Funktionelle Anatomie der Rinderklaue

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Funktionelle Anatomie der Rinderklaue
Grundlagenkenntnisse
für eine fachmännische
Klauenpflege:
Funktionelle
Anatomie der
Rinderklaue
Großtierpraxis 2:06, 5 – 13 (2001)
von J. Maierl und R. Böhmisch *
Die Klauen von Rindern sind enormen, wechselnden Beanspruchungen ausgesetzt. Belastend können
negative Haltungs- und Fütterungsbedingungen hinzukommen. Zudem ist die Hornbildung ein ständiger Prozess, der auf alle Umwelteinflüsse reagiert. Die Funktion der Klaue unterliegt somit fortlaufenden Veränderungen, die natürlich nicht einer gewissen Gesetzmäßigkeit entbehren. Kenntnisse der
funktionellen Anatomie der Rinderklaue sind deshalb Voraussetzung für eine fachmännische Klauenpflege. Aus diesem Grund beginnt dieses Schwerpunktheft zur Klauenpflege mit einem Artikel zur
funktionellen Anatomie der Rinderklaue.
Zusammenfassung
Für die Klauenpflege ist vor allem ein Verständnis der Anatomie des Hornschuhs vom Rind sowie der Hornbildung
und ihrer Störungen vonnöten. In einem gut bebilderten Beitrag gehen die Autoren auf funktionelle anatomische
Verhältnisse der Rinderklaue ein. Die Haut im Bereich der Zehen besteht aus den bekannten drei Schichten:
Subkutis, Korium und Epidermis. Die Unterhaut dient in der Regel als lockere Bindegewebslage der Verschieblichkeit, an der Klaue ist die Unterhaut an bestimmten Stellen allerdings vollkommen zurückgebildet, um eine feste
Verbindung der darüberliegenden Schichten mit dem Skelett zu gewährleisten. Die Lederhaut besteht aus dem
Stratum reticulare und der Papillenschicht (Stratum papillare). Aufgabe der Papillen ist es, die Lederhautoberfläche zu vergrößern, und damit die ausreichende Ernährung der Oberhaut sicherzustellen. Jede Störung der Blutzirkulation (Entzündung, Druckstellen) hat negative Auswirkungen auf die Qualität des gebildeten Horns. Die Phänomene der weichen und harten Verhornung werden erläutert. Die Qualität des Horns ist abhängig von genetischen Einflüssen, Fütterung (Belastung des Intermediärstoffwechsels), Ernährung der Oberhaut (durch die Lederhaut) und der Hornbildungsraten. Auf die Belastungen der Klauen durch Kot und Urin bzw. Gülle sowie Harnstoff
wird kurz eingegangen. Intensiv erläutern die Autoren die Struktur des Horns, welches in Röhrchen- und Blättchenhorn zu unterteilen ist. Der Hornschuh besteht aus Klauenplatte und Grundfläche. Die Klauenplatte lässt sich
wiederum aufgliedern in Saum-, Kron- und Wandhorn, die Grundfläche in Sohlen- und Ballenhorn. Die funktionelle Gliederung des Zehenendorgans erfolgt ebenfalls in Saum-, Kron-, Wand-, Sohlen- und Ballensegment. Auf
Anatomie und Pflege der Afterklauen wird kurz eingegangen. Abschließend werden in einer Übersicht die Eigenschaften der Segmente des Zehenendorgans zusammengefasst.
Schlüsselwörter: Rind, Klaue, Anatomie, Subkutis, Korium, Epidermis, Verhornung, Hornqualität, Hornstruktur,
Röhrchenhorn, Blättchenhorn, Saumhorn, Kronhorn, Wandhorn, Sohlenhorn, Ballenhorn, Afterklauen
* Aus dem Institut für Tieranatomie der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H.-G. Liebich, Veterinärstraße 13,
D-80539 München
GROSSTIERPRAXIS 6/2001
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Summary
It is essential for claw trimming to have a thorough understanding of the bovine claw’s anatomy as well as the
horn formation and its disturbances. In a well-illustrated contribution the authors deal with the functional anatomy of the claws in cattle. The digital skin is formed by three well-known layers: subcutis, corium and epidermis. In
general the subcutis serves as a coarse layer of connective tissue allowing skin displacement. In the claw, however,
the subcutaneous tissue is absent in some areas in order to attach the superimposed layers firmly to the skeleton.
The corium consists of the stratum reticulare and the stratum papillare. The papillae are assigned to enlarge the
dermal surface in order to nourish the epidermis sufficiently. Any disturbance of the blood circulation (inflammation, indentation) influences the quality of horn formation negatively. The phenomena of soft and hard keratinisation are explained. The quality of the horn depends on genetic influences, feeding (disturbances, strain on the
intermediary metabolism), nutrition of the epidermis (by the corium) and the rate of horn formation. The strain
caused by faeces and urine or slurry as well as urea on the claws is mentioned briefly. The authors give a detailed
explanation of the horn structure which can be divided into tubular and lamellar horn.
