17.000 Inseln der Imagination

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17.000 Inseln der Imagination
17.000 Inseln der Imagination
Indonesien – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015
Pressemappe zur Vorschau-Pressekonferenz am 9. Oktober 2014:
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17.000 Inseln der Imagination
Indonesien, Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015,
präsentiert eine faszinierende Welt zwischen Mythen,
Mystik und Moderne
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Autorinnen und Autoren aus Indonesien
auf der Frankfurter Buchmesse 2014
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Blicke in die Schatzkammer Indonesiens
Der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015 bietet
bereits im Vorjahr ein abwechslungsreiches Programm
rund um Literatur, Kultur und Kulinarik

Daten und Fakten
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Indonesische Literatur – eine lange Geschichte
Pressekontakt „Indonesien – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015“
Mirjam Flender, Kirsten Lehnert, c/o projekt2508, +49 (0)228-184967-24, [email protected]
Pressemitteilung, 9. Oktober 2014
17.000 Inseln der Imagination
Indonesien, Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015, präsentiert eine
faszinierende Welt zwischen Mythen, Mystik und Moderne
FRANKFURT. 17.000 Inseln, Hunderte von ethnischen Gruppen und ebenso viele Sprachen – mit
dem Ehrengast Indonesien präsentiert sich auf der Frankfurter Buchmesse 2015 das viertgrößte
Land der Welt mit einer überraschenden kulturellen Vielfalt und einer langen Literatur- und
Erzähltradition. Bereits auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (8.–12.10.2014) lädt
Indonesien dazu ein, die literarischen Schätze zwischen Mythen, Mystik und Moderne zu
entdecken.
„So wie das Meer unsere 17.000 Inseln umschließt so verbindet seit Jahrhunderten die malaiische
Sprache – die später zum Indonesischen wurde – unsere vielen Völker und Kulturen“, sagt Wiendu
Nuryanti, stellvertretende Kulturministerin der Republik Indonesien, bei der heutigen VorschauPressekonferenz auf der Frankfurter Buchmesse. „Umgeben von Wasser und im Schatten der Vulkane
hat sich eine unglaubliche Vielfalt der Literaturen entwickelt. Wir möchten den Auftritt in Frankfurt dazu
nutzen, um die dynamische Literaturszene Indonesiens zu präsentieren – eine Seite Indonesiens, die in
der Welt bislang kaum bekannt ist“, so Nuryanti weiter. Für die geheimnisvolle Literatur steht auch das
Logo des Gastlandes: es ist eine Reminiszenz an das klassische balinesische Schattentheater.
Das Land, das 1945 seine Unabhängigkeit erlangte, ist geprägt von indischer, chinesischer, arabischer
und westlicher Kultur; allein im letzten Jahrhundert erlebte es einen radikalen politischen Wandel: von
der Kolonie zur Unabhängigkeit, vom autoritären Regime zum demokratischen Staat mit der größten
muslimischen Bevölkerung weltweit.
Indonesien zeichnet sich durch seine lange und reiche Erzähltradition aus: Gedichte, Märchen und
Sagen werden von jeher mündlich überliefert, oft musikalisch untermalt und in der Gruppe vorgetragen.
Der weltgrößte Inselstaat blickt aber auch auf eine rund 2.000 Jahre alte Schriftkultur zurück. Die
Literatur spiegelt dabei die wechselvolle Geschichte des Landes wider. Diese reicht von den Adaptionen
indischer Klassiker, den in Alt-Javanisch verfassten Heldenerzählungen und den religiösen Schriften in
Arabisch über die politisch-kämpferischen Werke zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zur
zeitgenössischen experimentellen Dichtkunst und dem modernen Großstadtroman.
„Aus Indonesien stammt eines der längsten literarischen Werke, das je verfasst wurde“, so Juergen
Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Das sogenannte La Galigo ist zwanzigmal länger als die
Odyssee und gehört damit zum UNESCO-Weltregister Memory of the World. Wir wollen diesen
unglaublichen Reichtum an Inhalten aufdecken, entdecken und einem möglichst großen Publikum
zugänglich machen. Außerdem interessieren uns die dynamischen Entwicklungen in diesem größten
südostasiatischen Land, das mit seiner jungen Bevölkerung fast Weltmeister ist im Twittern und
Facebooken.“
Zu den berühmtesten Schriftstellern Indonesiens zählen Pramoedya Ananta Toer (1925–2006), der
mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert wurde und lange als politisch Verfolgter im Gefängnis
saß, Mochtar Lubis (1922–2004), Autor und Journalist, der als erster mit dem Magsaysay-Preis
ausgezeichnet wurde und dessen Buch Twilight in Jakarta der erste ins Englische übersetzte
indonesische Roman war, Rendra (1935–2009), der nicht nur als Dichter sondern auch als Performer,
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Schauspieler und Regisseur international Beachtung fand, sowie Nh. Dini (*1936), eine lebende
Legende, deren zahlreiche Romane mit ihren starken weiblichen Figuren das feministische Bewusstsein
der Frauen in Indonesien heute mitgeprägt haben.
