Mit dem Turnverein Eschborn unterwegs auf der Bonifatius

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Mit dem Turnverein Eschborn unterwegs auf der Bonifatius
Mit dem Turnverein Eschborn unterwegs
auf der Bonifatius-Route
von Fulda nach Eschborn am 08. + 09. Aug. 2015
Elf Jahre nach Eröffnung der Bonifatiuspilger-Route (2004 - zur Erinnerung an den 1250.
Todestag des gleichnamigen Missionars) wollten wir mit dem MTB, entgegen des damaligen Trauerzuges, den Pilger- und Wanderweg von Fulda nach Eschborn erkunden.
Am Samstag, den 08. Aug. 2015
starteten die zwei TVE-Mitglieder
Waltraud P. (77 Jahre) und Manfred B.
um 8.00 Uhr mit der S-Bahn von
Eschborn nach Frankfurt a.M., um
anschließend mit der Regionalbahn nach Fulda weiter zu fahren,
wo um 11Uhr die Radtour am Dom
zu Fulda begann.
Der erste Tag sollte ca. 75 km bis nach Ortenberg betragen, wo die Übernachtung im
Landgasthof Rotlipp geplant war. Es war ein wunderschöner, sonniger Samstagmorgen,
als wir vom Stadtschlosspark zum Dom kamen. Die ersten Fotos wurden vom Dom und
von der Michaelis-Kirche gemacht, ehe unsere Fahrt durch die Fuldaer Unterstadt und
über die Lange Brücke Richtung Haimbach zur St. Markuskirche führte. In Malkes
erreichten wir kurz danach die Jakobuskapelle, eine alte Dorfkirche mit St.Jakobus und
St.Sturmius, die im Auftrag von Bonifatius 744 das Kloster Fulda gründeten.
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An der Schnepfenkapelle mit der Darstellung
der Hl. Walburga, der Nichte des Bonifatius,
trafen wir auf eine größere Pilgergruppe. Dies
sollte aber für die gesamten Radkilometer auch
die einzige Gruppe bleiben, die wir auf dem
Pilgerweg trafen.
Der Weg führte uns nun durch
den
Schnepfenwald bis zur Steinernen Platte auf
einer Höhe von 446 Metern und weiter bis zur
Einsiedelei Kleinheiligkreuz. Die Wallfahrtskirche
Kleinheiligkreuz stammt aus dem 17. Jh. und
hier soll der Leichenzug des Hl. Bonifatius eine
letzte Mittagsrast vor Fulda eingelegt haben.
Nun ging es weiter zur nahe gelegenen Hessenmühle und dem steilen Anstieg auf den
Schlagberg hinauf. Hier wurde uns mit dem Rad bewusst, dass wir uns auf einem
Pilgerweg befanden, denn mit dem Gepäck am Rad mussten wir leider abstiegen und
schieben. Es waren aber nur ca. 200m und danach konnten wir wieder aufs Rad steigen.
Nun ging es stetig weiter Richtung Vogelsberg. Über Hainzell, Blankenau, mit dem
ehemaligen Kloster von 1268 und Steinfurt kamen wir bei km 33,0 nach Ilbeshausen, wo
wir eine längere Rast einlegten. Der höchste Punkt unserer heutigen Tour, der Rehberg
mit seinen 660 Höhenmetern, stand uns nämlich bevor. Kurz hinter der Vogelsbergklinik
bei Hochwaldhausen führte ein ca. 500 Meter langer Mountainbike -Trail durch den
Wald, den wir mit unseren MTB's gut meisterten. Bei km 40,0 hatten wir dann den
höchsten Punkt erreicht und konnten uns nun auf eine schöne Abfahrt Richtung
Wetterau freuen. Leider waren die Wege aber nicht alle gut zu fahren; Schotter-,
Wiesen-, und Feldwege machten es uns nicht leicht, aber mit dem Radprofil unserer
Mountainbikes hatten wir keine größeren Probleme. An der Marcellius-Kapelle (kleine
Saalkirche aus dem 13./14. Jh.) vorbei kamen wir kurz danach nach Glashütten (eine
kleine Gemeinde, deren Namen auf die Glasproduktion zurückgeht). Es war nun Zeit für
eine zweite Rast, die wir kurz danach in Hirzenhain bei einem Supermarkt einlegten.
