Die Firefly Render Engine - Das Render

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Die Firefly Render Engine - Das Render
Die Firefly Render Engine
Ja, wer kennt sie nicht, die Firefly Render Engine? Für die meisten Neueinsteiger in Poser ist sie die absolute
Personifizierung des Grauens und nicht selten sieht man Bilder mit falschen Rendereinstellungen, die einem förmlich
entgegen schreien. Sogar in den Promobildern der Stores sind nicht selten verschwommene Texturen oder blockige
Wimpern zu erkennen, die das ganze Produkt schon auf den ersten Blick ruinieren und die Käufer sofort abschrecken.
Ja, der Firefly, das grausame Wesen. Auch ich war früher mal der Meinung, daß man das Ding für gar nichts brauchen
kann. Aber leider ist der Poser 4 Renderer nicht wirklich für nette Effekte zu gebrauchen und immer mehr Produkte nutzen
Shader, um das allgemeine Aussehen der Texturen zu verbessern. Und das ist ja auch ganz gut so - die Software
entwickelt sich weiter und die ganze Poserwelt geht mit.
Dabei ist es aber gar nichtmal so furchtbar schwer den Firefly richtig einzustellen, wenn man sich die Materie ein wenig
genauer ansieht. Hier folgt also ein kleines Tutorial, das diesem Problem Abhilfe schaffen soll und die grundlegenden
Einstellungen der Renderengine für kristallklare Render ohne hässliche Problemchen vermittelt. Natürlich gibt es noch viel
mehr, das man aus der Renderengine rausholen kann, wenn man sich dann weiter damit beschäftigt - aber das soll hier
nicht das Thema sein.
Natürlich steht fest, daß der Firefly grausame Renderzeiten mit sich bringt. Je feiner man die Einstellungen korrigiert,
desto länger braucht das schöne Ding, um die Sache auch wirklich zu Ende zu bringen. Während ich das hier schreibe,
läuft mein Poser 6 freudig nebenher und rendert mir ein Bild mit so netten Effekten wie Raytracing... tja. Und es dauert
und dauert. Ich weiß nicht, wie lange der Poser schon arbeitet, aber er hat noch nicht einmal die Hälfte geschafft.
Das ist die Schattenseite des Firefly und die kann man nicht einfach wegdiskutieren. Aber - in diesem Fall lohnt sich das
Warten.
Natürlich dauert nicht jedes Bildchen so ewig. Es kommt viel mehr auf die Komponenten an, die man dem Poser gefüttert
hat. In meinem Fall ist das ein furchtbar zeitfressendes Haarmodell - ohne das wäre der Render evtl. sogar schon fertig.
Aber kommen wir nun mal zu den Rendersettings und einer kleinen Erklärung dazu.
Firefly Rendersettings
Cast Shadows
Hier ist es egal, ob man ein Häkchen macht oder nicht - ich empfehle Schatten trotz der höheren Renderzeit. Es macht
ein Bild einfach weitaus realistischer.
Texture Filtering
Achtung - hier hat sich seit dem P5 einiges geändert. Mittlerweile darf man das Texture Filtering getrost angeschaltet
lassen - der weiche Effekt lässt sich mit ein wenig Scharfzeichner ganz gut ausgleichen.;)
Als erstes gilt, daß Texture Filtering grundsätzlich ausgeschaltet werden sollte. Ich weiß nicht, wer auf die großartige Idee
kam, diese Option einzubauen, aber bringen tut sie rein gar nichts - außer Ärger. Immer wieder kommen Leute zu mir, die
sich über Nähte auf den Texturen beschweren, obwohl gar keine existieren. Auf die Frage, ob denn Texture Filtering
eingeschaltet worden sei, kommt dann ein Nein.
Dann verlange ich Render von dem Problem und sehe, daß Texture Filtering eben DOCH eingeschaltet gewesen war problemlos erkennbar an schicken Streifen an den Nahtstellen.
Was bringt dieses Texture Filtering also? Nicht viel. Es schaltet lediglich ein Problem aus, das mit der richtigen Einstellung
der Minimum Shading Rate in 99% aller Fälle ohnehin nicht vorhanden ist und kann pixelige Transmaps kurieren.
Im Grunde bügelt diese Einstellung den Render und soll ca. wie Anti-Aliasing wirken - allerdings auf Kosten der Textur, an
der dann öfter Nähte auftauchen, wenn der Merchant nicht so umsichtig war, einen Rand von 5 - 10 Pixeln um die Textur
zu legen. Aber selbst wenn dieser vorhanden ist, hat man da dann nicht mehr die sorgfältig gearbeitete Textur, sondern
meistens die Füllmasse, mit der die Nähte entfernt worden sind und die entsprechend nur selten Details enthält.
