Hans Arp (1886-1966): Maler, Bildhauer, Lyriker

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Hans Arp (1886-1966): Maler, Bildhauer, Lyriker
Hans Arp
(1886-1966): Maler,
Bildhauer, Lyriker
Der Maler, Bildhauer und Lyriker Hans
oder Jean Arp wurde am 16. September
1886 in Strassburg (damals Teil des
Deutschen Reiches) als Sohn eines Zigarrenfabrikanten geboren. Er gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter des
Dadaismus und Surrealismus in der
Bildenden Kunst und der Literatur.
Von 1904 bis 1908 studierte Arp Bildende Kunst an der Kunstschule Weimar und an der Académie Julian in Paris. Ab 1909 lebte er, da sein Vater 1907
seine Fabrik nach Weggis verlegt hatte,
im Kanton Luzern. 1911 wurde er Mitbegründer der Künstlervereinigung
Moderner Bund. Er lernte Wassily Kandinsky kennen und knüpfte über ihn
Kontakte zur Gruppe Der Blaue Reiter.
Ab 1916 war er mit der Künstlerin und
Textilgestalterin Sophie Taeuber befreundet (deren Konterfei die Schweizer 50-Franken-Banknote ziert). 1919
zog Hans Arp nach Köln und schloss
Freundschaft mit Max Ernst und Johannes Theodor Baargeld. Mit diesen begründete er den Kölner Dadaismus.
1922 heiratete er Sophie Taeuber. Einzeln und zusammen schufen sie viele
Werke. 1923 zog Arp nach Paris, nahm
dort an einer Gruppenausstellung der
Surrealisten teil und wurde Mitglied
der Künstlerbewegung AbstractionCréation. 1926 zog Arp nach Meudon
bei Paris und nahm dort im Juli desselben Jahres die französische Staatsangehörigkeit an.
1940 wurden Arps Werke von den Nationalsozialisten als entartete Kunst
eingestuft. Arp zog in den unbesetzten
Teil Frankreichs. Sophie Taeuber-Arp
starb im Januar 1943. Arp brauchte Jahre, um sich von diesem Verlust zu erholen und widmete seiner verstorbenen
Frau viele seiner Werke. Ab 1950 entwarf Arp mehrere Grossplastiken für
Universitäten, aber auch für das
UNESCO-Gebäude in Paris.
1959 heiratete Arp in zweiter Ehe seine
langjährige Freundin Marguerite Hagenbach. Die beiden liessen sich in Locarno nieder (siehe Haupttext). Er starb
1966. Sein Grab befindet sich auf dem
Friedhof der Kirche Santa Maria in Selva in Locarno. Da Arp kinderlos war,
überliess er seinen ganzen Nachlass
Stiftungen. Im ehemaligen Wohnhaus
der Arps in Clamart befindet sich die
Fondation Arp; in Rolandseck im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz gibt
es ein Arp Museum; in Solduno die
Fondation Marguerite Arp Hagenbach.
Ein Kuriosium am Rande: Der berühmte Chansonier Udo Jürgens ist Neffe
von Hans Arp – er ist der Sohn seiner
Schwester Käthe.
gl