Kinderhandel im Schatten der Teeplantagen

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Kinderhandel im Schatten der Teeplantagen
Sri Lanka
Kinderhandel im Schatten der Teeplantagen
Material- und Linkhinweise zu Sri Lanka
für Unterricht und Bildungsarbeit
Inhalt
Das Land
Das Klima
Staat und Verwaltung
Die Bevölkerung
Wirtschaft, Ressourcen und Bodenschätze
Die Geschichte
Kolonialismus
Der Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen
Naturkatastrophen
Kinderarbeit
Was man tun kann
Spenden ist nicht alles
Ideenpool
Weiterführende Links zum Globalen Lernen
Texte und Zusammenstellung: Lena Schoemaker
Das Land
Sri Lanka ist eine Insel im Indischen Ozean an der südöstlichen Spitze des Indischen Subkontinents. Es
liegt nördlich des Äquators. Die Palkstraße und der Golf von Mannar trennen Sri Lanka von Indien. Die
Korallenfelsinseln der Adamsbrücke stellen eine lose Verbindung zwischen dem Nordwesten Sri Lankas
und dem indischen Festland dar. Das Arabische Meer liegt westlich, die Bucht von Bengalen liegt im
Nordosten und der Indische Ozean im Süden.
Die Landfläche Sri Lankas von 65.610 km² lässt sich in drei geographische Zonen einteilen: Die
zentralen Hochlandebenen, die Tieflandebenen und den Küstengürtel. Die zentralen Hochlandebenen
ballen sich etwas südlich des Zentrums und schließen einige Berge, Plateaus und Täler ein, umringt von
breiten Ebenen. Der Pidurutalagala, der höchste Punkt Sri Lankas, liegt in 2.524 m Höhe in den zentralen
Hochlandebenen. Als Kontrast bewegen sich die umgebenden Ebenen von 90 m bis zur Höhe des
Meeresspiegels. Die Ebenen sind am breitesten in den nördlichen und nördlich-zentralen Gegenden.
Eine Anzahl Flüsse fließt von den Hochlandebenen aus zum Meer. Der Mahaweli ist mit 331 km der
längste Fluss, und der Bambarakanda ist mit 240 m der höchste Wasserfall. Die Wassertemperatur fällt
selten unter 27°C. Lagunen, Sandstrände, Sanddünen und Marschen bestimmen das Bild entlang der
Küste, auch wenn im Nordosten und Südwesten steile und felsige Abhänge zu finden sind.
Das Klima
Auf Sri Lanka herrscht tropisches Klima mit unterschiedlichen Niederschlagsverhältnissen auf Grund der
Wirkungen der Monsune. Während der Südwesten des Landes immerfeucht ist, bringt der
Südwestmonsun an der Nordost- und Ostküste nur geringe Niederschläge, da sich dieser Bereich im Lee
des zentralen Gebirges befindet. Dort fallen die meisten Niederschläge während des Nordostmonsuns im
November und Dezember.
Die mittlere Jahrestemperatur beträgt bei Kandy 22,2° C, bei Colombo 27,8° C, bei Trincomalee 33° C. In
Nuwara Eliya - also in fast 1.900 m Höhe - können die Temperaturen dagegen bis unter den Gefrierpunkt
sinken.
Entsprechend den Niederschlagsverhältnissen verändert sich die Vegetation von West nach Ost: Im
Bereich der höchsten Niederschläge herrscht tropischer Regen- und Bergwald vor, während im Norden
und Osten trockene Buschvegetation anzutreffen ist. Die Pflanzenwelt besticht durch große Vielfalt und
Artenreichtum. Neben ausschließlich auf Sri Lanka beheimateten Pflanzen finden sich auch
vorderindische, südostasiatische und malaiische Arten.
