Smartphones und Tabletten. Einige Anwendungen, Vorteile, Risiken
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Smartphones und Tabletten. Einige Anwendungen, Vorteile, Risiken
Hinweise Vol. 22 No. 2 2011 Smartphones und Tablet-Computer. Einige Anwendungen, Vorteile, Risiken … und Pädiatrie Manuel Diezi, Lausanne Übersetzung: Rudolf Schlaepfer, La Chaux-de-Fonds Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre eröffnen der Medizin ganz allgemein und insbesondere der Pädiatrie neue Horizonte. Auf dem Markt sind leistungsfähige und finanziell erschwingliche Smartphones und neuerdings Tablet-PCs, wie z. B. der iPad von Apple, erschienen, die den Einsatz von «mobilen» Datenverarbeitungsgeräten in der täglichen klinischen Praxis ermöglichen, sei es im Spital oder in der Praxis. Diese Geräte beinhalten Patientendaten (Electronic Health Records), Datenbanken von Medikamenten sowie die Möglichkeit zu deren Verordnung und Anpassung an den Serumspiegel, mit oder ohne Funktionen zur Überprüfung möglicher Wechselwirkungen, im weiteren Weiterbildungsprogramme, «onthe-go»-Zugang zu pubmed und deren Benutzung in der täglichen Praxis im Sinne von EBM, Anwendung zu diagnostischen oder gar therapeutischen, z. B. beim Autismus, oder didaktischen Zwecken bei Diabetikern. Die Konkurrenz unter den verschiedenen Anbietern von Smartphones ist derzeit sehr lebhaft. Apple scheint dank dem Vertrieb, letztes Jahr schon der ersten und kürzlich einer zweiten iPad-Version, marktführend zu sein. Der gleichzeitige Erfolg von iPhone hat diese beiden Geräte unter der Ärzteschaft besonders beliebt gemacht, doch organisiert sich die Konkurrenz, mit aktuellen oder angesagten alternativen Plattformen, wie sie von Microsoft®, Google®, RIM® und Hewlett-Packard® mit ihren entsprechenden Betriebssystemen (Windows Phone®, Android® oder webOS®) angeboten werden. Es gibt derzeit auf dem Appstore von Apple über 3500 Anwendungen, die als «medizinisch» bezeichnet werden, und diese Zahl nimmt dauernd zu. Die Zahl der Ärzte, die Smartphone benutzen hat im Laufe des vergangenen Jahrzehnts exponentiell zugenommen, gewisse Schätzungen sprechen von 72% Benutzern im Mai 2010 und rechnen mit über 80% im Verlauf des nächsten LexiComp Epocrates Jahres1). Die gleichzeitige Entwicklung von Web 2.0, dem interaktiven Web, und die Verfügbarkeit von Browsern direkt auf dem Smartphone verbinden Ärzte, aber auch Patienten, untereinander und geben Zugang zu einer eindrücklichen Datenmenge. Die Benutzung von Smartphones und ihrer neueren Verwandten, den Tablet-PCs, wird sich im medizinischen Bereich unweigerlich weiterentwickeln und diese Geräte werden zu alltäglichen Begleitern unserer ärztlichen Praxis werden. Der Vorsprung von Apple gegenüber seinen Konkurrenten führt dazu, dass die unten beschriebenen Beispiele sich meist auf Anwendungen beziehen, die auf iPhone und/oder iPad verfügbar sind; viele dieser Anwendungen, oder vergleichbare, gibt es jedoch auch auf anderen Plattformen. Referenzen und Dateien für Medikamente Seit dem Erscheinen von «Pocket Digital Assistants» (PDA) hat sich das Konzept der Medikamentendatei nur wenig verändert, wenn auch laufende Anpassungen das Abrufen der jeweils aktuellsten Informationen erlauben und neuerdings auch Anwendungen zur Evaluation des Risikos von Wechselwirkungen verfügbar sind. Die ältesten und wahrscheinlich am besten bekannten Dateien sind diejenigen von