„Wesentliches und verbindendes Merkmal der modernen indonesischen Literatur ist die gemeinsame
Sprache der Autoren: Mögen die Schriftsteller der postkolonialen Generation auch mit unterschiedlichen
Muttersprachen aufgewachsen sein, ist für sie das Schreiben in der offiziellen Landessprache
Indonesisch dennoch eine Selbstverständlichkeit und ein Ausdruck ihrer nationalen Identität“, sagt
Goenawan Mohamad, Dichter, Essayist und Verantwortlicher für das Kulturprogramm des Ehrengasts.
Bis heute wurden nur ein paar Dutzend Werke in voller Länge ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht.
Dazu zählen Werke von Toer, Lubis und Rendra, aber auch aktuelle indonesische Romane wie Saman
von Ayu Utami (Horlemann, 2007) oder Die Regenbogentruppe von Andrea Hirata (Hanser, 2013). Im
Rahmen des Gastlandauftritts wurde ein umfangreiches Förderprogramm des indonesischen
Kulturministeriums aufgesetzt, mit dem weitere Übersetzungen ermöglicht werden sollen. „Wir möchten
unsere literarischen Schätze künftig noch mehr Menschen zugänglich machen. Deutschland soll für uns
eine Brücke werden zu anderen europäischen Ländern und zu den westlichen Märkten, auf denen wir
bisher kaum vertreten sind“, erklärt Husni Syawie, Generalsekretär des Indonesischen
Verlegerverbandes IKAPI. Das Land mit seinen 250 Millionen Einwohnern hat über 1.400 Verlage, die
pro Jahr im Schnitt 24.000 Titel veröffentlichen.
Der Gastlandauftritt Indonesiens wird begleitet von einem umfassenden Rahmenprogramm, das die
Vielfalt der indonesischen Kultur widerspiegelt. So werden zahlreiche indonesische Autorinnen und
Autoren ihre Bücher auf Literaturfestivals, Lesungen und Diskussionen im deutschsprachigen Raum
präsentieren. Frankfurter Museen zeigen Ausstellungen etwa zum Thema Architektur oder Fotografie in
Indonesien. Daneben ist eine Filmwoche mit Independent-Filmen aus Indonesien geplant sowie
Aufführungen von 20 Komponisten und Choreographen aus unterschiedlichen Teilen des Archipels.
Bereits auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse geben 30 Veranstaltungen interessante Einblicke
in die aktuelle indonesische Literaturszene. Sieben Autorinnen und Autoren werden in Frankfurt sein,
darunter die Dichterin und Frauenrechtlerin Toeti Heraty, die Kinderbuchautorin Murti Bunanta, die
Romanautorin und Sängerin Dewi Lestari sowie der Dichter und Performance-Künstler Afrizal Malna. Die
literarische Schatzkammer des Landes öffnet sich im gleichnamigen Vortrag sowie bei den
musikalischen Lyrik-Rezitationen durch bekannte indonesische Sänger und Tänzer. Einer der
berühmtesten Schauspieler des Landes, Slamet Rahardjo, nimmt gemeinsam mit Dewi Lestari den
indonesischen Film in den Blick und Afrizal Malna war bereits am ARTE-Stand zum Gespräch geladen.
Daneben wird der indonesische Maler Raden Saleh, dessen Kunst bei Auktionen in Deutschland bereits
Rekordsummen erzielte, vorgestellt und im Weltempfang die Prozesse der Demokratisierung in der
islamischen Welt von Experten wie Luthfi Assyaukanie, Mitbegründer des Netzwerkes liberaler Islam,
diskutiert. Schließlich machen Spitzenköche aus Indonesien, darunter Petty Elliott und William Wongso,
in der Gourmet Gallery auch kulinarisch Lust auf das künftige Gastland der 17.000 Inseln.
