Untitled - Ullstein Buchverlage

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Untitled - Ullstein Buchverlage
Die Herausgeberin
Isabella Duvall liebt Bücher, Zigarillos
und hört am liebsten alte Platten. Sie
lebt nach Jahren an der amerikanischen
Ostküste heute wieder in Nebraska.
Das Buch
Das geheimnisvolle Buch inspiriert
durch den Bestseller Sommer der Wahrheit.
Die Forever-Jury hat zum Schreibwettbewerb aufgerufen und entstanden ist eine Anthologie voll erotischer Abenteuer rund um die
fiktive Figur Henry. Eine Figur, die alles und jeder sein kann. Die in
allen Jahrhunderten und in allen Ländern dieser Welt lebt und liebt.
Und die sich ein ums andere Mal zum sexy Helden der Story aufschwingt. Mal ein reicher Geschäftsmann, mal ein französischer
Liebhaber und manchmal auch verstrickt in eine verbotene Dreiecksgeschichte. Sinnlich und abwechslungsreich, hot und steamy!
Hrsg. Isabella Duvall
Henrys Leidenschaften
Erotische Kurzgeschichten
Forever by Ullstein
forever.ullstein.de
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Originalausgabe bei Forever.
Forever ist ein Digitalverlag der Ullstein Buchverlage GmbH,
Berlin
August 2016 (1)
© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2016
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Titelabbildung: © FinePic®
ISBN 978-3-95818-135-9
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persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten.
Überraschender Gast
von Daniela Blum
»Henry, was tust du denn hier?« Vanessa trat einen Schritt
zurück und öffnete einladend die Haustür. Die Überraschung
war nicht nur ihrer Stimme anzuhören.
Perplex glitt Henrys Blick über die sexy Erscheinung vor
ihm. Ihre brauen langen Haare, die sonst immer zum Pferdeschwanz gebunden waren, fielen nun in dicken Korkenzieherlocken über ihren Rücken. Und ganz offensichtlich
versteckten sich unter ihren sonst gemütlichen Alltags-Jeans
und luftigen Seidenblusen ziemlich heiße Rundungen. Oder
vielleicht war es auch das aufreizende Kleid, das sie ausnahmsweise trug. Ein schwarzer Hauch von nichts, das nicht nur ein
gefährlich tiefes Dekolleté besaß, sondern seitlich wie ein Korsett geschnürt war und über die gesamte Länge ihre nackte,
leicht schimmernde Haut entblößte.
»Wie bitte?«, fragte er, als ihm bewusst wurde, dass Vanessa
etwas gesagt hatte.
Diese lächelte und Henry überkam das Gefühl, sie drückte
den Rücken durch, um ihre prallen Brüste noch mehr in Szene
zu setzen.
»Philipp meinte, ihr trefft euch direkt im Hotel.« Vanessa
schloss die Eingangstür des Penthouse und sah unschlüssig
aus.
»Wirklich? Da muss ich wohl was in der Nachricht überlesen haben.« Henry zeigte sich zerknirscht, obwohl er es eher
als glückliche Fügung ansah, Vanessa so angetroffen zu haben.
Wenn er heute Abend nur eine Frau traf, die genauso attraktiv
und anziehend war wie die Lebensgefährtin seines Kumpels,
hatte sich die weite Anreise quer durch Deutschland schon
gelohnt.
»Du siehst übrigens … hinreißend aus. Das Kleid ist … ja
… einfach wow. Wem willst du heute Abend den Kopf verdrehen?« Er ging einen Schritt weiter in die Wohnung hinein
und zwang sich, nicht allzu lüstern auf ihre heiße Figur zu
starren. Der Gedanke, Vanessa wieder verlassen zu müssen,
gefiel ihm gerade gar nicht. Viel lieber wollte er ihre attraktive
Erscheinung noch ein wenig genießen und sich schon mal für
eine lange Nacht im Stripclub einstimmen. Wie er einen Teil
der Jungs kannte, würden sie im Anschluss auch noch einen
Abstecher ins Bordell machen dürfen. Wobei es keines der
dortigen Mädchen in diesem Moment mit Vanessa aufnehmen konnte.
»Wir feiern heute genauso wie ihr auch Junggesellenabschied. Aber du siehst auch super aus. Ich glaube, ich habe
dich noch nie im Anzug gesehen. Die kurzen Haare stehen dir
richtig gut. Besser als dieser seltsame Pferdeschwanz. So kommen deine Augen richtig gut zur Geltung.« Vanessa bedachte
ihn mit einem abcheckenden Blick, der mehr als seine neue
Frisur und den Anzug bemerkte. Offenbar gefiel ihr, was sie
sah. In ihren braunen Augen bemerkte er ein kurzes Funkeln,
dann biss sie sich auf die Unterlippe und sah schnell zur Seite.
Henry spürte, wie sein müder Körper von ihrer kleinen
Geste mit den Zähnen zum Leben erwachte. Auf einmal war
er froh, sich die Einsamkeit der neuen Stadt an der Klimmstange im Wohnzimmer vertrieben zu haben.
»Magst du was trinken?«
Vanessa ging vor ihm her in die Küche und Henry konnte
seinen Blick nicht von den knackigen Rundungen nehmen,
die sich unter dem enganliegenden schwarzen Stoff abzeich-
neten. Wie gerne würde er ihre Pobacken mit seinen Händen
umfassen und kneten.
Er räusperte sich, als ihm ihre Frage wieder einfiel. »Mein
Kehle ist staubtrocken. Ich nehme, was immer der Kühlschrank hergibt.« Wann genau hatte sich Vanessa in den
letzten sechs Monaten von dem unscheinbaren Mauerblümchen in diesen heißen Vamp verwandelt?
»Kommst du direkt aus München? Hält die Arbeit was sie
verspricht?«
»Nein, ich war zuerst bei meinen Eltern. Die Stelle ist schon
super. Aber sie ist soweit von Köln weg. Und ich habe noch
nicht so richtig Anschluss gefunden. Die anderen in der Firma
sind alle entweder um einiges älter oder gerade achtzehn geworden. Da fühle ich mich mit achtundzwanzig wie ein alter
Hase.«
Vanessa öffnete den Kühlschrank. »Kann ich mir vorstellen. Aber jetzt bist du erst mal hier. Wie lang bleibst du?« Sie
lehnte sich nach vorne, während sie den Inhalt durchstöberte.
»Die kommenden zwei Wochen.« Henry sog scharf die Luft
ein und eine Welle der Erregung rollte durch seinen Körper,
als der Rand des Kleides gefährlich weit nach oben rutschte
und dabei den Rand zweier fester, nackter Pobacken entblößte. Trug sie keine Unterwäsche?
Wie magisch angezogen, betrat er ebenfalls die Küche und
zwang sich, gebührend Abstand zwischen sich und der erregenden Frau zu halten. Er musste sich ablenken, sonst vergaß
er seine guten Manieren.