The epidermal horn capsule comprises the claw plate and the ground surface. The claw plate itself can be divided
into the horn of the periople, the coronary and the wall horn, the ground surface into the sole and bulb horn. The
functional structure of the toe is also made up of the perioplic, the coronary, the wall, the sole and the bulb
segment. The anatomy and trimming of the dew claws is briefly discussed.
Finally the properties of the segments of the toe are summarized in a synoptic table.
Key words: cattle, claw, functional anatomy, subcutis, corium, epidermis, keratinisation, quality of horn, structure
of horn, tubular horn, lamellar horn, perioplic horn, coronary horn, wall horn, sole horn, bulb horn, dew claws
Einleitung
F
ür das Verständnis von Klauenerkrankungen und deren Entstehung sowie für die richtige Klauenpflege ist es von großer Bedeutung,
die normale Anatomie und Funktion
der Klaue zu kennen. So soll dieser
Übersichtsartikel die funktionelle Anatomie der Klauen des Rindes darstellen. 1
Zum Zehenendorgan (Abb. 1 a/b) im
weiteren Sinne (landläufig “Klaue”)
zählen alle Strukturen, die im Hornschuh eingeschlossen sind (Abb. 2):
• die Knochen: distaler Abschnitt des
Kronbeins (-/Krb), das Klauenbein
(-/Klb) und das Klauensesambein
(-/Sb),
• das Klauengelenk
(-/weiße Pfeilspitzen),
• die Endsehnen der Zehenstrecker
und die tiefe Beugesehne (-/TB) mit
der Bursa podotrochlearis
(-/schwarze Pfeilspitzen),
• die Haut mit Unterhaut (-/Uh), Lederhaut (-/Lh), Oberhaut (-/Oh).
Für die Klauenpflege ist jedoch vor allem ein Verständnis der Anatomie des
Hornschuhs und der Hornbildung sowie ihrer Störungen vonnöten. Deswegen wird auf die Darstellung der
ersten drei Punkte verzichtet.
Haut im Bereich der Zehen. Die Haut
an den Zehen zeigt bis zu den Klauen
den dreischichtigen Aufbau aus Unterhaut (Subkutis), Lederhaut (Korium, Dermis) und Oberhaut (Epidermis). An den Klauen selbst sind diese
Abb. 1. Klauen eines Mastbullen, Deutsches Fleckvieh, ca. 20 Monate, rechter
Vorderfuß. a) dorsale Ansicht, b) palmare Ansicht.
1) Im Text wird nur der Ausdruck „palmar“ verwendet. Diese Angabe bezieht sich primär nur auf die Schultergliedmaße. Wenn im Text nicht anders
erwähnt, gelten die jeweiligen Aussagen auch für die Beckengliedmaße.
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ANATOMIE
vollkommen zurückgebildet, um eine
feste unverschiebliche Verbindung
zwischen dem Klauenbein und der
Lederhaut herzustellen.
Lederhaut (Korium)
Abb. 2. Schnitt durch die Zehe eines Mastbullen, Deutsches Fleckvieh, ca. 20
Monate.
Klb – Klauenbein, Krb - Kronbein, Lh – Lederhaut, Oh – Oberhaut, Sb – distales Sesambein, TB – tiefe Beugesehne, Uh – Unterhaut,
* – Ballenpolster der
Unterhaut,
– Kronpolster der Unterhaut, + – Saumpolster der Unterhaut,
°
weiße Pfeilspitzen – Gelenkspalt des Klauengelenks, schwarze Pfeilspitzen –
Bursa podotrochlearis.
Strukturen an die funktionellen Notwendigkeiten angepasst und deswegen stark modifiziert.
Unterhaut (Subkutis)
Die Unterhaut (Abb. 2 / Uh) ist als lockere Bindegewebsschicht für die Verschieblichkeit der Haut über Knochen
und Sehnen zuständig. An mechanisch stark belasteten Stellen (Saum-,
Kron- und Ballenabschnitt) bildet die
Unterhaut Polster, in denen in einem
dreidimensionalen Bindegewebsgerüst Fettgewebe eingelagert ist (Kronpolster, Abb. 2 / °). Am Ballenpolster
(Abb. 2 / *) sind dabei zusammenhängende Kammern mit gelartigem Fettgewebe eingeschlossen, die im Verbund mit dem weichen Horn des Ballens eine elastische Dämpfung bewirken.