Weitere Informationen unter:
www.indonesiafbf.com
www.buchmesse.de/de/ehrengast
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Autorinnen und Autoren aus Indonesien auf der
Frankfurter Buchmesse 2014
Afrizal Malna
Der 1957 in Jakarta geborene und noch heute dort lebende Afrizal Malna ist
Dichter und Schriftsteller. Der studierte Philosoph hat zahlreiche kritische
und akademische Werke verfasst. Diese überschreiten häufig die Grenzen
von Literatur, Theater, Tanz und Kunst. Malnas Gedichtsammlung TemanTemanku dari Atap Bahasa (Meine Freunde vom Dach der Sprache) kam
2008 heraus und wurde von der indonesischen Zeitung Tempo 2009 als
bestes literarisches Werk des Jahres ausgezeichnet. Neben seinen
Gedichten schreibt er auch Kurzgeschichten und hat bereits zwei längere
Prosawerke veröffentlicht: Novel yang Malas Mengisahkan Manusia (Ein
Roman, der nur zögerlich von Menschen erzählt) 2003 und Lubang dari
Separuh Langit (Ein Loch von der Hälfte des Himmels) 2004. 2014 ist er
Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
Titel auf Englisch:
Anxiety Myths (Lontar, Jakarta 2013); Menagerie 3, John H. McGlynn (Hrsg.), (Lontar, Jakarta 1997)
Titel auf Deutsch:
sie haben angst, nicht, vor dem rot, in: Sprache im technischen Zeitalter, Heft 204, Dezember 2012
Dewi Lestari
Dewi Lestari ist eine der Erfolgsautorinnen und anerkanntesten
Schriftstellerinnen Indonesiens. Sie wurde 1976 in Bandung geboren. Unter
dem Pseudonym Dee veröffentlichte sie ihr erstes Werk, den
Fortsetzungsroman Supernova. Insgesamt hat Dee bisher acht Bücher
geschrieben, darunter Perahu Kertas (Papierboot) und drei Anthologien:
Filosofi Kopi (Die Philosophie des Kaffees), Madre (Mutter) und Recto verso,
eine einzigartige Mischung aus Musik und Literatur. Bis jetzt wurden drei
ihrer Werke verfilmt. Weitere Filmadaptionen sind geplant.
Titel auf Englisch:
Supernova: The Knight, The Princess and the Falling Star (Lontar, Jakarta 2011)
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Goenawan Mohamad
Außerhalb Indonesiens ist Goenawan Mohamad hauptsächlich bekannt als
der Gründer der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift Tempo, die 1994
vom Suharto-Regime verboten wurde. Er ist jedoch vor allem Dichter,
Essayist und Theaterschriftsteller. Seit Mitte der 1970er Jahre schreibt
Goenawan wöchentlich Catatan Pinggir – eine Art Randnotizen – sowie
kurze Essays. Zehn Bände dieser Essays wurden jetzt veröffentlicht, drei
von ihnen sind auf Englisch erhältlich. Die deutsche Übersetzung Am Rande
bemerkt wurde 1993 von Horlemann herausgegeben. Die Liste seiner
veröffentlichten Werke ist vielfältig und lang, darunter finden sich
Theaterstücke, Libretti und sechs Gedichtbände. Er wurde mit zahlreichen
nationalen Preisen ausgezeichnet, etwa dem allerersten Professor Teeuw
Preis, der ihm 1992 von der Universität Leiden verliehen wurde. 1997 wurde
er außerdem mit dem Louis Lyons Award der Harvard University und 2006
mit dem Dan David Award der Universität von Tel Aviv ausgezeichnet. Im
gleichen Jahr übereichte ihm der französische Präsident den Orden
Chevalier de l'ordre des arts et des lettres und 2011 ernannte ihn die
University of California zum Regents’ Professor.
