Hannover - Linden Integration beginnt Vorort M.PABST IGS

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Hannover - Linden Integration beginnt Vorort M.PABST IGS
ALN e.V.
Afrikanischer Landesverband Norddeutschland.
PROJEKTE & ZIELE
V0l. 00 Nul. 00
Anno 01, 2009
www.aln-ev.de, [email protected], Tel: 0511 280 7124, Walter Gieseking Str.22, 30159 Hannover
Das Schulsystem
zu verstehen
in Eltergremien mitzuarbeiten
Erziehungskompetenz
stärken
Hannover - Linden
M.PABST
IGS-LINDEN
ERKLÄRT DAS
SCHULSYSTEM
Integration beginnt Vorort
...in manchen Hinsicht muss der Prophet zum Berg
Wir stimmen vollkommen zu, dass
an dem Ort, an dem sich die zu Integrierenden und die Einheimischen
begegnen, die Integrationsarbeit
beginnen soll. Daher haben wir uns
einen Stadtteil mit einem großen
Anteil von MigrantInnen ausgesucht
– Hannover–Linden, um Fragen, die
wir bei der Auftaktveranstaltung festgehalten haben, der Politik und der
Schule zu stellen.
Das Problem bildete den Zentralpunkt der Fragen. Wie schon erwähnt
wurde, haben zahlreiche afrikanische
Kinder Probleme in der Schule, die
nicht zuletzt auf Integrationsprobleme zurückzuführen sind – Die
ihrerseits eine Uninformierheit des
afrikanischen Community über das
Schulsystem aber auch strukturellen
Probleme in der afrikanischen Bevölkerung aufweisen. Wir wollen hier keine
laute Kritik an Politik und Behörde
äußern, sondern eine SWOT-Analyse
der afrikanischen Gemeinde machen
und den Dialoge mit Institutionen über
Lösungen suchen und durchführen. In
diesem Zusammenhang entwickelte
der Verband ein stadtteilbezogenes
Pilot-Projekt als Info-Veranstaltung und
Kurz-Vortrag mit dem Rahmenthema:
„Integrationsmöglichkeiten für Afrikaner hier im Stadtteil” Welche Angebote
für Personen mit Migrationhintergrund
bietet Ihr Stadtbezirk und wie kann ich
mich daran beteiligen? Zielsetzung des
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das Bildungssystem und die Schulen
JN4UBEUCF[JSLt%BUFOQPPMGàS"GSJLBOFrInnen zwecks besserer Integration vor
0SUt%JF4UÊSLVOHEFS&S[JFIVOHTLPNpetenzen der afrikanischen Familien
nach dem Motto: Gute Erziehung ! gute
#JMEVOH(VUF$IBODFOt7FSCFTTFrung der Lebenssituation afrikanischer
Frauen und Stärkung der Gleichstellung von Frauen und Männern in den
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afrikanischer Senioren in lokale bzw.
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Stärkung der Integration und des
bürgerschaftlichen Engagements
afrikanischer Familien.Dies ist uns
mit Unterstützung aller Parteien im
Bezirksrat Linden und der Vertreterin
der IGS- Linden, Frau Marianne Pabst,
gelungen. Frau Pabst nahm sich Zeit,
um die Fragen der besorgten afrikanischen Mütter zu beantworten.
AFRIKANISCHE DIASPORA
SCHWARZE DIASPORA
im Zuge einer verstärkten Politisierung der
sich aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung und
Rund 300.000 Afrodeutsche oder Schwarze
schwarzen Bevölkerungsgruppe in den 1980er
für mehr Anerkennung und Partizipation ein. Autor:
Deutsche leben in Deutschland und stellen somit
Jahren entstand. Die in dieser Zeit entstandenen
Barbara Wawrzyniak: www.suite101.de
die viertgrößte schwarze Bevölkerungsgruppe
Emanzipationsbewegungen speisen sich aus der
Der afrikanische Landesverband freut sich über Ihre
in Europa dar.Der Begriff Afrodeutscher ist auf
weltweiten afrikanischen Diaspora, aus der sich die
Unterstützung: VR 200694, Kto Nr.: 0586694400, Volksbank-
eine Eigenbezeichnung zurückzuführen, die
„Schwarze Community“ konstituierte. Diese setzt
Hannover, BLZ.: 251 900 01
Gleichberechtigung und Stärkung
der Erziehungskompetenz der
afrikanischen FamilienGute Erziehung = Gute Bildung =
Erfolg
Integration in Niedersachsen Integrations-und Ausländerbeiräte
wurde seit 2003 abgeschafft.