LexiComp2) und Epocrates3). Beide Anwendungen sind in Form eines Jahresabonnements verfügbar (unent- iKomp 22 Hinweise Vol. 22 No. 2 2011 teres auf unser Land übertragbar. Weniger ausgefeilt, aber oft nützlich, weil besser den lokalen Bedingungen entsprechend, sind einige Anwendungen, die Informationen aus unserem Schweizer Kompendium übernehmen, wie iKomp oder Kompendium. Ebenfalls verfügbar und oft als Referenz benutzt ist Drug Doses von Frank Shannon, sowie das British National Formulary for Children (BNFC). Ein weiterer Nachteil sind die oft hohen Kosten, insbesondere für Lexi-Comp Complete, für welches die jährlichen regelmäs sigen Anpassungen 570 Dollar kosten. Kostenlose, jedoch weniger ausgearbeitete und nur unregelmässig auf den neuesten Stand gebrachte Alternativen sind dann oft willkommen (Micromedex, Medscape). Electronic Medical Records (EMR) Drug Doses British National Formulary for Children geltliche light-Version für Epocrates) und beinhalten mehrere Funktionen; für LexiComp z. B. gibt es nebst der Standard-Medikamentendatei (Lexi-Drugs) eine pädiatrische Version (Pediatric Lexi-Drugs), eine für Laboruntersuchungen und diagnostische Vorgehen (Lab & Diagnostic Procedures), Infektionskrankheiten (Infectious Diseases), Toxikologie (Lexi-Tox) und Informationen für Patienten (Adult Patient Education und Ped iatric Patient Education). Die Zunahme der verfügbaren Speicherkapazität neuerer Smartphones und Tablet-PCs ermöglicht zudem Funktionen zur visuellen Identifizierung der meisten in Tablettenform verschriebenen Medikamente. Ein Nachteil der zwei erwähnten Beispiele ist ihre starke Ausrichtung auf den nordamerikanischen Markt, insbesondere betreffend Bewilligungen von Seiten der Gesundheitsbehörden bezüglich Vertrieb von Medikamenten, Verfügbarkeit von Produkten und Markennamen der verschiedenen Moleküle; diese Daten sind nicht ohne wei- Micromedex Medscape 23 Die Möglichkeit, jederzeit über die Krankengeschichten seiner Patienten zu verfügen, ist verführerisch, sei es nun im Spital oder in der Praxis. Mehrere Firmen haben deshalb versucht, mehr oder weniger zufriedenstellende Lösungen anzubieten, oft für spitalinternen Gebrauch gedacht, teilweise mit Programmen, die von fixen Computern synchronisierbar sind. Diese Anwendungsmöglichkeit beschränkt sich zurzeit fast ausschliesslich auf den amerikanischen Markt und Versionen mit spezifisch pädiatrischen Programmen sind noch inexistent oder rudimentär. Mit Scutsheet4) können in Spitalkrankengeschichten Verläufe, Laborresultate und klinische Variablen eingetragen, und es können Berechnungen, wie Anionengap oder Körperoberfläche ausgeführt werden. Sein Einsatz wird jedoch durch die fehlende Synchronisation mit einem zentralen Server oder mit Kollegen eingeschränkt; ein weiteres wichtiges Problem, auf das weiter unten noch eingegangen wird, stellt die Datensicherung dar. Gewisse HMO in den USA bieten die Möglichkeit, Rezepte direkt auf dem Smartphone oder Tablet-PCs auszustellen und per Internet der Apotheke des Patienten zukommen zu lassen. Dieses Vorgehen bietet zwar echte Vorteile (Rückverfolgbarkeit und chronologischer Überblick von Verordnungen, vermehrte Sicherheit in Bezug auf Medikamente), leidet aber an denselben Nachteilen, da die Sicherung der Datenübermittlung eine relativ schwerfällige, diesseits des Atlantiks noch wenig verbreitete elektronische Infrastruktur benötigt. Hinweise