»Wann geht es bei dir los?«, fragte er, darauf bedacht, nicht
zu interessiert zu klingen.
»Ich hab noch ein bisschen Zeit.« Vanessa schloss mit einer
Flasche Weizenbier in der Hand den Kühlschrank, stellte sie
auf die Küchentheke und sah an sich hinab. »Findest du das
Kleid wirklich gut? Ist es nicht etwas zu … gewagt?«
Henry nahm die unterschwellige Aufforderung nur zu gerne an, Vanessa erneut von oben bis unten bewundern zu
können. Sein Blick scannte jeden Quadratzentimeter Haut,
verweilte am Tal ihres Busens und den Nippeln, die sich leicht
durch den Stoff abzeichneten. Er wanderte weiter ihren flachen Bauch hinab an der Schnürung entlang zu ihrem Becken,
wo eigentlich irgendeine Art von Unterwäsche sichtbar sein
sollte. Entweder war es ein durchsichtiger String oder Vanessa
trug schlicht und ergreifend keinen. Letzteres törnte ihn nochmal mehr an und ließ sein Glied in der Hose zum Leben
erwachen.
Er räusperte sich. »Es kommt natürlich drauf an, was du
damit bezwecken willst.«
Vanessa sah ihn unverwandt an. »Vielleicht möchte ich die
Aufmerksamkeit einer bestimmten Person erregen, die mich
sonst nicht wahrnehmen würde. Und vielleicht möchte ich
einer anderen Person zeigen, dass ich nicht so unattraktiv bin,
wie sie mir immer vorwirft.«
Offensichtlich gab es Stress zwischen ihr und Philipp. Zwar
konnte Henry sich nicht vorstellen, dass sein bester Freund
eine solch heiße Frau als unattraktiv bezeichnete, doch er
kannte auch die herablassende Art des Kumpels. Mal sehen,
wie bereit sie war, mit dem Feuer zu spielen. Lässig grinsend
ging er auf Vanessa zu. Er war so dicht vor sie getreten, dass
er ihr Parfüm wahrnahm, und bemerkte, wie sie den Atem
anhielt. Erstaunt nahm er den lustvollen Ausdruck in ihren
Augen wahr. Anscheinend wollte sie nicht nur necken, sondern spielen.
Er hielt ihren Blick gefangen und legte die rechte Hand auf
ihre Hüfte, direkt an die Stelle, an der er nur die Verschnürung
und ihre heiße Haut unter den Fingern spürte. »Verklemmt
ist das definitiv nicht.« Alleine die Vorstellung, sie aus diesem
Kleid zu pellen, ließ seinen Penis anschwellen. Ohne die Hand
wegzunehmen, kam er noch näher, bis sie nur noch wenige
Zentimeter trennten.
Vanessa war atemberaubend. Der Drang, sie hier und jetzt
auf der Küchenanrichte zu nehmen, überwältigte Henry.
»Wenn du meine Freundin wärst, würde ich dich in diesem
Kleid ficken, bis du nicht mehr wüsstest, wo oben und unten
ist«, raunte er und kam mit seinem Gesicht ihrem näher.
Vanessas Augen wurden groß, dann biss sie sich erneut auf
die Unterlippe, ohne den Blick von seinem zu lösen. »Würdest
du das?«
Sein Gewissen meldete sich. »Hat dich Philipp so gesehen?«
»Nein, als ich es ihm zeigen wollte, war er schon weg.« Vanessa ließ Henrys Blick nicht los, biss sich erneut auf die
Unterlippe und reckte ihm das Gesicht entgegen. Er hätte sich
nur hinunterzubeugen brauchen, um sie an sich zu ziehen und
zu küssen.
Sein Verlangen nach der verbotenen Frau verdrängte sein
Gewissen. Ihre Blicke brannten sich ineinander. Die Luft knisterte förmlich vor Spannung. Sein Atem beschleunigte sich
und Henry spürte, wie sein Schwanz weiter anschwoll. Er trat
einen Schritt vor und drängte Vanessa mit dem Rücken gegen
die Küchentheke. Um auszuweichen, musste sie die Flucht
nach vorne antreten, doch an weglaufen schien sie nicht zu
denken. Ganz im Gegenteil.
Sie leckte sich über die glänzenden, vollen Lippen, krallte
ihre Finger in sein Shirt, zog ihn zu sich hinunter und drückte
ihren verheißungsvollen Mund auf seinen.
Stöhnend hieß Henry ihre Zunge willkommen und genoss
die erregenden Wellen, die durch seinen Körper rollten. Er
krallte die Finger um ihre Hüften und zog ihren heißen Körper
fester an sich, während ihre Zungen miteinander tanzten, sich
umschlangen und sich erkundeten.
Seine linke Hand schob sich von Vanessas schmaler Taille
ihr Bein entlang. Wie von selbst schlang sie es um seine Hüfte,
so dass er die glatte, feste Haut streicheln konnte.
Viel zu schnell war der Kuss vorbei. Henrys Lippen gierten
nach mehr, als sich Vanessa mit leicht verklärtem Blick zurücklehnte und schmunzelte. Noch immer lag ihr Bein um
seine Hüfte, und es wirkte nicht so, als wollte sie es herunter
nehmen. Stattdessen leckte sie sich über die vom Kuss geschwollenen Lippen. Ihre Nippel zeichneten sich wie harte
Kirschkerne unter dem Stoff ab. Henrys Glied pulsierte, als er
daran dachte, wie gerne er mit dem Mund daran saugen wollte.
»Das war unfair, ich konnte mich gar nicht wehren.« Henry
grinste frech und er schob die Hand an ihrem Bein höher. Als
er den Rand des Stoffes erreichte, hielt er für einen Sekundenbruchteil inne, dann glitten seine Finger unter das schwarze Kleid.
»Du wirkst nicht so, als würdest du dich wehren wollen«,
hauchte Vanessa. Ihre Hände fuhren unter sein Shirt und strichen fordernd über seine haarlose, muskulöse Brust.
»Ach nein?« Mit der Hand umfasste Henry ihre Pobacke
und drückte leicht zu.
»Eher im Gegenteil«, keuchte sie und setzte die Erforschung
seines Oberkörpers fort.
Henry zog ihren Po zu sich heran und presste seinen harten
Penis gegen ihr Becken. »Schuldig.« Er umfasste ihr Kinn und
küsste sie voller Verlangen. Seine Lust war geweckt, und er
war bereit, sein Gewissen über Bord zu schmeißen, wenn er
nur daran dachte, das heiße Fleisch der betörenden Frau kosten zu dürfen.
Mit einer fließenden Bewegung, als hätte sie es schon hundertmal getan, zog ihm Vanessa das Shirt über den Kopf und
ließ es unachtsam neben sich auf den Boden fallen. Erregt
stöhnte Henry an ihren Lippen, als sie genüsslich seine Brustwarzen zwischen ihren Fingern drehte.
