Flaschenpost 2001-2 3-online-groß - Tauchsport

Transcription

Flaschenpost 2001-2 3-online-groß - Tauchsport
Heft 2 + 3 2001
Nr. 4 +5
Das Info –Blättle
des TSCK
Seite 1
Inhalt
Flaschenpost Nr. 4
Hauptversammlung des TSCK e.V. von Ludwig Prantl
3
Übungsleiterausbildung 2000 von Edwin Müller
5
Indoor-Tauchzentrum „Diver´s“ von Michael Zinsstag
6
Bodensee-Fischführer „Hecht“ von Eckhard Dossow
7
------------------------------------------------------------------Flaschenpost Nr. 5
Vorwort von Ralf Boss
Aus aktuellen Anlaß – Wichtige Taucher-Info
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von unserem Landesverbandspräsidenten Gerd Haga
Führung durch die Fischbrutanstalt Langenargen
13
von Ludwig Prantl
Spezialkurs „Tauchsicherheit & Rettung“
16
von Michael Zinsstag
Traditionelles Mühlbachschwimmen von Birgit Mauch
Grundtauchscheinkurs 2001 von Ralf Boss
Tusa-Cup 2001 von Stephanie Kohnke & Guido Knoke
Bodensee-Fischführer „Trüsche“ von Eckhard Dossow
17
17
18
19
Impressum
Herausgeber:
Redaktion:
TSC Kressbronn e.V.
Ralf Boss
Ludwig Prantl
Das Urheberrecht des verwendeten Bildmaterials sowie der veröffentlichten Beiträge
liegen beim TSCK e.V. oder den einzelnen Fotografen und Autoren. Eine Vervielfältigung und Weiterverwendung der veröffentlichten Beiträge und Bildmaterial ist nur mit
Zustimmung erlaubt.
Seite 2
Hauptversammlung des Tauchsport-Club Kressbronn e.V.
Ein erfolg- und ereignisreiches Jahr 2000
von Ludwig Prantl
Eine lockere und überaus harmo-
ne Atemluft-Füllstation, ging nach
nische Atmosphäre erlebten die
mehrjährigem
zahlreich erschienenen Mitglieder
Engagements und
des Tauchsport-Club Kressbronn
der Planungszeit in Erfüllung. Ab
e.V. bei ihrer diesjährigen Haupt-
diesem Jahr kann nun jedes Mit-
versammlung am 26. Januar im
glied selbstständig seine Tauch-
TV-Heim Kressbronn.
flaschen
Der Vorsitzende, Ralf Boss, er-
Atemluft füllen. In diesem Zu-
öffnete die Versammlung mit ei-
sammenhang sprach der Vorsit-
nem Rückblick auf ein erfolg- und
zende, Ralf Boss, der Gemeinde
ereignisreiches Jahr 2000. Dabei
Kressbronn den Dank aller Tauch-
ließ er die Hightlights des vergan-
sportfreunde
genen Jahres Revue passieren.
Kressbronner Taucher bei diesem
Diese waren u.a. die Club- und Ju-
enormen finanziellen Kraftakt mit
gendausfahrten an den Lago Mag-
einem Zuschuss und der Bereit-
giore, Teilnahmen an Straßenfest
stellung eines Raumes unterstütz-
und Weihnachtsmarkt, und das
ten.
Verankern
vor
Das kommende Jahr wird, wie
Fischbach in sportlicher Zusam-
schon das Jahr zuvor, unter den
menarbeit mit dem Angelsport-
Zeichen von Aus- und Weiterbil-
verein Friedrichshafen. Auch der
dung
größte Wunsch, eine vereinseige-
werden in Grundtauchscheinkur-
eines
Fischreiß
mit
stehen.
zielorientierten
entsprechen-
ausgezeichneter
aus,
Neue
da
sie
die
Mitglieder
Seite 3
sen an den Sport herangeführt,
gesordnung. Dabei blieb fast alles
während sich die „alten Hasen“ zu-
wie gehabt: Ralf Boss wurde in sei-
gunsten von Tauchsicherheit und
nem Amt als Vorsitzender, Marcus
umweltverträglichem
Tauchsport
Voigt als stellv. Vorsitzender und
Verstärkt
André Pfau als Kassier bestätigt.
weiterbilden werden.
Ausbil-
Neu in den Vorstand aufgerückt
dungsteam des TSCK e.V. durch
ist Ludwig Prantl. Er übernimmt
Edwin Müller. Er nahm im vergan-
das Amt des Referenten für Pres-
genen Jahr an der Ausbildung zum
se-
staatl.
Neuer Jugendleiter, schon im ver-
wurde
unterdessen das
anerkannten, lizensierten
Übungsleiter-F
(Fachrichtung
und
Öffentlichkeitsarbeit.
gangenem Jahr in der Jugendvoll-
Tauchsport) erfolgreich teil.
versammlung gewählt, ist Manuel
In den vergangenen 12 Jahren, seit
Amaral. Abgerundet wird das Team
bestehen des Vereins, wuchs die
durch den in den Vorstand berufe-
Mitgliederzahl auf knapp 90 Tau-
nen Gerätewart Edwin Müller.
cher an. Allein die Jugendgruppe
zählt über 30 tauchende Kids. Die
Zu guter Letzt bedankte sich Ralf
stetig steigenden Mitgliederzahlen
Boss bei seinen Vorstandskollegen
sowie die zahlreichen Aktivitäten
und den vielen fleißigen Händen,
beweisen eine ausgezeichnete Ver-
deren Namen abzudrucken käme
einsarbeit und gute Kameradschaft
einer Abschrift der Mitgliederlis-
im TSCK e.V.
te gleich, die alle etwas zu diesem
Nach
einstimmiger
Entlastung
stand die Neuwahl des geschäftsführenden Vorstands auf der TaSeite 4
glänzenden Jahr 2000 beitrugen
und dies erst möglich machten.
