Frühjahr 2014 Die dumme Augustine
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Frühjahr 2014 Die dumme Augustine
Frühjahr 2014 Otfried Preußler Die dumme Augustine Einleitung „Die dumme Augustine“ ist eine akustische Umsetzung des gleichnamigen Bilderbuchs. Der dumme August, Clown im Zirkus, bekommt eines sonnigen Tages im Mai schreckliche Zahnschmerzen. Weil er tags darauf ohne Termin beim Zahnarzt sitzt, dort lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss, und er seinen Nachmittagsauftritt zu verpassen scheint, springt kurzerhand seine Frau Nicola in der Rolle als „Die dumme Augustine“ für ihn im Zirkus ein. Die Vorstellung wird ein voller Erfolg. Inhalt Track 1 (03:54) Das Ehepaar Nicola und Oleg lebt im Zirkus. Oleg arbeitet dort als „dummer August“, das ist die Art von Clowns, die mit einem vorlauten Mundwerk, frecher Aufmüpfig- und etwas naiver Tollpatschigkeit für Wirbel und Chaos in der Manege sorgt und damit das Zirkuspublikum zum Lachen bringt. Seine Frau Nicola kümmert sich um die drei gemeinsamen Kinder Fritz, Frida und den kleinen Fridolin (Anm.: Im Bilderbuch heißen sie Guggo, Gugga und Guggilein) sowie um die drei Haustiere, den Papagei Lora, den Hund Moppel und die Katze Semiramis. Oleg muss sich auf seinen Mittagsauftritt als Clown vorbereiten, wobei ihm Nicola beim Schminken hilft. Als ihr Mann zur Arbeit geht, kümmert sich Nicola um die alltäglich anfallenden Aufgaben im Haushalt. Sie bereitet das Mittagsessen zu, zur Freude von Frida gibt es Reibekuchen, doch Sohn Fritz hätte lieber Nudeln oder Pizza gehabt. Der kleine Fridolin, den Nicola liebevoll Fridoleinchen nennt, weint gerade viel, weil er seine ersten Zähnchen bekommt, und will abgelenkt werden. Die Katze, der Hund und der Papagei wollen auch noch gefüttert werden. Track 2 (06:01) August unterdessen spielt seine Nummer in der Manege und das Lachen des Publikums dringt bis zu Nicola in den Wagen. Doch die ist mit ganz anderen Dingen beschäftigt: Nicola verfolgt die ersten Leselernerfolge ihrer Tochter und bemüht sich gleichzeitig, Zeit für ihren Sohn Fritz zu finden. Kleinere Reibereien zwischen den Geschwistern schlichtet sie, ganz nebenbei, souverän und verständnisvoll. Nach dem Essen spült und bügelt sie und kümmert sich um die Wäsche, damit sie noch Zeit findet, mit Frida das Lesen zu üben. Doch damit ist ihre Arbeit längst nicht getan. Der ebenfalls beim Zirkus angestellte und wenig tierfreundliche Magier Sylvio beschuldigt Nicolas Katze zu Unrecht, eine seiner weißen Mäuse gefressen zu haben. Und während Nicola den Magier beruhigt, taucht auch schon Eoin auf, mit dem Nicola gut befreundet ist. Für den Nachbarn irischer Abstammung, der seiner Freundin, der chinesischen Seiltänzerin Li Zhu, einen Heiratsantrag machen will, sich aber nicht traut, hat sie ein offenes Ohr und ein paar Mut machende Ratschläge. Track 3 (05:28) Im Anschluss widmet sich Nicola wieder der Erziehung ihrer Kinder und als Oleg von seinem Auftritt zum Essen zurückkehrt, heißt es: „Reibekuchen sind im Backofen, Apfelmus steht auf dem Tisch, die Kinder lesen, und wenn du‘s lieber salzig möchtest, Zaziki ist auch da.