Seine Hände umschlangen ihren Hintern und hoben Vanessa auf die Küchentheke hinter ihr. Direkt schlang sie ihre
Beine um seine Hüften und presste ihr Becken an seine Mitte.
Herausfordernd strich Henry über ihre Schenkelinnenseiten immer höher zu ihrem Schritt. Ein kehliges Stöhnen
entwich ihr, und sie drückte den Rücken durch, als Henry die
feuchte Spalte berührte, die von einem Hauch von Tanga bedeckt war.
Geschickt schob er den durchnässten Stoff zur Seite und
tauchte seinen Finger in die enge Grotte.
»O … ja«, stöhnte sie, legte den Kopf in den Nacken und
reckte ihm ihren Busen entgegen.
Ein diebisches Grinsen schlich sich auf Henrys Lippen, als
er langsam mit dem Zeigefinger in die heiße Vagina stieß und
mit der anderen Hand die kirschroten Nippel zusammendrückte.
»Nimm sie in den Mund«, forderte Vanessa mit verklärtem
Blick und lehnte sich auf der Küchentheke weiter nach hinten.
Diese Einladung konnte Henry nicht ausschlagen. Ohne die
Penetration mit seinem Finger zu unterbrechen, knabberte er
zärtlich an den harten Brustwarzen, die sich ihm durch den
schwarzen Stoff entgegen reckten.
»Gefällt dir das?«, fragte er, und biss etwas fester als zuvor
in die Nippel.
»Ich will mehr«, keuchte Vanessa und rieb ihr Becken lüstern an seinen Fingern, die unaufhörlich in sie hineinstießen.
Henrys Glied pochte vor ungestilltem Verlangen. Es war
nur allzu gern bereit, Vanessas Wunsch nachzukommen.
Quälend langsam zog er den Finger aus ihr heraus. »Wie
viel mehr?«, fragte er und schob das Kleid bis zu ihrer Taille
nach oben.
»Mehr«, hauchte Vanessa erneut und richtete sich auf. Sie
sah ihm in seine blauen Augen, zog ihn abermals an sich und
küsste ihn provozierend. Ihre schlanken Finger nestelten an
seinem Gürtel, dann an den Knöpfen seiner Hose, bis sie beides bezwungen hatte und hineingreifen konnte.
Henrys Kehle entwich ein tiefes Stöhnen, als sie den harten
Schwanz umfasste und ihn zu streicheln begann.
Für einen Moment schloss Henry die Augen und genoss die
Liebkosung in vollen Zügen. Doch er wollte Vanessa auf jede
Weise kosten, die sich ihm bot. Dieser Augenblick könnte jede
Sekunde unterbrochen werden, ohne ihnen die Möglichkeit
zu bieten, zu beenden, was sie begonnen hatten, geschweige
denn, es wiederholen zu können.
Er nahm Vanessas Bein in die Hand und drückte sanfte
Küsse auf die heiße, leicht gebräunte Haut, bevor seine Zunge
die letzten Zentimeter bis zu ihrer heißen, bereiten Vagina
überwand.
Sie schmeckte nach verbotener Versuchung und nach verheißungsvollen Freuden. Quälend leckte Henry über den
Kitzler, erst langsam, dann schneller.
Vanessa krallte die Hände in seine Haare und zuckte voller
Erregung. »O … mein … Gott … Henry! Hör nicht auf!«, forderte sie stöhnend und presste ihre Muschi gegen seine Zunge.
Henry drückte langsam seinen Zeigefinger in die nasse
Grotte. »Ist das ›mehr‹?«
»O ja …«, murmelte Vanessa und legte genüsslich den Kopf
in den Nacken.
Henry grinste und ließ seine Zunge erneut über den Kitzler
gleiten. Doch war er zuerst langsam und neckend gewesen, so
war er nun flink wie die Flügel eines Kolibris. Dabei stieß er
immer wieder mit seinem Finger in sie.
Und mit jedem Stöhnen, mit jedem Eindringen und jeder
Zuckung wollte Henry Vanessa mehr.
»Ich will dich!«, sagte er, und stieß, diesmal mit zwei Fingern, in sie. »Ich will dich mit meinem Schwanz.«
Vanessa hob den Kopf und sah ihn mit verklärtem Blick an.
Einen Augenblick war sie still. Für einen Moment ergriff Henry Panik, sie könnte einen Rückzieher machen, und alles
beenden, doch dann lächelte sie. »Besorg es mir!«, forderte sie
schlicht.
Henry erwiderte das Grinsen. Diese drei Worte machten
ihn rasend vor Verlangen. »Ich ficke dich, dass dir Hören und
Sehen vergeht. Wenn ich mit dir fertig bin, kannst du nicht
mehr laufen.«
Vanessa sah ihn herausfordernd unter dichten, schwarzen
Wimpern hervor an. »Versprich nichts, was du nicht halten
kannst.«
Ohne zu antworten, zog Henry seine Finger aus ihr heraus,
streifte seine Hose ab und richtete Vanessa auf der Küchenanrichte auf. Als verständen sie sich blind, schlang sie ihre
Beine um seine Mitte. Sein praller Schwanz zuckte voller Vorfreude an ihrer feuchten Vagina.
Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, hob er sie hoch
und teilte mit seinem harten Schaft ihre feuchte Scham, um
tief in ihr zu versinken.
Genüsslich umfasste sie mit der einen Hand ihre Brust und
spielte sich selbst an den Nippeln. »Du bist so … prall und
dick«, murmelte sie, umfasste mit der anderen Hand Henrys
Nacken und bewegte das Becken langsam vor und zurück.
Berauscht davon, die verbotene Frau zu kosten, stieß Henry
erst langsam, dann schneller in sie. Er wollte mehr davon,
wollte nicht mehr aufhören. Der bevorstehende Junggesellenabschied im Stripclub lag in weiter Ferne. Viel lieber wollte
er hier bei Vanessa bleiben. Sie immer und immer wieder vögeln.
Seine Hände krallten sich in ihre Hüfte, als er nochmals
schneller in sie stieß. Er wollte ihr seinen Stempel aufdrücken
und eine bleibende Erinnerung hinterlassen.
»O ja … Hör’ nicht auf!«
»Hab ich nicht vor! Der Abend ist noch jung!«, keuchte
Henry, ohne in seiner Penetration innezuhalten.
»Nimm mich von hinten«, forderte Vanessa und deutete
hinter Henry auf die Couch im zur Küche offenen Wohnzimmer.
Ohne sie abzusetzen, drehte sich Henry um und sah auf das
Sofa. Von dort konnte man durch das große Panoramafenster
direkt auf die Straße sehen, und vom Gehweg ins beleuchtete
Wohnzimmer blicken. Seine Lust bekam einen leichten
Dämpfer.
Vanessa grinste diebisch. »Angst?«
»Todessehnsucht?«
Vanessa rutschte langsam von ihm herunter und sein
Schwanz protestierte zuckend, als er unfreiwillig die heiße
Höhle verlassen musste. »Wir haben noch Zeit.« Sie zog sich
ihr Kleid herunter, dann den String hinab. Als er an ihren
Fußknöcheln landete, kickte sie ihn unbeachtet zur Seite.
