7 Vaginaltampons
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7 Vaginaltampons
Vaginaltampons Funktionsprinzip Der Tampon erreicht über die Positionierung im Vaginalbereich, dass durch sanften Druck der Blasenhals in seine Ursprungsposition zurückgeführt wird. Der Schließmuskel kann seine ursprüngliche Funktion wieder wahrnehmen. Dabei kommt es zu einer leichten Kompression der Harnröhre, der Flusswiderstand steigt und die Abdichtung wird für den Körper leichter. Der Vaginaltampon unterstützt die Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur. Durch die Verwendung von Tampons können gegebenenfalls Gebärmuttervorfälle zurückgeführt und somit Operationen verzögert, in seltenen Fällen sogar verhindert werden. Der Tampon übt auch eine Trägerfunktion für lokale Positionierung von heilungsunterstützenden Substanzen (lokale Hormonbehandlungen) aus. Große Größen helfen einen Prolaps zurückzuführen. Vaginaltampons (z. B. Contam®) sind als Hilfsmittel (Hilfsmittel-Nr. 15.25.21.2004) anerkannt und zugelassen. Sie lassen sich vom Arzt verordnen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Folgende Typen werden angeboten: Tampons z. B. in „mini“, „regular“, „extra“ und „extra plus“ Auch bei analer Inkontinenz kann ein Therapieversuch mit speziellen Formen des Tampons durchgeführt werden. Tampons „spezial“ klicken Sie auf die Fotos, um Informationen zu dem jeweiligen Produkt zu erhalten. Vorteile: angenehm weich und geschmeidig und trotzdem elastisch nicht sichtbar passgerecht geruchsverhindernd mehrfach verwendbar (s.u.) Tampons in unserer Einschätzung: Die GKV akzeptieren nur die Diagnose "Belastungsharninkontinenz II.°" als Basis für die Verordnung der Tampons, darauf wurden wir in mehrfachem Schriftwechsel mit den Kostenträgern immer wieder hingewiesen. Also erscheint bei uns grundsätzlich die ICD-10 N39.3 als Indikation. In der täglichen Praxis sehen wir für Ihre Tampons aber mehrere Indikationen: -Belastungsinkontinenz vor einer operativen Therapie -Belastungsinkontinenz - als Alternative zu einer operativen Therapie -Belastungsinkontinenz - nach einer Deszensusoperation zur Überbrückung des Intervalls bis zu einer Belastungsinkontinenz-OP -Senkungen mit/ohne Drang- und/oder Belastungsinkontinenz, bei denen aufgrund von Anatomie/Östrogenisierunggrad/manueller Geschicklichkeit oder Abneigung gegenüber Urethral- oder Würfelpessar eine andersartige Pessartherapie (zur Zeit der Verschreibung [noch] nicht möglich ist -vaginale Narben. Praktisches Vorgehen: Dabei erhalten die Patientinnen eine Einführung in Aufbereitung und Anwendung sowie eine "Anprobe" inkl. Restharnsonographie im Rahmen der Verordnung und des Therapiegesprächs, eine Erstversorgung mit 2 Tampons sowie ein Rezept über 10 Tampons und 50g Estriol-haltiger Creme für einen Zeitraum von ca. 90 Tagen bis zur Wiedervorstellung und Re-Evaluation der Therapie. In diesem Zusammenhang dann: -Weiterverordnung -Umstellung auf andere (Pessar-)Therapieform -Indikationsstellung zum operativen Eingriff Die Zufriedenheit mit der Handhabung und dem Tragekomfort der Tampons ist hoch, das Tragen von Tampons ohne Effekt auf die Inkontinenz (Belastungs- oder Drang-Komponente) führt bei manchen Frauen zum Therapieabbruch, weshalb bei der Verordnung auf die stützende/stabilisierende Wirkung eingegangen wird und die Pat. motiviert wird auch bei geringem/wenig Effekt auf die Inkontinenz weiter den Tampon zu tragen. Absetzen wird nur zugebilligt, wenn sich die Inkontinenz verschlechtert. Therapieabbrüche wegen Dislokation kommen in Einzelfällen vor, solche, die wegen Misskomfort abbrechen kaum. In Einzelfällen verwenden wir die Tampons auch nach Narbenkorrekturen oder Synechienlösung der Scheide zum Offenhalten des Scheidenlumens mit guter Akzeptanz und gutem Erfolg. Sie stellen dann einen Platzhalter und ein Transportmedium für die Estriolcreme intravaginal dar. Handhabung von Inkontinenz-Tampons Tagträger ∩ ∩ Tampon 1: Mo, Mi, Fr, So, …usw. Tampon 2: Di, Do, Sa, Mo, …usw. Tampons immer mit Oestrogynaedron 0,5mg/1mg - Creme (Wirkstoff: Estriol) einführen (je nach Verordnung). Die Tampons können jeweils ca. 8 Tage verwendet werden. Tagsüber kann man die Tampons, wenn man den Eindruck hat, sie hätten sich mit Urin voll gesaugt, immer mal wieder mit fließendem Wasser auswaschen und mit etwas EstriolCreme dann wieder einführen. Am Abend werden die Tampons mit heißem Wasser ausgewaschen (ohne Zusatz von Wasch- oder Desinfektionsmitteln), ausgedrückt und anschließend in ausgedrücktem Zustand in ein kleines Gefäß mit Essigwasser (pro 50 ml Wasser mit einem (größeren) Eßlöffel Essig) gehalten. Nachdem der Tampon sich voll gesaugt hat wird er herausgenommen, ausgedrückt und bis zum übernächsten Tag zum Trocknen bei Seite gelegt. Am nächsten Tag ist der andere Tampon an der Reihe. In der Regel wird der Tampon tagsüber getragen, eventuell empfehlen wir auch das Tragen in der Nacht. Im Verlaufe von 24 Stunden sollten dabei Tragzeiten von über 16 Stunden nicht überschritten werden (8 Stunden „Tamponpause“). In vielen Fällen wird die zusätzliche Verabreichung von 2 Mal wöchentlich ½ bis 1 Tablette Ovestin 1mg empfohlen. Diese wird dann zur Nacht nach der letzten Entfernung des Tampons in die Scheide eingeführt (und nicht wie auf der Packung vermerkt: zum Einnehmen!) Handhabung von Inkontinenz-Tampons (Nachtträger) ∩ ∩ Tampon 1: Mo, Mi, Fr, So, …usw. Tampon 2: Di, Do, Sa, Mo, …usw. Tampons immer mit Oestrogynaedron-Creme (Wirkstoff: Estriol) einführen (je nach Verordnung). Die Tampons können jeweils 7-8 Tage verwendet werden. Man kann die Tampons, wenn man den Eindruck hat, sie hätten sich mit Urin voll gesaugt, immer mal wieder mit fließendem Wasser auswaschen und mit etwas EstriolCreme dann wieder einführen. Morgens werden die Tampons mit heißem Wasser ausgewaschen (ohne Zusatz von Wasch- oder Desinfektionsmitteln), ausgedrückt und anschließend in ausgedrücktem Zustand in ein kleines Gefäß mit Essigwasser (Wasser mit einem Schuss [Apfel-]essig) gehalten. Nachdem der Tampon sich voll gesaugt hat wird er herausgenommen, ausgedrückt und bis zum übernächsten Abend zum Trocknen bei Seite gelegt. Am Abend ist der andere Tampon an der Reihe. Im Verlauf von 24 Stunden sollten dabei Tragzeiten von über 16 Stunden nicht überschritten werden (8 Stunden „Tamponpause“).