dazu gehört auch len. Neben dem Selbstbestimmungsrecht der Polen Deutschlandtag der Jungen Union etwas wirklich benach wie vor die Vorstellung einer alkoholfreien wird auch das Selbstbestimmungsrecht der Deut- eindruckend, ja beunruhigend war, dann die DiskreKneipe, in der unter dem Motto „Kunst und Kom- schen bejaht und außerdem die Forderung nach panz zwischen dem verbalen Bekenntnis zur Einheit munikation" kulturelle Veranstaltungen angeboten Volksgruppenrechten für die Deutschen im osteuro- und dem Verzicht darauf, nachzufragen, wie man ihr werden sollen. Gisela Weigelt päischen Machtbereich erhoben. denn näherkommen könnte." \ , G. Polnische westgrenze nicht anerkannt Junge Union bekräftigt auf Deutschlandtag das Selbstbestimmungsrecht €s geht auch ohne ß i e r und Schnaps In Hagen wurde die erste Null-Promille-Diskothek eröffnet Bislang einmalig in der Bundesrepublik ist die erst vor kurzem in Betrieb genommene Null-Promille-Diskothek „Live" in Hagen. In dieser ganz normalen Diskothek mit Lichtorgel, großer Tanzfläche und lauter Musik gibt es eine Besonderheit: Zur Erfrischung werden wohlschmeckende alkoholfreie Mixgetränke anstelle von Bier und Schnaps angeboten. Die Idee dazu entstand bereits vor drei Jahren, als der „Verein für alkoholfreie Begegnung" unter dem Namen „Pusteblume" ins Leben gerufen wurde. Seine Gründungsmitglieder kamen alle aus der Sozialarbeit und hatten beruflich mit dem Alkoholproblem zu tun. Gemäß der Satzung wollte man über die Möglichkeit der alkoholfreien Begegnung dem Alkoholmißbrauch vorbeugen und Bedingungen s< haffen, unter denen es auch Alkoholkranken und -tjelährdeten möglich ist, abstinent zu bleiben. Ein Jahr nach der Gründung war der Verein Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und darüber hinaus auch gemäß §9 des Jugendwohlfahrtsgesetzes ein Träger der freien Ju- . Ihilfe. ManplanteeineEinrichtungaufzubauen, in der vorbeugend gegen Alkoholismus — insbesondere bei Jugendlichen —vorgegangen werden sollte. Dazu wollte man eine Kneipeeröffnen, inder nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden. Doch die Umsetzung der Idee scheiterte bereits an geeigneten Räumlichkeiten, die aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht angemietet werden konnten. So war es zunächst eine Notlösung, daß man erst einmal als „ambulantes Getränketeam" durch die Hagener Jugendzentren reiste und dort bei Veranstaltungen den jungen Leuten ein umfangreiches Angebot alkoholfreier Getränke präsentierte. Auch die älteren Bürger Hagens wurden in die Aufklärungskampagne miteinbezogen, indem sich bei Straßen- und Stadtteilfesten an den Informationsständen der „Pusteblume" immer wieder Gespräche über die gesellschaftlichen Trinkgewohnheiten ergaben. 1983 wurden die Pläne dahingehend geändert, daß anstatt einer Kneipe eine Diskothek eingerichtet werden sollte, da man sich von einem solchen Projekt versprach, daß es wirtschaftlich eigenständig arbeiten würde. So kam es, daß zu Beginn dieses Jahres die Stadt Hagen dem Verein ein Wirtschaftsgebäude überließ, das mit Unterstützung von Stadtverwaltung und Jugendamt binnen weniger Monate unter einem Kostenaulwand von 150000 D M zu einer Diskothek ausgebaut wurde, die jedem musik- und tanzbegeisterten Jugendlichen gerecht wird. u r z m e l d u n g e n & t e r m i n e + + + k u r z m e l d u n g e n & t e r m i n e + + + k u r z m e l d u n g e n & ter unter polnischer bzw. sowjetischer VerwalAusländerzahl an Schulen wächst wärtig tung stehenden deutschen Ostgebiete einvernehmWiesbaden — Rund 8,6 Prozent der Schüler an allgemeinbildenden Schulen waren 1983 Ausländer. Nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ist damit die Zahl der ausländischen Schüler um 3,5 Prozent gestiegen. Bei den Studenten betrug der Anteil der Ausländer zum gleichen Zeitpunkt 5,5 Prozent. Auch FJS unterschrieb bei GJO Hamburg — Mit großem Erfolg weiter läuft die Aktion „Bürger für die Wiedervereinigung" der Gemeinschaft Junges Ostpreußen: Auch Bayerns Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender Franz Josef Strauß hat inzwischen — ebenso wie viele andere prominente Politiker — durch seine Unterschrift an die Bundesregierung appelliert, sich „aktiv für eine Lösung der deutschen Frage einzusetzen". Mit der G J O der Meinung, daß „die Wiedervereinigung Deutschlands in seinen rechtmäßigen Grenzen Voraussetzung für den Frieden in Europa ist", daß „eine endgültige Entscheidung der deutschen Frage nicht ohne Befragen des deutschen Volkes möglich ist" und daß „die Frage der gegen- lich mit unseren östlichen Nachbarn gelöst werden muß" waren bislang viele tausend Deutsche. Da immer noch zahlreiche Listen — sie sind erhältlich bei der GJO, Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 — angefordert werden, soll die Aktion nun noch bis zum Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Ostpreußen zu Pfingsten 1985 in Düsseldorf fortgesetzt werden. 1. Kölner Treff des GDS Bonn — Der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Gesamtdeutschen Studentenverbandes (GDS) veranstaltet zwischen dem 14. und dem 16. Dezember 1984 in Köln ein Seminar, das unter der Fragestellung „Blockbindung ohne Alternativen?" steht. Er will auf dieser Tagung über die historischen, politischen, juristischen und ökonomischen Aspekte der Westbindung der Bundesrepublik Deutschland informieren und diskutieren sowie nach den Bedingungen für andere Optionen fragen. Die Veranstaltung ist als Auftakt einer Reihe von Seminaren gedacht, die unter der Bezeichnung „Kölner Treff" zweimal jährlich stattfinden sollen. Eingeladen sind Schüler, Studenten und Jungaka- demiker im Alter von 15 bis 35 Jahren. Der Teilnehmerbeitrag beläuft sich auf 20 D M . Anmeldungen und Anfragen sind zu richten an: Peter Boßdorf, Bornheimer Straße 8, 5303 Bornheim 2. Wahlen der Schlesischen Jugend Bonn - Auf dem Bundesgruppentag der Schlesischen Jugend wurde der bisherige Bundesvorsitzende, der 25jährige Bonner Student Hartmut K o sehyk einstimmig bei einer Enthaltung in seinem Amt bestätigt. Zu stellvertretenden Bundesvorsitzenden wählten die in Essen tagenden Delegierten Ernestine Drescher, Harald Bennefeld und Peter Oprzondek. Bundesvorstand der Schleen U Der e n übrige Sieht Ste V u Schatzmeister S r n ^ n l ^ Ä i . a t z m e i s t e r Torsten KUn, w ^ l i e l' • f o l R t a u s ; Sch 0 1 7 1 3 5 F i n k e S t e l l v ShrP P ^ Ü n " , ^ ' " Schriftfuhrer Fnedhold Pede, Pressesprecher Christoph t ' Ä Pjul Hansel, Stefan Swoboda, K a i ! Ingo Weule, Gerhard Kofier und Dieter Pritz Be^rntenR, H H e r t e n aus dem gesamten Bundesgebiet einschließlich West-Berlin h , d e n n H e i n S rGeorg tMartsch, T Hans-Reinhard ß - Wendt" HeinzFink a n k d l ? V t a n d s m i t l i e d e Leopold W.eczorek, Wolfgang Haida, Herbert Thiemann und Edith Harbarth ab 1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 11 txis £fnmufknblatt In mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen Erich Hennemann erarbeitete eine beispiellose Dokumentation des Gumbinner Bezirks Großwaltersdorf F.i last jeder o s t p r e u ß i sche Stadt- und Landkreis besitzt inzwischen seine D o kumentation in F o r m eines Kreisbuchs. N u r wenige S t ä d t e oder Dörfer dagegen sind in entsprechender Literatur dokumentiert worden. Geradezu beispielhaft ist deshalb das W e r k v o n Erich H e n n e m a n n ü b e r den Bezirk G r o ß waltersdorf im K r e i s G u m b i n n e n , das die Beschreibungen v o n 23 G e m e i n d e n des K i r c h spiels G r o ß w a l t e r s d o r f sowie v o n den G e m e i n d e n Bahnfelde, Frankenhof und dem Ort Grünweiden enthält. Bezirk GroOwaltersdorf Der Herausgeber betont, d a ß dieses Buch denjenigen Landsleuten, die die H e i m a t d ö r f e r n o c h aus eigener A n s c h a u u n g kennen, das E r i n n e r n an die unvergessene H e i m a t erleichtern wird, und „für die Nachfolgegenerationen, also für die K i n d e r , E n k e l k i n d e r u n d für die weiteren N a c h k o m m e n , kann dieses zusamm e n g e f a ß t e W e r k dazu dienen, sich ü b e r die H e i m a t ihrer Vorfahren zu informieren". h ä n g e n d darstelle. Der W e r t der A r b e i t liege vor allem darin, d a ß eine Fülle von bisherigen Sammlungs- und Arbeitsergebnissen für jede Einzelgemeinde des Kirchspielbezirks Großwaltersdorf nach einem besonderen O r d nungsprinzip v o m Verfasser niedergelegt worden sei. (Schwiegsein), Sprindort (Szurpupchen) und Tellrode (Groß Tellitzkehmen). Die in K l a m mern genannten früheren Ortsnamen, die auf A n o r d n u n g des P r e u ß i s c h e n Innenministeriums von 1924 (nicht von 1938) g e ä n d e r t wurden, klingen heimatlicher und sind vertrauter, als die amtlichen Namen, die zum Kriegsende verwendet wurden und die auch dem Nicht Erich H e n n e m a n n hat seinem Buch neben o s t p r e u ß e n fremd vorkommen. zwei Kartenskizzen ein umfangreiches Q u e l lenverzeichnis und eine Liste derjenigen Das Ordnungsprinzip von Hennemann erLandsleute vorangestellt, die ihm bei der Be- leichtert dem Benutzer das Nachschlagen. So schaffung von Dokumentationsmaterial be- findet er vor jedem Ort den N a m e n des K i r c h hilflich waren, es sind 89 Mitglieder. spielbezirks, den N a m e n des Amtsbezirks, die Einwohnerzahl von 1939 und die GemeindeDer erste Teil e n t h ä l t einen geschichtlichen größe. Es folgen ein G e s c h i c h t s a b r i ß und die Ü b e r b l i c k von der Vorzeit bis ins 19. Jahrhun- B e v ö l k e r u n g s e n t w i c k l u n g , eine Beschreibung dert, eine Schilderung des erdgeschichtlichen der Lage und des Ortsbildes, eine Schilderung Aufbaus des Bodens und ein O b e r f l ä c h e n b i l d der landwirtschaftlichen V e r h ä l t n i s s e mit der Landschaft sowie eine Nennung der w i c h - allen Betrieben, gewerbliche Verhältnisse, tigsten G e w ä s s e r , z. B. der Rominte, der Pissa, Verwaltung, V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e und Post, der Schwentischke usw. Die folgenden A b - K i r c h e und Schule sowie eine Liste der gefalschnitte sind der L a n d - und Forstwirtschaft lenen und v e r m i ß t e n Soldaten, a b s c h l i e ß e n d gewidmet, dem Gewerbe und dem Handwerk, ein Verzeichnis der H ä u s e r , Höfe und A n w e der Verwaltung und den V e r k e h r s v e r h ä l t n i s - sen mit den N a m e n der H a u s h a l t s v o r s t ä n d e sen, der Kirche und dem Schulwesen, Organi- und der Ehefrauen nach dem Stand von 1944. sationen und bedeutenden P e r s ö n l i c h k e i t e n sowie dem Ersten und dem Zweiten W e l t k r i e g Es ist i n der Tat eine enorme Leistung, die mit seinen Folgen. hier vollbracht worden ist. In seinem V o r w o r t bemerkt Erich Hennem a n n a u ß e r d e m : „So wird beschrieben, wann und wie die Dörfer dieser Region unserer anges t a m m t e n H e i m a t entstanden sind, wie sie sich entwickelt u n d was die Bewohner i n den letzten Jahrhunderten erlebt haben, wobei besonders an die schweren Z e i t e n erinnert wird. Es ist s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , d a ß ü b e r die V o r g ä n ge in d e n b e i d e n W e l t k r i e g e n sowie ü b e r Ereignisse der Flucht u n d V e r t r e i b u n g berichtet w i r d . Diese Schrift e n t h ä l t aber auch vielfältige Beschreibungen der G e m e i n d e n und ihrer E i n richtungen, die s i c h d u r c h den Fleiß und die Treue ihrer Bewohner zu stattlichen G e m e i n wesen entwickelt haben. D a r ü b e r hinaus wird ü b e r besondere S c h ö n h e i t e n der Landschaft berichtet. V e r z e i c h n i s s e der H ä u s e r , Höfe und A n w e s e n i n V e r b i n d u n g mit den O r t s p l ä n e n vorr allen G e m e i n d e n e r g ä n z e n die Berichte, Erinnerungsbilder tragen z u m besseren V e r s t ä n d n i s der Beschreibungen bei." Der zweite Teil e n t h ä l t Berichte von folgenden G e m e i n d e n : Austfelde (Austinlauken), Bahnfelde (Jucknischken), Birkenhöhe (Schmulken), Brauersdorf (Karklienen), B r ü c k e n t h a l (Samelucken), Erlengrund (Alt und N e u Maygunischken), Frankenhof (Didsziddern), Girnen, Großwaltersdorf (Walterkehmen), Heinsort (Sodehnen), Hoheneck (Pillkallen), J ä g e r s h a g e n (Ribbinnen) mit D o m ä n e Grünweiden (Grünweitschen), Jürgendorf (Jogelehnen), Laurinshof (Warschiegen), Matzhausen (Matzukehmen), Peterstal (Schestocken), Pfälzerort (Drutischken), Pfälzerwalde (Budszedszen), Praßfeld (Praßlauken), Roden (Rödszen), Schulzenwalde (Buylien), Schwarzenau (Jodszen), Schweizerau Es e r ü b r i g t s i c h fast, z u sagen, d a ß die Z u sammenstellung dieses Buches nur in m ü h e voller K l e i n a r b e i t erfolgen konnte. Das erforderliche M a t e r i a l war v e r s t ä n d l i c h e r w e i s e nicht so umfangreich, d a ß für jede G e m e i n d e eine l ü c k e n l o s e D o k u m e n t a t i o n vorgelegt w e r d e n konnte. Besonders erschwerend wirkt sich ja die Zersiedlung der Bewohner aus, die seit der Flucht u n d V e r t r e i b u n g ü b e r a l l i n der W e l t leben. Eine Sammlung von Predigten und Andachten ostpreußischer Pfarrer Der G u m b i n n e r Kreisvertreter Dietrich G o l d b e c k hebt hervor, d a ß es sich bei dieser umfangreichen S a m m l u n g um ein W e r k handelte, das erstmalig die V e r h ä l t n i s s e eines g r ö ß e r e n Teilgebiets des Kreises zusammen- ieses Bändchen kam genau zur richtigen Zeit, u m in den stillen W o c h e n des Jahres darin lesen zu k ö n n e n . Es e n t h ä l t i m merhin 40 Predigten und A n d a c h t e n vop 25 ostpreußischen Pfarrern, deren Herkunftsort bei jeder Textstelle vermerkt ist. Vorangestellt wurden die letzte Predigt, die Pfarrer W i l h e l m D Die 1. Kavallerie-Division/24. Panzer-Division in Bildern Vi Erich Hennemann, Bezirk Großwaltersdorf. Im Kreis Gumbinnen, Ostpreußen. Selbstverlag: Erich Hennemann, Schulstraße 41, 2300 Klausdorf. 630 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und Kartenskizzen, broschiert, 45 DM. „Uns ward aber dennoch geholfen" Von Pferden auf Panzer umgestiegen "on vielen Einheiten der deutschen W e h r m a c h t gibt es eine D i v i s i o n s - oder gar Regimentsgeschichte, die bereits vor etlichen Jahren verlegt w u r d e n und heute fast alle vergriffen sind. D a r u m ist es u m so h ö h e r zu bewerten, d a ß jetzt, beinahe vierzig Jahre nach dem schrecklichen Ende des Z w e i t e n Weltkriegs, e i n Buch erschienen ist, das die Geschichte der 1. K a v a l l e r i e - D i v i s i o n u n d s p ä t e r e n 24. P a n z e r - D i v i sion i n Fotos dokumentiert. N a t u r g e m ä ß bleibt Soldaten i m Einsatz keine Zeit z u m Fotografieren, dennoch ist das Ergebnis, das Reinhard H a u s c h i l d hier vorgelegt hat, beachtlich. Er betont, d a ß die Bildbeschaffung ä u ß e r s t m ü h e v o l l war u n d viele Fotos eher private statt dokumentarische Aussagekraft besitzen. Sie sind aber für die C h r o n i k unentbehrlich. Das beweist das Buch. Da die 1. K a v a l l e r i e - D i v i s i o n in O s t p r e u ß e n aufgestellt wurde, beginnt der Band, dem der Verfasser eine C h r o n i k der Operationsgebiete und einen k u r z g e f a ß t e n geschichtlichen Ü b e r b l i c k einfügt, mit Bildern aus dem unver- Bedauerlich, aber aus K o s t e n g r ü n d e n nicht zu vermeiden, ist, d a ß die Bildwiedergaben nur als Fotokopien erfolgen konnten und daher oft fast unkenntlich sind. H i n z u kommt, d a ß das ganze W e r k mit Schreibmaschine geschrieben und dann von D I N A 4 auf D I N A 5 verkleinert wurde. Dadurch wird die Schrift sicher für manchen Leser zum Augenpulver. D o c h tun diese Ä u ß e r l i c h k e i t e n dem Inhalt dieses dokumentarischen W e r k s keinen A b b r u c h . H o r s t Zander sehrten O s t p r e u ß e n . Es folgen Fotos von den K r i e g s s c h a u p l ä t z e n i n Polen, an der französischen A t l a n t i k k ü s t e , i n den P r i p j e t s ü m p f e n und v o m letzten Vorbeimarsch der berittenen Truppe a m 5. N o v e m b e r 1941 vor ihrem Kommandeur, Generalmajor Feldt. N a c h der U m r ü s t u n g der Einheit, deren Z e i chen „Der springende Reiter" war, zur 24. Panzer-Division, kamen E i n s ä t z e am D o n und am Dnjepr, in der K a l m ü c k e n s t e p p e und in Stalingrad. Es grenzt an W u n d e r , d a ß aus dieser H ö l l e ü b e r h a u p t noch jemand lebend herausk a m . N a c h der Neuaufstellung 1943 wurde die D i v i s i o n wieder i n Frankreich eingesetzt, danach i n Italien und erneut i n R u ß l a n d . Das Ende dieser Einheit kam bei den A b w e h r k r ä f ten i n O s t p r e u ß e n i m Kessel von Heiligenbeil, v o n denen fast keine Bilddokumente ü b e r l i e fert werden konnten. Ein Grabmal in C e l l e mit dem springenden Reiter und dem Eisernen Kreuz ist den gefallenen K a m e r a d e n gewidmet — dieser Bildband den Gefallenen, den Lebenden und den A n g e hörigen. Andreas Müller-Holm Reinhard Hauschild, Der springende Reiter. 1. Kavallerie-Division/24. Panzer-Division im Bild. Verlag Ernst J. Dohany, Groß Umstadt. 160 Seiten, 268 Fotos, 6 Faksimiles, 8 Kartenskizzen im Anhang, Ganzleinen mit Schutzumschlag, 49,60 D M . Schmidt am 13. A u g u s t 1944 in G r o ß Schwansfeld, Kreis Bartenstein gehalten hat, und das geistliche Wort, das der P r ä s i d e n t des Evangelischen Konsistoriums der Provinz Ostpreußen, Dr.Gefaeller, i m „ H e i m a t k i r c h e n b r i e f des Evangelischen Konsistoriums an alle ostp r e u ß i s c h e n Gemeindemitglieder in der U m quartierung" am 31. Oktober 1944 richtete. D a r i n heißt es noch voller Hoffnung: „Gott führe euch bald wieder zurück zu eurer Heimaterde und z u eurer Heimatkirche, vor allem aber führe er uns alle auf rechter Straße bis zum Ziel unserer Wanderschaft, ewig daheim z u sein bei dem Herrn." Seitdem sind vierzig Jahre vergangen und Hunderttausende v o n O s t p r e u ß e n ruhen i n fremder Erde. N u r wenigen ist es v e r g ö n n t , ihre besetzte H e i m a t zu besuchen. So bleibt ihnen nur, Trost zu suchen in Gottes W o r t , das die Pfarrer aus der Heimat predigten, sei es bei den j ä h r l i c h e n Treffen der Kreisgemeinschaften, bei den o s t p r e u ß i s c h e n Kirchentagen der Gemeinschaft Evangelischer O s t p r e u ß e n oder bei besonderen Gottesdiensten mit heimatlicher Liturgie. V o n den A n d a c h t e n z u m Kirchenjahr, die zu den hohen Festen Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten, Erntedank, Reformation, Volkstrauertag, Totensonntag und Ewigkeitssonntag a u s g e w ä h l t wurden, erschienen viele zu eben diesen A n l ä s s e n im O s t p r e u ß e n b l a t t . Nicht jeder Beitrag weist direkt auf die Flucht und den neuen Anfang hin, „aber in jedem ist zu s p ü r e n , d a ß er aus schwerer V e r gangenheit, zu Trost und Hilfe unter Gottes Vaterhand verhelfen will", heißt es i m V o r wort. Dieses schmale, aber inhaltsreiche Buch „sei zugleich ein G r u ß der Heimatpfarrer aus O s t p r e u ß e n an die in alle W i n d e zerstreuten Glieder ihrer Heimatkirche", betonen die beiden Herausgeber. HZ Hans Hermann Engel/Werner Marienfeld, Uns ward aber dennoch geholfen. Predigten und A n - dachten ostpreußischer Pfarrer an die zerstreuten Glieder unserer Heimatkirche. Herausgegeben von der Gemeinschaft Evangelischer Ostpreußen e.V., Verlag Gerhard Rautenberg, Leer. 136 Seiten, 1 Register, broschiert, 7,50 DM. Literatur In der Redaktion eingetroffene Neuerscheinungen Biebrach, M i c h a e l : Piroggen und P i stolen. W i e es war, als der Kaiser ging und der polnische A d l e r das Fliegen versuchte. Erb Verlag, Düsseldorf. 304 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, 32,— D M . G r a n z o w , K l a u s (Hrsg.): Letzte Tage in Pommern. Erinnerungen an Flucht und Vertreibung. Verlagsgruppe Langen M ü l l e r / H e r b i g , M ü n c h e n . 322 Seiten mit 30 S c h w a r z - w e i ß - A b b i l d u n g e n , Efalin mit Schutzumschlag, 39,80 D M . J a h r b u c h W e i c h s e l - W a r t h e 1985 mit Sachregister für die J a h r g ä n g e 1955 bis 1984. 31. Jahrgang. Herausgeber u n d Verlag: Landsmannschaft W e i c h s e l Warthe Bundesverband e.V., G e schäftsstelle K ö n i g s w o r t h e r Straße 2, 3000 Hannover. Jahrbuch 160 Seiten, broschiert, 82 Abbildungen, Sachregister 36 Seiten, geheftet, 13,— D M . Kapitzke, G e r h a r d : P o n y r e i t e n — P o nyfahrten. Eine A n l e i t u n g zur A u s b i l dung von Reit- und Fahrponys. 4. neubearbeitete Auflage. V e r l a g Paul Parey, Berlin/Hamburg. 120 Seiten mit 128 Abbildungen, glanzkaschierter Pappband, 38,— D M . K ü n a s t , Rudolf: U m w e l t z e r s t ö r u n g u n d Ideologie. Die Frankfurter Schule: Fakten — Fehler — Folgen. Grabert V e r lag, T ü b i n g e n . 250 Seiten, kartoniert. 19,80 D M . Laqueur, W a l t e r : W a s niemand wissen wollte. Die U n t e r d r ü c k u n g der Nachrichten ü b e r Hitlers E n d l ö s u n g . Ullstein Verlag, Berlin. 320 Seiten, Efalin mit Schutzumschlag. 38,— D M . Leonhard, Susanne: Fahrt ins V e r h ä n g n i s . A l s Sozialistin inStalins Gulag. V e r l a g Herder, Freiburg. 256 Seiten, T a schenbuchausgabe. 9.90 D M . M a x , A l p h o n s e : Wetterleuchten am S ü d a t l a n t i k . Neuer Krisenhetd der Weltpolitik zwischen Karibik und Feuerland. Grabert-Verlag, T ü b i n g e n . 124 Seiten, kartoniert. 15,— D M . Neumann, H e i n z g e o r g : H a n d k o m mentar zur v o r l ä u f i g e n N i e d e r s ä c h s i schen Verfassung. Selbstverlag. 284 Seiten, broschiert. 40,— D M . Rauschenbach, H i l d e g a r d : Lager 6437. Ich war verschleppt nach Sibirien. Band 5 der Reihe „ S t u n d e N u l l und danach", Schicksale 1945 — 1949. Verlag Gerhard Rautenberg, Leer. 144 Seiten, 3 Abbildungen, broschiert, 14,80 D M . Riemann, E r h a r d (Hrsg.): P r e u ß i sches W ö r t e r b u c h . Deutsche Mundarten Ost- und W e s t p r e u ß e n s . Band 3, Lieferung 3, Kirchenkleid — kniffelig. Bearbeiter: Lennart N y m a n n , Erhard Riemann, Ulrich Tolksdorf. Karl W a c h h o l z Verlag, N e u m ü n s t e r . 64 Seiten mit 128 Spalten Text, 13 Kartenskizzen, 1 A b bildung, broschiert, 35,— D M . Schmidt, H e l m u t : Freiheit verantworten. Econ Verlag, Düsseldorf. 