Flaschenpost 2001-2 3-online-groß - Tauchsport
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Flaschenpost 2001-2 3-online-groß - Tauchsport
Heft 2 + 3 2001 Nr. 4 +5 Das Info –Blättle des TSCK Seite 1 Inhalt Flaschenpost Nr. 4 Hauptversammlung des TSCK e.V. von Ludwig Prantl 3 Übungsleiterausbildung 2000 von Edwin Müller 5 Indoor-Tauchzentrum „Diver´s“ von Michael Zinsstag 6 Bodensee-Fischführer „Hecht“ von Eckhard Dossow 7 ------------------------------------------------------------------Flaschenpost Nr. 5 Vorwort von Ralf Boss Aus aktuellen Anlaß – Wichtige Taucher-Info 10 11 von unserem Landesverbandspräsidenten Gerd Haga Führung durch die Fischbrutanstalt Langenargen 13 von Ludwig Prantl Spezialkurs „Tauchsicherheit & Rettung“ 16 von Michael Zinsstag Traditionelles Mühlbachschwimmen von Birgit Mauch Grundtauchscheinkurs 2001 von Ralf Boss Tusa-Cup 2001 von Stephanie Kohnke & Guido Knoke Bodensee-Fischführer „Trüsche“ von Eckhard Dossow 17 17 18 19 Impressum Herausgeber: Redaktion: TSC Kressbronn e.V. Ralf Boss Ludwig Prantl Das Urheberrecht des verwendeten Bildmaterials sowie der veröffentlichten Beiträge liegen beim TSCK e.V. oder den einzelnen Fotografen und Autoren. Eine Vervielfältigung und Weiterverwendung der veröffentlichten Beiträge und Bildmaterial ist nur mit Zustimmung erlaubt. Seite 2 Hauptversammlung des Tauchsport-Club Kressbronn e.V. Ein erfolg- und ereignisreiches Jahr 2000 von Ludwig Prantl Eine lockere und überaus harmo- ne Atemluft-Füllstation, ging nach nische Atmosphäre erlebten die mehrjährigem zahlreich erschienenen Mitglieder Engagements und des Tauchsport-Club Kressbronn der Planungszeit in Erfüllung. Ab e.V. bei ihrer diesjährigen Haupt- diesem Jahr kann nun jedes Mit- versammlung am 26. Januar im glied selbstständig seine Tauch- TV-Heim Kressbronn. flaschen Der Vorsitzende, Ralf Boss, er- Atemluft füllen. In diesem Zu- öffnete die Versammlung mit ei- sammenhang sprach der Vorsit- nem Rückblick auf ein erfolg- und zende, Ralf Boss, der Gemeinde ereignisreiches Jahr 2000. Dabei Kressbronn den Dank aller Tauch- ließ er die Hightlights des vergan- sportfreunde genen Jahres Revue passieren. Kressbronner Taucher bei diesem Diese waren u.a. die Club- und Ju- enormen finanziellen Kraftakt mit gendausfahrten an den Lago Mag- einem Zuschuss und der Bereit- giore, Teilnahmen an Straßenfest stellung eines Raumes unterstütz- und Weihnachtsmarkt, und das ten. Verankern vor Das kommende Jahr wird, wie Fischbach in sportlicher Zusam- schon das Jahr zuvor, unter den menarbeit mit dem Angelsport- Zeichen von Aus- und Weiterbil- verein Friedrichshafen. Auch der dung größte Wunsch, eine vereinseige- werden in Grundtauchscheinkur- eines Fischreiß mit stehen. zielorientierten entsprechen- ausgezeichneter aus, Neue da sie die Mitglieder Seite 3 sen an den Sport herangeführt, gesordnung. Dabei blieb fast alles während sich die „alten Hasen“ zu- wie gehabt: Ralf Boss wurde in sei- gunsten von Tauchsicherheit und nem Amt als Vorsitzender, Marcus umweltverträglichem Tauchsport Voigt als stellv. Vorsitzender und Verstärkt André Pfau als Kassier bestätigt. weiterbilden werden. Ausbil- Neu in den Vorstand aufgerückt dungsteam des TSCK e.V. durch ist Ludwig Prantl. Er übernimmt Edwin Müller. Er nahm im vergan- das Amt des Referenten für Pres- genen Jahr an der Ausbildung zum se- staatl. Neuer Jugendleiter, schon im ver- wurde unterdessen das anerkannten, lizensierten Übungsleiter-F (Fachrichtung und Öffentlichkeitsarbeit. gangenem Jahr in der Jugendvoll- Tauchsport) erfolgreich teil. versammlung gewählt, ist Manuel In den vergangenen 12 Jahren, seit Amaral. Abgerundet wird das Team bestehen des Vereins, wuchs die durch den in den Vorstand berufe- Mitgliederzahl auf knapp 90 Tau- nen Gerätewart Edwin Müller. cher an. Allein die Jugendgruppe zählt über 30 tauchende Kids. Die Zu guter Letzt bedankte sich Ralf stetig steigenden Mitgliederzahlen Boss bei seinen Vorstandskollegen sowie die zahlreichen Aktivitäten und den vielen fleißigen Händen, beweisen