Ein Herz für Nagetiere - SOS Meerschweinchen e.V.

Transcription

Ein Herz für Nagetiere - SOS Meerschweinchen e.V.
MANNHEIM
DIE RHEINPFALZ — NR. 180
FREITAG, 6. AUGUST 2010
08 _LLUD
Ein Herz für Nagetiere
S T ADT NOT IZ E N
Nach Diebstählen auf
Parkplatz Täter gefasst
Zwei Pflegestellen in Mannheim nehmen Meerschweinchen auf, die von den Besitzern abgegeben wurden
VON ULRIKE DANSAUER
Meerschweinchen ein artgerechtes
Leben ermöglichen – das wollen
Tierschutzvereine, die sich speziell
um die Nager kümmern. In Mannheim tun das gleich zwei Pflegestellen. Die Tiere werden wegen Allergie der Besitzer, aus finanziellen
Gründen oder aus Langeweile abgegeben, manchmal sogar ausgesetzt.
„Ich bin so etwas wie die Vereinsmama“, sagt Sabine Siegert aus Wallstadt lachend. Sie ist die älteste der
Frauen, die eine Pflegestelle betreiben, und als Protokollantin im Vorstand tätig. Seit zwei Jahren nimmt
sie ungewollte Meerschweinchen
auf, pflegt sie und vermittelt sie an
verantwortungsbewusste Halter weiter. „Bisher habe ich 89 betreut“, erzählt sie. Derzeit hält sie 13 der kleinen Nagetiere und ihre eigene Gruppe von sieben in vier Gehegen. Die
Arbeit macht ihr Spaß. Und das
hängt entscheidend mit der Unterstützung durch die anderen Vereinsmitglieder zusammen, aber auch mit
den positiven Rückmeldungen, die
sie von den neuen Haltern der NotMeerschweinchen bekommt.
„Unsere
Vermittlungskriterien
sind ziemlich streng", sagt sie. Aber
bisher haben sie und ihre Mitstreiter
die künftigen Halter überzeugen können, dass diese Kriterien dem Wohl
der Tiere dienen. „Meerschweinchen
sind keine Kuscheltiere“, betont sie
immer wieder. Denn Meerschweinchen kuscheln nicht untereinander.
Deshalb bedeutet es für die Tiere
Stress, hochgenommen und gestreichelt zu werden. Sie erleben das
Hochnehmen wie den Angriff eines
„Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere“, betont Sabine Siegert. Ihr Verein bemüht sich auch um Aufklärung zur artgerechten Haltung.
FOTO: KUNZ
Greifvogels, und das Kuscheln ist für
sie ein massiver Unterwerfungsversuch durch den Menschen. Um ihn
davon abzubringen, geben die Tiere
Beruhigungslaute von sich. Die werden aber vom Halter als Wohlfühllaute missverstanden. Solche und weitere Irrtümer versucht Sabine Siegert
aufzuklären. Auch dass Männchen
kastriert werden müssen, wenn sie
zu Weibchen gesetzt werden sollen.
Die „jungen Alten“
halten Einzug
Verein und GBG setzen besonderes Wohnprojekt um
Wo früher Krankenschwestern des
Universitätsklinikums wohnten, haben jetzt „Mannheims junge Alte“
offiziell Einzug gehalten und die
Schlüsselgewalt übernommen: Die
Betreuung des Hochhauses Mainstraße 34 in der östlichen Neckarstadt wurde nach fast zweijähriger
Umbauzeit in die Hände des Vereins „Majuna“ gegeben.
Der strenge Winter trug Schuld an
der erheblichen Verzögerung, die
Baukosten erhöhten sich um rund
300.000 Euro auf 2,6 Millionen Euro.
Von den insgesamt 29 Ein- und Zweizimmer-Wohneinheiten, alle von 41
bis 80 Quadratmeter groß, sind 18
schon bezogen. Acht weitere werden
demnächst mit Leben erfüllt, lediglich drei Ein-Zimmer-Apartments
sind noch frei. Das Innere des Hauses
der Wohnungsbaugesellschaft GBG
ist für behinderte Menschen sehr
günstig gestaltet.
