Erfahrungsbericht
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Erfahrungsbericht Auslandssemester in San Diego National University SS 2015 Ein Studium an der National University (NU) Eine Sache gleich vorweg: Wer sich für ein Studium an der NU entscheidet, der sollte sich bereits im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass man hier nicht das typische amerikanische Campusleben erfahren wird. Vielmehr ist es eine Universität, in der vor allem berufstätige Amerikaner und frühere Navy-Angehörige einen Hochschulabschluss erlangen möchten. Aus diesem Grund finden die Vorlesungen in der Regel in den Abendstunden von 17:30-22:00 Uhr statt und das Durchschnittsalter der Studierenden liegt ungefähr bei 30. Vorlesungen finden 2-3 Mal pro Woche statt, was sich zunächst wenig anhört. Jedoch hat man ständig Homework oder Papers zu verfassen, Quizzes und Exams zu schreiben sowie Präsentationen zu halten. Der genaue Arbeitsaufwand hängt aber stark vom jeweiligen Professor ab. Im Gegensatz zu Deutschland besteht im Übrigen eine Anwesenheitspflicht für alle Vorlesungen. Wer trotzdem von den maximal zwei Fehltagen Gebrauch macht muss mit Notenabzügen rechnen. Jeder Kurs an der NU baut auf einem bestimmten Lehrbuch auf, welches man sich zulegen sollte. Da diese Bücher meist sehr viel Geld kosten, gibt es Seiten im Internet, über die man sich die Bücher gegen eine Gebühr für die vier Wochen, in denen man sie braucht, ausleihen kann. Der große Vorteil der NU ist ihr "One-course-per-month"-System, wodurch man die Möglichkeit hat, jeden Monat mit seinem Auslandssemester zu beginnen. Dies war auch einer der Hauptgründe, warum ich mich für diese Universität entschieden habe. Man hat pro Monat einen Kurs, welcher nach vier Wochen mit dem Final Exam beendet wird. In meinem Fall haben alle von mir im Voraus gewählten Kurse planmäßig stattgefunden. Es gab jedoch auch andere Fälle, in denen Studierende während der Orientierungstage nochmal alles neu wählen mussten. Die NU hat verschiedene Campus, die überall in San Diego verteilt sind. Daher ist ein Auto unumgänglich bzw. es ist generell fast unmöglich in San Diego mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne ewig lange Fahrzeiten von A nach B zu gelangen. Es bietet sich an, sich mit anderen Studenten einen Mietwagen für die Zeit zu teilen. Wohnen und leben in San Diego Wer zum Studieren nach San Diego geht und viel Spaß haben möchte, der sollte entweder in Pacific Beach oder Mission Beach wohnen, da hier die meisten Studenten unterwegs sind. Es gibt unzählige Bars und es ist eigentlich die ganze Woche irgendetwas geboten. Außerdem hat man hier eine der schönsten Strände Kaliforniens direkt vor der Haustür. Es ist genau so, wie man es sich vorstellt: Surfer, so weit das Auge reicht, Menschen mit Skateboards oder Beachcruisern und viele Jogger. Generell ist das Leben in San Diego einfach traumhaft, vorausgesetzt man lässt sich nicht von den hohen Miet-und Lebenshaltungskosten abschrecken. Die Mieten sind extrem hoch. Zwischen 900-1000 $ sollte man für ein eigenes Zimmer einkalkulieren. Wer sich mit jemandem ein Zimmer teilen möchte, kommt günstiger weg, allerdings alles kein Vergleich zu deutschen Mietpreisen. Auch die Lebensmittelpreise sind im Durchschnitt doppelt so hoch wie in Deutschland. Was die Wohnungssuche betrifft, so empfiehlt es sich, in der ersten Woche ein Hostel zu buchen und am besten bereits von Deutschland aus Wohnungsbesichtigungen über Craigslist oder eine der San Diego-Facebook-Gruppen zu vereinbaren, da die Hausbesitzer einen meistens persönlich sehen wollen. Wem das zu unsicher ist, der kann sich über Kamo Housing, einer Vermittlungsagentur für Apartments, auch schon im Voraus einen der vielen "shared rooms" sichern, welche meiner Meinung nach aber überteuert sind. San Diego und seine Umgebung San Diego wird nicht umsonst "America´s Finest City" genannt. Es scheint fast immer die Sonne und es herrschen fast durchgehend angenehme Temperaturen. Zudem sind die Strände und Felsküsten einfach wunderschön. Außerdem punktet San Diego mit seiner Vielfältigkeit. Einerseits gibt es SD Downtown, wo man sich mit all den Hochhäusern wie in einer typisch amerikanischen Großstadt fühlt. Andererseits gibt es aber auch sehr viel Natur und ruhige Plätze, an denen man den kalifornischen Lifestyle erleben kann. Aufgrund der Nähe zu Mexiko sind auch diese kulturellen Einflüsse stark spürbar. San Diego ist der perfekte Ausgangspunkt für einen Roadtrip entlang der Westküste der USA. Der Highway 1, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, bringt einen zu den bekanntesten Städten und Beaches der USA. Über Los Angeles, Malibu, Santa Barbara und vielen weiteren kleineren Städte, gelangt man Richtung Norden fahrend bis nach San Francisco. Auf dem Rückweg kann man dann Nationalparks wie den Yosemite und Sequoia National Park besuchen. Auch ein Wochenend-Trip nach Las Vegas ist von San Diego aus kein Problem. In 5 1/2 Stunden ist man in einer der verrücktesten Städte der Welt. Fazit Ich würde es jederzeit wieder so machen! Das Auslandssemester in San Diego war eine der besten Erfahrungen in meinem Leben. Nicht nur, dass ich dadurch meine Englischkenntnisse verbessern konnte, ich konnte auch sehr viele neue Menschen kennen lernen und viele neue Eindrücke sammeln, die mich persönlich sehr weiterentwickelt haben. Was die National University betrifft, so sollte man mit der richtigen Einstellung an die Sache herangehen, da man ansonsten höchstwahrscheinlich enttäuscht wird.