Ziele für die Sprachförderung

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Ziele für die Sprachförderung
Ziele für die Sprachförderung
(Stand: Juli 2008)
Die Formulierung von Zielen wird sehr uneinheitlich gehandhabt. Im Rahmen dieser Tabelle habe ich versucht, unterschiedliche Möglichkeiten der
Formulierung zu verwenden. Bitte bedenken Sie, dass es mir nicht um die Frage geht, ob ein Ziel beschrieben wird mit: ein Kind kann/soll ..., oder
der Erwachsene, der das Kind einmal sein wird. Wichtig ist der Inhalt – die Formulierung steht für mich erst an zweiter Stelle
Richtziel: Kommunikations- und sprachauffällige Kinder sollen beim Spracherwerb gezielt unterstützt werden.
Bereiche:
Kommunikative
Kompetenzen
Grobziele:
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Bei Kindern soll die Freude am Sprechen bzw.
Nacherzählen geweckt werden.
Kinder sollen in Dialog treten.
Kinder sollen das Wechselspiel von Hören und
Sprechen erlernen.
Die Kinder sollen lernen sich sprachlich zu äußern und
die Freude an der Sprachen entdecken
Das Kind soll lernen, eigene Bedürfnisse mitteilen zu
können.
Die Kinder können ihre Bedürfnisse verbal und/oder
nonverbal ausdrücken.
Die Kinder erfahren, erleben und nutzen verschiedene
Formen des Ausdrucks.
Feinziele:
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Praxis für Logopädie & Sozialpädagogik © Marco Bortolotti 2008
Kinder sollen in einer Einzelsituation/ Kleingruppe/
Großgruppe frei erzählen bzw. berichten können.
Die Kinder sollen ihre Bedürfnisse in der Einzelsituation/
Kleingruppe/ Großgruppe mitteilen können.
Kinder sollen das Wechselspiel von Fragen und
Antworten erlernen/ erfahren/ einüben.
Die Kinder sollen Freude an der Sprache und am
kommunizieren erleben.
Das Kind soll erleben, dass mit Sprache und
Kommunikation die Welt verändert werden kann.
Das Kind soll in Dialog mit einzelnen Kindern/ mit
mehreren Kindern/ mit Erwachsenen treten können.
Kinder sollen andere Kinder aussprechen lassen und
sich selbst einbringen können.
Kinder sollen lernen, ihre Konflikte verbal auszutragen.
Grammatik Satzbau
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Das Kind kann in grammatikalisch vollständigen
Sätzen sprechen.
Das Kind erwirbt unterschiedliche Satzformen:
(Aussage, Befehl, Frage,...)
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Sprachverständnis
Das Kind spricht in unterschiedlichen Situtaionen in
einfachen, aber grammatikalisch richtigen Sätzen.
Das Kind kann grammatikalisch korrekte Fragen bilden.
Das Kind setzt bestimmte und unbestimmte Artikel
korrekt ein.
Das Kind bildet die verschiedenen Verbformen korrekt.
Das Kind verwendet die Adjektive richtig.
Das Kind bildet Einzahl und Mehrzahl richtig.
Das Kind verwendet die Präpositionen richtig.
Das Kind spricht in Haupt- und Nebensätzen.
Das Kind verwendet die richtige Zeitform.
Das Kind kann eigene Wünsche/ Bedürfnisse in ganzen
Sätzen äußern.
Wir wollen, dass der Erwachsene, der das Kind
einmal sein wird...
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... Freude am Lauschen und Zuhören hat.
... Sprache gut versteht.
... Aufträge versteht.
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... Geräusche in seiner Umgebung einordnen kann.
➢ ... einzelne Worte versteht.
➢ ... kurze Sätze versteht.
➢ ... Texte versteht.
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Praxis für Logopädie & Sozialpädagogik © Marco Bortolotti 2008
... die nötige Konzentration/ Gedächtnis aufbringt, um
über eine gewisse Zeit zuhören zu können.
