Alle Filme - Club Passage

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Alle Filme - Club Passage
Carlos Sauras Flamenco-Trilogie mit den Filmen
"Bluthochzeit", "Carmen" und "Liebeszauber"
machte Mitte der 80er Jahre die andalusische
Musik auch hierzulande bekannt und beliebt.
Zur selben Zeit erlebte der Flamenco in Spanien
gleichfalls eine Wiedergeburt, musste er sich
doch lange gegen Vereinnahmung aus
touristischen oder gar politischen Gründen
behaupten. Für den eigentlichen Flamenco,
dessen Musik, Gesänge und Tänze aus der
Vermischung von Völkern, Kulturen und
Religionen im Andalusien des 19. Jahrhunderts
entstanden, brach Carlos Saura schon 1955
während des Studiums an der Filmhochschule
eine Lanze: sein achtminütiges Regiedebüt trug
den Titel "Flamenco".
In "Carmen" brachte Saura 1983 über die
Neuinterpretation der Opernmusik von Bizet
durch die Gitarrenklänge Paco de Lucias eine
bislang unbekannte Dimension in die beinahe
abgegriffenen Melodien.
Etwas Neues jenseits der häufig klischeehaften
Darstellung des Flamenco als touristisches oder
sozialromantisches Klischee entstand auch, als
sich Saura 1995 mit "Flamenco" (Spanien, O.
m.U.) abermals dieser Kunstform näherte: einen
Monat lang drehte er mit den bekanntesten
spanischen Flamenco-Interpreten
und 300
weiteren Musikern im "Plaza de Armas", dem
stillgelegten Bahnhof von Sevilla. Sauras
inszenierter Dokumentarfilm
verzichtet auf
jegliches Dekor - das Wort hat der Flamenco:
Einhundert Minuten Tanz und Gesang, der
schnelle
Rhythmus
der
Gitarren
und
Kastagnetten, der klatschenden Hände und
stampfenden Absätze. Carlos Saura zeigt die
vielfältige Flamenco-Kultur als Feuerwerk aus
Licht und Tönen - zeitlos, alterslos - zwischen
Tradition und Moderne.
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Der Traum von der großen Show Karriere - oft geträumt, selten erreicht: Alan
Parkers
so mitreißend wie realistisch
inszenierter Film "Fame" wurde 1979 ein
Kassenknüller und zog in den Folgejahren viele
Tanz- und Musikfilme nach sich. Nur wenigen
der Epigonen war indessen der Erfolg des
Vorbilds beschieden; eine der Ausnahmen war
"Flashdance" (USA 1983) von Adrian Lyne
("9 1/2 Wochen"), der sich dem Thema allerdings
mehr in der Art eines Märchens näherte: Alex
Owens (Jennifer Beals) schuftet bei Tage als
Schweißerin
in
einem
Stahlwerk
der
Industriestadt Pittsburgh und arbeitet bei Nacht
in
"Mawby's
Bar",
einem schmierigen
Nachtclub, woselbst sie sich die Seele aus dem
Leib tanzt. Und auch sonst trainiert Alex hart,
um die Aufnahmeprüfung an der örtlichen
Tanzschule zu schaffen, denn ihr einziges Ziel ist
eine Karriere als klassische Tänzerin.
"Wenn du einmal einen Traum aufgibst, stirbst
du". Alex' Fabrikboss ist's, der solche Worte
spricht. Und weil sich der gut aussehende
Unternehmer in Alex verliebt, verschafft er ihr
Dank seiner Beziehungen einen Termin zum
Vortanzen...
Mit dieser Story, der ansehnlichen Jennifer Beals
(die in den Tanzszenen von der Französin
Marianne Jahan gedoubelt wurde) und einem hitträchtigen Soundtrack von Giorgio Moroder
(OSCAR für "What A Feeling", gesungen von
Irene Cara) gelang Lyne nicht nur ein
atemberaubend inszeniertes, choreografiertes
und getanztes Disco-Märchen - sondern den
Kassenschlager des Jahres 1983 schlechthin.
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Der australische Regisseur Baz Luhrmann
("Romeo & Julia") drehte 1991 die TanzKomödie "Strictly Ballroom" (Australien),
die im deutschen Verleih den deutschen
Zusatztitel "- die gegen alle Regeln
tanzen" erhielt. Wie das ? Für die Funktionäre
des südaustralischen Tanzverbandes bricht
(jedenfalls im Film) die Welt zusammen, als der
junge Tanz-Champion Scott Hastings (Paul
Mercurio) es bei einem Turnier wagt, die
tradierten
Rhumba-Schritte zu
variieren.