400 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag. 38,— D M . Sigl, Rupert: In den K l a u e n des K G B . Erinnerungen eines Doppelagenten. Druffel-Verlag, Leoni. 280 Seiten, sechs Bilder, kartoniert mit Schutzumschlag. 32,50 D M . Sudetendeutscher. K a l e n d e r 1985. Unser Heimatkalender. Volkskalender für Sudetendeutsche. Herausgegeben von Erhard Jos. Knobloch. 37. Jahrgang. Aufstieg-Verlag, M ü n c h e n . 128 Seiten, 36 Abbildungen, broschiert, 9,80 D M . Thomsen, E r i k : M e i n L a n d , Monatsbilder aus Estland. J. G . Bläschke, Verlag, St. M i c h a e l . 60 Seiten, broschiert, 6,80 DM. V o l k s k a l e n d e r für Schlesier 1985. Herausgegeben von Professor Dr. Hanns Gottschalk. 37. Jahrgang, Aufstieg-Verlag, M ü n c h e n . 128 Seiten, 36 Abbildungen, broschiert, 9,80 D M . W e s t p r e u ß e n - J a h r b u c h . Band 35 (1985). Herausgegeben v o n der Landsmannschaft W e s t p r e u ß e n . Redaktionsgemeinschaft : Herbert Lange und HansJ ü r g e n Schuch. V e r l a g C . J . Fahle, M ü n ster. 160 Seiten, 16 Bildseiten, 1 farbiges Kunstdruckfaltblatt, broschiert, 25,80 D M , Ganzleinen, 34,60 D M . tus Geschichte m bekanntesten ist w o h l der uns x J L i. h e i m a t l i c h liebgewordene A n b l i c k des K ö n i g s b e r g e r Schlosses vom Kaiser-WilhelmPlatz aus, auf d e n alles ü b e r r a g e n d e n gotischen Schloßturm, d e n massigen R u n d t u r m des BerWappen von Königsberg ^ flügels a r t s c h e n 1. D e z e m b e r 1984 - £ftpnußmblatt g e w ö l b e n . Im b r e i t e n e i n g e s c h o b e n e n O s t f l u gel mit achtfeldrigem K r e u z g e w ö l b e durfte der zweischiffige K o n v e n t s r e m t e r g e l e g e n h a b e n . V o m Nordflügel mit den A m t s - u n d W o h n r ä u m e n des K o m t u r s f ü h r t e n z w e i V e r b i n d u n g s g ä n g e zur Herrenfirmarie. Neuroßgjrten Im e i n g e s c h o b e n e n W e s t f l ü g e l fanden d i e Ritter i m g r o ß e n D o r m i t o r i u m ihre Schlafstatt. V o n dort f ü h r t e der D a n z k e r g a n g ü b e r z w e i S c h w i b b o g e n z u m D a n z k e r t u r m jenseits d e r P a r c h a m m a u e r . D i e D a n z k e r a n l a g e hatte Ä h n l i c h k e i t m i t derjenigen der M a r i e n b u r g . Im Burghof, i n d e m u m alle v i e r S e i t e n e i n zweigeschossiger K r e u z g a n g lief, l a g i n d e r M i t t e d e r tiefe B r u n n e n . V o m K o n v e n t s h a u s b l i e b e n n u r die u n t e r i r d i s c h e n G r u n d m a u e r n erhalten. N o r d - u n d Ostflügel w u r d e n v o n den ^ A u f s t ä n d i s c h e n i m S t ä d t e k r i e g v o n 1454 m e ^Z^raße dergerissen u n d S ü d - u n d W e s t f l ü g e l m u ß t e n .flßX' 1583 d e m v o n Blasius Berwart n e u e r b a u t e n Westflügel mit der S c h l o ß k i r c h e weichen. mm A n g e l e h n t an die N o r d m a u e r h a t t e n s i c h bis W e s t u n d seinen d a z w i s c h e n l i e g e n d e n Barockgiebel. Bereits i n diesen A u s s c h n i t t zeigen s i c h die u n t e r s c h i e d l i c h e n Stilformen des Schlosses, d e m zwar die k ü n s t l e r i s c h e innere E i n h e i t fehlte, das j e d o c h e i n e n Ü b e r b l i c k ü b e r d i e siebenhundertjährige Geschichte P r e u ß e n s vermittelte. Im w e s e n t l i c h e n hat das e h r w ü r dige Bauwerk i n d e n J a h r h u n d e r t e n seit seiner G r ü n d u n g u m 1255 sieben Phasen erlebt: Es war zuerst G r e n z - u n d Bischofsburg, d a n n K o n v e n t s h a u s des D e u t s c h e n O r d e n s ; i m 14. Residenz des Hochmeisters u n d 15. J a h r h u n d e r t stieg es v o m O b e r m a r schallamt z u r H o c h m e i s t e r r e s i d e n z empor, w u r d e 1525 H e r z o g s p a l a s t u n d 1701 K r ö n u n g s s c h l o ß p r e u ß i s c h e r K ö n i g e , u m sich i n d e n letzten h u n d e r t J a h r e n als M u s e u m u n d B e h ö r d e n h a u s auszuruhen. H u n d e r t Jahre n a c h der K r ö n u n g K ö n i g s W i l h e l m s I. i n der S c h l o ß k i r c h e m a c h t e n es die roten Barbaren 1969 d e m E r d b o d e n gleich. D i e b e i d e n Luftangriffen E n d e A u g u s t 1944 ausgebrannten u n d i n d e n E n d k ä m p f e n i m M ä r z / A p r i l 1945 schwer b e s c h ä d i g t e n G e b ä u d e w ä r e n , genau w i e das Berliner S t a d t s c h l o ß , durchaus w i e d e r h e r z u s t e l l e n gewesen. A b e r der d e n O k k u p a n t e n v e r h a ß t e p r e u ß i s c h e G e i s t sollte m i t S t u m p f u n d S t i l ausgerottet w e r d e n . H e u t e stehen auf d e m alten Burgplatz die e i n t ö n i g e n Fassaden v o n V e r w a l t u n g s und Hotelgebäuden der s o z i a l i s t i s c h e n Machthaber. D i e G e s c h i c h t e des D e u t s c h e n O r d e n s i m S a m l a n d begann i m Januar 1255, als e i n K r e u z fahrer unter d e m Befehl K ö n i g O t t o k a r s II. v o n B ö h m e n u n d unter Beteiligung H e r z o g Ottos III. v o n B r a n d e n b u r g sowie des H o c h m e i s t e r s P o p p o v o n O s t e r n a ü b e r das Eis des F r i s c h e n Haffs d i e S ü d k ü s t e des S a m l a n d s erreichte u n d i n e M e r w e i t l ä u f i g e n Umfass.ungsbewegung die befestigte Pregellinie der P r a s s e n aufrollte. N a h e der E i n m ü n d u n g des Pregels i n das Haff e r o b e r t e n die Ritter die auf d e m v o r s p r i n g e n d e n H o c h u f e r gelegene W a l l b u r g Tuwangste. D o r t legten sie sofort eine h ö l z e r ne Burg an. Bereits 1242 war dieser P l a t z „ p o r t u s L i p z e " (Pregelhafen) G e g e n s t a n d v o n V e r h a n d l u n gen z w i s c h e n d e m D e u t s c h e n O r d e n u n d der Stadt L ü b e c k , w o b e i der L a n d m e i s t e r H e i n r i c h v o n W i d a d e n L ü b e c k e r n weitgehende V e r g ü n s t i g u n g e n für d e n A u f b a u der z u g r ü n d e n d e n Stadt P r e g e l m ü n d e e i n r ä u m t e . L ü b i s c h e H ä n d l e r u n d Seefahrer k a n n t e n das s a m b i sche L a n d u n d w a r e n deshalb die geeignetsten Kolonisatoren. D e r v o n d e n livländischen In einem Eichenwald erbaut S( h w e r t b r ü d e r n g e m e i n s a m m i t L ü b e c k e r n bereits 1246 v o r g e n o m m e n e Einfall ins n ö r d l i che S a m l a n d hatte n i c h t z u r N i e d e r w e r f u n g des W i d e r s t a n d s der S a m e n geführt, u n d ebenso w a r 1253 d e r v o n Balga aus ü b e r das Frische Haff vorgetragende A n g r i f f des Christburger O r d e n s k o m t u r s H e i n r i c h Stange an der S a m l ä n d i s c h e n K ü s t e nahe W i t l a n d s ort gescheitert. Erst d i e massive U n t e r s t ü t zung d u r c h K ö n i g O t t o k a r brachte d e n ents c h e i d e n d e n Sieg ü b e r die h e i d n i s c h e n Prussen. Z u E h r e n des v e r b ü n d e t e n K ö n i g s nannte der D e u t s c h e O r d e n die Burg u n d die b a l d entstehende Stadt K ö n i g s b e r g . König Ottokar ü b e r g a b d e m O r d e n reiche G e s c h e n k e z u r E r r i c h t u n g der Burg, d i e sogleich mit Hilfe v o n s a m l ä n d i s c h e n F r o n a r b e i tern auf d e m ö s t l i c h e n A u s l ä u f e r des H o c h ufers i n e i n e m E i c h e n w a l d erbaut wurde. M ö g licherweise war es d i e Stelle der Prussenburg Tuwangste, d e r e n N a m e n v o n d e m p r u s s i s c h e n W o r t w a n g u s abgeleitet war, das E i c h e n w a l d bedeutete. D i e R i n g m a u e r w u r d e aus starken E i c h e n s t ä m m e n hergestellt, d i e mit i h r e n a n g e k o h l t e n E n d e n s c h r ä g i n e i n e n G r a b e n gestellt u n d m i t Packlage aus F e l d steinen sowie m i t e i n e m H o l z g e r ü s t festgelegt u n d mit L e h m e r d e h i n t e r f ü l l t w u r d e n . Professor F r i e d r i c h Lahrs hat Reste dieser H o l z - E r d e - M a u e r n 1925/26 bei d e n A u s s c h a c h t u n g s arbeiten für das R e i c h s b a n k g e b ä u d e entdeckt. D i e s e erste Burg, das »Castrum a n t i q u u m " , bestand aus H o l z g e b ä u d e n , d e n n i m T e i lungsvertrag v o m H . A p r i l 1257 z w i s c h e n d e m Vizelandmeister Gerhard v o n Hirzberg und F o l g e 48 - S e i t e 12 Weithin sichtbarer Schloßturm i n die N e u z e i t g r o ß e T e i l e d e r H e r r e n f i r m a r i e samt der z u g e h ö r i g e n K a p e l l e St. A n n a u n d das M a r s c h a l l h a u s e r h a l t e n . Loeöen/cht (Neustacft) D a s A l t e r s h e i m der O r d e n s b r ü d e r w a r u m 1330 i n der N o r d w e s t - E c k e b i s z u m L i e d e l a u Knet'phof T u r m als langes G e b ä u d e m i t h o f s e i t i g e m F l u r und vielen K a m m e r n erbaut worden. D i e K ö n i g s b e r g in P r e u ß e n : A l t s t a d t , L ö b e n i c h t u n d K n e i p h o f u m 1600.1) O r d e n s s c h l o ß , 2) P r e u - w e n i g s p ä t e r e n t s t a n d e n e W o h n u n g d e s ß e n b u r g Tuwangste, 3) A l t s t ä d t i s c h e s Rathaus, 4) K n e i p h ö f i s c h e s Rathaus, 5) A l t e U n i v e r s i t ä t , O b e r s t e n M a r s c h a l l s u n d die F i r m a r i e k a p e l l e 6) Domfreiheit, 7) S c h l o ß m ü h l e , 8) Portus Lipze, 9) Sankt N i k o l a i , 10) K l o s t e r Sankt M a r i e n füllen d e n Platz e n t l a n g d e r N o r d m a u e r b i s Aus „Handbuch der Historischen Stätten Ost- und Westpreußen", Verlag Alfred Kröner, Stuttgart z u m K o r n h a u s aus. D i e St. A n n e n k a p e l l e w a r sehr k l e i n u n d v o m F i r m a r i e f l u r aus betretbar. Malereien in gemalten M a ß w e r k n i s c h e n stellt e n C h r i s t u s , M a r i a u n d J o h a n n e s dar; ferner Burgen in Ostpreußen (24): fanden s i c h Reste v o n g e m a l t e n W e i h e k r e u zen. D a s M a r s c h a l l h a u s hatte i m H a u p t g e s c h o ß e i n e R e i h e gut ausgestatteter R ä u m e m i t S t e r n g e w ö l b e n , wie den Remter, die Flurhalle, das G e m a c h u n d das S c h l a f z i m m e r des M a r schalls. H o f s e i t i g verlief v o r d i e s e n R ä u m e n eine zweigeschossige m a s s i v e V o r l a u b e m i t s p i t z b o g i g e n A r k a d e n ö f f n u n g e n unter e i n e r heruntergezogenen Schleppe des HauptV O N FRIEDRICH BORCHERT dachs. D a s M a r s c h a l l h a u s w u r d e v o n 1350 b i s 1457 v o n d e n O r d e n s m a r s c h ä l l e n , d i e z u g l e i c h d e m Bischof H e i n r i c h v o n S a m l a n d w u r d e A u c h aus der S ü d m a u e r sprangen u r s p r ü n g - K o m t u r e v o n K ö n i g s b e r g w a r e n , b e w o h n t . Vereinbart, d a ß der O r d e n , der auf d e m westli- l i c h 3 rechteckige M a u e r t ü r m e vor, die jedoch D a n a c h z<&g,derausder M a r i e n b u r g vertriebe^ c h e n Burgplatz bereits Steine für d e n m a s s i v e n 1454 v o n d e n a u f s t ä n d i s c h e n A l t s t ä d t e r n zer- n e H o c h m e i s t e r u n d seine N a c h f o l g e r i n d i e Burgbau gelagert hatte, berechtigt war, z w e i s t ö r t w u r d e n u n d erst 1484 h a l b r u n d w i e d e r für sie hergerichteten R ä u m e e i n . D r i t t e l der B u r g g e b ä u d e abzutransportieren. aufgebaut w o r d e n s i n d . S i e s i n d m i t d e n Der große S c h l o ß t u r m , ein weithin sichtbaDas ö s t l i c h e D r i t t e l des Burgbergs samt der N a m e n W i r z b u r g e r s - , G r u b e r s - u n d R a b e n - res W a h r z e i c h e n K ö n i g s b e r g s , w a r k e i n B e r g Burg erhielt das Bistum S a m l a n d . s t e i n e r s - T u r m ü b e r l i e f e r t . S o findet der B e - fried, s o n d e r n d i e n t e n e b e n r e p r ä s e n t a t i v e n In d e m 1260 a u s b r e c h e n d e n g r o ß e n P r e u - richt Peter v o n D u s b u r g s v o n 1324 B e s t ä t i - Z w e c k e n als W a r t - u n d G l o c k e n t u r m . S e i n e ß e n a u f s t a n d konnte die Burg trotz langer Bela- gung, d a ß d i e Burg d a m a l s d o p p e l t e M a u e r n eigenartige A n o r d n u n g , frei i m P a r c h a m z w i gerung gehalten w e r d e n . A u s dieser Zeit ist u n d n e u n T ü r m e hatte. M i t A u s n a h m e der zur s c h e n Burgmauer u n d K o n v e n t s h a u s , ist auf eine L e g e n d e ü b e r l i e f e r t , d e r e n S a c h v e r h a l t A l t s t a d t abfallenden S ü d s e i t e w a r e n die ande- eine F u n k t i o n als W a r t e z u r ü c k z u f ü h r e n . D e r s i c h a u c h i n Peter v o n D u s b u r g s C h r o n i k v o n r e n S e i t e n v o n e i n e m P a r c h a m m i t M a u e r f r ü h e r u n m i t t e l b a r s ü d l i c h der B u r g s t e h e n d e 1331 sowie bei C a s p a r H e n n e b e r g e r u n d L u c a s sowie v o n G r ä b e n u m g e b e n . Im N o r d e n lehnte T u r m der A l t s t ä d t i s c h e n P f a r r k i r c h e h ä t t e b e i D a v i d , beide aus d e m 16. Jahrhundert, findet. an die P a r c h a m m a u e r die O b e r m ü h l e u n d ge- anderer S t a n d o r t w a h l d i e S i c h t v o m S c h l o ß D a m a l s sandte der K o m t u r v o n K ö n i g s b e r g g e n ü b e r d e m S c h l o ß t o r l a g d i e M i t t e l m ü h l e , t u r m z u m H a b e r b e r g e r W a r t t u r m versperrt, d e n O r d e n b r u d e r U l r i c h v o n M a g d e b u r g auf die v o n d e m v o m aufgestauten S c h l o ß t e i c h ge- v o n d e m aus d i e E i n f a l l s t r a ß e v o n N a t a n g e n e i n e m Schiff aus der belagerten Stadt v o r das speisten M ü h l k a n a l getrieben w u r d e n . ü b e r w a c h t w u r d e . D e r 84 m h o h e T u r m w a r Seetief, u m d i e dort l i e g e n d e n N a c h s c h u b D a das e i g e n t l i c h e K o n v e n t s h a u s n a c h Pro- d u r c h lange B l e n d e n u n d F e n s t e r ö f f n u n g e n schiffe v o r e i n e m Ü b e r f a l l d e r Prussen z u fessor L a h r s A u s g r a b u n g s e r g e b n i s s e n v o n k ü n s t l e r i s c h belebt u n d erhielt u n t e r s c h i e d l i schützen. 1926 erst k u r z n a c h 1300 e n t s t a n d e n ist u n d c h e A b s c h l ü s s e , b e g i n n e n d u m 1370 m i t P l ö t z l i c h n ä h e r t e n s i c h fünf prussische s i c h alte G e b ä u d e s p u r e n fanden, ist a n z u - e i n e m einfachen Z e l t d a c h , das 1584 d u r c h Schiffe m i t starker M a n n s c h a f t u n d w o l l t e n n e h m e n , d a ß es e i n e n f r ü h e n V o r g ä n g e r hatte. e i n e n a b g e t r e p p t e n R e n a i s s a n c e - H e l m abgeRitter U l r i c h mit s e i n e n w e n i g e n L e u t e n ü b e r - Das d u r c h d i e A u s g r a b u n g e n bekannte K o n - l ö s t wurde, d e m 1688 e i n e a c h t e c k i g e L a t e r n e w ä l t i g e n . D o c h dieser geriet nicht i n Furcht, ventshaus war v i er f l ü g e lig u n d hatte A u ß e n - m i t K u p p e l folgte. 1864 e r h i e l t d e r T u r m n a c h d e n n G o t t hatte i h m eine s o l c h e S t ä r k e des m a ß e v o n 47,5 x 58 m . Es w a r i n d e n g r o ß e n S t ü l e r s E n t w u r f e i n e n s p i t z e n n e u g o t i s c h e n L e i b e s gegeben, d a ß er d a m i t alle M ä n n e r Burgplatz so h i n e i n g e b a u t w o r d e n , d a ß es i m H e l m m i t v i e r E c k t ü r m c h e n . ü b e r t r a f . A l s d i e Prussen n a h e g e k o m m e n W e s t e n a n der W e h r m a u e r endete u n d z w i D i e ä l t e r e n v o n u n s s e h e n n o c h g e n a u die waren, ergriff er d e n M a s t b a u m seines Schiffes s c h e n d e n d u r c h l a u f e n d e n N o r d - u n d S ü d f l ü - vertraute S i l h o u e t t e des S c h l o ß t u r m s v o r sich, u n d s c h l u g d a m i t so heftig auf das n ä c h s t e geln u n d d e n b e n a c h b a r t e n W e h r m a u e r n n u r v o n d e s s e n P l a t t f o r m z w e i m a l t ä g l i c h die Schiff der Feinde, w o r i n fünfzig M ä n n e r waren, s c h m a l e F r e i r ä u m e b l i e b e n . S e i n S ü d f l ü g e l S t a d t m u s i k a n t e n C h o r ä l e b l i e s e n . H e u t e d a ß es W a s s e r s c h ö p f t e u n d unterging. A l s das war d u r c h d e n ü b l i c h e n k l e i n e n M i t t e l r a u m n o c h , b e s o n d e r s i n d e r W e i h n a c h t s z e i t , v e r die a n d e r e n sahen, flohen sie. D i e b e d r ä n g t e geteilt u n d enthielt die M a r i e n k a p e l l e u n d d e n m i s s e n v i e l e diese a l t e n h e i m a t l i c h e n K l ä n g e . Burg k o n n t e versorgt w e r d e n u n d der Belage- K a p i t e l s a a l , b e i d e w a h r s c h e i n l i c h m i t SternDAS OSTPREUSSENBLATT 1984 r u n g weiter standhalten. Bereits sehr früh w u r d e m i t d e m Bau einer steinernen Burg auf d e m W e s t t e i l des Platzes b e g o n n e n . Zuerst entstand d i e W e h r m a u e r m i t v i e r E c k t ü r m e n , die d e n rechteckigen, sehr g e r ä u m i g e n Burghof umgab. N a c h d e n ü b e r l i e ferten T e i l e n auf der N o r d s e i t e war die W e h r m a u e r etwa fünf M e t e r h o c h aus F e l d s t e i n ausg e f ü h r t u n d trug d a r ü b e r e i n e n aus B a c k s t e i n aufgemauerten W e h r g a n g . In der ersten Zeit hat m a n s i c h v e r m u t l i c h mit H o l z h ä u s e r n beholfen u n d n a c h u n d n a c h S t e i n g e b ä u d e gebaut. Sehr früh entstand das K o r n h a u s a n der N o r d m a u e r ( s p ä t e r e s Oberlandesgericht) u n d der H a b e r t u r m , ebenso d i e b e i d e n hier v o r s p r i n g e n d e n M a u e r t ü r m e . D e r w e s t l i c h e trug hofseitig eine Bauinschrift, d i e das 13. Jahrh u n d e r t u n d d e n N a m e n des O r d e n s v o g t e s D i e d e r i c h v o n L i e d e l a u nennt, der v o n 1278bis 1292 O r d e n s v o g t v o n S a m l a n d w a r . B e i d e T ü r m e s t a m m e n somit aus der Zeit u m 1280 u n d w a r e n für W o h n z w e c k e m i t Fenstern, Kaminen, K r e u z g e w ö l b e n und Danzkererkern ausgestattet. Rekonstruktion nach Professor Friedrich Lahrs: K ö n i g s b e r g e r O r d e n s h aus Altstadt Königsberg Die Wehrbauten des Deutschen Ordens einst und jetzt c r 1. Dezember 1984 - Folge 48 - txis Cfipnußcnblatt Seite 13 I n der Hoffnung, daß ihre im Jahre 1944/45 verschollenen Söhne einmal zurückkehren wurden, schrieb Meto Redetzky aus Nausseden (Kleindünen) im Kreis Elchniederun (geboren 1894, gestorben 1979) während der Flucht,hre Eindrücke auf. Die Söhne kehrten u , , ! Ü ? i >scher Kriegsgefangenschaft (1947/49) zurück und fanden die nachstehenden Aufzeichnungen vor. q u s sow et Vor 40 Jahren: Deutsches Schicksal Getreide, Kartoffeln, Bettgestelle und zwei F a h r r ä d e r abgeladen, um einige Frauen und Kinder mitnehmen zu k ö n n e n . So wurde es Tag und wieder A b e n d . Im Ireck bis nach Neutief Uberstürzte Flucht aus Nausseden im Kreis Elchniederung K l e i n d ü n e n , 11. Oktober 1944 — Heute erreichte uns u m 17 U h r telefonisch der R ä u mungsbefehl. W ä h r e n d der N a c h t wurden ü b e r s t ü r z t zwei Leiterwagen mit Hausrat v o l l gepackt und ein paar Schafe geschlachtet. Die p o l n i s c h e n und russischen Zivilgefangenen halfen uns. E i n Schaf durften sie behalten. Gegen vier Uhr in der F r ü h e brachen wir auf. Jeder W a g e n war mit drei Pferden bespannt. A l s wir i n D ü n e n ankamen, gerieten wir mitten i n das Kriegsgeschehen. In der Gastwirtschaft M i e r w a l d t war ein Verbandsplatz untergebracht. S a n i t ä t e r trugen tote Soldaten zum Waldfriedhof. V o n hier aus ging es dann langsam im Treck ü b e r Stucken, Herdenau, nach Rauterskirch. Dort sollten wir unter freiem H i m m e l ü b e r nachten. Das wollten wir nicht. W i r trennten uns v o n d e m Treck u n d fuhren z u O n k e l M . nach Dannenberg. D i e Familien Pauleit, K a l l weit und R i m k u s s c h l ö s s e n sich uns an. A u f d e m Gehöft trafen wir auch Verwandte aus K a u k e h m e n (Kuckerneese) und A c k m o n i s c h ken (Memelland). Teck über das Frische Haff, 19. Februar 1945 — Die Auffahrt auf das Eis war mit einer Laterne markiert. Helfer fragten uns nach der Personenzahl und wiesen uns auf den mit S t ö c k e n abgesteckten W e g hin. Trotz des M o n d scheins waren die Stangen aber kaum auszumachen. Meine Pferdewaren zudem „stumpf" (ohne Stollen), sie glitten ständig aus, s t ü r z t e n , und es war schon mehr als Glück, d a ß sie sich nicht die Beine brachen. H i n und wieder erhellten Leuchtkugeln die Nacht. Dann entdeckten wir b e ä n g s t i g e n d e Dinge: Zerborstene Wagen, Leichen und viel weggeworfenes G e p ä c k . Trotz allem bot die lange Schlange der Fahrzeuge auf der endlosen Eisfläche — bei sternklarem H i m m e l — ein bezauberndes Bild. Gut, d a ß es Nacht war! Nichts s t ö r t e unsere Überfahrt. U m 5 Uhr früh erreichten wir wohlbehalten die Frische N e h rung. M i t Gottes Hilfe schafften wir i m M o r gengrauen auch noch die Auffahrt durch die D ü n e n in den s c h ü t z e n d e n W a l d . Viele hundert W a g e n b e v ö l k e r t e n das kleine Fleckchen Erde. A l s es hell war, begann die russische A r tillerie zu s c h i e ß e n . W i r aber glaubten uns gerettet. Provisorische Feuerstellen Umgebung unter Artilleriebeschuß Dannenberg, 12. bis 27. Oktober 1944 — W ä h r e n d unseres Aufenthaltes i n Dannenberg (Kreis Elchniederung, d. Red.) wurde unser Kuckerneese s t ä n d i g v o n der russischen A r t i l l e r i e beschossen. O n k e l Sch., der wegen der E l e k t r i z i t ä t s v e r s o r g u n g i n Kuckerneese bleiben m u ß t e , e r z ä h l t e bei seinen Besuchen in Dannenberg v o n vielen B r ä n d e n . A u c h das K r i e g e r d e n k m a l wurde getroffen A m 20. O k t o b e r fuhr i c h noch einmal nach Hause. Unser V i e h trieb sich in den umliegenden F e l d e r n herum. Unsere G e b ä u d e waren n o c h unversehrt, u n d die Gefangenen waren auch n o c h da. W e g e n der v i e l e n Soldaten konnten wir nicht e i n m a l im eigenen H a u s ü b e r n a c h t e n . Es war auch nicht u n g e f ä h r l i c h , weil die Umgebung unter A r i - B e s c h u ß lag; W i r blieben aber tfbtzdem zwei Tage u n d schlachteten sogar e i n S c h w e i n . A m A b e n d vergrub i c h noch gutes G e s c h i r r i m Mistbeet und unter dem J a s m i n i m Garten. In D a n n e n b e r g blieb es ruhig. W i r hofften i m m e r noch, nach Hause z u r ü c k f a h r e n zu k ö n n e n . A b e r dann tauchten vermehrt Soldaten auf. Ein b ö s e s Z e i c h e n . Schließlich m u ß t e n wir auch Dannenberg r ä u m e n ; zuerst die Flüchtlinge. Auf Strohsäcken geschlafen 28. Oktober 1944 — Der Aufbruch gestaltete sich schwierig. D i e Pferde wollten nicht ziehen. G l ü c k l i c h e r w e i s e war Papa bei mir. E i gentlich g e h ö r t e er z u m V o l k s s t u r m . U n d als wir bei Rauterskirch kontrolliert wurden, standen wir g r o ß e Ä n g s t e aus. D i e M ä n n e r m u ß t e n v o n den W a g e n herunter u n d sich ausweisen. S c h l i e ß l i c h durften wir doch noch gemeinsam weiterfahren. H i n t e r Friedrichsdorf schlugen wir aus V e r sehen eine falsche Richtung ein. Bald schon versperrte uns ein kleiner Fluß (Timber?) den W e g . Der F ä h r m a n n m u ß t e schon geflüchtet sein. N i e m a n d r ü h r t e sich auf unser Rufen. A b e r die F ä h r e stand n o c h da. U n k u n d i g und aufgeregt versuchten wir uns selbst ü b e r z u setzen. A b e r b e i m Auffahren machte die F ä h r e sich s e l b s t ä n d i g . M e i n Hinterwagen versank langsam i n den Fluten. Z u m G l ü c k fanden sich Soldaten ein. Sie halfen uns, die W a g e n zu entladen u n d r ü c k w ä r t s an L a n d zu ziehen. A m liebsten w ä r e ich umgekehrt. A u f W a l d w e g e n ging es dann m ü h s a m weiter. A l s die Pferde streikten, w u r d e n vier Pferde v o r e i n e n W a g e n gespannt, um sie d u r c h den Sand z u ziehen. Es dauerte Stunden, bis die M ä n n e r z u r ü c k k a m e n , u m m i c h zu holen. Unsere „Senta" (Jagdhund) half mir sehr, meine Furcht z u ü b e r s t e h e n . Erst i n der D u n k e l h e i t erreichten wir e i n kleines Dorf und spannten auf einem verlassenen H o f aus. W i r heizten die Stube, kochten u n d waren froh, ein D a c h ü b e r d e m Kopf zu haben. „ . . . 