„Herrje, wenn ich an meine alte
Wohnung in der Innenstadt denke
und vor allem an die vielen Treppenstufen“, kommentiert eine künftige
Bewohnerin, seit vielen Jahren Mitglied bei „Majuna“. Der Verein hat
das Projekt in Angriff genommen,
um neue Wohnformen im Alter zu
schaffen. Die 71-jährige Mieterin erhofft sich ein Leben in Gemeinschaft
bei gleichzeitig gewährter Privatsphäre.
„Menschen sollen auch im fortgeschrittenen Alter auf ihre Selbstbestimmung pochen können“, erklärt
Majuna-Vorstandsmitglied Kunz-Albrecht. „Im Krankheits- oder sonstigen Krisenfall können sie allerdings
auch auf die Hilfe von außen setzen.“
Das eigentliche Herz des Acht-Etagen-Hauses ist das Erdgeschoss. Barrierefrei ausgebaut, bietet sich dort
ein Treffpunkt mit Aufenthaltsraum,
Küche und Sanitäreinrichtungen für
alle Bewohner an. „Das regt den Informationsaustausch an und ist auch
der Nachbarschaftspflege dienlich“,
findet Oberbürgermeister Peter
Kurz. Sämtliche Wohnungen verfügen über eine Loggia und einen Kellerraum, Terrasse und Garten stehen
allen Mietern zur Verfügung.
Weil die östliche Neckarstadt vor
allem in der Lange Rötter- und der
Carl-Benz-Straße mit einem umfangreichen Einkaufs- und Dienstleistungsangebot durchaus ein Anziehungspunkt ist, fühlen sich die „Majuna“-Leute gut aufgehoben. Ein Ziel
mussten sie aber aufgeben. Die Mainstraße 34 wird wohl nicht zum
Mehr-Generationen-Haus. „Das Profil dieses Hauses zieht halt eher ältere Paare und Einzelpersonen an“,
meint ein GBG-Sprecher. (fwr)
Der Verein selbst gibt nur kastrierte
Männchen ab, um ungezügelter Vermehrung vorzubeugen.
Leicht ist ihre Arbeit nicht, vor allem dann, wenn die Tiere aus
schlechter Haltung kommen. „Wir
haben ganz normale Abgaben, aber
auch Extremfälle“, erinnert sie sich.
So hat das Mannheimer Ordnungsamt einen Käfig mit zwei Weibchen
in einer Siedlung mit Sozialwohnun-
gen auf einem Grünstreifen vor einem Haus entdeckt. „Der Käfig stand
permanent im Freien“, erzählt Siegert fassungslos. Und war damit Sonne und Regen schutzlos ausgeliefert.
Die Tiere wurden schließlich vom
Verein aufgenommen. Auch der Fall,
dass 20 Tiere in einen 1,20 Meter großen Käfig gepfercht wurden, macht
sie sprachlos. Zehn trächtige Weibchen aus diesem Notfall konnte der
Verein zu sich nehmen.
Siegert kam zu diesem Hobby,
weil ihre Kinder sich Meerschweinchen wünschten. „Da macht man anfangs noch viel falsch, wie Körnerfutter geben oder zu kleine Käfige aufstellen“, sagt sie. Aus zwei wurden
vier, aus vier fünf. Und dazu kamen
dann noch einige Meerschweinchen,
die ein Besitzer in einem Karton im
Zoogeschäft vorbeibrachte, in dem
Siegert eigentlich nur Sachen für
ihre Tiere kaufen wollte. „Entweder
nehmen Sie sie, oder sie wandern in
den Müll“, sagte der Mann.
Zum 2006 gegründeten Verein
SOS Meerschweinchen zählen zurzeit elf Pflegestellen unter anderem
in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. „Unsere Warteliste ist voll“, sagt Vorsitzende Sabrina
Moser. Neben der Pflege und Vermittlung von Tieren setzen 65 Mitgleider auf Aufklärungsarbeit und
bieten auch Urlaubsbetreuung an, damit kein Meerschweinchen ausgesetzt werden muss.
Seit ein paar Monaten dabei und
seit etwa einem Monat Pflegestelle
ist auch Karin Jürissen. In Seckenheim kann sie bis zu drei Tiere aufnehmen. Sie selbst besitzt elf Meerschweinchen. Aktuell nicht aktiv wiederum ist Nadja Throm. Denn um
alle Tiere finanziell versorgen zu können, muss sie ab und zu einen Stopp
einlegen, sagt sie. Stattdessen hat sie
gerade einen Landesverband in Baden-Württemberg gegründet. Und
am 28. und 29. August organisiert sie
im Kleintierzuchtverein Seckenheim
eine Meerschweinchenausstellung.