eine ausgezeichnete Ver- deren Namen abzudrucken käme einsarbeit und gute Kameradschaft einer Abschrift der Mitgliederlis- im TSCK e.V. te gleich, die alle etwas zu diesem Nach einstimmiger Entlastung stand die Neuwahl des geschäftsführenden Vorstands auf der TaSeite 4 glänzenden Jahr 2000 beitrugen und dies erst möglich machten. Ludwig Prantl Gut Ding hat Weil ! Übungsleiterausbildung 2000 von Edwin Müller Nach einem schönen Tauchgang im Bodensee, fragte mich Ralf, ob ich nicht mal mit anderen Mitgliedern vom WLT tauchen wolle, verschiedene Übungen trainieren, theoretische Weiterbildung, ganz easy. Hörte sich gut an, und die Anmeldung zum Übungsleiterlehrgang lief. Eine Woche Theorie, Sportschule Tailfingen im Mai 2000. Eine Woche Fachlehrgang, Safaga/ Rotes Meer im Oktober 2000. Eine Woche Prüfung, Sportschule Tailfingen im November 2000 Die erste Woche in der Sportschule Tailfingen brachte nach zähem Anlauf ein volles, interessantes Programm mit sich. Fachliche Theorie, überfachliche Theorie, Hallenbadtraining und Turnhallentraining konnten keine Langeweile aufkommen lassen. Nach langen Lehrgangstagen (ca. 20°° Uhr), war gemütliches Beisammensein und Kennenlernen der Gruppe bei einem Bierchen angesagt. Zweite Woche Oktober 2000, Fachlehrgang Safaga. Schönes Wetter, warmes klares Wasser und gute Unterkunft ließen diesen Lehrgang aufs Beste beginnen. Jeden Tag zwei Tauchgänge mit verschiedensten Themen: Orientierung, Kompaß, Gruppenführung, Rettungsübung, Wechselatmung und vieles mehr. Nach den Bootstauchgängen an Land angekommen ein kurzes Feedback. Anschließend Abendessen, danach ging es in den U-Raum zum Unterricht, hörten dort Vorträge und hielten Probe-Referate. Schluß war nie vor 22°° Uhr. Ein, zwei, drei ..... Stella und der Tag war zu Ende . Dritte Woche Prüfung in Tailfingen. Die ersten zwei Tage war Hinführen zur Prüfung, Erklärung des Ablaufes und der Wichtigkeit der verschiedenen Aufgaben. Verschiedene Prüfungen: Theoretische fachliche Prüfung, theoretische überfachliche Prüfung, praktische Lehrprobe im Hallenbad und Vortragen eines Referates war der Inhalt einer ganzen Prüfungswoche. Ein gemütlicher Abschlußabend beendete den Übungslehrgang 2000. Für Taucher, die eine schöne intensive dreiwöchige Weiterbildung mit Gleichgesinnten erleben möchten, ist die Übungsleiterausbildung eine tolle Sache. Wer wenig Zeit hat und nur einen Schein braucht, der kann zu Padi gehen, da geht`s leichter. Gruß Ede Seite 5 Indoor-Tauchzentrum „Diver´s“ von Michael Zinsstag indoor-diving.....indoor-diving? Jedesmal wenn ich dieses Wort erwähne, schaue ich in fragende Gesichter. Dazu folgendes: In Aufkirchen bei Erding wurde eine alte Sauerkrautfabrik stillgelegt und in ein Tauchzentrum mit Hotel, Restaurant, Bar, Tauchschule und acht Tauchbecken umgebaut. In diesen Tauchbecken, in denen früher das Sauerkraut einlag, kann man jetzt in 23°C warmen Wasser tauchen. Maximale Tiefe ist 4,3 m. Die gekachelten Becken sind relativ klein, aber durch Öffnungen miteinander verbunden. Einige Becken sind zum Teil als künstliches Riff verkleidet. Überall liegen Kunstfische, Krebse, Hummer, Schildkröten usw. herum. Seite 6 Auß erdem sind Ringe gestellt, wodurch man tauchen, und tarieren üben, kann. Eigentlich ist das Ganze viel mehr als Übungszentrum zu sehen, in dem auch einige Tauchlehrer mit ihren Schülern Kurse durchführten. Wir vier, das waren Steffen, Birgit, Alexander und ich, waren eigentlich von dem ganzen Tauchzentrum enttäuscht, da es eben taucherisch langweilig war. Dennoch konnten wir der Sache etwas Gutes abgewinnen: gute Sicht, warmes Wasser und jeweils Tauchgänge von über 1 Stunde. Wer sich für dieses Tauchzentrum interessiert, kann sich die Homepage unter www.indoor-tauchen.de anschauen. Dort aber extra zum Tauchen hinzufahren, lohnt sich leider nicht. Michael Zinsstag Bodenseefisch-Führer Teil 1 Der Hecht (Esox Lucius) Da bei vielen Tauchgängen immer Wort und Bild kurz zu beschrei- wieder die Frage auftaucht, „was ben. Da der Hecht in den