29. Oktober 1944 — Heute wollten wir Liebenfelde erreichen. A b e r wir gelangten nur bis zumRAD-Lager.DieJungensnahmenunsgut auf. W i r durften auf ihren S t r o h s ä c k e n schlafen! u n d wir gaben ihnen Lebensmittel und Z i garetten. Das unversehrte Kaukehmen (Kuckerneese): Einige Tage s p ä t e r m u ß t e n wir wegen eines gebrochenen Rades i n N a u t z k e n einige Zeit pausieren. Ich nutzte die Gelegenheit, schlachtete drei G ä n s e und fuhr mit einem M i l i t ä r a u t o nach K ö n i g s b e r g . Tante Mallwitz freute sich riesig ü b e r die G ä n s e , und i c h konnte wieder einmal i n einem Bett schlafen. In Karschau, unweit Königsberg, m u ß t e n wir auf einem Gut i m Kuhstall ü b e r n a c h t e n . Das war s c h l i m m . Das V i e h rumorte, die Leute beschimpften sich, das Gutshaus war mit Soldaten belegt. W i r fanden keinen Schlaf. Deshalb brachen wir früh auf. Unterwegs begann es h ü g e l i g zu werden. W e i l es s t ä n d i g bergauf und bergab ging und m e i n Leiterwagen keine Bremsen hatte, stand i c h große A n g s t aus. Schließlich erreichten wir das Dorf Brandenburg am Frischen Haff. A m n ä c h s t e n M o r g e n ging es bei s t r ö m e n - 20. Februar 1945, A u f der Nehrung — Steif von dem s t ä n d i g e n K n i e n w ä h r e n d des Fahrens auf dem Planwagen (nur auf Knien kann man gut sehen), m ü d e von der durchwachten Nacht, m u ß t e ich sofort eingeschlafen sein. Befehle rissen m i c h aus meinem D ä m m e r z u stand: „Hier k ö n n e n Sie nicht bleiben, fahren Sie weiter!" U n d so ging es weiter, bis nach Neutief. W i e viele andere folgten auch wir nicht der Aufforderung, nur mit H a n d g e p ä c k versehen, unsere W a g e n zu verlassen. N i e mand konnte oder wollte glauben, d a ß die Marktplatz mit Kirche Russen weiterkommen. So blieben auch wir Foto aus »Der Kreis Elchniederung", Band I mehrere Tage i n Neutief. W i r kochten i m W a l d auf provisorisch hergerichteten Feuerstellen, kampierten i n Bunkern oder auf unsedem Regen bis Legnitten. Der Verwalter auf ren Planwagen. N a c h Danzig weiterzufahren, dem Gut Scharfenorth (?) wies uns eine kleine verwehrte man uns. Schließlich h i e ß es endW o h n u n g zu, die wir mit der Familie Rimkus gültig: „ H a n d g e p ä c k packen und zWti Schiff!" teilen m u ß t e n . Die Pferde, wurden i n der Trotzdem hielt es uns noch eine Nacht auf den Scheune untergebracht. H i e r blieben wir bis Wagen.' •"' • J — Ende Januar 1945. W i r holten Brennholz aus dem W a l d , erhielten aber auch Briketts und A m n ä c h s t e n Morgen stießen VolkssturmK o h l e zugeteilt. Z u hungern brauchten wir m ä n n e r aus Herdenau und Stucken zu uns. Sie ebenfalls nicht. konnten doch sicher auch nichts mehr ausrichLegnitten, 18. Februar 1945 — Der Russe ten. U n d dann lotsten uns Leute v o m Hilfswar uns wieder auf den Fersen. Er stand bei dienst zu einem wartenden Schiff. Pferde und Brandenburg. Es ging erneut ans Packen. W a g e n und manches Liebgewonnene m u ß t e n Nachts, um 24 Uhr, hatten wir uns in P ö r s c h k e n z u r ü c k b l e i b e n . Dennoch konnten wir noch einzufinden. V o n dort aus ging es wieder durch zwei Kisten mit Kleidung, den Jagdgewehren h ü g e l i g e s G e l ä n d e unter g r o ß e n Ä n g s t e n ü b e r und etwas Lebensmittel auf das Schiff retten. Ludwigsort nach Heiligenbeil. Die S t r a ß e n i n Unsere Reise war aber nur von kurzer Dauer. der Stadt waren verstopft, und es dauerte Schon am n ä c h s t e n Morgen h i e ß es wieder lange, bis wir Schritt für Schritt zum Haffufer aussteigen. M a n hatte uns nur bis Danzig gegelangten. Unterwegs hatten wir S ä c k e mit bracht . . . M e t a Redetzky !l Nach 40 Jahren: Das Schicksal eines Nachbarjungen geklärt Auf einem westdeutschen Soldatenfriedhof das Grab eines Landsmanns aus dem Kreis Osterode gefunden I n einem kleinen Dorf i m Kreis Osterode/ O s t p r e u ß e n waren Otto, Gustav, Schwester E m m i und ich Nachbarskinder und die besten Gespielen der Kindheit. Dann kam unsere Jugend. Sie war — wie die vieler anderer jungen M e n s c h e n — ü b e r s c h a t t e t v o m Krieg und v o m Soldatentum. Gustav wurde Infanterist, Otto k a m zur Luftwaffe und E m m i und i c h machten die Not der Flucht i m Januar 1945 mit. N a c h dem Krieg, als alle so langsam i m normalen L e b e n wieder zurecht kamen, fanden auch wir — E m m i und Gustav und ich — uns. N u r v o n Otto w u ß t e n wir nichts. So gingen die Jahre an uns vorbei. E m m i g r ü n d e t e eine Familie i n Leverkusen, Gustav ist i n der N ä h e von Kassel Bauer geworden — was er auch in O s t p r e u ß e n geworden w ä r e — und ich lebe in der N ä h e v o n Stuttgart. Jahrzehnte forschte Gustav nach seinem Bruder, doch leider ohne Erfolg. Im J u l i dieses Jahres jedoch e r z ä h l t e mir Gustav bei einem T e l e f o n g e s p r ä c h , er h ä t t e erfahren, d a ß Otto eventuell in G ö p p i n g e n bei Stuttgart i m Lazarett gestorben sein soll, und im Frühjahr des kommenden Jahres m ö c h t e er mit seiner Frau m i c h besuchen und nach seinem Bruder forschen. Da ich aber immer zu W e i h n a c h t e n ein s c h ö n e s Bauernpaket v o n Gustav bekomme, wollte ich ihm eine Freude bereiten, zumal Otto mir früher wie ein großer Bruder war. Ich schrieb an die Stadt G ö p p i n g e n um A u s kunft. N a c h wenigen Tagen erhielt ich einen freundlichen Brief, d a ß Otto i m Lazarett an einer schweren V e r w u n d u n g gestorben sei und auf dem Soldatenfriedhof liege. Es folgten noch einige Einzelheiten. Ohne E m m i und Gustav etwas mitzuteilen, weil i c h bei ihnen keine vielleicht falschen Hoffnungen wecken wollte, fuhren mein M a n n und ich vor kurzem nach G ö p p i n g e n . Es war ein s c h ö n e r sonniger Herbsttag, als wir den Friedhof betraten. Bei der Verwaltung machte man uns nur wenig Hoffnung, da hier etwa 850 bis 900 Tote ihre letzte R u h e s t ä t t e gefunden h ä t t e n und darunter viele unbekannte. M e i n M a n n und ich gingen nun Reihe um Reihe der S o l d a t e n g r ä b e r durch und lasen ihre N a m e n . Plötzlich fanden wir Ottos Grab. A l s ich nach so vielen Jahren seinen N a m e n und den unseres Heimatorts las, liefen T r ä n e n ü b e r mein Gesicht. Ich wusch das kleine Kreuz ab, stellte eine Erika aufs Grab, und es war, als ob die Zeit stillstehen w ü r d e — all die vielen Soldateng r ä b e r . Es ist ein Soldatenfriedhof, der inmitten des Hauptfriedhofes liegt, von der Stadt G ö p p i n g e n w u n d e r s c h ö n angelegt i n Terras- sen und gut gepflegt. H o h e Birken und Tannen u m s ä u m e n die einzelnen Terrassen, und obwohl viele M e n s c h e n bei dem s c h ö n e n Wetter auf dem ü b r i g e n Friedhof weilten, war dieser Ort, der von hohen H e c k e n ganz für sich liegt, ein Ort des stillen Friedens. W i r schauten uns auch noch alle ü b r i g e n G r ä b e r an und entdeckten sogar N a m e n aus Königsberg und Osterode. In der N ä h e v o n Ottos Grab setzten wir uns still auf eine Bank, und unsere Gedanken gingen ferne Wege. Die meines Mannes i n seine Soldatenzeit in Rußland — er war bei den Panzern —, meine i n jene Zeit, als Otto mein Nachbar war und wir i n unserem geliebten O s t p r e u ß e n leben durften. Inmitten der G r ä b e r des Soldatenfriedhofs steht ein Denkmal aus rotem Marmor. A u f der einen Seite steht e i n g e m e i ß e l t „Gefallen i n Gottes Hand", auf der anderen Seite ist ein Relief vorhanden. Es soll ein junges Leben darstellen, das vor dem Tod entfliehen will und doch noch vom Blitz getroffen wird. A l s wir den Friedhof verließen, waren wir uns einig, d a ß es nicht unser einziger Besuch war an dieser S t ä t t e der Vergangenheit. W a r u m ich dies schreibe? W e i l ich nach fast 40 Jahren das Grab gefunden habe, in dem ein lieber M e n s c h aus meiner Jugend und Heimat ruht. Hildegard Käss 1. D e z e m b e r 1984 £05 DOmxufitnblflil Glückwünsche pitr gratulieren zum 98. Geburtstag Galda, Johann, aus Sonnau, Kreis Lyck, jetzt Bürgerweide 19, 2223 Meldorf, am 8. Dezember zum 97. Geburtstag Heinrich, Anna, geb. Köwitsch, aus Doyen, Kreis Gerdauen, jetzt Roßgasse 18, 7460 Balingen 12, am 7. Dezember zum 94. Geburtstag Alexander, Florentine, geb. Rudzick, aus Wehlau, Parkstraße 20, jetzt Schleswiger Straße 43 bei ihrer Tochter Herta Didjurgeit, 2390 Flensburg, am 1. Dezember Michalzik, Auguste, aus Lyck, Morgenstraße 4, jetzt bei Holeschke, Rosenstraße 11,3163 Sehnde, am 6. Dezember Waldhausen, Clara, geb. von Stockhausen, Gut Bansen, Kreis Rößel, jetzt Flemingstraße 156, 8000 München 81, am 3. Oktober zum 93. Geburtstag Schinkel, Daniel, aus Rheinswein, Kreis Orteisburg, jetzt Dorfstraße 18, 5449 Gödenroth, am 4. Dezember zum 92. Geburtstag Alzuhn, Charlotte, geb. Markschies, aus W a r t e n h ö fen (Groß Girratischken), Kreis Elchniederung, jetzt Remmighausen, In den Ellern 9, 4930 Detmold 19, am 3. Dezember Bahlo, Johann, aus Eichensee, Kreis Lyck, jetzt Peter-Weyer-Straße 92, 6500 Mainz 42, am 2. Dezember Fellehner, Ernst, aus Tegnerskrug, Kreis Schloßberg, jetzt A m Südpark 54, 5110 Alsdorf, am 28. November Pohl, Elisabeth, aus Rostken, Kreis Lyck, jetzt Hellwog 141, 4600 Dortmund 1, am 5. Dezember Wolff, Berta, geb. Jodjahn, aus Königsberg, Estocqustraße 31, jetzt Poststraße 29, 3013 Barsinghausen 1, am 6. Dezember zum 91. Geburtstag Bartnick, Frieda, aus Nareyten, Kreis Orteisburg, jetzt Papenstraße 95b, 2000 Hamburg 76, am 7. Dezember Dunkel, Auguste, aus Mitschullen, Kreis Angerburg, jetzt Virchowstraße 22, 8500 Nürnberg 10, am 7. Dezember Herholz, Ida, verw. Rückwald, aus Seeburg, Kreis Rößel, jetzt Fliegenbuschweg 17,4300 Essen, am 8. Dezember Noetzel, Max, aus Raging (Rogainen), Kreis Elchniederung, .jetzt Burgstaaken 42, 2448 Burg, am 2. .. TÖeiember . \ . . i . • Walenskt.' Justina, aus Klackeridorf, Kreis Rößel, "jetzt Kilianstraße 121,4790 Paderborn, am 2. Dezember Zekorn, Elisabeth, aus Krokau, Kreis Rößel, jetzt Liesenfeldstraße 10, 4250 Bottrop, am 3. November 5 zum 90. Geburtstag Falke, Agnes, aus Kuckerneese, Kreis Elchniederung, jetzt Heidmühlenweg 13, 2200 Elmshorn, am 4. Dezember Lasars, Henriette, aus Suleiken, Kreis Treuburg, jetzt Bamberger Straße 65, 4709 Bergkamen 2, am 29. November Lendzian, Emilie, geb. Sbosny, aus Stradaunen, Kreis Lyck, jetzt Meylantstraße 84, 4600 Dortmund 13, am 6. Dezember Lindenau, Fritz, aus Eichenberg, Kreis Labiau, jetzt In der Felderhütten 24,5090 Leverkusen 1, am 5. Dezember Tlede, Magdalena, geb. Thomas, aus Mulk, Kreis Gerdauen, jetzt Unter dem Rotdorn 6, 6330 Wetzlar, am 6. Dezember Zantopp, Max, aus Rößel, Danziger Straße 10, jetzt zu erreichen über seinen Sohn Karl-Heinz Zantopp, Neues Land 31,3100Celle, am 17. Oktober zum 89. Geburtstag Bogdahn, Auguste, geb. Kowalzik, aus Bartendorf, Kreis Lyck, jetzt Posener Straße 3, 4019 Monheim, am 8. Dezember Broszonn, Gustav, aus Kastaunen, Kreis Elchniederung, jetzt A n der Schafbahn 3, 3000 Hannover 73, am 8. Dezember \ Jeroch, Franz, aus Wittenwalde, Kreis Lyck, jetzt Karlstraße 8, 3262 Auetal, am 3. Dezember Tletz, Minna, geb. Petter, aus Pr. Eylau, jetzt zu erreichen über Dora Eberhardt, Goethering 30, 8504 Stein-Nürnberg, am 2. Dezember zum 88. Geburtstag Dietschmann, Marie, aus Lompönen, Kreis Tilsit, jetzt Westerbachstraße 8, 4990 Lübbecke, am 7. Dezember Gaedtke, Gertrud, geb. Kleidt, aus Rosenwalde, Kreis Elchniederung, jetzt Amselstieg 25, 3100 Celle, am 4. Dezember Josuweit, Berta, geb. Lorenz, aus Groß Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung, jetzt Leinersbergerblick 13, 3392 Clausthal-Zellerfeld, am ^ D e zember Kranich, Maria, geb. Jux, aus Prositten, Kreis Elchniederung, jetzt Nienkampstraße 7, 4415 Sendenhorst, am 13. November Schewltz, Lydia, geb. Nikolaus, aus Ibenhorst, Kreis Elchniederung, jetzt Kranichstraße 8, 4590 Cloppenburg, am 4. Dezember Sprenger, Marie, geb. Folger, aus Bunden, Kreis Pr. Holland, jetzt Seffent, Herzogweg 202, 5100 A a chen, am & Dezember Sutzyck, Auguste, aus Stettenbach, Kreis Lyck, jetzt Uelzener Dorfstraße 12, 4750 Unna, am 8. Dezember Tomaschky, Herta, geb. Wolff, aus Oelsenau, Kreis Wehlau, jetzt Reling 8, 2407 Travemünde, am 7. Dezember zum 87. Geburtstag Czametzki, Rosa, geb. Jablonka, aus Wengoyen, Kreis Rößel, jetzt Beethovenstraße 19,4353 OerErkenschwick, am 3. November Szczepanski, Maria, verw. Zwingelberg, geb. Kujawa, aus Wartenburg, Kreis Alienstein, jetzt E l saßstraße 82, 5100 Aachen, am 5. Dezember Ulmer, Emilie, geb. Wach, aus Erben, Kreis Ortelsburg, jetzt Zum Tannengarten 128, 3260 Rinteln 1, am 7. Dezember zum 86. Geburtstag Krieger, Erna, geb. Wölk, aus Groß Borken, Kreis Orteisburg, jetzt Blocksberg 9a, 2300 Kiel, am 7. Dezember Manfraß, Maria, aus Bischofsburg, Kreis Rößel, Walter-Rex-Straße 34, jetzt Friedrichstraße 63, 6228 Eltville, am 29. Oktober Rohloff, Gertrud, geb. Krüger, aus Rewellen, Kreis Elchniederung, jetzt Senioren-Domizil, 3252 Bad Münder 1, am 2. Dezember Wolke, Grete, geb. Pudwilz, aus Arnstein, Kreis Heiligenbeil, jetzt Graue-Burg-Straße 117, 5303 Bornheim 4, am 27. November zum 85. Geburtstag Bärmann, Fritz, aus Puschdorf und Königsberg, I. R. 1, jetzt Henriettenstraße 2b, 4800 Bielefeld 1, am 2. Dezember Jager, Marie, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Endenicher Straße 271,5300 Bonn, am 3. Dezember Wempert, Gertrud, geb. Reimann, aus Bischofstein, Kreis Rößel, jetzt bei ihrer Tochter Eleonore Hübner, De-Ridder-Weg 2, 6000 Frankfurt/ Main, am 25. November Müller, Emilie, geb. Malinowski, aus Ramecksfelde, Kreis Lyck, jetzt Gerberstraße 6,2200 Elmshorn, am 7. Dezember Obitz, Frieda, aus Lotzen, jetzt Pommernweg 43, 2370 Büdelsdorf, am 8. Dezember Wentzky, Bruno, aus Königsberg, Yorckstraße 75, jetzt Ohlanerstraße 10, 3000 Hannover 91, am 5. Dezember zum 84. Geburtstag Abrahms, Johann, aus Montauerwerder, Kreis Stuhm, jetzt Blücherstraße 10, 8900 Augsburg, am I. Dezember Benda, Emil, aus Mensguth-Vorwerk, Kreis Ortelsburg, jetzt Wilmersdorfer Weg 27, 3000Hannover 1, am 5. Dezember Bromand, Elise, geb. Reichwaldt, aus Kelchendorf, Kreis Lyck, jetzt Christianstraße 114, 2350 Neumünster, am 2. Dezember Deutschmann, Max, aus Trammen (Tramischen), Kreis Elchniederung, jetzt Regensburger Straße 2, 1000 Berlin 30, am 2. Dezember Görke, Max, aus Plauen, Kreis Wehlau, jetzt Schillerstraße 15, 7931 Allmendingen, am 4. Dezember Goronzy, Marie, aus Passenheim, Kreis Orteisburg, jetzt Saarstraße 25, 5000 Köln 50, am 3. Dezember Grunwald, August, aus Königsberg, I. R..1, jetzt Im Kirchenbenden 3, 5300 Bonn 1, am 3. Dezember Jeroch, Gustav, aus Soffen, Kreis Lyck, jetzt Lupinenweg 21, 3170 Gifhorn, am 5. Dezember Kafka, Adolf, aus Thomken, Kreis Lyck, jetzt Schillerstraße 30, 4990 Lübbecke, am 2. Dezember Loevenich, Gertrud, geb. Wölk, jetzt Saarstraße 12, 5190 Stolberg, am 1. Dezember Prawdzik, Auguste, aus Auersberg, Kreis Lyck, jetzt Im Kamp 1, 2061 Bargfeld-Stegen, am 8. Dezember Schanko, Frieda, geb. Lokowandt, aus Rotbach, Kreis Lyck, jetzt Auf der Reihe 75,4300 Essen 12, am 2. Dezember Szobrtes, Anna, geb. Mikoleit, aus Tilsit, jetzt Kühlweinstraße 28, 1000 Berlin 51, am 6. Dezember Tletz, Hedwig, geb. Masuth, aus Waidensee, Kreis Rößel, jetzt Lerchenstraße 14, 4900 Herford, am 1. Dezember Walker, Hedwig, aus Schöneberg, Kreis Rößel, jetzt Hochstraße 29,7713Hüfingen, am 14. November zum 83. Geburtstag Burchert, Valeska, aus Landau, Kreis Rößel, jetzt Bornhagenweg 49, 1000 Berlin 49, am 13. November Fischer, Lina, geb. Schmidtke, aus Ostseebad Cranz, Kreis Samland, jetzt Schlesienstraße 3e, 2190 Cuxhaven 1, am 7. Dezember Helmchen, Kurt, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße 128, jetzt Hainallee 24, 4600 Dortmund 1, am 4. Dezember Koslowski, Auguste, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt Barnestraße 18, 3050 Wunstorf 1, am 3. Dezember Mazinowitz, Ella, geb. Brost, aus Kahlau, Kreis Mohrungen, jetzt Tersteegenstraße 30,4130 Moers 1, am 6. Dezember Moyses, Anna, geb. Czyboll, aus Sorden, Kreis Lyck, jetzt Schlegelstraße 33,4630Bochum 1, am 4. Dezember Quasbarth, Martha, aus Lotzen, jetzt Wehler Weg 27, 3250 Hameln, am 7. Dezember Rafalskl, Ida, aus Allenstein, jetzt A m Hang 21,2420 Eutin, am 7. Dezember Schmeling, Fritz, aus Gumbinnen, Beethovenstraße 24, jetzt Im Bogen 6,4502 Bad Rotenfelde, am 20. November - F o l g e 48 - Seite 14 Schmidt, August, Sägewerksbesitzer, aus Bischof- zum 82. Geburtstag c hflflk aus Kemenswalde, Kreis stein, Kreis Rößel, jetzt Mainauer Straße 9, am zum u * . 12. November " S Ä ä ^ Ä V » ^ 29, 7050 Schwabe, Otto, aus Dreimühlen, Kreis Lyck, jetzt Waiblineen. am 2. Dezember Hartmannstraße 9a, 8730 Bad Kissingen, am 5. .. A . , Königsberg, Altstädtischer Markt Dezember ^ . Ä e Ä h e f d e w e g 33,5400Bo„„,, Stephan, Berta, geb. Skilweit, aus Elchwerder (Neam 18. September monien), Kreis Labiau, jetzt Stadionstraße 12, Klein Friedrich, aus Petershagen, Kreis Pr. Eybu, 3112 Ebstorf, am 2. Dezember Walker, Martha, aus Plausen, Kreis Rößel, jetzt £ Jetzt Germaniaplatz 1. 4300 Essen 11, am 2. DeC* zember Mastholter Straße 6, 4835 Rietberg, am 21. NoKoch Gustav, aus Rohrdorf, Kreis Orteisburg, jetzt vember Fr'ankampstraße 122, 4650 Gelsenkirchen, am 4. Ziemmek, Karl, aus Ulrichsfelde, Kreis Lyck, jetzt Lerchenfeldstraße 5, 4150 Krefeld, am 4. DeDezember e t z u n g auf Seite 18 zember r a c F o r t s Was schenken Sie zu Weihnachten? Nur noch 21 Tage, dann ist Heiligabend. Es ist also an der Zeit, zu überlegen, was man zu Weihnachten schenkt. Mancher von uns scheut die Strapazen, von Geschäft zu Geschäft zu eilen, haßt den Rummel, andere suchen nach etwas Besonderem, das nicht nur beim Schenken Freude bereitet, sozusagen eine „Langzeitwirkung" enthält. Sollte es Ihnen genauso gehen, möchten wir an Sie die Empfehlung eines unserer langjährigen Leser weitergeben: Schenken Sie ein Jahresabonnement ihrer Heimatzeitung $ £>os öfipraiümWatt zum Jahresbezugspreis von 81,60 D M (Ausland 96,00 D M ) . Die oder der Beschenkte wird Ihnen dankbar sein, denn sie oder er wird dadurch nicht nur das ganze Jahr über an Sie erinnert (jeden Sonnabend, wenn die Zeitung im Briefkasten steckt), sondern wird 52 Wochen im Jahr durch aktuelle Berichte und Kommentare aus Politik und Zeitgeschehen sowie durch Schilderungen aus der Geschichte und Kultur Ostpreußens informiert. Falls Sie unseren Vorschlag aufgreifen möchten, senden Sie uns bitte den unteren Geschenkbestellschein zu und fordern Sie die schmuckvolle Geschenkkarte an, die Sie der oder dem zu Beschenkenden zu Weihnachten überreichen können. Als Ausdruck unseres Danks erhalten Sie von uns als Geschenk das Buch „So war es damals — Ostpreußen, ehe wir gehen mußten", eine wertvolle Erinnerung an die Heimat. Unser Gruß an unseren neuen Leser: Die 32seitige Festausgabe unserer Zeitung. W £>05 Ofiprtu^rnWo« Vertriebsabteilung C en U ? v f 2?J2 « o r5S« u To fach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 i U d S ( e n ä n ° a S ° s t P r e u ß e n b l a t t , A b t e i l u n g V e r t r i e b , Post- Geschenkbestellschein Bitte senden Sie ^twsöPirau^mWofl Unabhängig« Wochenzeitung für Deutschland ab 1. Januar 1985 auf meine Rechnung als Geschenk an Vor- und Zuname: Straße: Ort: Meine Anschrift: Name und Vorname: Straße: Wohnort: BittesendenSiemirD/demneuenAbonnentenndieGeschenkkarte?!! I K M gebühren im voraus für jeweils f j 1 Jahr = 81,60DM f" ] / Iahr= 4nTonr.v Abonnementsjedoch erst dann, wenn Sie die Lieferung aufgenommen und mir die A h ^ Weisungsmöglichkeiten sowie die Konten mitgeteilt haben. e n - N u m m e r , die Ober- 1 V i J A b o n n e n t Datum und Unterschrift a h r = 2 0 4 0 D M Das £ti pnußmblQii 1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 15 F o r u m freier M e i n u n g e n Will der Westen wirklich die deutsche Wiedervereinigung? Betr.: Folge 37, Seite 1, Auf uns selbst gestellt', von Ernst Arndt, und Folge 38, Seiten 1 und 2 „Des Außenministers bildreiche Sprache", von Dr. Herbert Hupka W i e weit reicht w o h l die Einfalt der W e s t deutschen, denen i m m e r wieder v o n unseren Politikern jedweder Richtung eingeredet wird, eine W i e d e r v e r e i n i g u n g Deutschlands sei nur in e i n e m geeinten E u r o p a m ö g l i c h ? Seit den W o r t e n des italienischen A u ß e n m i n i s t e r s A n d r e o t t i d ü r f t e d o c h d e m letzten bei uns klar geworden