Raytracing
Auch diese Einstellung ist vom Bild abhängig. Möchte man Raytracing benutzen, so müssen zuvor die Lichter passend
eingestellt werden, was wieder ein Thema für sich ist. Dafür rendert es weitaus schönere, realistischere Schatten als es
ohne Raytracing der Fall ist.
Auch für einige Effekte muss man Raytracing anschalten - aber es erhöht die Renderzeit doch enorm. Ich selbst benutze
Raytracing neuerdings für die Schatten und bin von den Ergebnissen ziemlich angetan - es wirkt einfach realistischer.
Raytrace Bounces
Hier haben wir normalerweise einen Wert von 4 und der ist auch ok wie er ist. Je höher man ihn einstellt, desto höher wird
der Realismus sein - natürlich auf Kosten der Renderzeit. Mit 4 fährt man also normalerweise gut.
Min Shading Rate
Hier sollte man keine Kompromisse eingehen. Kennen wir nicht alle die Render mit den blockigen Wimpern und
klumpigen Augenbrauen? Die, die irgendwie kaputt aussehen? Dieser Wert ist dafür verantwortlich und sollte konsequent
auf 0,00 gedreht werden. Je niedriger er ist, desto feiner wird der Render am Ende auch sein - je höher, desto gröber.
Die Minimum Shading Rate ist wohl die Firefly Einstellung, die für die meisten hässlichen Render verantwortlich ist - denn
irgendwie scheinen sich die meisten Leute einfach nicht an pixeligen Wimpern oder Haaren zu stören oder die einfach als
normal und gegeben zu akzeptieren.
Pixel Samples
Hier ist normalerweise eine 3 eingestellt und die tut es auch. Feinere Effekte gibt es wieder, je höher diese Einstellung ist.
Ich selbst gehe bis maximal 5 und das erhöht die Renderzeit schon enorm.
Im Grunde sollen hiermit die oft ausgefransten Ränder um die 3D Objekte geglättet werden, praktisch reden wir hier von
Anti - Aliasing (Kantenglättung).
Max Texture Size
Die schlimmste Fehlerquelle Nr. 2. Dieser Wert MUSS unbedingt etwas höher sein als die größte Textur, die in dem Bild
zu finden ist. 4096 ist der Wert, der generell immer passt und hier eingesetzt werden sollte (es gibt durchaus größere
Texturen, aber ein Mac kann hier z.B. nur bis 4000 Pixel gehen und so werden die meisten Texturen nicht größer
gemacht.
Die Maximum Texture Size ist der Verursacher verschwommener Texturen, auf denen man keine Feinheiten mehr
erkennen kann - also darf es auch hier keine Kompromisse geben!
Max Bucket Size
Hier wird bestimmt, wie groß der Teil des Bildes ist, der auf einmal gerendert wird. Bei schwächeren Systemen empfiehlt
sich eine 32, bei stärkeren ist durchaus auch 64 ok.
Alles in allem bedeutet es, daß z.B. eine Fläche von 64x64 Pixeln auf einmal gerendert wird.
Smooth Polygons
Smooth Polygons sollte immer angeschaltet werden. Es glättet harte, pixelige Kanten eines 3D Objekts.
Use Displacement Maps
Das kommt natürlich auf das Bild an - wenn ich keine einzige Textur mit einer Displacement Map habe, brauch ich mir
diesen Effekt nicht zu geben. Wenn aber Displacement vorkommt, sollte es angeschaltet werden, damit der Effekt auch zu
Tage treten kann. Aber Achtung - Displacement kann toll sein, aber es erhöht auch die Renderzeit!
Und der Rest?
Der kann einfach bleiben wie er ist.;) Es ist nicht nötig, noch einen anderen Wert zu verändern, um einen anständigen
Render zu produzieren. Aber man kann natürlich mit den Settings und auch mit den nicht angesprochenen Werten
experimentieren, um gewisse Effekte zu erreichen. Aber da es uns nur um das korrekte Rendern geht, ist dieses Tutorial
hiermit zu Ende.
https://render-atelier.de/tutorials/index.php/Entry/93-Die-Firefly-Render-Engine/
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Viel Spaß!
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weitere Daten
Ursprung
Visual Dreamshards
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