Imagine B und T - PSB-Lautsprecher Deutschland

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Test
PSB Imagine T
Canadian Dream
Heutzutage ist es gar nicht so
einfach einen bezahlbaren Lautsprecher zu finden, der neben ansprechender Optik und exzellenter
Verarbeitung auch audiophile Klangeigenschaften bietet. Deshalb
empfiehlt es sich immer, einmal
abseits der Flächenmärkte beim
gut sortierten Fachhändler nebenan
reinzuschauen. Denn dort habe ich
mit der PSB Imagine T eine echte
Perle entdeckt.
Preistipp
Das massive Anschlussterminal
befindet sich direkt unterhalb
der zweiten Bassreflexöffnung
und nimmt sowohl Bananas
als auch Kabelschuhe auf
2
3/2010
HiFi Test TV Video 3/2010
Technik-Information
Bi-Wire-Anschlussklemmen
Der mit einer kleinen Kunststoffbrücke bestückte
und ferrofluidgekühlte 25-Millimeter-Titanhochtöner
befindet sich im obersten Abteil der Standbox
Den Mittel- und Tieftonbereich übernehmen die beiden
135-Millimeter Schwingsysteme, welche mit einer
Keramik/Polypropylen-Membran ausgestattet sind
E
che Klanganteile ab einer Frequenz von 1.800
Hertz, was gerade bei Feingeistern, die es eher
sanft mögen, für gesteigertes Interesse sorgen
dürfte.
hrlich gesagt hatte ich schon hohe Erwartungen in die schicke Standbox der kanadischen Lautsprecher-Schmiede PSB. Der
Grund dafür ist ganz einfach, ging doch schon
der aus der gleichen Serie stammende Kompaktlautsprecher Imagine B als Sieger unseres
Vergleichstests aus Ausgabe 6/2009 hervor, in
dem er für reichlich Furore sorgte. Mittlerweile
befinden sich die beiden 19-Kilo-Boliden in unserem Testraum, in dem sie geradezu auf ihren
Einsatz zu lauern scheinen. Doch bevor ich der
schlanken Kanadierin alles abverlange, geht es
erst einmal an die optische Begutachtung.
Hervorragende Verarbeitung Während das schicke Boxen-Duo sich mittlerweile
im gedämpften Licht unseres Testraumes präsentiert, sind es zunächst die weiche Linienführung des sich nach hinten verjüngenden Gehäuses sowie das elegante Echtholz-Furnier,
die mich auf Anhieb beeindrucken. Und dies
in vielfacher Weise, denn neben der ansprechenden optischen Erscheinung und der schicken Formgebung, imponiert hier vor allem
der aufwendige Materialeinsatz. So besteht
das Gehäuse aus einem abgerundeten SiebenSchicht-Laminat-Korpus, das neben seiner ansprechenden Optik auch klangliche Vorteile mit
sich bringt. Der Grund dafür ist ganz einfach
und erklärt sich in der Tatsache, dass im Innern
auftretende stehende Wellen und Eigenresonanzen durch die Kombination aus höchstmöglicher Stabilität und der geschwungenem Gehäusesform auf ein absolutes Minimum reduziert
werden. Und als wäre dies noch nicht genug,
spendierte PSB seiner Standbox auch gleich
noch ein Echtholzfurnier (erhältlich in Kirsche
und Esche schwarz) und bietet die T (wie auch
alle anderen Imagine-Modelle) wahlweise sogar im schicken Hochglanzkleid an.
Ausstattung Obwohl PSB in der T auf
einen 2½-Wege-Aufbau setzt, hat man auch in
Sachen Bestückung hier nicht gespart, sondern
gleich doppelt ins Ausstattungsregal gegriffen.