Staat und Verwaltung
Sri Lanka ist in insgesamt acht Provinzen mit jeweils eigener Provinzhauptstadt unterteilt. Die
Zentralprovinz mit Kandy als Hauptstadt, die Südprovinz mit Galle, die Nordwestprovinz mit Kurunegala,
die Nördliche Zentralprovinz mit Anuradhapura, die Provinz Uva mit Badulla, Sabaragamuwa mit
Ratnapura, die Nordprovinz mit Jaffna und die Ostprovinz mit Trincomalee.
Bevölkerung
Sri Lanka hat 20.064.800 Einwohner. Auf einem Quadratkilometer leben im Durchschnitt 306 Menschen,
23,92 Prozent der Gesamtbevölkerung leben in Städten. Die Bevölkerung setzt sich aus heterogenen
ethnischen Gruppen zusammen. Die Urbevölkerung, die heute noch durch die Veddas repräsentiert wird,
war genetisch mit den Aborigines verwandt. Heute stellen mit etwa 70% Bevölkerungsanteil die
Singhalesen die größte Volksgruppe. Die Tamilen, welche sich noch in Ceylon- und Indien-Tamilen
unterteilen, sind mit 18% die größte Minderheit im Land. 8% sind Nachkommen arabischer und
malaiischer Muslime. Die Indien- oder Kandy-Tamilen wurden von den Briten während der Kolonialzeit
vor allem als Arbeitskräfte auf den Tee-Plantagen beschäftigt, während die Ceylon-Tamilen von den
Kolonialherren vor allem in der Verwaltung eingesetzt und dabei gegenüber den Singhalesen bevorzugt
wurden. Nach der Unabhängigkeit des Landes führte dies zu starken Antipathien zwischen diesen beiden
Bevölkerungsgruppen, die in den Versuch der tamilischen Bevölkerung des Nordens und Ostens
mündeten, sich zunächst friedlich und nach Scheitern dieser Bemühungen mit Waffengewalt für die
politische Autonomie der tamilischen Gebiete einzusetzen.
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung des Landes liegt bei 29,44 Jahren. 24,5 Prozent sind unter 14
Jahren alt. 68,4 Prozent zwischen 15 und 64 und 7,1 Prozent sind älter als 65 Jahre. Frauen haben eine
durchschnittliche Lebenserwartung von 75,86 Jahren und werden damit im Durchschnitt mehr als fünf
Jahre älter als die Männer. Deren Lebenserwartung liegt bei 70,6 Jahren.
Sri Lankas Alphabetisierungsrate ist mit 92.3 Prozent eine der höchsten Asiens, 7,7 Prozent der über
14jährigen Bevölkerung können weder lesen noch schreiben.
7,8 Prozent der Einwohner Sri Lankas sind arbeitslos, das Bruttosozialprodukt liegt bei 932$ pro Kopf.
Wirtschaft, Ressourcen und Bodenschätze
Die wichtigsten Exportwaren Sri Lankas sind Textilien und Bekleidung, Tee, Edelsteine,
Kokosnussprodukte. Nach dem Waffenstillstand gewinnt auch der Tourismus zunehmend wieder an
Bedeutung.
Wichtige Kulturpflanzen sind Reis, Zuckerrohr, Indigo, Tabak, Kaffee und Chinarinde sowie Teesträucher.
Sri Lanka ist reich an Bodenschätzen. So kommt neben Eisenerz auch Zinnerz, Mangan, Molybdän,
Nickel, Kobalt, Arsen, Wolfram, Tellur und etwas Gold vor. An Edelsteinen werden Rubine, Saphire,
Topase und Spinelle gewonnen.
Geschichte
In der Urzeit war die Fläche des indischen Subkontinents deutlich größer als heute; zu der Zeit war Sri
Lanka mit Indien verbunden. Die Trennung erfolgte vermutlich zwischen 6000 und 3500 v.Chr. Die
"Adamsbrücke" (eine Inselgruppe zwischen Thalair Mannaar und Rameswaram in Indien) ist die letzte
sichtbare Spur dieser Verbindung.