Titel auf Englisch:
Letters of Karna, a book of plays (Tempo Magazine, Jakarta 2014); Don Quixote a book of verses on Carvantes' hero (Tempo
Magazine, Jakarta 2011); God and Other Unfinished Things (Katakita Publishing, Jakarta 2007); Sidelines (Highland House in
association with Monash Asia Institute, Monash University, Carlton 1994); Conversation with Differences (Tempo Magazine,
Jakarta); Sharptimes (Pusat Data & Analisa Tempo, 2011); Selected Poems (KataKita, Jakarta 2004)
Titel auf Deutsch:
Am Rande bemerkt… 35 Essays über Kultur, Politik und Gesellschaft Indonesiens (Horlemann, Bad Honnef 1993);
Verschiedene Veröffentlichungen in: Berthold Damshäuser und Wolfgang Kubin (Hrsg.), Orientierungen, Zeitschrift zur Kultur
Asiens; Herbstquatrainen und In dieser Stadt, so heißt es und Kälte, nicht messbar, in: Berthold Damshäuser (Hrsg.), Gebt mir
Indonesien zurück!: Eine Anthologie moderner indonesischer Lyrik (Horlemann, Bad Honnef 1994)
Luthfi Assyaukanie
Luthfi Assyaukanie wurde 1967 in Jakarta geboren und arbeitet als Dozent
an der Paramadina Universität in Jakarta. Er ist Mitbegründer des Liberal
Islam Network. Seine akademische Laufbahn führte ihn nach Jordanien,
Malaysia und Australien. Er hat drei Bücher veröffentlicht, 50 Einträge für
zwei indonesische Enzyklopädien verfasst sowie Hunderte von Artikeln.
Seine Texte erscheinen in bekannten indonesischen Zeitungen, zum
Beispiel Kompas und Tempo. Zu den Büchern, für die er als Autor
verantwortlich zeichnet, gehört Faces of Liberal Islam in Indonesia.
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Murti Bunanta
Die Autorin Murti Bunanta wurde 1946 in Semarang geboren und hat bisher
48 Kinderbücher veröffentlicht. Sie wurde mit zahlreichen internationalen
Preisen ausgezeichnet und ihre Beiträge zur Kinderliteratur fanden weltweit
große Anerkennung. Als Spezialistin auf dem Gebiet der Kinderliteratur hat
sie zahlreiche Essays verfasst und Vorträge bei verschiedenen nationalen
und internationalen Veranstaltungen gehalten. Sie ist Gründerin und
Vorsitzende der Society for the Advancement of Children's Literature, einer
Nichtregierungsorganisation in Indonesien, die Aktivitäten organisiert, um
das Lesen bei Kindern zu fördern. Murti Bunanta gründete die indonesische
Abteilung des International Board on Books for Young People und ist seit
1990 deren Vorsitzende.
Titel auf Englisch:
Indonesian Folktales (Komunitas Bambu, 2003); The Tiny Boy and Other Tales from Indonesia (Groundwood Books, 2013);
Collection of 19 titles (Gramedia, Jakarta 2010)
Petty Elliott
Petty Elliott ist eine indonesische Köchin, die sich darauf spezialisiert hat,
indonesische Küche auf einem hohen modernen Standard anzubieten. Sie
bereitet Gerichte zu, in denen sich die Geschichte der indonesischen Küche
widerspiegelt. Dafür übernimmt sie etwa chinesische, arabische, spanische
und holländische Einflüsse und kombiniert diese zu einer Fülle
verschiedener Geschmacksrichtungen. Petty Elliot schreibt eine
regelmäßige Kolumne für die Zeitschriften Jakarta Globe und Now Jakarta.
Ihr Buch Papaya Flower wurde vom Wandering Palate zur besten
Entdeckung im Bereich Kochbuch gekürt.
Titel auf Englisch:
Papaya Flower: Menadonese Cuisine Provincial Indonesian Food (Komunika Partners, Jakarta 2009)
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Toeti Heraty
Toeti Heraty, 1933 in Bandung geboren, ist eine der herausragendsten
Dichterinnen des Landes. Ihre scharfsinnigen Gedichte, die intim und
persönlich sind, beleuchten repressive soziale und emotionale
Konventionen. Toeti Heraty zählt zur ersten Frauenrechtsgeneration
Indonesiens und hat auf vielfältige Weise über für Frauen bedeutende
Themen geschrieben. Im Jahr 1974 veröffentlichte sie ihre erste wichtige
Gedichtsammlung Sajak-Sajak 33 (Gedichte mit 33); 1982 erschien die
Sammlung Mimpi dan Pretensi (Träume und Vorwände). Außerdem hat sie
einen Band mit niederländischer und indonesischer Dichtung sowie eine
Sammlung mit Gedichten weiblicher Autorinnen veröffentlicht. Sie ist
Gründerin des feministischen Magazins Jurnal Perempuan. Neben ihrer
Tätigkeit als Dichterin ist Toeti Heraty Philosophin, Kunsthistorikern und
Menschenrechtsaktivistin.