Ludwig Prantl
Gut Ding hat Weil !
Übungsleiterausbildung 2000
von Edwin Müller
Nach einem schönen Tauchgang im
Bodensee, fragte mich Ralf, ob ich
nicht mal mit anderen Mitgliedern
vom WLT tauchen wolle, verschiedene
Übungen trainieren, theoretische
Weiterbildung, ganz easy. Hörte sich
gut an, und die Anmeldung zum
Übungsleiterlehrgang lief.
Eine Woche Theorie, Sportschule
Tailfingen im Mai 2000.
Eine Woche Fachlehrgang, Safaga/
Rotes Meer im Oktober 2000.
Eine Woche Prüfung, Sportschule
Tailfingen im November 2000
Die erste Woche in der Sportschule
Tailfingen brachte nach zähem Anlauf ein volles, interessantes Programm mit sich. Fachliche Theorie,
überfachliche Theorie, Hallenbadtraining und Turnhallentraining
konnten keine Langeweile aufkommen lassen. Nach langen Lehrgangstagen (ca. 20°° Uhr), war gemütliches Beisammensein und Kennenlernen der Gruppe bei einem
Bierchen angesagt.
Zweite Woche Oktober 2000,
Fachlehrgang Safaga. Schönes
Wetter, warmes klares Wasser und
gute Unterkunft ließen diesen Lehrgang aufs Beste beginnen. Jeden
Tag zwei Tauchgänge mit verschiedensten Themen: Orientierung,
Kompaß, Gruppenführung, Rettungsübung, Wechselatmung und vieles
mehr. Nach den Bootstauchgängen
an Land angekommen ein kurzes
Feedback. Anschließend Abendessen, danach ging es in den U-Raum
zum Unterricht, hörten dort Vorträge und hielten Probe-Referate.
Schluß war nie vor 22°° Uhr. Ein,
zwei, drei ..... Stella und der Tag
war zu Ende .
Dritte Woche Prüfung in Tailfingen.
Die ersten zwei Tage war Hinführen
zur Prüfung, Erklärung des Ablaufes und der Wichtigkeit der verschiedenen Aufgaben. Verschiedene
Prüfungen: Theoretische fachliche
Prüfung, theoretische überfachliche Prüfung, praktische Lehrprobe
im Hallenbad und Vortragen eines
Referates war der Inhalt einer ganzen Prüfungswoche. Ein gemütlicher
Abschlußabend beendete den Übungslehrgang 2000.
Für Taucher, die eine schöne intensive dreiwöchige Weiterbildung mit
Gleichgesinnten erleben möchten,
ist die Übungsleiterausbildung eine
tolle Sache.
Wer wenig Zeit hat und nur einen
Schein braucht, der kann zu Padi
gehen, da geht`s leichter.
Gruß Ede
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Indoor-Tauchzentrum „Diver´s“
von Michael Zinsstag
indoor-diving.....indoor-diving?
Jedesmal wenn ich dieses Wort erwähne, schaue ich in fragende Gesichter.
Dazu folgendes:
In Aufkirchen bei Erding wurde eine alte Sauerkrautfabrik stillgelegt
und in ein Tauchzentrum mit Hotel,
Restaurant, Bar, Tauchschule und
acht Tauchbecken umgebaut. In
diesen Tauchbecken, in denen früher das Sauerkraut einlag, kann man
jetzt in 23°C warmen Wasser tauchen. Maximale Tiefe ist 4,3 m. Die
gekachelten Becken sind relativ
klein, aber durch Öffnungen miteinander verbunden. Einige Becken sind
zum Teil als künstliches Riff verkleidet. Überall liegen Kunstfische,
Krebse, Hummer, Schildkröten usw.
herum.
Seite 6
Auß erdem
sind Ringe
gestellt,
wodurch
man
tauchen,
und
tarieren
üben, kann.
Eigentlich ist das Ganze viel mehr
als Übungszentrum zu sehen, in dem
auch einige Tauchlehrer mit ihren
Schülern Kurse durchführten. Wir
vier, das waren Steffen, Birgit, Alexander und ich, waren eigentlich
von dem ganzen Tauchzentrum enttäuscht, da es eben taucherisch
langweilig war. Dennoch konnten wir
der Sache etwas Gutes abgewinnen:
gute Sicht, warmes Wasser und jeweils Tauchgänge von über 1 Stunde.
Wer sich für dieses Tauchzentrum
interessiert, kann sich die Homepage unter www.indoor-tauchen.de anschauen. Dort aber extra zum Tauchen hinzufahren, lohnt sich leider
nicht.