Vol. 22 No. 2 2011 die Abstracts der entsprechenden Ausgabe geben. Für diese Anwendungen können zurzeit, im Gegensatz zur Medscape, keine Credits erhalten werden. PubMed/EBM Scutsheet Rechner Rechner sind in Form von PDAs erster und zweiter Generation (Psion®, dann Palm® z. B.) schon seit einiger Zeit auf dem Markt, inzwischen sehr zahlreich und auf verschiedene Gebiete spezialisiert, darunter der hervorragende MedCalc. Diese Anwendung ist bestimmt unter die unbedingt notwendigen einzustufen, existiert in den Versionen light (CHF 1.10) und pro (CHF 5.50) und MedCalc erlaubt es, auf iPhone oder iPad bestimmte Variablen zu registrieren, zu senden oder auszudrucken. Weitere derzeit erhältliche Rechner sind Medmath (in Epocrates einbegriffen), Archimedes (Skyscape), Medical Calc, Mediquations und Calculate (QxMD). Medizinische Ausbildung Medizinische Aus- und Fortbildungsprogramme sind ebenfalls über Smartphone oder Tablet-PCs zugänglich. Für Studenten leitet das Aufkommen von interaktiven Programmen medizinischer Lehrbücher wie Ganong eine Wendung im Medizinstudium ein. Die zurzeit verfügbaren Fortbildungsprogramme sind bei uns nicht anerkannt, entsprechende Credits deshalb ungültig. Ein Beispiel ist ReachMed CME, ein unentgeltliches Programm, dank dem zuerst eine Diskussion zu einem bestimmten Thema angehört, anschliessend direkt auf dem iPhone Testfragen beantwortet und schlussendlich Credits erhalten werden können. Dieses Programm ist wohl unentgeltlich, wird aber nicht regelmässig aktualisiert; auch muss erwähnt werden, dass es durch eine Studien börse von Novartis unterstützt wird, was die Frage nach der Unabhängigkeit der Äus serungen aufwirft. Die American Association of Pediatrics und das New England Journal of Medicine publizieren ebenfalls unentgeltliche Programme, erstere AAP News und Pediatrics, letzteres NEJM App, die Einsicht in 24 Der mobile Zugang zur neuesten medizinischen Literatur scheint eine unabdingbare Bedingung moderner klinischer Praxis zu werden. Mehrere Anwendungen wurden im Laufe der Zeit entwickelt, die bekanntesten sind wahrscheinlich Pubmed Clip (CHF 3.30), Pubmed on Tap (gratis/ CHF 3.30) und PubSearch (gratis/ CHF 4.40); die National Library of Medicine (NLM) hat kürzlich die mobile Version ihrer Website pubmed.gov auf den Markt gebracht. Mehrere dieser Programme ermöglichen, mittels eines Proxy, den Zugang zum Zeitschriftenkatalog einer Lehranstalt oder eines Spitals, und damit zum vollständigen Text von Artikeln. Leider besteht diese Möglichkeit am Arbeitsplatz des Autors nicht. Die NLM-Version hat den Vorteil, dass es sich um eine Web App handelt und damit mit allen Plattformen, die eine Webseite anzeigen können, kompatibel ist; hingegen ist die Benutzung von Filtern, die der Desktopversion vorbehalten bleibt, beschränkt. Erwähnenswert ist auch eine hervorragende Anwendung, dank welcher Artikeldateien verwaltet und zwischen einem Mac und einem iPhone oder iPad synchronisiert werden können, und die, in ihrer neuesten Version, als Programm zur Nut- PubMed mobile Hinweise Vol. 22 No. 2 2011 zung von Referenzen, d. h. Papers dienen kann (CHF 17.– für die iPhone/iPad-Version, CHF 79.