PW 1-11 Lukas, 19 Monate: rezidivierende pulmonale Infekte und
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PW 1-11 Lukas, 19 Monate: rezidivierende pulmonale Infekte und
PW 1-11 Lukas, 19 Monate: rezidivierende pulmonale Infekte und Mantelpneumothorax? Zaller V., Dehlink E. Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Wien Kasuistik: Zur Aufnahme kommt ein 1 Jahr 7 Monate alter Junge in sehr gutem Allgemeinzustand, zugewiesen vom Lungenfacharzt bei Verdacht auf Mantelpneumothorax. Anamnestisch ist eine Pneumonie vor 4 Monaten zu erheben, seither mehrmalig Fieber und Husten. In mehreren auswärtig durchgeführten Lungenröntgen wird ein Mantelpneumothorax beschrieben. In einem bei Aufnahme durchgeführten Kontroll-Röntgen zeigt sich eine erhöhte Strahlentransparenz der linken Lunge, sodass bei Verdacht auf Fremdkörper-Aspiration eine Bronchoskopie durchgeführt wurde. In der Bronchoskopie bestätigt sich der Verdacht: das organische Aspirat zeigt sich so sehr von Granulationsgewebe umgeben und eingewachsen, dass nur Teile davon geborgen werden können. Insgesamt sind vier Bronchoskopien notwendig, bis schließlich alle Erdnuss-Teile vollständig entfernt werden können. Hintergrund: Die Fremdkörperaspiration tritt im Kindesalter mit einer Häufigkeit von 1:1.000 Kindern auf. Betroffen sind in 80% Kinder unter 4 Jahren (durchschnittlich 17 Monate alt). In 75% handelt es sich um Nahrungsmittel wie Erdnüsse, Zuckerl, Gemüsestückchen oder kleine Spielzeugteile. Klinisch präsentieren sich die Kinder zumeist akut mit anfallsartigem Husten, Stridor, Dyspnoe und Schluckbeschwerden. Bis zu einem Drittel wird jedoch erst nach über 7 Tagen diagnostiziert. Diagnostisch ist neben Klinik und Anamnese die Bildgebung (Lungen-Röntgen) wegweisend. Goldstandard ist die Bronchoskopie, im Rahmen derer zugleich eine Entfernung des Aspirats erfolgen kann. Conclusio: Die Fremdkörperaspiration ist eine wichtige Differentialdiagnose va. bei Kindern unter 3 Jahren, auch wenn anamnestisch kein akutes Ereignis im Sinne einer Aspiration erhebbar ist.