Michael Zinsstag
Bodenseefisch-Führer
Teil 1 Der Hecht (Esox Lucius)
Da bei vielen Tauchgängen immer
Wort und Bild kurz zu beschrei-
wieder die Frage auftaucht, „was
ben. Da der Hecht in den nächs-
war denn das wieder für ein
ten Wochen sehr aktiv ist und
Fisch, den hab ich ja noch gar
mit dem Laichgeschäft beginnt,
nie gesehen und
werden
wie
schreibt
man den“
-
wichtig
wir
ihn
bei
unseren
Tauchgängen des öfteren im flafürs
Logbuch - ,
chen, bewachsenen Uferbereich
kam uns, Fischprofi Ecki und mir,
beobachten können. Deshalb be-
die Idee, in dieser und in den
ginnen wir unser Fischportrait mit
folgenden Ausgaben der „Neuen
dem Hecht.
Foto: Marcus Voigt
Flaschenpost“, Bodenseefische in
Seite 7
Aussehen:
ert er jedoch im Uferbereich zwi-
Der Hecht lässt sich von den ande-
durch
ren Bodenseefischen durch sein
Vorschießen zu ergreifen. Bis zu
entenschnabelförmiges,
plattes
einer Größe von 5 cm ernähren sich
Maul, seinen torpedoförmigen Kör-
die Junghechte von Zooplankton
per, sowie seine weit nach hinten
( z.B. Wasserflöhe, Hüpferlinge
versetzte Rückenflosse gut unter-
und Rädertierchen). Danach be-
scheiden.
des
steht die Nahrung fast ausschließ-
Hechtes bilden meist Grün-, Gelb-
lich aus Fischen und Amphibien.
und Brauntöne. In der Regel ist der
Kleine Wirbeltiere, wie junge Was-
Körper gefleckt oder marmoriert.
servögel und Ratten, werden je-
Grundsätzlich hängt die Färbung
doch auch gern gefressen. Bei zu
stark von der jeweiligen Umwelt
dichten Beständen kommt es oft zu
ab. Der Hecht kann ein hohes Alter
Kannibalismus, deshalb werden wir
von bis zu 30 Jahren erreichen und
Taucher sie nur als Jungfische in
gehört mit einer Körperlänge von
kleineren
bis zu 150 cm zu den größten
Der Hecht gilt als standorttreu,
Fischarten Europas.
deshalb bezeichnet man ihn auch
Die
schen Pflanzen, um seine Beute
Grundfarben
plötzliches,
pfeilschnelles
Schwärmen
antreffen.
als Revierfisch, der keinen anderen
Lebensweise und Verhalten:
Artgenossen in seiner Nähe duldet.
Ausgenommen in der Laichzeit ist
Der vom Hecht bevorzugte Le-
der Hecht ein absoluter Einzelgän-
bensraum liegt in den kraut- und
ger.
strukturreichen
Uferzonen
ste-
hender und langsam fließender Gewässer. In großen Seen kann er
sich jedoch auch im Freiwasser,
den
Futterfischen
nachschwim-
mend, aufhalten. In der Regel lauSeite 8
Fortpflanzung:
Geschlechtsreif werden Hechte in
Alter von 2 (Milchner) bzw. 3 Jahren (Rogner). Der Milchner ist der
männliche, der Rogner der weibli-
che Fisch. Die Laichzeit liegt in un-
Nach
seren Breiten meist zwischen Feb-
Hechtweibchens kommt es häufig
ruar und Mai. Bevorzugte Laichge-
vor, dass das in der Regel kleinere
biete sind pflanzenreiche Flach-
Hechtmännchen
wasserzonen,
überschwemmte
recht hungrigen und gestressten
Wiesen oder Sumpfgebiete. Pro
Weibchen einfach gefressen oder
Weibchen werden durchschnittlich
regelrecht vernascht wird.
20000 – 300000 kleine, klebrige
Eier ( in mittel etwa 40000 Eier
erfolgter
Eiablage
von
den,
des
dann
Wirtschaftliche
Bedeutung:
pro Kilo Körpergewicht) an Was-
Im Bodensee hat der Hecht eher
serpflanzen
Die
eine geringe wirtschaftliche Be-
nach
deutung und gelangt nur vereinzelt
Wassertemperatur innerhalb vom
als Beifang in die Netze der Fi-
10 – 30 Tagen. Wenige Stunden
scher. Bei den Angelfischern ist er
nachdem die Larven die Eihülle
sehr beliebt. Die Brutanstalten
verlassen haben, heften sie sich
rund um den See setzten ca. 4 Mil-
mit am Kopf ausgebildeten Klebe-
lionen Hechtbrütlinge (2-3 cm) pro
drüsen weiter an Pflanzen, Holz o-
Jahr in den See ein. Da sich die
der Steinen fest, um dort von den
Hechtbestände gut erholten, stell-
Nahrungereserven ihres Dottersa-
te man im Jahr 1998 den Besatz
Hechtlarven
angeheftet.
schlüpfen
je
ckes zu zehren. Wenn der Dottersack aufgebraucht ist werden die
Larven schwimmfähig, sie steigen
zur Wasseroberfläche, um ihre
Schwimmblase mit Luft zu füllen.
Kurz danach beginnen sie mit dem
Fressen. Im ersten Jahr erreichen
Hechte die Größe von ca. 15 – 20
cm, im zweiten Lebensjahr werden
sie dann bei gutem Nahrungsangebot bis zu 50 cm groß.
von Hechten vorläufig ein.
