KREATIV IMPROVISATION

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IMPROVISATION
SACH
INFORMATION
ALTERSGRUPPE
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Improvisation ist in allen Künsten die vermutlich am schwierigsten auszuführende Aufgabe. Dies ist darauf zurückzuführen, dass man mit wenig
Vorbildung viel Mut und Selbstver trauen benötigt um in einer Gruppe
oder Gemeinschaft kreativ mit Bewegungen zu experimentieren. Wenn man
Improvisation zum Beispiel im Tanz verwendet ist es einfacher, wenn man über ein
großes Bewegungs- und Schrittreper toire verfügt und dieses dann spontan anwenden kann. Ist dem nicht so, gehör t viel Überwindungskraft dazu, seinen
Empfindungen freien Raum zu lassen.
Kinder haben in der Regel noch keine so hohe Erwar tungshaltung gegenüber ihrer
Kreativität, weswegen sie noch sehr experimentierfreudig sind.
Dieser Vor teil soll und kann natürlich positiv unterstützt werden.
Man benötigt viel Mut und
Selbstvertrauen um vor einer
Gruppe zu improvisieren.
Das bedeutet, dass zum einen die Improvisation keine Bewer tung erfahren darf
und zum zweiten die Improvisationsaufgaben so klar wie möglich gestellt sein müssen um den SchülerInnen ein schnelles Erfolgserlebnis zu vermitteln.
DEFINITION UND BEGRIFFSKLÄRUNG:
Unter Improvisation im Bereich des Tanzes und der Bewegung versteht man das
Gezielte Aufgaben führen zu einem
raschen Erfolgserlebnis und fördern
so die Motivation.
Bewältigen von spontan gestellten Bewegungsaufgaben ohne Bewer tungs- und
Qualitätskriterien. Bei Kindern wird Improvisation meist mit Musik und innerhalb
einer kleinen Gruppe gemacht.
BEDEUTUNG VON IMPROVISATION:
Die freie Improvisation zur Musik ist oft der erste Zugang von Kleinkindern zur
Bewegung und Musik und eine Form der „Selbsterfahrung“, wozu der eigene Körper
imstande ist. Ihr unkomplizier ter und unbelasteter Zugang ermöglicht den Kindern
die freie Improvisation und die Entdeckung anderer Ausdrucksformen als zum
Beispiel die Sprache.
Wichtig bei Improvisationen sind die Akzeptanz, Flexibilität und Sensibilität.
Improvisation kann in verschiedensten Formen durchgeführ t werden. In Solo- und
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Gruppenimprovisationen können immer wieder neue
Schritte und neue Bewegungen hinzugefügt werden und
ZUSAMMENFASSUNG: Musikalische oder tänzerische Improvisation forder t viel Mut und Selbstver trauen, trotzdem ist die Improvisation oft der erste
Zugang von Kleinkindern um Bewegung und Musik zu verbinden. So können auch
Ausdruckformen außerhalb der Sprache entdeckt und angewendet werden.
mit unterschiedlichsten Requisiten erweiter t werden.
Durch das geschickte Einsetzen von Improvisationsübungen ist es für einen Gruppenleiter möglich, zum Beispiel introver tier te Kinder stärker in eine Gemeinschaft einzubinden oder auch Berührungsängste abzubauen. Die Improvisation förder t vor allem
auch die motorische Entwicklung eines Kindes und die Vernetzung beider
Abschließend kann in der Gruppe
noch über aufgetretene
Schwierigkeiten oder über ganz
besonders lustige
Improvisationen gesprochen werden.
Hirnhemisphären.
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DIDAKTISCHE
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In einem ersten Schritt beginnt der/die LehrerIn, die Kinder in einer leeren
Spor thalle frei im Raum bewegen zu lassen. In der Folge werden verschiedene aufeinanderfolgende Aufgaben gestellt, wie zum Beispiel: „Bewege dich
wie ein Frosch, Elefant, Tiger etc.“ Um Akzente zu setzen und die Inspiration zu fördern, werden diese Bewegungsaufgaben in der Folge mit einfachen Instrumenten,
wie zum Beispiel einer Triangel oder mit Holzstäben unterstützt.
Besonders hilfreich ist es, wenn man die Aufgaben ins Freie verlegt um die Vielfalt
der Natur nützen zu können:
Sandkästen (barfuss im Sand)
hohes Gras (bewegen wie das Gras im Wind)
mit großen und kleinen Tüchern im Wind
am Hang (Sprünge hinunter oder in Zeitlupe hinunter und hinauf bewegen)
Aufgaben wie, „Bewege dich wie
ein Baum im Wind!“, verstärken
das eigene Körpergefühl.
LERNZIELE:
Die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung der SchülerInnen wird geförder t.
Kreatives Auseinandersetzen mit der Umgebung wird geübt.
Der sozialer Umgang innerhalb einer Gruppe (Klassengemeinschaft) wird forcier t.