In Hannover übernahm ein
Fachausschuss von Politikern und
Migrantinnen mit beratender
Funktion und ohne Stimmrecht
diese Aufgabe. 2007 macht der neu
gewählte Bürgermeister Integration
zu Chefsache und berief ein
„partizipatives“ Integrtionsforum
ein. Aus diesem Forum entstand
der Integrationsrat mit einer
„quasi konsultativen“ Funktion.
Näheres unter www.hannover.de/
integration/integrationsrat/index.
html
2
BLA BLA BLA
Exero 01, 5555
AUFTAKTVERANSTALTUNG
DIE AUFTAKTVERANSTALTUNG des
ALN e.V. September 2008
September 2008 Mit einer Starthilfe
der Stiftung „Mitarbeit“ hat der ALN
seine Auftaktveranstaltung in der
Walter Gieseking Str. 22, im Hof des
Hauses, in dem sich das Büro befindet, organisiert. Zu der Veranstaltung
hat der ALN e.V. afrikanische Mütter
mit ihren Kindern eingeladen, um
eine erste Begegnung zu schaffen
und eine Bestandsaufnahme von
Problemen der afrikanischen Familien im Alltag und mit Institutionen
zu erstellen. Zu unserer Freude sind
Mütter und Kinder aus verschiedenen
afrikanischen Ländern und Sprachen
zahlreich erschienen – was nicht
selbstverständlich ist angesichts der
Tatsache, dass sich viele Afrikaner auf
den Weg in die Resignation und Isolation von der Mehrheitsgesellschaft
begeben haben, da Rassismus, Demütigung und Bevormundung ihren
Alltag begleiten, und ihre Talente
und Kompetenzen nicht anerkannt
werden.
Vor dem Hintergrund des politischen
Versprechens, die Integration zu fördern, war daher diese erste Bestandsaufnahme von Schwierigkeiten, Erwartungen und Projekten notwendig. Aus
diesen Gesprächen ergab sich, dass,
man eine große Hoffnung auf eine
Besserung der Situation der Afrikaner
in Norddeutschland bzw. in Hannover
nährt und Unterstützung für eigene
Projekte erwartet. Niemand möchte
lediglich Vollstrecker vorgegebener
Afrikanische Zuwanderung nach
Deutschland zwischen 1884 und
1945: Teil I
Kaiserzeit
und
Kolonialherrschaft:Die Epoche des
deutschen Kolonialismus fiel in die
Zeit des deutschen Kaiserreichs. Durch
die Einigung der deutschen Nation
war die Zersplitterung der Kleinstaaterei überwunden und es schien nur
folgerichtig, dass Deutschland seinen
Anspruch zu den europäischen Großmächten zu zählen, nun auch mit
dem Erwerb eigener Kolonialgebiete
nach außen deutlich machte. Auf der
von Otto von Bismarck 1884 einberufenen Berliner Kongo-Konferenz, an
der alle zur damaligen Zeit wichtigen
Nationen teilnahmen, wurde Afrika
sozusagen am grünen Tisch unter den
europäischen Mächten aufgeteilt. Mit
dieser Absicherung im Hintergrund
übernahm die deutsche Regierung
– auf Drängen der interessierten
Kolonial- und Wirtschaftskreise in
Deutschland – die Schutzherrschaft
in verschiedenen Gebieten Afrikas.
Die Errichtung der deutschen Kolonien bildete die Voraussetzung für
die nun erstmals in größerer Zahl
stattfindenden Einreisen von Afrikanern nach Deutschland. Deutsche
Kaufleute, Missionare und Reisende
waren bereits vor dem staatlichen
Engagement Deutschlands in Afrika
anwesend. Es gab einen regen Reiseverkehr und Handelsaustausch zwischen Afrika und Deutschland. Die
Schifffahrtsverbindungen wurden
nun regelmäßiger und die berühmte
‚Woermann Linie‘ fuhr mit höherer
Taktfrequenz nach Duala (Kamerun), Lome (Togo), zur Walfischbucht
(Deutsch-Südwest-Afrika) oder nach
Daressalam (Deutsch-Ost-Afrika).Der
Afrikanische Mütter bei der Auftakveranstaltung
Konzepte involviert. Dennoch ist eine
gewisse Skeptik geboten. Tendenziell
ist bisher eine vertikale Integrationspolitik zu beobachten.