Titel auf Englisch:
Calon Arang: The Story of a Woman Sacrificed to Patriarchy (Yayasan Pustaka Obor, Jakarta 2012); Rainha Boki Raja: Sixteenth
Century Queen of Ternate (Komunitas Bambu, Jawa Barat 2010); A Time, A Season: Selected Poems of Toeti Heraty (Lontar,
Jakarta 2003)
Titel auf Deutsch:
Jetzt erst verstehe ich und Dunkle Momente, in: Berthold Damshäuser (Hrsg.), Gebt mir Indonesien zurück!: Eine Anthologie
moderner indonesischer Lyrik (Horlemann, Bad Honnef 1994)
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Blicke in die Schatzkammer Indonesiens
Der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015 bietet bereits im Vorjahr
ein abwechslungsreiches Programm rund um Literatur, Kultur und Kulinarik
Mit dem Ehrengast Indonesien präsentiert sich auf der Frankfurter Buchmesse 2015 ein Land mit einer
großen kulturellen Vielfalt und einer langen Literatur- und Erzähltradition. Schon in diesem Jahr
erhalten die Besucher der Frankfurter Buchmesse (8. bis 12. Oktober) interessante Einblicke in die
Kultur und Literatur im Land der 17.000 Inseln: Rund 30 Veranstaltungen mit indonesischen Autoren,
Literatur-, Kunst- und Architekturwissenschaftlern, Spitzenköchen und Politikexperten laden dazu ein,
den weltgrößten Inselstaat neu zu entdecken.
Einen Blick in die literarische Schatzkammer des Landes etwa bietet der gleichnamige Vortrag des
Indonesienwissenschaftlers Berthold Damshäuser (10. Okt., 14:30–15:30 Uhr). In einer Diskussion mit
der berühmten Schriftstellerin und Frauenrechtlerin der ersten Generation Toeti Heraty wurde bereits
die Bedeutung der Frau für und in der indonesischen Literatur des letzten Jahrhunderts beleuchtet
(8. Okt). Die Schönheit der indonesischen Poesie können die Besucher bei einer Lesung mit
Goenawan Mohamad, Toeti Heraty und Dorothea Rosa Herliany erleben (11. Okt., 12:30–13:30 Uhr).
Bekannte indonesische Sängerinnen und Sänger sowie Tänzerinnen lassen das Publikum an einer
jahrhundertealten indonesischen Tradition teilhaben: der gesungenen Rezitation indonesischer
Gedichte (9. Okt., 12:30–13:30 Uhr; 10. und 11. Okt., 10–11 Uhr). Interessante Einblicke in die Lyrik
und politische Literatur des Gastlandes aus Sicht der jungen Schriftstellergeneration gab schließlich
der Dichter, Performance-Künstler und Philosoph Afrizal Malna im Gespräch am ARTE-Stand (8. Okt.).
Daneben wird die indonesische Bestseller-Autorin Dewi Lestari, deren Bücher bereits verfilmt wurden,
ihre Werke vorstellen (10. Okt., 15–16 Uhr) und mit dem berühmten indonesischen Schauspieler
Slamet Rahardjo über die Beziehung zwischen Film und Literatur vor allem unter sozialen Aspekten
sprechen (11. Okt., 15–16 Uhr). Um dem internationalen Fachpublikum den indonesischen
Literaturbetrieb vorzustellen, werden Veranstaltungen zum indonesischen Buchmarkt, zur
Übersetzungsförderung, zum Kinderbuchsektor oder dem digitalen Buchmarkt angeboten. So
diskutieren die beiden führenden Übersetzer für indonesische Literatur, John McGlynn und Berthold
Damshäuser, über die bisherige Verfügbarkeit indonesischer Werke in Englisch und Deutsch und die
Notwendigkeit weiterer Übersetzungen (11. Okt., 16–17 Uhr).
Auch die reiche Kunst- und Architekturgeschichte Indonesiens wird bereits auf der diesjährigen
Buchmesse in den Blick genommen. Eine eigene Veranstaltung ist dem berühmten indonesischen
Maler Raden Saleh gewidmet, der als Modernisierer der indonesischen Gesellschaft und Malerei gilt
und gleichzeitig als Mitbegründer des Orientalismus in Deutschland. Der Saleh-Experte Werner Kraus
stellt den Maler vor, dessen Kunst bei Auktionen in Deutschland bereits Rekordsummen erreichte
(11. Okt., 11:15–12:15 Uhr). Dazu gibt es spannende Einblicke in die Philosophie der balinesischen
Architektur und Baukunst: Mit dem auf Palmblättern niedergeschriebenen „Asta Kosali“ wird eine bis
heute bedeutende historische Handschrift vorgestellt, auf der Regeln für harmonische Gestaltung –
ähnlich wie Feng Shui – aufgeführt sind (9. Okt., 17:30 Uhr).
