Aus Nachbarn werden Freunde - Internationale Schulpartnerschaften
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Aus Nachbarn werden Freunde - Internationale Schulpartnerschaften
Rüdiger Teutsch Aus Nachbarn werden Freunde Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Impressum Herausgeber & Medieninhaber: Interkulturelles Zentrum, Bacherplatz 10, 1050 Wien. Layout: Andrea Fiala (Cover) Sarah Kellermann (Text) Umschlagfoto: Rüdiger Teutsch, Jeanswerbung in Moskau 2002 Druck: BM:BWK Wien, im September 2003 Gesetzt aus der MetaNormal, MetaBold und der ArialNarrow. Aufgrund fehlender Sonderzeichen in den Schriftsätzen treten Fehler insbesondere bei der Schreibweise von tschechischen, slowakischen, slowenischen oder kroatischen Eigennamen auf. Der Autor ersucht um Nachsicht. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Abt. I/6. 2 Inhalt SCHULPARTNERSCHAFTEN IM NEUEN EUROPA ........................................................................... 7 Europa im Umbruch......................................................................................................... 7 Das neue Europa ............................................................................................................. 8 Schulpartnerschaften im internationalen Kontext ........................................................... 9 PARTNERSCHAFTEN MIT SCHULEN IN MITTEL-, OST- UND SÜDOSTEUROPA .............................12 Die Entwicklung grenzüberschreitender Schulpartnerschaften seit 1989 ....................... 12 Die pädagogische Bedeutung internationaler Schulpartnerschaften.............................. 16 Unterstützung durch das Bildungsministerium und das Interkulturellen Zentrum......... 19 FAKTEN UND ZAHLEN 1990 – 2002 ........................................................................................... 24 Projekte 1999 – 2002 .................................................................................................... 24 Formen .......................................................................................................................... 25 Themen.......................................................................................................................... 26 Partnerländer................................................................................................................. 26 Regionen ....................................................................................................................... 26 Nachbarländer ............................................................................................................... 27 Schultypen..................................................................................................................... 28 Verteilung nach Bundesländern .................................................................................... 29 „Greatest Hits“ .............................................................................................................. 29 BEISPIELE VERSCHIEDENER SCHULARTEN..................................................................................31 Internationale Schulpartnerschaft: „Wasser heißt Leben“ ............................................. 31 „twinshipping“– ein interaktives Open-Air-Theaterprojekt mit Schüler/innen............... 33 Multilaterale Schulpartnerschaft: „Volksgruppen im multikulturellen Europa“............. 35 „Zukunftsperspektiven Jugendlicher im Vergleich“ ....................................................... 36 Internationale Schulpartnerschaft: „Europa wächst“ .................................................... 37 3 PRAKTISCHE HINWEISE.............................................................................................................. 40 Qualitätsmerkmale ......................................................................................................... 40 Partnerschaftliche Kooperation...................................................................................... 41 Besonderheiten von „Ost-West Kooperationen“ ........................................................... 43 Vorbereitung einer Schülerbegegnung........................................................................... 47 Durchführung einer Schüler/innenbegegnung ................................................................ 48 Checkliste: „Schülerbegegnungen zwischen Ost- und West“ ........................................ 51 ANHANG ..................................................................................................................................... 53 Projekte 1999/2000........................................................................................................ 53 Projekte 2000/01............................................................................................................ 55 Projekte 2001/2002........................................................................................................ 57 Literatur.......................................................................................................................... 60 Nützliche Adressen......................................................................................................... 62 Bilaterale Schulpartnerschaft - Ansuchen um finanzielle Unterstützung ...................... 64 Internationale Schulnetzwerke mit ost- und südosteuropäischen Ländern................... 66 Internationale Schulnetzwerke mit ost- und südosteuropäischen Ländern................... 69 DAS INTERKULTURELLE ZENTRUM ............................................................................................. 71 DER AUTOR ................................................................................................................................ 72 4 „Dass wir, nicht um ihret-, sondern um unsertwillen, ein wenig mehr von ihnen wissen …“ Karl Markus Gauß Unmittelbar nach dem „Fall des Eisernern Vorhangs“ hat Österreich mit der großzügigen inhaltlichen, organisatorischen und finanziellen Unterstützung grenzüberschreitender Schulpartnerschaften begonnen. Seit 1990 haben fast 1800 Schulklassen mit Gleichaltrigen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Kontakt aufgenommen, Unterrichtsprojekte durchgeführt und Freundschaften geschlossen. Durch die Zusammenarbeit des Bildungsministeriums und des Interkulturellen Zentrums in Wien, das als inhaltliche und organisatorische Beratungsstelle fungiert, wurde ein wichtiger Beitrag zur „pädagogischen Erweiterung Europas“ geleistet. Die vorliegende Publikation beschreibt wie der pädagogische Dialog zwischen Nachbarn entstanden ist, analysiert geförderte Partnerschaftsprojekte, empfiehlt Beispiele verschiedener Schultypen und gibt praktische Hinweise zur Gestaltung von Schulpartnerschaften im neuen Europa. Ich danke Josef Neumüller (BM:BWK, Abteilung I/6), der diese Publikation unterstützt hat sowie Anna Steiner, Maria Ille (BM:BWK) und Iréne Stenmo (Interkulturelles Zentrum), die an der Erhebung der Daten mitgewirkt haben. Rüdiger Teutsch Wien, im September 2003 Schulpartnerschaften im Neuen Europa Schulpartnerschaften im Neuen Europa Europa im Umbruch1 Ein slowakischer Dissident erzählte Mitte der Achtziger Jahre folgenden Witz: An der Donau bei Bratislava standen einmal Vater und Sohn. Sie schauten über die Grenze nach Westen, der untergehenden Sonne nach. „Was ist hinter dem Stacheldraht?“ fragte der Sohn. „Wir.“ sagte der Vater. In dieser traurigen Begebenheit offenbart sich pointiert die zynische Hoffnungslosigkeit mit der Intellektuelle sich selbst und ihr Land vor „der Wende“ betrachteten. Dass es am Ende des Jahrzehnts zu einem radikalen Umbruch des politischen Systems kommen sollte, daran wagte niemand zu denken - man konnte sich eine derartige Entwicklung eigentlich nicht vorstellen. Prag, 1989. Die Polizei war Anfang des Jahres gegen Teilnehmer des friedlichen Gedenkens an Jan Palach brutal eingeschritten; im Februar war der Schriftsteller und Bürgeraktivist Václav Havel zu neun Monaten Haft verurteilt worden; in Prag wurden im darauffolgenden Sommer einige hundert Personen nach einer Demonstration festgenommen. Erst als die Opposition zur großen Demonstration anlässlich des Jahrestages der Staatsgründung am 28. Oktober antrat, spürten viele, dass die Bewegung eine Dynamik angenommen hatte, die unumkehrbar geworden war. Die Studentendemonstrationen im November, die Entstehung des „Bürgerforums“, der Rückzug der Kommunistischen Partei, die erste Regierung mit sieben Ministern der einstigen Opposition und die Wahl von Václav Havel zum Staatspräsidenten gelten heute als Meilensteine der „samtenen Revolution“. Am 17. Dezember durchschneiden die Außenminister Alois Mock und Jiri Dienstbier den Stacheldraht zwischen Österreich und der Tschechoslowakei - ein Bild, das um die Welt geht. Nach vielen Jahrzehnten ist die Grenze wieder offen, der „Eiserne Vorhang“ ist Geschichte – neue, alte Beziehungen können gelebt werden. Die politischen Umbrüche haben mit Ende der Achtziger und dem Beginn der Neuziger Jahre alle Staaten im Osten Europas erfasst: in Polen gewinnt die Solidarnosc überlegen die Parlamentswahlen im Juni 1989; in Rumänien wird der Diktator Nicolae Ceausescu gestürzt; erstmals finden in Ungarn (März 1990) und in Bulgarien (Juni 1990) freie Wahlen statt. Nach Jahrzehnten der Diktatur und hermetischen Abgeschlossenheit kommt es auch in Albanien zu einer Neuordnung der Machtverhältnisse und einer Öffnung. Die Schlagworte glasnost und perestrojka stehen am Beginn des Zerfallsprozesses der riesigen Sowjetunion: Vom Baltikum bis in den Kaukasus entstehen neue, unabhängige Staaten in Europa: Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Moldawien, Ukraine, Armenien und Aserbaidschan. In Alma Ata wird am 21. Dezember 1991 die Auflösung der UdSSR beschlossen, Russland wird als Nachfolgestaat vom Europarat anerkannt. Während der Wandel in den politischen Systemen Osteuropas weitgehend friedlich vollzogen worden ist, deuteten die Entwicklungen, die in Jugoslawien spätestens seit 1980 beobachtet worden waren, auf eine lang anhaltende Krise und schließlich das Ende des Vielvölkerstaates: Die im Juni 1991 einseitig erklärte Unabhängigkeit Sloweniens und Detaillierte Informationen zur Geschichte der Veränderungen in Osteuropa gibt die Broschüre: BMUK (Hrsg.): Veränderungen im Osten. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Informationen zur politischen Bildung. Nr. 6, 1993 1 7 Schulpartnerschaften im Neuen Europa Kroatiens führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der jugoslawischen Bundesarmee; der Unabhängigkeitserklärung Bosnien-Herzegowinas folgte Krieg ebenso wie der Eskalation der ethnischen Spannungen im Kosovo; einzig die Teilrepublik Mazedonien, die im September 1991 seine Unabhängigkeit erklärt hatte, schaffte den unblutigen Ausstieg aus dem gesamtjugoslawischen Staat – die ungelösten ethnischen Probleme brachten die kleine Republik allerdings zehn Jahre später an den Rand eines Bürgerkrieges.2 Das neue Europa Mit den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen im Osten und Südosten Europas stellten sich mit einem Mal auch für den Integrationsprozess, der mit der Fortentwicklung der Europäischen Union einhergegangen war, neue Herausforderungen. In der Europäischen Union – ursprünglich als reine Wirtschaftsgemeinschaft gegründet, hatte sich das Bewusstsein der politischen und kulturellen Dimension mittlerweile so entwickelt, dass die Auflösung des Warschauer Paktes und des COMECON von vielen Mitgliedsländern als historische Chance für die Entwicklung einer stabilen gesamteuropäischen Friedensordnung begriffen wurde. Das „Friedensprojekt Europa“ sieht mittelfristig die Erweiterung der Europäischen Union um beitrittswillige Staaten vor – folgende mittel- und osteuropäische Länder haben Beitrittsanträge gestellt und treten 2004 bei: Polen, Ungarn (1994), Rumänien, Slowakei, Lettland, Estland, Litauen (1995), Tschechien, Bulgarien und Slowenien (1996). Längerfristig gilt es, die Staaten Südosteuropas stärker einzubeziehen, sowie die Kooperation mit Russland und den ehemaligen (europäischen) Sowjetrepubliken zu intensivieren.3 Doch nicht nur die Europäische Union verstärkt ihr Interesse an einem gesamteuropäischen Prozess. Neben der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), die sich für präventive diplomatische Aktivitäten zur Demokratieentwicklung und Reform staatlicher Institutionen einsetzt4 und der OECD, die mit detaillierten Länderstudien, die Basis für weitere Entwicklungen geschaffen hat5, sind es insbesondere der Europarat, und die UNESCO, die sich spezifisch auf den Gebieten der Bildung und Kultur mit den Themenbereichen Frieden, Demokratie, Menschenrechte, kulturelle Vielfalt und Bewahrung des kulturellen Erbes auseinandersetzen und damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer gesamteuropäischen bzw. globalen Perspektive leisten. Länderinformationen über die Länder Südosteuropas (Albanien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Jugoslawien (Serbien, Montenegro, Kosovo) und FYROM (Mazedonien) wurden vom Interkulturellen Zentrum auf folgender Seite zusammengestellt: http://www.iz.or.at/youthnet/country/index.html. Auf der genannten Seite finden sich auch zahlreiche Links zu Detailinformationen. 3 Detaillierte Informationen zur Erweiterung der Europäischen Union liefert: Forum Politische Bildung (Hrsg.): EU wird Europa? Erweiterung – Vertiefung – Verfestigung. Informationen zur Politischen Bildung. Nr. 15, Wien 1998 4 Informationen zu den Entwicklungen in Südosteuropa siehe http://www.osce.org/news/?period=30®ion_id=1, die Entwicklungen in Osteuropa werden auf der folgenden Seite dokumentiert: http://www.osce.org/news/?period=30®ion_id=2 5 Studien über die Bildungssysteme folgender Länder liegen jeweils in englischer, französischer und Landessprache/n vor: Albanien. Bosnien - Herzegowina:, Bulgarien, Kroatien, FJR Mazedonien, Kosovo/a, Montenegro, Moldawien, Rumänien, Serbien. Details auf: http://www.see-educoop.net/education_in/pdf/oecd.htm 2 8 Schulpartnerschaften im Neuen Europa Schulpartnerschaften im internationalen Kontext Im Bereich der Bildung wurden im letzten Jahrzehnt auf internationaler sowie nationaler Ebene verschiedene Programme und Initiativen zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit von Schulen gestartet. Sie alle verfolgen das Ziel, durch die grenzüberschreitende, praktische Zusammenarbeit von Schulen die Kooperation zwischen den Bildungssystemen in ganz Europa zu erhöhen, das Bewusstsein für die Zusammengehörigkeit der verschiedenen europäischen Kulturen zu vertiefen und die europäische Identität der Bürger zu stärken. Österreich hat sich in den internationalen Kontexten des Europarates, der Europäischen Union und der UNESCO besonders für die Zusammenarbeit von Schulen eingesetzt und auf politischer und administrativer Ebene an der Entwicklung von Initiativen und Programmen mitgewirkt, deren inhaltliche und methodische Leitlinien die grenzüberschreitende schulische Kooperation unterstützen. Das Interesse Österreichs, die schulischen Beziehungen zu den Nachbarländern Mittelund Osteuropas zu intensivieren wurde seit Beginn der Neunziger Jahre besonders in den Gremien und Arbeitsgruppen des Europarates und durch die Initiative zu innovativen internationalen Seminaren6 und spezifische Publikationen7 zum Ausdruck gebracht. Auch bei der Vorbereitung zur Teilnahme der neuen Mitgliedsstaaten am SOKRATES Programm der Europäischen Union hat Österreich wichtige Unterstützung geleistet. Im Rahmen der UNESCO initiierte Österreich zuletzt etwa das Hilfsprojekt „Steirische Schüler helfen Georgischen Schülern“8 und unterstützte Pilotprojekte zum Thema „Nachhaltige Entwicklung. Wege zu einer Kultur des Friedens“ nach dem Vorbild der Planet Society®. Hinsichtlich der Bildungskooperation zwischen den EU-Mitgliedstaaten und den Ländern in Mittel, Ost- und Südosteuropa sind besonders diejenigen Projekte des Europarates, der Europäischen Union und der UNESCO zu nennen, die direkt oder indirekt die Entwicklung internationaler Schulpartnerschaften fördern. Europarat Seit 1989 bietet der Europarat auch den neuen Mitgliedsländern in Mittel-, Ost-, und Südosteuropa im Rahmen der „Europäischen Kulturkonvention“ die Möglichkeit zur Zusammenarbeit auf den Gebieten der Bildung und Erziehung (Schule, Universität), der Kultur, kulturelles Erbe sowie Sport und Jugend. Als Ziele der Europäischen Kulturkonvention wurden beim Ministertreffen in Wien (1993) insbesondere hervorgehoben: die Erhaltung der Vielfalt europäischer Kultur, die Stärkung gemeinsamer europäischer Identität bei Anerkennung der Verschiedenheit und die Unterstützung des Lernens von Fremdsprachen, Geschichte und Kultur. Was die Schulbildung betrifft, so sind besonders hervorzuheben: 6 Auf österreichische Initiative wurde 1994/95 erstmals ein mehrteiliger Fortbildungskurs für Lehrer/innen aus den Mitgliedsländern des Europarates zum Thema „Teacher training for school links and exchanges“ durchgeführt. 7 Der Europarat publizierte z.B. 1997 das Buch von Fennes, H./Hapgood K.: Intercultural Learning in the Classroom“ bei Cassell. London / Washington. 8 Die UNESCO-Schulen der Steiermark unterstützen die Deutsche Schule Nr. 9 in Telawi, Georgien. Informationen: Österreichische UNESCO Kommission, Mentergasse 11, A-1070 Wien. 9 Schulpartnerschaften im Neuen Europa - - die Initiativen zur europäischen Lehrerfortbildung (die sogenannten „CDCC-Seminare“ werden von jährlich fast 1.000 Lehrkräften aus allen Mitgliedsländern besucht)9; die bildungspolitische Grundsatzarbeit, wie sie etwa im Projekt „Education for Democratic Citizenship“ zum Ausdruck kommt. Dieses umfangreiche Dokument hat vor allem in Ost- und Südosteuropa als Leitlinie für die nationalen Curricula zur politischen Bildung große Bedeutung10; die Kooperationsprogramme im Bildungsbereich, insbesondere die Partnerschaften zur Erneuerung der Erziehung in Südosteuropa und den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten („Partnerships for educational renewal“).11 die Förderung von Schulpartnerschaften und Schüleraustausch zwischen „Ost und West“, die das „Network for School Links and Exchanges“ mit der Herausgabe von Publikationen12, internationalen Veranstaltungen, der Hilfestellung bei der Suche nach Partnerschulen oder speziellen Initiativen („School Links with Albania 1994“) unterstützt hat. Weitere Informationen: http://www.coe.int/t/e/Cultural_Co-operation/ Europäische Union Auf der Ebene der Zusammenarbeit zwischen Schulen hat die Europäische Union die Aktion Comenius im Rahmen des Gemeinschaftsprogrammes SOKRATES auch für Bildungseinrichtungen aus den „assoziierten Staaten aus Mittel- und Osteuropa“ geöffnet. - Schulen aus Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn können im Rahmen des Programms (bis 2006) an Schulpartnerschaften mit den 15 Mitgliedsländern, den EWR Ländern sowie Malta, Türkei und Zypern teilnehmen; - Ausbildungseinrichtungen aus den neuen Mitgliedsstaaten können zu gemeinsamen Projekten zur Entwicklung von Curricula oder Kursen beitragen; - Europäischen Fortbildungsveranstaltungen stehen nun auch Direktor/innen, Lehrer/innen, Ausbildner/innen sowie Mitarbeiter/innen der Schulbehörden offen; - Die Mitwirkung an „Thematischen Netzwerken“ ist möglich. Materialien, die durchaus auch für die Gestaltung von internationalen Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Relevanz haben, sind als „downloads“ auf der Homepage der Europäischen Kommission verfügbar: Sowohl das „Handbuch für Schulen“, die Anleitung zur Gestaltung eines Austausches zur Vertiefung der Fremdsprache als auch die „Materialien zur Selbstevaluation“ sind erhältlich.13 Weitere Informationen: http://www.sokrates.at und http://europa.eu.int/comm/education/socrates/comenius/index.html UNESCO Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation) http://www.coe.int/T/E/Cultural_Co-operation/education/Teacher%5Ftraining/ http://www.coe.int/T/e/Cultural_Co-operation/Education/E.D.C/What_is_EDC/ 11 http://www.coe.int/T/E/Cultural_Co-operation/education/T%2EA%2EC/ 12 Informationen über die Schulsysteme vieler Mitgliedsstaaten des Europarates sowie zu internationalen Projekten finden sich auf: http://book.coe.int/GB/CAT/fr_index.htm, 13 http://europa.eu.int/comm/education/socrates/comenius/tools.htm 9 10 10 Schulpartnerschaften im Neuen Europa hat seit ihrer Gründung im Jahre 1945 vielfältige Aktivitäten im Bereich der Bildungszusammenarbeit unternommen, die die Entwicklung von Frieden, Toleranz und Demokratie und interkultureller Verständigung unterstützen. Weltweit nehmen etwa 7.000 Schulen aus 170 Ländern im sogenannten „ASPnet“ („Associated Schools Project Network“) teil. 43 österreichischen Schulen aller Schultypen (Stand 03/2002) wurde bisher von der UNESCO jenes Dekret verliehen, das sie zu offiziellen UNESCO Schulen und damit zu Partnern im weltweiten Schulnetzwerk macht:14 „Associated Schools commit to promoting the ideals of UNESCO by conducting pilot projects in favour of better preparing children and young people to meet effectively the challenges of an increasingly complex and interdependent world.