Zukunft des Elektrohandwerk 2013

Transcription

Zukunft des Elektrohandwerk 2013
Zukunft des Elektrohandwerk 2013
03.02.2014
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
1
Entwicklung Elektrohandwerk
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Im Elektrohandwerk gibt es ca. 317.300 Beschäftigte in 43.306, teilweise
großen Betrieben.
Die Politik der Elektro-Innungen seit Mitte der 90er Jahre nur noch
Tarifverträge mit der CGM zu schließen hatte zur Folge, dass wir als IG
Metall lediglich in NRW durchgängig einen Flächentarifvertrag hatten.
Bis 2008 ist es uns gelungen, in Hessen, Rheinland-Pfalz und BaWü
wieder Flächentarifverträge abzuschließen.
Bundesflächentarifvertrag bestehen zum Mindestentgelt, zur
Altersvorsorge und zur kollegialen Arbeitnehmerüberlassung.
Seit 2011 gibt es eine Tendenz zur Rückkehr zu TV mit der IG Metall
03.02.2014
2
Herausforderungen der Zukunft
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Die Strukturen ändern sich dramatisch im Handwerk, gerade durch
branchenübergreifende Tätigkeiten. Darauf müssen wir eingehen und
tarifliche Regelungen erwirken.
Bundesweite Ergänzungs- bzw. bezirksübergreifende Tarifverträge bei
großen Unternehmen häufen sich. Dort werden Themen geregelt, die in
regionalen Flächentarifverträgen nicht durchsetzbar sind bzw. weil wir in
den meisten Bundesländer keinen Flächentarifvertrag haben, wie z. B.
Altersteilzeit, Altersvorsorge, Wertkonten, Zulagen usw.
Alle Innungen verlieren massiv Mitglieder (im Kfz- und Elektrohandwerk
nur noch 50 % der Betriebe). Gerade größere Betriebe fühlen sich den
alten Handwerkszünften oft nicht mehr zugehörig. Innungsstrukturen
zerbrechen immer mehr oder Innungen fusionieren (branchenintern oder
–übergreifend). Dadurch sind die Innungen auch finanziell geschwächt,
was sich auch bei der Zahl der Hauptamtlichen bemerkbar macht.
Nachwuchslücke
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Entwicklung ausgewählter Altersjahrgänge (15- bis 19-Jährige sowie 60- bis 64Jährige) in Niedersachsen-Bremen, 2010 bis 2060
Quelle: Institut
Arbeitsmarkt u.
Berufsforschung
-Regional
NiedersachsenBremen 01/2012
Wilfried Hartmann
31.01.2014
4
Hintergründe der tarifpolitischen
Entwicklung
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Zu Gesprächen/Verhandlungen zum Mindestentgelt mit dem ZVEH waren
wir derzeit nur bereit unter der Voraussetzung, dass wir in der Fläche
wieder zu Tarifverhandlungen/Gesprächen kommen.
Durch gezielte, bundesweit koordinierte Tarifaktivitäten ist es uns
gelungen, insbesondere größere Unternehmen aus den
Flächentarifverträgen mit der CGM hin zu IGM Tarifverträgen zu bewegen.
Die mit uns geschlossenen, verbesserten Tarifverträge haben eine
deutliche, positive Mitgliederentwicklung zur Folge. Beispiele sind Imtech,
Alpiq, GA EAN, GA HLB, Ritter, Voith Industrial Services.
Die Dumping-Strategie der Arbeitgeberseite ist langfristig nicht
aufgegangen. Der Facharbeitermangel nimmt zu.
03.02.2014
5
Flächentarife Elektrohandwerk 1990
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
= IG Metall
= Tariflos
= CGM
6
Elektrohandwerk 2013
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
= IG Metall
= Tariflos
= CGM
= neuer Verb.
Bemerkung:
• Für Berlin/Brandenburg ist
im Nov. 2011 ein Tarifabschluss über
Entgelt erfolgt. Allgemeinverbindlichkeit wird beantragt.
• Es wurden bereits über 150
HTV abgeschlossen.
03.02.2014
7
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Warum fordern wir einen
Flächentarifvertrag?
faire Arbeitsbedingungen
keine Wettbewerbsverzerrung
besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz
Lobbyarbeit im Gesetzgebungsverfahren
03.02.2014
8
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
9
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
10
Mindestentgelt im Elektrohandwerk seit 16.12.2013
03.02.2014
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
11
Die tarifliche Situation des
Elektrohandwerks
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Beispiele
Tarifstandard IG Metall im
Handwerk
Elektrohandwerk
Arbeitszeit 36 - 38,5 Std./Woche
Arbeitszeit 40 Std./Woche
Stundenlohn zwischen 13,72 € und Stundenlohn 13,19 €
15,52 € automatisch ab dem 3.
nach mehrjähriger Berufspraxis
Berufsjahr bzw. dem 4. Berufsjahr und die Tätigkeit stets
selbstausführend, sonst 12,53 €
03.02.2014
12
Die tarifliche Situation des
Elektrohandwerks
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Sonstige tarifliche Regelung der IG Metall
im Handwerk
Einstiegsqualifizierung
dynamisierte Altersvorsorge
Studierende im Praxisverbund
Qualifizierung
Beschäftigungssicherung
03.02.2014
13
Die tarifliche Situation des
Elektrohandwerks
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Zur Förderung der Einstellungsbereitschaft der Betriebe beträgt für Arbeitnehmer der
Entgeltgruppen E 1 bis E 4, deren unbefristetes Arbeitsverhältnis nach dem 1. Juni
1998 beginnt, das Tarifentgelt für das erste Jahr der Beschäftigung 90 % der sonst
geltenden Tarifsätze.
Zur aktiven Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit erhalten Arbeitnehmer, die
entweder vor der Einstellung sechs Monate ohne Beschäftigung gewesen sind oder
in den 24 Monaten vor der Einstellung 12 Monate oder länger in keinem
Arbeitsverhältnis gestanden haben, ein Tarifentgelt, welches für das erste Jahr der
Beschäftigung 85 % der sonst geltenden Tarifsätze beträgt´.
Wilfried Hartmann
31.01.2014
14
Durchsetzungsfähigkeit stärken
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Streit- und
Streikfähigkeit ist der
Schlüssel für
Einkommens-,
Arbeitszeit- und
Arbeitsbedingungen in
jedem einzelnen
Betrieb.
03.02.2014
15
Bezirk
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
Danke für die Aufmerksamkeit
Wilfried Hartmann
16