»Meine Freundin kommt nicht vor zehn.« Sie ergriff Henrys
Hände, legte sie auf ihre prallen Titten und umfasste gleichzeitig seinen steifen Schwanz. »Ich blase dir jetzt einen. Und
dann kannst du dir überlegen, ob du mich danach weiter ficken willst, oder zu meinem Freund fahren möchtest.«
Ohne den Blick von ihm abzuwenden, ging Vanessa vor
Henry in die Knie und schleckte wie bei einem Eis am Stiel
den harten Penis entlang. Sie leckte über die Eichel, bevor ihre
Lippen ihn festumschlungen und mit langsamen Auf und AbBewegungen liebkosten.
Überrascht von ihrer Kühnheit, krallten sich Henrys Finger
in Vanessas Haare und drückte ihren Mund sachte auf seinen
Schwanz.
Ihre Finger massierten seinen Hodensack, während ihre
Lippen immer schneller sein Glied entlangfuhren und an ihm
saugten.
Je länger sie vor ihm seinen Schwanz bearbeitete, desto
mehr schmolz sein Widerstand dahin. »Das reicht«, stöhnte
er, als ihm klar wurde, dass Vanessa nicht aufhören würde. Er
zog sie zurück auf die Beine und verschloss ihre gierigen Lippen mit seinem Mund. Fordernd kickte er seine Hose von den
Füßen und schob Vanessa zum Sofa, bis sie die Lehne unter
ihrem Hintern spürte. Voller Vorfreude zuckte sein Schaft an
ihrem Bauchnabel.
Henry umfasste ihr Gesicht. »Du bist ein böses Mädchen«,
tadelte er und rieb mit dem Daumen über Vanessas geschwollene Lippen.
»Heute ist Junggesellenabschied. Da ist jeder erlaubt. Auch
der beste Freund«, antwortete sie und lehnte sich aufreizend
zurück. Dann sah sie zu dem Panoramafenster. »Noch immer
Angst?«
Henry folgte ihrem Blick. »Du?«
Vanessa schüttelte den Kopf, drehte sich um und präsentierte ihm ihren knackigen Apfelpo. »Nein.«
Mit einem letzten Blick auf die Hauseinfahrt, in der nur sein
Auto parkte, umfasste er ihre Hüften und stieß hart in sie.
Ein rauer Laut entwich ihm, als er sich tief in ihr versenkte,
nur um sich dann aus ihr zurückzuziehen und erneut fordernd
in sie zu stoßen.
»Außerdem sind die Scheiben verspiegelt. Wenn es draußen dunkel ist, erkennt man nichts mehr von dem, was hier
passiert«, keuchte Vanessa und drehte sich zu ihm herum.
Henry hielt inne. Als ihm die Bedeutung ihre Worte bewusst wurde, schüttelte er tadelnd den Kopf. »Also doch ein
böses Mädchen.« Zärtlich streichelte er über ihrer Arschbacke
und gab ihr einen kleinen Klaps darauf. »Und böse Mädchen
müssen bestraft werden.«
Vanessa bewegte ihr Becken aufreizend hin und her. »Aber
dafür reicht nicht nur ein Klaps.«
»Nein?« Die Aufforderung zu weiteren Hieben machte
Henry noch geiler.
»Nein«, hauchte Vanessa und rieb ihren Po an Henrys Mitte.
Mit der linken Hand fasste er ihr in die Haare und zog ihren
Kopf vorsichtig zurück, mit der rechten Hand streichelte er
erst über ihren Hintern, bevor er seine Handfläche darauf
klatschen ließ.
Vanessa jauchzte vor Freude. Dann umfasste er ihre Hüfte
und stieß erst langsam, dann schneller in sie.
Immer rhythmischer trieb Henry seinen prallen Schaft in
die heiße Spalte. Nicht mehr lange, und er würde sich in ihr
ergießen. Auch Vanessas Keuchen wurde länger und kehliger.
Doch Henry wollte noch nicht fertig sein. Wollte dieses heiße
Spiel nicht beenden. Er hatte die verbotene Frucht gekostet
und war nicht bereit, sie aufzugeben.
»Ich will es wieder tun«, stöhnte Vanessa und drehte sich
zu ihm um.
Überrascht hielt Henry inne. »Wir sind aber doch noch
nicht fertig.«
Vanessa deutete auf das Taxi, das am Straßenrand anhielt.
»Da kommt meine Freundin.«
Henry stieß erneut in sie. »Meinst du, sie macht mit?« Der
Gedanke an einen Dreier entfachte seine Geilheit noch mehr.
Vanessa grinste feixend. »Ich dachte, das zwischen uns
bleibt geheim.«
Henry gefiel der Gedanke, streichelte Vanessa erneut über
den Hintern und ließ seine Handfläche darauf fallen. »Das
bleibt es. Genauso wie die zukünftigen Male.« Er schloss die
Augen und konzentrierte sich auf die feuchte Vagina, in die
sein Schaft immer und immer wieder vorstieß.
Auch Vanessa schien die Ankunft der Freundin auszublenden, denn ihr Stöhnen wurde heftiger. Ihr Hintern klatschte
fester gegen sein Becken, als wolle sie ihn noch tiefer in sich
aufnehmen. Henry wurde nochmal schneller und trieb sich
härter in sie. Und dann spürte er, wie sich die geile Spalte um
ihn herum zusammenzog. Vanessa drückte den Rücken
durch, warf den Kopf in den Nacken und zuckte, während ihr
Körper unter dem Orgasmus erbebte.
Henrys Begierde steigerte sich ins Unermessliche und mit
einem lauten animalischen Stöhnen trugen auch ihn die Wellen der Lust davon, genau in dem Moment, als es an der
Haustür klingelte.
Ende
Allein zu dritt
von Sandra Gernt
»Ihr seid mir aufgefallen.«
Aaron und Jason zuckten zusammen, als sich jemand ihnen
gegenüber an den Tisch setzte. Im Reflex löste Jason die Hand
von der seines Freundes. Er war nicht mehr sechzehn, sondern
einunddreißig. Homophobe Schläger musste man in einer
Schwulenbar eher nicht erwarten. Es gab also weder Grund
für Schuldbewusstsein noch für übertriebene Vorsicht. Trotzdem ließen sich die Impulse aus den Erfahrungen eines halben
Lebens schwer kontrollieren. Zumal es nach wie vor zu viele
Leute gab, die schwule Paare auf offener Straße zusammenschlugen und damit ungestraft davonkamen.