sein, d a ß unsere „ F r e u n d e i m W e sten", wie sie immer v o l l m u n d i g genannt werden, nicht die geringste N e i g u n g v e r s p ü r e n , uns zu unserem Recht z u verhelfen, i m G e g e n t e i l ' H a b e n w i r denn auch jemals erwarten k ö n n e n , d a ß andere für uns die K a s t a n i e n aus d e m Feuer holen? W a s k ö n n e n wir denn v o n e i n e m Europa erhoffen, das schon mit kleineren P r o b l e m e n wie der Agrarwirtschaft nicht fertig wird, das b e i m U m w e l t s c h u t z (abgasarmes A u t o ) massiv deutschen Interessen entgegentritt? Es ist daher h ö c h s t e Zeit, d a ß w i r bei unseren V e r b ü n d e t e n v i e l entschiedener unseren W i l l e n zur W i e d e r v e r e i n i g u n g bekunden, unser G e w i c h t viel energischer i n die W a a g schale werfen. D i e Zeit, da wir uns auf unsere Interessen hinter anderen V ö l k e r n versteckten, m u ß v o r ü b e r sein. H i e r sind aber unsere eigenen Politiker, deren bisherige „ B e h u t s a m keit" i n der Deutschlandpolitik eher einer „Leisetreterei" ä h n e l t e , aufzurufen u n d an ihre Pflicht zu erinnern. N e b u l ö s e W o r t e wie die v o n H e r r n Barzel, „die deutsche Frage sei nicht Das deutsche Gebot eine Macht-, G r e n z - oder Territorienfrage, sondern zuerst eine Freiheitsfrage" sind da wenig hilfreich. Ä h n l i c h fragwürdig d r ü c k t e auch Herr W i n d e l e n sich aus, als er meinte, die Bundesrepublik Deutschland stelle jetzt u n d auch i n Zukunft keine G e b i e t s a n s p r ü c h e . Ebenso bekundete H e r r Genscher, d a ß die Grenzen i n Europa unantastbar seien. Einer P r ä j u d i z i e r u n g der u n r e c h t m ä ß i g e n Grenzen durch Deutschland gleicht es ebenfalls, d a ß Ostdeutschland stets u n e r w ä h n t bleibt, wenn v o n Wiedervereinigung gesprochen wird. W a s soll angesichts solcher Ü b e r legungen dann aber noch das Gerede, d a ß „die deutsche Frage offen gehalten werde?" Stehen solche Ä u ß e r u n g e n , die den Status quo akzeptieren, und nicht immer aufs neue die U n r e c h t m ä ß i g k e i t u n d Unannehmbarkeit der heutigen Grenzen anprangern, noch auf d e m Boden des Grundgesetzes, zeugen sie noch von A c h t u n g vor den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes, sind solche G e danken noch mit dem V ö l k e r r e c h t , den M e n schenrechten vereinbar? Ist dies noch ein E i n satz für den Frieden (opus iustitiae pax), wenn zugelassen wird, d a ß das Recht mit F ü ß e n getreten wird, und sei es „nur" das Recht des e i genen V o l k e s ? W e l c h e s moralische Gewicht wird wohl solch eine opportunistische Stimme haben, wenn sie sich für andere L ä n d e r wie z. B. Afghanistan einzusetzen versucht? V o n unseren Verantwortlichen i m öffentlichen Leben ist daher zu fordern, d a ß sie wieder klar die Interessen unseres V o l k e s vertreten und seine Rechte u n e i n g e s c h r ä n k t wahren. G r ü ß t e n sich die J u d e n hoffnungsvoll ü b e r Jahrhunderte mit den W o r t e n „Morgen i n Jerusalem", so sollen auch wir denken: „Morgen in Königsberg". Dr.BonifazUUrich, Blieskastel Betr.: Folge 42, Seite 1, „Deutsche Einheit und europäische Sicherheit" von E. A. D a das Z i e l der Einheit Deutschlands „aus eigener Kraft auf k e i n e n Fall" z u erreichen ist, Wie H e r r Dr. H e n n i g in e i n e m V o r t r a g v o r d e m A m o r l c ä r i C o u n c i l on G e r m a n y in N e w York sagte, so w ä r e es v i e l l e i c h t d o c h angebracht, ü b e r e i n e n „ d e u t s c h e n Sonderweg" zumindest nachzudenken, a u c h w e n n bisher nur „eine kleine M i n d e r h e i t auf der ä u ß e r s t e n Rechten u n d L i n k e n " d a r ü b e r nachgedacht hat. Es handelt s i c h u m das Wiedervereinigungsgebot, d e m m a n nicht nur mit Sonntagsreden nachk o m m e n sollte. Der S c h l ü s s e l zur Einheit u n d auch z u den Ostgebieten liegt i n M o s k a u , dies sollte jeder verantwortliche Politiker wissen und w e n n m a n w i r k l i c h auf d e m o.g. W e g vorankommenwill, m u ß man sichmit Moskau unterhalten, ob es unseren westlichen „Freunden" gefällt oder nicht. D a b e i w ü r d e sich auch erweisen, was v o n ihren Freundschaftsbeteuerungen zu halten ist. W e r auf der ganzen W e l t sollte eigentlich A n g s t haben v o r e i n e m Gesamtdeutschland, dessen N e u t r a l i t ä t v o n den S u p e r m ä c h t e n gegenseitig garantiert wird? G a n z Europa w ü r d e erleichtert aufatmen, w e n n i n seiner M i t t e eine beruhigte neutrale Z o n e — ohne A t o m r a k e ten _ geschaffen u n d eine unmittelbare K o n frontation der S u p e r m ä c h t e dadurch beseitigt würde. Hellmut Gottschling, Uslar 55 Betr.: Folge 39, Seite 13, „Bis an das Ende der Welt", von Charlotte Schwermer Beim Lesen des A r t i k e l s ü b e r die N e u r o ß g ä r t e r K i r c h e wurden viele Erinnerungen i n mir wach an K ö n i g s b e r g , diese K i r c h e und ihr Gemeindehaus am Steindammer W a l l , denn an dieser Kirche war m e i n G r o ß v a t e r Friedrich Kienapfel 40 Jahre lang Organist. M e i n Großvater ü b t e sein A m t nebenberuflich aus, aber mit viel Hingabe an seine geliebte K i r c h e n m u sik, er leitete den Kirchenchor, mit dem er auch in anderen K i r c h e n gesungen hat, u n d der auch bei Kirchenkonzerten, Aufführungen v o n Oratorien u n d Passionen mitgewirkt hat. M e i n G r o ß v a t e r war es auch, der 1934 in einem feierlichen Gottesdienst die neue Orgel einweihte, i c h glaube, das war das letzte Jahr sei- Grüner" Schreck in Düsseldorf Betr.: Folge 41, Seite 19, „Mit uns muß man noch lange rechnen", von Horst Zander In der 41. Folge, Seite 19, haben Sie einen Bericht ü b e r das Treffen der K ö n i g s b e r g e r i n der Patenstadt Duisburg gebracht, der uns viel Freude bereitete. W i r , v o m Ortsverband Homberg, hatten am 25. September große Aufregung, denn es stand ein A r t i k e l der G r ü n e n i n der N R Z , der ein Teil des Programms der G r ü n e n darstellte. D a war u. a. die Rede davon, d a ß die G r ü n e n unser geliebtes H a u s K ö n i g s b e r g i n H a u s „Kaliningrad" umbenennen wollen. W i r haben sofort reagiert und haben folgenden W o r t l a u t an alle Zeitungsredaktionen sowie Parteien geschickt: „Sehr geehrte Damen und Herren, der Bund der Vertriebenen, Ortsverband Homberg, sowie alle umliegenden Ortsverbände sind über den Artikel der Grünen sehr empört. Uns ist nicht bekannt, daß aber auchnur einMitglied unseres Verbandes je in Kaliningrad geboren wurde oder dort gelebt hätte. Das Haus Königsberg bedeutet allen Vertriebenen ein Stück Heimat, und wir sind nicht bereit, eine Namensänderung anzuerkennen. Da es sich ja nur um einen kleinen Auszug aus dem Programm Kulturschätze aus Antiquariaten Seit einiger Zeit tauchen i n A n t i q u i t ä t e n Geschäften und Antiquariats-Buchhandlungen W e r t g e g e n s t ä n d e u n d B ü c h e r auf, die einwandfrei aus deutschem Besitz i n den V e r treibungsgebieten stammen. D a z u drei Beispiele: Eine C o u s i n e v o n mir, deren F a m i l i e mehrere G ü t e r i n Pommern b e s a ß , entdeckte bei einem A n t i q u a r i n Berlin e i n silbernes Tablett mit Faksimile-Inschrift, das ihr i n R u ß l a n d v e r m i ß t e r M a n n v o n seinen C o r p s b r ü d e r n zur H o c h z e i t b e k o m m e n hatte. N a c h d e m sie das Tablett gekauft hatte, beantwortete der A n t i q u a r nach k u r z e m Z ö g e r n ihre Frage, wie dieses Tablett i n seine H ä n d e g e k o m m e n w ä r e : Polen h ä t t e n es i h m verkauft. V o n Zeit zu Zeit tauchten immer wieder Polen auf, die W e r t g e g e n s t ä n d e aus ehem. deutschem Besitz gegen D e v i s e n a n b ö t e n . E i n e m Bekannten wurde auf U m w e g e n e i n Buch angeboten, das laut Inschrift aus seiner ehemaligen Bibliothek i m P o m m e r n stammte. Er bezahlte d e n horrenden Preis u n d erhielt kurz darauf — ohne A b s e n d e r a n g a b e — sein Erinnerungen an eine Kirche Buch mit der Inschrift v o n seiner H a n d . In d e m Katalog eines Buch-Antiquariates i n Bayern entdeckte i c h unter anderem das A n gebot mehrerer J a h r g ä n g e einer pommerschen Zeitschrift aus der Zeit vor dem Zweiten W e l t k r i e g . Ich benachrichtigte sofort die P L M , die das A n t i q u a r i a t anrief und alle J a h r g ä n g e bestellte. D i e Hefte waren noch nicht aufgeschnitten und mit Stempeln (in polnischer Sprache) versehen: „ S t a d t b i b l i o t h e k Stettin" und „ D u p l i k a t - W a r s c h a u " . Offensichtlich werden B e s t ä n d e aus deutschem Besitz gesichtet, i n W a r s c h a u registriert und dann Duplikate oder für Polen h i storisch wertlose G e g e n s t ä n d e gegen Devisen in den W e s t e n verkauft. A l l e Vertriebenen sollten die A u g e n offen halten und Antiquariats-Kataloge sorgsam studieren. W e r — wo auch immer — Kulturgüter aus den Vertreibungsgebieten entdeckt, sollte m ö g l i c h s t umgehend seine Landsmannschaft oder den L v D benachrichtigen. Sieglinde v. Zitzewitz, K i e l der Grünen handelt, muß man davon ausgehen, daß auch die Straßennamen und Namen von Plätzen, die ost- oder mitteldeutscher Herkunft sind, in polnisch oder russisch umgetauft würden. Wir alle erheben auf das Schärfste Protest gegen ein solches Vorgehen, und werden uns alle erdenklichen rechtlichen Schritte vorbehalten, um das zu verhindern. Die Grünen sollten sich, statt anderen Menschen das Heimatgefühl und das gesetzlich verankerte Recht auf Heimat streitig zu machen, besser mit der Geschichte unseres Volkes auseinandersetzen. Vermutlich ist es den Grünen entgangen, daß Duisburg die Patenstadt von Königsberg ist, worauf wir, der Bund der Vertriebenen, besonders stolz sind." Frauengruppe des BdV, Ortsverband Homberg Ein Spaß zu zweit Betr.:Folge 33, Seite 8,„WelchLeben, welch Gefühl", von Silke Steinberg Oft benutze i c h das O s t p r e u ß e n b l a t t als B e t t l e k t ü r e . Ihr A r t i k e l ü b e r das Blutgericht i n K ö n i g s b e r g hat m i c h u m den Schlaf gebracht, allerdings nicht Ihrer A u s f ü h r u n g e n wegen ü b e r dieses alte W e i n l o k a l , sondern sie bewegte die Frage, was sich wohl unter dem auf der alten Speisekarte v o m 2. September 29angebotenen „kleinen S p a ß für 2 Personen" verbergen k ö n n t e . Dieses Gericht habe i c h allerdings nicht i m Blutgericht, sondern i m Ratskeller mit meinem V e r l o b t e n und s p ä t e r e n M a n n , wenn es etwas zu feiern gab, des öfteren genossen. Sie sollen nun auch erfahren, was wir vorgesetzt bekamen, wenn wir mal „spaßen" w o l l ten, falls dies nicht schon v o n anderer Seite Ihnen mitgeteilt wurde: A u f einer g r o ß e n Platte lagen auf je 1 Toastbrot ein Schnitzel, darauf stand ein hart gekochtes Ei, das eine mit weißer, das andere mit gelber Mayonnaise verziert. Seitlich und unterhalb der Schnitzel waren Pommes frites und oberhalb feine Gem ü s e und Pilze angeordnet. In der Mitte stand eine Muschel mit verschiedenen eingemachten F r ü c h t e n . W e n n wir dann noch eine Flasche W e i n dazu tranken, kostete der ganze „Spaß für 2 Personen" kaum 10 Mark, und wir hatten das Gefühl, unglaublich geschlemmt zu haben. Ich hoffe, Ihnen mit der Beschreibung dieser Schlemmerei eine Freude gemacht zu haben. Lieselotte Popien, Herzberg ner T ä t i g k e i t . Ich besinne m i c h n o c h gut auf sein 40jähriges D i e n s t j u b i l ä u m , z u dem wir nach K ö n i g s b e r g gereist waren. A m M o r g e n brachte i h m der Kirchenchor vor der W o h nung ein S t ä n d c h e n , s p ä t e r ü b e r r e i c h t e i h m Pfarrer Pollitt ein Geschenk der Kirche, ein Ö l g e m ä l d e , Professor Pfeiffer v o n der K ö n i g s b e r ger Kunstakademie hatte meinen G r o ß v a t e r an seiner Orgel gemalt. Es war ein sehr s c h ö n e s Bild, leider ist es durch die Vertreibung dem Familienbesitz verlorengegangen. Bald nach seinem J u b i l ä u m trat er i n den Ruhestand, Traugott Fedtke wurde sein N a c h folger. In guter Erinnerung habe i c h noch das N e u r o ß g ä r t e r Gemeindehaus (Foto oben), i n dem meine G r o ß e l t e r n wohnten, und i n dem meine Mutter und ihre beiden Brüder ihre J u gendzeit verlebten. Im E r d g e s c h o ß befand sich neben der W o h nung des K ü s t e r s der große Gemeindesaal, auf der anderen Seite war ein Kindergarten untergebracht, hinter d e m Haus fanden die Kinder eine riesige Grünfläche vor, auf der sie'sjöieJen und toben konnten. In der oberste^^Etage wohnte der jeweils 1. Geistliche der Kirche, i c h besinne m i c h nur noch auf Pfarrer Pollitt und Superintendent Hanne, der dort bis zur V e r treibung sein D o m i z i l hatte. Er war zuletzt i n L ü b e c k tätig und starb dort vor wenigen Jahren, einer seiner S ö h n e ist auch Theologe geworden und amtiert ebenfalls i n L ü b e c k . A u c h Pfarrer Sommer, den Charlotte Schwermer e r w ä h n t , ist mir ein Begriff, er hat meine Eltern getraut und m i c h getauft. A l s i c h a n l ä ß l i c h des Todes meiner Mutter den z u s t ä n d i g e n Geistlichen der Marienkirche zu L ü b e c k aufsuchte, stellte es sich heraus, d a ß er, Pfarrer Matz, auch aus O s t p r e u ß e n stammte und einige Jahre an der N e u r o ß g ä t e r Kirche tätig war, ehe er n a c h Rauschen versetzt wurde. So ergab sich 20 Jahre nach der V e r treibung für m i c h noch einmal eine Beziehung zu dieser s c h ö n e n Kirche i n Königsberg. Dora Frantz, L ü b e c k Turm war eine Laube Betr.: Folge 36, Seite 19, Foto des BfH Pressedienstes, „Flatowturm" In Folge 36 Ihres Blattes veröffentlichten Sie ein Bild v o m „Flatowturm" i n Potsdam. Es zeigt aber nicht diesen Turm, der zwar auch i m Park v o n Neubabelsberg steht, sondern die „Gerichtslaube". Diese aus d e m 13. Jahrhundert stammende Laube war u r s p r ü n g l i c h ein A n h ä n g s e l der alten Berliner R a t h ä u s e r an der Ecke der K ö nigs- und der Spandauer Straße. Beim Bau der neuen „roten" ( z u n ä c h s t wegen der roten Ziegelsteine so genannt, s p ä t e r wegen der S P D Mehrheit i m Berliner Stadtparlament so bezeichnet) R a t h ä u s e r drohte der „Gerichtslaube" die Spitzhacke. Kaiser W i l h e l m I. schlichtete den Streit u m das alte W a h r z e i c h e n der Stadt, indem er das historische G e b ä u d e auf der L e n n e h ö h e i n seinem Babelsberger Park aufstellen ließ. Hier ist er heute noch, leider etwas ramponiert, zu sehen. Dr. Johannes Hung, H e i l b r o n n Von den zahlreichen an uns gerichteten Leserbriefen können wir nur wenige, und diese oft nur auszugsweise veröffentlichen. Die Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu decken braucht. Anonyme oder anonym bleiben wollende Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Landsmannschaftliche Arbeit Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in I M s £fnrau6cnb1att 1, D e z e m b e r 1984 - F o l g e 48 - Seite 16 Erinnerungsfoto 518 hervorragend aufgenommenen Dias und gestützt auf genaue Daten und historische Fakten schilderte Vollack die große kolonisatorische Leistung des Ordensstaates. Langanhaltender Beifall belohnte den Vortragenden für das, was er in Wort und Bild BEZIRKSGRUPPEN Barmbek/Winterhude/Uhlenhorst — Sonn- den Teilnehmern in interessanter Weise geboten abend, 15. Dezember, 15 Uhr, Heilandskirche, Gro- hatte. Horst Krüger dankte mit herzlichen Worten ßer Saal, Winterhuder W e g 132 (zu erreichen mit und mit der Überreichung von Königsberger MarziBus 106 und 108), Weihnachtsfeier. Aussiedlerkin- pan, das in Glückstadt hergestelltwurde. Itzehoe — Donnerstag, 6. Dezember, 15 Uhr, Cafe der musizieren und tragen Gedichte vor. Der W e i h nachtsmann kommt. Anmeldungen bitte an U . Schwarz, vorweihnachtliche Zusammenkunft der Frauengruppe. Musikalische Umrahmung durch Meyer, Telefon 22 11 28. Billstedt — Dienstag, 3. Dezember, 19 Uhr, Alten- die Flötengruppe der A VS unter Leitung von Musiktagesstätte, Lorenzenweg 2b (gegenüber dem Bus- lehrerin Ott. Riepsdorf — Sonntag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, bahnhof Billstedt), Vorweihnachtsfeier mit der GasthausZum Mittelpunkt der Welt, Heimatabend Frauengruppe. Eimsbüttel — Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr, im mit einem Referat des Landeskulturreferenten Hamburg-Haus, kleiner Saal, Doormannsweg 12, Herrmann von Zitzewitz über das Thema „ReiseAdventfeier mit weihnachtlicher Musik. Es singt eindrücke von Fahrten durch Mecklenburg und und spielt das Ensemble der Mosaik-Show Vorpommern 1984". Ferner gemütliches Beisam(ehemalige Alsterspatzen). Zudem Kaffeetafel und mensein mit Singen und Unterhaltung. Der Heimatabend wird musikalisch von Günter und Rolf umgemütliches Beisammensein. F a r m s e n / W a l d d ö r f e r — Donnerstag, 6. Dezem- rahmt. Schleswig — Zu einem heimatlichen Nachmitber, 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187b, Vereinslokal tagskaffee begrüßte Vorsitzender Alfred Bendzuk des Farmsener TV, Weihnachtsfeier. Fuhlsbüttel/Langenhorn — Freitag, 7. Dezem- die Anwesenden und dankte Landsmännin M i ber, 15.30 Uhr, im Bürgerhaus, Vorweihnachtsfeier chalski als Landesvorsitzende der ostdeutschen Frauen, Herrn Jeglin und Stadträtin Schmidt für ihr mit der Frauengruppe. Fernschreibstelle H D V E K ö n i g s b e r g — D i e s e A u f n a h m e , e t w a aus d e m J a h r e 1943, Erscheinen. Die Ehrennadel für langjährige ehrenH a m m / H o r n — Sonnabend, 15. Dezember, 14.30 g e w ä h r t e i n e n B l i c k i n die F e r n s c h r e i b s t e l l e H D V E der K o m m a n d a n t u r auf d e m R o ß amtliche Arbeit wurde Landsmännin Felske überUhr, Restaurant Rosenburg, Riesserstraße 11, Ecke reicht. Ein Diavortrag ließ die Besucher eine wungarten i n K ö n i g s b e r g (Pr). „Die e i n z i g e Z i v i l i s t i n b i n ich", schreibt S i e g e l i n d e Z i m m e r Salling, 2000 Hamburg 26, Weihnachtsfeier bei Kafderschöne Norwegenreise aus dem Jahr 1977 nachm a n n , geborene J u n g k l a a ß . „ A n der a n d e r e n Seite des M a s c h i n e n w o r t e s steht , G a b y \ fee und Kuchen. Zudem wird der Weihnachtsmann vollziehen. Als Amateur hatte Dr. Herting meistereine M ü n c h n e r i n , u n d i n d e r E c k e l i n k s ganz v o r n i s t K ä t e F r i e d r i c h k e i t , g e b o r e n e erscheinen; anschließend Tombola. Kinder unter 12 liche Aufnahmen von der vielfältigen Landschaft H e r k e n r ö d e r . " U n s e r e L e s e r i n h ä t t e gern etwas ü b e r d i e v i e r a n d e r e n a b g e b i l d e t e n Jahren bitte bis zum 9. Dezember beim Bezirksvorgemacht, die er kommentierte. Der zweistündige sitzenden anmelden. Personen g e w u ß t . „ W e r lebt sonst n o c h v o n . W a c h e D ' unter Unteroffizier M i l b r a d t ? " Vortrag wurde zu einem Erlebnis besonderer Art. Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 1. DeIhr K ü r z e l war z u d a m a l i g e r Z e i t „ J K L " . Z u s c h r i f t e n unter d e m K e n n w o r t „ E r i n n e r u n g s Als Dank überreichte der stellvertretende Vorsitzember, 15.45 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Harfoto 518" a n die R e d a k t i o n des O s t p r e u ß e n b l a t t s , Postfach 32 32 55,2000 H a m b u r g 13, zende Dannenberg Dr. Herting ein Buch von Graf burg, Bremer Straße 307, Adventsfeier nach heimatleiten w i r a n d i e E i n s e n d e r i n weiter. sd Lehndorf. Mit Gedichten von Theodor Storm ließ licher Art. Kulturreferent Brozus den stimmungsvollen Nachmittag ausklingen. HEIMATKREISGRUPPEN Beisammensein bei Königsberger Klopsessen anNordrhein-Westfalen Gumbinnen • Sonntag, 9. Dezember, 15 Uhr, Niedersachsen schloß. Vors. der Landesgruppe: Alfred MikolelL GeschäftsstelLandhaus Walter/Stadtpark, Hindenburgstraße 2 Vorsitzender: Ernst Rohde. Nord: Werner Hoff mann, (U-Bahn Borgweg), Adventsfeier, zur Verlosung Telefon (058 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. le: Tel. (02 11) 39 57 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf Dortmund — Montag, 3. Dezember, 17 Uhr, Baden-Württemberg Süd: Ernst Rohde, Telefon (05321/2 3950), Hubertusbitte Päckchen im Wert von 5 D M mitbringen. Stimmgabel, Wilhelmstraße 24, Dortmund 1, A d - Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. weg 45, 3380 Goslar. Weser-Ems: Fred! Jost, Telefon Königsberg — Sonntag, 16. Dezember, 15.30 Uhr (05431) 3517, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück (07237) 78 53, Postfach 351, 7530 Pforzheim ventsfeier. (Einlaß 15 Uhr), Landhaus Walter, HindenburgEsslingen — Sonntag, 9. Dezember, 14 Uhr, GeDüsseldorf — Sonnabend, 15. Dezember, 16 Uhr, Gifhorn — Sonntag, 16. Dezember, DRK-Haus straße/Stadtpark (U-Bahn Borgweg), vorweihnachtKreuzkirche, Collenbachstraße 10, Weihnachtsfei- meindezentrum Oberesslingen, Ertingerhaus, Ecke liches Beisammensein mit Arno Surminski. Bitte am Wasserturm, Vorweihnachtsfeier mit Liedern er mit Chor und Aufführungen. (Straßenbahn 7 und Keppler-Schorndorfer Straße, vorweihnachtliche nur mit Anmeldung bis zum 10. Dezember bei Ur- und kleinen Spielen, für die Kleinen kommt der 10 bis Dreieck.) Anmeldungen der Kinder für die Feier mit Programm und Kaffeetafel. Gleichzeitig sula Zimmermann, Telefon 4 60 4076 (abends), Weihnachtsmann. — Der Vorstand legte auf einer bunte Tüte bis 10. Dezember unter den Telefon- findet eine Besprechung der n ä c h s t e n Fahrt — 1985 Sitzung das Programm für die nächsten Monate fest. Postfach 6030 41, 2000 Hamburg 60. — nach Danzig, W e s t p r e u ß e n und Masuren statt. Es Vorsitzender Heinz Fritzenwanker leitete im Bür- nummern 334097 oder 21 5880. Preußisch Eylau — Sonnabend, 1. Dezember, 15 Erkelenz — Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr, A m sind noch Plätze frei, bitte unter der Telefonnumgerschützensaal die. yp^tan.dsgit^ng u f c^ejröf/ne-. Uhr, Haus, der Heimat, Vor dem Holstentor 2 (Ute mit einem Kurzbericht über das Erntedankfest. Schulring, ehemalige Landwirtschaftsschule, Vor- mer (07 11) 381507 melden. $ahj\Sia.fipn Messehallen), Gedanken zum Advent Stuttgart — Memellandgruppe: Z u einer ErnteAufmerksam machte der Vorsitzende auf die neue weihnachtsfeier unter dem Thema „Wort und Lied nach ostpreußischem Brauch in gemütlichem im vorweihnachtlichen Brauch" sowie