– für die Mac-Version). Pharmakologische Betreuung (TDM) Die Medikamentendosierung ist ein weiterer Bereich, in welchem zukünftige Entwicklungen es dem Arzt erlauben werden, die Behandlung, am Bett des Patienten, an verschiedene Parameter, beispielsweise den Plasmaspiegel, anzupassen. Einige Anwendungen sind bereits verfügbar, unter anderem für Vancomycin, Gentamycin und R xCalc, mehrere Projekte sind in Entwicklung; ein solches Projekt entsteht aus der Zusammenarbeit der EPFL und der Abteilung für klinische Pharmakologie des CHUV, mit dem Ziel, eine Anwendung zur medikamentösen Betreuung in der Praxis zu schaffen. Übersetzung medizinischer Begriffe Demographische Entwicklung und kulturelle Durchmischung führen dazu, dass die Wahrscheinlichkeit zunimmt, sich Patienten gegenüber zu sehen, die weder Deutsch noch Französisch oder Englisch sprechen. Entsprechende Anwendungen sind auf dem Markt erschienen, z. T. mit Übersetzungen des medizinischen Jargons: Medical Spanish (CHF 5.50), MediBabble Translator (unentgeltlich, leider zurzeit wegen eines Bugs unbrauchbar) und Google Translate (unentgeltlich). Anwendung in Klinik und klinischer Forschung Nebst Anwendungen, die medizinischem Personal bestimmt sind, wurde eine ganze Anzahl Anwendungen entwickelt, die der Erziehung der Patienten, ihrer Betreuung zuhause und als therapeutisches oder diagnostisches Hilfsmittel dienen sollen. Das Gesundheitsnetz der Universität Pittsburgh hat vor kurzem eine unentgeltliche Anwendung für Eltern geschaffen, ChildrenPgH, die in der Schweiz jedoch nicht erhältlich ist. Man findet dort Informationen zu Symptomen, Ratschläge zu ersten Massnahmen bei pädiatrischen Erkrankungen, Angaben zur Dosierung von rezeptfreien Medikamenten sowie zu Kontaktstellen, zur nächstliegenden Notfallstation oder zur Möglichkeit, direkt ab iPhone einen Termin auszumachen. Ebenfalls verfügbar oder in Ausarbeitung sind direkt mit einem Smartphone verbundene Blutdruckapparate, Glukometer, Ul traschallsonden oder gar Mikro-MRI zur Ortung von Tumorzellen6). Die Betreuung einer chronischen Krankheit wie Diabetes z. B. könnte dadurch erleichtert, und damit auch Kosten gespart werden, dass zuhause bestimmte Glukosewerte eines Patienten dem Arzt automatisch Papers pour iPad 25 Google Translate übermittelt werden, z. B. mittels eines Glukometers wie der von Sanofi Aventis entwickelte iBGStar®7). Oder für Patienten mit zu hohem Blutdruck dank der Blutdruckmanschette von iHealth, die auf der Website von Apple8) angeboten wird, oder der sich noch in Entwicklung befindenden Blutdruckmanschette von Withings9). Ebenfalls erhältlich sind mehrere Anwendungen zur radiologischen Diagnose, z. B. OsiriX, eine auf iPhone, iPad und Mac verfügbare Lightbox im DICOM-Format, die manchmal auch in Operationssälen gebraucht wird10); oder weitere, an ein Smartphone anschliessbare Eingabegeräte wie MobiUS von Mobisante11), das kürzlich im New England Journal of Medicine12) rezensiert wurde. Die Dermatologie steht dem in nichts nach, erlaubt doch das bei FotoFinder13) entwickelte Eingabegerät Handyscope, ein iPhone in ein Dermatoskop umzuwandeln und auch Bilder zu speichern, was Verlaufsbeobachtungen ermöglicht. Die Überwachung aus Distanz von Patienten auf der Intensivpflegestation ist ebenfalls möglich, z. B. mittels AirStrip14) und der Installation eines patienteneigenen Systems. Kürzlich hat ein Team der UCLA ein im iPhone vorhandenes Akzelerometer dazu verwendet, den Tremor bei Parkinsonpatienten zu bestimmen, was den Weg zu einer möglichen Steuerung der Behandlung auf Distanz oder zur Beurteilung der Wirkung neu eingesetzter Medikamente öffnet15), 16). Hinweise