Der
Hecht hat außerordentlich wohlschmeckendes,
leicht
trockenes
und festes Fleisch, jedoch leider
auch viele Zwischenmuskelgräten.
Die auch beim filetieren nicht
restlos entfernt werden können. Er
gehört in Europa zu den beliebteren Tafelfischen des Süßwassers.
Eckhard Dossow
Ludwig Prantl
Seite 9
Vorwort
von Ralf Boss
Liebe Sportsfreunde,
wir schreiben das Jahr 2001 im Jahre
des Herrn. Und ich bin überrascht, wie
rückständig unsere Hochkultur zu sein
scheint. Da soll es Spezies geben, die
zwar hochmotorisiert in Parkgaragen
einzufahren vermögen, ihr hochmodernes Tauchequipement zusammen zu bauen verstehen, sich mit modernsten Computern am Arm in Welten, für die sie gar
nicht geschaffen sind,
hinabstürzen,
aber nicht in der Lage sind, ihren A....
beim Umkleiden zu verdecken und überdies hinaus ihre Notdurft just da verrichten, wo sie gerade stehen oder gehen.
Kann das war sein? Ich denke NEIN. Bitte lest das Schreiben unseres Landesverbandspräsidenten in dieser Ausgabe
der Flaschenpost aufmerksam durch und
nehmt es zur Kenntnis, ja sogar als Leitlinie für die Erhaltung und Sicherung unserer Tauchplätze am Bodensee. Habt
bitte auch die nötige Zivilcourage, um
ggfs. die entsprechende(n) Person(en)
auf ihr unsittliches Verhalten hinzuweisen. Es geht um unsere Tauchplätze!
Nun sind wir immer noch im Jahr 2001.
Vor 10 Jahren eroberten Tauchcomputer
und Jackets den Tauchsport. Tauchen
mit Deko-Tabelle, Tiefenmesser, Uhr
und Rettungskragen („Klodeckel“) wurden abgelöst. Heute spricht keiner mehr
davon (außer ein paar verkrusteten, alten
„Früher-war-eh-alles-besser-wissern“).
Ebenso vor 10 Jahren wurden Internet
und E-Mail eingeführt. Und auch hier hat
sich das Medium für viele von uns zur
Selbstverständlichkeit entwickelt. InSeite 10
formationen sind schnell, tageszeitunabhängig und flächendeckend zu streuen.
Insbesondere für uns ehrenamtlich Tätigen, die meistens nur in den Abendstunden Zeit für Vereinsarbeit haben und da
auch oft nur, nachdem uns die Familie
Zeit dafür läßt, ist dieses Medium die
optimale Unterstützung. Heute erreichen wir über 2/3 unserer erwachsenen
Mitglieder per E-Mail. Das ist enorm.
Dabei bin ich fest davon überzeugt, daß
wir noch nicht mal alle E-Mail-Adressen
von unseren Mitgliedern haben. Sogar
unser Stefan, der derzeit für ein halbes
Jahr in den USA verweilt, ist ständig
unterrichtet, was sich in seinem Tauchclub tut. Das ist Fortschritt. Es erspart
unnötiges herumtelefonieren, unnötiges
bequatschen von albernen Anrufbeantwortern und läßt dem Empfänger einer
Mail die Freiheit, zu antworten wann immer er es für richtig hält oder ihm danach ist. Alles in allem nur Vorteile. Wir,
der TSCK, haben uns Mitte letzten Jahres eindeutig für das Internet ausgesprochen. Wir werden zukünftig sämtliche schnellen Infos per E-Mail verteilen.
Es gibt kein Zurück mehr. Alle weiteren
Informationen und langfristigen News
werden wie gehabt in unserer „Neuen
Flaschenpost“ kommuniziert.
Und für die unter uns, von denen wir wissen, daß sie noch keinen „Anschluß an die
Welt“ haben, bitte ich die Informationen von Mitglied zu Mitglied weiterzugeben, ganz im Sinne eines funktionierenden Netzwerks.
Euer Ralf
Aus aktuellen Anlaß – Wichtige Taucher-Info
von unserem Landesverbandspräsidenten Gerd Haga
Urin gefährdet Tauchplätze!!
Ebenso ungebührliches Verhalten beim Umziehen vor und nach
dem Tauchgang!
Liebe Tauchsportler, leider ist es so.
Vielen Tauchern müssten noch die Beschränkungen im Ohr sein, welche das
Tauchen am Bodensee in Überlingen im Bereich der Promenade unmöglich
machten.
Jetzt ist ein weiteres Tauchgebiet am Bodensee – Wallhausen – praktisch
nicht mehr betauchbar, da dort aufgrund behördlicher Verfügung die Zufahrt
für Taucher nicht mehr möglich ist. Wie ist dies zu bewerten? Ganz einfach,
die Beschränkung wurde zurecht von der Behörde verfügt. Die Ursache liegt
im Verhalten der Taucher begründet: – Taucher pinkeln in die Gärten der Anwohner – Taucher geben sich völlig pietätlos beim Umziehen – Taucher veranstalten einen sinnlosen Lärm um Ventile und Automaten auszublasen – und das
kann so nicht weitergehen.
Liebe Tauchsportler, die nächsten beiden Tauchplätze am Bodensee stehen in
gleicher Weise kurz vor einer behördlichen Reglementierung: Überlingen Parkhaus und Tennisplatz. Grund: Pinkeln in die Hecken, in aller Öffentlichkeit im
Parkhaus (obwohl dort eine Toilette zur Verfügung steht!) und weiteres ungebührliches Verhalten!