So kommen in der ebenfalls leicht gebogenen
Schallwand zwei identische 135er-Chassis mit
Keramik-Polypropylen-Membran zum Einsatz, die sich um die Wiedergabe mittlerer und
tiefster Frequenzen kümmern. Unterstützung
erfährt das eben erwähnte Mittel-Tiefton-Duo
durch die beiden in der Rückwand befindlichen
und perfekt auf ihren Einsatz abgestimmten
und strömungsoptimierten Bassreflex-Ports. Im
obersten Abteil der rund 95 Zentimeter hohen
Standbox thront unterdessen die 25 Millimeter
durchmessende Hochtoneinheit, die von einer
kleinen Kunststoffbrücke vor mechanischer
Beschädigung geschützt wird. Mit einer Titankalotte bestückt, übernimmt diese sämtliHiFi Test TV Video 3/2010
Klang Nach Abschluss einer intensiven Untersuchungsphase und der Beäugung geht es
endlich in den Hörtest, welchen ich nach einem
Wochenende Einspielzeit mit „Set them free“
von Caecilie Norby beginne. Kaum rotiert die
CD in unserem Player, imponiert die PSB auch
schon durch ihre perfekte Bühnenabbildung,
die uns zunächst glauben lässt, hier wäre noch
ein zusätzlicher Mittenlautsprecher am Werk.
Doch weit gefehlt – dieses Klangerlebnis ist
einzig dem zuvor beschriebenen T-Duo zu verdanken. Hier scheinen sowohl die Künstlerin
wie auch jedes Instrument seinen festen Platz
zu haben und erzeugen so echte Liveatmosphäre, die so richtig Spaß bereitet. Und selbst in
höheren Pegellagen voluminöserer Songs wie
Totoss „I will remember“ erzeugt die Imagine
T für eine eher schlanke Box eine beeindru-
Sämtliche zu reproduzierenden Musiksignale empfängt
die Imagine T über das rückseitig befindliche Bi-WireAnschlussterminal. Entfernt man die werkseitig montierten
Brücken zwischen den jeweiligen Schraubklemmen, ist das
voneinander unabhängige Betreiben der Mittel-/Tiefton- und
Hochtonsektion des Lautsprechers möglich, was sich gerade
unter HiFi- und Highend-Enthusiasten enormer Beliebtheit
erfreut.
ckende Lebendigkeit, überraschend viel Druck
und eine enorme Tiefbasspräsenz, wobei wir
uns in tieferen Bassgefilden vielleicht etwas
mehr Kontrolle gewünscht hätten. Diese kleine Schwäche gleicht die 2½-Wege-Säule durch
ihr vorbildlich agiles und sattes Impulsverhalten im Grundtonbereich aber mehr als aus, was
speziell Jazz- und Rock-Fans hellhörig werden
lassen dürfte.
Fazit Wie schon die kleine Kompaktbox der
Imagine-Serie weiß uns auch PSBs Standsäule T vollends zu überzeugen. Mehr als das,
denn neben ihrer exzellenten Verarbeitung und
sinnvollen Chassisbestückung beeindruckt
diese Box speziell durch ihre Musikalität und
Lebendigkeit. Wer also auf der Suche nach
einem ebenso schicken wie klangstarken
Lautsprecher ist, dessen Stärken in den Disziplinen Detailfreude, Spritzigkeit und Bassperformance liegen, der sollte sich diese Box bei
seinem Fachhändler unbedingt einmal vorführen lassen.