Vortrag und dankfeier hatten sich die M e m e l l ä n d e r aus StuttWanderkarte von Ostpreußen. Rahmen. Goslar — Sonntag, 9. Dezember, 15 Uhr, Paul- Gesang der Frauengruppe der Siebenbürger Sach- gart und Umgebung i m Haus der Heimat zusamSensburg - Sonntag, 2. Dezember, 15 Uhr, mengefunden. N a c h der Begrüßung durch die VorGerhardt-Haus, Heimatnachmittag im Advent mit sen. Polizeisportheim, Sternschanze 4, Hamburg 6, Gütersloh — Sonntag, 9. Dezember, 15.30 Uhr, sitzende Irmgard Partzsch wurde durch den K u l Königsberger Marzipan-Verlosung. A m vergangeAdventsfeier mit Kaffeetafel und Verlosung und nen Heimatnachmittag wurden Martha Hahn aus A u l a des Mädchengymnasiums, Schulstraße, Niko- turwart Günter F. Rudat ein ausgeglichenes Proeinem schönen Programm. Die Kinder erwarten Königsberg und Kurt Boef fei aus Rastenburg für ihre lausfeier, Mitgliederkinder bis zum 10. Lebensjahr gramm geboten. Besonderen Anklang fanden das wieder den Weihnachtsmann. ehrenamtliche Hilfe bei der Betreuung Hilfsbedürf- erhalten eine bunte Tüte. — Sonnabend, 15. De- Gedicht „Schwarzbrot" von Maurice Reinhold von tiger bzw. für die Heimatarbeit mit Dia- und sonsti- zember, 15 Uhr, Kath. Vereinshaus, Unter den Stern und die Lesung „Verregnete Ernte" von W a l FRAUENGRUPPEN ter von Sanden. Anschließend wurde Grützwurst gen Vorträgen über Ostpreußen und für die Mitwir- Ulmen, Weihnachtsfeier. Bergedorf — Freitag, 14. Dezember, 15 Uhr, kung bei Gestaltung von und für die Schulchroniken Rheda-Wiedenbrück — Sonntag, 16. Dezember, gegessen. Lichtwarkhaus, Treffen unter dem Thema „Advent und Heimatbüchern ausgezeichnet. Zum Höhe- 15 Uhr, Saal Neuhaus, traditionelle WeihnachtsfeiUlm/Neu Ulm — Sonnabend, 1. Dezember, die und Weihnachten". punkt wurde der Diavortrag von Schwester Renate er mit heimatlichen Darbietungen unter Mitwir- landsmannschaftliche Gruppe nimmt an der A k t i o n Billstedt — Dienstag, 4. Dezember, 19 Uhr, Alten- Hensel über das Leben auf ihrer Missions-Station kung der Laienspielgruppe. — Der Erntedanktag „Ulmer helft euren Mitbürgern" teil. In der Fußgäntagesstätte, Lorenzenweg 2b (gegenüber dem Bus- auf der Insel Sumatra im Indischen Ozean. Anhal- wurde mit den Früchten des Gartens begangen. Der gerzone werden Spezialitäten der Heimat, wie Marbahnhof Billstedt), Vorweihnachtsfeier mit der Be- tender Beifall wurde Schwester Renate zuteil und ostpreußischen Heimat wurde mit einem Diavor- zipan, Bärenfang und Pillkaller, angeboten. Der zirksgruppe. Kreisvorsitzender Ernst Rhode rief zu einer Gabe für trag „Ostpreußen, Mensch und Landschaft" ge- Erlös wird der Hilfsaktion überreicht. — Sonntag, 9. F a r m s e n / W a l d d ö r f e r — Dienstag, 18. Dezem- ihre Missionsstation auf. Zudem berichtete Ernst dacht. — Jeden zweiten Montag im Monat, 15 Uhr, Dezember, 14 Uhr, Gemeindesaal St. Maria, in Söfber, 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187 b, Vereinslokal Rhode von der Sitzung der ostpreußischen Landes- Lokal Nigges, Zusammenkunft. — Jeden zweiten lingen, Advents- und Weihnachtsfeier mit Kaffee des Farmsener T V , weihnachtliches Beisammen- vertretung in Bonn und vom Kongreß der ostdeut- Mittwoch im Monat, 19 Uhr, Lokal Neuhaus, Rheda, und Christ-Stollen. Nach der Begrüßungsansprache sein. des Vorsitzenden Fritz W i l h e l m Preuß, hält Pfarrer i. schen Landsmannschaften. — Zum Volkstrauertag Stammtisch. Fuhlsbüttel/Langenhorn — Dienstag, 4. Dezem- sprach Kreisvorsitzender Rhode am Mahnmal der Siegen — Sonnabend, 1. Dezember, 15 Uhr, Sie- R. W i l l i Baasner die Ansprache. Umrahmt werden ber, 15.30 Uhr, Bürgerhaus, Adventsfeier. — Freitag, Heimatvertriebenen. gerlandzimmer der Siegerlandhalle, vorweihnacht- die Ansprachen durch den Chor der landsmann7. Dezember, 15.30 Uhr, im Bürgerhaus, VorweihHannover — Das Jahresfest am 9. Februar 1985 liches Beisammensein. Lm. Heinz Nielsen führt eine schaftlichen Gruppen unter Leitung der aus Elbing nachtsfeier mit der Bezirksgruppe. wird mit einem karnevalistischen Programm Diareihe aus Ost- und W e s t p r e u ß e n vor. — Freitag, stammenden Marianne H ö ß und durch InstrumenWandsbek — Donnerstag, 6. Dezember, 17 Uhr, durchgeführt und findet im Freizeitheim Döhren 7. Dezember, von 11 bis 17 Uhr, die Frauengruppe tal- sowie Prosadarbietungen weihnachtlichen InGesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, statt. Der Eintrittskartenverkauf hat bereits begon- wird auf dem Weihnachtsmarkt Gebäck und Bären- halts. Adventsfeier. Bitte Julklappäckchen im Wert von nen und wird an folgenden Tagen auf der Geschäfts- fang verkaufen. 10 D M mitbringen. Viersen-Dülken — Sonnabend, 8. Dezember, 15 Bayern stelle, Königsworther Straße 2, fortgesetzt: 7. und 21. Dezember von 10 bis 12 Uhr sowie am 11. und 25. Uhr, Dülkener Hof, Lange Straße 54, Weihnachts- Vorsitzender der Landesgruppe: Hermann Rosenkranz, Dezember von 15 bis 17 Uhr. Die Karten kosten im feier der Ost- und W e s t p r e u ß e n sowie Danziger. Telefon (091 31) 38539, Erwin-Rommel-Straße 6, 8520 OSTPREUSSENCHOR Erlangen Weihnachtsfeier Sonnabend, 1. Dezember, Vorverkauf 7 D M und an der Abendkasse 9 D M . Hessen Hannover — Heimatkreisgruppe Königsberg: Hof/Saale — Die Kreisgruppe beging das Jubifeiern die Memellandgruppe und der Ostpreußenchor im Landhaus Walter, Stadtpark. Beginn der Sonnabend, 9. Dezember, 15 Uhr, Restaurant Ihme- Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. läum ihres 35jährigen Bestehens. Vorsitzender Feier 16 Uhr, Einlaß 15 Uhr, Eintritt 5 D M . Anfahrt blick (Ruder-Clubheim), Adventsfeier mit gemein- (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg Christian Joachim konnte viele Landsleute und Marburg — Donnerstag, 13. Dezember, 16 Uhr, Gäste begrüßen. Danach gab er einen Rückblick mit der U-Bahn bis Borweg. Anmeldung der Kinder samer Kaffeetafel sowie dem Sudetendeutschen Adventsnachmittag mit Päckchenmitbringen und über die Entwicklung der Hofer Kreisgruppe. Nach Singkreis. (Das Restaurant ist mit den U-Bahn-Libitte bis zum 25. November bei Frau Hempf, Teleeinem Grußwort des BdV-Vorsitzenden Georg fon 7 12 24 19, Herrn Pallasch, Telefon 71277 71, nien 3 und 7 bis Haltestelle Siloah zu erreichen.) -abgeben. Offenbach — Sonntag, 2. Dezember, 14.30 Uhr, Stein wurden dann die Ehrungen für langjährige Q u a k e n b r ü c k — Sonntag, 16. Dezember, 15.30 oder Frau Günther, Telefon 7 12 3007 (ab 18 Uhr). Uhr, evang. Gemeindesaal St. Petrus, Weihnachts- Gemeindesaal der Pfarrei Heilig-Kreuz-Haus, am Mitgliedschaft vom Bezirksvorsitzenden von Oberfeier. Die Ansprache hält Pastor Heinz Brenneisen. Wiesengrund (gegenüber dem neuen Friedhof), franken, Helmut Starosta, vorgesehen. Die Festrede G E M E I N S C H A F T E V OSTPREUSSEN hielt Christian Joachim unter dem Thema „OstAnmeldungen müssen bis zum 5. Dezember an den Mühlheimer Straße, Adventsfeier. Adventsgottesdienst Sonnabend, 8. Dezem- Vorsitzenden erfolgen. Wiesbaden — Sonnabend, 1. Dezember, Rhein- preußen verpflichtet - ein geschichtlicher Rückber, 14.30 Uhr, Erlöserkirche, Hamburg-Borgfelde Scheeßel — Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, bei Main-Halle, Barbarafeier, Saalöffnung 18.30 Uhr, blick . (nahe U-und S-Bahn Berliner Tor), Gottesdienst mit Stahmleder, Vorweihnachtsfeier. — Den Dia- Beginn 20 Uhr, Eintritt 8 D M . München — Gruppe N o r d / S ü d . Sonntag, 2. Deheimatlicher Liturgie und Feier des heiligen Abend gestaltete Bernd Braumüller, R O W . Er ist zember, 15 Uhr, Hansahaus, Briennerstraße 39, A d Abendmahls sowie einem anschließenden advent- zwar in Westdeutschland geboren, doch für seine Rheinland-Pfalz ventsfeier mit Basar und Stubenmusi. lichen Beisammensein. hervorragende Arbeit für die Patenschaft Roten- Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon Passau - Sonnabend, 18. Dezember, 18 Uhr, burg/Angerburg am Institut für Heimatforschung (06372) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz Vereinslokal Peschl-Terrasse, Roßtränke, W e i h in Rotenburg sind er und seine Frau Ostpreußen Kaiserslautern — Sonnabend, 22. Dezember, 15 nachtsfeier mit traditionellem G ä n s e b r a t e n e s s e n Schleswig-Holstein Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge- außergewöhnlich verbunden. In diesem Sommer Uhr, Bahnheim, Weihnachtsfeier. — A m Heimat- und Packchen. A l l e Mitglieder werden gebeten, schäftsstelle: Telefon (0431) 55 3811, Wilhelminen- machte das Ehepaar Braumüller mitdem Fahrrad in abend begrüßte Vorsitzender Fritz Warwel zahlrei- Gedichte oder Geschichten aus der Heimat vorzuStraße 47/49, 2300 Kiel Ostpreußen Urlaub. Anschaulich schilderte Bernd che Mitglieder und Gäste. Kulturreferentin Ursula tragen. Glückstadt — Donnerstag, 6. Dezember, 15 Uhr, Braumüller diese Reise. Immer wieder waren die Oehlschläger führte durch das Programm. Der OstStarnberg - Sonntag, 2. Dezember, 15 Uhr, KöRaumann, Weihnachtsfeier. — Zur Novemberver- Zuschauer ergriffen von den Aufnahmen der Masu- preußen-Chor unter Leitung von Maria Grete Renk nig-Ludwig-Saal der Bahnhofsgaststätte, Vorweihanstaltung konnte Horst Krüger zahlreiche Mitglie- rischen Seen, den riesigen Eichenalleen und der sang Heimatlieder. W i l l i Rabenhorst und Lydia nachtsfeier der Kreisgruppe der Pommern, Ost- und der und Gäste begrüßen. Redner der Veranstaltung ganzen Schönheit dieser großartigen Landschaft. Härtung trugen Mundartgedichte vor. Ein gelunge- W e s t p r e u ß e n Das Programm beinhaltet weihwar der Landesvorsitzende der Pommerschen Wilhelmshaven — Montag, 3. Dezember, 19.30 ner Sketch „Endlich geschafft" von Irma Müller, Ur- nachtliche Gedichte, Musik und Erzählungen sowie Landsmannschaft, Manfred Vollack, Kiel, der zum Uhr, Gorch-Fock-Haus, Adventsheimatabend mit sula Oehlschläger, Walter Braun und Werner Stür- eine Tombola. Jedes Mitglied wird gebeten, zur mer fand großen Beifall, dem sich ein gemütliches Thema „Erlebtes Preußen" sprach. Anhand von Basar. lombola etwas beizusteuern. Hamburg Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Telefon (040) 5 51 2202, Gotenweg 16, 2000 Hamburg 61 1. D e z e m b e r 1984 - Folge 48 - Seite 17 £os tfnntußmblQtt Aus den Heimatkreisen . . . Die Kartei des Heimatkreiset braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. AUenstein-Stadt r t e t : ^ " ' « Dr.-Ing. Daube. Telefon (02 09) 3950, 4650 Gelsenkirchen 366/ Jahrestreffen — Die Aliensteiner trafen sich zu ihrem 29. Jahrestreffen im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen. Bereits am Vormittag des ersten Tages fand unter Vorsitz des Vorstehers der Stadtversammlung, Prengel, eine ordentliche Sitzung der Stadtversammlung statt, auf der die jeweils Verantwortlichen über ihre Arbeit seit Übernahme der Geschäfte vom Notvorstand berichteten. Letzterem wurde Entlastung erteilt. Die vorliegenden Aufgaben wurden beraten und Beschlüsse gefaßt. Als am frühen Nachmittag das Hans-Sachs-Haus geöffnet wurde, füllten sich schnell die Räume zu den „Schabberstunden", und bei der Eröffnung des Treffens am Abend durch den Hauptstadtvertreter Dr.-Ing. Daube war das Haus übervoll. Mit Gottesdiensten, von den Allensteiner Geist lichonMsgr.Kewitsch, über Jahrzehnte bereitsMittelpunkt der Allensteiner, und Pastor Naujokat gefeiert, begann der zweite Tag. Zu Beginn der Feierstunde im Hans-Sachs-Haus, die kammermusikalisch umrahmt wurde, ehrteDr.Daubedie Toten A l lensteins und begrüßte die Allensteiner und die geladenen Gäste, unter ihnen als Vertreter des OB der Stadt Gelsenkirchen Bürgermeister Rossa. Auch übermittelte er die Grüße des Stadtältesten Dr. H . J. Zülch. Besonderer Gruß und Dank galt dem Ehrenstadtvertreter Msgr. Kewitsch für sein Kommen. Die Gedanken Dr. Daubes kreisten um die Aufgaben und die Wiederbelebung der Patenschaften, wozu er Vorschläge machte. Mit einer Teilnahme von über 3000 hatten die Allensteiner ihre Zustimmung zur Patenschaft bekundet. Bürgermeister Rossa überbrachte die Grüße der Patenstadt Gelsenkirchen, die vor 30 Jahren die Patenschaft übernommen habe in Würdigung der Tatsache, daß die zahlreichen ins Ruhrgebiet zugewanderten Ostpreußen entscheidend zum Aufblühen der Stadt Gelsenkirchen beigetragen hätten. Sie werde weiterhin den Aliensteinern helfen, ihr Kulturgut zu erhalten und zu pflegen und heimatlicher Treffpunkt zu bleiben (wird fortgesetzt). Zinten. Anfang der dreißiger Jahre leistete er in Gehlenburg seinen Arbeitsdienst ab. Hier lernte er seine spätere Frau Erika kennen, die er 1936heiratete. Im gleichen Jahr übernahm das Ehepaar die Gaststätte und das Lebensmittelgeschäft der Schwiegereltern Brahma in der Johannisburger Straße, welche es bis zur Vertreibung 1945 führte. Danach lebten sie im Kreis Segeberg. 1953 fand die Familie mit zwei Kindern in Leichlingen/Rheinland eine neue Heimat. Vor zehn Jahren verstarb Frau Schulz. Willy Schulz verbringt seinen Lebensabend im Kreis seiner Kinder und Enkel. Die Kreisgemeinschaft gratuliert. Königsberg-Stadt Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Reinhold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln 30. Kartei: Tel. (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königsberg, Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg Fischer wegen eines eigenen Dorifestes nicht erschienen waren. Lm. Becker begrüßte die Anwesenden und besonders die Landsleute aus der DDR, den Domprobst Garg als Hausherrn, sowie die mitwirkenden Landsleute Pfarrer Karlhermann Fritz, Dr. Günter Tietz und Bürgermeister a. D. Werner Trottner. Einen besonderen Dank erhielt Lm. Brandes von der Verwaltung des Patenkreises MindenLübbecke für seine organisatorischen Leistungen. Nach den Grußworten des Domprobstes erklang auf Tonband, durch Lm. Trottner, Powunden, aufgenommen, die große Glocke aus der Powundener Kirche, mit einfallendem Geläut der zwei weiteren Glocken aus der ev. Kirche in Hüffelsheim/Nahe. Über den Weg der Powundener Glocke von Powunden nach Hüffelsheim bei Bad Kreuznach hielt Lm. Trottner ein Referat mit verschiedenen Dia-Aufnahmen über Ort und Kirche Hüffelsheim. Für diese Glockenton- und Bildauf nahmen mit Referat wurde Lm. Trottner mit viel Beifall bedacht und die Zuhörer fragten, ob mit der ev. Kirchengemeinde Hüffelsheim nicht ein besonderer Kontakt aufgenommen werden könne. Dann sprach Lm. Fritz die geistlichen Worte mit anschließendem Totengedenken. Die Vorträge unterbrach eine Kaffeepause und anschließend hielt Dr. Tietz — A d l . Lobitten — ein Referat über das Kirchspiel Powunden mit Lichtbildern und Dia-Aufnahmen. Einen kurzen politischen Vortrag hielt Lm. Becker — Abbau Lobitten. In diesen Vortrag wurden zwei Gedichte eingebunden. Das eine „An das russische Volk" hat Else Bernoteit und das zweite „Unser Samland" Liselotte Nugel vorgetragen. Lm. Becker betonte besonders, daß wir unsere Heimat nicht aufgeben dürften, sie müsse unseren Nachfahrenerhalten bleiben. Dabei bezog er sich auf den Dichter und Kritiker G. E. Lessing sowie auf Herbert Wehner. Der Abend endete mit Unterhaltungs- und Tanzmusik. A m Sonntag wohnten die Powundener dem Domgottesdienst bei und besichtigten anschließend die Domschatzkammer. Mit dem Mittagessen und ausgiebiger Unterhaltung endete die Zusammenkunft und der Hoffnung auf ein Wiedersehen 1985 in Hüffelsheim. Ponarther Mittelschule — Das Jahrestreffen der Ponarther Mittelschüler im Ostheim in Bad Pyrmont war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg der Schulgemeinschaft. Erstaunlich und zugleich ein Beweis der Treue zur Heimat ist die stets steigende Teilnehmerzahl der Ehemaligen, die in diesen Kreis hinein neu ihren Weg finden. Wie es nun schon seit Jahren üblich ist, diente der Freitagabend den Gesprächen im kleinen Kreis, ehe am Sonnabend das Festprogramm seinen Verlauf nahm. Ein Vortrag des Ehemaligen Joachim stellte unsere Heimat und die damit verbundene Verpflichtung, ihrer auch aus der Ferne dienend zu gedenken inden Mittelpunkt. In einer flott abgehandelten Hauptversammlung wurden die Weichen für das nächste Jahr gestellt, in dem nun auch die Schul-Chronik, in mühevoller Kleinarbeit von Edeltraut Klein gesammelt und zusammengefaßt, erscheinen wird. Nach Abstim- Lyck mung wurden Termin und Ort des nächsten Jahres- Kreisvertreter: Walter Mrotzek, Telefon (043 21) treffens für den 11. bis 13. Oktober nach Bad Mein- 52 80 19, Karl-Feldmann-Straße 6, 2350 Neumünster berg festgelegt, um frühzeitig die Terminplanung Heimatkreisbuch Stadt und Kreis Lyck — Liebe der Mitglieder zu ermöglichen. Der abschließende Landsleute, Weihnachten steht vor der Tür. Wenn Festabend vereinte die jung gebliebenen Pennäler Sie noch ein passendes Weihnachtsgeschenk für von gestern im Kurhotel. Der Vormittag des folgen- Ihre Lieben suchen, dann bietet sich hier unser den Tages vereinte noch einmal die Teilnehmer des Heimatkreisbuch alsein vorzügliches Geschenk für Treffens im Ostheim, das jedesmal aus den Nähten jung und alt an. Auf 732 Seiten und mit vielen Bilzu platzen droht, wenn die Ponarther Marjellchens dern wird in diesem Kreisbuch die geschichtliche Insterburg Stadt und Land und Boffkes anreisen. Auch heute soll dazu aufge- Entwicklung auf allen Gebieten von Stadt und Kreis Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt fordert werden, Anschriftenänderungen usw. unse- bis zur Vertreibung 1945geschildert. Dieses einmaKreisvertreter Land: Klaus-Peter Steinwender. Geschäftsstelle: Telefon (0 21 51) 4 8991 (9—12 Uhr von rem Ehemaligen Horst Glaß, Hörder Straße 55,4600 lige Werk ist eine hervorragende Gedächtnisstütze und ruft Erinnerungen an unsere geliebte Heimat Mo.—Fr. oder nach tel. Vereinbarung), Altes Rathaus, Dortmund 12, mitzuteilen. Am Marktplatz 10, 4150 Krefeld 11 Dr. Saltzmanns Höhere Privatschule und Vorbe- wieder wach. Deshalb sollte dieses Buch in keiner "' Mitklingendem Spiel: Insterburg 1919 bis 1939 reitungs-Anstalt, Hammerweg 2 — Ehemalige Lycker Familie fehlen. Regen Sie daher bitte auch die Freunde, Bekannten und Verwandten zum Kauf Das. geschichtliche Auf und A b der Kreisstadt Schülerinnen und Schüler werden gebeten, zur Erdes Heimatkreisbuches an, die dieser Aufruf nicht Insterburg und seiner großen Garnison haben 13 gänzung der Unterlagen und für Schultreffen ihre erreicht, weil sie das Ostpreußenblatt nicht halten. Autoren lessend, anschaulich und zutreffend be- Namen, die Klassen, Lehrer, Schuljahre, Berichte Der Bezugspreis für unser Heimatkreisbuch beträgt schrieben. Der Bearbeiter der verschiedenen Bei- aus den Jahren 1930bis 1945sowie ihre heutige A n 62 D M zuzüglich 3 D M Versandkosten. Richten Sie träge, Horst Fritz Zander, gleichzeitig der Heraus- schrift zur Verfügung zu stellen. Ihre Mitteilungen Ihre Bestellung bitte umgehend an unseren Kulturgeber, hat das einmalige Bild- und Datenmaterial senden Sie bitte an Mady Günther, Telefon 0 40/ wart Reinhold Weber, Telefon (02 61) 4 12 51, Kartmit geschickter Hand so zusammengestellt, daß 3 80 97 44, Palmallee 126 b, 2000 Hamburg 50. häuserhof weg 94,5400 Koblenz, damit die Ausliefeauch Menschen, die weder Insterburg noch Ostrung noch rechtzeitig erfolgen kann. preußen kennen, Freude und Interesse finden wer- Königsberg-Land den, wenn sie sieh mit den Abzeichnungen und Kreisvertreter: Fritz Löbert, Telefon (05481) 2388, Mohrungen Darstellungen beschäftigen. In dem Buch „Mit klin- Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich Kirchspieltreffen Powunden — Die Einwohner Kreisvertreter: Siegfried Kloß, Telefon (041 31) 1 81 87, gendem Spiel" erscheint vor dem Leser das weite Land mit seinen prächtigen Menschen, ihren Sitten des Kirchspiels Powunden fanden sich in Minden zu Lindenweg 6, 2126 Adendorf Die Berliner Gruppe unserer Kreisgemeinschaft und Gebräuchen, ziehen vor seinen Augen die Re- einem Treffen zusammen. Dipl.