Dass es dort nicht auch noch zu Verboten kommt, bitte ich Euch alle dringend
folgende Verhaltensmaßregeln einzuhalten und andere Taucher darauf hinzuweisen, die diese Regeln nicht beachten:
Parkhaus Überlingen:
1. Alle Taucher parken ausschließlich im unteren Parkdeck ( 2. UG)!
2. Im Parkdeck platzsparend in der Parkbox die Tauchausrüstung
ausladen!
Seite 11
3. Sich so umziehen, dass dies pietät- und rücksichtsvoll für Nichttaucher geschieht!
4. Zum UMZIEHEN vor und nach dem Tauchgang NICHT die Toilette im
EG benutzen!
5. Zum PINKELN AUSSCHLIESSLICH die Toilette im EG des Parkhauses benutzen!
6. Kein sinnloses Ausblasen von Ventilen und Automaten!
7. Keine laute Musik im Parkhaus
8. Keinerlei Beeinträchtigung von Nichttauchern / Passanten usw.!
Tennisplätze Überlingen - Parkplatz:
1. Platzsparend einparken!
2. Parkscheine entsprechend der Aufenthaltsdauer lösen!
9. Sich so umziehen, dass dies pietät- und rücksichtsvoll für Nichttaucher geschieht!
3. Kein Pinkeln in Hecken und Büsche! Benutzung von mitgebrachten Campingtoiletten oder öffentliche Toiletten!
4. Kein sinnloses Ausblasen von Ventilen und Automaten!
5. Keine laute Musik am Parkplatz!
6.
Keinerlei Beeinträchtigung von Nichttauchern / Passanten usw.!
Außerdem gelten natürlich für alle Taucher die bekannten Vorschriften
(Alpha-Flagge, 2 getrennt abstellbare Systeme usw.).
Für all diejenigen, welche beim Lesen dieser Regeln mit ihrer individuellen Bequemlichkeit Probleme haben, muss ich ergänzen, dass das Tauchen vom Parkhaus in Überlingen aus derzeit ausschließlich auf einer wohlwollenden kommunalen Duldung beruht. Die Zufahrt zum Parkhaus kann sofort aufgrund bestehender Rechtslage für Taucher (mit Druckgasbehältern) gesperrt werden.
Deshalb appelliere ich an alle Taucher – beachtet diese Regeln - sonst verursacht ihr zwangsläufig weitere Tauchverbote an beliebten Tauchplätzen.
Gerd Haga
1. Vorsitzender des
Württembergischen Landesverbandes für Tauchsport e.V.
Seite 12
Führung durch die Fischbrutanstalt Langenargen
von Ludwig Prantl
An einem kalten Wintertag Anfang
Ca. 3 1/2 Monate später, genauer
Dezember. Man sieht einige Fischer
gesagt am 26.03.2001, finden wir uns
in ihren Booten, wie sie Felchen-
vom Tauchsportclub Kressbronn e.V.,
Netze
einholen. Aber Halt; das
sowie
Felchen
hat
15.10.-
befreundeten Tauchclubs Friedrichs-
10.01. Schonzeit und darf nicht
hafen und Konstanz an der Fischbrut-
gefangen werden. Tun die Fischer
anstalt
vielleicht etwas Unerlaubtes ? Ich
Vereinsmitglied,
denke nicht - die Fischer handeln
leitender
im
der
Auftrag
doch
der
vom
Fischbrutanstalt
einige
Mitglieder
Langenargen
ein.
Eckhard
von
Unser
Dossow,
Fischwirtschaftsmeister
Fischbrutanstalt
Langenargen,
Langenargen. Sie fangen Felchen,
hat eingeladen, um uns durch seine
um Rogen und Sperma abzustreifen.
Fischkinderstube zu führen.
Für diese Aktion wurde die Schonzeit für einige Tage (05.12-09.12)
In einer kleinen Ansprache erklärte
unterbrochen. Die Felcheneier wer-
uns Eckhard den Sinn und Zweck der
den dann von der Fischbrutanstalt
künstlichen Erbrütung von Felchen,
Langenargen
Seeforelle, Seesaibling und Lachs. Die
zur künstlichen Er-
brütung abgenommen.
Fischbrutanstalt Langenargen und 6
weitere Einrichtungen rund um den
Bodensee
haben
vorrangig
die
Aufgabe, die für die
Besatzmaß-nahmen
im
Bodensee
erforderlichen
Fische
fortzu-
pflanzen,
erbrüten,
zu
vorzu-
Seite 13
strecken und in den
Bodensee einzusetzen.
Dies
ist
für
die
Bodensee-Fischerei von
großer Bedeutung. Den
Fischern
gehen
pro
Jahr ca. 600 bis 800
Tonnen Felchen in die
Netze. Das Felchen ist sozusagen der
volumen von 30 bis 58 l Inhalt. 1 Li-
Brotfisch der Fischer und macht
ter Laich enthält ca. 72 000 Eier.
etwa 75 % der im See gefangenen
Diese werden darin ständig von sauer-
Fische aus. Diese hohen Erträge
stoffreichem Frischwasser umspült
wären ohne das Engagement der
und in Bewegung gehalten. Durch die
Fischbrutanstalten
möglich.
einstellbare Temperatur des Wassers
ist
die
kann man exakt den Zeitpunkt des
Aufzucht gefährdeter Fischarten wie
Schlüpfens bestimmen, so dass die
z.B.
