Tränen der Rührung bei den Swing Kids
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Tränen der Rührung bei den Swing Kids
INTERNATIONALES DIXIE- & JAZZFESTIVAL SARGANS MONTAG, 27. AUGUST 2012 Dem Original verblüffend ähnlich: Max Neissendorfer, der mit der Sinatra Tribute Band das Wingert-Zelt füllte. Lebensfreude pur: Die St. Galler Altstadt Ramblers halten die Dixie-Kultur hoch. SEITE 7 Bilder Ignaz Good Tränen der Rührung bei den Swing Kids Es gab einige musikalische Glanzlichter am 14. Dixie- und Jazzfestival in Sargans – den berührendsten Auftritt hatten aber sicherlich die Swing Kids von Dai Kimoto. Und Glückwünsche gab es zum Geburtstag des aus Sargans stammenden Schlagzeugers von Chris & Mike. Kunterbunt: Bläser von Raphael Wressings Big Boogaloo Horns. Von Jerry Gadient Sargans. – Tränen in den Augen von einigen Besuchern sah man während der Zugabe der Swing Kids mit einem GlennMiller-Medley – die 9- bis 16-Jährigen Musiker spielten sich mitten in die Herzen des Publikums.Auch Blues und Rock gehört zum Repertoire der von Dai Kimoto zusammengestellten und dirigierten Nachwuchs-Combo, die so gar nicht nach Nachwuch klang. «Wenn man die Augen geschlossen hatte, hatte man das Gefühl, gestandene Profis seien am Werk», bestätigte ein Zuhörer. Das war am Samstag am frühen Abend und damit ein erster Höhepunkt an diesem Tag. Ein abschliessendes Glanzlicht setzten dann bis weit nach Mitternacht Chris & Mike – die beiden Pianisten begeisterten mit einem Repertorie weit über BoogieWoogie hinaus, von der sanften Ballade bis zum deftigen Rock’n’Roller (Bob Segers «Old time Rock’n’Roll») war alles drin. Unterstützt von einer dreiköpfigen Band sorgen Chris & Mike für einen kleinen Begeisterungssturm. Und das ganze Publikum imWingert-Zelt sang für den aus Sargans stammenden Schlagzeuger Felix Zindel dann kurz nach Mitternacht auch noch lautstark «Happy Birthday». Rock’n’Roll stand auch am Festivalbeginn am Freitag im Geelkeeler – die Churer Hampa &The Flames liessen das Fünfziger-Jahre-Feeling mit Eddie Cochran & Co. wieder aufleben, bevor diese Bühne dann dem Blues überlassen wurde. Im Jazzkeller gab es wie gewohnt ein geballtes Boogie-Woogie-Programm. Obwohl der Programmpunkt «Dixie» nicht mehr so dominant wie zu den Anfängen vor 26 Jahren ist, kamen auch die Liebhaber dieser Jazzvariante voll auf ihre Kosten. Als der grösste Stimmungsmacher kristallisierte sich dabei die unermüdliche einheimische Midlife Dixieland Jazzband heraus, Frl. Meyer’s Hinterhausjazzer standen dem nicht weit hinten an. Breit gefächertes Musikangebot Seine grossartige Stimme als Interpret der Frank-Sinatra-Ära unter Beweis stellte zweimal Max Neissendorfer. Grossartige Stimmen gab es dann auch wieder am Sonntagmorgen beim ökumenischen Gottesdienst mit dem Deep River Quartett. Alles in allem wartete das 14.Internationale Dixie- und Jazzfestival Sargans mit einer musikalisch sehr breitenVielfalt auf. Das ist auch die Absicht des neuen Festivalleiters Beat De Coi. «Wir müssen den Anlass behutsam in die Zukunft transferieren», sagt dieser im Hinblick auf ein Publikum hin, dessen Durchschnittsalter im Bereich Dixie immer höher wird. Mit dem wilden Hammond-Orgel-Traktierer Raphael Wressnig und dessen Big Boogaloo Horns ist Musik dazu gestossen, die von älteren Semestern nicht mehr so goutiert wird, dafür jüngere Besucher begeistert hat. «Ich habe etliche Reaktionen erhalten, dass man unbedingt auch in diese Richtung weitermachen soll», so De Coi. Insgesamt zeigt sich der OK-Präsident zufrieden mit demAnlass, vor allem auch damit, dass die beiden Zelte, in denen die Dixie-Musik nach wie vor an erster Stelle steht, bei den Konzerten immer voll waren – die «Ursprungsmusik» des Festivals wird also auch in Zukunft ein prägender Bestandteil bleiben. Legendär sind die Jam-Sessions, die jeweils im «Löwen»-Zelt sowie im Jazzkeller zum Programmende über die Bühne gehen. Davon ist nun auch der neue VIPBereich erfasst worden: Hier jammten in Gut gelaunt: Im Jazzkeller gibt es mitreissenden Boogie-Woogie. Locker am Klavier: Nico Brina. Zufriedenes Publikum: Zwischendurch eine Stärkung muss auch sein. Grosse Klasse: Mike von Chris & Mike sorgt für Beifallsstürme. Wie gestandene Profis: The Swing Kids spielen sich in die Herzen des Publikums. Lokalmatadoren: Die Midlife Dixieland Jazzband sorgt für Stimmung. Under my Umbrella: Das Festival lockt vermehrt auch die jüngere Generation an. Was steht auf dem Programm? Der Sarganser Alt-Regierungsrat Karl Mätzler mit Gattin Elisabeth. der Nacht auf Sonntag die Boogie-Woogie-Virtuosen Nico Brina, Silvan Zingg, Chris & Mike und der Blueser Fast Eddie bis in die frühen Morgenstunden. Zumindest eineÄnderung wünscht sich Beat De Coi für das 15.Festival in zwei Jahren: «Das Wetter dürfte doch auch wieder einmal mitspielen.» Zumindest am Freitag tat es dies, doch am Samstag sorgte der heftige Sturm dafür, dass wohl einige davon absahen, sich auf den Weg ins Städtli zu machen. Immerhin, nach einer ersten Bilanz rechnet De Coi damit, dass am letzten Wochenende mehr Zuschauer als noch vor zwei Jahren dabei waren. Damals wurden 3250 Eintritte verkauft, zusammen mit rund 500 Helfern und weiteren Involvierten haben rund 4000 Personen das Festival besucht. Erstmals war übrigens das Städtchen nicht abgesperrt, einen Eintritt brauchte es nur für den Zugang zu den Konzertlokalen. «Das ist gut angekommen und wird auch in Zukunft beibehalten», erklärt De Coi dazu. Hingerissen: Georgios Antoniou von der Sinatra Tribute Band am Kontrabass. Blues-Urgestein: Fast Eddy bringt den Geelkeller zum Kochen. Virtuos: Bassist Markus Fritsche von Larry’s Blues Band. Nicht zu stoppen: Raphael Wressnig holt alles aus seiner Hammond B3 heraus. Volle Puste: Die drei Girls von Hampa & The Charms.