An bestimmten Stellen (Wand- und
Sohlenabschnitt, Abb. 2 / im Bereich
der Klauenspitze) ist die Unterhaut
Die Lederhaut (Abb. 2 / Lh) ist aus einer Faserschicht (Str. reticulare) und
einer Papillenschicht (Str. papillare)
zusammengesetzt. Das Str. reticulare
der Lederhaut folgt von innen nach
außen unmittelbar auf die Unterhaut.
Größere Blutgefäße durchziehen diese
Schicht auf ihrem Weg zur Papillenschicht. Diese grenzt bereits an die
Epidermis. Sie besitzt zahlreiche Oberflächenstrukturen in Form von Papillen oder Lamellen, auf denen die
Oberhautzellen sitzen (Abb. 3). In den
Papillen verzweigen sich die Blutgefäße mit einem zuführenden Zentralgefäß und peripheren Kapillaren. Verletzungen der Lederhaut durch die
verhornte Oberhaut hindurch führen
zu starken Blutungen.
Die Aufgabe der Papillen ist es, die
Oberfläche massiv zu vergrößern
(Abb. 3/c). Auf diese Weise wird die
Ernährung der blutgefäßlosen Oberhaut über Diffusion sichergestellt.
Jede Störung der Blutzirkulation
(Entzündung, Druckstellen) in der
Abb. 3. Lederhautoberfläche am ausgeschuhten Präparat.
a) Ansicht von axial, b) Ansicht von abaxial, c) Aufsicht auf die Zotten des Saumsegmentes (Balken entspricht 1 mm)
B – Ballensegment der Lederhaut, K – Kronsegment der Lederhaut, S – Saumsegment der Lederhaut, So - Sohlensegment der Lederhaut, W – Wandsegment der Lederhaut.
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Abb. 4. Innere Oberfläche des abgezogenen Hornschuhs (= Epidermis). a) abaxiale Seite von innen, b) axiale Seite von
innen, B – Ballensegment der Oberhaut, K – Kronsegment der Oberhaut, S – Saumsegment der Oberhaut, So - Sohlensegment der Oberhaut, W – Wandsegment der Oberhaut.
Endstrombahn der Lederhaut wirkt
sich unweigerlich auf die Qualität der
Hornbildung in der Oberhaut aus, da
diese ein höchst stoffwechselintensiver Vorgang ist. Der umgangsprachliche Ausdruck „das Leben“ bezeichnet treffend die Versorgungsaufgabe
der Dermis.
Neben den Blutgefäßen finden sich
auch zahlreiche Lymphgefäße und
eine reiche Innervation. Die Nerven
sind für die hohe Schmerzempfindlichkeit verantwortlich. Für tiefergehende Eingriffe ist eine lokale Betäubung an den Nerven (Nn. digitales
palmares / plantares communes II-IV)
oder eine regionale Anästhesie über
die gestauten venösen Blutgefäße (V.
digitalis dorsalis communis III) nötig.
Oberhaut
(Epidermis; Abb. 4)
Die Oberhaut ist ein vielschichtiger
Zellverband. Zwischen Lederhaut und
Oberhaut befindet sich eine trennende
Basalmembran, auf der die lebenden
Epidermiszellen verankert sind. Diese
teilen sich regelmäßig. Alle Zellen sind
zunächst in innigem Kontakt und bilden einen festen Verband. Durch die
oberflächliche Abnutzung ist eine
ständige Neubildung von Klauenhorn
notwendig. In den neu entstandenen
Zellen beginnt bereits sehr früh die
Verhornung (siehe unten).
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Verhornung
Die Verhornung beginnt bereits nach
der ersten Zellteilung in den abgeschobenen Tochterzellen. Dabei werden zahlreiche Keratine gebildet, welche die Zellen mechanisch belastbar
machen. In die Spalten zwischen den
Zellen wird sogenannter Zwischenzellkitt abgegeben, der den Zusammenhalt der verhornenden Zellen bewirkt. Dadurch entsteht eine widerstandsfähige Substanz, die wie die
Ziegel (= Zellen) in einer Mauer durch
Mörtel (= Zwischenzellkitt) verbunden
sind.
Das fortschreitende „Verklumpen“ der
Keratinproteine behindert aber den
Zellstoffwechsel immer stärker. Zusätzlich werden die Wege für die Ernährung immer länger, je weiter die
Zellen von der Lederhautoberfläche
abgeschoben werden. Diese Umstände
führen schließlich zum Tod der verhornten Zellen.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten der
Verhornung:
Die weiche Verhornung kommt zum
Beispiel an der Haut, am Zehenballen
oder am Saumhorn vor. Das entstehende Horn ist wenig widerstandsfähig und wird rasch abgenutzt.