Die sogenannten Integrationslotsen
scheinen, beispielsweise die Migrantenselbstorganisationen (MSO) zu
substituieren, indem sie sowohl deren
Aufgaben und Vereinsziele verein-
Ausbau der deutschen Kolonien ging
einher mit einem steigenden Bedarf
an einheimischen Fachkräften für
die Kolonialverwaltung und -wirtschaft. So kamen viele junge Afrikanerinnen und Afrikaner zum Zweck
der Ausbildung nach Deutschland.
An deutschen Schulen und Universitäten erhielten einige von ihnen eine
höhere Schulbildung. Die Mehrzahl
der Neuankömmlinge wurde jedoch
an Missions- und Kolonialschulen als
Handwerker, zu einheimischen Missionslehrern, als Handwerker oder
Facharbeiter für die Tätigkeit in den
Kolonien ausgebildet. Wieder andere
reisten auf Schiffen der deutschen
Afrikalinien als Koch, Stewards oder
Heizer nach Deutschland ein. Häufig
wurden die Afrikaner als Sprachgehilfen für afrikanische Sprachen bei den
deutschen Afrikaforschern eingesetzt
oder sie kamen als ehemalige Angehörige der deutschen Schutztruppen,
den Askari, nach Deutschland. Außerdem gab es noch die große Gruppe
derjenigen meist jugendlichen Afrikanern und Afrikanerinnen, die von
deutschen Kaufleuten oder Reisenden von deren Afrikareisen, sei es als
Hilfen für Haushalt und Geschäft oder
als sentimentales ‚Mitbringsel‘, mit
nach Deutschland zurückgebracht
wurden.Viele dieser Afrikaner, die
als junge Männer oder Jugendliche
nach Deutschland gekommen waren,
blieben für den Rest ihres Lebens in
Deutschland, gründeten Familien
und arbeiteten hier. Einige von ihnen
brachten sich auch auf politischer
Ebene in die deutsche Gesellschaft
ein. Katharina Oguntoye Quelle:http://www.
bpb.de/themen/YD336B.html
politischer Ziele und Interesse sein
oder als Alibi für die schöne Präsentation zu fungieren.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist der Integrationsrat der Landeshauptstadt Hannover, der dank
seines partizipativen Modells zur Integration die Zielpersonen der Integration direkt in Sachdiskussionen und
nahmen, als auch ohne multiplikatorische Funktion für die Vertretung der
Migranten in politischen Gremien vor
Ort zu fungieren suchen.
Ein Hauptanliegen unseres Verbandes
ist es, die Interessen schwarzer Menschen in Norddeutschland zu vertreten, ein schwarzes Bewusstsein
zu fördern, Rassismus entgegen zu
treten, und die Vernetzung schwarzer Menschen beziehungsweise ihrer
Organisationen und Projekte zu organisieren. Daher plädieren wir für eine
horizontale Integrationspolitik, die
sich durch das Einbetten von MSO
und einzelnen Multiplikatoren in die
staatsbürgerschaftlichen Aufgaben
und den Bewusstsein fördernden
Komponenten durch gleichberechtigerweise Nutzung der Kreativität,
Wissen und Talente der Migranten,
kennzeichnet.
Im Zentrum des Treffens waren Perspektiven der afrikanischen Familien über das Leben in Deutschland.
Viele Mütter haben ihre Sorge über
die Schule geäußert. Afrikanische
Kinder werden oft aus Vorurteil oder
Unkenntnis der kulturellen Basis als
„zu auffällig“ betrachtet und erhalten somit eine Realschulempfehlung,
obwohl sie eine Empfehlung für das
Gymnasium verdient hätten.
Die Probleme wurden festgehalten
und Thema eines Projektes, wie Sie in
diesem Report entnehmen können.
INTEGRATION VORORT - HANNOVER-LINDEN