»Was bist du denn für einer?«, fragte Aaron derweil und
musterte den Mann, der sie unangenehm intensiv begutachtete. Er müsste etwas älter als sie beide sein, ungefähr Mitte
bis Ende dreißig. Gut aussehend, athletisch gebaut, glatt rasiert. Blonde Wuschellocken mit dunkelblauen Augen waren
stets eine nette Kombination – Jason besaß sie schließlich
selbst, während sein Freund ein dunklerer Typ war. Der Fremde hatte zudem eine aristokratische Nase, schmale Lippen,
eine teure Uhr und ein lässiges Outfit, das vermutlich mehr
gekostet hatte, als Aaron und Jason gemeinsam mit ihren Jobs
in einer Versicherungsagentur verdienten.
»Mein Name ist Henry«, sagte der wohlhabende Fremde
und lächelte gewinnend. »Wie gesagt, ihr seid mir aufgefallen.
In diesem Laden seid ihr das einzige Pärchen, das schon länger
als zwei Stunden zusammen ist. Richtig?«
Jason blinzelte irritiert und schaute sich unwillkürlich in
der Bar um. Männer zwischen achtzehn und sechzig saßen an
den Tischen. Einige wenige waren allein und klammerten sich
an Bierkrügen oder Cocktailgläsern fest, krampfhaft bemüht,
nicht zu auffällig suchend zu wirken. Zwei Gruppen mit mehr
als fünf Personen schienen sich einen netten Abend machen
zu wollen. Genau wie er es mit Aaron versuchte. Beim Rest
könnte er nicht sagen, ob die Paare sich erst heute gefunden
hatten oder bereits seit Jahren zusammen waren.
»Selbst wenn es so wäre, was geht dich das an?«, fragte er.
»Ich bin ein Mann, der Schönheit zu würdigen weiß, wenn
er sie sieht. Ihr beiden zusammen strahlt Schönheit aus. Ich
würde euch für mein Leben gerne beobachten, wie ihr miteinander spielt.«
»Spielen wie in …« Aaron lachte ungläubig auf. »Hör mal,
wir brauchen keinen Perversen, der uns den Abend verdirbt,
klar? Zieh Leine, Mann, und belästige Parkuhren. Die stört’s
wenigstens nicht.«
»Langsam, Jungs. Ein Perverser ist jemand, der hilflose
Menschen zu Dingen zwingt, die diese nicht tun wollen. Ihr
seid nicht hilflos, oder?«
»Das Gequatsche muss ich mir nicht …« Jason brach ab, als
plötzlich ein Geldschein auf dem Tisch landete. Hundert Dollar, lässig aus dem Handgelenk geschüttelt.
»Ich halte euch nicht für Stricher und das Geld ist kein Angebot für Sex. Es ist eure Belohnung, wenn ihr mir noch ein
paar Minuten lang zuhört.« Henry ließ seine Geldbörse auf
dem Tisch liegen. Sie war gut gefüttert und er wollte offenkundig, dass sie das auch bemerkten. Er schien jedenfalls keine
Angst vor Dieben zu haben. »Ich konnte euch vorhin belauschen«, fuhr er fort, als sie nicht protestierten. »Darum weiß
ich von eurem Traum, einmal nach Italien zu reisen und euch
vom Zauber der vergangenen Kulturen erfüllen zu lassen. Ein
Traum, für den ihr vermutlich erst in etwa zehn Jahren ausreichend Geld zusammengespart haben werdet. Was schade
ist, denn wie schnell kommt einem dies und jenes in die Quere
und am Ende eures Lebens ist die Liste der Dinge, die ihr nie
tun konntet, viel zu lang … Was wäre, wenn ich euch das Geld
geben würde, diesen einen Traum wahr werden zu lassen?«
»Und was sollen wir dafür tun?«, entgegnete Aaron, die
Arme vor der Brust verschränkt, mit angriffslustigem Tonfall.
»Euch lieben. In einem exklusiven Clubhaus. Ihr sollt miteinander spielen, so heiß, dass die Wände anfangen zu schwitzen. Ich sitze in einem Nebenraum, ihr könnt mich weder
hören noch sehen. Es gibt keine Kamera, ich werde euch zu
keinem Zeitpunkt anfassen oder irgendwie belästigen.«
»Und was hast du davon? Ich meine, du bist doch keiner
von diesen alten Säcken, die nicht mehr selbst können.« Jason
wollte es nicht, dennoch fiel es ihm schwer, den Blick von dem
Geld zu lösen. Diese Unterhaltung war mehr als surreal und
er war nicht käuflich. Oder?
»Was ich davon habe, sei dahingestellt. Die Frage ist, ob ihr
mitmacht. Und falls ihr wissen wollt, warum ich euch frage
und keines der Paare, die hier sitzen und vor lauter Samenstau
am liebsten sofort zur Sache kommen würden: Ich hab kein
Interesse an einem Spiel zwischen zwei Kerlen, die sich nicht
kennen, nicht vertrauen, nicht wissen, was dem Partner besonders gut gefällt. Wildes Gerammel kann ich in jedem
Streichelzoo bei Kaninchen und Meerschweinchen beobachten. Ihr hingegen teilt Erfahrung und Liebe. Und habt ihr nicht
vorhin darüber gesprochen, dass ihr gerne einen Club mit
Spielzimmern und Toys ausprobieren würdet, wenn ihr das
Geld dafür hättet?«
Schon wieder ging es um Geld. Geld und Sex, die beiden
Währungen, die die Welt rotieren ließen.
»Ich glaube, ich will nach Hause«, murmelte Aaron, doch
Jason kannte ihn zu gut. Er spürte, dass sein Liebster ernstlich
interessiert war. Zu lange wollte er bereits einen der Gayclubs
ausprobieren, die Downtown zu finden waren, und Abenteuer
und Abwechslung versprachen. Seit sieben Jahren waren sie
nun zusammen. Sie kannten sich in- und auswendig und ja:
Es war ein wenig langweilig im Bett geworden. Zu viel Routine
statt Leidenschaft. Da sie beide nicht auf BDSM standen und
kein Geld für Sexspielzeug erübrigen konnten, wussten sie
nicht recht, wie sie das Problem angehen sollten – sofern Vertrautheit und Routine überhaupt ein Problem waren.
»Diskutiert es aus. Wenn ihr Interesse habt, kommt morgen
Abend um 20 Uhr ins Silverpenny. Sagt dem süßen Jungen am
Eingang, dass Henry euch eingeladen hat, dann erhaltet ihr
freien Eintritt. Es gibt keinen Dresscode, keine Verpflichtung,
keinen Zwang. Ihr werdet zu jedem Zeitpunkt abbrechen und
gehen können, keiner wird euch etwas tun.«
Ohne ein weiteres Wort stand Henry auf, nahm sein Portemonnaie an sich und ging. Den Hundertdollarschein ließ er
liegen.
Schweigend starrten sie beide auf das Geld. Irgendwann
begann Aaron, belanglos über die Arbeit zu reden. Dort dachte jeder, sie wären lediglich gute Freunde, die sich aus finanziellen Gründen eine Wohnung teilten. In der Stadt war die
Miete teuer genug, um fast ihr gesamtes Einkommen aufzufressen. Was übrig blieb, brauchten sie für Essen, Kleidung,
Lebensnotwendigkeiten. Vielleicht einmal im Monat konnten
sie sich ein Bier in einer Bar leisten, oder mal ins Kino gehen.