Larven in der Zeit von Ende Februar
Eine
weitere
der
nicht
Aufgabe
Nase,
Strömer
und
Schneider.
bis Anfang Mai schlüpfen. So sahen
wir Felchenlarven in verschiedenen
Die Eingangs erwähnten Felcheneier
Entwicklungsstufen: im Schlupf
befinden sich nun seit ca. 3 1/2 Mona-
findliche Larven, die noch in ihren Ei-
ten in den sogenannten Brutröhren.
ern hingen , frisch geschlüpfte Lar-
Das sind Glaszylinder mit einen Nutz-
ven mit Dottersack sowie bereits ei-
be-
Besatzzahlen der Fischbrutanstalt Langenargen
Felchen
Seeforellen
Seesaiblinge
Lachse
Edel– und Steinkrebse
Artenbedrohte Fische:
Nasen, Strömer, Schneider
Seite 14
ca. 95 000 000 Stück
ca. 650 000 Stück ( in Bodenseezuflüsse)
ca. 100 000 Stück
ca.
10 000 Stück
ca.
10 000 Stück
ca.
100 000 Stück
nige Tage alte Larven, die mit Zoo-
Eine Fischart, die Eckhard sehr am
plankton oder einem speziellen Tro-
Herzen liegt, ist der Seesaibling. Von
ckenfutter
auf 20-30 mm vorge-
diesem Fisch wurde in den letzten
streckt wurden. Es wird nur ein sehr
Jahren in der Fischbrutanstalt Lan-
geringer Teil der Felchenlarven vor-
genargen ein Zuchtstamm aufgebaut.
gestreckt, die meisten werden, so-
Die Elterntiere befinden sich in ei-
bald sie zu fressen beginnen, das
nem eigens dafür gebauten Strö-
heißt, sobald sie ihren Dottersack
mungskanal. Es ist sehr wahrschein-
aufgezehrt haben, in den See ausge-
lich, dass die Seesaiblinge, die wir
setzt. Das Vorstrecken der Felchen-
Taucher mit großer Freude jedes
larven hat den großen Vorteil, dass
Jahr im Dezember/Januar vor Über-
die Larven eine viel größere Überle-
lingen beim Laichen beobachten kön-
benschance im See haben, als ihre
nen, von diesen Elterntieren aus der
kleineren Mitstreiter.
Fischbrutanstalt Langenargen stammen. Im Bodensee gibt es heute mehr
Seeforelle und Lachs sind zwei weiter
Fische als je zuvor. Mitverantwortlich
Fischarten, um die sich Eckhard und
sind neben den Kläranlagen, die für
seine Mitarbeiter kümmern. Anders
sauberes und gesundes Wasser sor-
als bei den Felcheneiern, die in Glass-
gen, die Fischbrutanstalten rund um
zylindern immer in Bewegung erbrü-
den See. So braucht niemand auf le-
tet werden, werden die Eier der Sal-
ckere Fischspezialitäten zu verzich-
moniden abgedunkelt auf Lochblechen
ten, und wir Taucher freuen uns über
oder Sieben ruhig liegend erbrütet.
den Fischreichtum im See.
Diese Larven werden alle bis auf eine
Im Namen aller Beteiligten möchte
Größe von 3-8 cm herangezogen, um
ich Eckhard für diesen hochinteres-
danach in die Zuflüsse des Bodensees
santen Abend, meinen Dank ausspre-
ausgesetzt zu werden, wo sie dann in
chen. Diese Veranstaltung wird si-
ein paar Jahren selbst aufsteigen, um
cherlich eines der Highlights im Jahr
sich fortzupflanzen.
2001 werden.
Ludwig Prantl
Seite 15
Spezialkurs „Tauchsicherheit & Rettung“ 05.-06. Mai 2001
von Michael Zinsstag
Im Gegensatz zu den früheren Se-
tungs- und Transportübungen zu
minaren fand dieses zusammen mit
absolvieren.
dem
Am Sonntagvormittag wurden dann
Tauchsportclub-Friedrichs-
hafen e.V. statt.
HLW, stabile Seitenlage und Sau-
Referenten vom Tauchsportclub-
erstoffgabe
Kressbronn e.V. waren Bär und Ralf
System trainiert. Nachmittags um
und
vom Tauchsportclub Fried-
14:00 Uhr traf man sich in Meers-
richshafen e.V. referierten Tommi
burg am Strandbad um verschiede-
und Walter. Insgesamt waren wir 7
ne Übungstauchgänge durchzufüh-
Lehrgangsteilnehmer, davon 3 aus
ren. Von den Begleitern wurden
Kressbronn, Eckhard, Albrecht und
Notfallsituationen
ich selbst. Am Sonntag stieß noch
‘bewußtloser’ Taucher mußte ge-
Birgit dazu, die den HLW-Kurs
borgen werden und es mußte ein
(Herz-Lunge-Wiederbelebung) ab-
‘Opfer’ reanimiert werden. Um ca.
solvierte.