nächs- war denn das wieder für ein ten Wochen sehr aktiv ist und Fisch, den hab ich ja noch gar mit dem Laichgeschäft beginnt, nie gesehen und werden wie schreibt man den“ - wichtig wir ihn bei unseren Tauchgängen des öfteren im flafürs Logbuch - , chen, bewachsenen Uferbereich kam uns, Fischprofi Ecki und mir, beobachten können. Deshalb be- die Idee, in dieser und in den ginnen wir unser Fischportrait mit folgenden Ausgaben der „Neuen dem Hecht. Foto: Marcus Voigt Flaschenpost“, Bodenseefische in Seite 7 Aussehen: ert er jedoch im Uferbereich zwi- Der Hecht lässt sich von den ande- durch ren Bodenseefischen durch sein Vorschießen zu ergreifen. Bis zu entenschnabelförmiges, plattes einer Größe von 5 cm ernähren sich Maul, seinen torpedoförmigen Kör- die Junghechte von Zooplankton per, sowie seine weit nach hinten ( z.B. Wasserflöhe, Hüpferlinge versetzte Rückenflosse gut unter- und Rädertierchen). Danach be- scheiden. des steht die Nahrung fast ausschließ- Hechtes bilden meist Grün-, Gelb- lich aus Fischen und Amphibien. und Brauntöne. In der Regel ist der Kleine Wirbeltiere, wie junge Was- Körper gefleckt oder marmoriert. servögel und Ratten, werden je- Grundsätzlich hängt die Färbung doch auch gern gefressen. Bei zu stark von der jeweiligen Umwelt dichten Beständen kommt es oft zu ab. Der Hecht kann ein hohes Alter Kannibalismus, deshalb werden wir von bis zu 30 Jahren erreichen und Taucher sie nur als Jungfische in gehört mit einer Körperlänge von kleineren bis zu 150 cm zu den größten Der Hecht gilt als standorttreu, Fischarten Europas. deshalb bezeichnet man ihn auch Die schen Pflanzen, um seine Beute Grundfarben plötzliches, pfeilschnelles Schwärmen antreffen. als Revierfisch, der keinen anderen Lebensweise und Verhalten: Artgenossen in seiner Nähe duldet. Ausgenommen in der Laichzeit ist Der vom Hecht bevorzugte Le- der Hecht ein absoluter Einzelgän- bensraum liegt in den kraut- und ger. strukturreichen Uferzonen ste- hender und langsam fließender Gewässer. In großen Seen kann er sich jedoch auch im Freiwasser, den Futterfischen nachschwim- mend, aufhalten. In der Regel lauSeite 8 Fortpflanzung: Geschlechtsreif werden Hechte in Alter von 2 (Milchner) bzw. 3 Jahren (Rogner). Der Milchner ist der männliche, der Rogner der weibli- che Fisch. Die Laichzeit liegt in un- Nach seren Breiten meist zwischen Feb- Hechtweibchens kommt es häufig ruar und Mai. Bevorzugte Laichge- vor, dass das in der Regel kleinere biete sind pflanzenreiche Flach- Hechtmännchen wasserzonen, überschwemmte recht hungrigen und gestressten Wiesen oder Sumpfgebiete. Pro Weibchen einfach gefressen oder Weibchen werden durchschnittlich regelrecht vernascht wird. 20000 – 300000 kleine, klebrige Eier ( in mittel etwa 40000 Eier erfolgter Eiablage von den, des dann Wirtschaftliche Bedeutung: pro Kilo Körpergewicht) an Was- Im Bodensee hat der Hecht eher serpflanzen Die eine geringe wirtschaftliche Be- nach deutung und gelangt nur vereinzelt Wassertemperatur innerhalb vom als Beifang in die Netze der Fi- 10 – 30 Tagen. Wenige Stunden scher. Bei den Angelfischern ist er nachdem die Larven die Eihülle sehr beliebt. Die Brutanstalten verlassen haben, heften sie sich rund um den See setzten ca. 4 Mil- mit am Kopf ausgebildeten Klebe- lionen Hechtbrütlinge (2-3 cm) pro drüsen weiter an Pflanzen, Holz o- Jahr in den See ein. Da sich die der Steinen fest, um dort von den Hechtbestände gut erholten, stell- Nahrungereserven ihres Dottersa- te man im Jahr 1998 den Besatz Hechtlarven angeheftet. schlüpfen je ckes zu zehren. Wenn der Dottersack aufgebraucht ist werden die Larven schwimmfähig, sie steigen zur Wasseroberfläche, um ihre Schwimmblase mit Luft zu füllen. Kurz danach beginnen sie mit dem Fressen. Im ersten Jahr erreichen Hechte die Größe von ca. 15 – 20 cm, im zweiten Lebensjahr werden sie dann bei gutem Nahrungsangebot bis zu 50 cm groß. von Hechten vorläufig ein. Der Hecht hat außerordentlich wohlschmeckendes, leicht trockenes und festes Fleisch, jedoch leider auch viele Zwischenmuskelgräten. Die