Bei der harten Verhornung entsteht
zum Beispiel das Kronhorn. Dieses ist
mechanisch stark belastbar und wird
erst beim Laufen abgenutzt.
Qualität des Horns
Die Qualität des gebildeten Horns ist
abhängig von
• genetischen Einflüssen,
• Fütterung / Belastung des Intermediärstoffwechsels,
• Ernährung der Oberhaut (durch die
Lederhaut) und
• Hornbildungsrate.
In zahlreichen Untersuchungen
konnte gezeigt werden, dass die Zucht
und die Fütterung einen deutlichen
Einfluss auf die Hornqualität haben.
Zwischen verschiedenen Rassen sind
die Unterschiede insgesamt jedoch
nicht so gravierend.
Im Falle der Fütterung wirken sich vor
allem schwerwiegende Mängel und
einseitige Rationen aus. Dabei spielt
eine ausreichende Versorgung mit
Vitaminen und Spurenelementen (z.
B. Vitamin H [Biotin] und Zink) eine
wichtige Rolle. Bei weiblichen Tieren,
besonders bei Färsen, ist vor allem in
der Laktation mit einer verschlechterten Hornqualität zu rechnen. Die Fütterungsumstellung nach der Geburt
und eine hohe Milchleistung belasten
den Intermediärstoffwechsel außerordentlich.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass die
Hornqualität maßgeblich von einer
ANATOMIE
der „Mauer“ aus verhornten Zellen
und Zwischenzellkitt die “Steine” zerstört.
Struktur des Horns
Quelle: Fiedler, Nüske, Maierl:
Funktionelle Klauenpflege.
Verlags Union Agrar (2000)
Abb. 5. Schematische Darstellung der Entstehung des Röhrchenhorns. Der Pfeil
gibt die Richtung an, in der das Horn abgeschoben wird.
optimalen Versorgung mit Nährstoffen über die Blutgefäße der Lederhaut
abhängt. Liegt hier eine Störung vor,
ist das gebildete Horn von minderer
Qualität. Dies kann verursacht sein
durch eine systemisch bedingte Zirkulationsstörung (z. B. bei der Reheerkrankung) oder lokale Beeinträchtigung (z. B. unphysiologische Druckverteilung durch ungepflegte Klauen).
Haltungsbedingte Überbelastung oder
Unterforderung der Klauen führen
ebenfalls zu einer reduzierten Versorgung der Oberhaut durch die Dermis
mit nachfolgend schlechterer Hornbeschaffenheit.
zahl von Stoffen, löst vor allem den
Zwischenzellkitt auf und schwächt
damit den Zusammenhalt der verhornten Zellen. Auf diese Weise entstehen feine Risse und Spalten im
Horn, die ein Vordringen von Mikroorganismen gestatten. Dies konnte
sehr eindrücklich in In-vitro-Studien
gezeigt werden.
Harnstoff als wesentlicher Bestandteil
des Harns zerstört selektiv die Keratinproteine der Zellen. Damit werden in
Röhrchenhorn (Abb. 5). Bis auf eine
Ausnahme weisen alle Abschnitte der
Lederhaut (siehe funktionelle Gliederung des Zehenendorgans) dicht stehende, fingerförmige Papillen auf. Die
Epidermiszellen des Stratum basale
teilen sich und die Tochterzellen werden nach distal abgeschoben. Aus
zahlreichen Blutgefäßen (-/Bg) in den
Zotten werden somit die Epidermiszellen über einen längeren Zeitraum gut
versorgt. Sie können dadurch qualitativ gutes Horn produzieren. Dieses
Horn wird rund um die Zotten gebildet
und formt deswegen die Rinde eines
Zylinders (-/R). Entsprechend der Lage
bezeichnet man dieses Horn auch als
peripapilläres Horn.
Die Zellteilung auf der Zottenspitze
führt zur Bildung des Zylindermarks
(-/M) oder des suprapapillären Horns.
Zellen in diesem Bereich entfernen
sich auf dem Weg nach distal rasch
von der ernährenden Lederhautzotte.
Chemische Einflüsse auf
das Horn
Wasser hat als Bestandteil maßgeblichen Einfluss auf die mechanischen
Eigenschaften des Horns. Dieser hängt
entscheidend von der Aufstallung ab.
Auf feuchten Weiden oder in Tiefstreuaufstallungen ist das Horn
weicher als beispielsweise auf Gummimatten, weil der Wassergehalt hier
deutlich geringer ist. Darüber hinaus
wird auf solchen Matten das Horn
nicht oder nur wenig abgenutzt.
Aber auch Bestandteile von Kot und
Urin verändern die Eigenschaften des
Horns. Gülle, als Mischung einer Viel-
Abb. 6. Schematische Darstellung der Lederhautblättchen und Hornblättchen.