IM NETZ
www.sos-meerschweinchen.de
Schloss soll attraktiver werden
AUS DER REGION: Für drei Millionen Euro erhält Heidelberger Ruine neues Besucherzentrum
HEIDELBERG. Der Grundstein für
ein neues Besucherzentrum am
Schloss ist gestern gelegt worden.
Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern entstehen ein Informationsbereich für Gäste mit Museumsshop sowie Räume für das Personal und eine Aussichtsterrasse.
Drei Millionen Euro investiert das
Land in den Neubau. Das moderne
Besucherinformationszentrum – immer wieder gefordert in der Vergangenheit – werde das Schloss Heidelberg für seine Gäste aus aller Welt
noch attraktiver machen, sagte Finanzstaatsekretär Stefan Scheffold.
„Mit jährlich rund einer Million Besuchern ist es ein sehr bedeutendes
Kulturdenkmal und ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor für Stadt, Region
und Land. Als Zeitzeugnis unserer Geschichte gilt es, das Schloss Heidelberg für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.“ Daher gebe
das Land jedes Jahr zwischen 1,5 und
zwei Millionen Euro für Erhaltungsmaßnahmen an der Ruine über der
Heidelberger Altstadt aus.
Der Neubau werde sich in die historische Gebäudestruktur einfügen,
denn die Fassade werde mit Sandsteinelementen verkleidet und greife die Form der umliegenden Bauwerke auf. Derzeit wird das Fundament gelegt, daneben die Stützwand
zum Schloss-Wolfbrunnenweg stabilisiert. Nach der Bodenplatte werden
die Außenwände und Geschossdecken betoniert. Die Ausbau- und Fas-
sadenarbeiten schließen sich an. Die
Eröffnung des Besucherzentrums ist
für Herbst 2011 vorgesehen.
Die Sanierungsarbeiten am Glockenturm an der Nordostseite des
Schlosses sind nach Angaben des Finanzministeriums als Besitzerin der
Immobilie weit fortgeschritten. Anfang September erhalte der Turm
wieder einen 16 Meter hohen Fahnenmast. Außerdem finden innerhalb der Schlossanlage weitere Bauarbeiten statt. So werden derzeit Terrassenmauern im Garten instand gesetzt. Auch die Sanierung und teilweise Erneuerung der Wege, Treppen und Entwässerungsleitungen
der Außenanlage hat begonnen. Dafür stellt das Land über sechs Millionen Euro bereit. (hewl)
Hortplätze für Schulkinder knapp
Große Zahl an Neuanmeldungen übersteigt Kapazität – Ausbau beschlossen
Die Stadt wird im kommenden
Schuljahr nicht alle Wünsche nach
einer Betreuung von Kindern in einem Hort erfüllen können. 110 Plätze fehlen nach aktuellem Stand.
Ein Ansturm bei den Neuanmeldungen hat den Fachbereich Bildung
überrascht. Dadurch kommt es laut
einer Mitteilung an einigen Standorten zu Engpässen, Wartezeiten von
sechs bis zwölf Monaten sind die Fol-
ge, da an manchen Einrichtungen
bauliche Erweiterungen notwendig
seien. Der Gemeinderat hat in seiner
jüngsten Sitzung eine deutliche Ausweitung des Betreuungsangebots in
Horten und im Ganztagsschulbereich um 500 Plätze beschlossen. Die
Personalkosten dafür belaufen sich
auf rund zwei Millionen Euro, die
Baukosten auf 2,3 Millionen Euro.
942 Kinder werden mit Beginn des
neuen Schuljahres einen Hortplatz
bekommen. 1052 Neuanmeldungen
liegen vor. Als sich drohende Absagen bereits kurz vor Ferienbeginn abzeichneten, hatte das für Unmut unter den Eltern gesorgt. Damit jedes
Kind in Zukunft einen Platz bekommt und eine frühe sowie verlässliche Planung für die Eltern wie auch
für die Stadt gewährleistet ist, wird
die Anmeldesystematik umgestellt
und laut Verwaltung ein verbindlicher Stichtag eingeführt. (pmü)
„Wir machen Unterhaltung“
Der irische Wrestling-Star Sheamus besucht im Vorfeld einer Welttournee Mannheim und schaut beim Training der Adler vorbei
Im November fliegen wieder bizarr
gekleidete Männer mit breiten
Oberarmen in der SAP-Arena durch
den Ring. Ihre Welttournee führt
die Stars des World Wrestling Entertainment (WWE) am 13. November
nach Mannheim. Der aktuelle Titelträger Sheamus hat sich vorab
schon einmal mit der Umgebung
vertraut gemacht.