auch beim filetieren nicht restlos entfernt werden können. Er gehört in Europa zu den beliebteren Tafelfischen des Süßwassers. Eckhard Dossow Ludwig Prantl Seite 9 Vorwort von Ralf Boss Liebe Sportsfreunde, wir schreiben das Jahr 2001 im Jahre des Herrn. Und ich bin überrascht, wie rückständig unsere Hochkultur zu sein scheint. Da soll es Spezies geben, die zwar hochmotorisiert in Parkgaragen einzufahren vermögen, ihr hochmodernes Tauchequipement zusammen zu bauen verstehen, sich mit modernsten Computern am Arm in Welten, für die sie gar nicht geschaffen sind, hinabstürzen, aber nicht in der Lage sind, ihren A.... beim Umkleiden zu verdecken und überdies hinaus ihre Notdurft just da verrichten, wo sie gerade stehen oder gehen. Kann das war sein? Ich denke NEIN. Bitte lest das Schreiben unseres Landesverbandspräsidenten in dieser Ausgabe der Flaschenpost aufmerksam durch und nehmt es zur Kenntnis, ja sogar als Leitlinie für die Erhaltung und Sicherung unserer Tauchplätze am Bodensee. Habt bitte auch die nötige Zivilcourage, um ggfs. die entsprechende(n) Person(en) auf ihr unsittliches Verhalten hinzuweisen. Es geht um unsere Tauchplätze! Nun sind wir immer noch im Jahr 2001. Vor 10 Jahren eroberten Tauchcomputer und Jackets den Tauchsport. Tauchen mit Deko-Tabelle, Tiefenmesser, Uhr und Rettungskragen („Klodeckel“) wurden abgelöst. Heute spricht keiner mehr davon (außer ein paar verkrusteten, alten „Früher-war-eh-alles-besser-wissern“). Ebenso vor 10 Jahren wurden Internet und E-Mail eingeführt. Und auch hier hat sich das Medium für viele von uns zur Selbstverständlichkeit entwickelt. InSeite 10 formationen sind schnell, tageszeitunabhängig und flächendeckend zu streuen. Insbesondere für uns ehrenamtlich Tätigen, die meistens nur in den Abendstunden Zeit für Vereinsarbeit haben und da auch oft nur, nachdem uns die Familie Zeit dafür läßt, ist dieses Medium die optimale Unterstützung. Heute erreichen wir über 2/3 unserer erwachsenen Mitglieder per E-Mail. Das ist enorm. Dabei bin ich fest davon überzeugt, daß wir noch nicht mal alle E-Mail-Adressen von unseren Mitgliedern haben. Sogar unser Stefan, der derzeit für ein halbes Jahr in den USA verweilt, ist ständig unterrichtet, was sich in seinem Tauchclub tut. Das ist Fortschritt. Es erspart unnötiges herumtelefonieren, unnötiges bequatschen von albernen Anrufbeantwortern und läßt dem Empfänger einer Mail die Freiheit, zu antworten wann immer er es für richtig hält oder ihm danach ist. Alles in allem nur Vorteile. Wir, der TSCK, haben uns Mitte letzten Jahres eindeutig für das Internet ausgesprochen. Wir werden zukünftig sämtliche schnellen Infos per E-Mail verteilen. Es gibt kein Zurück mehr. Alle weiteren Informationen und langfristigen News werden wie gehabt in unserer „Neuen Flaschenpost“ kommuniziert. Und für die unter uns, von denen wir wissen, daß sie noch keinen „Anschluß an die Welt“ haben, bitte ich die Informationen von Mitglied zu Mitglied weiterzugeben, ganz im Sinne eines funktionierenden Netzwerks. Euer Ralf Aus aktuellen Anlaß – Wichtige Taucher-Info von unserem Landesverbandspräsidenten Gerd Haga Urin gefährdet Tauchplätze!! Ebenso ungebührliches Verhalten beim Umziehen vor und nach dem Tauchgang! Liebe Tauchsportler, leider ist es so. Vielen Tauchern müssten noch die Beschränkungen im Ohr sein, welche das Tauchen am Bodensee in Überlingen im Bereich der Promenade unmöglich machten. Jetzt ist ein weiteres Tauchgebiet am Bodensee – Wallhausen – praktisch nicht mehr betauchbar, da dort aufgrund behördlicher Verfügung die Zufahrt für Taucher nicht mehr möglich ist. Wie ist dies zu bewerten? Ganz einfach, die Beschränkung wurde zurecht von der Behörde verfügt. Die Ursache liegt im Verhalten der Taucher begründet: – Taucher pinkeln in die Gärten der Anwohner – Taucher geben sich völlig pietätlos beim Umziehen – Taucher veranstalten einen sinnlosen Lärm um Ventile und Automaten auszublasen – und das kann so nicht weitergehen. Liebe Tauchsportler, die nächsten beiden Tauchplätze am Bodensee stehen in gleicher Weise kurz vor einer behördlichen Reglementierung: Überlingen Parkhaus und Tennisplatz. Grund: Pinkeln in die Hecken, in aller Öffentlichkeit im Parkhaus (obwohl dort eine Toilette zur Verfügung steht!) und weiteres ungebührliches Verhalten! Dass es dort nicht auch noch zu Verboten kommt, bitte ich Euch alle dringend folgende Verhaltensmaßregeln einzuhalten und andere Taucher darauf hinzuweisen, die diese Regeln nicht beachten: Parkhaus Überlingen: 1. Alle Taucher parken ausschließlich im unteren Parkdeck ( 2. UG)! 