“15 Aus dem weiten Tätigkeitsfeld der UNESCO sind im Hinblick auf die Förderung der Zusammenarbeit von Schulen insbesondere hervorzuheben: - Aktivitäten im Rahmen der Initiative: „International Decade for a Culture of Peace and Non-Violence for the Children of the World 2001-2010“16 - Regionale und internationale Seminare zur Fortbildung von Lehrkräften - die vielfältigen Publikationen17 auf den Gebieten der Friedens-, Demokratie- und Menschenrechtserziehung Weitere Informationen: http://www.unesco.org/education 18. Die Aufnahme in das Netzwerk steht grundsätzlich allen Schulen offen, die sich selbst verpflichten langfristig , für die Werte der UNESCO (Frieden, Toleranz, Demokratie, Welterbe, interkulturelles Lernen, ...) einzutreten. Die Bedingungen sind im Detail bei den nationalen Kommissionen der UNESCO bzw. den ASPnet Koordinatoren erhältlich: http://www.unesco.org/education/asp/coordinators/europe.shtml. Die Koordinationsstelle des Associated Schools Project für Österreich ist die Österreichische UNESCOKommission, Mentergasse 11, A-1070 Wien. 15 http://www.unesco.org/education/asp/ 16 http://www3.unesco.org/iycp/ 17 http://www.unesco.org/education/index.shtml 18 Details: http://www.globaleducation.at 14 11 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Dass Österreich die Bildungskooperationen mit den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas für sehr bedeutsam hält, beweisen die vielfältigen Projekte und Initiativen, die seit 1990 vom Bildungsministerium (z.T. in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium) ins Leben gerufen worden sind: - Kooperationen auf universitärer Ebene; - Österreichische Lektor/innen im Ausland (z.B. in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn); - Österreich – Bibliotheken im Raum Mittel- und Osteuropa; - vom Österreich Institut betriebene Sprachkurse „Deutsch als Fremdsprache“ (u.a. in Bratislava, Warschau, Krakau und Budapest); - Unterstützung bei Reformen des Bildungswesens durch Kulturkontakt Austria in Zusammenarbeit mit den österreichischen Bildungsbeauftragten in Belgrad, Bratislava, Brno, Budapest, Bukarest, Sankt Petersburg, Sarajevo, Skopje, Sofia und Tirana. In diesem Kontext sind auch die Schulpartnerschaften zu sehen – sie sind Teil einer bildungspolitischen Initiative Österreichs zur Entwicklung von Bildungskooperationen mit den unmittelbaren Nachbarstaaten, aber auch mit den nicht unmittelbar angrenzenden Ländern Ost- und Südosteuropas. Die Entwicklung grenzüberschreitender Schulpartnerschaften seit 1989 Eine Untersuchung der Abteilung für Internationale Beziehungen und Austausch aus dem Jahr 1993 zeigt19, dass grenzüberschreitende Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa vor 1989 eher eine Ausnahme darstellten. Abgesehen von einzelnen Partnerschaften wie etwa den Projekten der Gymnasien Villach und Telc/Tschechoslowakei oder den Handelsakademien aus Braunau und Banska Bystrica/Slowakei, die mit Unterstützung von AFS Österreich durchgeführt wurden, gab es nur wenige Kontakte über die schwer überwindbare Grenze. Strenge Einreisebestimmungen (Visumszwang, Mindestumtausch von Devisen, Zollkontrollen), organisatorische Hürden (fehlende zwischenstaatliche Abkommen zur Krankenversicherung, schlechte Reiseverbindungen, fehlende Unterkünfte), wenig schulautonomer Handlungsspielraum (österreichische Dienstreiseanträge ins Ausland mussten vom Minister genehmigt werden), sowie mangelnde Attraktivität der „Ostblockländer“ verhinderten die Entwicklung von Kontakten zwischen Ost und West. Neue Chancen Unmittelbar nach der Öffnung der Grenzen zu den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern begann Österreich, eine sehr aktive Rolle einzunehmen. Bereits 1990 wurden zu einem „Forum Schüler- und Jugendaustausch“ Vertreter/innen aus den angrenzenden Ländern eingeladen, um die Chancen der neuen geopolitischen Situation zu erörtern und konkrete Möglichkeiten der Begegnungen von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. 19 Bettina Gruber: Ostkontakte an österreichischen Schulen, BMUK 1993 12 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Seitens des österreichischen Unterrichtsministeriums reagierte man rasch: - durch einen jährlichen Erlass (ab dem Schuljahr 1990/91) wurde der rechtliche Rahmen für den Klassenaustausch geschaffen20; - das Interkulturelle Zentrum wurde mit der Information, Vermittlung und Beratung von internationalen Schulpartnerschaften beauftragt, - ein großzügiger Unterstützungsfonds wurde eingerichtet und - an bundesweiten Seminaren, zu denen auch erstmals Lehrkräfte aus Ungarn, der damaligen CSFR und Slowenien eingeladen wurden, setzten sich erstmals Lehrer/innen mit der pädagogischen Planung internationaler Unterrichtsprojekte auseinander. Innerhalb eines Schuljahres wurden zwar hunderte Kontakte hergestellt, dennoch übertrafen die Anfragen aus dem Ausland bei weitem die Möglichkeiten österreichischer Schulen, internationale Projekte in ihren schulischen Alltag zu integrieren. Allein im ersten Halbjahr des Jahres 1990 bekundeten mehr als 350 polnische, 260 ungarische und 180 tschechoslowakische Schulen ihr Interesse an einer österreichischen Partnerschule – um ein Vielfaches mehr als die österreichische Schullandschaft positiv beantworten konnte. Dennoch entwickelten sich – vor allem in Grenznähe – zahlreiche Partnerschaften, die in den Unterrichtsgegenständen Geschichte, Musikerziehung, Geographie und Leibesübungen kooperierten. Im berufsbildenden Bereich wurde auch die Zusammenarbeit in Gegenständen wie Betriebswirtschaft, Tourismuslehre, Konstruktionsübungen oder EDV gesucht. Erfahrungsdefizite auf beiden Seiten Neben dem fachlichen Austausch galt das Interesse der ausländischen Lehrkräfte besonders stark alternativen Methoden zum Frontalunterricht, dem didaktischen Aufbau von Lehrbüchern, dem Einsatz von modernen Lehrmitteln, der Professionalisierung und der sozialen Stellung von Lehrer/innen. Fragen der Ausstattung, des Schulmanagements und der Schulautonomie interessierten naturgemäß Direktorinnen und Direktoren. Österreichische Lehrkräfte zeigten sich oft verwundert über die Disziplin der Gastschüler/innen, ihre – durchschnittlich gesehen – hohe Fremdsprachenkompetenz und das detaillierte Wissen über die österreichische Geschichte, Geographie und Kultur. Demgegenüber herrschte auf österreichischer Seite wenig Differenzierung gegenüber den osteuropäischen Partnerländern. Der „Ostblock“ wurde oft als geschlossenes geographisches, politisches und kulturelles Territorium wahrgenommen, das Wissen um die Spezifika der jeweiligen Landeskultur beschränkte sich auf die medial vermittelten Bilder aus der Zeit des Kalten Krieges. Nicht selten ersetzten Stolz auf die eigenen Errungenschaften und belehrendes Verhalten das mangelnde Wissen und die zu wenig ausgeprägte Bereitschaft zum Dialog. Sorgfältige Planung Viele der am Beginn der Neunziger Jahre mit großem Enthusiasmus begonnenen Unterrichtsprojekte mit mittel- und osteuropäischen Schulen gelangten relativ rasch an am 17. Mai 1991 erging ein Erlass des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst an alle Landesschulräte, den Stadtschulrat für Wien und die Direktionen der Zentrallehranstalten. Der Erlass nimmt Bezug auf die „geänderten politischen Bedingungen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks“, die „Möglichkeit von intensiveren Kontakten der Schulen dieser Länder mit österreichischen Schulen...“ und „bietet deshalb eine Unterstützung für Schüleraustauschaktivitäten im Rahmen von Schulpartnerschaften mit osteuropäischen Ländern (Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Rumänien, UdSSR, Jugoslawien) an.“ 20 13 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa einen „toten Punkt“. Auf beiden Seiten erlahmte allmählich das Interesse an einer Fortsetzung. Während es immer schwieriger wurde, weitere österreichische Interessenten für neue Vorhaben zu finden, gewannen sorgfältig geplante und schulintern unterstützte Projekte beständig an Stabilität: Ihnen gelang es, aus dem am Beginn oftmals exotischen Interesse am unbekannten Nachbarn eine andauernde und beide Seiten zufriedenstellende Partnerschaft zu entwickeln. Hilfreich waren dabei nicht nur die kontinuierliche, meist briefliche Kommunikation und gut vorbereitete gegenseitige Besuche von Schulklassen, sondern auch die engagierte Mitarbeit von Eltern sowie der Wille zum (ansatzweisen) Erlernen der Nachbarsprache. Dort wo diese Entwicklung gelingen konnte, traten die ökonomischen und sozialen Unterschiede zugunsten des Bewusstseins gemeinsamer kultureller Wurzeln, geteilter Werte und gegenseitiger Achtung immer mehr in den Hintergrund. Bereits in der Anfangsphase dieser grenzüberschreitenden schulischen Kooperationen zeigten Reflexionen, die mit Lehrer/innen in Seminaren angestellt wurden, dass die Bedingungen für die Entwicklung einer erfolgreichen, d.h. längerfristigen, auch pädagogisch wertvollen Schulpartnerschaft vielfältig sind und in einer sorgfältigen Planung beachtet werden müssen. Das gemeinsame Europa Hatten sich die Schulen im Rahmen der internationalen Unterrichtsprojekte zunächst stark mit Alltagsphänomenen wie „Essen und Trinken“, „Familie“ oder „Berufe einst und jetzt“ auseinandergesetzt sowie die Themenbereiche „Umwelt“, „Kulturelles Erbe“ oder „Geschichte“ bearbeitet, so bezogen sich die gemeinsamen Unterrichtsprojekte ab dem Schuljahr 1996/97 immer häufiger auf das „Gemeinsame Europa“ – in der Themenwahl spiegelte sich die auf politischer Ebene deutlicher werdende Diskussion um die Erweiterung der Europäischen Union. Dass das 1995 angelaufene EU-Programm Comenius, für das sich viele Schulen zu interessieren begannen, keine unmittelbare Konkurrenz zu den Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa war, zeigt die relativ konstante Anzahl der mit Ungarn, Tschechien, der Slowakei oder Polen im Zeitraum 1995 bis 2000 durchgeführten Projekte. Neben den „Europäischen Bildungsprojekten“, die auch mit Partnern aus den EU-Mitgliedsstaaten verwirklicht wurden, behielten die Schulpartnerschaften mit dem Osten ihre Bedeutung in der österreichischen Schullandschaft bis in die Gegenwart. Dies belegt auch eine Untersuchung des Interkulturellen Zentrums zur Gesamtsituation der internationalen Schulpartnerschaften in Österreich21. Die Erhebung von Kontakten und Kooperationen österreichischer Schulen mit Partnern in aller Welt ergab folgendes Ergebnis: Bestehende Schulkontakte „Sprachländer“: Frankreich, Italien, Großbritannien, Irland, Spanien, Belgien, Schweiz, Luxemburg, USA, Kanada, Australien, Neuseeland Verteilung in % 38,7% andere EU-Länder: Deutschland, Dänemark, Finnland, Griechenland, Island, Niederlande, Norwegen, Schweden, Portugal 21,5% Osteuropäische Nachbarländer Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien 30,7% 21 Barbara HELM: Internationale Schulpartnerschaften. Erhebung 2000/01. Interkulturelles Zentrum 2001 14 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Ost- und Südosteuropäische Länder: Ukraine, Russland, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Kroatien, Jugoslawien, Mazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien ... 6,6% Länder des Südens: Staaten in Lateinamerika, Afrika, Asien 2,6% Klar ersichtlich ist, dass österreichische Schulen Partnerschaften mit Ländern bevorzugen, deren Landessprache im Fremdsprachenunterricht gelehrt wird („Sprachländer“). An zweiter Stelle liegen die Partnerschaften mit den Nachbarländern in Mittel-/Osteuropa, die 30,7 % der existierenden Kooperationen ausmachen. Stark angestiegen ist in den letzten Jahren – und das ist mit Sicherheit eine Folge des Comenius-Programms – die Zahl derjenigen österreichischen Schulen, die mit EU-Ländern mit „weniger verbreiteten“ Landessprachen zusammenarbeiten („andere EU-Länder“). Jede 15. internationale Schulpartnerschaft wird mit einer Schule aus den angeführten Ländern Ost- und Südosteuropas durchgeführt. was angesichts der oftmals beachtlichen Schwierigkeiten bei Organisation und Kommunikation doch bemerkenswert ist. Schwerpunkt: Nachbarländer Es ist nicht überraschend, dass seit der Öffnung der Grenzen zu Osteuropa die meisten Schulpartnerschaften mit Tschechien, der Slowakei und Ungarn eingegangen worden sind. Hier war wohl zweifellos das Bedürfnis zur Wiederherstellung der Normalität zwischen Nachbarn am größten. Dennoch wird es in Zukunft – neben einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der schulischen Partnerschaften im Grenzraum – auch darum gehen müssen, die schulischen Kontakte zu anderen Ländern, mit denen Österreich ebenfalls gemeinsame historische Bezugspunkte teilt, zu intensivieren. Hier ist insbesondere an die Länder Südosteuropas, aber auch an im Osten des Kontinents gelegene, uns kulturell und politisch wenig vertraute große Staaten wie Russland oder die Ukraine zu denken. Perspektive Südosteuropa Insbesondere nach den Kriegen in Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo und dem begonnenen Reformprozess in Serbien und Montenegro entwickelt sich auf der Balkanhalbinsel eine neue Konstellation, in der auch die Bildungskooperation mit Österreich sehr gefragt ist. Österreich hat großen Anteil daran, dass „Bildung“ als prioritäre Aufgabe in den Stabilitätspakt für Südosteuropa reklamiert worden ist (durch den sog. „Graz-Prozess“22). Zudem unterstützen das österreichische Bildungsministerium und das Außenministerium eine Vielzahl von Projekten im schulischen und universitären Bereich. Die Handelsakademie Ybbs/Donau hat mit dem Projekt „Unternehmen Sandkorn“, das serbische und albanische Jugendliche aus dem Kosovo in eine multilaterale Kooperation einbezieht, bereits 1999 einen vielversprechenden Anfang gemacht. Seit vielen Jahren unterstützt das BM:BWK Schulpartnerschaften mit Ländern in Südosteuropa, ab 2003 wurde ein spezieller Schwerpunkt für bilaterale Schulprojekte und Netzwerke gesetzt. Auch in Zukunft werden bilaterale Schulpartnerschaften eine wichtige Funktion zur Verbesserung der Verständigungsverhältnisse zwischen den „Nachbarn in Europa“ haben. 22 http://www.see-educoop.net/ 15 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Die pädagogische Bedeutung internationaler Schulpartnerschaften Voneinander lernen – miteinander lernen Mit der Öffnung der Grenzen zwischen Ost und West wurde schlagartig bewusst, dass Menschen, die zuvor mehr als 40 Jahre in strikt getrennten Systemen gelebt hatten, plötzlich eine neue Chance des Zusammenlebens vorfinden, dass sie miteinander wirtschaftlich, politisch und kulturell zusammenarbeiten könnten, dass Europa zusammenwachsen könnte... Gleichzeitig aber wurde auch deutlich, dass während des Kalten Krieges nur sehr wenig authentische Information zwischen den von einander abgeschotteten Lebenswelten ausgetauscht worden war. Man musste zugeben, dass man über das Nachbarland nichts wusste, dass vom Alltagsleben der Menschen bloß stereotype Bilder existierten, dass uns die jeweilige Landessprache unattraktiv erschien und vor allem: dass wir es nicht für notwendig gehalten hatten, diesen Zustand zu verändern23. Mit der neuen geopolitischen Situation entstand auf beiden Seiten nicht nur das Bedürfnis, über die Grenze zu fahren, um dort einzukaufen oder Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, sondern auch, mehr über „Land und Leute“ zu erfahren und persönliche Kontakte zu knüpfen. Engagierte Lehrer/innen realisierten, dass die Schule in dieser Situation gefordert war und etwas beitragen musste, damit die neuen Möglichkeiten nicht bloß oberflächlich genutzt werden. Auf eigene Initiative (und Kosten) wurden die ersten Anstrengungen unternommen, mit Schulen jenseits der Grenze Kontakt aufzunehmen. Obwohl noch weitgehend unklar war, welchen Platz diese neuen Möglichkeiten im Schulalltag einnehmen könnten, wurden Besuche vereinbart, an denen auch Schüler/innen teilnehmen konnten. Neue Herausforderungen für die Schule Bald wurde ein rechtlicher Rahmen für solche Aktivitäten gefunden: viele Begegnungen wurden zunächst als „schulbezogene Veranstaltung“ durchgeführt – zwar außerhalb des Unterrichts, dennoch als pädagogisch verstandene Aktivität. Erst schrittweise entwickelte sich eine stärkere Integration in den Unterricht bzw. eine Verknüpfung mit den im Lehrplan vorgesehenen Themen. Für die didaktische Gestaltung wurden oft Anleihen bei den Fremdsprachenlehrer/innen genommen – sie waren erfahren, was die pädagogische Planung und Durchführung von Auslandsaufenthalten betraf, und sie wussten auch um das Konzept des „interkulturellen Lernens“, das sich in diesem Zusammenhang als außerordentlich bedeutsam erwies. Zusammen mit den Grundideen des „Offenen Lernens“ und dem Ansatz des fächerübergreifenden Projektunterrichts24 eignete es sich, den theoretischen Hintergrund des neuen Lernfeldes „Internationale Schulpartnerschaft“ zu beschreiben und damit der Praxis Orientierung zu geben. Wege und Ziele Der Begriff „Internationale Schulpartnerschaften“ fasst verschiedenste pädagogische Formen und Methoden zusammen, die dazu dienen, ein differenziertes Verständnis für ein anderes Land und seine Menschen, ihre Sprache, Geschichte und Kultur zu entwickeln. Die häufigsten Formen sind gemeinsame Unterrichtsprojekte, (gegenseitige) Besuche von Schulklassen sowie Briefpartnerschaften. Eine zunehmend größere http://www.see-educoop.net/ 24 Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Hrsg.): Grundsatzerlass zum Projektunterricht. Tipps zur Umsetzung. Wien 2001 23 16 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Bedeutung für die pädagogische Gestaltung gewinnen die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.25 Eine bundesweite Erhebung zum Thema „Internationalisierung“ im Schuljahr 1996/9726 ergab, dass 36% aller österreichischen Schulen über Kontakte zu Schulen im Ausland verfügen, oder anderes ausgedrückt – für mehr als 2.000 Schulen ist die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern aus einem anderen Land Teil des schulischen Alltags. Die Häufigkeit der internationalen Kontakte ist allerdings stark vom jeweiligen Schultyp abhängig – so wird an 66,2 % der AHS Schüleraustausch durchgeführt, während nur 1,7% der Volksschulen persönliche Begegnungen mit Schulklassen ermöglichen. Dennoch handelt es sich bei den Kooperationen mit Schulen aus anderen Ländern um ein weitverbreitetes Phänomen, das in allen Schulformen zu finden ist und in Zukunft noch stärker zum pädagogischen Selbstverständnis von Schulen gehören wird. Der dabei initiierte Lernprozess zielt ebenso auf die Erweiterung von Kenntnissen und Fertigkeiten, wie auf die Entwicklung von Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen im Sinne der Offenheit, Toleranz und Wertschätzung gegenüber dem (noch) fremden Mitmenschen. Die Untersuchung des Zentrums für Schulentwicklung nennt an festgestellten positiven Auswirkungen auf die Schüler/innen: - Verständnis, Toleranz, Aufgeschlossenheit (46%) - Interesse an Fremdem, globalen Vorgängen (18%) - Erweiterung des Horizonts (18 %) und - Positive Effekte auf das Interesse an Sprachen (10,7 %).27 Damit Lernprozesse im Rahmen internationaler Schulpartnerschaften zu den angestrebten Zielen führen, sind hinsichtlich der pädagogischen Gestaltung drei Phasen (Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung) zu beachten. Gerade in den letzten 10 Jahren sind zu diesem Thema zahlreiche Gestaltungsvorschläge publiziert worden, die auch auf die Besonderheiten der Altersstufe oder die Spezifika der geographischen Region abgestimmt sind: - Praktische Hinweise für die Gestaltung von Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind insbesondere in der bereits 1993 erschienenen Publikation „Grenzübergänge“28 enthalten. - Wertvolle, besonders auf die Altersgruppe abgestimmte Vorschläge bieten die Europaratsbroschüren „Vis-à-vis. Primary schools“ und „Vis-à-vis. Secondary schools“.29 - Systematische Anregungen zur Entwicklung internationaler Schulprojekte sind im Rahmen des Comenius-Programms entstanden. Sie können auch als pädagogische Leitlinie für Projekte außerhalb des EU-Programms dienen.30 Detaillierte Auskünfte über verschiedene Formen und konkrete Beispiele geben Fennes, H./Finder G./Teutsch R.: Internationale Schulpartnerschaften. Ein Leitfaden. BMUK (Hrsg.) Wien 1996 26 Zentrum für Schulentwicklung Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (Hrsg.): Internationalisierung an Österreichs Schulen. Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung im Schuljahr 1996/97. Graz 1997 27 a.a.O. Seite 18 28 Fennes, H./Gruber B./Larcher D./ Radnitzky E./Wintersteiner W.: Grenzübergänge“. BMUK (Hrsg.), BMUK, Wien 1993 29 Hauck A./Brasseur G.: Vis-á-vis. Primary schools. Council of Europe 1997 30 Büro für Europäische Bildungskooperation (Hrsg.):Schulpartnerschaften. Schritt für Schritt zu einer erfolgreichen Projektgestaltung. Erziehung und Unterricht - Sonderheft 9-10/2000. Wien 2000; Büro für Europäische Bildungskooperation (Hrsg.): Vom Comenius Plan zu einem Schulprogramm mit europäischer Dimension. Erziehung und Unterricht - Sonderheft 7-8/2000. Wien 2000; 25 17 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Vom Projekt zur Partnerschaft Das österreichische Bildungsministerium hat in seinen Überlegungen zur Qualität internationaler Schulkooperationen immer darauf Wert gelegt, nicht singuläre Aktivitäten zu unterstützen, sondern Schulen zu langfristigen Partnerschaften – insbesondere mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa – anzuregen. Die diesem Kriterium zu Grunde liegende Idee resultiert aus der Überzeugung, dass einerseits nur langfristige Zusammenarbeit tiefere Einblicke in die Lebensweise der Nachbarn erlaubt und andererseits, dass Projekte bloß punktuell, kontinuierliche Partnerschaften jedoch strukturell zur Verbesserung der Schulqualität beitragen. In ähnlicher Weise hat auch die Europäische Kommission in der Weiterentwicklung des Comenius Programms die Idee der „Europäischen Bildungsprojekte“ durch das Konzept der „Schulpartnerschaft“ ersetzt und damit den Schwerpunkt vom kurzfristigen, stark inhaltlich ausgerichteten Projekt von Schülergruppen zur langfristigen, vielfältigen Kooperation von Schulen eingeleitet. „Schulpartnerschaften“ stellen im Programm Sokrates II (2000 – 2006) den Rahmen dar, in dem Schulleiter/innen aus verschiedenen Ländern über die Herausforderungen der Schulautonomie diskutieren, Lehrkräfte an der Partnerschule unterrichten können, Schüler/innen das Internet zur Kommunikation mit Gleichaltrigen in anderen „Programmländern“ nutzen und sogar Elternvertreter eingeladen sind, ihre Erfahrungen auszutauschen. In struktureller Hinsicht meinen „Schulpartnerschaften“ – unabhängig, ob sie mit Partnern in West- oder Osteuropa durchgeführt werden – also die enge Zusammenarbeit von Institutionen unter Einbeziehung aller Akteure der Schulgemeinschaft. In inhaltlicher Hinsicht werden idealerweise mit den jeweiligen Curricula kompatible Unterrichtsprojekte durchgeführt, praktische Schwerpunkte bei der Verwendung der Fremdsprache gesetzt oder innovative Ideen zur Verbesserung der Schulqualität in den Mittelpunkt der Zusammenarbeit gestellt. Gerade mit den Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, mit denen der Diskurs über gesellschaftliche, politische und kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede erst vor kurzem begonnen worden ist, ist der paradigmatische Wechsel von der Projektorientierung zur langfristigen Partnerschaft von großer Bedeutung, da sich erst durch die Kontinuität Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung entwickeln können, die als Grundlage für den Bildungsprozess eines gemeinsamen Europas unerlässlich sind. Dabei geht es nicht allein um das Lernen über den anderen sondern um Kommunikation und Kooperation mit dem Partner. Sind Schulpartnerschaften mit Osteuropa anders? Grundsätzlich verfolgen Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa dieselben Ziele, die für internationale Schulkooperationen im Allgemeinen formuliert wurden. Auch hier geht es um die Überwindung der traditionellen nationalen Motive des Bildungswesens zugunsten einer europäischen Perspektive; Wissen über den anderen und persönliche Begegnungen können auch in Schulpartnerschaften mit Osteuropa zu einem Bewusstsein gemeinsamer Werte und zur Entwicklung von Toleranz führen; die in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts notwendigen Schlüsselkompetenzen können auch in Schulprojekten mit Ländern außerhalb der Europäischen Union entwickelt werden. Wenn auch keine prinzipiellen Unterschiede zu EU-Projekten bestehen, so zeigt sich, dass internationale Schulpartnerschaften mit Osteuropa in der Praxis aufgrund der jahrzehntelangen Teilung Europas in die Blöcke „Ost“ und „West“ und der damit verbundenen Sprachlosigkeit doch vor erhöhten Anforderungen stehen. Während Italien, 18 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Frankreich, Großbritannien und Deutschland, aber auch Griechenland oder Portugal sowohl von persönlichen (Urlaubs-)erfahrungen als auch durch viele medial vermittelte Informationen vertraut erscheinen, so sind die persönlichen Erfahrungen oder differenzierten Medienberichte über die Slowakei, Polen und die Ukraine bislang nur sehr spärlich. Daraus kann sowohl bei Schülern als auch bei Lehrkräften und Eltern Unsicherheit und Zurückhaltung entstehen, die besonderer pädagogischer Sorgfalt bedarf.31 Unterstützung durch das Bildungsministerium und das Interkulturelle Zentrum Seit 1990 fördert das Bildungsministerium (Abteilung für Internationale Beziehungen) die Entwicklung von internationalen Schulpartnerschaften auf mehreren Ebenen, und zwar durch: - Information, Vermittlung, Beratung von internationalen Schulpartnerschaften und finanzielle Unterstützung von Schulpartnerschaften mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa - Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung internationaler Schulpartnerschaften - Internationale Pilotprojekte - Internationale Seminare für Lehrer/innen und - Fachpublikationen Information, Beratung, Vermittlung von internationalen Schulpartnerschaften, finanzielle Unterstützung von Projekten mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa Das Bildungsministerium unterstützt österreichische Schulen, die Partnerschaften mit Ländern in aller Welt beginnen oder weiterentwickeln wollen. Aus diesem Grunde wurde das Interkulturelle Zentrum (IZ) bereits 1989 mit der Betreuung internationaler Schulpartnerschaften beauftragt. Seit 1994 verwaltet das IZ auch die Mittel zur Unterstützung des Bildungsministeriums für Schulpartnerschaften mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa32. Das Interkulturelle Zentrum bietet österreichischen Schulen insbesondere: - Vermittlung von Partnerschulen in der ganzen Welt (unter Berücksichtigung von Schultyp, Arbeitssprache, Alter der Schüler/innen, gewünschte Kooperationsform) - Beratung bei der Antragstellung und Vergabe von Fördermitteln für Schulpartnerschaften mit Osteuropa und Südosteuropa (Antragsteller ist österreichische Schule) - Beratung hinsichtlich der pädagogischen Gestaltung - Pädagogische Materialien (Leitfaden, Fachliteratur) - Website: http://www.iz.or.at (Antragsformular „Fördermittel für Schulpartnerschaften mit Ost- und Südosteuropa; Partnervermittlung) - Beratung bestehender und neuer Partnerschaften (schulrechtlich, organisatorisch, pädagogisch-inhaltlich) - Individuelle Hilfestellung bei Fragen wie: - Können wir Förderungen für unsere Schulpartnerschaft mit einer bulgarischen Schule erhalten? siehe auch Kapitel 6 „Praktische Hinweise“ Von 1990 bis 2002 wurden internationale Projekte mit Tschechien, der Slowakei, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Weißrussland, Ukraine, Moldawien, Albanien, Jugoslawien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina gefördert. Seit 2003 wurde der Schwerpunkt der Förderungen auf Länder in Ost- und Südosteuropa gelegt, die nicht zukünftige EU Mitglieds- oder Kandidatenländer sind. Details über Förderkriterien, Antragstermine, usw. befinden sich im Anhang. 31 32 19 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa - Gibt es Materialien für die Gestaltung internationaler Schulpartnerschaften und wo sind sie erhältlich? Meine Klasse möchte einen Schüleraustausch mit einer französischen Schule in der Bretagne, am besten noch in diesem Schuljahr. Geht das? Unsere Schule möchte ein internationales E-Mail Projekt starten. Kann das Interkulturelle Zentrum interessierte Partnerschulen finden? Wir sind eine Integrationsklasse, in der behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam lernen. Gibt es eine ähnliche Klasse in Europa, mit der wir in Kontakt treten können? Sind internationale Schulpartnerschaften auch etwas für Berufsschulen, Fachrichtung Maschinenbau? Ich möchte an einem internationalen Seminar für Direktor/innen oder Lehrer/innen teilnehmen. Wo kann ich dazu nähere Informationen bekommen? Wir veranstalten seit Jahren Klassenaustausch mit Italien. Haben sie eine Idee, wie wir da neue Impulse setzen können? Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung internationaler Schulpartnerschaften Internationale Pilotprojekte Das Bildungsministerium hat seit 1993 eine Reihe internationaler Pilotprojekte im Bereich „Internationale Schulpartnerschaften“ initiiert, um einerseits österreichischen Schüler/innen, Lehrkräften und Schulleiter/innen Möglichkeiten zur qualitativen Weiterentwicklung der internationalen Dimension der Bildung zu bieten, andererseits aber auch, um die Arbeit an speziellen Themen der Friedens- und Menschenrechtserziehung sowie des interkulturellen und des Globalen Lernens im internationalen Kontext zu verstärken. Die dabei gesammelten Erfahrungen stehen in der Form von Handbüchern interessierten Lehrer/innen zur Verfügung.33 Im Auftrag des Bildungsministeriums führte der Verein Alpen-Adria-Alternativ34 die „Europäische Jugendakademie“ insgesamt viermal durch. Dabei arbeiteten bis zu 17 Schulklassen aus Ost-, West- und Südosteuropa über einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren intensiv an spezifischen Themenstellungen, kooperierten direkt im Rahmen regionaler Treffen, standen mittels „alter“ und „neuer“ Kommunikationstechnologie miteinander in Verbindung und trafen schließlich zu einem Gesamttreffen in Villach zusammen. Die Themen waren: - „Zusammenleben in einem multikulturellen Europa“ (1993/94) - „Besser Leben in Europa“ (1995/96) - „Kultur des Friedens“ (1997/98) - „Interkulturelle Kommunikation und neue Medien“ (1999/2001) Von 1994 – 1997 wurde das Internationale Schulpartnerschaftsprojekt „Peace Education and Conflict Resolution“ durchgeführt. Mit der Koordination dieses Netzwerks, das 15 Schulen aller Kontinente35 einbezog, beauftragte das Bildungsministerium das Interkulturelle Zentrum. In internationalen Seminaren für Lehrer/innen wurden Grundlagen Peace Education and Conflict Resolution. Handbook for school-based projects. bm:bwk (Hrsg.). Wien 2000; School Network Human Rights. Handbook for school-based projects. bm:bwk (Hrsg.). Wien 2002. Erziehung zur interkulturellen Verständigung. Handbuch der Europäischen Jugendakademie. bm:bwk (Hrsg.), Innsbruck 2002 34 Broschüren zu den einzelnen Veranstaltungen sind beim Verein Alpen-Adria-Alternativ/Kärnten. Verein für Frieden, Menschenrechte und interkulturelle Zusammenarbeit erhältlich. 35 Teilnehmerländer waren: Argentinien, Indien, USA, Australien, Nigeria, Slowakei, Ungarn, Mazedonien, die Niederlande, Großbritannien, Schweden, Spanien (Baskenland) und Österreich. 33 20 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Friedenserziehung und Konfliktlösung vermittelt, Projektdesigns abgestimmt und Kooperationen vereinbart. Etwa 1000 Schüler/innen probierten Ansätze der Konfliktlösung in ihren jeweiligen Schulen aus und tauschten die Erfahrungen mit den Jugendlichen in der ganzen Welt aus. Zum Thema „Menschenrechte“ initiierte das Bildungsministerium 1998 das Partnerschaftsprojekt „International School Network Human Rights“, dessen Koordination wieder das Interkulturelle Zentrum36 übernahm. 42 Schulen aus Afrika, Lateinamerika, Europa und Asien37 setzten sich mit dem Thema sehr konkret auseinander, indem sie die Achtung der Menschenrechte in der je eigenen Schule und Gemeinde untersuchten und die Partnerschulen über Methoden und Ergebnisse informierten. Für Lehrer/innen wurden zwei internationale Seminare angeboten. An den 14 österreichischen Projektschulen wurden Workshops durchgeführt. Im Rahmen der Tournee „Human Rights in One World“ trafen afrikanische und lateinamerikanische Jugendliche mit den Schüler/innen der österreichischen Partnerschulen zusammen. Das Projekt wurde vom Nord-Süd-Zentrum des Europarates in Lissabon mit dem „World Aware Award for Global Education 2000“ ausgezeichnet. „Global Education“38 steht auch im Mittelpunkt des Schulpartnerschaftsprojekts „Global Citizenship“, das 2001 initiiert worden ist. Das Projekt baut auf den Erfahrungen der Projekte „Friedenserziehung“ und „Menschenrechtserziehung“ auf. Ziel des Projekts ist es, Schulen aus Europa, Lateinamerika und Afrika miteinander zu verbinden und einen direkten und persönlichen Nord-Süd-Dialog anzuleiten.39 Internationale Seminare für Lehrer/innen Die Abteilung für internationale Beziehungen des Bildungsministeriums hat schon früh den Bedarf nach einer qualitativen Entwicklung internationaler Schulpartnerschaften erkannt und deshalb bundesweite Seminare für Lehrer/innen angeregt. Bereits 1990 wurde das erste Seminar „Internationale Schulpartnerschaften“ in Salzburg durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Themenkreise „Interkulturelles Lernen“, „methodischdidaktische Grundlagen der Schülerbegegnung“ sowie die Nutzung „der schulischen Telekommunikation“ für den Aufbau internationaler Schulkooperationen. Ähnliche Veranstaltungen wurden auch in Hallein (1991) und Seggau/Steiermark (1992) durchgeführt. Das erste Seminar „Internationale Schulpartnerschaften und Schüleraustausch in Mitteleuropa“ wurde im Dezember 1991 in St. Magdalena/Linz abgehalten. Teilnehmer/innen aus der Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und Slowenien und Österreich widmeten sich drei Tage lang dem Vergleich der Schulsysteme (Schulkultur, Bildungsziele, Didaktik,...), dem interkulturellen Lernen in Nachbarschaftsprojekten und entwickelten gemeinsam zukünftige Begegnungen von Schüler/innen. In Zusammenarbeit mit dem Slowenischen Schulamt in Ljubljana wurde 1994 das Seminar „Slowenien – Österreich: Grenzüberschreitende Unterrichtsprojekte“ durchgeführt. Das IZ kooperierte mit dem Internationalen Versöhnungsbund (IVB), der Servicestelle für Menschenrechtsbildung am Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte und dem Verein SNAG (SouthNorth Action Group) 37 Teilgenommen haben Schüler/innen und Lehrer/innen aus Indien, Uganda, Kamerun, Argentinien, Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Palästina, Ukraine, Russland, Bosnien-Herzegowina, Schweden, Irland, Italien, Uruguay und Österreich. 38 Das bm:bwk führte in Österreich erstmals im November 2000 die Europaweite Schulwoche „Globales Lernen“ („Golbal Education Week“), die auf eine Initiative des Europarates zurückgeht. 39 Ein Handbuch mit „Best-Practice Beispielen“ zum Thema „Global Citizenship“ wurde auf Initiative des Nord-Süd-Zentrums des Europarates vom BM:BWK im Sommer 2003 herausgegeben. 36 21 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Das Interkulturelle Zentrum, das mit der Leitung der Fortbildungsveranstaltungen betraut war, wurde auch für die Gestaltung des ersten europäischen Lehrganges im Rahmen des Europarates herangezogen. Auf österreichische Initiative wurde der „Long Term Training Course: Teacher Training for School-links and Exchanges“ in den Jahren 1994/95 ins Leben gerufen. An den drei Seminaren (Wien/Österreich 1994, Totvászony/Ungarn 1994 und Desenzano/Italien, 1995) nahmen 28 Pädagoginnen und Pädagogen aus Albanien, Italien, Ungarn, Österreich, Frankreich, Luxemburg, Deutschland und Großbritannien teil, von denen sich viele in der Folge am Comenius-Programm beteiligten. Aufgrund des Erfolges des Lehrganges beauftragte der Europarat das IZ mit der Durchführung von zwei weiteren europäischen Kursen sowie Trainingsveranstaltungen: - Long Term Training Course: Intercultural Education and Multicultural School Projects, Moskau/Russland – Talinn/Estland 1997/98. - Long Term Training Course: Student’s Right – Teacher’s Right, Kiew/Ukraine und Überstorf-Bern/Schweiz 1998/99. - Teacher Training for School-links and Exchanges, Tirana/Albanien 1996, 1999. Im Rahmen des Comenius-Programms arbeitete das IZ an der Qualitätsentwicklung von internationalen Schulpartnerschaften durch die Kooperation mit den Universitäten Leuven/Belgien und Leiden/Niederlande, die sich methodischen Fragen der Europäischen Bildungsprojekte widmete (1995 – 1999). Europäische Seminare zum Thema „Quality in European Educational Projects“ wurden in Leuven (1997, 2000) sowie in Graz (1999) und Wien (2001, veranstaltet vom PI Wien) durchgeführt. Im Auftrag des Bildungsministeriums wurde schließlich im Herbst 2001 der neue Schwerpunkt „Global Education“ mit einem internationalen Seminar zum Thema „NordSüd Partnerschaften mit Schulen in Afrika und Lateinamerika“ gesetzt. Fachpublikationen Um Lehrkräfte bei der Durchführung von Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ostund Südosteuropa zu unterstützen, hat das Bildungsministerium kontinuierlich Publikationen herausgegeben, von denen hier die wichtigsten erwähnt werden: - - 22 Karl-Heinz Schmid: Handbuch der schulischen Telekommunikation. BMUK – Interkulturelles Zentrum (Hrsg.)1991 Bettina Gruber: Osteuropakontakte an österreichischen Schulen. BMUK (Hrsg.), Wien 1993 Helmut Fennes, Bettina Gruber, Dietmar Larcher, Edwin Radnitzky, Werner Wintersteiner: Grenzübergänge – Schulkontakte als interkulturelle Begegnung. BMUK (Hrsg.), Wien 1993 Internationale Schulprojekte. Partnerschaften – Austausch – Kommunikation. BMUK (Hrsg.), Wien 1993 - Ungarn - Tschechische Republik - Slowakei - Slowenien - Polen Helmut Fennes, Gudrun Finder, Rüdiger Teutsch: Internationale Schulpartnerschaften. Ein Leitfaden. BMUK (Hrsg.) Wien 1996 Diane Hendrick, Ursula Schwendenwein, Rüdiger Teutsch: Peace Education & Conflict Resolution. Handbook for School-based Projects, bm:bwk (Hrsg.), Wien 1998, 2000 Österreichische Partnerschaften mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa - Barbara Helm, Mark Taylor, Rüdiger Teutsch: School Network Human Rights. Handbook for school-based projects. bm:bwk (Hrsg.), Wien 2002 Hermann Bürger, Bettina Gruber, Werner Wintersteiner: Erziehung zur interkulturellen Verständigung. bm:bwk (Hrsg.), Studienverlag Innsbruck 2002 Hermann Bürger, Bettina Gruber, Werner Wintersteiner: Education for intercultural understanding. bm:bwk (Hrsg.), Studienverlag Innsbruck 2002 23 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 Projekte 1999 – 2002 Die genaue Zahl österreichischer Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa lässt sich nicht genau erfassen, da Projekte im Rahmen der Schulautonomie durchgeführt werden und damit in der Eigenverantwortung der österreichischen Schulen liegen. Es wird zwar für viele Aktivitäten ein Antrag auf Unterstützung durch das Bildungsministerium gestellt, die dadurch erfassten Partnerschaften sind aber keineswegs identisch mit den tatsächlich durchgeführten Kooperationen. Die dieser Untersuchung zugrunde liegenden Daten beruhen auf den durch Bundesmittel seit 1990 geförderten Schulpartnerschaften mit den Ländern Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Serbien, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Weißrussland, Ukraine, Albanien und Bosnien-Herzegowina. Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild: - Im Zeitraum von 1990 bis März 2002 wurden insgesamt 1767 Schulpartnerschaftsprojekte gefördert, was einem Jahresdurchschnitt von annähernd 150 Partnerschaften pro Jahr entspricht. - Insgesamt haben etwa 42.000 Kinder und Jugendliche aus Österreich und ebenso viele Schüler/innen aus den Partnerländern direkt an einem Schüleraustausch teilgenommen. Damit wurde ca. 84.000 Schülerinnen und Schülern eine direkte und persönliche internationale Begegnung ermöglicht. - Indirekt hatten – als Schüler/innen, die nicht unmittelbar am Austausch teilgenommen haben, aber im Rahmen der Schule die Möglichkeit hatten, mit Gleichaltrigen aus einem der genannten Länder in Kontakt zu kommen – etwa 883.000 Schüler/innen Gelegenheit, Kinder und Jugendliche aus Osteuropa kennenzulernen. - Die Austauschprojekte wurden von 8.835 Lehrer/innen aus Ost und West gemeinsam pädagogisch vorbereitet und in Teamarbeit organisiert und durchgeführt. Involvierte Schüler/innen 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 90/91 24 91/92 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 Nach der Grenzöffnung wurden überdurchschnittlich viele Projekte gefördert, um möglichst vielen Schüler/innen die Möglichkeit zu geben, persönliche Kontakte zu schließen. Ab Mitte der Neunzigerjahre wurden strengere Förderkriterien eingeführt, die sich stärker an der Qualität der beantragten Projekte orientieren. Dabei wird vor allem auf die gemeinsame pädagogische Arbeit der Schüler/innen und die Integration in den Unterricht Wert gelegt. Projekte 1990-2002 300 263 250 218 200 167 150 150 144 150 130 121 129 107 100 107 81 50 0 90/91 91/92 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 Mit Gewissheit lässt sich sagen, dass die 1767 internationalen Schulpartnerschaften einen wichtigen Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen mit den Nachbarn in Mittel- und Osteuropa beigetragen haben. Schulklassen aller Schultypen haben in 12 Schuljahren die vielfältigen Möglichkeiten genutzt, einen weitgehend unbekannten Teil Europas kennenzulernen und Freundschaften mit Jugendlichen zu schließen. Durch die Schulkooperationen mit Ungarn, der Tschechischen Republik, mit der Slowakei oder mit Slowenien hat die pädagogische Erweiterung EU-Europas längst begonnen. Formen Die bewährtesten (und beliebtesten) Formen internationaler Schulpartnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind – quer durch alle Schultypen – Briefkontakte und gegenseitige Besuche (Austausche) zwischen Schulklassen, in deren Mittelpunkt die Arbeit an einem gemeinsamen pädagogischen Projekt steht. In der Praxis werden diese beiden Formen auch gegenüber einer bloß virtuellen gemeinsamen Projektarbeit bevorzugt, weil die Schüler/innen dabei persönliche und unmittelbare Erfahrungen machen können, die nicht nur helfen, die genannten Bildungsziele zu realisieren, sondern oft zu dauerhaften Freundschaften mit Gleichaltrigen führen. Österreichische Schulen schätzen insbesondere die Möglichkeiten zu direkten Begegnungen, wie sie im Rahmen eines Klassenaustausches stattfinden können. Sie erlauben einen privilegierten Zugang zur Lebensweise im anderen Land und unterstützen ein besseres und tieferes Verständnis für die jeweils andere Perspektive. Gerade im 25 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 Hinblick auf die Verbesserung des nachbarschaftlichen Klimas sind das unmittelbare Erleben von Gemeinsamkeit und Differenz, sowie die Erfahrung und Bewältigung von scheinbaren und tatsächlichen Widersprüchen wichtige Bausteine für die Entwicklung interkultureller Kompetenz und die Ausbildung der eigenen Identität. Auch für die Lehrpersonen stellen Briefkontakte und Austausch Möglichkeiten dar, ihr Verständnis für eine ihnen bis dahin nicht oder nur wenig bekannte Kultur und Lebensform zu vertiefen, sowie in einen professionellen und persönlichen Dialog mit Lehrkräften der Partnerschule zu treten. Themen Es zeigt sich, dass sich als Themen vor allem Alltagserfahrungen eignen, die Schüler/innen aus den Partnerländern miteinander vergleichen: „Schule in Österreich und in Ungarn“, „Die böhmische und die österreichische Küche“, „Mülltrennung“ oder „Freizeit und Hobbies“. Höhere Schulstufen widmen sich besonders stark historischen und politischen Themen („Die Meinung zur EU-Erweiterung auf beiden Seiten der Grenze“, „Aspekte der österreichisch-ungarischen Geschichte aus der jeweiligen Landesperspektive“). Im berufsbildenden Bereich haben sich Schulen – je nach Ausbildungsschwerpunkt – mit Themen wie „Biologische Landwirtschaft“, „Weinbau“ oder „Die Entwicklung des touristischen Angebots in der Region ...