Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik UH

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Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik UH
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik UH
Weniger als die Hälfte der Erziehungswissenschaftlerinnen und Sonderpädagogen haben im
Jahr nach dem Bachelor ein Masterstudium aufgenommen (Bachelorabsolventen UH insgesamt:
87 Prozent). Es ist also unklar, ob der Bachelor- oder der Masterabschluss der Regelabschluss
ist. Bachelor- wie Masterabsolventinnen weisen gute Beschäftigungszahlen auf, erwerbslose
Stellensuchende sind kaum zu finden. Auch die Bachelorabsolventen sagen nur selten, dass ihre
Stelle nichts mit ihrem Studium zu tun hätte. Sie sind mehrheitlich entweder in einer Schule
oder einem Heim bzw. einer anderen sozialen oder pädagogischen Institution beschäftigt und
verdienen mehr als der Durchschnitt aller Uniabsolventinnen und -absolventen. Ihr Jahressalär
liegt rund 10 000 Franken über dem Mittelwert. Sonderpädagoginnen haben einen definierten,
auf ein konkretes Tätigkeitsfeld ausgerichteten Abschluss, Erziehungswissenschaftler hingegen
ein mehr auch auf die Wissenschaft ausgerichtetes Studium absolviert.
Tabelle 1: Kennzahlen der Stichprobe (in Prozent)
Fächer
Bachelor (n=377)
Master (n=251)
Erziehungswissenschaften
63
61
Sonderpädagogik
37
39
 4
10
Hochschule
Universität Bern
Universität Freiburg
45
33
Université de Genève
38
28
Université de Neuchâtel
 –
 9
Universität Zürich
13
22
Männer
 9
15
Frauen
91
85
Erziehungswissen­
schaften/Sonder­
pädagogik
UH Total
48
87
Geschlecht
Tabelle 2: Kennzahlen betreffend Masterübertritt (in Prozent)
Übertritt ins Masterstudium
Entwicklung des Arbeitsmarkts
Die Masterabsolventinnen und -absolventen der Sonderpädagogik und der Erziehungswissenschaften hatten in den letzten Jahren eher weniger Schwierigkeiten beim Einstieg
ins Erwerbsleben und waren eher seltener von Erwerbslosigkeit betroffen. Vor allem die
Sonderpädagogen haben einen definierten, auf ein eng umschriebenes Tätigkeitsfeld ausgerichteten Abschluss erworben und entsprechend kaum Mühe beim Berufseinstieg.
Die erste Stelle nach dem Studium © SDBB, Bern, 2015
Die hier publizierte Auswertung stützt sich auf die Erhebung der Gesamtstudie: Bundesamt für Statistik BFS,
Befragung der Hochschulabsolvent/innen, Abschlussjahrgang 2012. Mehr zur Befragung: www. graduates-stat.admin.ch
Tabelle 3: Kennzahlen Erwerbssituation nach einem Masterabschluss UH (in Prozent)
erwerbs­
tätig
stellen­
suchend
Stelle zuge­ Erwerbs­
sichert
verzicht
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2001
90
 3
 5
 3
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2003
90
 4
 4
 2
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2005
94
 4
 1
 2
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2007
92
 5
 1
 2
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2009
94
 4*
 1**
 2*
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2011
92
 3*
 0
 5
Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik 2013
94
 2**
 0
 4
UH Total 2013
88
 5
 1
 6
* 6 bis 10 Fälle; ** 5 oder weniger Fälle
Beschäftigungsbereiche
Nach dem Masterabschluss beginnt nur ein Viertel der Sonderpädagoginnen und -pädagogen und der Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler eine Weiterbildung,
und nur insgesamt 8 Prozent streben ein Doktorat an. Wie zu erwarten arbeiten nahezu
80 Prozent im Non-Profit-Bereich. Zwei Drittel geben an, einen Beruf des Unterrichts
oder der Bildung auszuüben.