Der Pfeil gibt die Richtung an, in der das Kronhorn abgeschoben wird.
Kh – Kronhorn (Röhrchenhorn), Klb - Klauenbein, Sh – Sohlenhorn (Röhrchenhorn), Slh – Sohlenlederhaut, Tp – Terminalpapillen, Wh – Wandhorn
(Blättchenhorn), WL – Weiße Linie (Hornblättchen und –röhrchen im Verbund), Wlh – Wandlederhaut mit Lederhautblättchen.
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ANATOMIE
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Daher wird im Mark minderwertiges
Horn gebildet, das schneller abgenutzt
wird und aus dem Zylinder herausfällt. Am unteren Ende des Kronhorns
bleibt so die Rinde des Zylinders ausgehöhlt übrig. Es ist ein Hornröhrchen
entstanden.
In den Abschnitten zwischen den Lederhautpapillen entsteht das so genannte Zwischenröhrchenhorn (-/Z)
oder das interpapilläre Horn. Dieses
macht aus den einzelnen Zylindern
einen festen Verbund. Die Qualität
dieses Horns liegt zwischen den Extremen des peri- und suprapapillären.
Blättchenhorn (Abb. 6). Das Blättchenhorn besteht aus einzelnen verhornten Blättchen, die von proximal
nach distal verlaufen und das Kron(-/Kh) und Sohlenhorn (-/Sh) miteinander verbinden. Diese entstehen nur
im Wandabschnitt der Klauenlederhaut, da ausschließlich hier Lamellen
(-/Wlh) vorhanden sind. Die verhornenden Zellen wandern nach distal
und können vergleichsweise lange
von den Lederhautblättchen ernährt
werden. Dadurch ist die Beschaffenheit der Hornblättchen recht gut. Äußerlich am Hornschuh ist das Wandhorn nur als ein schmaler Streifen
zwischen Kron- und Sohlenabschnitt
erkennbar. Es bildet die gut sichtbare
weiße Linie. Bei genauer Betrachtung
erscheint die weiße Linie streifig und
es sind bereits mit bloßem Auge die
Hornlamellen erkennbar (Abb. 8). Der
Raum zwischen den Lamellen erscheint oft leer, weil das Röhrchenhorn (siehe unter Wandsegment), das
dort gebildet wurde, aufgrund seiner
schlechten Qualität bereits heraus gebrochen ist.
Hornschuh (Abb. 7)
Am Hornschuh ist bereits äußerlich
erkennbar, dass dieser kein einheitliches Gebilde darstellt. Prinzipiell las-
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Abb. 7. Segmenteinteilung des Zehenendorgans, a) Ansicht von distal, b)
Sagittalschnitt, hBh – Ballenhorn des harten Ballens (schwarze Linie – Grenze
zum weichen Ballenhorn), hBs – hartes oder distales Ballensegment, Kh –
Kronhorn, Ks – Kronsegment, Soh – Sohlenhorn, Sos – Sohlensegment, Ss –
Saumsegment, Bh – Ballenhorn des weichen Ballens (graue Linie – Grenze der
Fußungsfläche), wBs – weiches oder proximales Ballensegment, WL – weiße
Linie, Ws – Wandsegment.
sen sich die Klauenplatte („Oberleder
eines Schuhs“, Abb. 1 a) und die
Grundfläche („Sohle“, Abb. 7 a) unterscheiden.
Zwischen den Zehen ist die Klauenplatte rund 5 mm, an der Außenfläche
etwa 7 mm stark. Bei seitlicher Betrachtung misst der dorsale Klauenrand vom Übergang Haut – Hornschuh – bis zur Klauenspitze (bei korrekt gestellten Klauen) ca. 7,5 cm. Diese Strecke bezeichnet man in der
Klauenpflege auch als „Länge“ (siehe
Beitrag Nüske, Funktionelle Klauenpflege). Klauenplatte und Grundfläche schließen einen Winkel von rund
50° ein. Die Platte setzt sich aus
• Saumhorn,
• Kronhorn und
• Wandhorn zusammen.
Die Grundfläche (“Schuhsohle” oder
landläufig “Sohle”) wird im vorderen,
äußeren Teil von Kronhorn und weißer Linie umfasst (Abb. 7 a / Kh, WL).
Bis zur Mitte schließen sich
• Sohlenhorn und
• Ballenhorn an.
Sie sind jedoch hinsichtlich der Hornbildung teilweise recht unterschiedlich (harter und weicher Ballen, siehe
unten). Die Dicke der Grundfläche
muss mindestens 5 mm betragen. Bei
einer geringeren Stärke ist die Hornsohle eindrückbar. Damit wird die
Durchblutung der Lederhaut und
nachfolgend die Versorgung der
Oberhaut beeinträchtigt.