Auf seiner Schulter lag dabei stets
der gut fünf Kilogramm schwere Gürtel des Champions. Etwas müde waren die Augen des fast zwei Meter
großen Hünen aus Dublin. Kein Wunder, stand der 32-Jährige doch am
Abend zuvor noch in den USA im
Ring. Trotzdem stieg der aktuelle
„Weltmeitster“ mit formvollendeter
Höflichkeit aus dem Auto: „Hallo. Ich
bin Sheamus. Schön Dich zu sehen.“
und dazu schüttelte er jedem der anwesenden Journalisten mit seinen
übergroßen Pranken die Hand. Unter
der irischen Schiebermütze blitzte
dazu sein Markenzeichen hervor:
die feuerroten Haare.
In der Trainingshalle der Mannheimer Adler wurden dann auch die Augen des Ringers wacher. „Eishockey
ist ein toller Sport. Es passiert alles
so schnell“, sagte er und verriet, dass
er in seiner Jugend in Dublin nicht
nur Rugby und die gälische Fußballvariante, sondern auch ein wenig
Hurling gespielt hatte. „Das ist so etwas wie Eishockey auf dem Rasen.“
Später lobte er Adler-Trainer Harold
Kreis: „Tolles Training. Ich habe sogar beim Zusehen auf der Tribüne geschwitzt.“
Nein, mit Eishockey oder auch einer anderen Sportart sei Wrestling
nicht zu vergleichen. „Wir machen
Unterhaltung“, betonte Sheamus. Bei
den rasanten, choreografierten RingDuellen kommen athletisch-akrobatische Höchstleistungen und schauspielerisches Talent der Akteure gleichermaßen zur Geltung. „Die Zuschauer sollen einfach abschalten
und Spaß haben. Dafür geben wir
alle 110 Prozent Einsatz.“ Und seine
Rugby-Vergangenheit komme ihm
durchaus zugute: Er habe dabei ge-
Objekt der Begierde: Eishockeyspieler Nathan Robinson mit dem Champions-Gürtel des Ringers (links).
FOTO: KUNZ
lernt, seinen Körper einzusetzen und
auf ihn zu achten.
Dass es den kleinen Stephen Farelly aus Dublin in die glitzernde Ringerwelt verschlagen hat, kommt ihm
selbst wie ein Traum vor. „Ursprünglich war ich einfach ein Fan, aber ich
wusste, irgendwann würde ich einmal selbst im Ring stehen.“ Dafür begann er zunächst in England und Irland, später auch in Österreich,
Deutschland und fast ganz Europa zu
ringen. Seit Juli 2009 steht er als
Sheamus im Rampenlicht der WWE.
Das US-Medienunternehmen betreibt die gleichnamige Liga und vermarktet die Kämpfe weltweit.
Bei den Adlern kam Sheamus gut
an. Vor allem die jungen deutschen
Spieler wollten unbedingt ein Foto
mit dem Wrestling-Champion haben
und glichen damit ihren eigenen jungen Fans. Die hatten das Training eigentlich mit der Hoffnung auf ein Autogramm der Eishockeyspieler besucht, nahmen nun aber auch gerne
eine Erinnerung an Sheamus mit
nach Hause. (xve)
In den vergangenen beiden Jahren
ist es auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in Neckarau zu rund
30 Diebstählen von Handtaschen
und anderen Wertsachen gekommen. Jetzt hat die Polizei mutmaßliche Täter ermittelt. Identisch war in
allen Fällen die Vorgehensweise:
Nach dem Einladen der Einkäufe stellten die Geschädigten ihren Einkaufswagen zurück. Diesen Moment nutzen die Diebe, um die Wertsachen
aus den unverschlossenen Autos zu
entwenden. Ermittlungen ergaben,
dass die Täter bereits mehrfach auch
in anderen Städten aufgetreten waren. In Frankfurt konnte die Polizei
zwischenzeitlich mehrere verdächtige Personen ermitteln und dingfest
machen. Hierbei wurde umfangreiches Diebesgut sichergestellt, wie
weiter mitgeteilt wird. Darunter dürften sich auch Gegenstände befinden,
die Bestohlenen aus Mannheim gehören. Geschädigte sollen sich im Polizeipräsidium unter der Telefonnummer 0621/1740 melden. (rhp)
Polizei zieht Lastwagen
wegen Mängel aus Verkehr
Massive Mängel haben Beamte der
Verkehrspolizei am Mittwochmorgen
an einem Sattelzug aus Rumänien
bei einer Kontrolle in der Schwetzinger Landstraße entdeckt. Unter anderem waren die Reifen teilweise bis
auf die Karkassen abgefahren. Weiterhin waren sämtliche Stoßdämpfer
und Teile der Beleuchtung funktionslos. Auch das Bremssystem des Lastwagen wies erhebliche Mängel auf.