In der Vergangenheit trug das heutige Sri Lanka eine Vielzahl von Namen, die sich an den jeweiligen
Herrschern orientierten.
In verdischer Zeit (ca. 1500 – 400 v. Chr.) hieß die Insel Lankâ; zur Zeit des indischen Maurya-Reiches
unter Ashoka (ca. 3. Jahrhundert v. Chr.) Tâmraparnî; beim griechischen Geographen Ptolemäus (2.Jhd.
n.Chr.) heißt sie Taprobane; zur Gupta-Zeit (um 400 n. Chr.) und zur Zeit des indischen Großkaisers
Harshavardhana (7. Jahrhundert n. Chr.) wurde sie Singhala genannt; im Spätmittelalter (13./14.
Jahrhundert) Silan und Sarandib (wovon sich Serendip ableitete). Die Portugiesen, Holländer und Briten
nannten die Insel Ceylon, die nach ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1972 in Sri Lanka umbenannt wurde.
Um 500 v. Chr. kamen nordindische Siedler (zu den Indoeuropäern gehörend), die späteren Singhalesen,
nach Sri Lanka (damals Tâmraparnî). Dort trafen sie auf eine Urbevölkerung, die heutigen Veddas (auch
Yakka genannt), die vermutlich mit den australischen Aborigines verwandt sind. Diese gehen nach und
nach in den Singhalesen auf. Heute gibt es nur noch wenige Hundert von ihnen.
Die indoarischen Einwanderer, die 500 v.Chr. nach Sri Lanka kamen, nannten sich "Singha Vangsa" (in
Sankrit bzw. Pali: "Singha" = Löwe, "Vangsa" = Stamm; Herkunft). Deshalb wurde der Löwe (gegen den
Willen der Tamilen) zum Nationalsymbol Sri Lankas gewählt.
Um 240 v. Chr. entsandte der indische Maurya-Kaiser Ashoka seinen Sohn Mahinda und seine Tochter
Sanghamitta Theri nach Sri Lanka, die dort den Buddhismus in Form der Theravada-Tradition bekannt
machten. Um 200 v. Chr. gab es das erste buddhistische Königreich auf der Insel.
Bis ins 11. Jahrhundert war die Hauptstadt des singhalesischen Königreichs Anuradhapura. Bis zum 14.
Jahrhundert wechselte die Hauptstadt mehrfach, unter anderem war es Polonnaruwa und Sigiriya. Seit
mindestens dem 13. Jahrhundert gab es ein tamilisches Königreich mit der Hauptstadt Jaffna.
Diese Königreiche standen immer wieder unter dem Druck des benachbarten Südindiens, die CholaDynastie konnte sogar einige Jahrzehnte im 11. Jahrhundert die gesamte Insel beherrschen.
In der Folgezeit entwickelten sich mehrere regionale (singhalesische und tamilische) Königreiche, das
bedeutendste war das Königreich von Kotte (heute Sri Jayawardenepura), dessen Hauptstadt nahe dem
heutigen Colombo lag.
Kolonialismus
In der Neuzeit verlor Ceylon seine Eigenständigkeit und wurde mehrfach von europäischen
Kolonialmächten in Besitz genommen, die allerdings nur die Küstenebenen beherrschten. Im Hochland
konnte sich noch das Königreich Kandy behaupten. Zunächst eroberte Portugal 1518 die Insel. Nachdem
Colombo bereits zwei Jahre zuvor niederländisch geworden war, fiel auch der Rest der Insel 1658 an die
Oranier. 1796 begann die britische Herrschaft über Ceylon, das 1803 den Status einer Kronkolonie
erhielt. Nachdem 1815 das Königreich Kandy erobert und der letzte singhalesische König, Wikrama
Rajasingha, verhaftet und nach Indien verbracht worden war und mehrere Aufstände niedergeschlagen
worden waren, wurde die Insel 1818 vollkommen britisch. 1860 begann der Aufbau von Teeplantagen. Im
Juni 1947 wurde Ceylon britisches Dominion, am 4. Februar 1948 schließlich unabhängig innerhalb des
Britischen Commonwealth. Am 22. Mai 1972 wurde Ceylon eine Republik und gab sich den Namen
Sri Lanka.