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Die aktuellen politischen Geschehnisse sind Thema von Gesprächsrunden: Unter dem Titel
„Prozesse der Demokratisierung in der islamischen Welt: Indonesien und Ägypten“ wird etwa
der Frage nachgegangen, inwieweit der Islam, wenn überhaupt, die politischen Veränderungen in
Indonesien und Ägypten beeinflusst hat. An dem Expertengespräch nehmen u.a. der Journalist, Autor
und Islamwissenschaftler Stefan Weidner sowie Luthfi Assyaukanie, Mitbegründer des Netzwerkes
liberaler Islam in Indonesien, teil (9. Okt., 13:30–14:30 Uhr).
Das Gastland gibt den Besuchern der Messe auch kulinarisch einen ersten Vorgeschmack:
So laden der indonesische Spitzenkoch William Wongso und die Fernsehköchin und Kochbuchautorin
Petty Elliott in der Gourmet Gallery dazu ein, die exotischen Aromen, Gerüche und Köstlichkeiten aus
dem Land der 17.000 Inseln zu entdecken (9. Okt., 14–14:30 Uhr; 10. Okt., 14:30–15:30 Uhr;
11. Okt., 13–14 Uhr).
Alle Termine und weitere Informationen sind im Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse
unter www.buchmesse.de aufgeführt.
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Daten und Fakten
Organisation „17.000 Inseln der Imagination”
Kontakt
Herr Hawignyo
[email protected]
Direktor
Herr Ainun Naim
Herr Agus Maryono
Mitglieder des Aufsichtsrats
Herr Ananto Kusuma
Herr Sugiyono, Herr Yun Widiati
Programmleiter Literatur
Herr Husni Syawie
John McGlynn
Verantwortlicher für das Kulturprogramm
Herr Goenawan Mohamad
Koordination und Organisation
Herr Hawignyo
Frau Kestity Pringgoharjono
Pressekontakt
Mirjam Flender, Kirsten Lehnert
c/o projekt2508 GmbH
Riesstraße 10, 53113 Bonn, Deutschland
[email protected]
Der Buchmarkt in Indonesien
Einwohnerzahl Indonesien
250 Millionen
Anzahl der jährlich publizierten Titel
2013: 19.000
2012: 30.000
Anzahl der jährlich gedruckten Bücher
72 Millionen
Umsatz
2013: 7 Billionen IDR (ca. 450 Mio. €*)
2012: 6 Billionen IDR (ca. 390 Mio. €*)
Übersetzte Titel in Indonesien
50% der publizierten Titel sind
Übersetzungen, insbesondere aus dem
Englischen, Arabischen, Chinesischen,
Koreanischen und Japanischen
Verkauf von Urheberrechten (Export)
2 Mrd. IDR / Jahr (130.000 €*)
Buchumsatz (Export)
10 Mrd. IDR / Jahr (650.000 €*)
Wichtigste Exportländer
Malaysia, Vietnam, Türkei, Korea, Italien,
Deutschland, Australien, USA
Anzahl der Verlage
Rund 1.400
Größte Verlage in Indonesien
Gramedia, Mizan, Agromedia, Erlangga,
Penebar
Mitglieder des Indonesischen
Verlegerverbandes (IKAPI)
2013: 1.219
2012: 1.157
* Angaben in Euro nach dem Umrechnungsstand
Oktober 2014: 1000 IDR = 0,07 €
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Hintergrund
Indonesische Literatur – eine lange Geschichte
Ebenso wie das Land der 17.000 Inseln selbst, ist auch die Literatur des indonesischen Archipels von
den verschiedensten Völkern, Sprachen und Religionen geprägt. So gibt es nicht die eine Literatur,
sondern rund ein Dutzend indonesischer Literaturen, darunter die der Malaien, der Balinesen, der
Sundanesen oder der Javaner. Poesie spielte hier immer eine große Rolle. Indonesien zeichnet sich
dabei durch seine große Erzähltradition aus: Gedichte, Märchen und Sagen werden von jeher mündlich
überliefert, oft musikalisch untermalt und in Gruppen vorgetragen.