Wer beobachtet hat, wie Kinder, selbst junge, mit einem iPad oder iPhone umgehen, wird zugeben, mit welch verblüffender Leichtigkeit, wenn auch intuitiv, sie diese Apparate bedienen. Diese Fähigkeit findet man in der Beschreibung einiger ermunternder, und in den Medien ausgiebig kommentierte, Anwendungen bei autistischen Kindern wieder, als alternative Interaktionsmöglichkeit, insbesondere beispielsweise mit Proloquo2Go17), 18). Für Schulkinder gibt es ebenfalls zahlreiche Anwendungen, sei es als Lesehilfe – z. B. die ausgezeichnete Serie interaktiver Bücher, herausgegeben durch die französische Firma So Ouat – oder Rechenhilfen, wie AB Math oder die Manuale von Sésamath für ältere Kinder. Zukünftige Entwicklungen, Risiken und zu vermeidende Fallstricke Die verfügbaren oder zukünftigen Möglichkeiten, die uns die mobilen Technologien vorspiegeln, sind begeisternd, ihre praktische Anwendung und insbesondere das Informatisieren klinischer Daten öffnen aber Tür und Tor für eine ganze Reihe von Häckern und Gefahren im Zusammenhang mit der Wahrung des Arztgeheimnisses, mit Datenschutz und dem Aufkommen neuer Fehlerquellen, deren Umfang ganz andere Ausmasse annehmen könnte als im «Papierzeitalter». Die Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) von 1996 in den USA und das Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) von 1993 in der Schweiz sind, in Bezug auf den Schutz so sensibler Daten wie es medizinische Daten sind, ganz eindeutig19). Die potentiell ununterbrochene Verbindung der Smartphones zu Internet, ihre Kleinheit und dem damit zusammenhängenden Verlust- oder Diebstahlrisiko, das finanzielle Interesse solcher Daten und die kürzlichen Ereignisse um Veruntreuung sensibler Daten (Bankkonten) lassen auch den verwegensten Informatiker vorsichtig werden. Die immer umfangreichere Verwendung von Anwendungen, die durch eine einzige Person geschaffen wurden, lässt das Risiko von Programmationsfehlern auf exponentielle Weise ansteigen. Gewisse Herstellerfirmen solcher Anwendungen befürchten denn auch eventuelle Folgen, insbesondere angesichts der medizinisch-juristischen Lage in den USA. Dies betrifft beispielswei- Vol. 22 No. 2 2011 se WebMD, Mutterhaus von Medscape, das in seinem Rapport 2010 an die Securities and Exchange Commission (SEC) der USA seinen Befürchtungen Ausdruck gibt: «Wir könnten auf Grund der Inhalte, die wir liefern, Ziel von Klagen sein (…). Enthalten Programme, die wir herstellen oder durch Dritte beziehen, Fehler, so ist es möglich, dass Verbraucher, Angestellte, Versicherte oder andere Personen uns gerichtlich verfolgen (…).» Die Entwicklung und Anwendungsmög lichkeiten von Smartphones und Tablet-PCs führen dazu, dass sie gewissermassen als medizinische Geräte betrachtet werden können. Sollten die Überwachungsinstanzen, insbesondere Swissmedic oder die FDA, aktiv werden und zu diesen Geräten und ihren Anwendungen Stellung nehmen? Man könnte denken, dass die derzeitige Entwicklung zu rasch voranschreitet, als dass Behörden wie die oben genannten nächstens eingreifen; die kürzlichen Erklärungen von Dr. Jeffrey Shuren, Direktor des US FDA Center for Devices and Radiological Health weisen jedoch darauf hin, dass eine Stellungnahme relativ kurzfristig stattfinden könnte20). Schlussfolgerungen In einem Artikel zu neuen Technologien in der medizinischen Praxis kann man sich nicht auf die Erwähnung der grossartigen