juwi und areal bauen weltweit erstes Terra-Preta-Werk

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juwi und areal bauen weltweit erstes Terra-Preta-Werk
Pressemeldung
juwi und areal bauen weltweit erstes Terra-Preta-Werk
Joint Venture Palaterra bringt revolutionäres Humussubstrat zur Marktreife
„Schwarze Erde“ liefert Beitrag zum Klimaschutz und zur Welternährung
Wörrstadt, 26. November 2009. Die juwi-Gruppe und Joachim Böttcher, der Geschäftsführer der
areal GmbH, haben heute am juwi-Firmensitz in Wörrstadt das Gemeinschaftsunternehmen
Palaterra GmbH&Co.KG gegründet. Im Joint Venture werden juwi und areal künftig gemeinsam
ein bahnbrechendes neues Produkt herstellen und vermarkten, das nicht nur einen wichtigen
Beitrag zur Lösung des Welternährungsproblems, sondern auch zum Klimaschutz leisten kann:
Terra Preta, die „schwarze Erde“. Im rheinland-pfälzischen Hengstbacherhof (Donnersbergkreis)
errichten areal und juwi derzeit die weltweit erste Anlage zur Produktion der neuen Terra Preta.
Der Pilotanlage sollen Werke in ganz Europa folgen.
Die „schwarze Erde“ wurde vor tausenden von Jahren von den Hochkulturen am Amazonas aus
Ernteresten und organischen Siedlungsabfällen geschaffen. Sie machte den nährstoffarmen Boden des
Regenwaldes so fruchtbar, dass Terra Preta heute auch als „Gold der Erde“ bezeichnet wird. Doch die
Hochkulturen gingen unter – und mit ihnen das Rezept für das revolutionäre Humussubstrat. Jahrzehnte
haben Wissenschaftler versucht, dieses Rezept zu rekonstruieren – bislang vergeblich. Einem
Forscherteam um den Pflanzen- und Bodenexperten Joachim Böttcher, Geschäftsführer der areal
GmbH, ist es nun gelungen, den Code zu knacken und auf moderne großtechnische Verfahren und
Produktionsabläufe zu übertragen. „Wir haben das Rätsel gelöst. Wir sind die ersten und einzigen, die
Terra Preta herstellen können – weltweit“, freut sich Böttcher.
Zur wirtschaftlichen Umsetzung der neuen Technologie haben Böttcher und juwi heute in Wörrstadt eine
gemeinsame Vertriebsgesellschaft aus der Taufe gehoben, die dem „Gold der Erde“ zum Durchbruch
verhelfen soll: die Palaterra GmbH&Co.KG. Nach der Pilotanlage am Hengstbacherhof wird Palaterra
(abgeleitet vom lateinischen Begriff Palatina, Pfalz) 2010 in der Morbacher Energielandschaft im
Hunsrück das weltweit erste Werk errichten, in dem die neue Terra Preta in großem Stil hergestellt wird.
Das Morbacher Werk bildet den Auftakt für weitere Projekte in Europa. .„Wir haben die ‚schwarze Erde’
zur Marktreife gebracht. Die neue Terra Preta liefert einen Schlüssel zur Lösung zentraler Probleme
unseres Planeten: Sie kann nicht nur die Menschheit mit Nahrung versorgen, sondern zusätzlich noch
das Weltklima schützen“, betont juwi-Vorstand Matthias Willenbacher.
In Morbach wird das Gemeinschaftsunternehmen Palaterra das neue Produkt Terra Preta in einem
einmaligen Bioabfall-Kreislauf herstellen. Basis der Produktion bilden, ergänzt durch bislang ungenutzte
Biomasse-Potenziale der Region (zum Beispiel Grünschnitt), mehr als 40.000 Tonnen Gärreste, die
jährlich in Biogasanlagen der Morbacher Energielandschaft entstehen. Während die festen Bestandteile
der Gärreste aus Biogasanlagen bei der Terra-Preta-Herstellung weitgehend zu Humussubstrat
verarbeitet werden, können die flüssigen Bestandteile nach Durchlaufen verschiedener
Behandlungsstufen zur Bewässerung von Energiepflanzen verwendet werden. „Dieser ausgeklügelte
Stoffkreislauf ist einmalig und steht für eine zukunftsweisende, regionale Wertschöpfung; wir nutzen und
verwerten sämtliche Stoffe optimal“, erläutert Jürgen Bohn, Geschäftsführer der juwi Bio GmbH.