Nach einer Vielzahl von Machtwechseln, in denen auch eine Frau zur Präsidentin gewählt wurde, ist seit
dem 17. November 2005 Mahinda Rajapaksa von der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) Präsident der
Präsidialrepublik.
Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen
Tamilen und Singhalesen leben schon seit mindestens 2000 Jahren auf Sri Lanka. Und immer wieder
gab es auch Machtwechsel zwischen den tamilischen und singhalesischen Reichen. Die Tamilen auf Sri
Lanka werden in "indische Tamilen" und "einheimische Tamilen" eingeteilt. Die indischen Tamilen sind
diejenigen Tamilen, die während der englischen Kolonialzeit aus Südindien (Tamil Nadu) als
Plantagenarbeiter nach Sri Lanka gebracht wurden. Sie sind in den zentralen Gebirgen Sri Lankas
angesiedelt, wohingegen die einheimischen Tamilen in den nordöstlichen Küstengebieten leben. Häufig
verwechselt man die Geschichte der Indien-Tamilen mit derjenigen der einheimischen Tamilen, was zu
dem gelegentlich geäußerten Irrtum führt, Tamilen seien erst ab dem 19. Jahrhundert nach Sri Lanka
eingewandert. Der heutige Bürgerkrieg wird ausschließlich mit den einheimischen Tamilen ausgetragen.
Das hauptsächliche Konfliktpotential zwischen Singhalesen und Tamilen stammt aus der Kolonialzeit.
Damals wurden die Tamilen als mehrheitlich schriftkundige Bevölkerungsgruppe bevorzugt als
Verwaltungsbeamte herangezogen und deshalb von den Singhalesen mit der Kolonialmacht identifiziert.
Mit der Unabhängigkeit wollten nationalistische Singhalesen diesen Machtvorsprung der Tamilen
beseitigen. Tamil sollte ebenso wie Englisch aus den Amtsstuben und dem öffentlichen Leben verbannt
werden; Sinhala sollte die allgemeine Sprache sein. Für die Mehrheit der Tamilen, die es zum großen Teil
nicht beherrschten, war das weder praktikabel noch akzeptabel. Es kam im Tamilengebiet zu
bewaffneten Protesten und zur Bildung politischer Bewegungen mit einem Spektrum von Zielen zwischen
föderalen Gebietslösungen, Separations- und Anschlussbestrebungen an Indien.
Der Wahlsieg der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) 1956, die mit singhalesisch-nationalistischen Parolen
geworben hatte und eine sehr pro-singhalesische Politik betrieb (Bevorzugung der singhalesischen
Sprache, des Buddhismus, Quotenregelung auf Basis der ethnischen Zugehörigkeit für die
Universitätszulassung etc.), schürte diese Spannungen erneut an. Ab 1970 schlossen sich mehrere
tamilische Parteien zur Tamil United Liberation Front (TULF) zusammen, die einen eigenen Tamilenstaat
(Tamil Eelam, "tamilisches Lanka") im Norden und Osten der Insel fordert.
Am Ende der Regierungszeit der SLFP unter Sirimavo Bandaranaike war der Konflikt vorübergehend
beruhigt. Tamil, Sinhala und Englisch waren als gleichberechtigte Amtssprachen in der Verfassung
verankert. Alle Dokumente sowie Orts- und Straßenschilder mussten dreisprachig ausgeführt sein. Den
Tamilen wurde verfassungsmäßig ein ihrem Bevölkerungsanteil entsprechender Anteil an den
Parlamentssitzen garantiert.