... kurze konkrete Aufforderungen versteht.
... mehrteilige Aufforderungen versteht.
... eine kurze Geschichte versteht.
... Präpositionen (oben, unten, vor,..) verstehen.
... bei einem Migrationshintergrund die Erst- und
Zweitsprache unterscheiden kann.
... die An-, In- und Auslaute von Wörtern erkennt.
... die Wortlänge erkennt.
Artikulation und
Sprachmelodie
Wir ermöglichen es dem Kind, dass es
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Wortschatz
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Phonologie
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... seine Aussprache verfeinert.
... seine Fein- und Grobmotorik entwickeln kann.
... stimmlich und artikulatorisch unterschiedliche
Ausdrucksformen erwirbt.
... beim gemeinsamen Singen deutlich artikulieren.
➢ ... seine Zungen- und Lippenmuskulatur stärken kann
➢ ... die Geschicklichkeit der Lippen- und
Zungenbewegungen verbessert.
➢ ... seine allgameine Grob- und Feinmotorik verbessert.
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Die Kinder bauen einen altagsrelevanten
Grundwortschatz auf.
Die Kinder erweitern/ verfeinern/ differenzieren ihren
Alltagswortschatz.
Die Kinder lernen abstrakte Worte kennen.
Die Kinder sollen ...
➢ (INHALT?): Begriffe aus den Wortfeldern
(semantischen Feldern) Körper/ wohnen/ Essen und
Trinken/ Einkaufen/ Familie/ Kindergarten/ Umwelt und
Natur/ Gefühle/ Zeitbegriffe/ Präpositionen/ usw.
➢ (WIE?): in einer Handlung, durch Spiele, ...
➢ (WANN?): in einer Einzelsituation, Kleingruppe,
Stuhlkreis, Freispiel, Rollenspiel, usw.
➢ (VERHALTEN?): erlernen, erwerben, selbständig
anwenden, sprechen, differenziert benennen,
Sinnerfahrungen mit dem Gegenstand sammeln, in
Bewegungen umsetzten, ....
Das phonologische Bewusstsein der Kinder wird
verbessert / trainiert.
Die Kinder ...
➢ erkennen/ lokalisieren/ benenne Geräusche
➢ entdecken Reime, finden Reimworte
➢ zerlegen Worte in Silben
➢ zerlegen Worte in einzelen Laute
➢ erkennen und/ oder benennen Anlaute, Auslaute
➢ erkennen Wortlängen
➢ entwickeln ein Gefühl für den Sprechrhythmus
Praxis für Logopädie & Sozialpädagogik © Marco Bortolotti 2008
Sinne
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Der Erwachsene, der das Kind einmal sein wird,
nimmt seine Umgebung bewusst mit allen Sinne
wahr.
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Die für die Sprachentwicklung wichtigen Sinne
werden gefördert, verfeinert, geschult, geschärft,...
Die fünf Sinne des Kindes werden entwickelt und
gefördert.
Die Einrichtung bietet ausreichend Mterial und
Situationen an, in denen das Kind unterschiedliche
Sinneserfahrungen machen kann.
Förderung der akustischen / auditiven Wahrnehmung
Förderung der visuellen Wahrnehmung
Förderung der taktil-kinästhetischen Wahrnehmung
Förderung der olfaktorischen Wahrnehmung
Förderung der gustatorischen Wahrnehmung
Die Kinder sollen ihren Körper bewusst wahrnehmen
Hören:
Die Kinder sollen lauschen lernen
Die Kinder sollen Geräusche erkennen, lokalisieren,
heraushören
➢ Die Kinder sollen Laute heraushören können
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Sehen:
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Die Kinder sollen Farben, Formen, Dinge, erkennen
können
Fühlen:
➢ Die Kinder sollen Gegenstände befühlen können
➢ Die Kinder sollen Erfahrungen mit verschiedenen
Materialien, Oberflächen,... sammeln, machen können.
Praxis für Logopädie & Sozialpädagogik © Marco Bortolotti 2008