Zu Terra Preta
Terra Preta (www.palaterra.eu und www.das-gold-der-erde.de) verbessert Nutzböden umfassend –
ohne Natur und Umwelt zu belasten. Sie steigert die Flächenproduktivität und schont gleichzeitig die
Ressourcen. Zudem fördert sie die ökologische Nahrungsmittelproduktion, weil mit ihr deutlich weniger
Mineraldünger eingesetzt werden. Böden bleiben mit der „schwarzen Erde“ über viele Jahre fruchtbar:
Nährstoffe werden deutlich länger im Boden gehalten und nicht einfach ausgewaschen, Humus wird
wesentlich länger gebildet. Darüber hinaus kann die neue Terra Preta deutlich mehr Wasser speichern
als andere Böden. Potenzielle Einsatzgebiete sind nicht nur die Ackerflächen dieser Erde, sondern auch
der gesamte Garten- und Landschaftsbau, die Forstwirtschaft, aber auch Hobby-Gärtner können ihre
Tomaten zukünftig in Terra Preta-Substrate pflanzen. Durch die Verbesserung des Bodens wird auch
beim Anbau von Energiepflanzen pro Flächeneinheit ein höherer Ertrag erzielt und damit die Effizienz
deutlich gesteigert. Das „Gold der Erde“ hat darüber hinaus einen wichtigen Klima-Effekt: Durch die
Veränderung und Reduktion mikrobiologischer Abbauprozesse wird im Boden weniger organische
Biomasse verbraucht und damit auch deutlich weniger Kohlendioxid freigesetzt. Gleichzeitig wird mit der
flächendeckenden Anwendung der Terra Preta-Technologie eine sehr große Menge an CO2 der
Atmosphäre entzogen und als Dauerhumus in stabiler Form in den Böden gebunden. Wissenschaftler
haben errechnet, dass in einem Hektar Ackerland, das mit Terra Preta aufbereitet worden ist, bis zu 250
Tonnen Kohlenstoff gebunden werden können.
Zur juwi-Gruppe
Gegründet wurde die juwi-Gruppe (www.juwi.de) 1996 von Matthias Willenbacher und Fred Jung.
Gemeinsam haben die Vorstände das Unternehmen von einem Zwei-Mann-Büro für die
Projektentwicklung von Windparks zu einer weltweit tätigen Gruppe mit rund 700 Mitarbeitern und knapp
600 Millionen Euro Umsatz entwickelt. Dazu zählen neben Wind-, Solar- und Bioenergie auch
Wasserkraft und Geothermie. Für die Morbacher Energielandschaft wurde juwi 2007 mit dem Deutschen
Solarpreis ausgezeichnet. Die juwi-Gruppe verfügt über Niederlassungen in Deutschland, Frankreich,
Italien, Spanien, Tschechien, Griechenland, den USA und Costa Rica. Gemeinsam verfolgen
Willenbacher und Jung das Ziel einer rein regenerativen Energieversorgung: 100% Einsatz für 100%
erneuerbare Energien. Die Kampagne »100 Prozent erneuerbar« ist Ausdruck dieser Zielsetzung. Eines
der
herausragenden
Projekte
der
juwi-Gruppe
ist
die
Morbacher
Energielandschaft
(www.energielandschaft.de). In der Hunsrückgemeinde Morbach hat juwi auf einem 150 Hektar großen
Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots der US-Streitkräfte eine einzigartige Energielandschaft
realisiert: mit 14 Windenergieanlagen, Solarparks, einer Biogasanlage und einer Holzpelletsfabrik.
Zur areal GmbH
Die areal GmbH (www.areal-gmbh.de) wurde 1990 von dem heutigen Geschäftsführer Joachim
Böttcher gegründet. Das Arbeitsgebiet von areal umfasst die Entwicklung, Planung und Durchführung
nachhaltiger und vorwiegend naturnaher Verfahren im Bereich der Abwasserwirtschaft. National wie
international kann das Unternehmen umfassende Erfahrung in der Konzeption und im Bau von
naturnahen Kläranlagen und Aufbereitungsanlagen vorweisen. In der Entwicklung der Terra-PretaTechnologie ist die areal GmbH weltweit führend.
Für Rückfragen: juwi Holding AG, Ralf Heidenreich, Pressesprecher
Tel. + 49 (0) 6732. 96 57 12 07 | mobil +49 (0) 173. 65 98 211, [email protected], www.juwi.de

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