Roman Maier
Preistipp
Standlautsprecher PSB Imagine T
· Paarpreis
· Vertrieb
· Telefon
· Internet
· Garantie
um 2.000 Euro
PSB , Hofheim/Taunus
06192 / 977140
www.psb-lautsprecher.de
5 Jahre
Ausstattung
· Ausführungen
Esche Schwarz, Kirsche,
Schwarz Hochglanz
· Abmessungen (BxHxT):
210 x 945 x 346 mm
· Bauart
Bassreflex
· Impedanz
4 - 6 Ohm
· Anschluss
Bi-Wire
· Tief-/Mittelton
2 x 135 mm
· Hochton
25 mm
· Bodenanbindung
Spikes
· Besonderheiten Echtholzfurnier, 7-Schicht-Gehäuse
Klang
Präzision
Pegelfestigkeit
Dynamik
Physische Wirkung
70 %
20 %
20 %
15 %
15 %
1,1
1,1
1,1
1,1
1,2
Labor
Frequenzgang
Verzerrung
10 %
5%
5%
1,1
1,0
1,1
Praxis
Verarbeitung
Ausstattung
20 %
10 %
10 %
1,0
1,0
1,1
Bewertung
100
Kurz und knapp:
+
+
+
90
hervorragende Bühnendarstellung
extrem spielfreudig und musikalisch
enormer Materialaufwand
80
Klang
Labor
Praxis
70
60
0°
15°
20
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200
500
1k
2k
Hz 5k
1,1
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30°
50
10
70 %
10 %
20 %
10k 20k
Die Imagine T erweist sich als aufstellungsunkritisch und muss
nicht zwingend auf den Hörplatz ausgerichtet werden. Aufgrund
ihres linearen Amplitudenwertes unter Winkel eignet sich die
Imagine T somit auch für den Heimkinoeinsatz
Spitzenklasse
Preis/Leistung
Note
hervorragend
1,1
3/2010 3
Sonderdruck
Vergleichstest Kompaktlautsprecher
Oberklasse
PSB Imagine B
P
aul Barton baut seit 35 Jahren
Lautsprecher: Der enthusiastische Kanadier ist bestrebt, möglichst
audiophil klingende Boxen zu äußerst
attraktiven Preisen zu offerieren. Wir
nehmen die neue Imagine B ganz genau unter die Lupe.
Ausstattung Die elegant geschwungenen Gehäuse aus einer
Laminat-Konstruktion mit sieben
Schichten sind mit Echtholzfurnieren
in Esche schwarz oder Kirsche dunkel
erhältlich, alternativ gibt es auch noch
eine hochglanzlackierte schwarze Version.
Durch den mehrschichtigen Aufbau der gewölbten Wände entsteht ein sehr steifes Gehäuse mit geringer Resonanzanfälligkeit. In dem
beinahe 8 kg schweren Bassreflexlautsprecher
darf sich ein 130-mm-Tiefmitteltöner austoben,
dessen Membranmaterial aus einer Mischung
aus Keramik und Polypropylen besteht. Der
ferrofluidgekühlte Titanhochtöner mit 25-mmKalotte wird bei recht niedrigen 1.800 Hertz
ins musikalische Geschehen eingekoppelt. Pfiffig gestaltet sind die Biwiring-Anschlussterminals auf der Rückseite des Gehäuses: Die vier
Polklemmen liegen in einer Linie senkrecht
übereinander, was den Anschluss von losen Kabelenden deutlich erleichtert.
nie der Eindruck mangelnder Schwärze oder
fehlenden Drucks auf. Chris Jones‘ Stimme und
Gitarre werden beeindruckend authentisch im
Hörraum reproduziert, hier stimmt einfach auf
Anhieb alles. Schlagzeug und E-Bass kommen
mit der nötigen Wucht und beeindruckendem
Tiefgang – Respekt! Auch beim Mittel- und
Hochtonbereich gibt es nichts auszusetzen,
da hier Neutralität und Detailvielfalt Hand in
Hand gehen.
Labor Im Messdiagramm können wir einen
„Kamelhöcker“ zwischen 1 und 3 kHz ausmachen, der sich allerdings im Hörtest als nicht
störend herausgestellt hat. Die Verzerrungswerte sind auch bei 95 dB noch ausgesprochen
niedrig.
Klang Bereits mit den ersten Takten von
unseren Lieblings-Test-CDs gibt sich die kompakte Imagine B als ausgesprochen musikalisches Talent zu erkennen, dem es trotz geringen
Gehäusevolumens nicht an Kraft im Tiefttonbereich fehlt. Obwohl sie auf bassfördernde
Wandnähe im Rücken verzichten muss, kommt
Fazit Wow, die kleine PSB Imagine B hat
das Zeug zum Kult-Lautsprecher. Hier ist eine
superb klingende Box im schmucken Gehäuse
zu einem sehr attraktiven Preis zu haben, die
unangefochten als Testsieger in der Oberklasse
hervorgeht.
