Unheimlicher Horror

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Unheimlicher Horror
Ramon Klein
Unheimlicher Horror
Motive, Plots und literarische Verfahren zur
Erzeugung von Schrecken bei H.P. Lovecraft
Bachelorarbeit
Klein, Ramon: Unheimlicher Horror: Motive, Plots und literarische Verfahren zur
Erzeugung von Schrecken bei H.P. Lovecraft. Hamburg, Bachelor + Master Publishing
2014
Originaltitel der Abschlussarbeit: "Unheimlicher Horror" Motive, Plots und literarische
Verfahren der Erzeugung von Angst und Ekel bei H.P. Lovecraft
Buch-ISBN: 978-3-95684-492-8
PDF-eBook-ISBN: 978-3-95684-992-3
Druck/Herstellung: Bachelor + Master Publishing, Hamburg, 2014
Covermotiv: © Kobes - Fotolia.com
Zugl. Universität Siegen, Siegen, Deutschland, Bachelorarbeit, März 2014
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Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
3
Howard Phillips Lovecraft
4
2.1. Kindheit und Gebrechen
7
2.2
Literatur und Bildung
10
2.3
Entwicklung zum Schriftsteller
13
2.4
Die letzten Jahre
15
3.
Theorien von Angst und Ekel in der Literatur
17
4.
Unheimlicher Horror nach Lovecraft
27
5.
Beispiele zur Veranschaulichung
30
5.1
Die Farbe aus dem All
30
5.1.1
Atmosphärische Gestaltung
31
5.1.2
Erzählerfigur und Protagonisten
32
5.1.3
Übernatürliche Elemente
35
5.1.4
Darstellung des Ekelhaften
37
6.
Zusammenfassung
42
7.
Literaturverzeichnis
44
1.
Einleitung
Bereits im Märchen Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen, von den
Gebrüdern Grimm, geht es um die Frage, inwieweit man Angst erlernen kann.
Wechselt man von der Seite des neugierigen Schülers auf die lehrende Seite, entsteht
in Anlehnung an die Frage des Schülers, die Frage, ob man gleichermaßen lernen
kann, das Fürchten zu lehren. In Literaturkreisen, ist dies nicht immer eindeutig zu
beantworten. Subjektive Techniken und literarische Verfahren, sowie stilistische
Eigenheiten, erzeugen auch verschiedene Meinungen darüber, ob ein Autor effizient
und nachhaltig, eventuell sogar innovativ, Schrecken und Angst beim Rezipienten
hervorruft. Geschichtlich gesehen, vollzog sich auch seit jeher ein Wandel im
Empfinden, was gruselig, schrecklich, oder tabuisierungsbedürftig ist. So eröffnete die
Aufklärung und fortschreitende Säkularisierung zum Beispiel neue Wege der
Verlagerung von Toleranzgrenzen und dem gesellschaftlichen Konzens, was
nachhaltige Angst und Schock ausmacht - so auch in der Literatur.
Ausgehend von evolutionär bedingten Reaktionen auf gewisse Assoziationen und
instinktives Verhalten nach Konfrontation von lebensbedrohlichen Dingen, und
unmoralisch auffallendem Verhalten, bedient sich Lovecraft dieser empirisch
nachgewiesenen
Fakten,
um
sie,
angereichert
mit
eigenen
Theorien
zum
Angstverhalten der Masse, für literarischen Horror zu nutzen. Stellt man theoretische
Schauerantizipationen der Leser den literarischen Verfahren Lovecrafts zu dessen
Erzeugung gegenüber, so entwickelt sich die Frage, wie Lovecraft konkret Angst und
Schauer bei seiner Leserschaft hervorruft. Zur Klärung dieser Frage, nach Motivation
und Art und Weise dieser speziellen Literaturerschaffung, soll in dieser Arbeit ein
biographischer Einblick bestätigen, dass die individuelle Umgebung, Erziehung und
Lebensweise Lovecrafts im 19 Jahrhundert, ausschlaggebend zur Gestaltung seiner
Horrorliteratur war. Dazu dienen allgemeine Theorien über Bestandteile und
Unterschiede, zwischen erlesener und realer, panischer Angst. Ebenso ist der von
Lovecraft eigens angefertigte Essay (Unheimlicher Horror – Das übernatürliche Grauen
in der Literatur), über die vermeintlich richtige Art und Weise, den Leser in einen
authentischen und jenseits von konventionalisierten, gesellschaftlich gewohnten
Regeln, zu ängstigen, Teil der Lösung. Wie schafft es Lovecraft, Emotionen und Horror
beim Leser zu erzeugen?
Diese Kernfrage soll wie folgt geklärt werden: Erstes wichtiges Element ist seine
Biographie, welche deutlich den Zusammenhang eigener Entwicklungsstörungen,
Aversionen und seinen literarischen Darstellungen von Angst und Ekel aufzeigt. Dazu
erfolgt eine in fünf Abschnitte eingeteilte, chronologisch aufbereitete Biographie,
welche den Fokus stets darauf hält, zu zeigen, inwiefern Erfahrungen und persönliche
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