Tabelle 4: Beschäftigungsbereiche nach einem Masterabschluss UH (in Prozent)
Erziehungs­
wissenschaften,
­Sonderpädagogik
UH Total
Hochschule
18
17
Schule
39
 8
Rechtswesen
 1**
 8
Information und Kultur
 1**
 3
Gesundheitswesen
 1**
12
Pädagogische, Psychologische, Soziale Dienste
19
 3
Land- und Forstwirtschaft
 0
 0,3
Industrie
 2**
 5
Energie- und Wasserversorgung
 0
 0,5
Private Dienstleistungen
 4*
33
Öffentliche Verwaltung
14
 8
Kirchlicher Dienst
 0
 0,7
Verbände und Organisationen
 2**
 3
* 6 bis 10 Fälle; ** 5 oder weniger Fälle
Erwerbssituation nach Abschlussgrad
Nicht einmal die Hälfte der Uni-Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Erziehungswissenschaften bzw. der Sonderpädagogik entschliesst sich im Jahr nach ihrem
Bachelorabschluss für ein Masterstudium. Als Gründe für ein Masterstudium geben
71 Prozent die Verbesserung der Berufschancen und 60 Prozent den Wunsch nach einer
Spezialisierung an.
Die übrigen steigen direkt in den Beruf ein, viele von ihnen haben mit dem Bachelorabschluss bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss erworben. Ein Viertel erachtet ein
Masterstudium auch nicht als nötig. Andere – insgesamt 45 Prozent – möchten zuerst
berufliche Erfahrungen sammeln.
Die erste Stelle nach dem Studium © SDBB, Bern, 2015
Die Beschäftigungssituation 2013 der Neuabsolvent/innen von Schweizer Hochschulen
Wie die Tabellen 5 und 6 zeigen, sind die Bachelorabsolvent/innen mehrheitlich adäquat
beschäftigt. Da der Anteil an Teilzeitbeschäftigten sehr hoch ist, relativiert sich das scheinbar hohe Jahreseinkommen ein wenig: Wird es nicht auf eine Vollzeitstelle hochgerechnet,
liegt es noch bei 64 500 Franken.
Bei den Masterabsolventen bekunden insbesondere die Erziehungswissenschaftler/innen
Mühe bei der Stellensuche. Diese Schwierigkeiten werden vor allem auf die fehlende
Berufserfahrung und die Stellensituation im studierten Bereich zurückgeführt – jeweils
68 bzw. 59 Prozent geben dies an. Als erfolgreiche Strategien für die Stellensuche erweisen
sich vor allem Internetrecherchen sowie persönliche Kontakte. Mit dem Einkommen sind
ähnlich wie bei den Masterabsolventinnen und -absolventen der Universitäten insgesamt
42 Prozent zufrieden. Da viele jedoch Teilzeit beschäftigt sind, muss auch hier das nicht
auf eine Vollzeitstelle hochgerechnete Einkommen berücksichtigt werden, welches bei
65 600 Franken liegt.
Tabelle 5: Kennzahlen Berufseinstieg Absolvent/innen Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik UH
(in Prozent)
Bachelor1
Erziehungswissenschaf­
ten, Sonder­
pädagogik
(n=194)
Bachelor
UH
Total
Master
Erziehungs­
wissenschaf­
ten, Sonder­
pädagogik
(n=251)
Master
UH
Total
Anteil Stellensuchende
     0
    5
    2**
    5
Schwierigkeiten bei der Stellensuche
   25
   43
   35
   38
Studium als gute Grundlage für den Berufseinstieg betrachtet
   71
   40
   50
   59
Rückblickend betrachtet nochmals dasselbe Studium wählen
   82
   58
   70
   71
82 300
71 500
88 600
78 600
Erwerbstätige:
Jahresbruttoeinkommen2 (in Franken)
Mehrere Erwerbstätigkeiten werden ausgeübt
   16
   17
   31
   12
Berufliche Stellung Praktikant/in
    2**
   16
    1**
    8
Kein inhaltlicher Bezug zwischen Studium und jetziger
Tätigkeit
   11
   36
    9
   12
Nein
   23
   47
   20
   16
Ja, im entsprechenden Fach
   54
   19
   42
   42
Hochschulabschluss für jetzige Tätigkeit verlangt?