Die Wurzeln der indonesischen Schriftkultur reichen 2000 Jahre zurück und somit weiter als die der
meisten westlichen Literaturen. Zu den frühesten Funden zählen die Inschriften von Kutei im Westen
Kalimantans (Borneo) aus der Zeit um 400 n. Chr. sowie die auf dem Talang Tuwo-Stein aus dem Jahr
648, der in Palembang (Südsumatra), der Hauptstadt des damaligen Königreiches Srivijaya, gefunden
wurde. An diesem Ort befand sich schon im 7. Jahrhundert ein bedeutendes buddhistisches Zentrum mit
einer umfangreichen Bibliothek und mehr als 1.000 Gelehrten aus aller Welt.
Ab dem 10. Jahrhundert entwickelte sich mit dem Entstehen hinduisierter Staaten auf indonesischem
Boden die hinduistisch-javanische Literatur. In Kawi – einer Sprachmischung aus Javanisch und
Sanskrit – wurden zunächst vorrangig indische Klassiker und Heldensagen in Versform adaptiert. Mit
Nachschöpfungen indischer Epen (z. B. des Mahabharata und des Ramayana) berühmt wurde Mpu
Sindok (928–950). Die neu-javanische Literatur beginnt mit dem Nagara-Kertagama des Rakawi
Prapañca, einem Lobgedicht auf König Hayam Wuruk (1350–89) von Majapahit. Damit entstand zugleich
eine neue literarische Gattung, das Kidung: Dabei werden nun vorwiegend javanische Stoffe aus
Geschichte und Sage in freier Versform behandelt.
Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert entstand auch La Galigo, ein uraltes Epos in der alten Sprache
der Bugis von Sulawesi, das in vielen Handschriften überliefert und im UNESCO-Weltregister Memory of
the World eingetragen ist. Mit etwa 300.000 Versen und einem Umfang von rund 6.000 Seiten zählt es zu
den längsten je verfassten literarischen Werken (zwanzigmal länger als die Odyssee von Homer).
Als ab dem 15. Jahrhundert immer mehr muslimische Händler Indonesien besuchten und der Islam hier
eine immer größere Verbreitung fand, begann mit der islamisch-malaiischen Literatur ein neues
Kapitel. Mittlerweile hatte sich das Malaiische als lingua franca Südostasiens, als zentrale
Handelssprache auf den Meeren und Märkten in dem Vielvölkerstaat, durchgesetzt. Nun entwickelte sich
eine Literatur in malaiischer Sprache, die die Märchen-, Sagen- und Fabelliteratur des arabischpersischen Kulturkreises in Indonesien bekannt machte. Dazu entstanden zahlreiche Koran- und
Prophetenerzählungen und eine umfangreiche islamische theologische Literatur. In der malaiischen
Poesie wurde das Pantun ausgebildet – eine Versform, die ab dem 19. Jahrhundert auch bei Lyrikern in
Frankreich, England und Deutschland Verwendung fand. Besonders bedeutsam für die malaiische Prosa
sind die Geschichtsschreibung und der historische Roman. So geben im 15. Jahrhundert bedeutende
Schriften wie die Sejarah Melayu (Malaiische Chronik) einen umfassenden Einblick in das Leben am Hof
des Sultans. Während das Malaiische zunehmend zur Sprache der Moslems wurde, entstand in
Javanisch eine eher mystische Literatur und mit den facettenreich illustrierten Handschriften eine
bedeutende Kunstform. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entschieden sich immer mehr Schriftsteller
der unterschiedlichsten Ethnien bewusst für das Malaiische, um ihre Ideen in der Welt zu verbreiten.
1928 erklärten führende Vertreter der indonesischen Unabhängigkeitsbewegung Malaiisch offiziell zur
Landessprache der aufkeimenden Nation und gaben ihr den Namen „Indonesisch“ – eine wichtige
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Grundlage auch für die Unabhängigkeit des Landes knapp zwei Jahrzehnte später. Etwa zeitgleich
begann sich die moderne indonesische Literatur zu entwickeln. Formen der europäischen Literatur wie
etwa der Roman und das Sonnet hielten Einzug. Der Autor trat nun als kritisches und selbstbewusstes
Individuum in den Vordergrund und Literatur wurde zunehmend ein Mittel zum Kampf gegen
Ungerechtigkeit und Unterdrückung. In den 1920er Jahren beschrieben Schriftsteller darunter Mas Marco
Kartodiromo (1890–1932) und Soemantri (1899–1971) ihre Visionen einer vom Kolonialismus befreiten
Nation während sich etwas später – in den 30erJahren – Autoren wie Sutan Takdir Alisjahbana (1908–
1994) für westliche Werte, etwa für die Rechte der Frauen, einsetzten.