Zehn Jahre würden nicht genügen, um sich einen Traumurlaub zusammenzusparen. Auch zwanzig Jahre nicht.
Hand in Hand gingen sie nach Hause. Die hundert Dollar
brannten in Jasons Hosentasche. Geld, von dem sie sich diese
Woche vielleicht ein paar dringende Kleinigkeiten für die
Wohnung leisten konnten. Er war nicht käuflich. Aber Henry
wollte sie nicht kaufen, falls er die Wahrheit gesagt hatte.
»Wäre es eine dumme Idee, es einfach auszuprobieren?«,
fragte er in die Dunkelheit hinein, als sie nebeneinander im
Bett lagen. »Das Silverpenny hat einen ausgezeichneten Ruf.
Was soll da passieren?«
»Ich weiß es nicht«, murmelte Aaron. »Wir könnten abhauen, wenn es uns zu dumm wird.«
Damit war die Sache unausgesprochen entschieden. Es
dauerte ewig, bis Jason in dieser Nacht einschlief und seinem
Liebsten erging es genauso.
»Wie schön, dass ihr es euch überlegt habt!« Henry empfing
sie beide mit einer herzlichen Umarmung, ohne ihnen zu sehr
auf die Pelle zu rücken. Er trug eine elegante anthrazitfarbene
Anzugshose und ein gleichfarbiges, glänzendes Seidenhemd,
das ein Vermögen gekostet haben musste. Jason fühlte sich
fehl am Platz in seiner schlichten schwarzen Jeans und dem
weißen Hemd. Aaron war auf die gleiche Weise gekleidet. Da
sie beide Sachbearbeiter waren und keinen Kundenkontakt
hatten, mussten sie sich auf der Arbeit nie chic anziehen, darum besaßen sie keine bessere Kleidung. Die anderen Gäste
des Gayclubs hingegen schienen allesamt zur gehobenen Gesellschaft zu gehören. Anzüge, Lack und Seide, dazwischen
auch mal Leder. Gedämpfte klassische Musik plätscherte im
Hintergrund. Gedämpft waren auch die Gespräche in den Séparées, genau wie das Licht, das dennoch nicht verhüllte, wie
aufgeheizt die Atmosphäre war. Jason spürte, wie er und Aaron gemustert wurden. Abschätzend, wohlgefällig, gierig. Er
sah außerdem Pärchen, die sich aneinander rieben. Hände im
Hosenbund des Nebenmannes, Finger, die über Erektionen
und steife Nippel strichen. Heiße Küsse wurden getauscht,
Zungen spielten mit viel Einsatz und Energie. Nackte Haut
hingegen wurde nirgends präsentiert.
»In diesem Bereich bleibt alles weitestgehend gesittet«, sagte Henry und lotste sie zur Bar. Spiegelglatt polierter schwarzer Marmor, weiße Lederstühle und ein Barkeeper, der auch
als Model sein Geld verdienen könnte.
»Barney, mein Lieber, Champagner für mich und meine
beiden Begleiter.« Ohne mit der Wimper zu zucken zahlte
Henry dreihundert Dollar für die drei Gläser luxuriösen Prickelvergnügens, das ihnen mit einem strahlenden Lächeln
serviert wurde.
Ein wenig scheu stieß Jason mit ihrem seltsamen Gastgeber
und der Liebe seines Lebens an. Ihm war heiß. Den ganzen
Tag hatte er sich gefragt, ob sie diesen Unfug nicht einfach
vergessen sollten. Ob es nicht sowieso ein alberner Scherz gewesen war, ob diese Sache nicht vielleicht sogar seine Beziehung zu Aaron gefährden könnte. Im Hinterkopf waren
hingegen Phantasien entstanden. Im Augenblick erschienen
ihm diese Phantasien beinahe realer als das wirkliche Leben,
das draußen vor der Tür des Silverpenny geblieben war. Ein
Leben, in dem er niemals in die Verlegenheit kommen würde,
ein so sündiges, unglaublich überteuertes Getränk über seine
Zunge fließen zu lassen, das scheußlich und viel zu süß und
zugleich unvergleichlich köstlich schmeckte. Lag es an ihm,
oder wurden sie tatsächlich von sämtlichen anderen Gästen
angestarrt? Sie schienen ihn und Henry nicht aus den Augen
zu lassen … Wie von selbst glitt sein Arm um Aarons Taille.
Jeder sollte sehen, dass dieser Mann ihm gehörte und keiner
außer ihm das Recht hatte, ihn anzufassen. Er liebte es, wie
gut Aaron zu ihm passte. Sie waren nahezu gleich groß, und
da sie in ihrer Freizeit viel wanderten, joggten und Fahrrad
fuhren, waren sie fit geblieben. Jason strich zärtlich durch das
unordentlich verwuschelte dunkelbraune Haar seines Liebsten. Sie stutzten sich die Mähnen alle paar Monate gegenseitig, sobald ihnen die Strähnen in die Augen zu fallen drohten.
Auch bei seinem Blondschopf wäre es mal wieder überfällig,
von einer modischen Frisur war er weit entfernt. Da er allerdings Stunden damit verbringen könnte, durch Aarons Haar
zu wühlen und dieser sich in gewissen Momenten zu gerne an
Jasons Kopf festkrallte, ließen sie sich stets Zeit mit dem Kahlschlag.
»Ihr seid ein anbetungswürdig süßes Pärchen«, sagte Henry, nahm ihnen die leeren Kristallgläser ab und führte sie mit
einem Lächeln und freundlicher Geste von der Bar fort. Eng
umschlungen folgten Jason und Aaron ihm brav nach. Sie
lachten beide ohne Grund, der Champagner blubberte in ihren Köpfen genauso wie in den Bäuchen. Kurz hielt Jason inne.
Hatte der Typ ihnen vielleicht irgendwelche Drogen …? Nein,
er fühlte sich gut, weitestgehend im Vollbesitz seiner Sinne.
Ein wenig berauscht vielleicht, aber kein bisschen benebelt
und auf angenehmste Weise angeregt.
»Dieses Zimmer steht uns für die ganze Nacht zur Verfügung.« Henry schloss eine Tür auf. Dahinter lag ein großzügiger Raum, der beinahe vollständig von einem riesigen Bett
ausgefüllt wurde. Edler schwarzer Samt bedeckte die Wände,
ein Meer von Kissen sorgte für Gemütlichkeit. Über dem Bett
und an strategisch günstigen Stellen gab es übermannshohe
Spiegel. Es war kitschig und klassisch zugleich, auf unbedrohliche Weise. Kerzen spendeten eine romantische Atmosphäre,
dazu passend erklang ruhige Instrumentalmusik.
»Ich schließe ab«, rief ihr Gastgeber unnötig laut und wedelte mit dem Schlüssel. »Wir wollen nicht überrascht werden.