Eine beunruhigende Bilanz, meint
die Polizei, wenn man die Ladung
des Brummis in Betracht ziehe: 5,5
Tonnen Aluminiumbleche, die laut
Bericht mangelhaft gesichert auf der
Ladefläche lagen und bereits verrutscht waren. Im Schritttempo ging
es unter Polizeibegleitung in eine
Werkstatt, wo die Kennzeichen einbehalten wurden. Auf Fahrer und Halter kommen nun Anzeigen zu. (rhp)
Schlossfest an Universität:
Umfangreicheres Programm
Ein stimmungsvoll beleuchteter Ehrenhof, 20 verschiedene Künstler,
über zehn Veranstaltungsorte und
rund 10.000 Besucher – das ist die
Bilanz des Schlossfests 2009. Auch in
diesem Jahr lädt die Universität in
„ihr“ Schloss. Das Programm ist dieses Mal noch umfangreicher: 16 Veranstaltungsorte im und um den Ehrenhof sollen am 11. September ein
abwechslungsreiches Programm bieten, wie die Hochschule jetzt mitteilt.
Erstmals ist auch das Schlossmuseum geöffnet, und in der HassoPlattner-Bibliothek gibt es Lesungen
junger regionaler Autoren. Blicke hinter die imposanten Außenfassaden
des Barockschlosses erlauben außerdem Führungen auf die Dachterrasse
des Mittelbaus und durch die Hörsäle des Ostflügels. Auf der Hauptbühne sind Auszüge des Musicals „We
will rock you“ sowie das neu gegründete Orchester „Mannheimer Philharmoniker“, das Capitol-Ensemble und
Kabarettist Christoph Sonntag zu sehen. Kleinere Bühnen und ein klassischer Ball in der Aula runden das
Angebot ab. (rhp)
Größerer Motorschaden:
Altrheinfähre außer Betrieb
Aufgrund eines größeren Getriebeschadens ist gestern der Betrieb der
Altrheinfähre zwischen Sandhofen
und der Friesenheimer Insel kurzfristig eingestellt worden. Der Instandsetzungsbedarf kann laut Angaben der
Stadt derzeit noch nicht abgeschätzt
werden. Daher fällt die Fährverbindung für unbestimmte Zeit aus. Vor
allem Landwirte aus Sandhofen und
Radfahrer benutzen die 1897 eingerichtete Schiffsverbindung. Vergangenen Sommer war nach langer Suche
ein neuer Fährmann gefunden worden. Im Frühjahr 2008 hatte noch
das völlige Aus gedroht, nachdem
die Fähre bei einer technischen Kontrolle durchgefallen war. Sie wurde
schließlich doch noch repariert. Normalerweise verkehrt sie in den Sommermonaten täglich. (rhp)
W AS – W ANN – W O
Mahnwache für Bombenopfer.
Mit einer Mahnwache auf dem Paradeplatz gedenkt das Friedensplenum
heute von 18 bis 19 Uhr den Opfern
von Hiroshima und Nagasaki. Am 6.
und 9. August jährt sich der Abwurf
der ersten Atombomben zum 65.
Mal. Bei diesem Angriff der US-Armee auf die beiden japanischen Städte kamen während des Zweiten Weltkriegs um die 200.000 Menschen unmittelbar ums Leben. Etwa 400.000
weitere litten oder leiden heute noch
laut Friedensplenum an den Spätfolgen der radioaktiven Verseuchung.