Schimpf und Schande über
den Rebellen:
seine Glitzerpartnerin Liz (Gia Carides) verlässt
ihn, Mutter Shirley (Pat Thompson), eine
ehemalige Startänzerin, fällt in Ohnmacht. Der
Tanzverband indes droht mit Sperre, denn Scott
setzt nicht nur die eigene steile Karriere aufs
Spiel, sondern auch den Ruhm des örtlichen
Tanzclubs - und das ausgerechnet kurz vor dem
Pan-Pacific-Grand Prix. Nun aber schlägt die
Stunde des hässlichen Entleins Fran (Tara
Morice), einem Latino-Mädchen. Mit ihrem
Traumpartner tanzt sich Fran im Walzerschritt
zum schönen Schwan. Beim spanischen Paso
doble kochen bereits die Gefühle, und nach
etlichen Intrigen winkt dem Liebespaar außer
dem Grand Prix-Titel das ersehnte Happy End.
Regisseur Baz Luhrmann - selbst Sohn einer
Tanzlehrerin und mit der Materie von Kindheit
an bestens vertraut - brachte sein schräges
Märchen zunächst auf die Bühne des Wharf
Theatre in Sydney und heimste bei
internationalen Theater-Wettbewerben Preise
ein. Die an grotesk-verrückten Figuren reiche
Filmversion, mit welcher Luhrmann zugleich
sein Debüt als Filmregisseur gab, war 1992 als
bester Film für den GOLDEN GLOBE
nominiert.
--------------------------------------Im vergangenen Jahr feierte ein Tanzfilm
Erfolge bei Fachpresse und Publikum, den man
dem Hollywood-Kino zurechnen würde, wüsste
man nicht, dass es sich um den Film-Erstling
eines britischen Theaterregisseurs handelt:
"Billy Elliot - I will dance" (GB 2000).
Stephen Daldry
wählte als zeitlichen
Hintergrund den großen Zechenstreik Mitte der
80er Jahre und siedelte seinen Film in einer
nordenglischen Bergarbeitersiedlung an. Hier
gibt es viel Elend, dafür aber immer weniger
Arbeit und kaum Perspektiven. Und es gibt eine
Sporthalle, in der die Jungen das Boxen und die
Mädchen das Tanzen lernen. Auch Billy (Jamie
Bell) wird zum Boxunterricht geschickt, denn
sein Vater (Garry Lewis), der nach dem Tod der
Mutter verbittert und durch Streik und
Arbeitslosigkeit deprimiert ist, will den Jungen
mit dem in seiner Welt üblichen und sinnvollen
Rüstzeug ausgestattet wissen. Dass Billy eines
Tages seine Begeisterung für den Tanz entdeckt
und die Boxhandschuhe mit den Ballettschuhen
vertauscht, muss ohne das Wissen des Vaters
geschehen, denn dem erscheint das Tanzen als
Frauensache, die, wenn Männer sie betreiben,
womöglich homosexuell macht.
Aber wo ein Talent ist, findet sich auch ein
(zunächst heimlicher) Förderer, hier in Gestalt
der kettenrauchenden Mrs. Wilkinson (Julie
Walters), die weder in ihrem Beruf noch in
ihrer Familie ausgelastet ist. Für einen
symbolischen Obolus von 50 Pence bietet sie
dem hochbegabten Jungen Einzelunterricht an
und wird für ihn nicht nur eine Art Ersatzmutter,
sondern auch eine fordernde und einfühlsame
Trainerin. Sie will den Jungen zur Prüfungsreife
für die königliche London Ballet School führen
und interveniert bei Billys an allen Fronten
streikender Familie. Schließlich kämpft auch
Billys (bislang streng klassenbenwusster) Vater
um das Talent und das Glück seines Sohnes
außerhalb der Zeche.
B.R.
Alle Filme - Alle Termine
SO
MO
DI
MI
4.2.
5.2.
6.2.
7.2.
21.00
21.00
21.00
21.00
Flamenco
Flamenco
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11.2.
12.2.
13.2.
14.2.
21.00
21.00
21.00
21.00
Flashdance
Flashdance
Flashdance
Flashdance
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18.2.
19.2.
20.2.
21.2.
21.00
21.00
21.00
21.00
Strictly Ballroom
Strictly Ballroom
Strictly Ballroom
Strictly Ballroom
SO
25.2. 21.00 Billy Elliot
- I will Dance
26.2. 21.00 Billy Elliot
- I will Dance
27.2. 21.00 Billy Elliot
- I will Dance
28.2. 21.00 Billy Elliot
- I will Dance
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