US-Fotograf Will McBride gestorben - Bildende Kunst

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US-Fotograf Will McBride gestorben
30. Jänner 2015, 13:59
Starb im Alter von 84 Jahren in seiner Wahlheimat Berlin
Berlin - US-Fotograf Will McBride ist nach Angaben seiner
Familie am Donnerstag 84-jährig in seiner Wahlheimat Berlin
verstorben. "Ich war verliebt in diese Stadt", hieß kürzlich seine
letzte Ausstellung in der Berliner C/O-Galerie, die mit den
Schwarz-Weiß-Fotos ihren Neustart im Amerika Haus feierte.
Für den Künstler schloss sich ein Kreis: Er war 1957 der erste
Fotograf, der dort seine Werke ausstellte.
Seine Bilder aus den Nachkriegsjahren zeigten viel von der
flirrenden Aufbruchstimmung, die es damals in der Tristesse
auch gegeben haben muss. McBride, der als amerikanischer
Soldat nach Deutschland kam, hielt das Berliner Lebensgefühl
fest - zwischen Schuttbergen, Milchbars und Strandbad
Wannsee. Einen "Chronisten der Jugend" nannte ihn die
Ausstellung.
McBride stammte aus St. Louis im US-Staat Missouri. Er war
Privatschüler des legendären US-Künstlers Norman Rockwell
und studierte Malerei, Kunstgeschichte und Illustration in New
York sowie Philologie in Berlin. Als junger Mann kam er zur
Armee in Würzburg, wo seine Fotografie-Karriere begann. Diese
hatte viele Stationen, darunter Arbeiten für "Life", "Look", "Paris
Match", "Quick" und Bilder für "Twen", die Zeitschrift der
68er-Generation.
Momente fürs Geschichtsbuch
McBride wurde ein Reportagefotograf von Weltruf und hatte
zahlreiche Ausstellungen. Auch Momente fürs Geschichtsbuch
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hielt er fest - etwa John F. Kennedy, Willy Brandt und Konrad
Adenauer vor dem Brandenburger Tor. Aufsehen erregte 1960
das heute völlig normal wirkende Foto seiner schwangeren Frau
Barbara im Profil. "Die Hose war nicht ganz zu!", erinnerte sich
diese später im "Süddeutsche Zeitung"-Interview. "Es war richtig
obszön, damals zumindest. Die Aufregung war riesig." Auch
McBrides Aufklärungsbuch "Zeig mal!" von 1974 war umstritten.
In seiner späteren Karriere arbeitete McBride überwiegend als
Maler und Bildhauer. 2004 erhielt er den renommierten Dr.-ErichSalomon-Preis für sein Schaffen. Sein Credo: "Ein Fotograf
sollte in seinen Bildern nur eine Sache ausdrücken: sein ganzes
Selbst." (APA, 30.1.2015)
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