Mit der Publikation der literarisch-kulturellen Zeitschrift Pujangga Baru („Neuer Dichter“) 1933 begann die
Phase der Kulturkritik, die sich in zwei Strömungen teilte: Während die eine für die bedingungslose
Übernahme westlicher Ideologien und die Abwendung vom überalterten Brauchtums plädierte (Sutan
Takdir Alisjahbana), verteidigte die andere die traditionellen Werte der indonesischen Kultur. Zu dieser
Gruppe gehörte Armijn Pané (1908–1970), dessen Werk In Fesseln (Horlemann, 1993) zu den
wichtigsten Romanen vor der Unabhängigkeit zählt. Neben dem Kampf um nationale Selbstständigkeit
stand die Bewältigung sozialer Probleme im Vordergrund. Die Literatengruppe Angkatan 45 (Die
Generation von 1945) stellte Themen wie Universalität und Humanität in den Vordergrund, wobei sie sich
am Werk des Lyrikers Chairil Anwar (1922–1949) orientierte. Ihr folgte die Angkatan 66 (Die Generation
von 1966), deren Vertreter gegen das Sukarno-Regime protestierten und Kampfgedichte über Wahrheit,
Gerechtigkeit und Freiheit verfassten (Taufiq Ismail, *1937).
Diese politisch und sozial orientierte Literatur wurde von einer experimentelle Dichtungsformen
bevorzugenden Literatur abgelöst. Bedeutendster Repräsentant ist Rendra (1935–2009), einer der
bekanntesten indonesischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Der von Brecht, Shakespeare und Beckett
inspirierte Rendra setzte auch mit seinem Werkstatttheater alte Formen von Musik und Sprache neu in
Szene. Eine Auswahl seiner Gedichte erschien in deutscher Übersetzung unter dem Titel Weltliche
Gesänge und Pamphlete (Horlemann, 1991). Mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert war
Pramoedya Ananta Toer (1925–2006). Der wohl weltweit bekannteste indonesische Schriftsteller
schrieb an die 40 Werke, die in rund 40 Sprachen übersetzt wurden. Wegen seiner politischen Haltung
saß Toer jahrelang im Gefängnis, wo er heimlich weiter schrieb, darunter sein berühmtestes Werk – die
Romantetralogie Buru, zu der die Werke Garten der Menschheit, Kind aller Völker und Haus aus Glas
zählen. In dieser Reihe bedeutender Autoren steht auch Mochtar Lubis (1922–2004, Dämmerung in
Jakarta sowie Tiger, Tiger).
Zu den älteren zeitgenössischen Autoren gehören Toeti Heraty (*1933), Supardi Joko Damono
(*1940), Goenawan Mohamad (*1941), Damanto (*1942) und Putu Wijaya (*1944).Toeti Heraty und
Goenawan Mohamad werden bereits 2014 zu Gast auf der Frankfurter Buchmesse sein. Neben der
Kritik an sozialen und politischen Missständen und der Auseinandersetzung mit existenziellen
Problemen zählen die Suche nach Gott, der Konflikt zwischen Tradition und Moderne sowie das
Individuum und die inhumane Welt der Großstädte zu den Themen.
Während des Wandels vom autoritären zum demokratischen Staat nach der Abdankung Suhartos im
Jahr 1998 entwickelte sich eine ganz neue Generation indonesischer Schriftsteller, darunter viele
Frauen, etwa Ayu Utami, Dewi Lestari, Leila S. Chudori und Laksi Pamuntjak. Indonesiens junge
Schriftsteller gehen beim Schreiben mehr auf Konfrontation und scheuen sich nicht, ihre Ansichten zu
etwa Homosexualität, Abtreibung, religiöse Toleranz und Frauenrechte zu äußern – Themen, über die
in den vergangenen Jahren selten öffentlich gesprochen wurden. Die jüngsten Romane von Ayu Utami,
Leila Chudori und Laksmi Pamuntjak sollen zur Frankfurter Buchmesse im nächsten Jahr in deutscher
Sprache erscheinen. Dewi Lestari wird bereits in diesem Jahr auf der Messe sein und für die Republik
Indonesien die Ehrengastrolle von Finnland, Ehrengast 2014 entgegennehmen.
Pressekontakt „Indonesien – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015“
Mirjam Flender, Kirsten Lehnert, c/o projekt2508, +49 (0)228-184967-24, [email protected]

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