“ Doch Oleg jammert nur und beschwert sich, dass das Apfelmus zu kalt sei. Denn Oleg hat Zahnschmerzen. Statt wie geplant während des Aufenthalts in Amsterdam zum Zahnarzt zu gehen, hatte Oleg „plötzlich zu tun“. Nun muss Nicola geduldig auf ihn einreden und ihn von einem Zahnarztbesuch am darauf folgenden Tag überzeugen. Der dumme August hat Angst, seinen Auftritt im Zirkus zu verpassen. Auf das Argument hin, die erste Vorstellung am nächsten Tag beginne doch erst am Nachmittag um 15:00 Uhr, verspricht Oleg seiner Frau Nicola zum Zahnarzt zu gehen. Während Oleg sich nach dem Essen und einer Beschwerde über Nicolas ‚Herumwirbelei‘ wieder für die nächste Vorstellung vorbereitet, sorgt die Mutter für gebügelte Wäsche, einen sauberen Boden und einen frisch gebackenen Kuchen. Außerdem muss sie Oleg für den Abendauftritt im Zirkus gut zureden. Track 4 (07:12) Im Zirkuszelt präsentiert der „dumme August“ mit seiner Tuba sein Können, aber für Nicola geht der Tag im gleichen Rhythmus weiter. Den Kindern schenkt sie zwischendurch ihre Zeit für deren Interessen und Bedürfnisse. Als der Abend dieses anstrengenden Tages kommt, bringt Nicola alle liebevoll ins Bett und nimmt sich für den folgenden Tag vor, den Zirkuswagen der Familie in bunten Farben neu zu streichen. Sie schläft erst ein, als alle anderen schon friedlich schlummern. Bevor ihr die Augen zufallen, denkt sie für einige Minuten, die nach diesem langen Tag nun ihr gehören, an ihren Wunsch von einem Leben als Clownin. Track 5 (05:54) Am nächsten Vormittag sitzt Oleg wie versprochen beim Zahnarzt. Seine Abendvorstellung lief nicht wie gewollt, wegen der Zahnschmerzen musste er improvisieren und brachte, zwar zur Freude des hochverehrten Publikums, aber sehr zur Verwirrung des Zirkusdirektors, nur Nummern, bei denen man nicht sprechen muss. Also wimmert der dumme August nun in seinem Behandlungsstuhl. Weil er bei der Mundhygiene sehr nachlässig war, wird es eine lange Sitzung, und weil Oleg keinen Termin hatte, muss er außerdem immer wieder lange Wartezeiten zwischen den Behandlungsschritten in Kauf nehmen. Sein Auftritt am Nachmittag droht zu platzen. Unterdessen ist Nicolas Tag erneut voller Aufgaben. Während sie den Zirkuswagen neu streicht und sich um Kinder, Haustiere und Sylvios mit Farbe bekleckerte Hose kümmert, beruhigt sie nebenbei noch den stetig panischer und ungehaltener werdenden Zirkusdirektor Franz. Er hat Sorge, dass Oleg seinen Auftritt als dummer August verpasst und lässt Zahnweh nicht als Grund dafür gelten. Olegs Verhalten beschreibt der Direktor so: „Ja dat is eine Katastrophe, dat is ruinös. Dat is Sabotage!“ 2 Nicola gibt Franz außerdem den Rat, andere Zirkusnummern vorzuziehen, um Oleg Zeit zu verschaffen. Track 6 (04:53) Aber der dumme August taucht nicht auf und so muss der Auftritt des Clowns scheinbar tatsächlich ausfallen. Also schlägt Eoin vor, Nicola solle Oleg in der Rolle als Clown vertreten. Sie ist zunächst skeptisch, traut sich die Vertretung nicht zu und will ihre Aufgaben nicht vernachlässigen. Doch die Kinder machen ihr Mut und gemeinsam mit Eoin überzeugen sie Nicola von dem Plan. Track 7 (04:45) Die Zeit ist knapp und aller Anfang schwer, deshalb laufen die Vorbereitungen für den Auftritt chaotisch ab. Während der Zauberer auftritt sucht Nicola Perücke, Schuhe und Hose zusammen. Sie schminkt sich und plant im Kopf ihren Auftritt. Auch Oleg ist in großer Aufregung: so schnell es geht fährt er mit dem Taxi zum Zirkus zurück. Doch er kommt zu spät! Track 8 (04:55) Nicola gibt als dumme Augustine ihre erste Vorstellung: Sie lebt ihren Traum! Sie lacht, sie tanzt, läuft auf den Händen und macht Saltos, reitet rückwärts auf einem Esel und liefert sich ein Rededuell mit dem Direktor. Der Hund Moppel ist mit von der Partie und wird ein Teil der Nummer. Alle sind hellauf von Nicolas Darbietung als „Clownin“ begeistert: das Publikum, die Kinder, der Direktor, Eoin und ganz besonders Oleg, der rechtzeitig da ist um Nicolas Auftritt zu sehen. Sie erhält tosenden Applaus! Track 9 (05:41) Oleg hätte nicht gedacht, dass Nicola sich so bravurös in der Manege schlägt. Alle sind von Nicola begeistert: Oleg, die Kinder, die Zirkuskollegen und vor allem der Direktor. Er bietet Nicola einen Vertrag an. Fortan teilen sich Nicola und Oleg die Arbeit. Sie treten beide im Zirkus auf und kümmern sich gemeinsam um den Haushalt und die Erziehung der Kinder. Alle sind froh und der Zirkus präsentiert nun neben dem dummen August auch „Die dumme Augustine“. Trackliste Track 1 (03:54) Track 2 (06:01) Track 3 (05:28) Track 4 (07:12) Track 5 (05:54) Track 6 (04:53) Track 7 (04:45) Track 8 (04:55) Track 9 (05:41) Gesamtspielzeit: 48:43 3 Zur Produktion Das Bilderbuch von Otfried Preußler findet in dieser Produktion des WDR eine adäquate, moderne, akustische Umsetzung. Die Sprecherinnen und Sprechern schlüpfen perfekt in ihre Rollen. Jeder Charakter wird stimmlich durch ein bestimmtes Merkmal repräsentiert und damit auf ein typisches Bild, ein Klischee, reduziert. Der dumme August hat Zahnschmerzen und nuschelt wegen seiner dicken Backe. Der sehr unterhaltsame Zirkusdirektor könnte wohl aus dem Stehgreif eine Rede halten, Eoin und Li Zhu haben einen irischen bzw. chinesischen Akzent. Sylvio, der Magier, klingt wie ein temperamentvoller Südländer. Nicht nur die Zirkusmitglieder sind typisiert, auch der Zahnarzt mit seiner ruhigen, entspannten Stimme und der Taxifahrer mit der Berliner Schnauze rufen stereotype Bilder im Kopf hervor, die bei der jungen Zielgruppe in dieser Form noch nicht existieren dürften. Dennoch wird aber auch ihnen nicht entgehen, dass sich gerade Nicola diesbezüglich von den anderen Figuren unterscheidet. Ihr Ton ist ruhig, ihre Stimme sanft, fast unauffällig, trotzdem präsent, und ihre Aussprache deutlich sowie vollkommen dialektfrei. Die reduzierte, authentische Geräuschkulisse und das zirkustypische Musiksetting geben dem Hörspiel eine klanglich dichte Atmosphäre. Die einnehmende Atmosphäre und das Zusammenspiel der Charaktere gelingen, weil die Dramaturgie dieses Hörspiels stimmt. Dialoge, Schnitt, Ein- und Ausblendungen – alle Elemente wurden so gewählt, dass die Geschichte keines Erzählers bedarf und durchgehend die Grundspannung hält. Die Geschichte „Die dumme Augustine“ kann am Stück oder in Teilen angehört werden. Die neun Tracks sind zwischen vier und sieben Minuten lang und dienen als sinnvolle Einheiten. Wer das Hörspiel in zwei Abschnitte teilen will, die der Konzentrationsfähigkeit der jungen Zielgruppe ab vier Jahren gerecht werden, macht nach Track 4 (bis dahin 22:35 Min.) eine Pause. Hier nimmt auch die Geschichte ihre entscheidende Wendung. Für den Einsatz im Kindergarten bzw. der Tageseinrichtung oder in der 1./2. Klasse, können dem Hörspiel einige Aktivitäten vorangestellt oder angeschlossen werden. Ideen zur Umsetzung Die Zirkuswelt ist bunt! : Wenn man das Hörspiel „Die dumme Augustine“ hört, hat man das Gefühl mit dabei zu sein – so lebendig, bunt und warm klingt es. Jedes Kind soll sagen, welche Stellen im Hörspiel ihm am besten gefallen haben und warum. War es der Klang der Sprecherstimme oder die Musik? Oder lag es daran was passiert ist? Jedes Kind soll anschließend seine Lieblingsstelle, Lieblingsfigur oder das Zirkuszelt malen. Welches Kind hat die meisten Farben benutzt? Heimelige Zirkusatmosphäre: Nicola und Oleg leben mit ihrer Familie in einem Wagen. Könnt ihr euch vorstellen nicht in einem Haus oder einer Wohnung sondern in einem Wagen zu leben? Klingt das was ihr im Hörspiel gehört habt sehr verschieden von dem wie es bei euch zuhause ist. Wie scheint der Tagesablauf der Kinder zu verlaufen. Sprecht über die Gemeinsamkeiten zwischen „normalen“ Kindern und den Kindern von Nicola und Oleg. Gestaltet anschließend einen eigenen Wagen, wie ihr ihn gerne haben würdet. Was sagt das Instrument? : Im Hörspiel redet der Zirkusdirektor Franz mit Oleg, dem dummen August, wobei Oleg dem Direktor nur mit dem Gequake aus seiner Tuba antwortet. 