Die United National Demokratic Party (UNDP) siegte 1981 mit verfassungsändernder Mehrheit unter
Junius Richard Jayawardene. Er verweigerte den tamilischen Abgeordneten ihre quotenmäßig
garantierten Parlamentssitze unter dem generalisierten Vorwurf des Separatismus und erklärte sie
sämtlich zu Staatsfeinden. Ferner veränderte er die Verfassung und setzte sich an die Spitze eines
Präsidialsystems nach französischem Vorbild.
Dadurch eskalierte der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ab 1983. Die radikalen Liberation
Tigers of Tamil Eelam (LTTE), die den unabhängigen Tamilenstaat fordern, erhielten starken Zulauf.
1986 eroberten die Milizen der LTTE die fast ausschließlich von Tamilen bewohnte Jaffna-Halbinsel und
weite Teile der Nordzentral- und der Ostprovinzen, die hauptsächlichen Siedlungsgebiete der Tamilen.
Die Entsendung indischer Friedenstruppen mit UN-Mandat unter Zustimmung der Regierung Sri Lankas
im Juni 1987 stieß auf Ablehnung der LTTE, wodurch die Kämpfe sich ausweiteten. Durch häufiges
Fehlverhalten machten sich die indischen Truppen zudem bei beiden Konfliktparteien unbeliebt, so dass
es sogar zu Zusammenarbeit zwischen der srilankischen Regierung und den Rebellen (mitsamt
verdeckten Waffenlieferungen) kam, um die Friedenstruppe zu vertreiben. Nach zwei Jahren zogen sich
die indischen Truppen zurück, ohne dass der Konflikt gelöst worden war.
Mitte der 1990er eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen Singhalesen und Tamilen erneut, als
Regierungstruppen im Dezember 1995 die Jaffna-Halbinsel zurückeroberten. Im November 1999
lancierten die Liberation Tigers eine Großoffensive im zentralen Norden des Landes, ehe im Februar
2002 ein Waffenstillstand zwischen der srilankischen Regierung und den tamilischen Rebellen
geschlossen wurde. Dem folgten Friedensverhandlungen zwischen Singhalesen und Tamilen in Genf, die
aber im Februar 2006 scheiterten.
Im Juli 2006 hat ein Anführer der Tamilen-Rebellen den Waffenstillstand für nichtig erklärt.
Aktuelle sowie Archivpressemeldungen erhalten Sie u.a. unter www.diezeit.de (Stichwort: Sri Lanka) oder
unter www.taz.de (Stichwort: Sri Lanka).
Naturkatastrophen
Neben den immer wieder aufbrechenden Konflikten zwischen Singhalesen und Tamilen war Sri Lanka
am 26. Dezember 2004 eine der am stärksten vom Tsunami betroffenen Regionen. Innerhalb von zwei
bis drei Tagen trafen 13 Tsunami mit einer durchschnittlichen Stärke von 9,0 auf der Richterskala auf den
Inselstaat. Eine genaue Aufschlüsselung der Schäden sowie der Opfer- und Vermisstenzahlen finden Sie
unter http://www.kinesiologen.de/Verwustung_durch_den_Tsunami_07_01.pdf. Des Weiteren bietet die
Broschüre „Aus Katastrophen lernen? Globales Lernen nach der Seebebenkatastrophe –
Unterrichtsmaterialien für die Sek I/II“ hrsg. u.a. vom Welthaus Bielefeld. e.V. viele Informationen,
Arbeitshinweise, Kopiervorlagen für eine Unterrichtseinheit zum Thema Naturkatastrophen im
Zusammenhang mit Sri Lanka. Zu beziehen über Welthaus Bielefeld e.V., August-Bebel-Straße 62,
33602 Bielefeld, 0521-986480 oder unter www.welthaus.de.
Weitere interessante Links:
• www.srilanka-botschaft.de
Offizielle Netzpräsenz der Botschaft der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka in
Deutschland
• www.tamilpress.com
Neutrale aktuelle Presse aus Sri Lanka
• www.suedasien.net
(Stichwort: Sri Lanka) umfassende Informationen von Südasien-Informationsnetz e.V.