“ auseinandergesetzt. Partnerländer Die meisten Partnerschaftsprojekte haben österreichische Schulen mit Schulen in Ungarn durchgeführt (783). An zweiter Stelle folgt die Tschechische Republik (441), vor der Slowakei (146). Durchwegs mit Bezug zum Fremdsprachenunterricht wurden die 91 Schulpartnerschaftsprojekte mit Russland veranstaltet. Nachstehende Graphik verdeutlicht die Verteilung nach Partnerländern im Detail: Verteilung nach Partnerländern 783 800 700 600 441 500 400 300 146 200 91 100 0 HUN TCH SLK RUSS 65 POL 49 RUM 44 SLO 31 CRO 26 BUL 18 UKR 42 Multi 0 Andere Regionen Betrachtet man die Statistik der geförderten Schulpartnerschaften nach geographischen Regionen, so wird deutlich, dass der Anteil der Projekte mit den unmittelbar angrenzenden Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien mit 81% am weitaus höchsten ist. Der relativ gesehen geringe Anteil der Schulpartnerschaften mit Ländern Südosteuropas (6%) ist nur zum Teil durch die dramatischen Krisen am Balkan 26 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 zu erklären. Sicherlich spielt hier auch die fehlende Tradition der schulischen Kooperation eine Rolle. Dass österreichische Schulen auch Interesse an Partnerschaften über größere Distanzen haben, beweisen die Projekte mit Russland, Kirgisien, der Ukraine, Weißrussland, Polen, Estland und Litauen. Mit Moskauer Schulen stehen zum Beispiel die BHAK Amstetten, die BHAK Tulln, das BRG Vöcklabruck, das Schottengymnasium Wien und das BRG Spittal/Drau seit langem in Verbindung. Das BRG Waidhofen an der Ybbs hatte im Jahr 2000 sogar ihre Partner aus Bishkek in Kirgisien zu Besuch. Verteilung nach Regionen Südosteuropa 6% Multilaterale 2% Osteuropa 11% Nachbarländer 81% Nachbarländer Unter den Nachbarländern spielen die Projekte mit ungarischen Schulen eine zentrale Rolle – deutlich mehr als die Hälfte aller österreichischen Schulpartnerschaften mit den unmittelbar angrenzenden Nachbarländern werden mit Ungarn durchgeführt. Nach der Tschechischen Republik (31%) und der Slowakei (10%) rangieren die Projekte mit Slowenien (3%) an letzter Stelle. Projekte mit Nachbarländern Slowakei 10% Tschechische Republik 31% Slowenien 3% Ungarn 56% 27 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 Schultypen Internationale Schulpartnerschaften mit Osteuropa werden von allen Schultypen Verteilung nach Schultypen Sonst. 3% BHS 22% VS 11% HS 30% AHS 34% durchgeführt: Volksschulen und Hauptschulen pflegen diese pädagogischen Kooperationen ebenso wie die Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und die Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS). Ein Blick in die Statistik der vergangenen Jahre zeigt, dass AHS und BHS zusammen 56% der geförderten Projekte durchgeführt haben, dass der Pflichtschulbereich aber mit 41 % oder 718 Projekten durchaus großes Interesse zeigt. Die restlichen drei Prozent der Projekte wurden von Berufsschulen und Sonderschulen ausgeführt. Projekte nach Schultypen 1990 - 2002 120 100 80 60 AHS 40 HS BHS 20 VS Sonst 0 90/91 91/92 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 00/02 Betrachtet man die Verteilung nach Schultypen im Verlauf der Jahre 1990 – 2002 so wird deutlich, dass die AHS nach einem anfänglichen Hoch unmittelbar nach der Öffnung der Grenzen alljährlich immer weniger Projekte (Ausnahme 1996/97) durchgeführt haben und nun in etwa gleich auf mit den Hauptschulen und berufsbildenden Schulen liegen. 28 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 Volksschulen haben naturgemäß den geringsten Anteil an den geförderten Projekten, sind diese doch immer mit Mobilität verbunden und deshalb in der Altersstufe der 6 bis10-Jährigen schwieriger zu verwirklichen. Dennoch: internationale Schulpartnerschaften können bereits für Kinder ab dem Volksschulalter eine wichtige Quelle für Bildungserfahrungen sein, vorausgesetzt, die verantwortlichen Lehrkräfte der Partnerschulen entwickeln ein altersgemäßes pädagogisches Szenario, dass eine größtmögliche Teilhabe der Kinder unterstützt. Verteilung nach Bundesländern An der Spitze liegen die steirischen Schulen. Sie haben im Zeitraum 1990 – 2002 insgesamt 557 Schulpartnerschaftsprojekte durchgeführt. Die Wiener Schulen hatten im selben Zeitraum 359 Schulklassen aus den Partnerländern zu Besuch, um an einem gemeinsamen Unterrichtsvorhaben zu arbeiten. Auch Niederösterreich nützte mit 333 grenzüberschreitenden Projekten die zur Verfügung gestellten Fördermittel sehr gut. Nach Oberösterreich (193 Projekte) und Kärnten ( 111 Projekte) liegen die burgenländischen und Salzburger Schulen mit je 69 Projekten. Das Ost-Westgefälle zeigt sich am deutlichsten im Vergleich zu Tirol (42) und Vorarlberg (34 Projekte). Verteilung nach Bundesländern 557 Anzahl der Partnerschaften 600 500 359 400 333 300 193 200 69 100 111 69 42 34 0 NÖ OÖ Wien Stmk Bgl Ktn Sbg Tir Vlb „Greatest Hits“ Der weitaus häufigste Typus einer Schulpartnerschaft zwischen Österreich und einem Land in Mittel- und Osteuropa stellt das Projekt einer steirischen Hauptschule mit einer Grundschule in Ungarn dar. 163 Projekte dieser Art wurden bislang gefördert. Mit deutlichem Abstand, aber immer noch weit verbreitet sind die Projekte der niederösterreichischen Hauptschulen mit Grundschulen in der Tschechischen Republik. In Wien werden die häufigsten Partnerschaften zwischen Allgemeinbildenden Höheren Schulen und ungarischen Gymnasien realisiert, während in Kärnten die häufigsten Projekte der Berufsbildenden Schulen mit ebenfalls ungarischen Partnern sind. 29 Fakten und Zahlen 1990 – 2002 häufigste Projekte 1990 - 2001 163 STM/Hauptschule/Ungarn 52 NÖ/Hauptschule/Tschechien 41 Wien/AHS/Ungarn 36 OÖ/Hauptschule/Tschechien KTN/BHS/Ungarn 19 VLB/AHS/Ungarn 18 SBG/AHS/Ungarn 17 BGL/Volksschule/Ungarn 16 7 TIR/Hauptschule/Ungarn 0 30 20 40 60 80 100 120 140 160 180 Beispiele verschiedener Schularten Beispiele verschiedener Schularten Das Interesse österreichischer Lehrkräfte an internationalen Unterrichtsprojekten mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ist auch nach mehr als 10 Jahren der Öffnung ungebrochen. Trotz des oft beträchtlichen Arbeitsaufwands bieten engagierte Lehrer/innen ihren Schüler/innen damit innovativen Projektunterricht, der Fremdsprachen- und Computerkenntnisse für die Praxis nützt und lebendige, direkte Erfahrungen zum Ausgangspunkt zeitgemäßen Lernens macht. Rund um den Schüleraustausch entwickelt sich so eine neue Lernkultur. Einige ausgewählte Beispiele verdeutlichen die Vielfalt an thematischen, organisatorischen und methodisch-didaktischen Möglichkeiten, die österreichische Schulen bei der Durchführung von Partnerschaftsprojekten nutzen. Dass Schulpartnerschaften immer mehr zu einem festen Bestandteil der pädagogischen Realität werden, belegen die Projektbeschreibungen der Volksschule Rechnitz (Burgenland), der Hauptschule Stromstraße (Wien), des Zweisprachigen Gymnasiums Oberwart (Burgenland), des BORG Bad Radkersburg (Steiermark) und der HBLA Murau (Steiermark). Schulpartnerschaft: „Wasser heißt Leben“ Österreichische Schule: Kontaktperson: Direktor Friedrich Schoditsch Volksschule Rechnitz Schulgasse 10 7471 Rechnitz @: [email protected] Partnerschule: Arany Janos Grundschule Rakoci ut 117. 2541 Lábatlan Ungarn Projektgruppe: Zeitraum: 21 ungarische Schüler/innen und 2 Lehrer Schüler/innengruppe der Volksschule Rechnitz 13. Mai – 18. Mai 2002 Unterbringung Heim Vorbereitung Die Volksschule Rechnitz hat seit 1996 mit ihrer Partnerschule 5 gemeinsame Projektwochen im Sinne des interkulturellen Lernens durchgeführt. Darüber hinaus wurden folgende Aktivitäten organisiert: Schüleraustausch in den Ferien, gegenseitige Besuche der Lehrkörper beider Schulen, Ausweitung der Schulpartnerschaft auf Vereinsund Gemeindeebene. Elementarer Einblick in die ungarische Sprache für österreichische Teilnehmer zur besseren gegenseitigen Annäherung durch „Minisprachkurs“ (Begegnung, Grußformeln) durch vorausgehende Einbeziehung eines „native speaker“ im Unterricht. Ausblick Ab 2002/2003 soll Ungarisch als unverbindliche Übung angeboten werden. 31 Beispiele verschiedener Schularten Programm Projekttag Programm Montag, 13. Mai - Begrüßung im Turnsaal: gemeinsames Programm (Lieder, Tänze) Kennenlernspiele Nachlese über vorige Projektwoche (Videosequenz – Sprechanreiz) Gemeinsamer Sportnachmittag: Spaß mit dem Element „Wasser“ (Schwimmen, Spiele, Baderegeln), Freizeitsportarten mit „Wasser“ Dienstag, 14. Mai 18.00: Abendessen im Jugendheim – Tagesresümee bzw. Vorbesprechung - Einstieg: „Eine Wassergeschichte“ – Begriffserarbeitung - „Wasserlied: Mm, sagt der Frosch - Der Kreislauf des Wassers (Bildgeschichte, Lückentext - Festigung der Begriffe - Rechenfische Nachmittags: - Lehrausgang: einzig bewirtschaftete Mühle in Rechnitz und eine stillgelegte Mühle (Mühlenmuseum): Wasserkraft und ihre Nutzung - Gesunde Ernährung: Backen von burgenländischen Salzstangerl (Teig: Mehl und Wasser) Mittwoch, 15. Mai 18.00: Abendessen im Jugendheim – Tagesresümee, Vorbesprechung/Folgetag - „Weg durch Kläranlage“ – Bildgeschichte - Wie funktioniert eine Wasserleitung bzw. Kläranlage (Schulfernsehfilm: „Unter der Erde“ des bm:bwk) - Basteln eines „Fische-Mobiles“ Nachmittags: Die Frage der Wasserver- und –entsorgung; Lehrausgang Wasserreservoir und Kläranlage mit zweisprachiger Führung; Wasserverschmutzung als ökologisches Problem Donnerstag, 16.Mai Freitag, 17. Mai 18.00: Abendessen– Tagesresümee bzw. Vorbesprechung Verlegung des Unterrichts außerhalb d. Schule: - „Wasser“ am Beispiel Neusiedlersee (größter Steppensee Mitteleuropas, Anteil Ungarns, Vogelwelt, Nationalpark, Schifffahrt, ...) - Besuch der Landeshauptstadt Eisenstadt und der Partnerstadt Sopron (Kooperation) 18.00: Abendessen– Tagesresümee bzw. Vorbesprechung Versuche mit Wasser: - Was schwimmt, was nicht - Wir reinigen Wasser - Wir schmelzen Eis - Wir verdampfen Wasser (Sprechanlässe) Lebensraum Wasser - Teich in der Schule - Pflanzen und Tiere Nachmittags: Zusammenführen mit den Gastfamilien; Anbahnung bzw. Ausbau künftiger Kontakte (Briefwechsel, Schüleraustausch in den Ferien), Erfahrungsaustausch Abendessen bei Gastfamilien Samstag, 18. Mai 32 Verabschiedung und Abreise Beispiele verschiedener Schularten „twinshipping“– ein interaktives Open-Air-Theaterprojekt Österreichische Schule: Kontaktlehrerin: Martha Hafner Hauptschule Stromstraße Stromstraße 40 1200 Wien @: [email protected] http://www.schulen.wien.at/schulen/920072 Kontaktlehrerin: Mgr. Vera Nováková Základni skola TGM Námestni Svobodny 903 67602 Moravské Budéjovice Tschechische Republik Projektgruppe: 15 tschechische Schüler/innen und 2 Lehrer/innen Zeitraum: 22. Mai – 25. Mai 2002 Unterbringung Heim Vorbereitung Kontakte seit 1999/2000; Briefkontakte im Rahmen des Deutschunterrichts, gegenseitige Besuche, Vorstellung und Kennenlernen der Örtlichkeiten (Geografie), Produktion einer gemeinsamen Radiosendung in Kooperation mit der Medienpädagogischen Abteilung der MA 13 (Gemeinde Wien) Beratung und Unterstützung gecko –art - Evelyn Blumenau & Walter Kreuz GnbR @: [email protected] Ausblick Erarbeitung und Aufführung von Theater- und Hörspielszenen in den Sprachen Deutsch und Tschechisch sowie in der Kunstsprache „twinspeaks“. Partnerschule: Überblick Zwei Schüler/innengruppen aus der tschechischen Stadt Moravské Budejovice und aus dem Wiener Bezirk Brigittenau begegnen einander, um nach eigenen Ideen Theaterszenen zu entwickeln und im Open-Air Bereich aufzuführen. Die Besonderheit des Projektes besteht darin, dass nicht nur die beiden Sprachen Deutsch und Tschechisch Anwendung finden, sondern auch die Jugendkunstsprache „twinspeaks“, die von Schüler/innen beider Länder seit April 2001 im Rahmen des EU-Sprachenjahrs aufgebaut wird und Möglichkeit bieten soll, sich den beiden Sprachen auf lustvolle und spielerische Weise anzunähern. Die Workshops finden im Wiener Medienzentrum statt. Als Veranstaltungs- und Präsentationsorte sind Wien-Brigittenau (2 Termine) und Brno (1 Termin) vorgesehen. Für die Theater-Installation wird die bewegliche Schiffsattrappe der Gruppe gecko-art (Das Wanderschiff) umgebaut und fungiert weiters als Klangobjekt für Kurzhörspiele, die ebenfalls im Rahmen des Workshops aufgenommen werden. Ziele des Projektes „twinshipping“ versteht sich als Pilotprojekt, in dem gemeinsame Ideen und Visionen der Teilnehmer/innen die Basis der Theater-, Sprach- und Hörspielarbeit bilden. In der Folge soll sich die Idee der grenzüberschreitenden Workshop-Kooperation etablieren, um der kreativen Kraft von Jugendlichen verschiedener Muttersprachen den Raum zu geben, der ihr zusteht. Auf dem Weg dorthin möchte das „twinshipping“-Projekt Folgendes erreichen: 33 Beispiele verschiedener Schularten - Einsatz von Theater und Kunst als verbindende Elemente um Sprachgrenzen zu überwinden Förderung der Sprachaneignung durch learning by acting Förderung des Bewusstseins, Mehrsprachigkeit als Bereicherung und nicht als Störung zu empfinden Erarbeitung eines begleitenden Wörterbuchs Tschechisch-Kunstsprache-Deutsch und dessen Präsentation bei den Veranstaltungen Ideenpool mit strukturellen Anleitungen, die sich zur Weiterführung der grenzüberschreitenden Theaterarbeit in Schulen auf mehrsprachiger Basis eignen. Inhaltliche Beschreibung Ausgangspunkt für die Theaterhandlung ist die Vorstellung, einen Fährverkehr zwischen den Ländern Tschechien und Österreich einzurichten. Die Open-Air-Szenen, die sich nach einer gemeinsamen Workshoparbeit tschechischer und österreichischer Schüler/innen ergeben, werden von ihnen selbst unter Einbeziehung einer acht Meter langen, beweglichen Schiffsattrappe präsentiert. Die Teilnehmer/innen agieren als Autor/innen und Schauspieler/innen ihrer erfundenen Personen und Handlung gleichermaßen. Den Inhalt und die Umsetzung der Szenen, die um die Themen Abfahrt, Hinfahrt, Abfahrt kreisen, bestimmen die Schüler/innen selbst. Evelyn Blumenau und Walter Kreuz assistieren als Co-Regisseur/innen und bieten bei Bedarf ergänzende Möglichkeiten zur dramaturgischen Umsetzung an, fungieren aber auch, wenn die Teilnehmer/innen das wünschen, als Co-Akteur/innen. Zeitplan und Veranstaltungsorte Zeitplan Programm ab 2. April Betreuung der Projektpartner/innen Vorbesprechung Workshops (Lehrkräfte) Vorbesprechungen Aktionsort 1 Entwurf und Herstellung der Werbemittel ab 2. Mai Öffentlichkeitsarbeit 13. März – 17. Mai 22.Mai – 24. Mai 22. Mai 8.Juni 20. Juni Adaptierung der Installationen Workshop-Phase Aktion 1 in Wien Brigittenau – Donau-Promenade Aktion in Brno Aktion 2 und Abschlusspräsentation in Wien-Brigittenau – Festsaal Programm: Workshop-Phase Projekttag 22. Mai Programm Gemeinsamer Theater-Workshop Nachmittags: - Sprachvergleiche Tschechisch-Deutsch - Sprach-Weitererfindung „twinspeaks“ Abends: - Feedbackrunde, dann frei 23. Mai 34 Gemeinsamer Theater-Workshop - Abschlussproben Beispiele verschiedener Schularten Nachmittags: - Hörspielworkshop zu den Theaterszenen - Sprach-Weitererfindung „twinspeaks“ Abends: - Besichtigung des Aufführungsortes (Aktion 1 Wien-Brigittenau) - Besuch der Bezirksvorstehung 24. Mai Gemeinsamer Theater-Workshop Nachmittags: - Theaterabschlussproben - Hörspielaufnahmen Abends: - Produktion der Hör-CDs - Anfertigung fehlender Requisiten 25. Mai 20. Juni Aufbau der beweglichen Schiffsinstallation am Open-Air-Areal Nachmittags: - Textprobe - Aufführung Rückreise der tschechischen Schüler/innen Anreise der tschechischen Schüler/innen Aufbau der beweglichen Schiffsinstallation am Open-Air-Areal Nachmittags: Textwiederholung / Szenenwiederholung Aufführung und moderierte Projektabschlusspräsentation Rückreise der tschechischen Schüler/innen Multilaterale Schulpartnerschaft: „Volksgruppen im multikulturellen Europa“ Österreichische Schule: Kontaktperson: Mag. Attila Somogyi Zweisprachiges BG Oberwart Badgasse 7 7400 Oberwart @: [email protected] Partnerschule: Partnerschulen aus der Slowakei, der Ukraine, Rumänien, Jugoslawien (Serbien), Kroatien, Slowenien und Ungarn. Projektgruppe: 40 Schüler/innen und 7 LehrerInnen aus den Partnerländern Zeitraum: Unterbringung Vorbereitung 26.Juni – 2. Juli 2002 Gastfamilien und Camping mit Versorgung im Gasthaus Kontakte mit den Partnerschulen seit 2 Jahren. Bereits durchgeführte Aktivitäten: Schüleraustausch mit Ungarn und Rumänien; Brieffreundschaften über e-mail; Vorbereitungstreffen in Budapest/Ungarn 35 Beispiele verschiedener Schularten Projektbeschreibung Die Schule pflegt bereits seit mehreren Jahren den Kontakt zu vielen Schulen in Ost-, Süd- und Mitteleuropa. Sie wurde auch schon öfters von ihnen zu gemeinsamen Projekten eingeladen und freundlichst empfangen. Mit dem Projekt „Volksgruppen im multikulturellen Europa“ will die Schule gemeinsam mit den Gastschülern die kulturellen Gemeinsamkeiten erarbeiten und im Rahmen einer Projektwoche in der Europagemeinde Rotenturm – im Ortsteil Siget an der Wart (ungarischsprachig) erarbeiten. In Siget deshalb, weil viele der Gastschüler aus ungarischsprachigen Gebieten der teilnehmenden Länder kommen. Dabei wird auch die Volksgruppenpolitik diesseits und jenseits unserer Grenzen neben dem gegenseitigen Kennenlernen eine wichtige Rolle spielen. Dieses Projekt ist derart umfangreich, dass auch die Hilfe örtlicher Vereine nötig ist, was auch eine große Öffentlichkeit in die Arbeit einbezieht. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten zu verdeutlichen, Berührungsängste abzubauen und einen positiven Multiplikatoreffekt in Österreich und in den Partnerländern zu erzielen. Projekttag Programm 1. Tag Anreise und Vorstellung der einzelnen Gruppen mit anschließender Besprechung 2. Tag Kennenlernen unserer näheren Umgebung, Lebensumstände und Volksgruppen im Burgenland/Österreich 3. Tag Die Gemeinsamkeiten in unserer Geschichte und Kultur 4. Tag Exkursion nach Wien: Schmelztiegel der „Monarchievölker“ 5. Tag Volksgruppenpolitik der EU und die Umsetzung im Burgenland - Vergleiche der Volksgruppenpolitik in den Ländern unserer Partner – Diskussionsforum mit örtlichen Politikern 6. Tag Arbeitsgruppen erheben Meinungen und Klischees über die Länder unserer Gastschüler und umgekehrt. Projektpräsentation und Abschlussabend 7. Tag Abschlussbesprechung – Botschaften an die Regierungen aller beteiligten Länder Schulpartnerschaft: „Zukunftsperspektiven Jugendlicher im Vergleich (Interkulturelles Lernen)“ Österreichische Schule: Kontaktperson: Mag. Heidrun Senger Partnerschule: Projektgruppe: Zeitraum: Unterbringung Vorbereitungen: 36 HBLA Murau Grössingerstr. 7 8850 Murau @:[email protected] Petöfi Sándor gimnázium 5650 Mezöberény Ungarn 15 ungarische Schüler/innen und 1 Lehrer 1.Oktober – 5. Oktober 2001 Heim Kontakte mit der Partnerschule seit 1998/99. Bereits durchgeführte Aktivitäten: Exkursion zur Vorbereitung des Projektes Beispiele verschiedener Schularten Programm Projekttag Programm 1. Oktober Ankunft der Partnerklasse 2. Oktober Themenschwerpunkt „Schule“ Arbeitszeiten jeweils 7.50 – 13.05 - Schulrundgang - Einteilung in Arbeitsgruppen (ca. 7 Schüler pro Gruppe) - Gegenseitigen Vorstellen der eigenen Schule; Ausbildungsschwerpunkte; unterschiedlicher Lehrplan im selben Fach (z.B. Mathematik); unterschiedlicher Fächerkanon - Motivation eine höhere Schule bzw. diesen Schultyp zu besuchen - Was verstehe ich unter Bildung, welchen Stellenwert hat sie für mich? - Welche Schwerpunkte setze ich für mich in meiner Ausbildung? Nachmittag: Stadtführung 3. Oktober Themenschwerpunkt: „Außerschulisches Leben, Freizeitgestaltung“ - Erarbeiten eines Wochenplans; ungarische Schüler leben in einem Internat, österreichische Schüler sind Großteils „Fahrschüler“ - Bildungsmöglichkeiten in der Freizeit: Musikschule, Volkshochschule, ... - Vereinsleben: Musik, Landjugend, Sportverein, Kirche - Familienleben - Wie kann ich aktiv das Freizeitangebot in meiner Heimatgemeinde gestalten? Nachmittag: Gestaltung nach eigenem Interesse, Besuch bei den österreichischen Gastschüler/innen 4. Oktober Themenschwerpunkt: „Meine Verantwortung als Staatsbürger“ - unpolitische Jugend: Vorurteil oder Realität - „Wenn ich Minister wäre“: Aufteilung in verschiedene Ressorts“ - Zusammenfassung der dreitägigen Arbeit Nachmittag: Exkursion in die nähere Umgebung mit Besuch des Holzmuseums. Abend: Besuch der Generalprobe der Aufführung „Die schöne Helena“ der Theaterrunde Murau in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Murau und jeunesse. 