Der Haushund - tier-im

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Der Haushund - tier-im
Alle Haushunde stammen vom Wolf ab. Wölfe
leben und jagen im Rudel, das in der Regel aus
dem Elternpaar und deren Nachkommen besteht.
Nach einer Tragezeit von ca. 65 Tagen bringt das
Weibchen meist in einer Erdhöhle in der Regel
vier bis sechs blinde und taube Welpen zur Welt.
Nach 11 bis 15 Tagen öffnen sich die Augen und
mit dem 20. Lebenstag beginnen die Jungen Laute
wahrzunehmen und verlassen erstmals die Höhle.
Die Welpen werden bis zum Alter von 2 Monaten
gesäugt. Wenn sie mit zwei Jahren geschlechtsreif
sind (bei Haushunden bereits mit 7 bis 11 Monaten), verlassen die Jungen das elterliche Territorium und suchen sich ein eigenes Revier.
Hunde gehören wohl zu den ältesten Begleitern
des Menschen, sie wurden vor 15.000 Jahren
– möglicherweise schon viel länger – domestiziert
und bereits früh für die Jagd eingesetzt. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert dienten sie zudem
als “Zugtiere des armen Mannes”. Im 18. und 19.
Jahrhundert florierten Veranstaltungen, bei denen
Hunde gegeneinander oder auch mit Bären, Löwen
und Bullen kämpften. Heute sind solche Anlässe
in vielen Ländern illegal. Den Unterhaltungssektor
bedienen Hunde aber nach wie vor: Der berühmteste Hund der Welt ist wohl die Collie-Hündin “Lassie”, die seit den 1940er Jahren Hauptfigur
in Büchern, Filmen und Fernsehserien wurde.
Infolge des zunehmenden Drucks gegen Wildtiere
im Zirkus dürften auch Haushunde vermehrt in
Zirkussen auftreten müssen.
Aufgrund ihrer sozialen Anpassungsfähigkeit,
ihres ausgesprochenen Geruchssinns und ihrer
Intelligenz wurden Haushunde über die Jahrhunderte hinweg für die unterschiedlichsten Zwecke
gezüchtet und dressiert. Das Spektrum reicht
von Polizei- über Therapie- bis hin zu Renn- und
Schlittenhunden. Auch im Krieg werden sie seit je
her eingesetzt.
Selbst als Pelz- und Lederlieferanten waren Hunde
beliebt und sind es im nördlichen Asien und in
Brasilien nach wie vor. In Korea, Vietnam und
südlichen Provinzen Chinas wird auch Hundefleisch
gegessen, was hingegen in vielen westlichen Ländern per Gesetz verboten ist.
Die moderne Zucht von Haushunden als Rassehunde begann erst Mitte des 19. Jahrhunderts mit
der zunehmenden Industrialisierung. Inzwischen
gibt es über 340 anerkannte Rassen. Einige davon
(wie Nackthunde oder glotzäugige Mopse) werden
als “Fehlzuchten” angeprangert. Aber auch in vielen anderen Fällen geht die ständige Einkreuzung
gleichen Genmaterials mit massiven gesundheitlichen Problemen einher: Gelenks- und Skelettveränderungen, Augenprobleme oder Kurzatmigkeit gehören offenbar zum Preis, den der “beste
Freund des Menschen” für diese züchterische
Anpassung an unsere Bedürfnisse und Vorlieben
zu bezahlen hat.
Lebenserwartung
kleine Rassen: bis ca. 16 Jahre
grosse Rassen: bis ca. 9 Jahre
Bestand Haushunde (2009)
weltweit: ca. 42 Millionen
Europa: ca. 35 Millionen
Schweiz: ca. 500.000
Hundebesitzer (2009)
weltweit: ca. 30 Millionen
Europa: ca. 20 Millionen
Quellen: Wikipedia // Fédération Cynologique Internationale (FCI)
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Haushund
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(Canis lupus familiaris)