• www.fotoreisebericht.de/srilanka/srilanka_allgemein.htm
Fotoreisebericht über Sri Lanka
• www.srilankahr.net
Menschenrechte in Sri Lanka (englisch)
• www.ipicture.de
Stichwort Sri Lanka
• http://www.hh.schule.de/hbt/srilanka/
Zahlreiche und vielfältige Informationen zum Land etc. zusammengestellt von zukünftigen
Reiseverkehrskauffrauen und Männern
• www.auswartiges-amt.de
Stichwort Sri Lanka
• www.unicef.de
• www.welthungerhilfe.de
• www.blinde-kuh.de
• www.helles-koepfchen.de
• www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/514675
Interview mit einem Mitarbeiter der Kindernothilfe auf Sri Lanka
• www.spiegel.de/reise/fernweh/0.1518322013.00.html
Reisebericht über eine Zugfahrt quer durch Sri Lanka
Kinderarbeit
Wie der National Survey of Child Labour 1999 beschrieb, arbeiten in Sri Lanka 926.037 der Kinder in Sri
Lanka. Diese Zahl schließt auch die mit ein, die neben der Schule oder anderen Bildungsformen zur
Steigerung des Familieneinkommens beitragen müssen. Denn ein Fünftel der Bevölkerung Sri Lankas
lebt unter der Armutsgrenze. 26 Prozent der arbeitenden Kinder können nicht zur Schule gehen, 52%
sind jünger als 15 Jahre. 62,3 Prozent sind Jungen, die Mädchen müssen sich schon früh zu Hause um
ihre Geschwister und den Haushalt kümmern. 95 Prozent der Kinderarbeiter sind im landwirtschaftlichen
Sektor tätig, 19.111 der arbeitenden Kinder sind so genannte domestic workers in Haushalten , die
überwiegend von Frauen geführt werden. Trotz steigender Einschulungsrate steigt die Zahl der frühen
Schulabbrecher. Als Gründe benennt der National Survey of Child Labour Mangel an Grundversorgung
(Essen, Kleidung, Fahrgeld), an Unterstützung und Förderung durch die Eltern, Mangel an Schulen in
ländlichen Gebieten, die elterliche Einstellung zum Thema Schule und zur Wichtigkeit von Bildung.
Ca. 5000 der arbeitenden Ki8dner in Sri Lanka sind in dem negativsten Bereich der Kinderarbeit tätig. Sie
sind Opfer von Kinderhandel, Sextourismus oder werden – wie in der Nord-Ost-Provinz – zu
Kindersoldaten gemacht.
Aufgrund von der vorherrschenden Not und wenig Perspektiven steigt die Zahl der Kinderarbeiter,
besonders in von Frauen geführten Haushalten, an. Die Schulabbrecherrate ist hoch und andere
Bildungsmöglichkeiten so gut wie nicht vorhanden.
Ausführlichere Informationen zum Thema Kinderarbeit finden Sie auch auf unserer Homepage
www.kinderkulturkarawane.de/2006/Kinderarbeit/index.htm.
Tipp: Die „Projektkiste Gewürze“, erstellt vom Welthaus Bielefeld e.V. enthält zahlreiche Informationen zu
Sri Lanka sowie vielerlei didaktische und praktische Materialien zum Thema Gewürze. Entleihen können
Sie die Kiste in der Mediothek des Welthaus Bielefeld e.V., August-Bebel-Straße 62, 33602 Bielefeld,
0521-9864811 (Mo-Fr 15:00 bis 18:30). Gegen Gebühr wird Ihnen aus Wunsch die Kiste zugeschickt
Was man tun kann
wollen Schüler/innen häufig wissen, wenn sie von der Not der Menschen anderer Länder erfahren.