Für die nächsten Kilometer bis nach Lißberg nahmen wir einen Abschnitt des
Vulkanradweges, wo es mal so richtig gut rollte. In Lißberg musste noch ein kleiner
Anstieg bewältigt werden, um in die Nähe der Ruine der ehemaligen Schafskirche zu
gelangen. Sie stammt wohl aus dem frühen 16. Jh. und soll der Legende nach als
Rastplatz des Leichenzuges gedient haben.
Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis zu unserer Übernachtung
in ORTENBERG: Wir hatten heute 75 km und 1.102 hm geschafft!
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Der zweite Tag sollte uns von Ortenberg nach Eschborn bringen. Wer gedacht hätte,
dass die Anstiege nun vorbei wären, sah sich getäuscht. Bereits aus Ortenberg heraus
zum Kloster Konradsdorf und auf den Hühnerwald hinauf, musste man auf Schotter
etliche Höhenmeter in Kauf nehmen. Die Fahrt auf der Höhe war aber dann verbunden
mit einem wunderschönen Blick auf die Ebene von Glauburg-Stockheim. Hinter
Glauburg kam man dann an den rekonstruierten keltischen Fürstengrabhügel aus dem
5. Jh.v. Chr. vorbei, ehe es bei Düdelsheim erneut durch den Wald - verbunden mit
einem Anstieg - nach Himbach und Rommelshausen ging.
In Altenstadt wurde ein kurzer Stopp
an der Evang. Pfarrkirche aus der 2.
Hälfte des 15. Jh. eingelegt ehe es
zum Kloster Engelthal weiter ging.
1268 zunächst als Abtei gegründet
wurde sie zwischen 1666 und 1750 als
Kloster und Kirche neu aufgebaut. Seit
1962 ist es im Besitz von Benediktinerinnen.
Bei Eichen wurde eine Abkürzung über Nidderau nach Büdesheim genommen, weil die
Rundroute über Windecken im Rahmen einer anderen Radtour bereits bewältigt wurde.
In Büdesheim hatten wir dann endlich Zeit eine Kaffeepause mit frischen Kuchen
einzulegen. Gegen 13:30 Uhr wollten wir gerade wieder auf die Bonifatiusroute
abbiegen, als ein einzelner Radler (aus Fulda) an der Kreuzung stand und uns nach dem
Weg Richtung Mainz fragte. Wir haben ihm angeboten eine gemeinsame Strecke zu
fahren, welche er auch sehr gerne annahm. Bis nach Bonames waren wir somit zu dritt
unterwegs, was sehr unterhaltsam war.
Unser Weg führte uns ab Bonames nun nur noch unter der A661 hindurch um nach
wenigen Kilometern direkt zum Riedberg zu kommen, wo wir einen wunderbaren
Skyline-Blick auf die Mainebene hatten.
Der Bonifatiusbrunnen war dann unser
letzter Halt, ehe wir über Niederursel und
die Nordweststadt nach 80 km gegen 16:30
Uhr Eschborn erreichten. Überraschenderweise hatte uns dieser zweite Radtag 920
Hm an den Hängen der Wetterau
abverlangt. M.E. waren diverse Passagen
ohne das mitgeführte Radnavi nicht zu
erkennen bzw. hätte man in dieser Form
auch nicht als fahrbaren Weg in Betracht
gezogen. Trotzdem kann man abschließend
sagen, dass die Bonifatiusroute zu
bewältigen ist.
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erstellt am Montag, dem 10.08.2015
von Tourenleiter Manfred Bickert
Sparte Radfahren beim TV Eschborn