17:00 Uhr war das Kursziel er-
Am Samstagmorgen um 9:00 Uhr
reicht und wir konnten unsere Bes-
trafen wir uns im DRK-Heim in
tätigung für den Taucherpass in
Kressbronn. Nach einer kurzen Be-
Empfang nehmen.
mit
dem
Wenoll-
simuliert,
ein
grüßung ging es auch gleich in die
Vollen
mit
Tauchgangsvorberei-
Insgesamt war dieser Spezialkurs
tung, Briefing und Rettungskette.
anstrengend aber sehr gut. Die
Es wurden die Problembewältigung,
Durchführung zusammen mit dem
die Vermeidung von Tauchunfälle,
Tauchclub
Rettungs- und Transporttechniken,
hervorragend
Erstversorgung und Notfallberich-
sehr interessant. Weitere Koope-
te besprochen. Nach einer kurzen
rationen in dieser Art mit anderen
Mittagspause ging es dann ins
Tauchclubs wären wünschenswert.
Friedrichshafen
geklappt
und
hat
war
Strandbad Kressbronn, um in ABCAusrüstung
Seite 16
verschiedene
Ret-
Michael Zinsstag
Traditionelles Mühlbachschwimmen 20. Mai 2001
von Birgit Mauch
Pünktlich um 9:00 Uhr trafen sich
te Führung durch seine Mühle an.
die ersten Schwimmer, bei strah-
Dass Mehl aus Korn gemacht wird
lendem
Alb-
weiß wohl jeder. Welch techni-
recht´s Mühle in Langenargen. In
scher Aufwand hierzu vonnöten
insgesamt vier Gruppen ließen wir
ist, ist aber schon sehr beeindru-
uns den Mühlbach
ckend und sicher nicht jedem be-
Sonnenschein,
an
hinuntertrei-
ben. Die Sicht war o.k. und manch
kannt.
einer konnte sogar ein paar Fische
entdecken. Wieder auf dem Tro-
Ein besonders Dankeschön geht an
ckenen ließen sich Schwimmer so-
den Organisator Roland und natür-
wie Nichtschwimmer das Gegrillte
lich an Ecki und Albrecht die ihre
und die leckeren mitgebrachten
Wiese für´s Grillfest zur Verfü-
Salate schmecken. Zum Abschluß
gung stellten.
bot uns Albrecht eine interessan-
Birgit Mauch
Grundtauchscheinkurs 2001
von Ralf Boss
Am
Samstag,
den
05.05.2001
Tauchlehrer die Anfänger in den
durften die Ausbilder des TSC
kommenden Wochen langsam an
Kressbronn e.V. 10 Anfängern aus
das fremde Medium heranführen.
dem
Grundtauch-
Wir wünschen den frischgebacke-
bestandenen
nen Sporttauchern viel Spaß, im-
diesjährigen
scheinkurs
zur
Grundtauchscheinprüfung
gratu-
lieren. Von nun an heißt es: Abtau-
mer genügend Luft im Tank und
allzeit ausreichende Entsättigung.
chen in unserem Heimatgewässer,
dem Bodensee. Dabei werden die
Ralf Boss
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Tusa-Cup 2001
von Stephanie Kohnke & Guido Knoke
Wie auch im letzten Jahr haben
zurück.
Grund
von
sich auch dieses Jahr verschiedene
Navigationsproblemen
der
Tauchclubs zusammengefunden um
Kompasstaucher (Ede und Karsten)
am Tusa Cup teilzunehmen.
benötigte unser Team für diese
Trotz eines vorzeitig ausgeteilten
Strecke 11.05 min. Dennoch konnte
Ablaufplans wurden die Regeln erst
unsere Zeit
um 10 Uhr,
kurz vor Beginn des
Team überboten werden. Durch die
Wettkampfes, erklärt. Da die ge-
Fehler des ersten Teams nutzten
samte Ausrüstung von Tusa gestellt
die anderen Teams die Chance es
wurde,
eigene
besser zu machen, so dass das
Ausrüstung verzichtet werden. Der
Gewinnerteam bei 7.35 min. lag. Die
TSC Kressbronn e.V. (Ede, Karsten,
Siegerprämie betrug stolze 500
Roland, Birgit, Daniel und Guido)
DM. Der zweite Preis war ein Pokal.
„durfte“ aufgrund des „Bodensee-
Die restlichen Teams bekamen für
vorteils“ den bis dahin immer noch
ihre Bemühungen eine Urkunde.
unverständlichen
Ablauf
des
Trotz kleiner Unsportlichkeiten und
Wettkampfes
erstes
Team
des kalten Wassers ( 10°C ), hatten
zeigen. Das Team bestand aus 3
alle viel Spaß am Wettkampf. Auch
Gruppen.
Boot
für die Kleinen gab es eine Möglich-
zum
keit sich bei einem kleinen Surfro-
Sprungturm gebracht wurde, mußte
deo auszutoben, was sogar viel Spaß
das erste Taucherteam ( Roland und
bei den Erwachsenen fand.
konnte
auf
als
die
Nachdem
gemeinsam
vom
das
Strand
Auf
von einem einzigen
Birgit ) das Boot vom Sprungturm
bis zur Boje unter Wasser ziehen.
Wir freuen uns bereits auf den
Dann zogen die beiden Schnorchler
nächsten Tusa Cup und hoffen daß
(Daniel
dabei wieder soviel Teams wie mög-
und
Guido)
das
Boot
insgesamt 100 m bis zur nächsten
lich
Boje und mußten dabei einen Steg
Wettkampf spannend zu gestalten
überqueren.