-Ing. Alfred Becker gimenter, Schwadronen und Batterien ihre Straße. hatte wieder eingeladen. Es kamen an die 100 Per- wählte zum neuen Vorstand: Ursula Dronsek, TeleSie prägten Insterburg über lange Zeiten, ja ohne sie sonen, obwohl die starke Gruppe der Stombecker fon 2 16 43 38, Großgörschenstraße 38, 1000 Berlin gäbe es nicht Insterburg, wie wir es kennen. In dem Buch wird auch erinnert an die nationalen und internationalen Erfolge der ostpreußischen Reiterei und Pferdezucht, an den berühmten insterburger Turnierplatz, an die Militaries, Dressurprüfungen, die Korpsdauerritte, an die glanzvollen unvergessenen Reitjagden und nicht zuletzt an die Gastfreundschaft in den kleinen und großen Häusern in „Bringen Sie in diesem Jahr auch wieder die kleinen A n z e i g e n zu W e i h n a c h t e n ? " « und um Insterburg. Der Leser wird erstaunt sein, fragte vor einiger Zeit eine Leserin aus M ü n s t e r bei uns i m O s t p r e u ß e n b l a t t in H a m b u r g ' wieviel Detailwissen noch bekannt ist über alle oran. „ W i s s e n Sie, i c h b i n schon ü b e r neunzig Jahre alt, und das Schreiben fällt mir immer ganisatorischen und personellen Veränderungen in den Zeiten der Reichswehr, über die Entwicklung schwerer. A b e r i c h m ö c h t e doch alle meine Freunde und Bekannten aus der H e i m a t der Waflen und Geräte, über Persönlichkeiten im g r ü ß e n und ihnen ein gutes neues Jahr w ü n s c h e n ! " militärischen wie im zivilen Bereich, über EreignisDieser treuen Leserin sowie allen anderen Beziehern unserer Zeitung k ö n n e n wir se und Geschehnisse, die die Menschen damals beeine erfreuliche M i t t e i l u n g machen: A u c h in diesem Jahr werden wir wieder n a c h d e m wegten. Im Hinblick auf das Streben, Geschichte M o t t o „ O s t p r e u ß e n g r ü ß e n O s t p r e u ß e n " Kleinanzeigen zum besonders g ü n s t i g e n Preis und Vergangenheit lebendig zu machen, ist dem in der Weihnachtsausgabe veröffentlichen und damit Ihnen, liebe Landsleute, die GeHerausgeber und dem Verleger Dank dafür zu zollegenheit geben, Ihren früheren Nachbarn, Schulkameraden, Freunden und Bekannten len, daß Unwiederbringbares und Wertvolles vor „ einen lieben G r u ß z u k o m m e n zu lassen. Vergessenheit und l Intergang bewahrt wurden. Das Gerade in der Zeit u m W e i h n a c h t e n und Neujahr wandern die G e d a n k e n oft z u r ü c k Buch „Mit klingendem Spiel — Insterburg 1919bis 1939" (124 Seiten, 155 Fotos, Ganzleinen) verkör' i n die Heimat, und m a n c h einer fragt sich, was ist wohl aus meinen Freunden geworden. pert ein Stück deutscher Geschichte — und nie ht W i e groß w i r d dann die Freude sein, w e n n m a n sich nach Jahrzehnten wiederfindet das schlechteste! Zu beziehen zum Preis von durch eine kleine G r u ß a n z e i g e , die so aussehen wird: 29,80 D M zuzüglich 3,00 D M Versandkosten von der Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft Insterte, also auf den für den E m p f ä n g e r beburg Stadt und Land. stimmten A b s c h n i t t . Bitte verwenden Weihnachtsgeschenke — Neuauflage „InsterFamilie Fritz Josupeit Sie m ö g l i c h s t Druckbuchstaben, damit burg im Bild" zum Preis von 35 D M plus Porto und aus Grünheide, Kreis Sensburg Verpackung. Damen-Halstücher mit dem Instersich keine Setzfehler einschleichen. Der Birkenweg 4, 3054 Rodenberg burger Wappen zum Preis von 18,50 D M plus Porto. Betrag und der T e x t für die A n z e i g e Krawatten mit dem Insterburger Wappen zum Preis m ü s s e n bis s p ä t e s t e n s von 12 D M plus Porto. Wandteppich (45x60 cm) 14. Dezember mit dem Insterburger Wappen zum Preis von 39 D M U n d wie wird's gemacht? G a n z einbei uns eingegangen sein — also bitte plus Porto. Wimpel Insterburgs zum Preis von 23 fach: Sie erhalten diese A n z e i g e z u m bis z u m 11. Dezember einzahlen. D M plus Porto. einmaligen Sonderpreis v o n 20,— D M e i n s c h l i e ß l i c h Mehrwertsteuer, wenn Johannisburg XU* Sie eine Zahlkarte ausfüllen und den BeKreisvertreter: Gerhard Wippich KarteisteUe: Waitz1* trag auf das Postscheckkonto H a m b u r g straße 1 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha f Sas Öfiprnißtnblnii 907 00-207 ü b e r w e i s e n . D e n T e x t für die Thomsen', Fasanenweg 14, 7012 Fellbach Anzeigenabteilung A n z e i g e schreiben Sie in der abgebildeWilly Schulz 80 Jahre — Einer der letzten KaufPostfach 3232 55, 2000 H a m b u r g 13 ten Form auf die R ü c k s e i t e der Zahlkarleute aus Gehlenburg, Willy Schulz, feiert am 9 Dezember seinen 80. Geburtstag. Geboren 1904 in Hermsdorf, Kreis Heiligenbeil, absolvierte er seine kaufmännische Lehre bei der Firma G. Heinrich in ^Grüße zu Weihnachten und Neujahr ! t m Heimatkreise 62, zum Stellvertreter Erich Deppner, Ghanastraße 27, 1000 Berlin 65. Nachstehende Veranstaltungen werden um jeweils 18 Uhr in Berlin durchgeführt: 16. Februar 85, Kappenfest, 20. April, 15. Juni, 5. Oktober, Erntedankfest und 15. Dezember Weihnachtsfeier, 15 Uhr. Als neuen Treffpunkt hat man in Schöneberg — Berlin 62 — das Keglerheim Gutzkow — Ecke Gustav-Freytag-Straße, auserwählt. Neidenburg Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 Der Heimatbrief Nr. 83 ist fertiggestellt. Er soll allen Landsleuten, die in der Heimatbriefkartei vermerkt sind, noch vor Weihnachten zugesandt werden. Neben den Fortsetzungsserien — Nachdruck des vergriffenen Heimatbuches „Der Kreis Neidenburg" und dem Beitrag unserer Patenstadt Bochum — enthält er diesmal unter anderem den A u s Freude a m Lieben. zweiten Teil zur Ortsgeschichte von Thalheim, einen Bericht über die Geselligkeit in den Gasthäusern von Ulleschen, einen Artikel über den „Eisenbahnkönig" Strousberg, Ausführungen über den Verlauf des Heimattreffenssowie zahlreiche aktuelle Abhandlungen. Wer den Heimatbrief noch nicht erhält, ihn aber beziehen möchte, teile bitte seine Anschrift dem Kreisvertreter oder dem Geschäftsführer Erich Schenkluhn, Neidenburger Straße 15, 4630 Bochum 1, mit. Ortelsburg Kreisvertreter: Gustav Heybowttz, Telefon (05258) 78 82, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle Alte Heimatboten — Sollten Sie noch alte Heimatboten der Kreisgemeinschaft Ortelsburg besitzen, die Ihnen vielleicht im Wege stehen, dann werfen Sie diese bitte nicht fort, sondern schicken Sie uns Ihre überzähligen Exemplare zu, denn es wird gerade von unseren jüngeren Landsleuten dringend danach gefragt. Das gilt auch für das Ortelsburger Heimatblatt „Der Yorcksche Jäger", der sein Erscheinen vor einigen Jahren eingestellt hat. Der „Heimatbote" und auch „Der Yorcksche Jäger" haben als Geschichtslektüre einen bedeutenden Wert erlangt. Ganz besonders wird nach der Ausgabe „1980" gefragt. Kosten für eine eventuelle Ubersendung werden Ihnen erstattet. Als Weihnachtsgeschenk können Sie das Buch „Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" bestellen. Es ist äußerlich schöner geworden und der Inhalt mit Übersichtskarten aus verschiedenen Epochen erweitert. Hinzu kommt ein Vorwort zur 2. Auflage des Kreisvertreters, ferner eine Zusammenstellung des erlittenen Schicksals der Bevölkerung durch die Vertreibung (erarbeitet von der Heimatortskartei für Ostpreußen in Lübeck), ein Auszug aus dem Edikt der Bauernbefreiung des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, und es schließt ab mit dem Gedicht „An Ostpreußen" von Ernst Wiechert und einer Übersichtsskizze unseres Heimatkreises. Der Preis von 27 D M gilt bis zum 1. April 1985 und ist außerordentlich günstig. Erhältlich ist auch noch „Der Kreis Ortelsburg" von Dr. Meyhöfer und Landrat v. Poser. Ebenso ist noch lieferbar „Der Kreis Ortelsburg im Bild" von M. Brenk und „400 Jahre Ortelsburg" von Joachim Linke. Kreistag — A m Sonnabend, 1. Dezember, tagt der neugewählte Kreistag in unserer Patenstadt Herne im Hotel Saloniki, vormals Hotel Stork. A b 14 Uhr ist die Sitzung öffentlich mit anschließender Kaffeetafel, wozu unsere Ortelsburger Landsleute eingeladen sind. Osterode Kreisvertreter: Walter Baselau, Tel. (0511) 73 7765. Niederrader Allee 4, 3012 Langenhagen. Geschäftsführer: Kurt Kuessner.Tel. (04 31)7 51 71, Bielenbergstraße 36, 2300 Kiel 14. Weihnachtspakete nach Ostpreußen — Die Kreisgemeinschaft Osterode unterstützt seit Jahren die in der ostpreußischen Heimat verbliebenen Deutschen und deren Nachkommen mit Lebensmittel- und Bekleidungepaketen. Weihnachten steht vor der Tür. Die Not unserer Landsleute ist immer noch groß. Die wiederholten sprunghaften Teuerungen in Polen haben zur Folge, daß Rentner, Kleinverdiener und Großfamilien die ihnen auf Karten zustehenden rationierten Lebensmittelmengen oft nicht bezahlen können. Besonderer Mangel herrscht nach wie vor an Ober- und Unterbekleidung, besondersaber an Schuhwerk. Gute, getragene Keidungsstücke sind deshalb sehr begehrt. Wir verfügen z. Z. über mehr als 450 Anschriften von Familien und Einzelpersonen, die heute noch in unserer Heimat leben, doch lassen unsere knappen Finanzmittel nur den Versand von etwa 150 Weihnachtspaketen zu. Wir appellieren deshalb an unsere Landsleute im Bundesgebiet, uns auch bei unserer diesjährigen Weihnachtspaket-Aktion tatkräftig zu unterstützen. Anschriften vermittelt Kurt Hübner, Telefon (04 31) 72 64 31, Schönberger Straße 110, 2300 Kiel 14. Wer aber kein Paket verschicken kann oder will, sollte uns finanziell unterstützen (Konto Nr. 432 190 bei der Kieler Spar- und Leihkasse, BLZ 210 50170, Postscheckkonto Nr. 3013 66-204 beim Postscheckamt Hamburg, Kennwort „Paketaktion"). Fortsetzung auf Seite 19 i £ Ü 5 Oftrjnußmblaii Allgemeines Unvergessene Heimat S eit v i e l e n J a h r e n s c h o n gibt d i e K u l t u r a b t e i l u n g der L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u ß e n h a n d l i c h e A r b e i t s b r i e f e heraus, die ü b e r die H e i m a t informieren u n d eine hervorragende U n t e r s t ü t z u n g bei Gruppenabenden g e b e n . A u c h für d e n p r i v a t e n G e b r a u c h , für K i n d e r u n d E n k e l k i n d e r , d i e sich ü b e r die H e i m a t der Eltern u n d G r o ß e l t e r n unterrichten wollen, sind d i e s e A r b e i t s b r i e f e ( F o r m a t D I N A 5) g e e i g n e t . E s g e l t e n f o l g e n d e S c h u t z g e b ü h r e n zuzüglich Porto u n d Verpackung: Landschaftshefte: Die Kurische Nehrung D M Rossitten D M 2,50 1,50 Rominten D M 2,50 Frisches Haff — Frische N e h r u n g D M 2,00 A m Memelstrom Trakehnen V o m Bernsteinland D M 3,00 D M 3,00 D M 2,00 Natangen D M 2,50 Ostpreußisches Oberland D M 2,00 Das Ermland D M 2,50 Masuren Im L a n d e der E l c h e D M 2,00 D M 3,00 Persönlichkeiten: Lovis Corinth , D M 2,00 E. T. A . Hoffmann Käthe Kollwitz Fritz K u d n i g A g n e s M i e g e l (Doppelheft) ' D D D D W a l t e r Scheffler Paul Wegener M 1,50 M 2,00 M 1,50 M 3,50 D M 2,00 D M 1,50 Ernst W i e c h e r t D M 2,00 Nicolaus Coppernicus D M 2,00 Immanuel Kant D M 2,00 E l i s a b e t B o e h m — e i n L e b e n für d i e L a n d f r a u D M 1,50 Werkarbeit: Volkskunst in Ostpreußen D M 2,50 Lebendige Volkskunst D M 2,50 Motive ostpreußischer Bauernteppiche !ag< n für W e b - , K n ü p f - u n d S t r i c k a r b e i t e n ] D M 3,00 E iluil'ti n u n d G e s t a l t e n Brauchtum und D M 2,00 Jahreslauf: Erfreue d i c h H i m m e l - erfreue d i c h E r d e ( W e i h n a c h t s h e f t ) D M 2,00 W i r b i n d e n d e n P l ö n (Ernteheft) V o m Festefeiern in O s t p r e u ß e n D M 2,00 D M 2,00 Königsberger Leben in Bräuchen D M 2,00 Verschiedenes: Die Salzburger in O s t p r e u ß e n D M -2,50 D i e V e r g a n g e n h e i t s a ß auf der T r e p p e , Geschichten v o n damals u n d heute. V o n A r n o S u r m i n s k i . . . . D M 2,50 K o d d r i g u n d l u s t i g . P r o g r a m m e u . S p i e l e f. f r ö h l . A b e n d e D M 2,50 .... Mütter und Kinder D M 3,00 Die Prußen D M 2,50 Fischer und Fischerei in O s t p r e u ß e n D M 2,00 Landleben in O s t p r e u ß e n D M 2,50 Alte dörfliche Baukultur in O s t p r e u ß e n D M 2,50 7,60 O s t p r e u ß i s c h e S t ä d t e w a p p e n (farbig) D M Tiergeschichten aus O s t p r e u ß e n D M 2,00 N i d d e n u n d seine M a l e r D M 3,00 O s t p r e u ß e n verpflichtet — e i n Beitrag zur Darstellung des lebendigen ostpreußischen Kulturerbes. Vortrag von Hans-Georg Tautorat, g e h a l t e n i m R a h m e n der 25. h e i m a t p o l i t i s c h e n A r beitstagung des L a n d k r e i s e s R o t e n b u r g ( W ü m m e ) und Kreisgemeinschaft A n g e r b u r g in der Landsmannschaft der Ost- p r e u ß e n a m 27. F e b r u a r 1983 i n R o t e n b u r g ( W ü m m e ) D M 2,00 Ostpreußische Tänze: Danze, datt de Stebel kracht! O s t p r e u ß i s c h e T ä n z e für a l l e , aufgezeichnet v o n H e d w i g v. Lölhöffel Ostpreußische D M 1,50 D M 1,50 Fischertänze, hrsg. v o n Reinh. L e i b r a n d t (beide i m A b d r u c k v e r f a h r e n ) M e i n L i e d — m e i n L a n d (Lieder der O s t - u n d W e s t p r e u ß e n ) .. D M 6,00 Bezahlung: In B r i e f m a r k e n o d e r a u f P o s t s c h e c k k o n t o n a c h E r h a l t d e r Z a h l k a r t e Ihre B e s t e l l u n g r i c h t e n S i e bitte a n : Landsmannschaft Ostpreußen, 2000 Hamburg 13. Abteilung Kultur, Parkallee 86, 1. D e z e m b e r 1984 - F o l g e 48 - Seite 18 P3tr gratulieren — Fortsetzung von Seite 14 Krafzick, Marie, geb. Poplawski, aus Kelchendorf, Kreis Lyck, jetzt Südensee, 2393 Sörup, am 4. Dezember Offel, Maria, geb. Olschewski, aus Grammen, Kreis Ortelsburg, jetzt Girondelle 88, 4630 Bochum, am 6. Dezember Piesack, Helene, aus Pogauen, Kreis KönigsbergLand, jetzt Dükenort 31, 2841 Wetschen, am 5. Dezember Praetorius, Anna, geb. Janz, aus Neukirch, Kreis Elchniederung, jetzt Hebelstraße 3, 7832 Kenzingen, am 3. Dezember Raabe, Luise, aus Klein-Jerutten, Kreis Ortelsburg, jetzt 2167 Düdenbüttel, am 4. Dezember Schaefer, Ernst, aus Loten, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Breiinger Hof 17, 3000 Hannover 61, am 5. Dezember Stinski, Karl, aus Ostseebad Cranz, Kreis Samland, jetzt Nordlandstraße 74, 2443 Großenbrode, am 3. Dezember Thier, Maria, geb. Burchert, aus Landau, Kreis Rößel, jetzt Kranoldstraße 24,1000 Berlin 44, am 8. November Ziemens, Otto, aus Kalthagen, Kreis Lyck, jetzt Berliner Straße 166, 3181 Rühen, am 6. Dezember zum 81. Geburtstag Bahr, Friedrich, aus Rübenzahl, Kreis Lotzen, jetzt Bonifatiusstraße 21,4630 Bochum-Langendreer, am 8. Dezember Behrendt, Hans, aus Labiau, Königsberger Straße, jetzt Gartenweg 22, 2410 Mölln, am 25. November Bochum, Ella, geb. Liebelt, aus Friedeberg (Lebbeden), Kreis Elchniederung, jetzt Talblickweg 12, 7541 Straubenhardt, am 3. Dezember Broszeit, Paul, aus Lindendorf, Kreis Elchniederung, jetzt Langenhorn, Langenhorner Chaussee 378, 2000 Hamburg 62, am 3. Dezember Dombrowski, Luise, aus Königsberg, jetzt Hamburger Straße 8, 2940 Wilhelmshaven, am 3. Dezember Groeben, Peter von der, aus Langheim, Kreis Rastenburg, jetzt Kirchweg 25, 3100 Celle-Boye, am 3. Dezember Haut, Alfred, aus Martinshöhe, Kreis Lyck, jetzt Neusser Weyhe 134, 4040 Neuss 1, am 5. Dezember Juttner, Maria, geb. Tietz, aus Groß Mönsdorf, Kreis Rößel, jetzt Buchweg 10, 7324 Rechberghausen, am 7. November Kurkowski, Hildegard, geb. Gronau, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Holstenring 4, 2202 Barmstedt, am 8. Dezember Lask, Richard, aus Maihof, Kreis Lyck, jetzt Mittelweg 22a, 2000 Hamburg 13, am 3. Dezember Lojewski, Wilhelm, aus Steinkendorf, Kreis Lyck, jetzt Johann-Hols-Weg 10,2300 Meisdorf, am 3. Dezember Michalke, Agnes, geb. Burchert, aus Landau, Kreis Rößel, jetzt Bornhagenweg 49,1000 Berlin 49, am 19. November Petruck, Gertrud, aus Ebenfelde, Kreis Lyck, jetzt Konrad-Adenauer-Straße 35, 5000 Köln 90, am 5. Dezember Roppel, Albert, aus K l . Rauschen, Kreis Lyck, jetzt Birkenallee 18, 3524 Immenhausen, am 8. Dezember Smick, Ida, geb. Logall, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt G.-Hauptmann-Weg 2, 4356 Westerholt, am 7. Dezember Szech, Ida, geb. Pedak, aus Steinberg, Kreis Lyck, jetzt N e u s ü d e n d e r W e g 27a, 2900 Oldenburg, am 3. Dezember zum 80. Geburtstag Andrae, Lisbeth, verw. Kuli, geb. Hippler, aus Königsberg, Mischener W e g 23, jetzt Hohnerkamp 95d, 2000 Hamburg 71, am 2. Dezember Bender, Irma Martha, geb. Lemke, aus Lyck, jetzt Straifstraße 22, 7000 Stuttgart 70, am 8. Dezember Gillmann, Josef, Oberst a. D., aus Lockau, Kreis Rößel, jetzt Zum Brachsen 22, 7770 ÜberlingenNußdorf, am 6. Dezember Gusek, Frieda, aus Marxhöfen, Kreis Ortelsburg, jetzt Jahnstraße 2, 3342 Schladen 1, am 8. Dezember Hensel, Emma, geb. Koriath, aus Kunchengut, Kreis Osterode, jetzt Daubornherhof, 6753 Enkenbach-Alsenborn, am 27. November Jaeger, Gertraude, geb. Reidenitz, aus Sanditten, OT Pelohnen, Kreis Wehlau, jetzt Buchwaldweg 1, 6581 Rötsweiler, am 7. Dezember Jurgeit, Ida, geb. Hakelberg, aus Haselberg, Kreis Schloßberg, jetzt Lehmsalweg 42, 2723 Scheeßel, am 7. Dezember Hirstein, Anna, aus Lyck, A.-Kallweit-Straße, jetzt Breslauer Straße 2, 2160 Stade, am 3. Dezember Kruplnski, Oskar, Lehrer i. R., aus Langheide, Kreis Lyck, jetzt Overdamm 84,2105 Seevetal 2, am 2. Dezember Sadlowski, Gertrud, geb. Rinio, aus Kölmersfelde, Kreis Johannisburg, jetzt Mannheimer Weg 21, 4000 Düsseldorf 1, am 24. November Schwermer, Amanda, geb. Geschke, aus Uderhöhe, Kreis Wehlau, jetzt Glehn, Katharinenstraße 22, 4052 Korschenbroich 3, am 5. Dezember Smollich, Martha, geb. Grondowski, aus Rödental, Kreis Lotzen, jetzt Rochusstraße 7, 5141 Wegberg-Rat-Anhoven, am 8. Dezember Topat, Fritz aus Richau, Kreis Wehlau, jetzt Papenhof 5, 2440 Oldenburg, am 3. Dezember Trczeizak, Frieda, geb. Naumann, aus Königsberg, jetzt Asternweg 23, 5620 Velbert 1, am 7. Dezember zum 75. Geburtstag Abroszat, Eduard, aus Schneckenmoor, G r o ß F n e d richsdort, Kreis Elchniederung, jetzt Zur Pinnau 51, 2082 Tornesch, am 5. Dezember Blechhaus, Walter, aus Neuendorf, Kreis Lyck jetzt V o l t m a r n s t r a ß e 156, 4800 Bielefeld 1, am 5. Dezember _ ,^ Brunk, Walther R., Major a. D , aus Rittergut Groß Rödersdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt AlbrechtDürer-Straße 20, 8552 Höchstadt, am 4. Dezemn Degenhardt, Erich, aus Treuburg und Dreimühlen, Kreis Lyck, jetzt A m Bleidenbach, 6292 W e i l münster, am 3. Dezember Döhring, Elma, geb. Butzlaff, aus Oschke Kreis Elchniederung, jetzt Kieler Straße 145, 2085 Quickborn, am 6. Dezember Fidorra, Fritz, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt Fleischmengergasse 7,5000Köln, am 7. Dezember Gernhuber, Eva, geb. Lopenz, aus Königsberg, Yorckstraße 59, jetzt A m alten Bahnhof 2, 2396 Sterup, am 26. November Laaser, Marie, geb. Sadowski, aus Neu Keykuth, Kreis Ortelsburg, jetzt C h a t t e n s t r a ß e 15, 4350 Recklinghausen, am 6. Dezember Lange, Ida, geb. Piwko, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Keldenichstraße 92,4000 Düsseldorf 12, am 6. Dezember Meisel, Ernst, aus H o c h d ü n e n (Schillgallen), Kreis Elchniederung, jetzt Dannhorstweg 6, 3101 Nienhagen, am 2. Dezember Milkuhn, Erich, aus Zeysen, Kreis Lyck, jetzt Auf dem Kiemberg 26,5000Köln 50, am 7. Dezember Naused, Gertrud, geb. Bajohr, aus Karkeln, Kreis Elchniederung, jetzt Friedeberger W e g 17, 4942 Espelkamp, am 4. Dezember Olbrich, Elisabeth, aus Liebenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt 6331 Schöffengrund 4, am 4. Dezember Penk, Gerhard, aus Königsberg, Schönfließ, jetzt Rosenweg 104, 2725 H e m s b ü n d e , am 27. N o vember Rehfeld, Arno, aus Tilsit und Wehlau, jetzt KarlStirner-Straße 20, 7090 Ellwangen/Jagst, am 28. November Reichwald, Frieda, geb. Albien, aus Karlsrode, Kreis Labiau, jetzt Mönkebüller Ring 40, 4953 Petershagen, am 2. Dezember Rochelmeyer, Helene, aus Blausden, Kreis TilsitRagnit, jetzt Drausnickstraße 52, 8520 Erlangen, am 2. Dezember Schiweck, Annemarie, geb. Schaumann, aus Königsberg, Hindenburgstraße 19, jetzt Schillerstraße 17, 8500 Nürnberg 10, am 6. Dezember Schmolla, Lina, aus Goldap, jetzt Felsenkeller 11, 3500 Kassel, am 5. Dezember Schöngrat, Elisabeth, aus Karmitten, Kreis Königsberg-Land, jetzt Goßlerstraße 6b, 3400 Göttingen, am 3. Dezember Schulz, Frieda, geb. Stadthaus, aus Goldensee, M o l kerei, Kreis Lotzen, und Sodenen, Molkerei Insterburg, jetzt Oldenburger W e g 27, 4100 Krefeld-Beckum, am 5. Dezember Synowzik, Helene, geb. Baranski, aus Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt Beimoorstraße 22, 2000 Hamburg 22, am 4. Dezember Wedekind, Hedwig, geb. Heinrich, aus Borchertsdorf, Kreis Pr. Holland, Königsberg, Bergfriede, Kreis Osterode, jetzt Wacholderweg 2, 3056 Rehburg-Loccum 1, am 26. November Willuhn, Ita, geb. Stangenberg, aus D ü n e n (Ackmenischken), Kreis Elchniederung, jetzt Hoffnungsthal, Hintersten Büchel 47, 5064 Rösrath, am 4. Dezember Ziemmek, Anna, geb. Fröhlian, aus Ulrichsfelde, Kreis Lyck, jetzt Karlsbader Straße, 3507 Baunatal, am 5. Dezember zum 70. Geburtstag Bloedhom, Christel, aus Thomsdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt Hinter den Höfen 68,3006 Burgwedel 6, am 5. Dezember Bluhm, Irma, geb. Herbstreit, aus Goldenau, Kreis Lyck, jetzt Feldweg 28,4837 Verll, am 3. Dezember Dittkowski, Fritz aus Korschen, Kreis Rastenburg, Königsberg und Gumbinnen, jetzt Lohnerweg 6, 4770 Soest, am 1. Dezember Feibor, Martha, geb. Kalinowski, aus Johannisthal, Kreis Ortelsburg, jetzt A m Hilgenacker 1, 5920 Bad Berleburg, am 3. Dezember Grasteit, Gertrud, geb. Masuhr, aus Lindenfließ, Kreis Lyck, jetzt zu erreichen über Alfred M a suhr, Reinickendorfer Straße 43a, 2000 H a m burg 73, am 2. Dezember Greulich, Hellmuth, aus Herdenau (Kallningken), Kreis Elchniederung, jetzt Neißestraße 4, 3302 Cremlingen, am 3. Dezember Herrnkind, Ernst, aus Königsberg, I. R. 1 jetzt Dollmannstraße 18, 8800 Ansbach, am 5. Dezember Kern, Grete, geb. Dmuchowski, aus Rotbach, Kreis Lyck, jetzt Blumenstraße 8/9, 1000 Berlin 20, am 7. Dezember Kerschling, Gertrud, geb. Romotzki, aus Grammen, Kreis Ortelsburg, jetzt T r a k e h n e r s t r a ß e 7, 4630 Bochum 5, am 6. Dezember Kickartz, Edith, geb. Kluth, aus Rößel, Schleusenstraße 2, letzt Dickswall 40, 4330 M ü l h e i m / Kühr, am 15. November Kielau Irmgard, aus Allenstein, Friedrichstraße 5, letzt Reimboldweg 5, 2050 Hamburg 80, am 4. Dezember Kreddig, Dr. Heinz-Werner, aus Königsberg, Graf Spreestraße 4, jetzt A m Pfarrhof 2,2903 Bad Zwischenahn, am 3. Dezember Fortsetzung in Folge 49 Jahrgang 35 £os £Xi0rtURcnblun Konfirmation, Hochzeit, als Weihnachtsgeschenk oder sonstigen Gelegenheiten. Auch wenn die Enkel jetzt vielleicht noch nicht viel Interesse für die Heimat aufbringen, später werden sie nach dem Land ihrer Ahnen fragen und vieles davon wissen Fortsetzung von Seite 17 wollen. Dann ist dieses Buch eine nicht versiegende Quelle jedweder Information. Unsere KreisgemeinPreußisch Eylau schaft hat dieses Buch unter großen materiellen OpKrelsvertreter: Wilhelm von der Trenck, Telefon fern und Aufwendungen geschaffen und möchte die (062 01| 1 58 71, Birken weg 33, 6940 Weinheini Kasse für weitere Publikationen wieder auffüllen. Es Kreisbuch — Liebe Landsleute, unser Kreisbuch ist da an einen großen Bildband „Vom Frisching zu ist seit einem Dreivierteljahr erschienen und hat Stablack und Alle" gedacht, der als Ergänzung des schon sehr vielen von unseren früheren Kreisbe- Kreisbuches erscheinen soll. 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Es handelt sich um die Eröffnung der Ausstellung „Nach O s t p r e u ß e n — nicht nur der Pferde wegen" (nach R e i s e e i n d r ü c k e n von H a n s J o a c h i m Köhler, Thomas Vogel und Werner Ernst), die Neudarstellung Trakehnen G ö t t i n g e n — A m 8. und 9. Dezember veranstaltet die Hochschulgruppe Pommern i n der Burgstraße 5 ihr 33. Stiftungsfest. Sonnabend, 8. Dezember, ab 10 Uhr Besichtigung der G r u p p e n r ä u m e und u. a. Einführung in die A r beit. 16 Uhr Diavortrag „Reise nach Hinterpommern" v o n H e l l a von Boehm; 20 Uhr Feierstunde mit einer Festrede von Joachim W a l l a t „ J u g e n d und deutsche Einheit"; a n s c h l i e ß e n d Kameradschaftsabend. Sonntag, 9. Dezember, 10 Uhr, Vortrag von Hans-Michael Fiedler „Heimat — Heimatverlust — Heimatsehnsucht i m Spiegel neuerer Dichtung." N ä h e r e Einzelheiten bei der Hochschulgruppe Pommern, Burgstraße 5, 4300 G ö t t i n g e n . J . W . 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Diese Aufnahme wurde im Sommer 1941 während einer Unterrichtspause auf dem zum Schulhof gehörenden Sportplatz gemacht Abgebildet sind überwiegend Schüler der ersten Knabenklasse der AgnesMiegel-Mittelschule (Entlassungsjahr 1942). Wer sich auf dem Foto erkennt und nicht an den Treffen der Klassengemeinschaft teilnimmt, melde sich bitte bei Ewald Jangor, Rolandplatz 1, 5100 Aachen. Wir würden uns freuen, auf diesem Weg den Kreis der Ehemaligen erweitern zu können. Wertvolle Bücher auf dem Weihnachtstisch ) Ws Von I* Versai Hugo Wellems Von Versailles bis Potsdam 1871 b i s 1 9 4 5 4- - E i n Quellenwerk ü b e r eur o p ä i s c h e und amerikanische Machtpolitik 256 Seiten, kart. 