5. Oktober Abfahrt Internationale Schulpartnerschaft: „Europa wächst“ Österreichische Schule: Kontaktperson: Mag. Irene Sajer Partnerschule: Kontaktlehrerin: Mag. Maria Tschokel BORG Bad Radkersburg Neubaustrasse 9 8490 Bad Radkersburg @: [email protected] http://www.borg-radkersburg.stsnet.at/ Tolnai Lajos gimnazium Rakoci ut. 555 7064 Gyönk Ungarn http://www.dasan.de/gyoenk Projektgruppe: 22 ungarische Schüler/innen und 2 Lehrer Zeitraum: 3. April – 5. April 2002 37 Beispiele verschiedener Schularten Unterbringung Heim Vorbereitung Kontakte mit der Partnerschule seit Wintersemester 2000; das Projekt „Europa wächst“ (Teil I) wurde im Schuljahr 2000/01 durchgeführt. Die österreichische Kontaktlehrerin war im Auftrag des bm:bwk als Lehrerin an der ungarischen Schule tätig und führt das Projekt in Kooperation mit ihrer Nachfolgerin sowie der Direktion durch. Ausblick Die Schulpartnerschaft zwischen den beiden Gymnasien soll mit diesem Projekt inhaltliches Gewicht bekommen, Teamarbeit soll als Wesen europäischer Zusammenarbeit erkannt werden; Theorie und Praxis der EU erfahren werden. Lernziele Die ungarischen Schüler/innen - erkennen die EU als Verband ihrer Mitglieder zur Schaffung gemeinsamer Normen im Gegensatz zu einem Europa der Vaterländer oder einer Konföderation; - lernen die Organisationsstruktur kennen; - unterscheiden die Begriffe „national“, „International“, „multinational“, „supranational“, „bilateral“, „inter-governmental“ - erarbeiten die rechtlichen Grundlagen und die Verfahrensweisen der EU; - erarbeiten die Grundlagen des EU-Haushalts / Einführung der gemeinsamen Währung; - untersuchen die sozialen und wirtschaftlichen Erwartungen ihrer Umgebung - werden von der Partnerschule informiert, wie sich Österreichs EU-Beitritt auf die Thermenregion ausgewirkt hat; - erkennen die Bedeutung von Teamarbeit über einen engen lokalen Bereich hinaus; - üben verstehendes Lesen von Fachpublikationen und Zeitungen - erarbeiten eine fundierte Meinung zum Themenkreis Die österreichischen Schüler/innen: - erörtern die Auswirkungen des EU-Beitritts auf ihre Umgebung; - diskutieren über die Osterweiterung und deren mögliche Auswirkungen auf Österreich und im besonderen auf die Region Bad Radkersburg; - informieren über geförderte EU-Programme für Schüler/innen wie z.B. Wettbewerbe, Schüler/innenaustausch, kulturelle Events, etc. - erforschen die historischen Gemeinsamkeiten zwischen Ungarn und Österreich - präsentieren und erörtern Literatur zum Thema EZU in der Bibliothek der Schule - besprechen die unterschiedliche wirtschaftliche Nutzung der heißen Quellen und ihrer Thermenkultur im Komitat Tolna im Bezug zur südoststeirischen Thermenregion - besuchen gemeinsam mit Gastschüler/innen die Therme in Bad Radkersburg Methodisch-didaktisch vorbereitende Vorgangsweise in beiden Gymnasien - 38 Arbeitssitzungen in der Freizeit der Schüler/innen, aber auch Einbeziehung des Themas in den Unterricht Fächerübergreifende Arbeit mit den Kollegen von Geschichte, Geographie Informationsbeschaffung über das Internet Kontaktaufnahme mit der Partnerschule mittels E-mail Wissensvertiefung in Gruppenarbeit und Workshops, gegenseitige Besuche der Partnerschulen Beispiele verschiedener Schularten - Unterstützt wird die Arbeit durch die Kooperationsstelle für bilinguale Schulen in Wien, die die Europäische Akademie Wien, die Aktion „Zeitung in der Schule“ in Wien, und das Verbindungsbüro der Europäischen Kommission in Budapest. Programm Projekttag Programm 1. Tag Ankunft der ungarischen Gruppe, Abendessen Gemeinsamer Stadtspaziergang und gemütliches Beisammensein der Partnerklassen Workshop und Vorbereitung der Präsentationsthemen: „Ungarische Landwirtschaft und deren Probleme“ „Thermaltourismus in Ungarn“ 2. Tag Nachmittags: Bärlauchwanderung in den Auen der Umgebung, Kennenlernen der heimischen Flora Abendprogramm: - Referate der ungarischen Schüler/innen in deutscher Sprache zu folgenden Themen: „Die ungarische Landwirtschaft und deren Probleme“ und „Thermaltourismus in Ungarn“. - Die Tanzpädagogin Ursula Fürst gestaltet ein Tanzprogramm mit den beiden Partnerklassen zum Thema „Tänze in der EU“ - Buffet der 7a Klasse für die Gäste, Ausklang 3. Tag Abreise über Graz Führung durch das Schloss Eggenberg 39 Praktische Hinweise Praktische Hinweise Qualitätsmerkmale Fördernde Bedingungen In der Reflexion internationaler Projekte weisen Lehrkräfte besonders auf die Bedeutung ihrer persönlichen Motivation sowie ihr Vertrauensverhältnis zur Lehrkraft der Partnerschule hin. Motivation und Vertrauen bilden gewissermaßen die Grundlage der internationalen Kooperation. Darüber hinaus werden als wichtigste Faktoren einer qualitativ zufriedenstellenden Schulpartnerschaft angegeben: - das Ausmaß, in dem es gelingt, die Projektaktivitäten mit dem regulären Unterricht in Einklang zu bringen (sonst droht nicht nur eine zusätzliche Arbeitsbelastung, die sich auf Dauer negativ auswirkt, sondern auch eine Vernachlässigung der herkömmlichen pädagogischen Aufgaben); - die Entwicklung eines LehrerInnenteams in der eigenen Schule, das professionell agiert und dabei Freude an der Kooperation hat (andernfalls ruht die Last der Schulpartnerschaft auf einer einzigen Person, deren Reflexionspotential meist nicht den komplexen Anforderungen der interkulturellen Kooperation genügen; außerdem sind fächerübergreifende Ansätze, die sich in der Praxis des Projektunterrichts bewährt haben, nicht möglich) - die Motivation der Schüler/innen, sich auf Unbekanntes einzulassen; - die soziale Dynamik in der Projektklasse, die die notwendige Offenheit gegenüber einer anderen Gruppe zulässt; - die Unterstützung einer Schulleitung, die erkennt, dass nicht nur die Projektklasse sondern die ganze Schule von internationalen Initiativen profitieren kann; - das Einbeziehen der Eltern, die in vielfältiger Weise als Ressource dienen können (Fremdsprachenkenntnisse, Unterbringung von Schüler/innen und Lehrer/innen, Reisebegleitung, Programmgestaltung, etc.) und - das Interesse, das bei der Gemeinde sowie örtlichen Einrichtungen und Firmen geweckt werden kann (Hilfe bei der Programmgestaltung, Arbeits- und Begegnungsräume, finanzielle Mittel, Informationsmaterial, etc.) Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die interkulturellen Aspekte von Schulpartnerschaften (und die daraus resultierenden Unsicherheiten, Bedenken und Widerstände) große Ansprüche an alle Beteiligten richten. Die Herausforderung besteht darin, sich auf das Abenteuer eines komplexen Bildungsprozesses einzulassen, die eigenen Grundwerte und das eigene Verhalten im Spiegel einer anderen Kultur zu reflektieren und sich letztendlich mit sich selbst zu konfrontieren: „Austausch als Form des Lernens und Lehrens ist für die am Lernprozess beteiligten Kinder und Erwachsenen im Wesentlichen ein Schlüssel zur Welt und zu sich selbst“40. CH Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit (Hrsg.): RECTO VERSO. Die Austauschkartei für Primarschulen. Solothurn 1998, Kap. 2.1.) 40 40 Praktische Hinweise Hemmende Faktoren Die vielfältigen Erfahrungen zeigen, dass es besonderer Impulse und Hilfestellungen bedarf, um langfristige Ost-West Schulpartnerschaften zu initiieren bzw. qualitativ weiterzuentwickeln. Folgende Probleme kennzeichnen die Praxis: - Vorurteile und Fehlinformationen in westeuropäischen Ländern verhindern oft partnerschaftliche Beziehungen; - für viele Schulen in Mittel- und Osteuropa ist es sehr schwierig Partner „im Westen“ zu finden, da das Interesse anfänglich weitgehend einseitig ist; - Authentische Informationen über Kultur und Lebensweise in Mittel-/Osteuropa sind oft schwer zugänglich; - In westeuropäischen Ländern gibt es beinahe keine Kenntnisse mittel- und osteuropäischer Sprachen. Selten werden Polnisch, Russisch, Tschechisch oder Ungarisch als Freifach gelehrt; - Die Kommunikation erweist sich in vielerlei Hinsicht für osteuropäische Schulen (Ausstattung der Schulen, Knappheit finanzieller Mittel und Unerfahrenheit der Lehrkräfte) als schwierig; - Die Unterschiede in bezug auf „Schule“, „Unterricht“, „Unterrichtsstil“, „Lernziele“ sind oft beträchtlich. Traditionen des „Projektunterrichts“ fehlen in osteuropäischen Ländern völlig, auch in zahlreichen westeuropäischen Ländern stehen sie im Gegensatz zum alltäglichen Unterricht. Partnerschaftliche Kooperation Partnerschaft braucht Zeit „Partnerschaft“ ist eine Qualität, die in der Verantwortung aller beteiligten Schulen liegt. Sie ist nur in langfristiger Zusammenarbeit zu verwirklichen und bedarf der systematischen Förderung aller Akteure der Schulgemeinschaft. Partnerschaftliches Lernen braucht wechselseitiges Vertrauen, das sich nur langfristig entwickeln und vertiefen kann. Erfahrungen zeigen, dass internationale Bildungsprojekte langfristig geplant werden müssen, um tatsächlich zu zufriedenstellenden Ergebnissen kommen zu können. Kooperationen zwischen Schulen benötigen etwa ein Jahr für das gegenseitige Kennenlernen von Schüler/innen, Schule und Land bevor Schüleraustausch sinnvoll erscheint. Soll die Themenauswahl nicht einseitig definiert sondern kooperativ vorgenommen werden, so sind – auch bei Verwendung elektronischer Medien – mehrere Wochen dafür einzuplanen. Ebenso brauchen begleitende Reflexion und Evaluation, die Erfahrungen erst zu Bildung machen, ausreichend Zeit. Gleichwertigkeit der Partner „Partnerschaften“ brauchen vielfältige Unterstützung und Förderung, wie etwa rechtliche Rahmenbedingungen, curriculare Verankerung, Zustimmung der Schulbehörden, Zugang zu Unterrichtsmaterialien und Kommunikationswegen und finanzielle Mittel. Obwohl es sich in der Praxis als schwierig erweist, auch in organisatorischer und finanzieller Hinsicht Gleichwertigkeit zwischen den Partnern herzustellen, lohnt sich doch der Versuch, Beiträge und Unterstützung partnerschaftlich einzubringen. Dabei geht es nicht um eine exakte Aufteilung von Kosten, sondern um der jeweiligen Landessituation angepasste Formen der Beteiligung (Freistellung von Lehrer/innen, Seminarorte, rechtliche Unterstützung usw.). Nach Möglichkeit sollten beteiligte Länder die Verantwortungen und das Engagement miteinander vereinbaren. 41 Praktische Hinweise Gemeinsame Verantwortung Die Gestaltung einer Schulpartnerschaft soll in gemeinsamer Absprache vereinbart werden, damit den spezifischen Bedürfnissen aller Beteiligten Rechnung getragen werden kann. Erfahrungen zeigen, dass Partnerschaftlichkeit und Stabilität von Schulkooperationen dann entstehen, wenn alle am Bildungsprozess Beteiligten (Lehrer/innen und Schüler/innen aus Ländern des Südens und des Nordens) an der Entwicklung des pädagogischen Konzepts mitwirken. Durch die Einbindung in alle wichtigen Entscheidungen entwickeln sich Identifikation mit den gemeinsamen Zielen und Motivation zur Zusammenarbeit. Partizipation Partnerschaft und Partizipation sind eng miteinander verknüpft. Das Prinzip der „Partnerschaft“ zwischen Schulen verschiedener Kontinente baut auf der Qualität der Partizipation von Schüler/innen und Lehrer/innen in ihrer jeweiligen eigenen Schule. Gemeinsame Themen Bildungskooperationen brauchen einen inhaltlichen Fokus, um den sich die Zusammenarbeit der Schulen organisiert. Erfahrungen zeigen, dass Themen, die für alle Beteiligten relevant sind, wie etwa „Alltag und Familie“, „Europa“, „Menschenrechte“, „Ökologie“, „Frieden“, „Zukunft“, „Demokratie“, „Kunst“, „Bildung“ aber auch „Tourismus“, „wirtschaftliche Entwicklung“ und „Architektur“ sich am besten eignen. Fächerübergreifende Kooperation Die Nachhaltigkeit mit Enthusiasmus begonnener Projekte kann durch fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen gesichert werden, insbesondere dann wenn auch Direktion und Elternvertretung die Partnerschaft unterstützen. Die Verankerung im Schulprogramm trägt zur Stabilität von Partnerschaften bei. Didaktische Vielfalt Internationale Projekte brauchen je nach gesellschaftlicher und kultureller Situation unterschiedliche didaktische Ansätze. Was in einem Wiener Gymnasium als akzeptables pädagogisches Handeln akzeptiert wird, kann schon Schüler/innen in Sarajevo entmutigen, was Jugendliche in der Ukraine bewegt, lässt Kids in Salzburg kalt, usw. In jedem Falle: es gibt kein richtiges oder falsches Unterrichten –aber Kooperation mit Lehrer/innen aus anderen Ländern kann neue Ideen und den Mut erzeugen, andere Lernformen auszuprobieren. Vielfalt der Sprachen Was für Schulpartnerschaften allgemein gilt, kann auch für Partnerschaften mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa empfohlen werden: Die Kommunikation soll im Mittelpunkt stehen, deshalb sollten neben der Arbeitssprache auch andere Sprachen verwendet werden, die entweder in der Schule unterrichtet werden oder in der multikulturell zusammengesetzten österreichischen Klasse sowieso gesprochen werden. 42 Praktische Hinweise „Message“ statt Medium Nicht die technologische Potenz neuer Kommunikationstechnologien macht die Qualität internationaler Bildungskooperationen aus, sondern der transportierte Inhalt. Obwohl zunehmend mehr Schulen über E-mail-Zugänge verfügen, die Kommunikation direkter und schneller machen, sollte dieses Medium nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Traditionelle Formen der Korrespondenz (Briefe und Pakete) haben als verlässliche Kommunikationsmittel längst nicht ausgedient. Besonderheiten von „Ost-West Kooperationen“ Eigentlich unterscheiden sich Partnerschaftsprojekte mit Schulen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa nicht von Kooperationen mit Schulen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. In jedem Fall arbeiten Schüler/innen aus verschiedenen Ländern miteinander an einem gemeinsamen Thema, treten miteinander in Kontakt, wenden Fremdsprachenkenntnisse auch außerhalb des Klassenzimmers an und tauschen Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Unterricht miteinander aus. Durch die konkrete und direkte Erfahrung und pädagogische Reflexion können Gemeinsamkeiten, Unterschiede und auch weitere, zukünftige gemeinsame Fragestellungen und Anliegen deutlich werden, deren Diskussion auf europäischer Ebene sinnvoll erscheint. Die Besonderheiten von Schulpartnerschaften mit Schulen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa entstehen also weniger aus den Inhalten oder Formen der Projekte. Sie sind in erster Linie auf die sehr unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in den beiden Teilen Europas zurückzuführen und werden durch mangelndes wechselseitiges Wissen, Defizite an direkter persönlicher Erfahrung sowie die fehlende Tradition der Zusammenarbeit (auch) auf schulischer Ebene noch verstärkt: - Die Lehrpläne im „Westen“ wie im „Osten“ hatten ihren geschichtlichen, geographischen und kulturellen Schwerpunkt jeweils im eigenen Territorium. So sind zum Beispiel die US-amerikanischen Bundesstaaten westeuropäischen Schüler/innen vertrauter als die Namen der unabhängigen Teilrepubliken Russlands ... - Jahrzehnte der gegenseitigen Abschottung haben bewirkt, dass zwar Englisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch an österreichischen Schulen unterrichtet werden, nicht aber – von wenigen Ausnahmen abgesehen – die Nachbarsprachen Ungarisch, Slowakisch, Tschechisch oder Slowenisch; - Schulkontakte wurden bis 1990 vorwiegend unter dem Aspekt des Fremdsprachenlernens gesehen und deshalb fast ausschließlich mit England oder Frankreich entwickelt; - viele österreichische Kinder und Jugendliche haben Ferien auf Chalkidike, in Bibione, Palma di Mallorca oder in Brighton verbracht, tatsächlich waren erst wenige in Banska Bystrica, Pecs, Brno oder Ptuj; - Schüleraustausch und internationale pädagogische Zusammenarbeit waren auch zwischen den osteuropäischen Ländern sehr selten; ... Ein weiteres Spezifikum, das insbesondere bei grenznahen Partnerschaften Bedeutung hat, ist die gemeinsame Geschichte, die Österreich und seine Nachbarländer verbindet. Die Ambivalenz aus „prinzipieller Zusammengehörigkeit der regionalen Bevölkerung diesseits und jenseits der Staatsgrenze“ und der „mentale(n) Ostgrenze, (die) nach wie vor als Orientierungsrahmen zur Beschreibung der sozialen Umwelt in Alltagskontexten dient“41, stellt auch für schulische Kooperationen eine pädagogische Herausforderung dar, der gesondert Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Heintel, Martin/Liebhart, Karin/Pribersky, Andreas/Weixlbaumer, Norbert: Die österreichische Ostgrenze. Zur Dynamik mentaler Grenzziehungen, Seite 118. In: Fremdbilder – Feinbilder – Zerrbilder. Zur 41 43 Praktische Hinweise Aus den genannten Gründen gewinnt die interkulturelle Dimension von Schulprojekten mit Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa besondere Bedeutung. Die hier beschriebenen Aspekte können als Anregung für eine intensivere Beschäftigung in der Praxis dienen – sie sind jedoch keineswegs vollständig. Stereotypen und Vorurteile Ebensowenig wie es eine geschlossene Kultur oder einheitliche Lebensweise in „Westeuropa“ gibt, sind die Gesellschaften in „Osteuropa“ nicht uniform. Aufgrund Jahrzehnte langer stereotyper Medienberichte sind jedoch relativ undifferenzierte Bilder von tatsächlich vielfältigen Lebensformen entstanden. Generelle Unterschiede, die wir etwa zwischen Italien und Deutschland wahrnehmen, gibt es auch in Osteuropa: Polen ist nicht gleich Ungarn, die slowakische Kultur ist nicht mit der slowenischen gleichzusetzen. Auch innerhalb eines Landes muss differenziert werden. Das gesellschaftliche und kulturelle Klima in der Hauptstadt unterscheidet sich meist sehr von Lebensformen in Kleinstädten oder im ländlichen Raum. Eigenschaften, die mit einem Land assoziiert werden und seinen Einwohnern zugeschrieben werden, erweisen sich bei näherer Betrachtung meistens als Vorurteile, die die offene Kommunikation behindern. Interkulturelles Lernen beschäftigt sich mit der Differenzierung der Wahrnehmung und mit der Veränderung von statischen Sichtweisen, die zwar eine stützende Funktion für die eigene verunsicherte Identität haben, aber dem noch nicht bekannten Partner gegenüber unangemessen sind. Internationale Schulpartnerschaften sind ein geeigneter Rahmen, sich und dem Partner grundlegende (menschliche) Fragen zu stellen. Dafür gibt es Anlässe genug: in der Schule, bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, beim gemeinsamen Essen, bei der Gastfamilie, beim Ausflug, beim Fernsehen oder beim Spielen. Unterschiede in den Bildungssystemen42 Bei der Gestaltung internationaler Unterrichtsprojekte sind die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die die jeweiligen Schulsysteme festlegen, zu beachten. Diese erstrecken sich vom unterschiedlichen Fächerkanon bis zu den einzelnen Curricula, von der Rolle der Schulleitung bis zum Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum des Lehrers, von den Verantwortungen der Schulbehörden bis zur Mitbestimmung der Eltern. Dabei ist es keineswegs so, dass die Schulsysteme unserer Nachbarländer von starker Zentralisierung gekennzeichnet sind und deshalb der einzelnen Schule wenig autonomen Spielraum beimessen – im Gegenteil: die Gemeinde als Schulerhalter und der Schulleiter als pädagogischer und wirtschaftlicher Manager tragen zu großen Teilen die Verantwortung für das Funktionieren der Schule. Die gegenwärtigen Entwicklungen sind von einer außerordentlichen Dynamik gekennzeichnet, die zwar von Land zu Land Wahrnehmung und diskursiven Konstruktion des Fremden. Liebhart, Karin/Menasse, Elisabeth/Steinert, Heinz (Hrsg.). Klagenfurt 2002. 42 Folgende vergleichenden Studien über die Bildungssysteme (insbesondere unter dem Aspekt der Deregulierung) geben detailliert Auskunft über die Entwicklungen in Österreichs Nachbarländern: Halász, Gábor: The changes of system regulation in school education in Hungary. National Institute of Public Education. Budapest, 1998 Hendrichova, Jana/Bacik, František/Svecova, Jana/Slavikova, Lenka: Intergovernmental roles in the delivery of education services in the Czech Republic. Prague 1998 Obdrzalek, Zdenek Gavora, Peter: Comparative Analysis of Decentralisation Policies and its Results in Central European Countries. National Report for Slovakia. Bratislava 1998. Pecek, Mojca: Regulation policy in the Slovene education system. Ljubljana 1999. 