2. Im Parkdeck platzsparend in der Parkbox die Tauchausrüstung ausladen! Seite 11 3. Sich so umziehen, dass dies pietät- und rücksichtsvoll für Nichttaucher geschieht! 4. Zum UMZIEHEN vor und nach dem Tauchgang NICHT die Toilette im EG benutzen! 5. Zum PINKELN AUSSCHLIESSLICH die Toilette im EG des Parkhauses benutzen! 6. Kein sinnloses Ausblasen von Ventilen und Automaten! 7. Keine laute Musik im Parkhaus 8. Keinerlei Beeinträchtigung von Nichttauchern / Passanten usw.! Tennisplätze Überlingen - Parkplatz: 1. Platzsparend einparken! 2. Parkscheine entsprechend der Aufenthaltsdauer lösen! 9. Sich so umziehen, dass dies pietät- und rücksichtsvoll für Nichttaucher geschieht! 3. Kein Pinkeln in Hecken und Büsche! Benutzung von mitgebrachten Campingtoiletten oder öffentliche Toiletten! 4. Kein sinnloses Ausblasen von Ventilen und Automaten! 5. Keine laute Musik am Parkplatz! 6. Keinerlei Beeinträchtigung von Nichttauchern / Passanten usw.! Außerdem gelten natürlich für alle Taucher die bekannten Vorschriften (Alpha-Flagge, 2 getrennt abstellbare Systeme usw.). Für all diejenigen, welche beim Lesen dieser Regeln mit ihrer individuellen Bequemlichkeit Probleme haben, muss ich ergänzen, dass das Tauchen vom Parkhaus in Überlingen aus derzeit ausschließlich auf einer wohlwollenden kommunalen Duldung beruht. Die Zufahrt zum Parkhaus kann sofort aufgrund bestehender Rechtslage für Taucher (mit Druckgasbehältern) gesperrt werden. Deshalb appelliere ich an alle Taucher – beachtet diese Regeln - sonst verursacht ihr zwangsläufig weitere Tauchverbote an beliebten Tauchplätzen. Gerd Haga 1. Vorsitzender des Württembergischen Landesverbandes für Tauchsport e.V. Seite 12 Führung durch die Fischbrutanstalt Langenargen von Ludwig Prantl An einem kalten Wintertag Anfang Ca. 3 1/2 Monate später, genauer Dezember. Man sieht einige Fischer gesagt am 26.03.2001, finden wir uns in ihren Booten, wie sie Felchen- vom Tauchsportclub Kressbronn e.V., Netze einholen. Aber Halt; das sowie Felchen hat 15.10.- befreundeten Tauchclubs Friedrichs- 10.01. Schonzeit und darf nicht hafen und Konstanz an der Fischbrut- gefangen werden. Tun die Fischer anstalt vielleicht etwas Unerlaubtes ? Ich Vereinsmitglied, denke nicht - die Fischer handeln leitender im der Auftrag doch der vom Fischbrutanstalt einige Mitglieder Langenargen ein. Eckhard von Unser Dossow, Fischwirtschaftsmeister Fischbrutanstalt Langenargen, Langenargen. Sie fangen Felchen, hat eingeladen, um uns durch seine um Rogen und Sperma abzustreifen. Fischkinderstube zu führen. Für diese Aktion wurde die Schonzeit für einige Tage (05.12-09.12) In einer kleinen Ansprache erklärte unterbrochen. Die Felcheneier wer- uns Eckhard den Sinn und Zweck der den dann von der Fischbrutanstalt künstlichen Erbrütung von Felchen, Langenargen Seeforelle, Seesaibling und Lachs. Die zur künstlichen Er- brütung abgenommen. Fischbrutanstalt Langenargen und 6 weitere Einrichtungen rund um den Bodensee haben vorrangig die Aufgabe, die für die Besatzmaß-nahmen im Bodensee erforderlichen Fische fortzu- pflanzen, erbrüten, zu vorzu- Seite 13 strecken und in den Bodensee einzusetzen. Dies ist für die Bodensee-Fischerei von großer Bedeutung. Den Fischern gehen pro Jahr ca. 600 bis 800 Tonnen Felchen in die Netze. Das Felchen ist sozusagen der volumen von 30 bis 58 l Inhalt. 