Globales Lernen sollte stets auch Wege aufzeigen, aktiv zu werden. Eine Möglichkeit ist, bestehende
Hilfsprojekte und humanitäre Organisationen durch Spenden und Mitarbeit zu unterstützen. Zum
Spendensammeln gibt es unzählige kreative Möglichkeiten für Schüler/innen und ganze Schulen. Hier
eine Zusammenstellung einiger (z.T. bereits genannter) Webseiten, auf denen man sich über
Hilfsprojekte und Unterstützungsmöglichkeiten für Sri Lanka informieren kann:
www.tdh.de
(=> Stichwort Sri Lanka) verschiedene Hilfsprojekte
www.welthungerhilfe.de
(=> Stichwort Sri Lanka)
www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/
(=> Stichwort: Sri Lanka)
Spenden ist nicht alles,
denn Menschen in Krisenregionen sind nicht aus eigener Schuld in Not geraten. Sie brauchen keine
Almosen, die nur ihre Abhängigkeit vom „Spendentropf“ fördern, sondern langfristige praktische
Unterstützung, um ihr Leben aus eigener Kraft neu zu organisieren oder um überhaupt zu überleben.
Denn abgesehen von Naturkatastrophen wie Seebeben oder Dürre sind vor allem (inter-)nationale
politische Machtbestrebungen, wirtschaftliche Interessen und Abhängigkeiten, Verteilungskämpfe um
Ressourcen, Misswirtschaft und Korruption verantwortlich für Armut und Hunger. Zusätzlich zur konkreten
Projektunterstützung muss deshalb ein umfassenderes Verständnis weltpolitischer Zusammenhänge und
globaler Prozesse entwickelt werden. Dieses politische Bewusstsein gilt es, auch bei Schüler/innen
anzuregen und ihnen Umsetzungsmöglichkeiten im Alltag und innerhalb der eigenen Gesellschaft zu
zeigen, z.B. in Form von politischem oder sozialem Engagement, als Konsument oder durch Einwirkung
auf Entscheidungsträger/innen.
Ideenpool
Anregungen für thematische Einstiege, Aktionen und Projekte im Unterricht
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Informationen, Vorwissen, Assoziationen zum Land abfragen, z.B. durch Brainstorming,
MindMap, Kartenabfrage
Fotos, Filme und Bücher als Gesprächsanlässe auswählen (mit und ohne Vorinformationen)
eine Organisation einladen oder besuchen, die Projekte in Sri Lanka unterstützt
Schüler/innen recherchieren und erstellen Wandzeitungen, Fotocollagen, Ausstellungen o.ä. zum
Land, zu ausgewählten Themen oder zum Vergleich mit dem Alltag der Jugendlichen in
Deutschland. Jede Menge Zahlen für Ländervergleiche bietet www.welt-in-zahlen.de
Radiosendung produzieren oder Zeitungsartikel (z.B. für Schulzeitung) verfassen
Projekte von Hilfsorganisationen untersuchen, präsentieren, vergleichen und ggfs.
Unterstützungsaktionen organisieren oder mitarbeiten
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Schulpartnerschaften suchen und aufbauen
Verkaufsstand organisieren für fair gehandelte Produkte aus Sri Lanka
Weiterführende Links zum Globalen Lernen:
www.globlern21.de
Internetportal zum Globalen Lernen mit vielfältigen Verweisen
www.eine-welt-netz.de
Eine Welt im Internet – Einstiegsseite zum Globalen Lernen
www.globales-lernen.de:
Webseite vom Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung
www.eine-welt-unterrichtsmaterialien.de
Datenbank mit Unterrichtsmaterialien zum Bestellen
www.weltinderschule.uni-bremen.de
umfangreiche Unterrichtsmaterialien, kostenlose Ausleihe, Anregungen für Eine –Welt – Themen im
Unterricht vom Projekt „Eine Welt in der Schule", Uni. Bremen
www.learn-line.nrw.de
vom NRW - Landesinstitut für Schule mit Recherchemöglichkeit
www.baobab.at
österreich. Website mit Literatur, didaktischen Tipps, Praxisbeispielen
Stand: August 2006

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