Die Fußungsfläche schließt nicht die
gesamte Grundfläche ein. Der Bereich
zum Zwischenklauenspalt hin hat
wegen der natürlichen Auskehlung
keinen Bodenkontakt. Im Gegensatz
zu Pferd oder Schaf und Ziege gibt es
beim Rind an physiologisch abgenutzten oder richtig gepflegten Klauen keinen Tragrand.
Funktionelle Gliederung
des Zehenendorgans
Der Hornschuh (siehe oben) bildet
nicht nur die Oberfläche des Zehenendorgans. Es lassen sich unterscheiden:
• Saumsegment,
• Kronsegment,
• Wandsegment,
• Sohlensegment,
• Ballensegment.
Saumsegment. Das Saumsegment
steht am Übergang von der Haut zum
Hornschuh (Abb. 7 b / Ss). Die Unterhaut ist als schmales Saumpolster
vorgewölbt (Abb. 2 / +). Die darüberliegende Lederhaut ist mit feinen Zotten besetzt (Abb. 3 / c). Ein gut erkennbarer Falz setzt sich von der Kronlederhaut ab (Abb. 3 / a, b, jeweils S). Die
Saumoberhaut bildet Röhrchenhorn.
Es wird nach unten über das Kronhorn abgeschoben. Es entsteht weiches, wenig widerstandsfähiges Horn.
Man erkennt das abgenutzte und ausgefranste Saumhorn im oberen Drittel
des Hornschuhs (Abb. 1 / a ). Im Zwischenklauenspalt gehen die beiden
Saumsegmente ineinander über. Deswegen ist dort weiches Horn vorhanden, das einen haarlosen Übergang
zwischen den Klauen bildet (Abb. 7a).
Durch sein relativ großes Wasserbindungsvermögen soll das Saumhorn
den Feuchtigkeitsgehalt im oberen
Kronhorn regulieren. Darüber hinaus
schafft es einen Übergang zwischen
der weichen Haut und dem harten
Kronhorn.
Kronsegment. Zwischen Klauenbein
und Lederhaut befindet sich ein flaches, leicht vorgewölbtes Unterhautkissen: das Kronpolster (Abb. 2 / °). Es
reicht fast bis in halbe Höhe des Klauenbeinrückens.
Das Kronsegment (Abb. 7 b / Ks) bildet
die harte und widerstandsfähige
Schutzschicht (harte Verhornung;
Abb. 8. Horn im Bereich der Klauenspitze. Beachte die gut erhaltenen
Hornblättchen (WL), zwischen denen
das Terminalhorn ausgebrochen ist.
Kh – Kronhorn (Röhrchenhorn), Sh –
Sohlenhorn (Röhrchenhorn), WL –
weiße Linie (Hornblättchen und –
röhrchen im Verbund).
Abb. 4 / a,b jeweils K). Sie ist der härteste Teil des Hornschuhs. Im Monat
werden etwa 4 bis 8 mm Kronhorn
gebildet. Dies hängt jedoch von der
Rasse, dem Alter und der Fütterung
der Tiere ab. Im vorderen Teil des
Hornschuhs (Zehenrücken) ist die
Hornbildungsrate geringer als im ballenwärtigen Abschnitt.
Wandsegment. Als Wandsegment
(Abb. 7 b / Ws) bezeichnet man den
Übergang von Kron- zu Sohlensegment (Abb. 3 / a, b jeweils W). In diesem Abschnitt fehlt ein Unterhautpolster, weil das Klauenbein sehr stabil und fest am Kronhorn verankert
sein muss. Die Lederhaut bildet nur
hier im Wandsegment Blättchen (Abb.
6 / Wlh). Wie die Lederhautzotten der
übrigen Abschnitte sind die Blättchen
ebenfalls gut durchblutet. Auf diese
Weise ernähren sie das Wandhorn,
das in Form von Hornblättchen vorliegt (Abb. 6 / Wh). Lederhautblättchen und Hornblättchen stellen die
Verbindung nach außen zum Kronhorn und nach innen zum Klauenbein her (Abb. 6 / Kh und Klb). Auf
diese Weise ist das Klauenbein über
die Lederhautblättchen und das
Wandhorn am Kronhorn aufgehängt
(Abb. 2 / Klb).
Die Schicht des Wandhorns nimmt
von oben nach unten an Umfang zu.
Auf der Grundfläche ist sie am Übergang zwischen Kron- und Sohlenhorn als weiße Linie zu erkennen
(Abb. 6 / WL). Von der Klauenspitze
aus verläuft jeweils ein Schenkel der
weißen Linie innen (Zwischenklauenfläche) und außen auf den Ballen zu
(Abb. 7a / WL). Die Breite der weißen
Linie hängt dabei von der Höhe der
Hornblättchen ab. Sie beträgt rund
vier bis fünf Millimeter (Abb. 8 / WL).
