Zur Klassifizierung von Musikvideos. Das Modell von Holger

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Zur Klassifizierung von Musikvideos. Das Modell von Holger
Zur Klassifizierung von Musikvideos. Das Modell von Holger Springsklee.
Dieses Modell wurde 1987 von Holger Springsklee aufgestellt. Er unterteilt darin Musikvideos in vier Kategorien, denen er
wiederum verschiedene Unterkategorien zuordnet. Er ordnet die verschiedenen Kategorien unterschiedlichen Konzepten von
Clips zu, d.h. er konzentriert sich in seinem Modell auf Machart des Clips in puncto Kulisse, Agitation der Sänger und ggf.
Schauspieler (oder Statisten), der zu vermittelnden Botschaft der Handlung (falls vorhanden) sowie den (computer-)
technischen Effekten (falls vorhanden).
Die vier Oberkategorien des Modells heißen:
I.
II.
III.
IV.
Performance
Semi – Narrative
Narrative
Art
I.
Performance (die Interpreten treten tatsächlich als Musiker auf)
II.
A
Konzertmitschnitte (Demonstration der Konzertatmosphäre steht im Vordergrund, Interaktion zwischen
Publikum und Band)
Beispiel:
B
Playback / präparierte Bühne (nicht authentisch; dient zur Unterhaltung und Promotion, soll, z.B. mit Hilfe
von Styling, Bühnendekoration, Beleuchtung usw., ein bestimmtes Image der Band / des Interpreten
vermitteln. Das Playback wird meist offensichtlich, da meist keine Mikrophone oder Kabel an Instrumenten
zu sehen sind)
Beispiel:
Semi - Narrative (Mischform aus I. und III.)
C
D
III.
Interpret und Statisten (Grundaufbau wie Gruppe B, allerdings mit Statisten, die die Thematik des Textes
illustrieren)
Beispiel:
Interpret und Filmszenen (Stummfilmszenen unterbrechen Auftritt von Sorte A oder B, sie stellen die
Thematik des Stückes dar)
Beispiel:
Narrative (Story oder Bruchstücke einer Handlung bilden den Clip)
E
F
G
H
IV.
(die Interpreten treten tatsächlich als Musiker auf)
(Mischform aus I. und III.)
(Story oder Bruchstücke einer Handlung bilden den Clip)
(Darstellung von - evtl. abstrakten - Bildern, Animationen oder Cartoons)
Interpretendarstellung und Story (ähnlich wie D, Gewichtung der Filmszenen höher und untereinander im
Zusammenhang. Es entstehen kleine Spielfilme)
Beispiel:
Durchgehende Filmhandlung (Interpret wird Schauspieler einer durchgängigen Filmhandlung, tritt nur im
Ausnahmefall wirklich als Musiker auf.)
Beispiel:
Video - Story (Ausdehnung des Typs F zum kleinen Spielfilm. Aufbau: Einleitungsszene - Song (wie F) Schlussszene. Weitaus länger und aufwendiger als Typ F)
Beispiel:
Effekt - Clips (Bindeglied zwischen III. und IV. Special - Effects, Zeichentrick und Computeranimationen
sind entscheidend für die narrative Substanz des Clips)
Beispiel:
Art (Darstellung von - evtl. abstrakten - Bildern, Animationen oder Cartoons)
Untermalung des Songs mit phantastischen Bildern, Deutung von Fall zu Fall anders, hängt meist stark mit der
Persönlichkeit der Interpreten zusammen
Beispiel:
Allgemeine Beurteilung des Modells: Da man fast nie Reinformen der genannten Kategorien in Videoclips finden kann, ist
das Modell nur begrenzt zu einer eindeutigen Klassifizierung von Musikvideos geeignet.
Quelle: http://www.rossleben2001.werner-knoben.de/doku/kurs76web/node4.html
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Folgende Beispiele sind den genannten Kategorien zuzuordnen:
1
2
3
4
5
Cello, Udo Lindenberg feat. Clueso
Ice Ice Baby, Vanilla Ice
Hurt, Christina Aguilera
Nothing else matters, Metallica
Ein Schwein namens Männer, Die Ärzte
6
7
8
9
10
Walkampf, Die Toten Hosen
Take On Me, A-ha
Danke, Die Fantastischen Vier
Ich will nicht nach Berlin, Kraftklub
Thriller, Michael Jackson