Ja, auch in verwandten Fächern
   12
   21
   31
   34
Ja, aber ohne spezifische Fachrichtung
   11
   14
    7
    9
   75
   41
   65
   44
Aktuelle Tätigkeit wird angesehen als
längerfristige Tätigkeit
zusätzliche Ausbildungsstation
   20
   40
   29
   49
Gelegenheitsjob
    5*
   19
    6
    7
Anteil Teilzeitbeschäftigte (Pensum < 90 Prozent)
   57
   44
   65
   33
Anteil befristet Angestellte
   26
   31
   39
   50
Bezieht sich nur auf jene Bachelorabsolvent/innen, die im Befragungsjahr (noch) kein Masterstudium aufgenommen haben.
Als statistisches Mittel wurde der Median verwendet. Die Einkommen der teilzeitlich beschäftigten Personen wurden auf 100 Prozent hochgerechnet.
* 6 bis 10 Fälle; ** 5 oder weniger Fälle
1
2
Die erste Stelle nach dem Studium © SDBB, Bern, 2015
Die Beschäftigungssituation 2013 der Neuabsolvent/innen von Schweizer Hochschulen
Erwerbssituation nach Fächern
Nachdem in Tabelle 5 die Kennzahlen für die Erwerbssituation der Erziehungswissenschaftlerinnen und Sonderpädagogen insgesamt mit den Zahlen der Gesamtheit der UniAbgänger verglichen wurden, vergleicht Tabelle 6 die Zahlen der Erziehungswissenschaftler/innen mit denjenigen der Sonderpädagoginnen und -pädagogen, da sich diese teilweise
stark unterscheiden. So ist die Zufriedenheit mit der Studienwahl bei den Sonderpädagoginnen und -pädagogen markant höher als nach einem Abschluss in Erziehungswissenschaften.
Tabelle 6: Kennzahlen Berufseinstieg Absolvent/innen Erziehungswissenschaften, Sonderpädagogik UH
nach Fächern (in Prozent)
Bachelor1
Erziehungswissenschaf­
ten (n=105)
Anteil Stellensuchende
     0
Bachelor1
Sonder­
pädagogik
(n=89)
    0
Master
Erziehungs­
wissenschaf­
ten (n=153)
    3**
Master
Sonder­
pädagogik
(n=97)
    0
Schwierigkeiten bei der Stellensuche
   33
   18
   50
   10
Studium als gute Grundlage für den Berufseinstieg betrachtet
   64
   79
   42
   63
Rückblickend betrachtet nochmals dasselbe Studium wählen
   79
   85
   60
   86
Erwerbstätige:
Jahresbruttoeinkommen2 (in Franken)
87 000
81 200
87 500
90 900
Mehrere Erwerbstätigkeiten werden ausgeübt
   15
   17
   34
   25
Berufliche Stellung Praktikant/in
    3**
    2**
    2**
    0
Kein inhaltlicher Bezug zwischen Studium und jetziger
Tätigkeit
   17
    5**
   13
    3**
   26
   20
   24
   13
Hochschulabschluss für jetzige Tätigkeit verlangt?
Nein
Ja, im entsprechenden Fach
   49
   60
   26
   67
Ja, auch in verwandten Fächern
    8*
   15
   40
   17
Ja, aber ohne spezifische Fachrichtung
   17
    5**
   10
    3**
Aktuelle Tätigkeit wird angesehen als
längerfristige Tätigkeit
   75
   76
   53
   85
zusätzliche Ausbildungsstation
   19
   21
   39
   13
Gelegenheitsjob
    6
    3**
    8
    2**
Anteil Teilzeitbeschäftigte (Pensum < 90 Prozent)
   41
   76
   64
   68
Anteil befristet Angestellte
   44
    5**
   50
   22
Bezieht sich nur auf jene Bachelorabsolvent/innen, die im Befragungsjahr (noch) kein Masterstudium aufgenommen haben.
2
Als statistisches Mittel wurde der Median verwendet. Die Einkommen der teilzeitlich beschäftigten Personen wurden auf 100 Prozent hochgerechnet.
* 6 bis 10 Fälle; ** 5 oder weniger Fälle
1
Die erste Stelle nach dem Studium © SDBB, Bern, 2015
Die Beschäftigungssituation 2013 der Neuabsolvent/innen von Schweizer Hochschulen