1 Li- Brotfisch der Fischer und macht ter Laich enthält ca. 72 000 Eier. etwa 75 % der im See gefangenen Diese werden darin ständig von sauer- Fische aus. Diese hohen Erträge stoffreichem Frischwasser umspült wären ohne das Engagement der und in Bewegung gehalten. Durch die Fischbrutanstalten möglich. einstellbare Temperatur des Wassers ist die kann man exakt den Zeitpunkt des Aufzucht gefährdeter Fischarten wie Schlüpfens bestimmen, so dass die z.B. Larven in der Zeit von Ende Februar Eine weitere der nicht Aufgabe Nase, Strömer und Schneider. bis Anfang Mai schlüpfen. So sahen wir Felchenlarven in verschiedenen Die Eingangs erwähnten Felcheneier Entwicklungsstufen: im Schlupf befinden sich nun seit ca. 3 1/2 Mona- findliche Larven, die noch in ihren Ei- ten in den sogenannten Brutröhren. ern hingen , frisch geschlüpfte Lar- Das sind Glaszylinder mit einen Nutz- ven mit Dottersack sowie bereits ei- be- Besatzzahlen der Fischbrutanstalt Langenargen Felchen Seeforellen Seesaiblinge Lachse Edel– und Steinkrebse Artenbedrohte Fische: Nasen, Strömer, Schneider Seite 14 ca. 95 000 000 Stück ca. 650 000 Stück ( in Bodenseezuflüsse) ca. 100 000 Stück ca. 10 000 Stück ca. 10 000 Stück ca. 100 000 Stück nige Tage alte Larven, die mit Zoo- Eine Fischart, die Eckhard sehr am plankton oder einem speziellen Tro- Herzen liegt, ist der Seesaibling. Von ckenfutter auf 20-30 mm vorge- diesem Fisch wurde in den letzten streckt wurden. Es wird nur ein sehr Jahren in der Fischbrutanstalt Lan- geringer Teil der Felchenlarven vor- genargen ein Zuchtstamm aufgebaut. gestreckt, die meisten werden, so- Die Elterntiere befinden sich in ei- bald sie zu fressen beginnen, das nem eigens dafür gebauten Strö- heißt, sobald sie ihren Dottersack mungskanal. Es ist sehr wahrschein- aufgezehrt haben, in den See ausge- lich, dass die Seesaiblinge, die wir setzt. Das Vorstrecken der Felchen- Taucher mit großer Freude jedes larven hat den großen Vorteil, dass Jahr im Dezember/Januar vor Über- die Larven eine viel größere Überle- lingen beim Laichen beobachten kön- benschance im See haben, als ihre nen, von diesen Elterntieren aus der kleineren Mitstreiter. Fischbrutanstalt Langenargen stammen. Im Bodensee gibt es heute mehr Seeforelle und Lachs sind zwei weiter Fische als je zuvor. Mitverantwortlich Fischarten, um die sich Eckhard und sind neben den Kläranlagen, die für seine Mitarbeiter kümmern. Anders sauberes und gesundes Wasser sor- als bei den Felcheneiern, die in Glass- gen, die Fischbrutanstalten rund um zylindern immer in Bewegung erbrü- den See. So braucht niemand auf le- tet werden, werden die Eier der Sal- ckere Fischspezialitäten zu verzich- moniden abgedunkelt auf Lochblechen ten, und wir Taucher freuen uns über oder Sieben ruhig liegend erbrütet. den Fischreichtum im See. Diese Larven werden alle bis auf eine Im Namen aller Beteiligten möchte Größe von 3-8 cm herangezogen, um ich Eckhard für diesen hochinteres- danach in die Zuflüsse des Bodensees santen Abend, meinen Dank ausspre- ausgesetzt zu werden, wo sie dann in chen. Diese Veranstaltung wird si- ein paar Jahren selbst aufsteigen, um cherlich eines der Highlights im Jahr sich fortzupflanzen. 2001 werden. Ludwig Prantl Seite 15 Spezialkurs „Tauchsicherheit & Rettung“ 05.-06. Mai 2001 von Michael Zinsstag Im Gegensatz zu den früheren Se- tungs- und Transportübungen zu minaren fand dieses zusammen mit absolvieren. dem Am Sonntagvormittag wurden dann Tauchsportclub-Friedrichs- hafen e.V. statt. HLW, stabile Seitenlage und Sau- Referenten vom Tauchsportclub- erstoffgabe Kressbronn e.V. waren Bär und Ralf System trainiert. Nachmittags um und vom Tauchsportclub Fried- 14:00 Uhr traf man sich in Meers- richshafen e.V. referierten Tommi burg am Strandbad um verschiede- und Walter. Insgesamt waren wir 7 ne Übungstauchgänge durchzufüh- Lehrgangsteilnehmer, davon 3 aus ren. Von den Begleitern wurden Kressbronn, Eckhard, Albrecht und Notfallsituationen ich selbst. Am Sonntag stieß noch ‘bewußtloser’ Taucher mußte ge- Birgit dazu, die den HLW-Kurs borgen werden und es mußte ein (Herz-Lunge-Wiederbelebung) ab- ‘Opfer’ reanimiert werden. Um ca. solvierte. 