4 Trotzdem versteht man anhand der Betonung den Sinn der Antworten. Probiert das mal aus! Schnappt euch hierzu ein einfaches Instrument, z. B. eine Blockflöte oder einen Kamm und ein Stück Butterbrotpapier als Mundharmonika und versucht, euch nur mithilfe des Instruments mit euren Freunden zu unterhalten! Beim Kinderfunkkolleg Musik (www.kinderfunkkolleg-musik.de) findet ihr jeweils zu Anfang und am Ende der einzelnen Audios den Klangkobold Goggi Goggolori. Auch er redet mit Geräuschen. Hört dem Goggi aufmerksam zu. Kommunikation ohne Worte: Nun kennt ihr eine Möglichkeit, wie man sich verständigen kann, ohne miteinander zu sprechen. Versucht eigene Formen und Möglichkeiten zu finden, wie ihr euch ohne Sprache verständigen könnt. Reden in vielen Sprachen: Im Zirkus arbeiten viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen. Sicherlich werden auch in eurer Klasse unterschiedliche Sprachen gesprochen. Sammelt gemeinsam welche Sprachen in eurer Klasse vorkommen und schreibt sie auf. Denkt euch nun eine eigene Geschichte aus, in der diese Sprachen vorkommen. Vielleicht könnte es eine Zirkusgeschichte sein. Schreibt die Geschichte auf und sprecht sie anschließend mit verteilten Rollen nach. Ein mehrsprachiges Hörspiel: Vielleicht könnt ihr aus dieser Geschichte ein eigenes Hörspiel machen, indem ihr eure Stimmen mit Musik und Geräuschen aufnehmt. (HörspielWorkshops bietet u.a. das Museum in Gelnhausen/ Hessen an: http://www.gelnhausen.de/Begehbares-Ohr.798.0.html) Nicola: liebe Mama und „Dumme Augustine“: Nicola ist eine sehr liebe Mama und eine sehr lustige „dumme Augustine“. Besprecht gemeinsam was ihr an Nicola als Mutter gerne mögt und wie ihr euch die Frau des Clowns vorstellt. Malt dann ein Bild von Nicola als Mutter. Besprecht anschließend wie ihr euch Nicola als Clownin vorstellt und was ihr an ihr als „dummer Augustine“ mögt. Malt dann ein Bild von Nicola als „dumme Augustine“. Vergleicht nun beide Bilder miteinander - wie passen Mutter und „dumme Augustine“ zusammen? Gestaltet nun gemeinsam ein Plakat auf dem all das zu sehen ist was zu Nicola als Mutter und als „dumme Augustine“ unbedingt dazugehört und hängt es in eurem Klassenraum auf. Das kann ich, kannst du das auch? Habt ihr einen Freund oder ein Geschwisterteil des anderen Geschlechts? Dann listet mal auf, was sie/er alles kann und bittet sie/ihn, ebenfalls eine Liste mit euren besonderen Fähigkeiten zu erstellen und vergleicht die Listen! Fällt euch etwas dabei auf? Jeder, ganz egal ob Mädchen oder Junge, kann ganz viele Dinge und manche davon sogar richtig gut. Hereinspaziert, hereinspaziert! Noch besser als eine Geschichte über den Zirkus zu hören, ist es, selbst Zirkus zu veranstalten! Sammelt die Ideen aus dem Hörspiel, mit denen Nicola, Oleg und die anderen das hochverehrte Publikum erheitern und stellt euer eigenes Programm zusammen. Ihr könnt z. B. rückwärts laufen, riesige Schuhe anziehen oder singen. Schminkt euch gegenseitig als dumme Augusts und dumme Augustinen. Für einen Seiltanzauftritt kann ein Seil auf den Boden gelegt werden. Ein kleiner, einfacher Trick aus einem Handbuch für junge Magier/innen verzaubert zudem das Publikum. Das besteht übrigens aus euren Freunden und auch aus den Auftretenden. Denn in der Geschichte sieht man sich die Auftritte der Zirkuskolleg/inn/en gemeinsam an, so wie es Eoin, Li Zhu, Oleg und Sylvio mit Nicolas Nummer als dumme Augustine tun. 5 Fazit Zum 40. Jubiläum