Aussichten beschränken, es muss auch auf mögliche Fehlerquellen und notwendige Sicherheitsmassnahmen hingewiesen werden. Parallel zur Entwicklung von Anwendungen, wie sie in diesem Artikel aufgezeigt werden, müssen Datenschutz und Validierung dieser Anwendungen in Bezug auf medizinische Sicherheit berücksichtigt werden, und zwar auf innovative Art, um nicht deren Bereitstelllung zu verzögern und deren Gebrauch durch Einführung multipler, schwer einprägsamer Passworte zu verunmöglichen. Diese kurze Zusammenfassung erhebt keinen Anspruch auf, auch nur teilweise, Vollständigkeit, sondern versucht vielmehr kürzliche und neueste technologische Fortschritte zu illustrieren, unter gleichzeitigem Hinweis auf Probleme und mögliche Risiken im Zusammenhang mit Informatik und permanenter Internetverbindung, sei es für uns Ärzte und Kinderärzte wie auch für unsere Patienten. 26 Referenzen 1) Dolan, B. 72 percent of US physicians use smartphones. 2010 [cited 2011 30.3.2011]; Available from: http://mobihealthnews.com/7505/72-percent-of-us-physicians-use-smartphones/#). 2) Lexi-Comp. Available from: www.lexi.com. 3) Epocrates. Available from: www.epocrates.com. 4) Scutsheet. Available from: http://itunes.apple. com/us/app/scutsheet/id410326551?mt=8. 5) Papers. Available from: http://www.mekentosj.com/. 6) Haun J.B., et al., Micro-NMR for rapid molecular analysis of human tumor samples. Science translational medicine 2011; 3 (71): 71ra16. 7) iBGStar. Available from: http://ibgstar.com. 8) iHealth. Available from: http://store.apple.com/ u s/p r o d u c t/ H 4 6 59 L L/A? f n o d e = M Tc 0 M j U 4NjE&mco=MjEzNTE5ODA#mfr-info. 9) Withings. Available from: http://www.withings. com/sl/bloodpressuremonitor. 10)Wodajo F.M., The iPad in the Hospital and Operating Room. Journal of Surgical Radiology 2011; 2 (1): 19–23. 11)MobiUS. Available from: http://mobisante.com/. 12)Moore C.L. and Copel J.A., Point-of-care ultrasonography. The New England journal of medicine 2011; 364 (8): 749–57. 13)Handyscope. Available from: http://www.handyscope.net/. 14)AirStrip. Available from: http://airstriptech.com. 15)Lemoyne R. et al., Implementation of an iPhone as a wireless accelerometer for quantifying gait characteristics. Conference proceedings: … Annual International Conference of the IEEE Engineering in Medicine and Biology Society. IEEE Engineering in Medicine and Biology Society. Conference 2010. 2010: 3847–51. 16)Lemoyne R. et al., Implementation of an iPhone for characterizing Parkinson’s disease tremor through a wireless accelerometer application. Conference proceedings: … Annual International Conference of the IEEE Engineering in Medicine and Biology Society. IEEE Engineering in Medicine and Biology Society. Conference 2010. 2010: 4954–8. 17)Hager E.B., iPad opens world to a disabled boy, The New York Times, 29.10.2010. 18)Valentino-Devries J., Using the iPad to Connect: Parents, Therapists Use Apple Tablet to Communicate With Special Needs Kids, The Wall Street Journal, 13.10.2010. 19)Guide pour le traitement de données personnelles dans le domaine médical, 2006. 20)FDA Plans 2011 Guidance for Mobile Medical Applications. [cited 2011 30.3.2011]; Available from: http://www.qara.info/regulatory/fda-plans-2011guidance-for-mobile-medical-applications/. Korrespondenzadresse Dr Manuel Diezi Hémato-Oncologie Pédiatrique et Pharmacologie Clinique CHUV, 1011 Lausanne [email protected]