INFORMATIONSTEIL: Improvisationsübungen kann und soll man nicht an
INFO SERVICE:
Anleitungen und Möglichkeiten
zum Tanz mit Requisiten finden
Sie im gleichnamigen Kapitel.
zahlreichen aufeinanderfolgenden Tagen hintereinander einsetzen, sondern ganz
gezielt in regelmäßigen Abständen durchführen. Dadurch bleibt gewährleistet, dass
die Aufmerksamkeit der Kinder erhalten bleibt und der positive Zugang zu etwas
Neuem und Konträrem zum normalen Schulunterricht erhalten bleibt und so seine
Besonderheit erhält.
ORT: Turnhalle.
Improvisation muss nicht immer im
Turnsaal stattfinden, sondern kann
auch im Freien durchgeführt werden.
ZEITAUFWAND: vier bis sechs Vormittage innerhalb eines Schuljahres.
MATERIALIEN: CD-Player ; Schlaginstrumente wie zum
Beispiel Trommeln sind zur Unterstützung hilfreich; wahlweise
Tücher.
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UMSETZUNG:
Die Übungen können sowohl im Klassenraum, einem Turnsaal oder im Freien stattfinden. Ein Kinderspielplatz, Treppen auf dem Schulgelände, Wiese oder Hang, aber auch
ein nahegelegener Wald eignen sich gleichermaßen. Ratsam ist es, dabei einen tragbaren CD-Spieler mitzunehmen.
Einige Übungen:
Versuche mit verschiedenen Körper teilen Kreise und Halbkreise in den Sand zu ziehen (Musik Nr.1).
Bewege dich wie folgende Leute am Strand (Musik Nr. 2 oder 3):
spielende Kinder, Mädchen, die braun werden wollen, Buben, die Mädels imponieren
wollen, Omas und Opas, Babys mit vollen Windeln usw.
Bewege dich in Zeitlupe wie ein Surfer oder jemand der versucht in den Wellen
des Meeres zu stehen (Musik Nr. 3 oder 4).
Partnerübungen erleichtern den
Einstieg in Choreographien.
BEISPIEL SANDKASTEN:
ORT: Sandkästen sind leicht zu finden, entweder auf dem nächstgelegenen
Kinderspielplatz oder die Sprunggrube auf einem Spor tplatz.
ZEITAUFWAND: Für eine Improvisationsstunde kann zum Beispiel auch einmal
die Turnstunde verwendet werden.
Wer kann hüpfen wie ein Frosch
oder sich ganz klein machen?
Viele dieser Improvisationen können
auch im Freien durchgeführt
werden und weitere Elemente der
Natur können in die Bewegung
eingebracht werden.
MATERIALIEN: batteriebetriebener CD Player.
Musik:
Klassische Musik
(z.B. 'Anita's Dance'
PeerGynt Suite Nr.1).
Oldtimer
Beachmusik
(z. B. 'Surfin'USA'
Beach Boys).
populäre
Hits (z.B. 'Mambo
No. 5').
meditative Musik
mit Meeresrauschen.
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PROJEKTBLATT
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Bei der Improvisation kannst du alles machen, was dir einfällt.
Lege dich zuerst bequem auf den Boden und höre nur der Musik
zu. Ist es eine ruhige Musik oder klingt sie laut und schnell?
Welche Bewegungen könntest du dazu machen?
Nun versuche herauszufinden, welche dieser Bewegungen zu
ruhiger Musik passen! Streiche die falsche Bewegung durch.
schnell laufen – langsam gehen –
ruhige Armbewegungen – langsam drehen
Welche Bewegung passt nicht zu schneller Musik?
ruhig am Boden liegen – im Kreis hüpfen –
eckige Bewegungen mit den Armen –
im Raum umherlaufen
Improvisieren kann sehr
lustig sein. Drehe zu Hause
einfach das Radio auf und
versuche Bewegungen dazu
zu erfinden! Du wirst
sehen, das macht sehr viel
Spaß!
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DER WALD – FOLGE 2
Wir haben die erste Aufgabe bravourös bewältigt und keiner hat
uns entdeckt. Um mehr über den Wald und seine Geheimnisse
herauszufinden, beginnen wir das Leben und das Verhalten der
Waldbewohner zu imitieren. Wir machen die Sprünge eines
Frosches nach und schlängeln uns wie eine Schlange for t,
wir ahmen einen Luchs auf der Jagd nach, indem wir leise auf
allen vieren gehen.
Wie bewegt sich der Luchs, wenn er auf der Jagd ist?
Wie warnt der Vogel seine Kollegen, wenn sich ein Marder näher t?
Wie spielen junge Füchse, bevor sie ein Geräusch hören
und flüchten? Welche Musik passt zu welchem Tier? - Vielleicht
wilde Musik für einen Löwen, der auf der Jagd ist?
Mit Musik kannst du die Besonderheiten verschiedenster Tiere
besser darstellen. Bedenke, dass jedes Tier seine
Eigenheiten hat, woran du es erkennen kannst!
Fer tige eine bunte Zeichnung mit den
verschiedensten Tieren an.
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