des 1972 im Thienemann Verlag erschienenen Bilderbuches „Die dumme Augustine“ von Otfried Preußler hat Der Audio Verlag eine gleichnamige Hörspielproduktion auf den Markt gebracht. Die lebendige WDR-Inszenierung von Ulla Illerhaus unter der Regie von Burkhard Ax schafft den Spagat von vier Jahrzehnten: es präsentiert sich erfrischend modern und könnte dennoch schon 40 Jahre zuvor so erzählt worden sein. Die CD richtet sich ähnlich wie das Buch an ein ganz junges Publikum, kleine Zuhörer ab vier Jahren werden hier zielgruppengerecht sensibilisiert. Das Thema ist älter als der Bilderbuchklassiker selbst und immer noch absolut aktuell. „Die dumme Augustine“ erzählt aus dem Lebensalltag einer Mutter dreier Kinder und Frau eines Zirkusclowns, die die Chance ergreift, ebenfalls als Clown bzw. als Clownin in der Manege das hochverehrte (Zirkussprache) Publikum zum Lachen zu bringen. Ihr Mann, der ihr Talent zunächst nicht sieht, muss daraufhin sein Geschlechterrollenbild überdenken und neu bewerten. Die Gleichstellung der Frau im Beruf und in der Gesellschaft wird in diesem Hörspiel der jungen Zielgruppe als ernste und wichtige Thematik vorgestellt. Die Geschichte will aufzeigen, dass Frau „das“ auch kann und Arbeit leichter fällt, wenn man sie sich teilt. Das Hörspiel bricht innerhalb der farbenfrohen, lustigen Welt „Zirkus“ eine große, gesellschaftliche Problematik für junge Kinder verständlich herunter. Es zeigt zudem einen Lösungsweg auf, der trotz oder vermutlich wegen seiner Einfachheit und Selbstverständlichkeit bei Erwachsenen in der Praxis nur schwer umzusetzen scheint: ob Frau oder Mann – jeder kann und darf seinen Traumberuf ergreifen und seinen Alltag nach seinen Vorstellungen gestalten. Geschlechtsspezifische Aufgaben gibt es hier nicht. Solche Dinge in frühen Kindertagen zu erkennen und zu verstehen fällt leichter, als es später als Erwachsener, mit gefestigten Rollenbildern im Kopf, neu zu erlernen. Und genau darum kümmert sich diese moderne WDR-Hörspielinszenierung einer über 40 Jahre alten Kindergeschichte zur Emanzipation der Frau. Tipp: Eine dreiminütige Hörprobe aus dem ersten Track gibt es auf der Website des Verlags: http://www.der-audio-verlag.de/. Einen direkten Link zur Hörprobe gibt es leider nicht, „Die dumme Augustine“ kann aber einfach über die Suchfunktion auf der Website gefunden werden. In der Detailansicht zur Produktion findet sich die Hörprobe unter der Coverabbildung. 6 Angaben zur Produktion Hörspiel Verlag: Der Audio Verlag GmbH (http://www.der-audio-verlag.de/), Berlin Autor: Otfried Preußler Erscheinungsdatum: Juni 2012 Empfohlenes Alter: Ab 4 Jahren Umfang: 1 CD (ca. 49 Minuten) Sprecherinnen und Sprecher: Nicola: Oleg: Fritz: Frida: Fridolin: Sylvio: Direktor: Eoin: Taxifahrer: Li Zhu: Zahnarzt: Sprechstundenhilfe: Lora/Semiramis/Moppel: Camilla Renschke Steffen Scheumann Ben Falkenroth Leona Mähler Daniel Zülka Vittorio Alfieri Karlheinz Tafel Tom Zahner Alexander Knoll Danhong Zhang Josef Wolf Katherina Wolter Martin Friedel Musik: Technische Realisation: Regieassistenz: Regie: Dramaturgie und Redaktion: Wim Wollner Peter Harrsch Luise Weigert Burkhard Ax Ulla Illerhaus Illustration: Herbert Lentz (© Thienemann Verlag) Bibliographische Angaben Audio-CD Otfried Preußler: Die dumme Augustine 9 Tracks, 49 Min. Der Audio Verlag GmbH, Berlin 2012 ISBN: 978-3-86231-143-9 Preis: 9,99 Euro Die „CD des Monats“ erscheint ebenfalls beim Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der Hochschule der Medien, Stuttgart Rezension: Peter Marus, Institut für angewandte Kindermedienforschung Redaktion: Volker Bernius / Helen Seyd (Stiftung Zuhören) 7