Die
teilnehmen
können
um
den
letzte
Tauchergruppe brachte das Boot
By Stephanie Kohnke
mit Hilfe eines KOMPASS an Land
und Guido Knoke
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Bodenseefisch-Führer Teil 2
Die Trüsche (Lota lota)
In
dieser
von Eckhard Dossow
Ausgabe
der
Flaschenpost wollen wir uns mit der
Rutte,
Quappe
fälschlicherweise
als
Foto: Edwin Müller
Trüsche befassen. Sie wird auch als
oder
Aalmutter
bezeichnet. Der Fisch kommt im
Bodensee
noch relativ häufig vor
und lässt sich von uns Tauchern gut
der
beobachten.
Eindruck,
sie
entsteht
läuft
der
auf
den
Bauchflossen. Die Rückenflosse ist
Aussehen:
Der
Felswand,
zweigeteilt und extrem lang, die
langgestreckte
Körper
ist
Afterflosse
ebenfalls
Schwanzflosse
Bereich stark seitlich abgeflacht.
abgerundet, so entsteht das Bild
Das
eines
unterständige
Maul
nach
die
vorne walzenförmig und im hinteren
große
ist
und
außen
durchgehenden
(unterständig
bedeutet:
der
Flossensaumes.
Oberkiefer
länger
der
Die Grundfärbung ist oft braunoliv,
eine
lange
mit dunkler Marmorierung. Di Sei-
an
den
ten sind etwas heller, der Bauch
Nasenöffnungen entspringen zwei
gelblich bis weiß. Die Schuppen sind
deutlich
sehr klein, dünn und unscheinbar.
ist
Unterkiefer)
Bartel
besitzt
am
Kinn,
erkennbare
als
Hautlappen,
welche in der Strömung oder beim
Die Trüsche kann 15 – 20 Jahre alt
Schwimmen
werden, und erreicht bei uns eine
das
Wasser
in
die
Nasenöffnung des Fisches leiten.
Größe von bis zu 80 cm und 5 kg.
Im europäischen Süßwasser gibt es
keine weitere Fischart mit einem
Lebensweise und Verhalten:
einzelnen Bartfaden am Kinn. Die
Bauchflossen befinden sich direkt
Die Trüsche ist die einzige Art aus
unterhalb
der
der
fächerförmigen
Familie
der
Dorsche,
die
eine
ausschließlich im Süßwasser lebt
Trüsche dicht über Grund oder an
und sich auch dort fortpflanzt. Sie
Brustflossen.
Bewegt
sich
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bewohnt klare Flüsse bis hinauf zur
Forellenregion.
In
sommerkühlen,
sauerstoffreichen Seen kommt sie
ebenfalls vor, im Norden ist sie
auch in den Brackwasserbereichen
der Ostsee zu finden.
Trüschen sind Bodenfische. Während sich jüngere Exemplare oft im
flacheren Wasser der Uferregion
aufhalten, findet man erwachsene
Tiere meist in größeren Wassertiefen bis zu
100 m und mehr. Tags-
über ist der Fisch inaktiv, er verlässt erst nachts seinen Schlupfwinkel, um auf Nahrungssuche zu
gehen. Er lässt sich dabei hauptsächlich von seinem gut entwickelten Geruchssinn leiten.
!! Als nachtaktiver Fisch hat die
Trüsche besonders empfindliche
Augen, also bitte rücksichtsvoll
mit der Lampe umgehen !!
Im
Jugendalter
besteht
die
Nahrung aus Plankton, Würmern,
Insektenlaven und Kleinkrebsen. Die
erwachsenen Tiere ernähren sich
hauptsächlich von anderen Fischen.
Fortpflanzung:
Die Trüsche ist ein Winterlaicher.
Die Tiere laichen von November bis
Januar sowohl im Fließwasser als
auch im tiefen Wasser von Seen ab.
Pro Weibchen werden im Mittel pro
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kg Körpergewicht 500 000 Eier
abgelegt. An den Eiern wird im
Übrigen auch die Verwandtschaft
zu den im Meer lebenden Dorschen
deutlich: sie sind mit einer sehr
großen Ölkugel ausgestattet, die ihr
spezifisches Gewicht so erniedrigt,
dass sie im Wasser schweben
können, dies kommt bei anderen
Süßwasserfischen nicht vor. In
stark fließenden Gewässern kann
die Trüsche ihre klebrigen Eier
aber auch beispielsweise an Steinen
anheften. Die frischgeschlüpften
Larven sind extrem klein. Sie
wachsen aber bei guten
Umweltbedingungen rasch heran
und erreichen mit ca. 4 Jahren eine
Länge von 30 – 40 cm. Dann tritt
meistens die Geschlechtsreife ein.
Wirtschaftliche
Bedeutung:
Die Trüsche gehört in vielen
Gewässern zu den stark
gefährdeten Fischarten. Die
wirtschaftliche Bedeutung ist
daher sehr gering. Bei den
Bodenseefischern finden sich
gelegentlich einige Exemplare als
Beifang im Netz. Die Trüsche ist
mit ihrem zarten, grätenlosen
Fleisch ein excellenter Speisefisch.
Besonders die großen fettreichen
Lebern der Tiere gelten als
Delikatesse.
Eckhard Dossow

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