Ich lasse den Schlüssel stecken, ihr seid keine Gefangenen und
könnt wirklich jederzeit gehen.« Er wandte sich zu ihnen um
und zum ersten Mal entdeckte Jason einen Hauch von Nervosität bei diesem seltsamen Mann, über den sie ausgenommen vom Vornamen und seinem offenbar grenzenlosen
Reichtum nichts wussten. »Kurz zu den Spielregeln. Ich verschwinde gleich nach nebenan. Hinter dem Spiegel dort an
der Wand befindet sich eine kleine Kammer. Ich kann alles
sehen, was hier drinnen geschieht, ihr könnt mich hingegen
weder sehen noch hören. Die Kammer dürft ihr natürlich
vorher inspizieren, damit ihr sicher sein könnt, dass ich keine
Kameras versteckt habe. Wir sind vollkommen ungestört und
allein zu dritt, das verspreche ich euch. Was ich von euch erwarte, ist hemmungsloser Sex. Position, Hilfsmittel, wer mit
wem und wie lange, bleibt euch überlassen. Gebt euer Bestes
und habt Spaß dabei. Wenn ich zufrieden bin, erhaltet ihr im
Anschluss eine Belohnung – die Höhe richtet sich nach dem
Grad meiner Zufriedenheit. Ihr seid zu nichts verpflichtet,
müsst euch nicht verbiegen oder Dinge tun, die euch eigentlich abstoßen. Ich brauche keine Akrobatik und noch weniger
exotisches Rumgehampel. Nein, einfach nur reinen, geilen,
puren Sex. Dort drüben findet ihr eine Grundausstattung mit
Dingen, die euch dabei unterstützen können. Ihr dürft alles
ausprobieren oder komplett ignorieren, wie ihr wollt. Falls ihr
ein bestimmtes Toy wünscht, das nicht im Sortiment ist, werde ich versuchen, eure Bedürfnisse zu befriedigen. Noch Fragen?«
Aaron und Jason schüttelten gleichzeitig die Köpfe. Das
Gefühl von Surrealität verstärkte sich. Zugleich war Jason mit
seiner Erektion beschäftigt, die sich beinahe gewaltsam gegen
seine Hose drängte. Diese Situation turnte ihn an und ein Blick
in Aarons dunkle Augen zeigte, dass es ihm ähnlich erging.
Sie begleiteten Henry zu dessen Kammer – ein winziger Raum,
abgesehen von einem bequemen Polsterstuhl völlig leer. Mittlerweile interessierte es Jason auch nicht mehr wirklich, ob
irgendwo in diesem Zimmer vielleicht Kameras versteckt waren. Er wollte Aaron. Nackt. Eine solch intensive Begierde
hatte er seit Jahren nicht mehr gespürt!
Kaum hatte Henry die Tür geschlossen, da lagen sie sich
bereits in den Armen und küssten sich mit der hemmungslosen Leidenschaft, die ihnen in den letzten Jahren etwas abhanden gekommen war. Ihre Zungen umtanzten einander im
Kampf um die Vorherrschaft.
Aarons Geschmack war wohlvertraut. Genau wie seine
Hände, die sich fest um Jasons Hinterbacken schlossen und
sie zu kneten begannen. Alles wie immer und doch wirkte es
aufregend und neu. Da war jemand, der ihnen zusah. Der
hörte, wie Aaron tief an Jasons Lippen stöhnte, als der ihm
über die Beule in seiner Hose strich. Wann hatte sein Herz das
letzte Mal derart rasch geschlagen, nur weil er das Hemd seines
Liebsten öffnete? Knopf für Knopf, langsam, genussvoll, mit
derselben Vorfreude, als würde er ein Geburtstagsgeschenk
auspacken. Jedes Fleckchen nackte Haut, das er freilegte, begrüßte er mit einem zärtlichen Kuss.
Aaron trug links ein Nippelpiercing. Sobald das Stäbchen
zum Vorschein kam, leckte Jason erst neckend über die Brustwarze, bevor er mit den Zähnen das Piercing packte und sacht
zog. Sein Liebster warf den Kopf in den Nacken, abgehackt
keuchend, klammerte sich Halt suchend an ihm fest.
Jason streifte ihm das Hemd über die Schultern, züngelte
weiter über den gepiercten, steinharten Nippel und zwirbelte
den anderen zwischen den Fingern. Er hielt Aaron dabei an
sich gepresst, um ihn nicht entfliehen zu lassen.
Nach kurzer Zeit begann Aaron, rhythmisch mit den Hüften zu wippen, darum stieß Jason ihn rücklings von sich auf
das Bett. Mit langsamen Bewegungen befreite er sich von seinem eigenen Hemd, schlüpfte aus Socken und Schuhen,
wandte seinem Liebsten absichtlich die Kehrseite zu, als er sich
unnötig tief bückte, um Hose und Slip herabzustreifen. Er bot
ihm damit aufreizende Einblicke, die mit einem Pfiff bejubelt
wurden.
»Du hast noch immer viel zu viel Stoff an dir, mein Lieber«,
stellte er anschließend fest, als er sich zu seinem grinsenden
Freund umdrehte. Nackt ragte er über ihm auf, die Fäuste
hatte er in die Seiten gestemmt, um seinen prall aufgerichteten
Schaft noch besser zur Geltung zu bringen. Auf sein bestes
Stück war er durchaus stolz: Es war nicht unmäßig lang, eher
guter Durchschnitt, dafür von handlichem Umfang. Die Eichel schimmerte rötlich, erste kleine Tröpfchen perlten aus
der Spitze. Dabei hatten sie eigentlich noch nicht einmal richtig mit dem Vorspiel begonnen …
»Wenn du damit fertig bist, mich mit den Augen zu verschlingen, könntest du dich um mein Stoffproblem kümmern.« Aaron streckte ihm mit einem frechen Grinsen den
rechten Fuß entgegen. Gehorsam half Jason ihm aus den
Schuhen, streifte ihm nacheinander sämtliche Kleidungsstücke ab. Er ließ sich weiterhin deutlich mehr Zeit als sonst
dabei.
Wie dumm von ihm, dass er die Schönheit seines Partners
viel zu selten bewunderte! Aaron besaß perfekt geformte
Waden und Schenkel. Straffe, schlanke Läufermuskeln, die
sich unter kundigen Händen höchst anregend spannten. So
etwas zu ignorieren, nur weil man es bereits häufig gesehen
hatte, bedeutete wohl, dass er diesen wundervollen Mann eigentlich gar nicht verdient hatte. Er nahm sich vor, sich auch
in Zukunft mehr Mühe zu geben, um ihm zu zeigen, wie sehr
er ihn liebte und begehrte. Mitsamt seiner kleinen Makel. Etwa
den Bauch, der etwas zu weich geraten war, weil Aaron Bier
insgesamt mehr mochte als Sit-ups. Nun, er selbst gab auch
kein Unterwäschemodel ab … Und er vergötterte den Menschen, der in dieser schönen Hülle steckte.