44 Praktische Hinweise unterschiedliche Schwerpunkte hat, insgesamt aber von den Herausforderungen der Demokratisierung, der Öffnung gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft sowie der Verbesserung der Schulqualität und der Effektivität bestimmt wird. Der Vergleich der jeweiligen Schulsysteme kann – so er nicht bloß bei einer schematischen Darstellung bleibt – sondern sich mit den Schulalltag bestimmenden Fragen beschäftigt, sehr interessant und eine ergiebige Quelle wechselseitigen Lernens sein. Der Status des Lehrers In den ehemals kommunistischen Ländern erfüllte der Lehrer eine wichtige gesellschaftliche und intellektuelle Rolle, die wesentlich zur Qualität der Bildung beitrug.43 Freilich agierte der Lehrer im Sinne eines Systems, das den Unterricht nicht an der individuellen Förderung des Einzelnen orientierte sondern der frontalen Wissensvermittlung den Vorzug gab. Mit der veränderten Situation, die neue Inhalte und methodisch-didaktische Ansätze erfordert, um der Entwicklung von professionellen und persönlichen Kompetenzen der Schüler/innen gerecht zu werden, geraten Lehrkräfte unter Zugzwang: sie sollen für eine offene, demokratische und marktwirtschaftliche Gesellschaft erziehen, verfügen aber über keine den neuen Bildungszielen entsprechende Ausbildung. Zudem hat der Lehrberuf in weiten Teilen Osteuropas stark an Ansehen verloren, was sich unter anderem in niedrigen oder sogar unregelmäßig ausbezahlten Gehältern niederschlägt. Viele Pädagogen waren deshalb gezwungen, ihren Qualifikationen entsprechend in andere Berufe zu wechseln und verdienen ihren Lebensunterhalt als freiberufliche Dolmetscher und Übersetzer, Reiseführer, Projektmanager oder im Handel. Da das Einkommen als Lehrer/in allein oft nicht ausreicht, arbeiten viele Pädagogen zusätzlich in anderen Berufen. Bei der Zusammenarbeit mit Lehrkräften aus den Nachbarländern können die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen großen Einfluss auf die Gestaltung des gemeinsamen Unterrichtsprojektes haben. Es ist deshalb ratsam, auch den Dialog über diesen sensiblen Bereich zu suchen, um das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Im Klassenzimmer Die Qualität der Ausstattung von Schulen in Österreich ist vergleichsweise homogen, was in vielen Ländern Mittel-, vor allem aber Ost- und Südosteuropas nicht der Fall ist. Da gibt es einerseits Schulen, die über den letzten technischen Standard wie Internet, Beamer, Computerklassen, usw. verfügen, andererseits mangelt es in vielen Schulen an der Grundausstattung wie Kopierer oder Arbeitsmaterialien. In manchen Regionen Ostund Südosteuropas erschweren renovierungsbedürftige Gebäude, häufiger Stromausfall, fehlende Heizung oder Wassermangel den Schulbetrieb. Was das Wissen anbelangt, so stellen österreichische Lehrer/innen immer wieder fest, dass Schüler/innen aus unseren Nachbarländern vergleichsweise mehr über Österreich wissen als umgekehrt. Das mag mit dem hohen Stellenwert der Allgemeinbildung in Ungarn oder Tschechien zu tun haben, sicherlich aber auch mit der Attraktivität des höheren Lebensstandards in einem EU-Mitgliedsstaat. Neben aller berechtigten Kritik, die gegenüber den Bildungssystemen Osteuropas ausgedrückt worden ist, muss auch der hohe Stellenwert der Bildung in Betracht gezogen werden: Die Qualität der osteuropäischen Bildungssysteme lässt sich nicht nur an den Bildungseliten (Wissenschaftler und Künstler) ermessen, sondern auch an den allgemeinen Grundkompetenzen, die vermittelt wurden. So gab es etwa in der ehemaligen Sowjetunion keinen nennenswerten Analphabetismus. 43 45 Praktische Hinweise Traditionelle Lehr- und Lernformen bestimmen oft den Unterricht im „osteuropäischen Klassenzimmer“, frontaler Vortrag und passives Zuhören sind aufeinander eingespielt. Das Interesse an anderen methodischen Zugängen ist zwar weit verbreitet, ihr Einsatz in der Schule aber meist ungewohnt. Tatsächlich braucht auch ein Lehrer, der seine Kompetenz bislang durch detailreiches Wissen gezeigt hat, viel Mut, Methoden offenen Lernens einzuführen. Das neue Rollenverständnis, das den Lehrer vom (unantastbaren) Wissenden zum (kritisierbaren) Organisator von Lernanreizen macht, ist im jeweiligen Klima der Schule nicht leicht zu verwirklichen. Keinesfalls aber sollte man davon ausgehen, dass die „Methoden aus dem Westen“ der Weisheit letzter Schluss sind und deshalb direkt in andere Zusammenhänge übertragbar sind. Vielmehr gilt es, gegenüber der pädagogischen Arbeit im „anderen Klassenzimmer“ Neugierde zu entwickeln, zu beobachten und kollegiale Fragen zu stellen. Das gemeinsame Bildungsprojekt kann – für Lehrer/innen und Schüler/innen – als guter Anlass dienen, das eigene, selbstverständlich gewordene Verhalten in der Schule zu reflektieren und eine neue Form der Teamarbeit auszuprobieren. In jedem Fall gilt: je mehr man über die Situation in der Partnerschule weiß, desto leichter ist es, mit Verständigungsschwierigkeiten oder differierenden Projektvorstellungen umzugehen. Die Eltern Insbesondere bei Schülerbegegnungen, die von Volksschulen, Hauptschulen oder Klassen der AHS-Unterstufe durchgeführt werden, spielen die Eltern auf beiden Seiten der Grenze eine besondere Rolle. Oft sind ihre Kinder zum ersten Mal ohne elterliche Begleitung im Ausland; häufig nehmen Eltern als Gastfamilien auch indirekt an der Schulpartnerschaft teil. In der Praxis zeigt sich, dass die persönlichen nachbarschaftlichen Erfahrungen der Erwachsenen oft nicht ausgeprägter sind als die der Schüler/innen. Umso wichtiger ist es für die pädagogisch Verantwortlichen, auch Möglichkeiten der Vertrauensbildung bei den Eltern mitzudenken bzw. die Eltern in Planung und Durchführung des Projekts einzubeziehen. Interkulturelle Erfahrungen, die – und sei es nur für wenige Tage - durch das Mitleben der Schüler/innen in einer Gastfamilie gemacht werden, sind besonders wertvoll, weil sie einen unmittelbaren und konkreten Einblick in eine andere Lebenswelt vermitteln. Die Einrichtung der Wohnung, die Spielsachen der Kinder44, das Essen, das anders schmeckt als zu Hause und die Übernachtung in einem fremden Bett können als Anlässe für Gespräche dienen, in denen der Vergleich mit der eigenen Lebenswelt angeregt wird. Interessante Diskussionen können auch über das unterschiedliche Verständnis von „Gastfreundschaft“ geführt werden. Hier treten nicht nur häufig Gegensätze zwischen „Ost und West“ sondern auch zwischen städtischen und ländlichen Lebensformen, die das Verhältnis zwischen Individuum und Familie unterschiedlich gewichten, auf45. Vgl. dazu: Nauvovic, Slobodan, Jovanovic, Miroslav (ecs.) Childhood in South East Europe, Belgrade – Graz 2001 45 In weiten Teilen Südosteuropas ist der „Gast“ eng mit der „Ehre der Familie“ verbunden und es gilt als unhöflich, den Besucher auch nur für wenige Augenblicke allein zu lassen. Dieses Verständnis führte einmal unter anderem dazu, dass sich rumänische Gasteltern während des Aufenthaltes österreichischer Jugendlicher in ihrer Stadt Urlaub nahmen, um sich ganz ihrem jungen Gast widmen zu können – was auf der anderen Seite zu einem Gefühl der Einengung geführt hat ... 44 46 Praktische Hinweise Vorbereitung einer Schülerbegegnung46 Schriftliche Korrespondenz Vor interkulturellen Jugendbegegnungen ist es sinnvoll, schriftliche Kontakte zu initiieren, die zu einem ersten Kennenlernen der Partner führen sollen. Briefe – ob per Post befördert oder durch moderne Informationstechnologie übertragen – unterstützen Jugendliche dabei, - Hemmungen, sich in einer Fremdsprache zu verständigen, abzubauen, - sich selbst darzustellen und sich Gedanken über das Mitteilenswerte aus dem eigenen Leben zu machen, - sich mit dem eigenen Land und seiner Kultur zu beschäftigen, - sich mit dem Partnerland zu beschäftigen, - zu realisieren, dass das Bild über das eigene und das Partnerland stark von den Sichtweisen nationaler Medien geprägt ist - traditionelle (wenngleich auch vielfach kaum mehr gebrauchte) und moderne (noch selten für persönliche Kontakte genutzte) Kommunikationsmittel auszuprobieren. Erfahrungen zeigen, dass Koordination und Anleitungen zur Kommunikation durch die Lehrperson den Jugendlichen helfen, die ersten Unsicherheiten beim Briefe Schreiben zu überwinden. Sinnvoll erscheint ein Austausch einer Liste der beteiligten Schüler/innen (mit Angabe der persönlichen Adresse, des Alters, des eigenen Geschlechts und das des gewünschten Partners, der möglichen Kommunikationssprache/n), die eine Zuordnung der Korrespondierenden erleichtert. Die von den Schüler/innen oft gestellte Frage „Und - was sollen wir schreiben?“ sollte für die Schülergruppe zum Ausgangspunkt einer Untersuchung und Sammlung interessanter Themen gemacht werden („Was möchte ich mitteilen?“ „Was könnte die Partner/innen interessieren?“, „Was möchte ich von meinen Partner/innen wissen?“). Im Vordergrund soll hier der inhaltliche Wert der Kommunikation stehen, nicht bloß die Technik des Mediums, das E-Mails versenden kann. Materialien zur Landeskunde Ebenfalls der Vorbereitung einer internationalen Begegnung dient das Sammeln von Material mit dem das eigene Land präsentiert werden kann. Bewährt hat sich dabei ein „brain-storming“, bei dem die Klasse Ideen sammelt, was dargestellt werden sollte und in welcher Form dies geschehen soll. Die Schüler/innen werden angeregt, sich mit dem eigenen Land auseinanderzusetzen: Kunst (Malerei, Literatur, Musik, Tanz), Geschichte (historische Beziehungen zum Partnerland), Alltagskultur (Architektur, Ernährung, Mode), Geographie (landschaftliche Besonderheiten, Naturparks), Wirtschaft (z.B. Tourismus) oder Sport (bekannte Sportler/innen) bieten Ansatzpunkte zur Gestaltung eines Mosaiks der eigenen Kultur. Zur Darstellung eignen sich Posters (die man in Reisebüros bekommen kann), Ansichtskarten (von Naturschönheiten, Politikern, historischen Persönlichkeiten), Fotos (z.B. vom Schulgebäude, von der Klasse oder Schülergruppen), Gedichte wichtiger Dichter/innen (mit eigener Übersetzung) und Rezepte (Apfelstrudel, Gulyàs, Powidltascherl) oder Kostproben nationaler Spezialitäten (Käse, Früchte, Süßigkeiten). Die Sammlung der „Materialien zur Landeskunde“ sollte von der Diskussion um nationale Zahlreiche Beispiele zur Gestaltung internationaler Jugendbegegnungen finden sich in: Bürger, Hermann/Gruber, Bettina/Wintersteiner, Werner: Erziehung zur interkulturellen Verständigung. Handbuch der europäischen Jugendakademie. bm:bwk (Hrsg.). Innsbruck 2002 - Fennes, Helmut/Hapgood, Karen: Intercultural Learning in the Classroom – Crossing Borders. Cassell. London 1997 - Fennes, Helmut/Gruber, Bettina/Larcher, Dietmar/Radnitzky, Edwin/Wintersteiner, Werner Grenzübergänge – Schulkontakte als interkulturelle Begegnung. BMUK (Hrsg.), Wien 1993 46 - 47 Praktische Hinweise Stereotypen begleitet werden – es ist lohnenswert, den Unterschied zwischen Klischee und dem Bild, wie sich die Schüler/innen selbst gerne sehen, herauszuarbeiten. Vor der Abreise Kurz vor der Abreise stellt sich zumeist die Frage nach Gastgeschenken. Insofern es darum geht, „etwas Typisches“ mitzubringen bietet sich wieder ein Anlass, über Klischee und Wirklichkeit zu reflektieren und bei der Auswahl statt (teurer) traditioneller Kunsthandwerke lieber symbolische, die Kommunikation stimulierende Mitbringsel zu wählen. Eine alte (Schul-) karte, eine CD der Schulband, eine von Schüler/innen verfasste Gedichtsammlung oder ein Schülervideo über den Herkunftsort regen das Interesse der Gastgeber an, mehr über Kultur und Lebensart der Besucher zu erfahren. Durchführung einer SchülerInnenbegegnung Bei der Gestaltung von Schülerbegegnungen sind verschiedene Phasen zu beachten – Ankunft, Leben bei einer Gastfamilie (oder Unterbringung in einem Heim), gemeinsamer Projektunterricht, Gestaltung der Freizeit, Evaluation und Abschluss. Die „Beispiele verschiedener Schularten“ in dieser Broschüre berücksichtigen die genannten Phasen in der Gestaltung des Programms und widmen ihnen spezifische Aufmerksamkeit. Bei der Ankunft Nach einer meist längeren Reise ist die Ankunft im Ort der Partnerschule ein erster spannender Moment für beide Seiten. Es empfiehlt sich, diesen Moment auch zum formalen Beginn des „Programms“ zu machen. Eine offizielle Begrüßung, ein erstes persönliches Kennenlernen, ein Rundgang durch das Schulhaus, eine gemeinsame Jause können bereits jetzt zu einer angenehmen Stimmung beitragen, die sich später in einer kooperativen Arbeitsatmosphäre niederschlägt. Sind die Gäste bei Familien untergebracht, so hat es sich bewährt, Gastgeschwister und Gasteltern auch zur offiziellen Begrüßung einzuladen. Dabei können viele organisatorische Informationen geklärt und offene Fragen gestellt werden – die verantwortlichen Gasteltern bekommen (nochmals) einen genauen Einblick in das Programm des Aufenthaltes. Auch können zu diesem Zeitpunkt noch fehlende Informationen von Elternseite eingeholt werden (zB. Mobiltelefonnummern). Die Unterbringung in Gastfamilien soll den SchülerInnen einen Einblick in das alltägliche Leben ermöglichen. Soweit möglich, sollte deshalb die Familie ihren Lebensrhythmus und ihre Lebensgewohnheiten nicht ändern – mögen Mahlzeiten anders schmecken als im Land der Partnerschule, möge die Unterbringung in einem (ungewohnten) Zweibettzimmer sein, möge der Zeitpunkt der abendlichen Heimkehr früher sein als gewohnt, die Unterschiedlichkeit ist eine Dimension interkulturellen Lernens. Projektunterricht Kernelement einer SchülerInnenbegegnung ist der gemeinsame Projektunterricht. Eine gemeinsame Vorbereitung durch die Lehrerteams der Partnerschulen ist unbedingt notwendig. Dabei gilt es, thematische Schwerpunkte, Ziele, Methoden und Unterrichtssprache zu vereinbaren.47 Darüber hinaus ist aber die Verwendung der Im Grundsatzerlass zum Projektunterricht. Tipps zur Umsetzung (BM:BWK, Wien 2001) sind die besprochenen Orientierungen und praktischen Schritte im Detail beschrieben. 47 48 Praktische Hinweise Unterrichtssprache so zu planen, dass ein Höchstmass an Partizipation für die Schüler/innen möglich ist. Günstig ist es auch, den gesteigerten Bedarf an gemeinsamer Besprechungszeit mit den Kolleg/innen der Partnerschule zu planen – eine tägliche Reflexionsrunde im Ausmaß von etwa einer Stunde erlaubt eine kontinuierliche Evaluation der Begegnung bzw. eine Anpassung des Programms an die jeweilige Situation. Evaluation Die begleitende Evaluation dient dazu, die Begegnung der Schüler/innen systematisch auf ihre pädagogische Qualität hin zu überprüfen und die Voraussetzungen für eine eventuelle Adaptierung des Programms zu schaffen. Informationen können dafür nicht nur die verantwortlichen Lehrkräfte liefern, sondern natürlich auch Schülerinnen und Schüler, Eltern und nicht direkt einbezogene Kolleg/innen aus dem eigenen Lehrkörper. Ein Ansatz, der sich in vielen Auswertungsprozessen bewährt hat, ist das Projekttagebuch – sowohl für Schüler/innen als auch für Lehrer/innen. Ein bis zweimal täglich sollte Zeit vorgesehen werden, Beobachtungen, Erfahrungen und Handlungen zu protokollieren und um persönliche Eindrücke, Gefühle, Erwartungen, Ideen usw. zu ergänzen.48 Die kontinuierlich vorgenommenen Aufzeichnungen ergeben ein authentisches Informationsmaterial, auf das bei Auswertungsrunden zurückgegriffen werden kann. Stimulierend wirkt eine Feedback-Wand, also ein Plakat, das während des gesamten Aufenthaltes an einem bestimmten Platz hängen bleibt und allen Beteiligten die Möglichkeit zur Meinungsäußerung bietet: „Ich wünsche mir, dass die Schüler langsamer sprechen“, „ich verstehe den Dialekt nicht so gut“, „Ich möchte gerne ein Volleyballspiel des internationalen Schülerinnenteams gegen die Lehrer vorschlagen“ usw. In der zeitlichen Mitte der Schülerbegegnung hilft ein Persönlicher Wetterbericht, die Meinungen und Gefühle von Schüler/innen und Lehrer/innen zusammenzubringen. Man beginnt den Tag zum Beispiel mit einem Sesselkreis und jeder kann sagen, wie sein persönlicher „Wetterbericht“ aussieht. Dabei kann es zu Äußerungen kommen wie: „Die Wolken, die ich am Anfang aufziehen gesehen habe, sind verschwunden, bei mir scheint jetzt die Sonne“, „In der Früh ist mir immer noch ein bisschen kalt, aber tagsüber steigt die Temperatur hoffentlich.“ Einen schnellen Überblick über die Stimmung in der Schülergruppe vermittelt das Thermometer: Auf einem Plakat wird ein Thermometer aufgezeichnet. Je nach Befindlichkeit tragen die Schüler/innen ihre persönliche Temperatur ein – entweder mit dem Stift oder mittels Klebepunkt. Je besser desto wärmer… Vielfach bewährt hat sich die Einrichtung von Kleingruppen zur Besprechung und Reflexion einzelner Programmabschnitte. Die sogenannten Home-groups bestehen aus 5 – 7 Schüler/innen, die die Aktivitäten des Tages miteinander besprechen. Sie finden zum Beispiel vor oder nach dem Abendessen statt und bieten eine Möglichkeit zur Verarbeitung der Tageserlebnisse, der Äußerung von Wünschen oder dem Vorschlag von Ideen. Am Ende einer Schüler/innenbegegnung steht die Überprüfung der ursprünglich vereinbarten (pädagogischen) Ziele sowie die Relevanz der verwendeten Methoden. Wichtige Leitfragen dabei sind: Eine detaillierte Beschreibung des „Tagesbuches“ als Evaluationsinstrument findet sich in: Alterrichter, H./ Posch, P.: Lehrer erforschen ihren Unterricht. Eine Einführung in die Methoden der Aktionsforschung. Bad Heilbrunn. Julius Kinkhardt Verlag, 1994². 48 49 Praktische Hinweise „Welche unserer Ziele haben wir erreicht? Welche Ziele haben wir nicht (oder nicht ganz) erreicht? Woran erkenne ich das?“ „Welche Methoden/Programmelemente haben zur Erreichung der pädagogischen Ziele beigetragen? Welche haben nicht (so gut) funktioniert?“ „Wie haben wir zusammengearbeitet – als Schulteam? – mit den Lehrer/innen der Partnerschule? – mit den Schüler/innen? – mit den Eltern?“ „Auf welche Aspekte möchten wir in der Fortführung der Schulpartnerschaft mehr Augenmerk legen?“ Um mittel- und langfristige Auswirkungen von Schülerbegegnungen zu eruieren, können Fragebögen eingesetzt werden. Es ist interessant zu erheben, wie die Beteiligten die Begegnung im zeitlichen Abstand eines Monats sehen oder welche Einschätzung Schüler/innen ein halbes Jahr nach der Rückkehr haben. Die dabei erhobenen Daten können ein wertvolles Planungsinstrument für den nächsten (Gegen-)besuch darstellen. Anregungen für die Durchführung von Schüler/innenbegegnungen finden sich auch in: 50 • Fennes/Gruber/Larcher, Radnitzky, Wintersteiner: Grenzübergänge. Schulkontakte als interkulturelle Begegnung. Hrsg. BMUK, Abt. I/6, Wien 1993 • Fennes/Finder/Teutsch: Internationale Schulpartnerschaften. Ein Leitfaden. Hrsg. BMBWK, Wien 1996 • Face à face. Ein CD-Rom Projekt der ch-Stiftung Jugendaustausch. Solothurn 2002 (www.echange.ch). • Impulse 2002. Identitäten reflektieren - Differenzen verhandeln - Politisch denken. Handbuch für Jugendarbeit und Friedenserziehung. Landesjugendreferat Salzburg 2002 Praktische Hinweise Checkliste: „Schülerbegegnungen zwischen Ost- und West“ Eine Partnerklasse kommt zu Besuch nach Österreich Projekt Internationaler Projektunterricht Projektidee und Themenfindung Zielformulierung und Planung Vorbereitungszeit Projektdurchführung Projektpräsentation/Projektdokumentation Projektevaluation Kooperation und Partizipation Information/Kooperation mit den Direktionen beider Schulen Lehrer/innen-Teams an den Partnerschulen Einbeziehen der Schüler/innen der Partnerschulen Einbeziehen der Eltern Finanzielle Unterstützung des Programms lokal: Elternverein, Gemeinde, örtliche Banken und Betriebe; Vereine Österreich: BM:BWK/Interkulturelles Zentrum Europa: INTERREG, COMENIUS, ... Organisation Anreise (Zug, Bus; Empfang durch Vertreter/innen der Schule) Unterkunft der Schüler/innen (Gastfamilien, Heim) Unterkunft der Lehrer/innen (Busfahrer) Liste der Schüler/innen (inklusive Geburtsdatum und – für den Fall des Verlustes Nummer des Reisepasses) Notfalladressen (Adresse/Telefon/Mobiltelefon der Begleitlehrer/in; Adresse, Telefonnummer der Direktion der Partnerschule) Fördermittelabrechnung BM:BWK Taschengeld-Liste Rechnungsbelege für Abschlussabrechnung aufheben Freizeitaktivitäten (Unterstützung durch Eltern?) Informations- und Öffentlichkeitsarbeit Informationsmaterialien (Kurzbeschreibung des Projektes; eventuell Fotos der Partnerschulen, ...) Gemeinde (Empfang beim Bürgermeister, Jause mit Vertreter/in „Jugend und Bildung“ Banken und Firmen Schulen (Einladung zu Freizeitaktivitäten oder zur Präsentation von Projektergebnissen) Vereine (Benützung von Infrastruktur für Treffen außerhalb oder Schule, Freizeitaktivitäten, ...) 51 Praktische Hinweise Jugendorganisationen (Einladung zu Diskussionsveranstaltung, zur Projektpräsentation, ...) Medien (lokale Zeitungen!; Kurzbeschreibung, Fotos zur Verfügung stellen; Einladung zur Projektpräsentation, ...) Eine österreichische Klasse besucht ihre Partnerklasse im Ausland Projekt Internationaler Projektunterricht49 Projektidee und Themenfindung Zielformulierung und Planung Vorbereitungszeit Projektdurchführung Projektpräsentation/Projektdokumentation Projektevaluation Kooperation und Partizipation Information/Kooperation mit den Direktionen beider Schulen Lehrer/innen-Teams an den Partnerschulen Einbeziehen der Schüler/innen der Partnerschulen Einbeziehen der Eltern (Information, ...) Finanzielle Unterstützung der Reisekosten durch lokal: Elternverein, Gemeinde, örtliche Banken und Betriebe; Vereine Europa: INTERREG, COMENIUS, ... Schülerunterstützung für die Teilnahme an Schulveranstaltungen (für bedürftige Schüler/innen, Einreichungsfrist 31. März des jeweiligen Schuljahres) Organisation Rechtlicher Rahmen Einreisedokumente Reisepass und Visum für Schüler/innen, die nicht österreichische Staatsbürger/innen sind) Krankenversicherung (bilaterale Abkommen oder Reisekrankenversicherung) Anreise (Zug/Gruppenermäßigung, Bus) Gastgeschenke für die Partnerschule Unterkunft der Schüler/innen, Unterkunft der österreichischen Lehrpersonen Schüler/innen-Liste (Geburtsdatum, Reisepassnummer, Sozialversicherungsnummer oder Reiseversicherungspolizze) Notfalladressen und – telefonnummern (Adressen, Telefonnummer/Mobiltelefon der verantwortlichen Lehrer/in an der Partnerschule, Direktion, österreichische Botschaft im Partnerland) Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (vor und nach dem Besuch der Partnerschule) Informationsmaterialien (Kurzbeschreibung des Projektes; Fotos Gemeinde (Empfang beim Bürgermeister, Jause mit Vertreter/in „Jugend und Bildung“ Banken und Firmen Genaue Anleitungen zur Durchführung von Unterrichtsprojekten bietet der Grundsatzerlass zum Projektunterricht. Tipps zur Umsetzung. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Hrsg.),Wien 2001 49 52 Anhang Anhang Projekte 1999/2000 Öffentl. Schottengymn. FHS GRG V Schulen des BFI - Wien Wr. Musikgymnasium ÜVS d. Päd. Akademie VS OHS Musisch-kreative HS II HS HS GRG 13 GRG VS BRG 16 GRG GRg TGM VS BRG GRG HLT HLT HS Drosendorf-Zissersdorf HS VS BG BLT HLA BG BRG/BG BG/BRG LSR f. NÖ LSR f. NÖ HLW BHAK BG HLW/FW BRG HTBL u. VA HTBL u. VA HAK/HAS HS HS HS Lehrlingsstiftung Priv. VS u. HS HS, Polytechn. Schule HS Waldorfschule Freyung 6 Pazmaniteng. 26 Reinprechtsdorferstr. 24 Margaretenstr. 65 Neustiftgasse 95-99 Ettenreichg. 45 b Hugo-Meisl-Weg 6 Josef Enslein-Platz 1-3 Enkplatz 4 Pachmayerg. 6 Am Schöpfwerk 27 Wenzgasse 7 Wenzgasse 7 Diesterwegg. 30 Schuhmeierplatz 7 Maroltingerg. 69-71 Parhamerplatz 18 Wexstr. 23 Schukowitzg. 89 Anton Kriegerg. 25 Draschestr. 90-92 Seeweg 2 Seeweg 2 Hornerstr. 24 Hauptschulstr. 18 Schulg. 2 Untere Bachg. 8 Hochstr. 32c Burgplatz 1 Zehnerg. 15 Burgplatz 1 Josefstr. 84 Rennbahnstr. 29 Rennbahnstr. 29 Schildbachrotte 5 Stefan-Fadinger-Str. 36 Anzengruberstr. 6 Klosterstr. 10 Schillerplatz 1 Im Vogelsang 8 Im Vogelsang 8 Donaulände 64 Tullnerstr. 1 Auf der Schanz 5 Baptist-Stögerplatz 1 Klosterstr. 10 Baumbachstr. 11 1010 Wien 1020 Wien 1050 Wien 1050 Wien 1070 Wien 1100 Wien 1100 Wien 1100 Wien 1110 Wien 1110 Wien 1120 Wien 1130 Wien 1130 Wien 1140 Wien 1160 Wien 1160 Wien 1170 Wien 1200 Wien 1220 Wien 1230 Wien 1230 Wien 2070 Retz 2070 Retz 2095 Drosendorf-Stadt 2183 Neusiedl/Zaya 2265 Drösing 2340 Mödling 2680 Semmering 2700 Wr. Neustadt 2700 Wr. Neustadt 2700 Wr. Neustadt 3100 St. Pölten 3109 St. Pölten 3109 St. Pölten 3184 Türnitz 3300 Amstetten 3300 Amstetten 3310 Zwettl 3340 Waidhofen a.d. Ybbs 3340 Waidhofen/Ybbs 3340 Waidhofen/Ybbs 3430 Tulln 3443 Sieghartskirchen 3470 Kirchberg 3572 St. Leonhard a.Hw. 61 3730 Eggenburg 3910 Zwettl 3943 Schrems 3972 Bad Großpertholz 4020 Linz Moskau Bratislava Nitra Györ Poprad Praha Brno Slavkov-Austerlitz Krakau Tabor Kocice POL/ROM Hermannstadt Trencin Benesov Lviv Brünn Kazanlak Remesy Bratislava Sumperk Brno Brünn Znojmo Cejkovice Velke Levare Nassaud Budapest Prag Pezinok Györ Ivancice SLK/TCH/HUN Div. Länder Krakau Moskau Veszprém Jindrichuv Hradec Bishkek Jedovnice Jedovnice Moskau Babolna Öcseny Moravsky Krumlov Znojmo Zalaegerszeg Znojmo Lomnice nad Lucnici Woronesch 53 RUS SLK SLK HUN SLK TCH TCH TCH POL TCH SLK DIV. ROM SLK TCH UKR TCH BUL BLR SLK TCH TCH TCH TCH TCH SLK ROM HUN TCH SLK HUN TCH DIV. DIV. POL RUS HUN TCH KIR TCH TCH RUS HUN HUN TCH TCH HUN TCH TCH RUS Anhang HBLA HS VS Landwirtsch. Berufs- u.... Schulverband VS u. HS BG HS Gymn.d.Abtei Schlierbach HS HS HS BRG Schloss Wagrain Öff. Polytechn. Schule HS Privatgymnasium BG Nonntal Musisches Gymnasium ÜHS d. Päd. Akademie BHAK/BHAS BG/BRG/SRG BG/BRG Bischöfl. Gymn. Tiroler Landhauptschule BRG BG BORG HTBL u. VA BG/BRG/BORG VS VS Zweisprachiges BG BFS VS BG/BRG BORG Musikhauptschule Priv. Gymn. Sacré Coeur HS BRG BRG Höhere Internatschule... NMS/BG/BRG BG HS Sport HS Weiz I HS I HBLA HS VS HS VS HS HS VS I u. II 54 Blütenstr. 23 Schulstr. 12 Galgenau 28 Werndlstr. 5 Hanuschstr. 25 Kirchenplatz 5 Schlossstr. 31 Roseggerstr. 2 Schloßstr. 1c Schönleitenstr. 1 Josef Preisallee 3 Haunspergstr. 77 Erentrudisstr. 4 Lasabergweg 500 Reithmannstr. 1-3 Sillg. 10 Innsbruckerstr. 78 Messestr. 4 Realschulstr. 3 Pfister 925 Reichsstr. 4 Kurzwiese 2 Schulg. 15 Badg. 7 Schulstr. 7 Schulg. 10 Lichtenfelsg. 3-5 Monsbergerg. 16 Färberg. 11 Petersg. 1 Am Fröbelpark 1 Keplerstr. 1 Keplerstr. 1 Kadetteng. 19 Klusemannstr. 25 Klusemannstr. 25 Offenburgerg. 17 Alois-Grogger-G. 5 Edelseeg. 13 Schulstr. 19 Schulstr. 4 Ringstr. 23 4040 Linz 4101 Feldkirchen/D. 4141 Pfarrkirchen 31 4240 Freistadt 4363 Pabneukirchen 77 4400 Steyr 4481 Enns 4553 Schlierbach 1 4644 Scharnstein 4742 Pram 66 4742 Pram 66 4840 Vöcklabruck 4910 Ried 4971 Aurolzmünster 5013 Salzburg 5020 Salzburg 5020 Salzburg 5020 Salzburg 5580 Tamsweg 6020 Innsbruck 6020 Innsbruck 6130 Schwaz 6342 Niederndorf 6850 Dornbirn 6850 Dornbirn 6863 Egg 6900 Bregenz 7000 Eisenstadt 7361 Lutzmannsburg 7372 Draßmarkt 7400 Oberwart 7423 Pinkafeld 7471 Rechnitz 8010 Graz 8010 Graz 8010 Graz 8010 Graz 8020 Graz 8020 Graz 8020 Graz 8041 Graz 8053 Graz 8053 Graz 8102 Semriach 160 8160 Weiz 8200 Gleisdorf 8230 Hartberg 8243 Pinggau 8265 Großsteinbach 1 8292 Neudau 8302 Nestelbach 8311 Markt Hartmannsdorf 166 8330 Feldbach 8342 Gnas 4 bzw. 126 Lysa nad Labem Kutna Hora Cesky Krumlov Wojnicz EST/TCH/HUN Bila Cerkva Seczeciu Nitra Vyskov Skalica Erd Moskau Matészalka Apagy Kecskemet Zagreb Esztergom Uherske Hradiste Nachod Horice Hatvan Telsiai Szentes Kecskemet Kecskemet Debrecen Pecs Pula Zsira Blagenii de Suus Tata Bük Lábatlan Szombathely Körmend Budejovice Budapest Rzeszów Pécs Russe St. Petersburg Budapest Znaim Boly Ajka Nagykanizsa Prievidza Györ Gyenesdiás Celldömölk Hidas Lanycsok TCH TCH TCH POL DIV. UKR POL SLK TCH SLK HUN RUS HUN HUN HUN CRO HUN TCH TCH TCH HUN LIT HUN HUN HUN HUN HUN CRO HUN ROM HUN HUN HUN HUN HUN TCH HUN POL HUN BUL RUS HUN TCH HUN HUN HUN SLK HUN HUN HUN HUN HUN Pecs Pecs HUN HUN Anhang HS HS HS II/RS E-Staudinger-HS Landesberufsschule HS BBA f. Kindergartenpäd. HS MVS HS DDr. Schachner HS/RS HS BHAK Stiftsgymnasium FS f. Sozialberufe BHAK/BHAS BRG HLA VS HS BRG BRG HS Bez. Jennersdorf, Bgld Bez. Jennersdorf, Bgld Karl-Morre-G. 14 Wagnastr. 7 Nr. 160 Erzherzog Johann Weg Süßenbergerstraße 29 8385 Neuhaus/KLB. 8385 Neuhaus/KLB. 8430 Leibnitz 8430 Leibnitz 8454 Arnfels 8462 Gamlitz 8480 Mureck 8483 Deutsch Goritz 63 8583 Edelschrott Hans Laufensteinweg 1 8630 Mariazell Grüne Insel 2 8680 Mürzzuschlag Kärntnerstr. 20 8741 Weißkirchen Hieflauerstr. 89 8790 Eisenerz 8911 Admont I Viktringer Ring 36 9020 Klagenfurt Kumpfg. 21 9020 Klagenfurt Klagenfurt-Viktring 9073 Viktring St. Peter 25 9184 St. Jakob/Ros Hans Scheiber Str. 2 9400 Wolfsberg Hauptschulstr. 4 9523 Landskron Zernattostr. 10 9800 Spittal/Drau Zernattostr. 10 9800 Spittal/Drau 9821 Obervellach HUN/SLO HUN/SLO Nagykanizsa Zalaegerszeg Szekesfehervar Kungota Zagreb Bak Pellérd Pápa Blansko Adasztevel Nagykálló Sarvar Siedlce Kecskemet Klausenburg Budapest Varpalota Budapest Czernowitz Moskau Budapest DIV. DIV. HUN HUN HUN SLO CRO HUN HUN HUN TCH HUN HUN HUN POL HUN ROM HUN HUN HUN UKR RUS HUN Freyung 6 Akademiestr. 12 Sebastianplatz 3 Rennweg 31 Ettenreichg. 41-43 Enkplatz 4 Wenzg. 7 Wenzg. 7 Auf der Schmelz Auf der Schmelz Auf der Schmelz Maroltingerg. 69-71 Herbststr. 104 Schuhmeierplatz 7 Parhamerplatz 18 Schopenhauerstr. 44-46 Geymüllerg. 1 Vorgartenstr. 50 Deublerg. 21 Deublerg. 21 Anton Böck-Gasse 20 Dirmhirng. 138 Seeweg 2 Rupert Rockenbauer Platz 2 Weitersfeld 154 Hornerstr. 24 Jakob Thoma Straße 20 Hochstr. 32c 1010 Wien 1010 Wien 1030 Wien 1030 Wien 1100 Wien 1110 Wien 1130 Wien 1130 Wien 1150 Wien 1150 Wien 1150 Wien 1160 Wien 1160 Wien 1160 Wien 1170 Wien 1180 Wien 1180 Wien 1200 Wien 1210 Wien 1210 Wien 1215 Wien 1230 Wien 2070 Retz 2070 Retz Moskau Bratislava Krouna Znojmo Kaunas Krakau Sibiu Sibiu Budapest Budapest Praha Lviv Kaunas Benesov Brno Budapest Moskau Keszthely Brno Kóny Budapest Budapest Brno Trebic RUS SLK TCH TCH LIT POL ROM ROM HUN HUN TCH UKR LIT TCH TCH HUN RUS HUN TCH HUN HUN HUN TCH TCH 2084 Weitersfeld 2095 Drosendorf-Stadt 2340 Mödling 2680 Semmering Znaim Znojmo Köszeg Budapest TCH TCH HUN HUN Projekte 2000/01 Öff. Schottengymn. VBS, HAK I Biling. Sekundarsch. Gym. Sacré Coeur GRG HS GRG GRG GRG GRG GRG GRG HBLA BRG GRG 17 PHS Rudolf Steiner Schule VS "Europa-Hauptschule" "Europa-Hauptschule" VS Mittelschule HBLA f. Tourismus HAK Retz HS HS HS BLT 55 Anhang BG BG LSR f. NÖ LSR f. NÖ HLW BORG BG HAK/HAS HS HS BG/BRG IBHS HS/Polytechn. VS HS HS Gymn. Schlierbach BHAK/BHASCH BG/BORG HS HS HS HS Privatgymnasium BHAK HBLA HS Musikhauptschule HS BORG HTBLA BG/BRG/BORG BG/BRG/BORG LSR f. Bgld. Berufsschule BFS f. wirtsch. Berufe VS BG/BRG BORG Priv.Gym.Sacré Coeur BRG BG/BRG HS BG HS BG/BRG/BORG HBLA f. wirtsch. Ber. HS VS HS HS HS HS 56 Zehnerg. 15 Zehnerg. 15 Rennbahnstr. 29 Rennbahnstr. 29 Schildbachrotte 5 Schacherlweg 1 Anzengruberstr. 6 Schulring 1 St. Leonhard 61 Hamerlingstr. 1 Puchhaimgasse 21 Mozartstr. 10 Stadtpark 1 Europaweg 4 Markt 67 Wienzierler Straße 22 Weinzierlerstr. 22 Schulstr. 6 Dr. K. Rennerstr. 22 Schönleitenstr. 1 Johann-Brunauer-Str. 2 Ursprungstr. 3 Ramooserstr. 248 Hinterseeberweg 5 Schillerstr. 6 Pfister 925 Reichsstr. 4 Kurzwiese 2 Kurzwiese 2 Kernausteig 3 Bahnstr. 41 Schulstr. 7 Schulg. 10 Lichtenfelsg. 3-5 Monsbergerg. 16 Petersg. 1 Keplerstr. 1 Klusemannstr. 25 Schulgasse 3 Schulweg 3 Edelseeg. 13 Edelseeg. 13 Schulstr. 19 Neudau 212 Ringstr. 23 Bezirk Jennersdorf, Bgld. 2700 Wr. Neustadt 2700 Wr. Neustadt 3109 St. Pölten 3109 St. Pölten 3184 Türnitz 3270 Scheibbs 3300 Amstetten 3370 Ybbs/Donau 3572 St. Leonhard 3580 Horn 3580 Horn 3730 Eggenburg 3943 Schrems 4141 Pfarrkirchen 31 4222 Luftenberg 4391 Waldhausen 4553 Schlierbach 1 4560 Kirchdorf 4560 Kirchdorf 4655 Vorchdorf 4742 Pram 66 4742 Pram 66 4843 Ampflwang 5013 Salzburg 5020 Salzburg 5161 Elixhausen 5163 Mattsee 6460 Imst 6700 Bludenz 6863 Egg 6900 Bregenz 7000 Eisenstadt 7000 Eisenstadt 7000 Eisenstadt 7210 Mattersburg 7423 Pinkafeld 7471 Rechnitz 8010 Graz 8010 Graz 8010 Graz 8020 Graz 8053 Graz 8063 Eggersdorf 8103 Rein 8130 Frohnleiten 8230 Hartberg 8230 Hartberg 8243 Pinggau 8265 Großsteinbach 8292 Neudau 8311 Markt Hartmannsdorf 8330 Feldbach 8385 Neuhaus/KLB. Pezinok Pezinok Multilateral Multilateral Krakau Szeghalom Veszprém Prishtina Moravsky Krumlov Trebic-Benesova Znojmo Trebic Znojmo Cesky Krumlov Studena Valea Nitra Trutnov Upice Budapest Erd Skalica Prag Kecskemét Stara Zagora Bystrice Brünn Budapest Drohobyl Debrecen Pécs Opatija Pula Multilateral Sopron Bük Lábatlan Szombathely Körmend Budapest Torvin Budapest Ketujfalu Kecskemet Szigetvar Kolin Prievidza Györ Gyenesdiàs Celldömölk Lanycsok SLK SLK DIV. DIV. POL HUN HUN JUG TCH TCH TCH TCH TCH TCH TCH ROM HUN TCH TCH HUN HUN SLK TCH HUN BUL TCH TCH HUN UKR HUN HUN CRO CRO DIV. HUN HUN HUN HUN HUN HUN POL HUN HUN HUN HUN TCH SLK HUN HUN HUN HUN Pecs HUN/SLO HUN DIV. Anhang E-Staudinger-HS HS Landesberufsschule HLW/BFW HS BORG HS/RS VS HS BHAK/BHASCH HS HS HS HS HS Stiftsgymnasium Zweisprach. BG/BRG BHAK/BHASCH BHAK HLA f. wirt. Berufe BG/BRG BG/BRG HS 8 BRG HS Div. Wagnastr. 7 Wagnastr. 7 Nr. 160 Süssenbergerstraße 27 Deutsch Goritz 63 Neubaug. 9 Badg. 24 Sauerbrunnstr. Lagerg. 11 Hanslaufensteinweg 1 Hanslaufensteinweg 1 Hochschloss-Str. 1 Grüne Insel 2 Kärntnerstr. 20 Prof.-Janezic-Platz 1 Kumpfg. 21 Prof. Janezic Platz 1 St. Peter 25 St. Martinerstr. 7 St. Martinerstr. 7 Hauptschulstr. 4 Zernattostr. 10 Schulweg 6 8430 Leibnitz 8430 Leibnitz 8454 Arnfels 8480 Mureck 8483 Deutsch Goritz 8490 Bad Radkersburg 8510 Stainz 8510 Stainz 8511 St. Stefan/Stainz 8530 Deutschlandsberg 8630 Mariazell 8630 Mariazell 8665 Langenwang 8680 Mürzzuschlag 8741 Weißkirchen 8911 Admont 1 9020 Klagenfurt 9020 Klagenfurt 9020 Klagenfurt 9184 St. Jakob/Ros. 9500 Villach 9500 Villach 9523 Landskron 9800 Spittal/Drau 9871 Seeboden Wien Zalaegerszeg Zalaegerszeg Szekesfehervar Ptuj Bak Gyönk Villany Villany HUN/SLO Dunaujvaros Pápa Pápa Tolna Blansko Adasztevel Sarvar Preska Kecskemet Maribor Budapest Nova Gorica Nova Gorica Budapest Czernowitz Budapest Mitrovica HUN HUN HUN SLO HUN HUN HUN HUN DIV. HUN HUN HUN HUN TCH HUN HUN SLO HUN SLO HUN SLO SLO HUN UKR HUN KOS 1010 Wien 1010 Wien 1020 Wien 1030 Wien 1050 Wien 1050 Wien 1050 Wien 1050 Wien 1100 Wien Moskau Bratislava Ahda Znojmo Györ Brünn Györ Székesfehérvár Letóhrad RUS SLK HUN TCH HUN TCH HUN HUN TCH Projekte 2001/2002 Gymn. VBS, HAK HS Gymn. BFI BFI bfi Schulen d. bfi Neulandsch. 1100 Wien Constanta ROM HS VS BGRG R. Steiner Sch. HBLA HS HS Freyung 6 Akademiestr. 12 Max Winter Platz 2 Rennweg 31 Margaretenstr. 65 Margaretenstr. 65 Margaretenstr. 65 Margaretenstr. 65 Ludwig v. Höhnelg. 1719 Ludwig v. Höhnelg. 1719 Steinbauerg. 27 Goldschlagstr. 14-16 Parhamerplatz 18 Geymüllerstr. 1 Strasserg. 37-39 Staudingerg. 6 Stromstr. 40 1120 Wien 1150 Wien 1170 Wien 1180 Wien 1190 Wien 1200 Wien 1200 Wien SLK SER RUS RUS ROM TCH TCH HBLA HS VS VS VS VS Seeweg 2 Hornerstr. 24 Schulring 9 Schulgasse 2 Lindeng. 26 Lindeng. 26 2070 Retz 2095 Drosendorf-Stadt 2214 Auenthal 2265 Drösing 2425 Nickelsdorf 2425 Nickelsdorf Lubica Belgrad Ryazan St. Petersburg Deva Brankovice Moravské Budéjovice Brno Znojmo Malacky Velke Levare Bratislava Bratislava Neulandsch. TCH TCH SLK SLK SLK SLK 57 Anhang BORG/BRG LSR f. NÖ. HS HS HS HLW BHAK BG HS HS HS HBLA HS HLA HLA HS HLW BG/BRG HS HBLA Europagymn. HBLA Gymn. BRG VS HS Priv. HS HS Polytechn. HS Gymn. BHAK VS HBLA HTL BORG HS BORG HTBL u. VA BG/BRG/BORG BG/BRG Berufsschule VS HBLA Zweispr. BG HTL VS BG/BRG Gymn. BRG HIB-Liebenau BG/BRG BG/BRG VS SHS 58 Burgplatz 1 Rennbahnstr. 29 Oberer Markt 15 Penknerg. 3 Penknerg. 3 Schildbachrotte 5 Stefan-Fadinger-Str. 36 Anzengruberstr. 6 Hauptplatz 17a Otto-Glöckelstr. 6-8 Tullnerstr. 1 Langenloiserstr. 22 Linke Bachzeile 246 Ysper 34 Ysper 34 Klosterstr. 10 Klosterstr. 10 Gymnasiumstr. 5 Wieningerstr. 15 Blütenstr. 23 Aubrunnenweg 4 Hagauer Strasse 17 Schlierbach 1 Wallererstr. 25 Irresbergstr. 2 Pram 66 Pflegerg. 235 Dr. Karl Renner Str. 22 Roseggergasse 2 Schloßstr. 10 Schönleitenstr. 1 Joh. Brunauer-Str. 4 Akademiestr. 25 Ursprungstr. 3 Osternbergerstr. 55 Felberstr. 5 Pfister 926 Reichstr. 4 Kurzwiese 2 Hochstr. 1 Bahnstraße 41 Badg. 5 Badg. 7 Meierhofplatz 1 Schulgasse 10 Carnerig. 30 Petersg. 1 Keplerstr. 1 Kadetteng. 19 Klusemannstr. 25 Klusemannstr. 25 Bierbaum 22 Offenburgerg. 17 2700 Wr. Neustadt 3109 St. Pölten 3124 Oberwölbling 3150 Wilhelmsburg 3150 Wilhelmsburg 3184 Türnitz 3300 Amstetten 3300 Amstetten 3340 Waidhofen/Ybbs 3382 Loosdorf 3443 Sieghartskirchen 3500 Krems 3511 Furth 3683 Yspertal 3683 Yspertal 3910 Zwettl 3910 Zwettl 3950 Gmünd 4020 Linz 4040 Linz 4040 Linz 4190 Bad Leonfelden 4553 Schlierbach 4600 Wels 4694 Ohlsdorf 4742 Pram 4822 Bad Goisern 4843 Ampflwang 4910 Ried i. I. 4971 Aurolzmünster 5013 Salzburg-Liefering 5020 Salzburg 5020 Salzburg 5161 Elixhausen 5280 Braunau 5730 Mittersill 6342 Niederndorf 6863 Egg 6900 Bregenz 7000 Eisenstadt 7210 Mattersburg 7210 Mattersburg 7372 Draßmarkt 7400 Oberwart 7400 Oberwart 7423 Pinkafeld 7471 Rechnitz 8010 Graz 8010 Graz 8020 Graz 8041 Graz 8053 Graz 8053 Graz 8093 Bierbaum 8160 Weiz Györ Multilateral Wroctaw Budakalász Budakalász Krakau Moskau Veszprém Szekszard Balatonboglar Babolna Div. Brno Tokaj Veseli nad Luznici Zalaegerszeg Jindrichuv Hradec Pcs Dziemiany Lysá nad Labem Riga Odessa Nitra Pecs Budapest Skalica Budapest Prag Mátészalka Apagy Kecskemét Riga Blaj-Alba Bystrice Prag Jurbarkas Szentes Debrecen Pécs Pula Tallinn Sopron Blagenii de Suus Karlovac Multilateral Ljubljana Lábatlan Lviv Budapest Multilateral St. Petersburg Znojmo Budapest Satorhely Ajka HUN DIV POL HUN HUN POL RUS HUN HUN HUN HUN BUL TCH HUN TCH HUN TCH TCH POL TCH LAT UKR SLK HUN HUN SLK HUN TCH HUN HUN HUN LAT ROM TCH TCH LIT HUN HUN HUN CRO EST HUN ROM CRO DIV SLO HUN UKR HUN DIV RUS TCH HUN HUN HUN Anhang HBLA HS VS VS HS HS Edelseeg. 13 Schulstr. 19 Großsteinbach 1 Schulstrasse 4 VS HS HS LBS BORG VS HS BHAK/BHAS VS HS HS HS/Real HS HBLA Gymn. ORG BRG VS VS HLW VS HBLA HS Gnas 4 bzw. 126 Karl-Morre-G. 14 Wagnastr. 7 Arnfels 160 Neubaustr. 9 Sommereben 14 Am Schulweg 11 Lagerg. 11 St. Katharein/lg 11 Hans Laufensteinweg 1 Hochschloss-Str. 1 Roseggergasse 2 Kärntnerstr. 20 Grössingstr. 7 Ursulineng. 5/2 Stift Viktring-Str. 25 Keutschach am See 21 Keutschach am See 21 St. Peter 25 Hans Scheiber Str. 2 10. Oktoberstr. 9 West 28 8230 Hartberg 8243 Pinggau 8265 Großsteinbach 8302 Nestelbach bei Graz 8292 Neudau 212 8311 Markt Hartmannsdorf 8342 Gnas 8430 Leibnitz 8430 Leibnitz 8454 Arnfels 8490 Bad Radkersburg 8511 Greisdorf/St. Stefan 8522 Groß St. Florian 8530 Deutschlandsberg 8611 St. Katharein/lg. 8630 Mariazell 8665 Langenwang 8680 Mürzzuschlag 8741 Weißkirchen 8850 Murau 8911 Admont 1 9020 Klagenfurt 9073 Viktring 9074 Keutschach 9074 Keutschach 9184 St. Jakob/Ros. 9400 Wolfsberg 9620 Hermagor 9821 Obervellach Prievidza Györ Gyenesdiás Hidas Celldömölk Lanycsok SLK HUN HUN HUN HUN HUN Pecs Nagykanizsa Zalaegerszeg Székesfehér vár Gyönk Budapest Budapest Velenje Praha-Chodov Pápa Plzen Blansko Adasztevel Mezöbereny Sarvar Lódz Cluj-Napoca Urkut Sempeter Budapest Varpalota Katowice Budapest HUN HUN HUN HUN HUN HUN HUN SLO TCH HUN TCH TCH HUN HUN HUN POL ROM HUN SLO HUN HUN POL HUN 59 Anhang Literatur Bizzarri, Flaminia/de Marchis, Paolo/Eramo, Pier Paolo/Ruffino, Roberto: Lo Scambio interculturale. Istruzioni per l’uso. Armando. Roma 1999 Bürger, Hermann/Gruber, Bettina/Wintersteiner, Werner: Erziehung zur interkulturellen Verständigung. bm:bwk (Hrsg.), Studienverlag Innsbruck 2002 Bürger, Hermann/Gruber, Bettina/Wintersteiner, Werner:: Education for intercultural understanding. bm:bwk (Hrsg.), Studienverlag Innsbruck 2002 Domino. Ein Handbuch zur Anwendung von Peergruppen-Erziehung als Mittel Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Anti-Semitismus und Intoleranz zu bekämpfen. Europarat. Strasbourg 1994 Die Schule der Zukunft. Zukunftswerkstätten als Methode der Friedenserziehung. AlpenAdria-Alternativ. Villach 1996 Education for Global Citizenship. Handbook for school-based learning. Hrsg.: BM:BWK, Wien 2003 Education and Media in Southeast Europe: Country Report. Edited by Brunnbauer, Ulf/Grandits, Hannes/Gruber, Siegfried/Kaser, Karl/Pichler, Robert/Promitzer, Christian. bm:wv (Hrsg.), Graz 1999 Fennes, Helmut/Hapgood, Karen: Intercultural Learning in the Classroom – Crossing Borders. Cassell. London 1997 Fennes, Helmut/Gruber, Bettina/Larcher, Dietmar/Radnitzky, Edwin/Wintersteiner, Werner Grenzübergänge – Schulkontakte als interkulturelle Begegnung. BMUK (Hrsg.), Wien 1993 Fennes, Helmut/Finder, Gudrun/Teutsch, Rüdiger: Internationale Schulpartnerschaften. Ein Leitfaden. BMUK (Hrsg.) Wien 1996 Finder, Gudrun/Teutsch, Rüdiger: Klassenpartnerschaften in Südtirol. Evaluation. In: Baur, Siegfried (Hrsg.) Brücken bauen. Creari ponti. Bozen – Wien 1997. Forum Politische Bildung (Hrsg.): EU 25 – Die Erweiterung der Europäischen Union. Informationen zur Politischen Bildung Nr. 19. Wien 2003 Forum Politische Bildung (Hrsg.): EU wird Europa? Erweiterung – Vertiefung – Verfestigung.. Informationen zur Politischen Bildung Nr. 15. Wien 1998 Fremdbilder – Feinbilder – Zerrbilder. Zur Wahrnehmung und diskursiven Konstruktion des Fremden. Liebhart, Karin/Menasse, Elisabeth/Steinert, Heinz (Hrsg.). Klagenfurt 2002. Geisz, Martin: Unsere Welt online. Globales Lernen im Internet. Mühlheim an der Ruhr 1999. Gruber, Bettina: Osteuropakontakte an österreichischen Schulen. BMUK (Hrsg.), Wien 1993 60 Anhang Grundsatzerlass zum Projektunterricht. Tipps zur Umsetzung. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Hrsg.),Wien 2001 Halász, Gábor: The changes of system regulation in school education in Hungary. National Institute of Public Education. Budapest, 1998 Hauck, Aline/Brasseur, Gérard: Vis-á-vis. Primary schools. Council of Europe 1997 Helm, Barbara: Internationale Schulpartnerschaften. Erhebung 2000/01. Interkulturelles Zentrum, Wien 2001 Helm, Barbara/Taylor, Mark/Teutsch, Rüdiger: School Network Human Rights. Handbook for school-based projects. bm:bwk (Hrsg.), Wien 2002 Barbara Helm/Teutsch, Rüdiger: Durch Partnerschaft zur neuen Lernkultur. NordSüdpartnerschaften – ungleiche Partner? In: ZEP. Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik. 23. Jg. Heft 3/2000. Hannover 2000. Hendrichova, Jana/Bacik, Frantisek/Svecova, Jana/Slavikova, Lenka: Intergovernmental roles in the delivery of education services in the Czech Republic. Prague 1998 Hendrick, Diane/ Schwendenwein, Ursula/Teutsch, Rüdiger: Peace Education & Conflict Resolution. Handbook for School-based Projects, bm:bwk (Hrsg.), Wien 1998, 2000 Impulse 2002. Identitäten reflektieren – Differenzen verhandeln – politisch denken. Handbuch für Jugendarbeit und Friedenserziehung. Landesjugendreferat und Landesjugendbeirat Salzburg (Hrsg.), Salzburg 2002 Interkulturelles Zentrum: Internationale Schulpartnerschaften. Erhebung 2002/03. Wien 2003 Internationale Schulprojekte. Partnerschaften – Austausch – Kommunikation. Enner, Anna/ Golob, Bernhard/Neumüller, Josef/Wagner, Gottfried - BMUK (Hrsg.),Wien 1993, Einzelbroschüren: Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien, Polen Internationalisierung an Österreichs Schulen. Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung im Schuljahr 1996/97. Zentrum für Schulentwicklung Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (Hrsg.), Graz 1997 Komlosy, Andrea (Hrsg.): Industrie Kultur. Mühlviertel – Waldviertel – Südböhmen. Reisen im Grenzland. Deutike Wien 1995 Komlosy, Andrea/Buzek, Vaclav/Svatek Frantisek (Hrsg.): Kulturen an der Grenze. Waldviertel – Weinviertel – Südböhmen – Südmähren. Promedia Wien 1995. Kultur des Friedens.: in Alpe Adria 2/97, Hrsg.: Alpen-Adria-Alternativ, Villach 1997 Obdrzalek, Zdenek/Gavora, Peter: Comparative Analysis of Decentralisation Policies and its Results in Central European Countries. National Report for Slovakia. Bratislava 1998. Pecek, Mojca: Regulation policy in the Slovene Education system. Ljubljana 1999. Rathkolb, Oliver/Maschke, Otto M./Lütgenau, Stefan August: Mit anderen Augen gesehen. Internationale Perzeptionen. Österreich 1955 – 1990. Böhlau Wien 2002. 61 Anhang RECTO VERSO. Die Austauschkartei für Primarschulen. CH Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit (Hrsg.), Solothurn 1998 Schmid, Karl-Heinz: Handbuch der schulischen Telekommunikation. BMUK (Hrsg.), Wien 1991 Schulpartnerschaften. Schritt für Schritt zu einer erfolgreichen Projektgestaltung. Büro für Europäische Bildungskooperation (Hrsg.), Erziehung und Unterricht-Sonderheft 9-10/2000, Wien 2000 Veränderungen im Osten. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Informationen zur politischen Bildung. BMUK (Hrsg.) Nr. 6, Wien 1993 Vom Comenius Plan zu einem Schulprogramm mit europäischer Dimension. Erziehung und Unterricht. Büro für Europäische Bildungskooperation (Hrsg.): Sonderheft 7-8/2000, Wien 2000 Weidenfeld, Werner (Hrsg.)>: Europa öffnen. Anforderungen an die Erweiterung. Verlag Bertelsmann Stiftung. Gütersloh 1997. Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Europa Handbuch. Verlag Bertelsmann Stiftung. Gütersloh 2002. Wintersteiner, Werner: Pädagogik des Anderen. Bausteine für eine Friedenspädagogik in der Postmoderne. Münster: Agenda-Verlag, 1999 Wintersteiner, Werner/Spajic-Vrkas, Vedrana/Teutsch, Rüdiger: Peace Education in Europe. Visions and Experiences. WAXMANN 2003. Nützliche Adressen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Abt. für Internationale Beziehungen Minoritenplatz 5 1014 Wien Î www.bmbwk.gv.at Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten Minoritenplatz 9 1014 Wien Î www.bmaa.gv.at Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Abt. Internationale Jugendarbeit Franz-Josefs-Kai 51 1010 Wien Î www.bmsg.gv.at Büro für Europäische Bildungskooperation Schreyvogelgasse 2 1010 Wien Î www.sokrates.at Europarat 62 Anhang F-67000 Strasbourg-Cedex Frankreich Î www.coe.int Informationszentrum Politische Bildung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung Mayerhofgasse 6 1040 Wien Î www.politischebildung.at Interkulturelles Zentrum Bacherplatz 10 1050 Wien Î www.iz.or.at Internationaler Versöhnungsbund Lederergasse 23/3/27 1080 Wien @: [email protected] Kulturkontakt Austria Spittelberggasse 3D 1070 Wien Î www.kulturkontakt.or.at Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte / Servicestelle für Menschenrechtsbildung Hessgasse 1, 1010 Wien Î [email protected] Österreichischer Kultur-Service Stiftgasse 6 1070 Wien Î www.oeks.at Südwind Agentur Laudongasse 40 1080 Wien Î www.suedwind-agentur.at Unesco-Kommission Mentergasse 1070 Wien Î www.unesco.at 63 Anhang An das Interkulturelle Zentrum Frau Iréne Stenmo Bacherplatz 10 A-1050 Wien Bilaterale Schulpartnerschaft - Ansuchen um finanzielle Unterstützung mit ost- und südosteuropäischen Ländern im Auftrag des BMBWK Partnerschulen Österreichische Schule Partnerschule Name: _________________________________________ Name: ________________________________________ Adresse: _______________________________________ Adresse: _______________________________________ PLZ/Ort: ________________________________________ PLZ/Ort: _______________________________________ Land: __________________________________________ Land: _________________________________________ Kontaktperson: __________________________________ Kontaktperson: __________________________________ _______________________________________________ ______________________________________________ Telefon: ________________________________________ Telefon: _______________________________________ Fax: ___________________________________________ Fax: __________________________________________ Email: _________________________________________ Email: _________________________________________ http:// __________________________________________ http:// _________________________________________ Kontakte mit der Partnerschule seit: _______________________________________________________________________ Bereits durchgeführte Aktivitäten: _________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________ Darstellung des geplanten Unterrichtsprojektes Zusammenfassung insbesondere der pädagogischen Aktivitäten im Sinne des interkulturellen Lernens (für die genaue Beschreibung des Projektes und des jeweiligen Tagesablaufes bitte auf einem Beiblatt den Projektplan erstellen.) Projektorganisation Anzahl der erwarteten Schüler/innen und eine adäquate Anzahl an begleitenden Lehrkräften: _______________ + ________________ Aufenthaltsdauer in Österreich: von _______________ bis _______________ Die Unterbringung erfolgt: in einem Heim 64 bei Familien Anhang Beantragte Mittel zur finanziellen Unterstützung 1. Taschengeld _____ (Anzahl der Personen) x € 3.50 x____ (Anzahl der Aufenthaltstage) = €_______________ (Summe) 2. Programmzuschuss/Kosten für Übernachtung & Frühstück _____ (Anzahl der Personen) x € 7.50 x____ Beantragte Summe (gesamt) (Anzahl der Übernachtungen) = €_______________ (Summe) €______________ Angaben zum Geldtransfer Wir beantragen die Überweisung des Betrages von €________________ auf folgendes Konto: BLZ: ____________________________ Name des Geldinstitutes: ___________________________________________ Kto.Nr.: ________________________ lautend auf: _______________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift und Schulstempel Hinweise und Erläuterungen 1. 2. 3. 4. 5. Antragsschluss für Projekte im Wintersemester ist der 15. Dezember , für Projekte im Sommersemester der 31. März. Später eintreffende Anträge können nur nach Maßgabe der vorhandenen Mittel berücksichtigt werden. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Abt. I/6 unterstützt Unterrichtsprojekte mit Schulen in ,Ost- und Südosteuropa (keine Einzelbesuche von Schüler/innen oder Lehrer/innen). Beim Besuch einer Klasse bzw. Schüler/innengruppe (Mindestanzahl 7 Schüler/innen) und der Durchführung eines gemeinsamen Unterrichtsprojektes in Österreich gewährt das BMBWK folgende Unterstützung für ost- und südosteuropäische Schüler/innen und Lehrer/innen: • Taschengeld: € 3,50 pro Schüler/in und Lehrkraft/Tag: direkt an die genannten Personen auszubezahlen • Kosten bei Unterkunft in einem Heim: Kostenzuschuss für Übernachtung und Frühstück (€ 7,50- pro Person/Nacht) oder • Kosten bei Unterkunft in Familien: € 7,50- pro Schüler/in oder Lehrkraft/Übernachtung: Programmzuschuss. Dieser Betrag kann von der Schule für Ausflüge oder Essen verwendet werden. Nicht vorgesehen ist die Ausbezahlung des Betrages an die österreichischen Gasteltern. Geschenke für die Gäste können nicht abgerechnet werden. Versicherung: Es wird gebeten, die ausländischen Partnerschulen darauf hinzuweisen, in ihrem Heimatland eine Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung abzuschließen. (Dies ist in den meisten Ländern möglich.) Die gewährte finanzielle Unterstützung ist mit Originalbelegen abzurechnen. Dem Kostennachweis (Kostenaufstellung) müssen saldierte Rechnungen und Bestätigungen von Schüler/innen über den Erhalt des Taschengeldes (Liste) beigelegt werden. Anträge müssen mit dem Schulstempel versehen sein. Nicht beanspruchte Unterstützungsbeiträge sind zurückzuzahlen. Information Interkulturelles Zentrum Iréne Stenmo Bacherplatz 10, 1050 Wien Tel.: 01.586 75 44-11, Fax: 01.586 75 44-9 [email protected] Bank: BA-CA 0221-00879/04 (BLZ 12000) Stand: März 2003 65 Anhang Internationale Schulnetzwerke mit ost- und südosteuropäischen Ländern im Auftrag des BMBWK 1. Ziele Internationale Schulnetzwerke aus österreichischen und ost- bzw. südosteuropäischen Schulen bieten eine konkrete Möglichkeit interkultureller Zusammenarbeit für Schüler/innen und Lehrer/innen über die EU – Mitglieds- und –Beitrittsländer hinaus. Sie sind eine Chance für alle Beteiligten, das größere Europa direkt kennenzulernen und an der Gestaltung der Zukunft des Kontinents teilzuhaben. Das „Wissen aus erster Hand“ und die unmittelbaren persönlichen Erfahrungen mit Gleichaltrigen, die durch die internationale Kooperation von Schulen möglich werden, stärken Verbindungen, die gegenwärtig zwar noch eher eine Ausnahme darstellen, jedoch für die weitere europäische Entwicklung zweifellos von größter Wichtigkeit sind. 2. Was ist ein Internationales Schulnetzwerk? Ein Internationales Schulnetzwerk ist eine Lern- und Arbeitsgemeinschaft von zumindest 3 Schulen/Klassen - wobei mindestens eine aus Österreich sein muss bzw. der/die andere/n Partner aus den unten genannten Ländern Ost- und Südosteuropas kommen. - Im Mittelpunkt eines Internationalen Schulnetzwerkes steht die pädagogische Auseinandersetzung mit einem gemeinsamen Thema. - Die Zusammenarbeit nützt den Ansatz des internationalen Projektunterrichts durch den auch der Anschluss bzw. die Integration in die jeweiligen nationalen Curricula sichergestellt wird. - Der Austausch von Informationen und Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit der Schüler/innen aus verschiedenen Ländern erfolgt im Sinne einer pädagogisch notwendigen Nachhaltigkeit nicht punktuell sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. - Die Zusammenarbeit der Schulen innerhalb eines Netzwerkes erfolgt mittels „alter“ und neuer Kommunikationstechnologien, räumt aber auch der Möglichkeit zu persönlichen Begegnungen Raum ein: Koordinationstreffen von Delegationen aus Lehrer/innen und Schüler/innen sowie Klassenaustausch mit Unterbringung bei Gastfamilien unterstützen die Kommunikation der Schulen. - Ein wesentliches Merkmal eines internationalen Schulnetzwerkes ist die direkte Teilhabe von Schüler/innen an der Gestaltung der pädagogischen Kooperation. Neben der demokratischen Partizipation sind „Kritisches Denken“, „Autonomes Lernen“ und „Gender Mainstreaming“ wesentliche Charakteristika. - Die Kontinuität eines Netzwerkes erlaubt auch eine schrittweise Ausweitung auf weitere Partnerschulen. 66 Anhang 3. Wer kann teilnehmen? Ein Ost-/Südosteuropa Netzwerk muss mindestens drei Partnerschulen enthalten, d.h., ein Internationales Schulnetzwerk besteht zumindest aus - zwei österreichischen Schulen und einer ost-/ südosteuropäischen Schule oder - einer österreichischen und zwei ost-/südosteuropäischen Schulen. Schulen (aller Schultypen) aus folgenden Länder können am Netzwerk teilnehmen: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Serbien und Montenegro; Armenien, Aserbeidschan, Georgien, Moldawien, Russland, Ukraine, Weissrussland. 4. Vermittlung von Partnerschulen Das Interkulturelle Zentrum unterstützt österreichische Schulen bei der Suche nach Partnerschulen für Internationale Schulnetzwerke mit Ländern in Ost- und Südosteuropa. Anmeldungen sind über die Homepage http://www.iz.or.at/schoolproj/schoollinks/schoollinks.html#application oder direkt beim Interkulturellen Zentrum möglich 5. Themenschwerpunkte Folgende thematische Schwerpunkte sind vorgesehen: - „Die Zukunft im großen Europa“ - „Menschenrechte und Demokratie“ Es kann auch ein selbstgewähltes Thema bearbeitet werden. 6. Antragstellung Antragsschluss für Projekte im Sommersemester 2003 ist der 30. April 2003, für Projekte im Wintersemester 2003/2004 der 30. Oktober 2003. Die Antragstellung erfolgt durch eine österreichische Schule. Anträge müssen mit dem Schulstempel versehen sein. Dem Ansuchen um finanzielle Förderung sind beizulegen: - Eine detaillierte Projektbeschreibung (Thematischer Schwerpunkt, Projekttitel, Ziele, Projektplan, Aktivitäten, angestrebte Ergebnisse) - Ein Gesamtkostenplan, der die mit den geplanten Aktivitäten verbundenen Ausgaben anführt. Es wird gebeten, die ausländische/n Partnerschule/n darauf hinzuweisen, in ihrem Heimatland eine Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung abzuschließen. (Dies ist in den meisten Ländern möglich.) Gefördert werden können: 6.1. Arbeitsbesuche - Zuschuss zu den Reisekosten bei Arbeitsbesuchen der ausländischen Partnerschule/n. Pro Partnerschule können die Reisekosten von bis zu drei Personen (z.B. Direktion, Lehrervertreter/innen, Schülervertreter/innen oder Elternvertreter/innen) in einer Höhe von bis € 350,--/pro Person gefördert werden. Bis zu einer Entfernung von 600 km werden Zuschüsse zu Reisen mit Bahn oder Bus geleistet, ab einer Entfernung von 600 km sind auch Flüge möglich. - Zuschüsse zu den Aufenthaltskosten und Programmkosten bei Arbeitsbesuchen der ausländischen Partnerschule/n in Österreich (maximal € 7,50 pro Person und Nächtigung) Taschengeld für Vertreter/innen der ausländischen Partnerschule/n im Rahmen von Arbeitsbesuchen (€ 3,50 pro Person und Aufenthaltstag) - 67 Anhang 6.2. Projektunterricht - Zuschüsse zu Projektkosten (z.B. Arbeitsmaterialien, Videokassetten, Speichermedien/CD-roms, Filme und Fotos, usw. 6.3. Besuch der Partnerschule/n in Österreich - - Internationale Schulnetzwerke müssen nicht unbedingt einen Austausch von Schüler/innen beinhalten. In jedem Fall aber sind Besuche ausländischer Schüler/innen in Österreich getrennt zu beantragen. Dafür muss das „Ansuchen um finanzielle Unterstützung einer Schulpartnerschaft“ verwendet werden. Finanzielle Unterstützung kann für: Zuschüsse zu den Aufenthalts- und Programmkosten bei Besuchen ausländischer Schüler/innen in Österreich (maximal 7,50 pro Person und Nächtigung, maximale Aufenthaltsdauer 1 Woche) Taschengeld für ausländische Schüler/innen und eine adäquate Anzahl von Begleitkräften (€ 3,50 pro Person und Programmtag) gewährt werden. 7. Abrechnung Die gewährte finanzielle Unterstützung ist mit Originalbelegen abzurechnen. Nicht beanspruchte Unterstützungsbeiträge sind zurückzuzahlen. Dem Kostennachweis (Kostenaufstellung) müssen saldierte Rechnungen und Bestätigungen von Lehrkräften/Schüler/innen/Elternvertreter/innen über den Erhalt des Taschengeldes (Liste) beigelegt werden. 8. Weitere Informationen Interkulturelles Zentrum c/o Iréne Stenmo Bacherplatz 10 1050 Wien Tel.: 01.586 75 44-11 Fax: 01.586 75 44-9 [email protected] 68 Bankverbindung: Interkulturelles Zentrum Bank: BA-CA BLZ 12.000 Kto. Nr. 0221-00879/04 Anhang An das Interkulturelle Zentrum Frau Iréne Stenmo Bacherplatz 10 A-1050 Wien Internationale Schulnetzwerke mit ost- und südosteuropäischen Ländern Ansuchen um finanzielle Unterstützung im Auftrag des BMBWK Partnerschulen Antragstellende Schule Partnerschule 1 Name: _______________________________________ Name: ______________________________________ Adresse: ______________________________________ Adresse: _____________________________________ PLZ/Ort: ______________________________________ PLZ/Ort: _____________________________________ Land: ________________________________________ Land: ________________________________________ Kontaktperson: Kontaktperson: _____________________________________________ ___________________________________________ Telefon: ______________________________________ Telefon: ____________________________________ Fax: _________________________________________ Fax: _______________________________________ Email: ________________________________________ Email: ______________________________________ http:// ________________________________________ http:// _______________________________________ Partnerschule 2 Partnerschule 3 Name: _______________________________________ Name: ______________________________________ Adresse: _____________________________________ Adresse: _____________________________________ PLZ/Ort: _____________________________________ PLZ/Ort: _____________________________________ Land: ________________________________________ Land: _______________________________________ Kontaktperson: Kontaktperson: ____________________________________________ ____________________________________________ Telefon: ______________________________________ Telefon: _____________________________________ Fax: _________________________________________ Fax: ________________________________________ Email: _______________________________________ Email: ______________________________________ http:// _______________________________________ http:// _______________________________________ Sollten weitere Schulen am Netzwerk beteiligt sein, so ersuchen wir Sie, Name, Adresse und Kontakt auf einem Beiblatt zu vermerken. Kontakte mit der/den Partnerschule/n seit: 69 Anhang Bereits durchgeführte Aktivitäten: Thematischer Schwerpunkt: Bitte ankreuzen: „Die Zukunft im großen Europa “ „Menschenrechte und Demokratie“ Anderer thematischer Schwerpunkt: Beschreibung des geplanten Projekts (Thematischer Schwerpunkt, Projekttitel, Ziele, Projektplan, Aktivitäten, angestrebte Ergebnisse) bitte auf Beiblatt anführen! Gesamtkosten –Plan Die spezifischen Förderkriterien sind dem Beiblatt „Internationale Schulnetzwerke mit ost- und südosteuropäischen Ländern“ zu entnehmen. 1.a. Arbeitsbesuch der ausländischen Partnerschule/n - Reisekosten Zuschuss zu den erwarteten Reisekosten der ausländischen Partnerschule/n 1.b Arbeitsbesuch der ausländischen Partnerschule/n – Aufenthaltskosten / Taschengeld Zuschuss zu den Aufenthalts- und Programmkosten Anzahl der Personen Anzahl der Personen Taschengeld Kosten pro Person/Nächtigu ng 7,50 Reisekosten pro Person Kosten Dauer des Besuches (Nächtigungen) Kosten 3,50 2. Projektunterricht (Materialien bitte anführen) Kosten Gesamtkosten – Internationales Schulnetzwerk (1.a. + 1.b. +2.): Angaben zum Geldtransfer Wir beantragen die Überweisung des Betrages von € BLZ: Name des Geldinstitutes: Kto.Nr.: lautend auf: Ort, Datum auf folgendes Konto: Unterschrift und Schulstempel Interkulturelles Zentrum, Iréne Stenmo, Bacherplatz 10, A 1050 Wien, Tel.:+43.1.586 75 44-11, Fax: +43.1.586 75 44-9, [email protected] Bank: BA-CA 0221-00879/04, (BLZ 12.000) 03/2003 70 Das Interkulturelle Zentrum Das Interkulturelle Zentrum Das Interkulturelle Zentrum (IZ) unterstützt die Entwicklung von Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft und bildet Personen in interkulturellen Praxisfeldern aus (Jugendarbeit, Schule/Universität, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Verwaltung, Politik). Beispielhafte Begegnungs- und Fortbildungsprojekte sollen Anregungen zur Innovation oder zu qualitativen Verbesserung bestehender Kooperationsprojekte sein. Das Interkulturelle Zentrum ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein, der von einem ehrenamtlichen Expert/innen-Vorstand und einer hauptamtlichen Geschäftsführung geleitet wird. Das Büro des IZ besteht aus 10 Mitarbeiter/innen, die mit einem internationalen Netzwerk von Berater/innen und Trainer/innen kooperieren. Wissenschaftler/innen, Künstler/innen und Personen des öffentlichen Lebens unterstützen als Kuratorium das Interkulturelle Zentrum. Projekte Internationale Schulpartnerschaften – Beratung, Kontakte, Förderung International Network: Global Citizenship Education Europawochen Gross Siegharts– Projektwochen zum „Erweiterten Europa“ Multicultural Education in Russia youthNET – Jugendkooperationen mit Südosteuropa EURED – European Peace Education Curriculum European Network: Evaluation & School Development GIVE 2003 – Graz invites young volunteers from Europe Training of Trainers of the European YOUTH programme Youth for Tolerance / open sesame Verschiedene Herkunft - Gemeinsame Zukunft - EQUAL Entwicklungspartnerschaft Interkulturelle Lernwerkstatt Partner Europäische Kommission Europarat UNESCO BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur BM für Auswärtige Angelegenheiten BM für Arbeit und Wirtschaft BM für Inneres BM für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Gemeinde Groß Siegharts Das Interkulturelle Zentrum wurde vom Europarat mit dem World Aware Award for Global Education 2000 ausgezeichnet. 71 Der Autor Der Autor Rüdiger Teutsch studierte Kommunikations- und Erziehungswissenschaften. Er ist Geschäftsführer des Interkulturellen Zentrums in Wien und Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck (Institut für Erziehungswissenschaften). Seit 1990 hat er - in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Internationale Beziehungen des Bildungsministeriums – an der Entwicklung von internationalen Partnerschaften österreichischer Schulen mitgewirkt, zahlreiche Konferenzen, Seminare und Workshops durchgeführt und verschiedene Artikel zum Thema publiziert. In den letzten Jahren hat er sich neben der Intensivierung von Partnerschaften mit Ländern in Ost- und Südosteuropa mit der internationalen Bildungszusammenarbeit in den Bereichen Schulentwicklung, Demokratie und Friedenserziehung gewidmet: Democratic Change in Albania. School and Community based Initiative Europarat, AEDP Albania, BM:BWK / Kulturkontakt Austria BMAA 1997 – 2000 youthNET – School, Youth and Community Networks Stabilitätspakt für Südosteuropa, Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Europäische Kommission – JUGEND 2001 – 2005 Education Reform in Russia BM:BWK, Open Society Institute Moscow ab 2002 EURED – European Peace Education Europäische Kommission - COMENIUS, BM:BWK 2000 – 2003 72