Typischerweise sind vor allem die
qualitativ gut verhornten Hornblättchen zu sehen, während das Terminalhorn ausbricht (Abb. 8 / WL).
Die Lederhautblättchen “fransen” am
Übergang zur Sohlenlederhaut in relativ große Zotten (Terminalpapillen)
aus (Abb. 6 / Tp). Diese Zotten bilden
Röhrchenhorn, das die schmalen
Spalten zwischen den Hornblättchen
ANATOMIE
auffüllt. Da die Zotten aber einen relativ großen Durchmesser haben, entstehen vergleichsweise große Hornzylinder. Deren Anteil an qualitativ
schlechterem Markhorn ist größer als
beispielsweise beim Kronhorn. Über
die Hohlräume können Keime aufsteigen und zur Infektion der Lederhaut im Bereich der weißen Linie führen. Dies ist besonders am abaxialen
Abschnitt des Wandsegments der Fall
(white line disease).
Besonders anfällig dafür sind Tiere
mit chronischen Veränderungen
durch die Reheerkrankung, da bei diesen die Hornqualität ohnehin durch
die systemische Erkrankung schlechter ist. An solchen Klauen kann durch
die Drehung des Klauenbeins um die
Längsachse die weiße Linie verbreitert
sein (siehe Beitrag K. Nuss und B.
Schwarzmann).
Sohlensegment. Das Sohlensegment
ist nur ein schmaler Bereich auf der
Grundfläche (Abb. 7a / Soh). Es folgt
innen auf die weiße Linie. Das Sohlensegment ist eben und insgesamt an
der Fußung beteiligt. Von außen ist es
mit bloßem Auge oder durch Härteunterschiede nicht vom vorderen Ballensegment zu unterscheiden. Im
Längsschnitt (Abb. 2) zeigt sich aber,
dass im Sohlensegment, also distal der
Klauenspitze, die Unterhaut fehlt. Das
bedeutet, dass bei Verletzung der Lederhaut nahe der Klauenspitze die
Gefahr einer Osteomyelitis des Klauenbeins besonders hoch ist.
Die Zotten der Sohlenlederhaut verlaufen annähernd parallel zum Kronhorn im Bereich des Zehenrückens.
Das Sohlenhorn ist hartes Röhrchenhorn, das nur in geringer Rate gebildet
wird.
Ballensegment. Am Ballen lassen
sich prinzipiell zwei Abschnitte unterscheiden: der distale oder harte und
der proximale oder weiche Ballen
(Abb. 7 b / hBs, wBs).
Beide Ballensegmente besitzen ein
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ANATOMIE
KÄLBERDURCHFÄLLE
Unterhautpolster. Dessen Umfang
nimmt von distal nach proximal an
Umfang zu (Abb. 2 / *).
Das Ballenhorn des harten Ballens ist
äußerlich nicht vom Sohlenhorn zu
unterscheiden. Es erstreckt sich keilförmig bis in die Nähe der Klauenspitze (Abb. 7 a / hBh). Das Horn des Ballens reicht weit nach hinten. Hier wird
es deutlich weicher (weicher Ballen).
Die Grenze zwischen beiden Abschnitten ist gekennzeichnet durch die
Verbindungslinie der Endpunkte der
weißen Linie axial und abaxial an der
Grundfläche (Abb. 7 a / schwarze Linie). Weiter palmar verliert es dann
den Bodenkontakt und fußt nicht
mehr auf (Abb. 7 a / graue Linie). Die
Dicke der Grundfläche beträgt in der
Nähe der Klauenspitze (bei Klauen mit
normaler Abnutzung) rund 5 bis 8
mm (siehe Beitrag St. Nüske).
Die beiden schmalen Schenkel des
Sohlensegments begrenzen die
Grundfläche des Ballensegments. Es
bildet den größten Teil der Grundfläche und damit auch der Auftrittsfläche. Aufgrund der Tatsache, dass sich
das Ballensegment weit in Richtung
auf die Klauenspitze zu erstreckt,
spricht man beim Rind auch von einem “Langballer”. Nach hinten grenzt
der Ballen an die behaarte Haut.