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Wallenrode, haben das Büchlein bearbeitet, als einen „Gruß der Heimatpfarrer aus Ostp r e u ß e n an die in alle W i n d e zerstreuten Glieder ihrer Heimatkirche". Preis 7,50 D M , zuzüglich 1,50 D M je Sendung für Porto usw. Bei Abnahme von 10 Stück Rabattpreis mit 6,— D M je Stück und portofreiem Versand. Zu beziehen durch: Werner Marienfeld, S t e u b e n s t r a ß e 56, 5860 Iserlohn H. H . Engel, 2411 Gudow b. Mölln Verlag Gerhard Rautenberg, Postfach 1909, 2950 Leer Landsmannschaft Ostpreußen, Parkallee 86,2000 Hamburg 13 Ger. 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Schlachterei Eberhard Kinsky Markt 34, 2257 Bredstedt, Tel. 0 4671/2038 + 20 39 Erich Degenhardt Ostpreußen i m Fegefeuer •Kaufmann oder die letzten Tage am Frischen Haff 536 Seiten, geb., 38— D M aus Treuburg und Dreimühlen Kreis Lyck Rautenbergsche Buchhandlung 0491/4142 2950 Leer jetzt Am Bleidenbach 33 6292 Weilmünster Postfach 1909 Geburtstag den Es gratulieren herzlichst seine Lieben. Erben gesucht Für einen größeren Nachlaß werden als gesetzliche Erben Blutsverwandte von W i l h e l m F r a n z W e l l e r , geb. 1854 in Perkallen, und seiner Ehefrau A n n a W e l l e r , geb. U s s a t , geb. am 13. Oktober 1856, gesucht. Die Ehegatten Weller/Ussat heirateten in Stallupönen und waren danach in Goldap wohnhaft. Eilzuschriften erbeten an Hoerner-Bank GmbH, Lohtorstr. 26, 7100 Heilbronn, Telefon 0 71 31/862 43. Urlaub/Reisen 1985 mit Bus und Schiff ü b e r die Ostsee nach Ostpreußen Hotels Kat. 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Deine dankbaren Kinder und Enkelkinder Jahre alt. Aus diesem Grunde möchte ich alle noch lebenden Freunde und Bekannten recht herzlich grüßen. Otto K ü h n früher Inhaber der Buchdruckerei MERKUR Buch-, Papier- und Schreibwarenhandlung in Pillau I, Königsberger Straße 11 jetzt Heinrichstraße 74, 6100 Darmstadt Unser liebes Muttchen und Tantchen, Frau Elisabeth Reinhard geb. Gehrmann aus Königsberg (Pr) Kummerauer Straße 45/47 jetzt Paulinenstraße 9 7411 Reutlingen-Betzingen feiert am 3. Dezember 1984 ihren 85. G e b u r t s t a g . Die beste Gesundheit, alles Liebe und Gute wünschen von Herzen ihre Tochter Hildegard Knuth geb. Reinhard 1000 Berlin 19, Ahomallee 28 ihre Tochter Gertrud Wrigth geb. Reinhard und Nichte Elfriede Bendschneider geb. Gehrmann 2308 Preetz. Am Jahnplatz 15 Wir trauern um unseren lieben Papa und Opa Otto Ritter " 4.4.1909 t 15. 11. 1984 aus Trakehnen, Ostpreußen Dietmar und Lore Ritter Irene und Herbert Weinig mit Peter Brigitta und Peter Reichelsdorfer mit Jöro Jürgen und Uschi Ritter Weiherstraße 17, 8520 Erlangen • * XMs £XUJmifimblüii Jahrgang 35 Als die Kraft zu Ende ging, war's nicht Sterben, war's Erlösung. j Melkermeister Elfriede Flugmacher Hermann Krischat geb. Bachmdon aus Königsberg (Pr) • 31. 11 1902 in Pillkallen t 15. 11. 1984 in Hildesheim aus Vierhölen, Kreis Schloßberg Charlotte Weinreis in 88. Lebensjahr. In stiller Trauer Rosemarie Flugmacher und Anverwandte In Liebe und Dankbarkeit haben wir Abschied genommen. WichemsÜft 103, 2875 Ganderkesee l I Minor Schnitz, geb. Weinreis Ruth Oehlke, geb. Weinreis Rudolf Oehlke Katharina und Son|a Oehlke Heike Schnitz-Vossebeln und Norbert V O M « b e i n mit Isabell und Angehörige In Gedanken bin ich heimgekehrt in das Land der dunklen Wälder. Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief fern ihrer geliebten Heimat Ostpreußen meine beste Mutter, Cousine und Tante. Frau Ein erfülltes Leben für ihre Familie ging zu Ende. geb. Brtnckmann •4.1.1901 t 10. 11. 1984 aus Revierförsterei Kausch, Rominter Heide 1. Dezember 1984 — Folge 48 — Seite 21 Der Lebensweg unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Urgroßvaters. Schwagers und Onkels ist vollendet. In stiller Trauer Heinz Groß und Frau Frieda, geb. Krisrhat Werner Krischat und Frau Renate, geb. Scholz Enkel und Urenkel Hildebrandstraße 51A, 3200 Hildesheim-Drispenstedt den 15. November 1984 Die aul den Herrn harren, knegen neue Kraft. Je*. 40. 3t a t Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 20. Novemher 1984, um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in Drispenstedt statt. Unsere liebe Schwester Diakonisse Helene Bittihn Imadstraße 39, Paderborn Drachenfelsstraße 19, Bad Godesberg Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege Ps. 119, 105 geboren am 13. Februar 1908 in Königsberg/Pr„ zum Diakonissenamt eingesegnet am 8. April 1934 in Lotzen wurde am 30. Oktober 1984 nach Gottes heiligem Willen heimgerufen. Ev.-Iuth. Diakonissen-Mutterhaus Bethanien (Lotzen) Quakenbrück Diakonisse Hilda Schirmanski, Oberin Pastor Arnold Sawitzki, Vorsteher 4570 Quakenbrück, im November 1984 Die Beerdigung fand statt am 5. November 1984 auf dem evangelischen Friedhof in Quakenbrück. Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, unsere gute Oma, Schwester, Schwägerin und Tante Ella Köhnke geb. Gronwald " 17. 5. 1907 in Pillau, Seestadt f 20. 11. 1984 In stiller Trauer Heinz und Christel Jürgens Helga Hlnrlchs mit Anja und Heiko Ernst Gronwald und Frau Lena mit Familie Herbert und Anneliese Block mit Familie Gerda Schöler sowie alle Angehörigen Johanna Burgdorf geb. Glglnat ' 24.6.1894 f 19. 11. 1984 aus Blumenbach, Kreis Insterburg zuletzt 3201 Holle Er lehrt uns den Tod, damit wir klug werden. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Dr. Gernot Geginat Hans Werner Mauerhoff * 21. 7. 1910 in Liebenfelde, Kr. Labiau f 15. 11. 1984 Erftstraße 4, 3300 Braunschweig In Liebe und Dankbarkeit im Namen aller Angehörigen Almut Langner Klaus und Renate Mauerhoff Irmtraud Ohme, geb. Mauerhoff Inge Mauerhoff und sechs Enkelkinder Müh und Arbeit war dein Leben, Ruhe hat dir Gott gegeben Nach einem arbeitsreichen und erfüllten Leben verstarb am 6. November 1984 meine liebe Schwester, Tante und Großtante, Frau Helene Hillgraf A i i 1 • 30. 9. \S03*™' * *' *W»~*K*4 Alte Reonkoppel L 2114 Hollenstedt Trauerfeier fand am Freitag, dem 23. November 1984, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle zu Hollenstedt statt. Anna Hollsteln, geb. Hillgraf sowie die übrigen Anverwandten Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Römer 14, 8 Stettiner Straße 9, 5010 Bergheim Am 15. November 1984 rief Gott der Herr unsere liebe Mutti und Omi Gertrud Fritz Auguste Druba geb. Bloch aus Schönhöhe (Powalzin), Kreis Ortelsburg/Ostpr. im Alter von 90 Jahren zu sich in seine Herrlichkeit. In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied Edith Druba Erich und Annelles Druba geb. Kirchhoff und die Enkel Carsten, Elke, Dietbert, Jürgen, Volker geb. Bartschat aus Franzdorf, Kreis Insterburg In stiller Trauer Julius Bartschat und Frau Frieda Bartschat und alle, die sie liebhatten 4006 Erkrath Kirchstraße 36 und Albrecht-Dürer-Straße 52 Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief am 22. November 1984 meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere gute Omi, Schwester, Schwägerin und Tante geb. Homuth aus Sensburg/Ostpreußen M2.1.1919 f 1. 11. 1984 Meine liebe Frau, unsere Schwägerin und Tante ist heute nach langer, schwerer Krankheit von uns gegangen. In stiller Trauer Paul Sender und alle Anverwandten Prälat-Otto-Müiler-Piatz 1, 5000 Köln 1 Die Trauerfeier und die Beisetzung der Ume hat im engsten Familienkreis stattgefunden. Kurt Lork * 27. 3. 1898 t 10. 11. 1984 Forsthaus Labuch, Bischofsburg, Ostpreußen In stiller Trauer Elfriede Lork Bernhard Bauer und Frau Annemarie geb. Lork Johannes Jensen und Frau Ingeborg geb. Lork Woifgang und Juliane Lork mit Manuela David Preciado und Frau Armgard geb. Lork Nortrud Koch, geb. Lork, und Erwin Thoma mit Pia, Rudi und Armgard Heidesheimer Straße 11, 5550 Bernkastel-Andel Die Beisetzung hat am Mittwoch, dem 14. November 1984, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Andel stattgefunden. Meiner Mutter Wie oft sah ich die blassen Hände nähen, Ein Stück für mich — wie liebevoll Du sorgtest! Und an mein Bett kamst Du mit leisen Zehea Ein Schutz für mich — wie sorgenvoll Du horchtest! Längst schon Dein Grab die Winde überwehen. Ein Gruß für mich — wie liebevoll Du sorgtest! Detlev von Liiiencron Nach einem erfüllten Leben verstarb unsere liebe Mutter, Großmutter, Ur-Großmutter und Tante 3383 Harlingerode, im Oktober 1984 Helene Sender Der Herr über Leben und Tod nahm heute, plötzlic h und unerwartet, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel zu sich in sein Reich. In stiller Trauer Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief im 76. Lebensjahr unsere liebe Schwester und Schwägerin Die Trauerfeier fand am 23. November 1984 in Heide auf dem St.Johannis-Friedhof Süd statt. Oberförster i. R. aus Damerau, Kreis Bartenstein, Ostpreußen zuletzt Mähnstraße 51, 5014 Kerpen Westermoorweg 34, 2240 Heide Anna Loschwitz geb. Kreutz 10.12.1887 f 21. 10.1984 Ottilie Paprotta geb. Wnuck Weißuhnen. Kreis Johannisburg im Alter von 91 Jahren. In stiller Trauer Horst Kraft und Frau Erika, geb. Paprotta Wolfgang Fischer und Frau Ortrud Jürgen Kraft nebst allen Angehörigen fern ihrer geliebten Heimatstadt Königsberg (Pr) im gesegneten Alter von fast 97 Jahren. In stiller Trauer Rudolf Loschwitz Christel Loschwitz Erich Loschwitz und Frau Maria Heinz Loschwitz und Frau Gretel Gerhard Loschwitz und Frau Hedl Wemer Loschwitz und Frau Ursel Anneliese Kreutz Enkel und Ur-Enkel Wolfhagener Straße 49. 6000 Frankfurt am Main 50 Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 27. November 1984, um 10.30 Uhr auf dem Frankfurter Hauptfriedhof statt. Römerstraße 19. 4000 Düsseldorf 30 J a h r g a n g 35 S M 5 £fturtUr)ntblQtt 1. D e z e m b e r 1984 — Folge 48 — Seite 22 Die Kreisgemeinschaft Johannisburg trauert um Gott hat unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Heinrich Wischnewski Landwirt Heinrich Kloß • 19. 9. 1907 f 15. 11. 1984 aus Hammerbruch, Kreis Sensburg/Ostpreußen nach kurzer, schwerer Krankheit in den Frieden der ewigen Heimat heimgeruien. •25. 1. 1918 Fritz Staedler Er leitete die Kreisgruppe Berlin der Johannisburger und war Mit- Bartzkehmen, Kreis Stallupönen glied des Kreistages. ist im 82. Lebensjahr in Frieden heimgegangen. Wenige Tage nach seiner Wiederwahl nahm der Tod ihn aus unseren Reihen. In stiller Trauer Charlotte Staedler, geb. Brandstäter Ulrich und Margit Staedler Klaus und Eva Maria Staedler Rolf und Marianne Herbst geb. Staedler Susanne, Katrin und Karl Heinz Gaby, Marc und alle Anverwandten In Liebe und Dankbarkeit Manfred Zach und Frau Ruth, geb. Kloß Hans Franz und Frau Irmgard, geb. Kloß Dr. Horst Wiche und Frau Ingrid, geb. Kloß und die Enkelkinder t 15-9. 1984 Für sein vorbildliches Wirken für seine Heimat danken wir ihm. Beyer Wippich Bosk Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich arbeitete, und siehe: Die Pflicht war Freude. (Tagore) Christine-Koch-Straße 9, 5768 Sundem, den 10. November 1984 Die Beisetzung hat am 15. November 1984 stattgefunden. Nach schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit entschlief mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opi, Bruder, Schwager, Vetter und Onkel Im Weingarten 10, 3152 Ilsede 5 Konrektor a. D. Die Beisetzung fand am 17. November 1984 in Klein Ilsede statt. Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr. 13, 8 Gerhard Piorreck • 25. November 1911, Königsberg (Pr) t 1B November 1984, Kiel Plötzlich und unerwartet entschlief am 17. Oktober 1984 im 88. Lebensjahr mein inniggeliebter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel unsere liebe Dette ist heute von uns gegangen. Ernst Pesch Oberstudienrätin i. R. Dora Vöhringer geb. Strehl * 17. 5. 1903 f 22. 11. 1984 früher Neuendorf, Kreis Lyck, Ostpreußen In Dankbarkeit und Trauer Frida Strehl und Loremarie Lotte Roemer, geb. Strehl, und Familie Carl Strehl und Familie Rosemarie Gerotzky, geb. Strehl und Familie Wolfgang Rempel und Familie Ilse Pries, geb. Rempel, und Familie Barbara Allenstein, geb. Rempel und Familie Jürgen Rempel und Familie Heidi Rempel Joachim Vöhringer und Familie Reinhard Vöhringer und Frau und alle, die ihr nahe standen In tiefer Trauer Ruth Piorreck, geb. Bukowski Hannelore Kindermann, geb. Piorre« k Klaus Kindermann mit Bernd und Silvia Sigrid Behrens, geb. Piorreck Dr. Heinrich Behrens Dr. Margret Piorreck Sabine Piorreck und Angehörige aus Rockelkeim, Kreis Wehlau Wir danken ihm für seine Liebe und unermüdliche Schaffenskraft. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Anna Pesch, geb. Lamottke Klosterkamp 20, 2300 Kiel 1 Nettelbeckstraße 40, 2330 Eckernförde, im November 1984 W i r trauern u m unsere g e l i e b t e M u t t e r , G r o ß m u t t e r u n d U r g r o ß mutter, Frau Op de Bult 4, 2105 Seevetal 3 Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 30. November 1984, um 13.00 Uhr in der Friedhofskapelle in Maschen statt. Charlotte Stiel geb. S c h w e r m e r K o n d i t o r e i - C a f e - B e s i t z e r i n aus K ö n i g s b e r g (Pr) • 11.5.1896 Die Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen trauert um ihre verstorbenen Bundejbrüder Ihr L e b e n war erfüllt v o n der Sorge u m i h r e F a m i l i e u n d d e r V e r - Kurt Erwin Jurist 1. R. aktiv SS 1930 ' 11. 12. 1908 in Ortelsburg/Ostpreußen f 15. 12. 1983 in Lemgo a n t w o r t u n g für die v i e l s e i t i g e n A u f g a b e n ihres U n t e r n e h m e n s . Sie Wilhelm Capesius Pfarrer i. R. aktiv WS 1923/24 * 31. 5. 1903 in Braller/Siebenbürgen f 11. 2. 1984 in Schönau/Siebenbürgen Arthur Welz Dr. )ur., Landgerichtsdirektor a. D. aktiv SS 1919 * 3. 5. 1899 in Kaukehnen/Ostpreußen f 21. 2. 1984 in Stuttgart Günther Thorun Dr. med., Facharzt 1. R. aktiv SS 1931 * 24. 5. 1910 in Bothenen/Ostpreußen f 28. 7. 1984 in Offenbach/Main f 22. 1 1 . 1 9 8 4 W i r w e r d e n sie n i e vergessen. starben In s t i l l e m A n g e d e n k e n fern D i e t e r Stiel u n d F r a u S i g r i d Lieselotte L a n g e n b e r g , geb. Stiel, u n d F a m i l i e der Peter Stiel u n d F a m i l i e i m N a m e n aller V e r w a n d t e n Heimat Walter Grajetzky Dr. rer. pol., Stadt. Oberverwaltungsrat a. D. WS 1920/21 * 5. 4. 1901 in Ballupönen/Ostpreußen f 14. 9. 1984 in Bielefeld Für die Aktivitas Ulf Carsten Goettges Sprecher Für den Verein Alter Herren Dietrich Wyszomierski Vorsitzender O b e r - M ü h l s t r a ß e lOd, 8939 Bad W ö r i s h o f e n , d e n 22. N o v e m b e r 1984 D i e Beisetzung fand statt a m M i t t w o c h , d e m 28. N o v e m b e r 1984, u m 11 U h r auf d e m Friedhof i n B a d W ö r i s h o f e n . Ewaldstraße 23, 3400 Göttingen, den 18. November 1984 txis £*iorw&mblan 1. D e z e m b e r 1984 — Folge 48 — Seite 23 Hohe Schule deutscher Geschichtsschreibung Zum Tod des Historikers Theodor Schieder — Ihm verdanken wir die Dokumentation der Vertreibung K ö l n — Im A l t e r v o n 76 Jahren ist vor kurzem i n Köln der H i s t o r i k e r Theodor Schieder gestorben. M i t g r o ß e m Respekt haben die deutsche Öffentlichkeit und die politischen Instanzen, voran der B u n d e s p r ä s i d e n t — Schieder war T r ä g e r der Friedensklasse des O r d e n s „Pour le merite" — P e r s ö n l i c h k e i t und W e r k des V e r s t o r b e n e n g e w ü r d i g t . D e n vertriebenen Deutschen war er mehr als ein großer Gelehrter. D e r ü b e r a u s verdiente Herausgeber der m o n u m e n t a l e n „ D o k u m e n t a t i o n der V e r t r e i b u n g der Deutschen aus O s t - M i t t e l Europa" galt i h n e n als Kronzeuge und Generalanwalt i m P r o z e ß d e r M i l l i o n e n Opferdieser deutschen Passion. Der Bund der Vertriebenen hat deshalb Schieder schon vor Jahren seine h ö c h s t e A u s z e i c h n u n g , die Plakette für V e r d i e n s t e u m den deutschen Osten und das Selbstbestimmungsrecht, verliehen. Präsident Dr. H e r b e r t Czaja M d B hat den H i n t e r b l i e b e n e n herzliches Beileid ü b e r m i t t e l t und versichert, d a ß die Verdienste des Verstorbenen u m die Sache der V e r t r i e b e n e n unvergessen b l e i b e n werden. S c h o n i n jungen J a h r e n hatte der Grenzlandgeist des deutschen Ostens Schieder angezogen. A m 11. A p r i l 1908 i m bayerischen Oettingen geboren u n d i m Schatten eines ehemaligen Deutschordens-Hauses aufgewachsen, b e s c h ä f t i g t e er sich schon i n den Studenten-; jahren mit der ostdeutschen Thematik und der Sache der deutschen Einheit. Er promovierte 1936 mit d e m T h e m a „Die kleindeutsche Partei in Bayern i n den K ä m p f e n u m die nationale Einheit 1863 bis 1871", eine Arbeit, in der er den Leistungen der N a t i o n a l l i b e r a l e n Vortrag im Inter-Conti H a m b u r g — D i e Redaktion unserer W o c h e n z e i t u n g lädt alle Leser i n H a m burg und Umgebung zu Mittwoch, 5. D e zember, 19.30 Uhr, herzlich ein i n das H o t e l Inter-Continental, Fontenay 10, H a m b u r g 36. Professor W e r n e r Maser, aus O s t p r e u ß e n g e b ü r t i g e r und weltweit bekannter Hitlerforscher und Historiker, ^spricht im R a h m e n der Vortragsreihe ü b e r das T h e m a „ D e u t s c h l a n d — T r a u m "oder Trauma. K e i n Requiem". und auch Bismarcks durchaus A n e r k e n n u n g zuteil werden ließ. N a c h K ö n i g s b e r g ü b e r s i e delt, habilitierteer sich dort 1940an der A l b e r tina mit einer A r b e i t ü b e r „ D e u t s c h e n Geist und s t ä n d i s c h e Freiheit i m Weichsellande", mit d e m P r o z e ß der anhaltenden deutsch-polnischen Spannungen seit d e m Reichstag v o n L u b l i n 1596, wo K ö n i g S i g i s m u n d II. vertragsw i d r i g die „Union" W e s t p r e u ß e n s mit Polen vollzog, bis zur Eingliederung dieser K e r n landschaft des Deutschordens-Landes i n den p r e u ß i s c h e n Staatsverband i m Zuge der T e i lungen Polens 1772/93, ein Thema, das i m Jahr des Polenkrieges v o n hoher A k t u a l i t ä t war. S c h o n 1942 wurde der 34jährige Privatdozent mit der o r d e n t l i c h e n Professur für neuere G e schichte betraut, die er bis zur V e r t r e i b u n g an der 400 Jahre alten O s t u n i v e r s i t ä t innegehabt h ä A u c h w ä h r e n d seiner danach folgenden L e h r t ä t i g k e i t an der K ö l n e r U n i v e r s i t ä t ließ i h n das S c h i c k s a l des deutschen Ostens, tief m o t i viert d u r c h die verheerenden F o l g e n der V e r - Professor Dr. Theodor Schieder Foto dpa treibung der B e v ö l k e r u n g , nicht los. G e r n folgte er deshalb 1951 dem von S t a a t s s e k r e t ä r Ottomar Schreiber, einem geborenen W e s t p r e u ßen und Sprecher der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n , initiierten Auftrag des ersten Bundesvertriebenenministers Hans Lukaschek, eine Dokumentation der Geschehnisse der V e r t r e i b u n g zu erstellen, auf d a ß die i n der W e l t g e s c h i c h t e nach A r t und Umfang bisher u n e r h ö r t e v ö l k e r r e c h t s w i d r i g e A k t i o n dem W e l t g e w i s s e n eingeschärft werde und i m h i storischen G e d ä c h t n i s aufgehoben bleibe für alle Zeiten. Schieder stellte eine wissenschaftliche K o m m i s s i o n zusammen, der neben fachkun- digen A r c h i v a r e n so namhafte und mit der deutschen und e u r o p ä i s c h e n Ostgeschichte eng vertraute Wissenschaftler a n g e h ö r t e n wie der 1882 i n Prag geborene Staats- und Völkerrechtler Rudolf von Laun, der damals i n H a m burg lehrte, und H a n s Rothfels, der vor i h m die Geschichtsprofessur in K ö n i g s b e r g innegehabt hatte. Schon 1953 lag der erste Band der mit den Beiheften insgesamt elf B ä n d e umfassenden Dokumentation vor, die anhand v o n D o k u menten und Tausenden v o n Zeugnissen Betroffener und Schilderung der zeitgeschichtlichen Z u s a m m e n h ä n g e eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme darstellte, dieerst 1962 mit dem Band ü b e r die Vertreibung der Jugoslawiendeutschen abgeschlossen wurde. Die „ s c h w a r z e Bibliothek", so genannt nach der Farbe des Leineneinbands, machte Aufsehen. A b e r die v e r h ä l t n i s m ä ß i g bescheidene Auflage war bald vergriffen und in der Öffentlichkeit seit den 70er Jahren nahezu vergessen, nicht zuletzt, weil der Brandt-Scheel-Regierung nichts daran gelegen war, diesen M a n g e l zu beheben. U m so mehr ist es zu b e g r ü ß e n , daß i n diesem Jahr, angeregt durch die Bundesregierung, nun eine authentische Textausgabe der Dokumentation inTaschenbuchform erschienen ist. Theodor Schieder hat sein vielfältiges wissenschaftliches W e r k mit einer Biographie ü b e r Friedrich den G r o ß e n abgeschlossen, die kurz vor seinem T o d erschien. Er hat sich als Historiker einen Platz i n jener hohen Schule der deutschen Geschichtsschreibung gesichert, die mit dem g r o ß e n Leopold von Ranke i m 19. Jahrhundert anhub und die sich i m nationalen wie i m Weltinteresse allein der W a h r h e i t und der Gerechtigkeit verpflichtet weiß. Clemens J . Neumann Aktuelles Von Mensch zu Mensch Franz K o l b e r g (73), seit 1968 Vorsitzender des BdV-Kreisverbands E m .