17:00 Uhr war das Kursziel er- Am Samstagmorgen um 9:00 Uhr reicht und wir konnten unsere Bes- trafen wir uns im DRK-Heim in tätigung für den Taucherpass in Kressbronn. Nach einer kurzen Be- Empfang nehmen. mit dem Wenoll- simuliert, ein grüßung ging es auch gleich in die Vollen mit Tauchgangsvorberei- Insgesamt war dieser Spezialkurs tung, Briefing und Rettungskette. anstrengend aber sehr gut. Die Es wurden die Problembewältigung, Durchführung zusammen mit dem die Vermeidung von Tauchunfälle, Tauchclub Rettungs- und Transporttechniken, hervorragend Erstversorgung und Notfallberich- sehr interessant. Weitere Koope- te besprochen. Nach einer kurzen rationen in dieser Art mit anderen Mittagspause ging es dann ins Tauchclubs wären wünschenswert. Friedrichshafen geklappt und hat war Strandbad Kressbronn, um in ABCAusrüstung Seite 16 verschiedene Ret- Michael Zinsstag Traditionelles Mühlbachschwimmen 20. Mai 2001 von Birgit Mauch Pünktlich um 9:00 Uhr trafen sich te Führung durch seine Mühle an. die ersten Schwimmer, bei strah- Dass Mehl aus Korn gemacht wird lendem Alb- weiß wohl jeder. Welch techni- recht´s Mühle in Langenargen. In scher Aufwand hierzu vonnöten insgesamt vier Gruppen ließen wir ist, ist aber schon sehr beeindru- uns den Mühlbach ckend und sicher nicht jedem be- Sonnenschein, an hinuntertrei- ben. Die Sicht war o.k. und manch kannt. einer konnte sogar ein paar Fische entdecken. Wieder auf dem Tro- Ein besonders Dankeschön geht an ckenen ließen sich Schwimmer so- den Organisator Roland und natür- wie Nichtschwimmer das Gegrillte lich an Ecki und Albrecht die ihre und die leckeren mitgebrachten Wiese für´s Grillfest zur Verfü- Salate schmecken. Zum Abschluß gung stellten. bot uns Albrecht eine interessan- Birgit Mauch Grundtauchscheinkurs 2001 von Ralf Boss Am Samstag, den 05.05.2001 Tauchlehrer die Anfänger in den durften die Ausbilder des TSC kommenden Wochen langsam an Kressbronn e.V. 10 Anfängern aus das fremde Medium heranführen. dem Grundtauch- Wir wünschen den frischgebacke- bestandenen nen Sporttauchern viel Spaß, im- diesjährigen scheinkurs zur Grundtauchscheinprüfung gratu- lieren. Von nun an heißt es: Abtau- mer genügend Luft im Tank und allzeit ausreichende Entsättigung. chen in unserem Heimatgewässer, dem Bodensee. Dabei werden die Ralf Boss Seite 17 Tusa-Cup 2001 von Stephanie Kohnke & Guido Knoke Wie auch im letzten Jahr haben zurück. Grund von sich auch dieses Jahr verschiedene Navigationsproblemen der Tauchclubs zusammengefunden um Kompasstaucher (Ede und Karsten) am Tusa Cup teilzunehmen. benötigte unser Team für diese Trotz eines vorzeitig ausgeteilten Strecke 11.05 min. Dennoch konnte Ablaufplans wurden die Regeln erst unsere Zeit um 10 Uhr, kurz vor Beginn des Team überboten werden. Durch die Wettkampfes, erklärt. Da die ge- Fehler des ersten Teams nutzten samte Ausrüstung von Tusa gestellt die anderen Teams die Chance es wurde, eigene besser zu machen, so dass das Ausrüstung verzichtet werden. Der Gewinnerteam bei 7.35 min. lag. Die TSC Kressbronn e.V. (Ede, Karsten, Siegerprämie betrug stolze 500 Roland, Birgit, Daniel und Guido) DM. Der zweite Preis war ein Pokal. „durfte“ aufgrund des „Bodensee- Die restlichen Teams bekamen für vorteils“ den bis dahin immer noch ihre Bemühungen eine Urkunde. unverständlichen Ablauf des Trotz kleiner Unsportlichkeiten und Wettkampfes erstes Team des kalten Wassers ( 10°C ), hatten zeigen. Das Team bestand aus 3 alle viel Spaß am Wettkampf. Auch Gruppen. Boot für die Kleinen gab es eine Möglich- zum keit sich bei einem kleinen Surfro- Sprungturm gebracht wurde, mußte deo auszutoben, was sogar viel Spaß das erste Taucherteam ( Roland und bei den Erwachsenen fand. konnte auf als die Nachdem gemeinsam vom das Strand Auf von einem einzigen Birgit ) das Boot vom Sprungturm bis zur Boje unter Wasser ziehen. Wir freuen uns bereits auf den Dann zogen die beiden Schnorchler nächsten Tusa Cup und hoffen daß (Daniel dabei wieder soviel Teams wie mög- und Guido) das Boot insgesamt 100 m bis zur nächsten