Am weichen Ballen werden monatlich rund 12 mm Horn gebildet. Das ist
deutlich mehr als in den anderen Abschnitten des Hornschuhs. Je nach
Aufstallung wird dieses Horn nicht im
gleichen Maße abgenutzt. Bei schlecht
gepflegten Klauen kann das proximale Ballenhorn nach distal überwachsen. Die Folge ist, dass am Übergang
der beiden Ballenabschnitte die Lederhaut zwischen dem umfangreicheren
Horn außen und dem Tuberculum
flexorium des Klauenbeins innen
stärker unter Druck gerät und sich
vermehrt Geschwüre bilden (siehe
Beitrag A. Fiedler).
durch Verletzung der Lederhaut zu
starken Blutungen und unnötigen
Schmerzen. Aufgrund der Tatsache,
dass die Afterklauen nur bindegewebig mit den Zehen verbunden sind,
dürfen diese nur mit einer Klauenzange gekürzt werden. Aus Gründen
des Tier- und Arbeitsschutzes darf
dafür niemals ein Winkelschleifer
eingesetzt werden.
Abschließend sind die Eigenschaften
der einzelnen Segmente des Zehenendorgans in Übersicht 1 dargestellt.
Afterklauen
Dr. Johann Maierl
Institut für Tieranatomie der
Universität München
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Fax: 089-244346258
e-mail: [email protected].
uni-muenchen.de
Die so genannten Afterzehen sind
beim Rind stark zurückgebildete Nebenzehen (Abb. 1 / b). Es ist meist nur
ein kleiner kegelförmiger Knochen
vorhanden, der im Afterklauenhornschuh (Afterklaue) steckt. Die Afterzehen sind mit den Hauptzehen nur
durch Bindegewebe verbunden.
Die Klauen der Afterzehen lassen
grundsätzlich die gleiche Gliederung
erkennen wie die Hauptklauen. Sie
haben keinen Bodenkontakt, müssen
also bei der Pflege gekürzt werden. Als
Faustregel gilt: Die Afterklauen sind
nach korrekter Pflege so lang wie
breit. Auch hier führt ein zu starkes
Kürzen wie an den Hauptklauen
Übersicht 1: Eigenschaften der Segmente am
Zehenendorgan
Segment
Unterhautpolster
Lederhautstrukturen
Hornarchitektur
Verhornungsart
Saumsegment
+
Zotten
Röhrchenhorn
weich
Kronsegment
+
Zotten
Röhrchenhorn
hart
Wandsegment
-
Blättchen
Blättchenhorn
hart
Sohlensegment
-
Zotten
Röhrchenhorn
hart
Ballensegment
(distal)
+
Zotten
Röhrchenhorn
hart
Ballensegment
(proximal)
+
Zotten
Röhrchenhorn
weich
12 GROSSTIERPRAXIS 6/2001
Anschriften der Verfasser:
Dr. Roland Böhmisch
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Universität München
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Literatur
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Italy (2000).
Repetitorium
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Welchen Aufbau zeigt die Haut im Bereich der Klauen?
In welche Schichten kann Haut aufgegliedert werden?
Welche Aufgaben erfüllt die Subkutis?
Wie ist die Lederhaut zusammengesetzt und welche Funktionen erfüllen die einzelnen Segmente?
Was befindet sich zwischen Leder- und Oberhaut?
Was versteht man unter Zwischenzellkitt?
Welche Unterschiede bestehen zwischen weicher und harter Verhornung?
Welchen Einflüssen unterliegt die Hornqualität?
Welche Rolle spielen Biotin und Zink für die Hornqualität?
Was bewirken Kot und Urin bzw. Gülle sowie Harnstoff an der Rinderklaue?
Wodurch unterscheiden sich Röhrchen- und Blättchenhorn?
Was versteht man unter peripapillärem bzw. suprapapillärem Horn?
Welche zwei Grundstrukturen lassen sich am Hornschuh unterscheiden?
Aus welchen Teilen setzt sich die Klauenplatte zusammen?
Welche Dicke weist die Klauenplatte zwischen den Zehen und an den
Außenseiten der Klauen auf?
Aus welchen Teilen besteht die Grundfläche der Klaue (Sohle)?
Welche funktionelle Gliederung des Zehenendorgans kann vorgenommen werden?
Welche Aufgabe erfüllt das Saumsegment?
Wo ist das Kronsegment lokalisiert und welche Aufgaben hat es zu
erfüllen?
Wie viel mm Kronhorn werden monatlich gebildet und wovon ist das
Wachstum abhängig?
Was versteht man unter dem so genannten Kronpolster?
Wie sind Klauenbein und Wandhorn am Kronhorn aufgehängt?
Welche zwei Abschnitte lassen sich prinzipiell am Ballensegment unterscheiden und wie wirken sich die unterschiedliche Verhornungsarten, die verschiedenen Hornbildungsraten und die Lage der Grenze
zwischen den beiden Abschnitten aus?
Welche anatomische Gliederung weisen Afterklauen auf und wie lautet die Faustregel für das Kürzen der Afterklauen?
GROSSTIERPRAXIS 6/2001
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