Testsieger
Kompaktlautsprecher PSB Imagine B
· Preis
· Vertrieb
· Telefon
· Internet
· Garantie
um 1.000 Euro
PSB, Hofheim/Taunus
06192 977140
www.psb-deutschland.de
5 Jahre
Klang
Tonale Ausgewogenheit
Abbildungsgenauigkeit
Detailauflösung
Räumlichkeit
Dynamik/Lebendigkeit
70 %
20 %
15 %
15 %
10 %
10 %
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2
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Labor
Frequenzgang
Verzerrung
Pegelfestigkeit
15 %
5%
5%
5%
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1,4
1,2
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Praxis
Verarbeitung
Ausstattung
Bedienungsanleitung
15 %
5%
5%
5%
1,1
1,1
1,1
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Ausstattung
· Einzelpreis
um 500 Euro
· Ausführungen
Esche schwarz, Kirsche dunkel
· Abmessungen (B x H x T):
191 x 330 x 305 mm
· Gewicht pro Lautsprecher
7,80 kg
· Bauart
Bassreflex
· Impedanz
4 Ohm
· Anschluß
Bi-Wiring
· Tief-/Mittelton
135 mm
· Hochton
25 mm
100
Bewertung
90
Kurz und knapp:
+
vorzüglicher Klang/sehr gut verarbeitet/pfiffige Details
80
Klang
Labor
Praxis
70
70 %
15 %
15 %
1,2
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1,1
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0°
15°
30°
50
10
20
100
200
500
1k
2k
Sehr linearer Verlauf, mit leichten Schwächen
zwischen 1 und 3 kHz
4
3/2010
Hz 5k
10k 20k
Oberklasse
Preis/Leistung
sehr gut
Note
1,2
Testfazit
U
nser ausführlicher Test hat gezeigt,
dass kompakte Lautsprecher immer
besser werden und trotz geringen Volumens sehr erwachsen aufspielen können.
Was bis vor Kurzem noch ausschließlich
Standboxen vorbehalten war, schaffen
jetzt auch die vorgestellten Kompaktboxen. Wir haben beim Testen jedenfalls nur
ganz selten etwas bei der Basswiedergabe vermisst oder das Gefühl gehabt, dass
die Lautsprecher nicht laut genug spielen
können. Auch die günstigsten Vertreter in
unserem Testfeld machen durch großartige
klangliche Leistungen und ihre tolle Verarbeitung auf sich aufmerksam. Die Mittelklasse-Lautsprecher liegen auf erstaunlich hohem Niveau und bieten sehr viel
Klang für das Geld. Die kleine KEF iQ 10
spielt sehr lebendig und glänzt vor allem
mit ihrer tollen räumlichen Abbildung.
Nur bei hohen Lautstärken gerät unser
Preistipp etwas ins Hintertreffen und muss
ihre gleichteure Konkurrenz ziehen lassen.
Cantons GLE 430 überzeugt auf voller
Länge und kann sich mit hauchdünnem
Vorsprung den Testsieg erspielen. Damit
platziert sie sich sogar vor der etwas teureren Konkurrenz von Dali und Wharfedale,
die sich jedoch ebenfalls zum HiFi-Genuss absolut empfehlen lassen. Hier entscheiden der persönliche Hörgeschmack
oder das eigene Design-Empfinden. Eine
Klasse höher ordnen sich die Lautsprecher
von PSB, Quadral und System Audio ein.
Hier erringen die kanadischen PSB Imagine B mit dem eindeutig besten Klang
souverän den Testsieg. Es ist eine wahre
Freude, den vollmundigen Lautsprechern
beim Musizieren zu lauschen. Die beiden
Mitstreiter sind ebenso ganz hervorragend
klingende Lautsprecher, ein Griff zu diesen ist keinesfalls ein Fehler. Über all den
Konkurrenten thront der Lautsprecher CM
5 von Bowers & Wilkins. Verarbeitung,
Klangqualität
und
Design sind auf unglaublich hohem Niveau. Wer bei diesem
Lautsprecher-Highlight nicht schnellstmöglich zugreift, ist
selbst schuld!
Jochen Schmitt
HiFi Test TV Video 3/2010