lich Boje und mußten dabei einen Steg Wettkampf spannend zu gestalten überqueren. Die teilnehmen können um den letzte Tauchergruppe brachte das Boot By Stephanie Kohnke mit Hilfe eines KOMPASS an Land und Guido Knoke Seite 18 Bodenseefisch-Führer Teil 2 Die Trüsche (Lota lota) In dieser von Eckhard Dossow Ausgabe der Flaschenpost wollen wir uns mit der Rutte, Quappe fälschlicherweise als Foto: Edwin Müller Trüsche befassen. Sie wird auch als oder Aalmutter bezeichnet. Der Fisch kommt im Bodensee noch relativ häufig vor und lässt sich von uns Tauchern gut der beobachten. Eindruck, sie entsteht läuft der auf den Bauchflossen. Die Rückenflosse ist Aussehen: Der Felswand, zweigeteilt und extrem lang, die langgestreckte Körper ist Afterflosse ebenfalls Schwanzflosse Bereich stark seitlich abgeflacht. abgerundet, so entsteht das Bild Das eines unterständige Maul nach die vorne walzenförmig und im hinteren große ist und außen durchgehenden (unterständig bedeutet: der Flossensaumes. Oberkiefer länger der Die Grundfärbung ist oft braunoliv, eine lange mit dunkler Marmorierung. Di Sei- an den ten sind etwas heller, der Bauch Nasenöffnungen entspringen zwei gelblich bis weiß. Die Schuppen sind deutlich sehr klein, dünn und unscheinbar. ist Unterkiefer) Bartel besitzt am Kinn, erkennbare als Hautlappen, welche in der Strömung oder beim Die Trüsche kann 15 – 20 Jahre alt Schwimmen werden, und erreicht bei uns eine das Wasser in die Nasenöffnung des Fisches leiten. Größe von bis zu 80 cm und 5 kg. Im europäischen Süßwasser gibt es keine weitere Fischart mit einem Lebensweise und Verhalten: einzelnen Bartfaden am Kinn. Die Bauchflossen befinden sich direkt Die Trüsche ist die einzige Art aus unterhalb der der fächerförmigen Familie der Dorsche, die eine ausschließlich im Süßwasser lebt Trüsche dicht über Grund oder an und sich auch dort fortpflanzt. Sie Brustflossen. Bewegt sich Seite 19 bewohnt klare Flüsse bis hinauf zur Forellenregion. In sommerkühlen, sauerstoffreichen Seen kommt sie ebenfalls vor, im Norden ist sie auch in den Brackwasserbereichen der Ostsee zu finden. Trüschen sind Bodenfische. Während sich jüngere Exemplare oft im flacheren Wasser der Uferregion aufhalten, findet man erwachsene Tiere meist in größeren Wassertiefen bis zu 100 m und mehr. Tags- über ist der Fisch inaktiv, er verlässt erst nachts seinen Schlupfwinkel, um auf Nahrungssuche zu gehen. Er lässt sich dabei hauptsächlich von seinem gut entwickelten Geruchssinn leiten. !! Als nachtaktiver Fisch hat die Trüsche besonders empfindliche Augen, also bitte rücksichtsvoll mit der Lampe umgehen !! Im Jugendalter besteht die Nahrung aus Plankton, Würmern, Insektenlaven und Kleinkrebsen. Die erwachsenen Tiere ernähren sich hauptsächlich von anderen Fischen. Fortpflanzung: Die Trüsche ist ein Winterlaicher. Die Tiere laichen von November bis Januar sowohl im Fließwasser als auch im tiefen Wasser von Seen ab. Pro Weibchen werden im Mittel pro Seite 20 kg Körpergewicht 500 000 Eier abgelegt. An den Eiern wird im Übrigen auch die Verwandtschaft zu den im Meer lebenden Dorschen deutlich: sie sind mit einer sehr großen Ölkugel ausgestattet, die ihr spezifisches Gewicht so erniedrigt, dass sie im Wasser schweben können, dies kommt bei anderen Süßwasserfischen nicht vor. In stark fließenden Gewässern kann die Trüsche ihre klebrigen Eier aber auch beispielsweise an Steinen anheften. Die frischgeschlüpften Larven sind extrem klein. Sie wachsen aber bei guten Umweltbedingungen rasch heran und erreichen mit ca. 4 Jahren eine Länge von 30 – 40 cm. Dann tritt meistens die Geschlechtsreife ein. Wirtschaftliche Bedeutung: Die Trüsche gehört in vielen Gewässern zu den stark gefährdeten Fischarten. Die wirtschaftliche Bedeutung ist daher sehr gering. Bei den Bodenseefischern finden sich gelegentlich einige Exemplare als Beifang im Netz. Die Trüsche ist mit ihrem zarten, grätenlosen Fleisch ein excellenter Speisefisch. Besonders die großen fettreichen Lebern der Tiere gelten als Delikatesse. Eckhard Dossow