Jason arbeitete sich von den Füßen ab hoch, lutschte ihm
an den Zehen, züngelte sich über glatte, leicht behaarte Haut,
biss zärtlich in die Innenschenkel. Er sog nacheinander die
Hoden zwischen die Lippen und genoss das wimmernde Keuchen, das er Aaron damit abrang. Sie hatten sich beide einer
gründlichen Intimrasur unterzogen, als sie sich auf das Clubabenteuer vorbereitet hatten. Seidig weich war sein Liebster,
sein warmer Duft der Erregung drang schmeichelnd in Jasons
Nase.
»Dreh dich zu mir!«, forderte sein Schatz mit einem Hauch
von ungeduldiger Gier in der Stimme. Gerne kam Jason diesem Befehl nach, er liebte die Neunundsechziger-Position.
Mit geschlossenen Augen hielt er still, während Aaron ihn
streichelte, bevor er Jasons Erektion in den Mund saugte.
Göttlich! Es war wundervoll, in feuchten, heißen Tiefen zu
versinken, mit Zähnen und Zunge bearbeitet zu werden …
Stöhnend verlagerte er sein Gewicht ein wenig, um das Geschenk zu erwidern, und nahm den Schaft seines Liebsten in
sich auf. Mit einer Hand angelte er dabei nach dem Gleitgelspender, den er neben dem Bett an der Wand entdeckt hatte,
und mühte sich ungeschickt, seine Finger zu benetzen. Aaron
ahnte, was er vorhatte, und intensivierte seine Bemühungen
derart, dass Jason für einen Moment Sterne sah und sich heftig
beherrschen musste, um nicht sofort zu kommen.
»O nein, mein Süßer«, raunte er heiser, sobald er den Mund
frei und genug Atem dafür übrig hatte. »So einfach kommst
du mir heute nicht davon!« Lachend entzog er sich Aarons
Griff. Für gewöhnlich überließ er ihm den aktiven Part, da ihm
ein Blowjob eigentlich genügte, um zufrieden einschlafen zu
können. Heute Nacht jedoch … Er drehte den schlanken, widerstrebenden Körper seines Liebsten, zwang ihn auf den
Bauch, hielt ihn mit sanfter Gewalt nieder.
»Du willst es wissen, hm?«, stieß Aaron rau hervor. Er
wandte ihm das Gesicht zu, seine Augen schienen dunkel vor
Lust.
»Ich weiß es bereits«, erwiderte Jason. Sinnloses Gerede,
dessen Bedeutung sich selbst ihm entzog. Unwichtig. Er
drängte Aarons Beine auseinander, spreizte ihm die herrlich
runden, knackigen Backen und tauchte mit der Zunge in den
Spalt. Dort erwartete ihn der zuckende Muskel, dessen geringen Widerstand er mühelos durchbrach. Sie wussten, wie sie
aufeinander zu reagieren hatten. Vollkommenes Vertrauen.
Hitze, Enge, Aarons ureigener Duft empfingen ihn. Der
öffnete sich bereitwillig, lag stöhnend und ächzend unter ihm
und genoss offensiv. Jason löste sich, schob statt seiner Zunge
zwei gleitgelfeuchte Finger zugleich in die seidige Enge. Rasch
ertastete er die kleine Erhebung, die für so viel Lust verantwortlich war, fand zielsicher den Hotspot und begann ihn
gekonnt zu reizen. Aufschreiend wand sich Aaron, verkrallte
sich in das Laken, stammelte sinnlose Laute.
»Brauchst du es härter?«, fragte Jason und stieß erbarmungslos zu.
»O mein Gott … Bitte …« Aaron zuckte auf jene Weise, die
zeigte, dass er kurz vor dem Höhepunkt stand. Rasch ließ Jason ihn los, gab ihm und sich selbst einige Sekunden zur
Erholung. Schwer atmend hob sein Liebster ihm die Hüften
entgegen. Er war bereit, sich ihm hinzugeben. Mehr als bereit.
Lächelnd küsste Jason ihm über den Rücken, verwirrt von
dem innigen Gefühl der Nähe und Dankbarkeit, das ihn
durchflutete. Er setzte die Eichel an und eroberte den vertrauten, geliebten Körper. Einer der vielen angenehmen Vorteile, sich seit Jahren zu kennen und zu lieben, bestand darin,
dass sie keine Kondome benötigten. So konnte er seinen
Schatz noch viel intensiver spüren.
Ohne Mühe glitt er vollständig in ihn hinein. Er verharrte,
wartete, bis Jason aufhörte zu keuchen und sich ihm entgegen
drängte. Erst dann begann er ihn mit langsamen, genussvollen
Zügen zu nehmen. Beide Arme schlang er um Aarons Brust,
presste sich der Länge nach an ihn, ließ seinen Kopf auf dessen
Schulter ruhen. Dass er nicht nach seiner Erektion griff und
ihn zum Orgasmus massierte, war ein Zeichen, das sein Liebster zu deuten wissen würde.
Dessen Atmung wurde hastiger, darum erhöhte Jason das
Tempo. Ihre Körper klatschten aufeinander, nach viel zu kurzer Zeit wurde er von seinem Höhepunkt erfasst. Süßer
Schmerz, der seine Muskeln zucken und jegliches Denken
verglühen ließ. Nach Luft ringend verharrte er, genoss die
wohlig-warme Trägheit, die auf den Orgasmus folgte. Einige
wenige Augenblicke gestand Aaron ihm zu, bevor er sich ihm
entzog, Jason ergriff und ihn auf den Rücken warf. Er lächelte
ihn an, hatte darauf gewartet. Willig ließ er es geschehen, dass
nun seine Beine auseinandergedrängt und Gleitgel in seinem
Spalt verteilt wurden. Da er häufig genug passiv war, brauchte
er nicht viel Vorbereitung – Aaron hätte auch kaum noch das
Stehvermögen aufbringen können, ihn erst stundenlang zu
verwöhnen. Schon spürte er die vertraute Härte in seinem Inneren, das leichte Brennen, den Druck. Stöhnend öffnete er
sich, schnappte nach Atem, bis sein Körper nachgab und sich
der Eroberung nicht länger widersetzte. Aaron streichelte ihm
sanft über das Gesicht, küsste seine Lippen, verschränkte ihre
Finger ineinander. Halt, den Jason dringend benötigte, den
zugleich erfolgte der erste harte Stoß. Vor gar nicht langer Zeit
hätte er spätestens jetzt den zweiten Orgasmus erlebt, aber
man wurde nicht jünger … Genießerisch empfing er Aarons
Zunge in seinem Mund und ließ sich nehmen, bis auch sein
Schatz zur Erfüllung fand.
»Ich liebe dich«, flüsterten sie gleichzeitig und lachten, innig aneinandergeschmiegt und wohlig geborgen in der Kraft
und Wärme des anderen.
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