•'V den, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BundesrepublikDeutschland ausgezeichnet worden. Damit wurde nach den W o r t e n der stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisverbands, Brigitte Stoll, ein M a n n geehrt, der sich fern ab aller s p e k t a k u l ä ren Auftritte für die Belange der Ver triebenen einsetzt. Franz Kolberg, der am 7 J u l i 1911 in Rosenau, Kreis Alienstein, geboren wurde, trat 1930 als Berufssoldat i n die W e h r m a c h t ein. N a c h seinem Kriegsdienst an verschiedenen Fronten von 1939 an k a m er 1945 nach Borkum, wo er v o r ü b e r g e h e n d i m Polizeidienst tätig gewesen ist. Ein Jahr s p ä t e r widmete er sich als Blockleiter den vielseitigen Aufgaben, die i h m die Errichtung des Durchgangslagers Borkum aufgab. In der Betreuung der F l ü c h t l i n g e zeigte Kolberg starkes Engagement. A u c h i m Jahr 1953, als er nach E m d e n zog und dort in den Polizeidienst eintrat, dauerte es nicht lange, bis er wieder i n der landsmannschaftlichen A r b e i t aktiv wurde. W ä h r e n d dieser Zeit habe er es immer verstanden, so Brigitte Stoll, den Vertriebenen das E i n g e w ö h n e n i n ein neues Zuhause z u erleichtern. N u n wurde Franz Kolberg, der seit d e m 31. Oktober 1971 i m Ruhestand lebt, aus der H a n d des O b e r b ü r g e r m e i s t e r s v o n Emden, Herbert Alberts, die hohe A u s zeichnung ü b e r r e i c h t . sd Kulturabend am Millstätter See Die 100 überschritten In Kärnten wird ein „großer Ostpreußen-Ferientreff" vorbereitet Seltenen Geburtstag gefeiert M i l l s t a t t / H a m b u r g — Z u den s c h ö n s t e n landschaftlichen Gegenden Europas g e h ö r t das ö s t e r r e i c h i s c h e K ä r n t e n mit seinen vielen (200) Seen. A m z w e i t g r ö ß t e n v o n ihnen, d e m M i l l s t ä t t e r See (12 k m lang), liegt die idyllische G e m e i n d e Seeboden. Dort lebt seit der V e r treibung Gertrud M ö w e aus Palmburg, Kreis Samland, die dort mit ihrem M a n n Horst ein Unternehmen für Gartengestaltung betreibt. A u f ihre A n r e g u n g hat das Fremdenverkehrsamt Seeboden für das kommende Jahr etwas a u ß e r g e w ö h n l i c h e s vorbereitet: Einen sogenannten „großen Ostpreußen-Ferientreff", z u dem alle O s t p r e u ß e n eingeladen sind, die gern zwei Wo<~nen in strahlender Sonne mit Landsleuten mitten i n den h ö c h s t e n Bergen Ö s t e r reichs verleben m ö c h t e n . matbezogenen Programm i n Seeboden am Millstätter See zu verbringen." A m Sonnabend, dem 1. Juni, soll die A n kunft i n den Quartieren erfolgen (Zimmerreservierungen sind ü b e r das Fremdenverkehrsamt, Telefon 0043/4762/81 2100, A 9871 Seeboden, möglich). D i e Preise für die U n t e r k ü n f t e liegen zwischen 120 bis 420 Ö s t e r rische Schilling je Person und Nacht. N a c h der B e g r ü ß u n g werden alle Teilnehmer gebeten, sich ins „ O s t p r e u ß e n - F e r i e n treff-Buch" i m Kulturhaus einzutragen. Einer Schiffsrundfahrt auf dem Millstätter See mit Für die erste W o c h e ist bereits ein umfangreiches Programm vorgesehen, die zweite bleibt weitgehend der eigenen Gestaltung vorbehalten. In der Einladung des Direktors des Fremdenverkehrsamts, Sieghard Preis, h e i ß t es dazu: „Vom 1. bis z u m 15. J u n i 1985 sind alle O s t p r e u ß e n herzlich eingeladen, gemeinsam mit ihren bekannten und heimischen Freunden aus der H e i m a t einige erholsame und g e m ü t l i c h e Tage mit einem netten, hei- Wegen der wenigen Arbeitstage zwischen den Feiertagen muß unser Redaktionsschluß für die letzte Folge dieses Jahres (51/52) auf Mittwoch, 12. Dezember, festgelegt und für die Folge 1/1985 auf Mittwoch, 19. Dezember, vorgezogen werden. Wir bitten dies bei den Meldungen für die Seiten Glückwünsche, Heimatkreise und Landsmannschaftliche Arbeit zu berücksichtigen. Die Redaktion B r e m e n ~r. W i l h e l m i n e S c h r a m m a , eine « L a n d s m ä n n i n aus Schnippen i m Kreis Lyck, wurde in diesen Tagen, am 26. November, 1 0 1 " Jahre alt. D i e heute i n Bremen-Lesum bei ihrer Tochter Erika Schramma wohnende J u b i l a r i n wurde 1883 als W i l h e l m i n e M i c h a l z i k auf einem Bauernhof im Kreis Johannisburg geboren. N a c h d e m sie i m A l t e r v o n 18 Jahren die Mutter verloren hatte, war sie mehrere Jahre für die Betreuung ihrer fünf j ü n g e r e n Geschwister z u s t ä n d i g . M i t 23 Jahren heiratete sie den Landwirt A d o l f W i k t o r . A u s dieser Ehe gingen drei K i n d e r hervor, mit denen die Eltern nach Schnippen umzogen. D a W i l h e l m i n e Schramma bereits i m Ersten W e l t k r i e g ihren M a n n verlor, heiratete sie 1918 i n zweiter Ehe den Landwirt Ludwig Schramma. Dieser V e r b i n dung entstammen drei Kinder. D u r c h die Ereignisse des Krieges verbrachte die J u b i l a r i n d i e Z e i t v o n 1945bis 1949ineinem Flüchtlingslager i n D ä n e m a r k . In dem Jahr fand sie ihren Ehemann in Barnstorf, Kreis Diepholz, wieder. Erst 1954 ü b e r s i e d e l t e die Familie nach Bremen, wo Ludwig Schramma 1972 starb. In liebevoller Pflege durch ihre Tochter Erika verbringt W i l h e l m i n e Schramma, jetzt bettlägerig, ihren Lebensabend. A.M. Redaktionsschluß a n s c h l i e ß e n d e m Strandkonzert am Sonntag folgt M o n t a g der B e g r ü ß u n g s a b e n d im K u l t u r haus. Für Dienstag ist eine geführte W a n d e rung zur P i c h l h ü t t e u n d ein Lichtbildvortrag ü b e r das gastgebende Ferienland K ä r n t e n vorgesehen, dem Donnerstag ein Lichtbildvortrag ü b e r „ O s t p r e u ß e n gestern und heute" folgt. Freitag wird i m Kulturhaus ein Ostpreuß e n a b e n d geboten, deren Gestaltung M i t g l i e der der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n aus der Bundesrepublik Deutschland ü b e r n e h m e n werden und der ein Liedprogramm mit Seebodener S ä n g e r n e n t h ä l t . A b s c h l u ß der ersten W o c h e ist ein O s t p r e u ß e n b a l l am Sonnabend. Lichtbildervorträge ü b e r O s t p r e u ß e n und Kärnten: Das Kulturhaus Seeboden bietet viel A b utmuuuci*uiu B r Foto Fremdenverkehrsamt wechslung Sonntag, 9. J u n i , w i r d mit einem Gottesdienst am Tschiernockgipfel begangen. Für die n ä c h s t e n Tage sind ein Besuch des Bezirksheimatmuseums sowie des g r ö ß t e n Staukraftwerks Europas und noch viele andere U n ternehmungen vorgesehen. D a r ü b e r berichten wir, sobald weitere Einzelheiten vorliegen. HZ Hörfunk und Fernsehen Sonntag, 2. Dezember, 8.15 Uhr, W D R 1: A l t e und neue H e i m a t i n M u s i k und W o r t . „Hier d r ü c k t der Schuh! Junge Aussiedler aus der D D R berichten ü b e r ihre Probleme", v o n Helga Ehlers. Dienstag, 4. Dezember, 14.30Uhr, B II: Iglauer F l e c k e n und Hannakisches M e h l . L u k u l l i sche Geschichten aus M ä h r e n . - Das OstWest-Tagebuch. Ö s t e r r e i c h i s c h Schlesien — Erinnerungen an eine fast vergessene L a n d schaft. Donnerstag, 6. Dezember, 15.50 Uhr, B I: DDR-Report. Donnerstag, 6. Dezember, 22.30 Uhr, W D R 3: A m A b e n d vorgestellt. Immanuel K a n t : W a s ist Aufklärung? Zur A k t u a l i t ä t der Schrift vom Dezember 1784, v o n Christian Graf v o n Krockow. Freitag, 7. Dezember, 17.30 Uhr, Südfunk 2: Heimat Deutschland — entdeckt auf der Frankfurter Buchmesse, v o n Irmhild G ü n t h e r . Sonntag, 9. Dezember, 8.15 Uhr, W D R 1: A l t e und neue Heimat i n M u s i k und W o r t . „Oh du Heimat lieb und traut..." 60 Jahre Schlesier-Vereine i m Ruhrgebiet Dokumentation £ 0 5 Ofnrau&cnblatt F o l g e 48 - S e i t e 24 anerkannte. Dieser asiatische ^ verstand Molotow sehr genau, auch Indien un^d CT erkannte, daß Hitler die Interessen der Russen a r i das britische Empire lenken wollteHitler_ w ä r e nicht in der Lage gewesen, hiei: echte Offerten zu machen, denn die Gebiete, über die hier Besprochen wurden, gehörten zur britischen Krone und wenn Rußland hier A n s p r ü c h e geltend machen wollte dann mußten diese Gebiete erst in einer Auseinandersetzung mit den Briten militärisch Benommen werden. Dieser Ablenkungsversuch schlug denn auch fehl und Molotow w ü n s c h t e « c h mit Hitler nicht über den Fernen Osten, sondern über Europa zu unterhalten und gerade hier hatten die Sowjets ganz klare Vorstellungen hinsichtlich ihrer Interessen und Ziele. „ Rußland war auch nicht bereit, etwa mit Italien und Japan über die Erweiterung des Paktes zu einem Viererabkommen zu verhandeln, bevor nicht die europäischen Fragen mit Deutschland geklärt waren. Doch die Hinweise, die Hitler auf A s i e n machte, veranlaßten Molotow zu der Bemerkung, daß die Sowjetunion nicht abseits stehen könne, wenn es um die Regelung entscheidender Fragen in Europa und Asien gehen werde. Er, Molotow, werde diesen Komplex in Moskau nun Stalin vortragen. M olotow hatte in der Tat heiße Eisen angepackt und Hitler war von dem Lauf, den das Gespräch genommen hatte, alles andere als begeistert. Hatte er doch geglaubt, mit Molotow anders klar zu kommen. Ein Luftalarm, der die Gespräche unterbrach, dürfte Hitler daher nicht ungelegen gekommen sein. A l s der sowjetische Außenkommissar später die Reichskanzlei verließ, bemerkte er immerhin beim Abschied, eine Teilnahme Rußlands am Dreimächtepakt sei keineswegs ganz abwegig. Voraussetzung jedoch sei, daß die Sowjetunion als Partner mitwirken könne und nicht als Objekt eines solchen Paktes gedacht sei. Dieses erste Gespräch war wirklich nur ein erstes Vorgeplänkel gewesen, doch Hitler muß zu dieser Stunde erkannt haben, daß seine Taktik keinen Erfolg haben konnte und er Molotow zu den von diesem angeschnittenen Problemen klare Auskünfte geben mußte. V o r allem hatte Hitler den Worten Molotows entnommen, daß Stalin den bisherigen Pakt nicht für ausreichend ansah und erwartete, daß die bisherigen Vertragsbestimmungen durch andere, weitergehende ersetzt würden. Angesichts der militärischen Situation konnte das nur bedeuten, daß die Sowjetunion nun von Deutschland ein weiteres Entgegenkommen hinsichtlich der eigenen politischen Vorstellungen und Absichten erwartete. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß das Gespräch, zu dem Hitler mit seinem Gast, dem sowjetischen Volkskommissar Molotow sich am 13. November nachmittags zurückzog, die Weichen für die Zukunft und damit auch für die deutsch-sowjetische Auseinandersetzung gestellt hat. AlsHitler im Jahre 1939 sich mit der Absicht trug, „Polen so oder so zu regeln" und als sich ihm der Pakt mit der Sowjetunion anbot, dürfte er sich in einer Zwangslage befunden haben, die ihn veranlaßt haben mag, Z u geständnisse zu machen, die er nachher nicht mehr einhalten wollte. So jedenfalls wird dieEntwicklung des deutsch-sowjetischen Verhältnisses im Jahre 1940 von Beobachtern dieses Zeitabschnittes gesehen. Diese Betrachter vertreten überdies denn auch die Auffassung, daß der unerwartet schnelle Sieg im Westen, den die deutsche Wehrmacht mit der Niederwerfung Frankreichs errang, keineswegs nach den Absichten Stalins und der sowjetischen Führung gewesen sei. In der Tat gibt es zahlreiche A n zeichen dafür, daß Stalin davon ausging, Hitler werde in einem Krieg mit den W e s t m ä c h t e n ruf einen längeren Zeitraum gebunden und am Ende der Auseinandersetzung so geschwächt sein, daß die Sowjetunion dann auf den Plan treten und, entweder durch Drohung oder mit Waffengewalt, ihre Ziele durchsetzen könne. Sollte es eine solche Kalkulation bei der obersten Führung der Sowjetunion gegeben haben, so ist dieselbe durch die Entwick- 1. D e z e m b e r 1984 - A m Ende der deutsch-sowjetischen Gemeinsamkeiten: M o l o t o w v e r l ä ß t a m 12. N o v e m b e r 1940 die R e i c h s k a n z l e i . . . zum Mittelmeer führte. Mit dieser Zange wäre dann die Möglichkeit gegeben, Europa in den Griff zu bekommen. Zu Beginn des Gesprächs, zu dem Hitler und Molotow zusammengekommen waren, erfolgte eine gewisse Bestandsaufnahme auf Grund der deutschsowjetischen Vereinbarung, wobei Molotow hervorhob, daß nicht alles, was in den Geheimprotokollen vereinbart worden sei, Erfüllung gefunden habe. Mit diesem Stichwort sozusagen lagen die Gegensätze schon auf dem Tisch und Hitler nahm Gelegenheit, dem sowjetischen Außenkommissar anzudeuten, daß sich die Sowjetführung keineswegs an die vereinbarten Einflußzonen gehalten habe. Er wies dabei auf Litauen und die Bukowina hin und sprach ganz unmißverständlich aus, daß er einen stärkeren Einfluß der Sowjetunion in Finnland nicht Hintergründe: dulden werde. Zwar verklausulierte er seinen H i n weis mit der Feststellung, daß er für die Dauer des Krieges an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Finnland sehr interessiert sei, dessen Nickel und Holz er dringend benötige. Kurzum, er sprach sich gegen einen Konflikt in der Ostsee aus, was für Molotow im Klartext bedeutete, daß ein sowjetiWie Stalin Europa in den Griff bekommen wollte—Von Hans Ottweil (III) sches Vorgehen gegen Finnland entsprechende Reaktion in Deutschland finden werde. Molotow konnte sich zwar dabei darauf berufen, daß Finnland in der sowjetischen Interessensphäre liege, jedenfalls es so in den Geheimprotokollen ausgesprolung im Westen überholt worden. Dadurch aber des Krieges zu verhindern. Das hat auch 5talin we- chen sei, er mußte aber feststellen, daß Hitler in diewurden dann auch die gegensätzlichen Ansichten nige Tage vor dem Ausbruch des deutsch-polni- sem Punkte nicht bereit war, sich an diese Protokolund Absichten der Vertragschließenden vom A u - schen Konflikts ganz unmißverständlich gesagt, le zu halten. gust 1939 sehr viel schneller offensichtlich. Nachdem man hier nicht zu einem gemeinsamen aber er hat gleichzeitg ausgeführt, daß es im InteresDabei war der deutsch-sowjetische Vertrag se der Sowjetunion liege, wenn es wegen Polen zum Nenner gelangt war, wurde die Südflanke Europas selbst in weiten Kreisen des deutschen Volkes als Kriege zwischen Deutschland und den W e s t m ä c h - angesprochen, wobei sich Hitler gegen Moskaus die entscheidende Wende aufgefaßt worden, ganz ten kommen würde. Vorgehen gegen die Bukowina wandte. Zwar konnzu schweigen davon, daß Hitler von der Gefahr te Molotow hier kontern und an Hitlers ZustimA m 1. September 1939, als Hitler vor dem Reichs- mung erinnern, doch hiermit wurde wiederum die eines Zweifrontenkrieges zunächst befreit war. Was diese Wende bedeutete, vermag nur der zu ermes- tag in Berlin sprach, fand er positive Worte für den Situation bei Kriegsbeginn angeleuchtet, als Hitler sen, der die Hitlersche Propaganda gegen Marxis- vor wenigen Tagen erst geschlossenen Vertrag mit zu allen möglichen Zugeständnissen bereit war, um mus und Bolschewismus in Rechnung stellt. Alte Moskau und sagte unter anderem: „Ich bin glück- Stalin für den Nichtangriffspakt zu gewinnen. Eine Nationalsozialisten verstanden ihren Führer nicht lich, Ihnen nun von dieser Stelle aus ein besonderes Tatsache, an die er ein Jahr später nicht mehr erinmehr, da dieser sich nun anschickte, einen Pakt mit Ereignis mitteilen zu können. Sie wissen, daß Ruß- nert sein wollte. Hier wurde ihm deutlich, daß er, der Kraft zu schließen, die er bisher alsTodfeind Eu- land und Deutschland von zwei verschiedenen eben um sein Abkommen zu bekommen, Zugeropas bezeichnet hatte. Da man weiß, daß Hitlers Doktrinen regiert werden. Es war nur eine Frage, die ständnisse gemacht hatte, auf deren Einhaltung die Einstellung gegen den Bolschewismus und die Ver- geklärt werden mußte: Deutschland hat nicht die Sowjets nunmehr bestanden. Unter Hinweis auf die folgung von Marxisten und Kommunisten in Mos- Absicht, seine Doktrin zu exportieren, und in dem deutsche Garantie für Rumänien verlangte Molokau bekannt war und Stalin trotzdem das Bündnis Augenblick, in dem Rußland nicht seine Doktrin tow das deutsche Einverständnis zu einer Garantie, mit Hitler schloß, wird man die Frage stellen müs- nach Deutschland zu exportieren gedenkt, sehe ich die die Sowjetunion an Bulgarien geben wollte und sen, was denn wohl die Absichten des Kreml gewe- keine Veranlassung mehr, daß wir auch nur noch überdies sprach er die Änderung des Meerengeneinmal gegeneinanderStellung nehmen sollen. W i r abkommens an, wo sich die Russen eindeutig Stützsen sind. sind uns beide darüber klar: Jeder Kampf unserer Bei Hitler waren die Gründe ganz eindeutig auf Völker gegeneinander w ü r d e nur anderen einen punkte ausbedingen wollten. Hitler mag in diesem der Hand liegend: er wollte im Westen freie Hand Nutzen abwerfen. Daher haben wir uns entschlos- Augenblick besonders erkannt haben, daß die Sohaben, wenn es dort wegen Polen zur militärischen sen, einen Pakt abzuschließen, der zwischen uns wjetunion die Situation, in der sich das Reich beAuseinandersetzung kommen sollte. A m 24. A u - beiden für alle Zukunft jede Gewaltanwendung fand, nutzen wollte, um seine Ziele durchzusetzen gust 1939 hatte die „Prawda" geschrieben, der zwi- ausschließt, der uns in gewissen europäischen Fra- und Molotow mag angenommen haben, daß Hitler schen Deutschland und der Sowjetunion abge- gen zur Konsultierung verpflichtet, der das wirt- angesichts der fortbestehenden Fehde mit den schlossene Nichtangriffspakt sei „ein Dokument schaftliche Zusammenarbeiten ermöglicht und vor W e s t m ä c h t e n gezwungen wäre, nachzugeben. Die von größter Bedeutung, welches die folgerichtige allem, daßsich die Kräfte dieser beiden großen Staa- eigentliche Entscheidung in diesem Gespräch fiel, Friedenspolitik der Sowjetunion veranschau- ten nicht gegeneinander verbrauchen. Jeder Ver- als Hitler sich weigerte, den sowjetischen Vorstellicht..." War dieser Pakt tatsächlich ein Element such des Westens, hier etwas zu ändern, wird fehl- lungen hinsichtlich Finnlands, Rumäniens, Bulgader Friedenspolitik? Abgesehen von dem Geheim- schlagen. Und ich m ö c h t e das eine hier versichern: riens und in der Meerengenfrage nachzugeben. protokoll, das erst später bekanntgeworden ist und diese politische Entscheidung bedeutet eine unge- Eindeutig ließ er erkennen, daß er nicht bereit war, in dem sich Deutschland und die Sowjetunion über heure Wende für die Zukunft und ist endgültig." den sowjetischen Erwartungen zu entsprechen. Dieser Punkt des Gesprächs am 13. November wird die Aufteilung Polens schon einigten, bevor die Waffen gesprochen hatten, beweist, daß von einer Erinnern wir uns, welche Vorstellungen die bei- als die eigentliche Wende der gerade angelaufeFriedenspolitik nicht die Rede sein konnte. Darüber den Vertragspartner hinsichtlich der europäischen nen deutsch-sowjetischen Beziehungen anzusehen hinaus kann man davon ausgehen, daß Hitler ver- Fragen besaßen und die Sowjetunion hat das Enga- sein. mutlich den Befehl zum Angriff auf Polen hinausge- gement Hitlers im Westen denn auch zum Anlaß Hitler war keineswegs so unklug, nur ein hartes zögert (oder vielleicht überhaupt nicht erteilt) genommen, um seinen Interessen, zum Beispiel im „Nein" zu sprechen, er b e m ü h t e sich vielmehr, den hätte, wenn er damit hätte rechnen müssen, daß er Baltischen Raum, entsprechenden Ausdruck zu Appetit der Russen in eine ganz andere Richtung zu die Sowjetunion als Gegner haben würde. geben. Im Jahre 1940 kamen in Berlin in zunehmen- lenken. Wieder mit Hinweis auf den angestrebten Hätte zum Beispiel die Sowjetunion im Herbst dem Maße Zweifel an der russischen Haltung auf Viermächtepakt, der in den Besprechungen, die 1939 den Angeboten der W e s t m ä c h t e folgend, mit und man glaubte, zwei eindeutige Stoßrichtungen Molotow am Vortage mit Ribbentrop geführt hatte, England und Frankreich vertragliche Abreden ge- einwandfrei erkennen zu können: einmal einen eine Rolle spielte, wollte Hitler den Sowjets weit troffen, die für Hitler den Zweifrontenkrieg als un- Hebel über die baltischen Staaten und Finnland größere Räume offerieren, als er z. B. den großasiatiabweichlich bedeuten mußten, dann ist es eine und zum weiteren einen Hebel, der über den Balkan schen Raum ansprach, in dem er Rußlands Interesse Frage, ob er auch dann noch bereit gewesen wäre, den Waffengang mit Polen zu wagen. Er mag damit gerechnet haben, daß England und Frankreich es mit ihren Beistandsverpflichtungen nicht ernst nehmen und es bei papiernen Protesten belassen würden; im Falle eines Bündnisses jedoch zwischen den W e s t m ä c h t e n und der Sowjetunion, das bei einem Angriff auf Polen wirksam werden mußte, wäre von vornherein klar gewesen, daß Hitler mit einer Front im Westen und einer solchen im Osten hätte rechnen müssen. Die Sowjetunion wäre also im Jahre 1939 in der Lage gewesen, den Ausbruch Das Gespräch mit Hitler war beendet, eine Einigung in den entscheidenden Fragen war nicht erreicht worden. In Moskau mag man davon ausgegangen sein, daß Hitler sich in einer Lage befinde, die ihn zwinge, diesen russischen Erwartungen zu entsprechen. Die Gespräche mit Hitler hatten nun gezeigt, daß man in Berlin nicht bereit war, auf diese sowjetischen Vorstellungen einzugehen. Molotow war es nicht gelungen, Hitler zu gewinnen, dem sowjetischen Einfluß auf Finnland und auf dem Balkan zuzustimmen. Hitler andererseits hatte nicht vermocht, das sowjetische Interesse an Europa in Richtung des Indischen Ozeans abzulenken. Es gehörte zur diplomatischen Routine, sich gegenseitig zu versichern, d a ß man die in den nützlichen Unterredungen aufgeworfenen Fragen prüfen und durch die Botschafter weiter behandeln lassen werde. In Wirklichkeit hatten Hitler und Molotow erkannt, d a ß hier u n ü b e r brückbare Gegensätze aufeinandergestoßen waren. Darüber täuschten auch nicht die offiziellen Kommentare hinweg, in denen es (wie z. B. in der Jeder Verdacht wurde zerstreut sowjetischen Gewerkschaftszeitung „Trud") hieß, daß der Meinungsaustausch in einer A t m o s p h ä r e des gegenseitigen Vertrauens verlaufen sei und das beiderseitige Verständnis in allen wichtigen Fragen, welche die Sowjetunion und Deutschland interessierten, gefestigt hätten. A u c h von deutscher Seite war man bemüht, jeden aufgekommenen Verdacht von etwaigen Gegensätzlichkeiten zu zerstreuen. Deutsch-sowjetische G egens ätze wurden in das Reich der Phantasie verwiesen. Doch derartige amtliche Verlautbarungen korinten nicht dar- Vom Ende einer Allianz . . . u n d a m 22. J u n i 1941 gibt R i b b e n t r o p i m R e i c h s t a g d e n B e g i n n des R u ß l a n d k r i e g e s bekannt: Ein P r ä v e n t i v k r i e g ? Fotos (2) A r c h i v über hinwegtäuschen, daß die sowjetischen A b sichten nicht die deutsche Billigung gefunden hatten. Es war ein britischer Sender, der wenige Tage nach dem Molotowbesuch einen Kommentar mit der Feststellung schloß: „Wir k ö n n e n bereitssehen, daß sich eine Lage entwickelt, wie sie die Deutschen bereits einmal erlebt haben..." Außenkommissar Molotow übermittelte dem sowjet.schen Botschafter in London, Maiski, einen Überblick über sein Gespräch mit Hitler, dessen Inhalt auf dem schnellsten Wege an die britische Regierung gelangte. Churchill erkannte, daß ein Bruch zwischen Berlin und Moskau nur eine Frage der Zeit war. Die Zeit sollte Churchill recht geben - und auch der Sow)etunion, die heute im wesentlichen die Ziele erreicht hat, die sie 1940 in Berlin formulierte. Ende