Januar 2016 LÜNENDONK Trends und Themen

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Januar 2016 LÜNENDONK Trends und Themen
Januar 2016
LÜNENDONK Trends und Themen
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Welt vor 100 Jahren: 1916 herrschte Krieg. Und weitere Katastrophen
– zum Beispiel die Deichbrüche in den Niederlanden und dramatische
Schiffsunglücke – beherrschten die Schlagzeilen. Die Filmwelt war noch
stumm, aber eindrucksvoll. Denn 1916 erschien „Intoleranz“. Dieses Epos
von David Wark Griffith mit pazifistischer Grundtendenz gilt als Meisterwerk des Stummfilms. In vier Episoden schildert er, wohin Intoleranz
führt. Und er zeigt, dass sich unterschiedliche Lebensphilosophien, Glaubenslehren und gesellschaftliche Konzepte immer wieder unversöhnlich
gegenüberstehen, aber durch die Kraft individueller Klugheit, Tapferkeit,
Größe und Liebe überwunden werden können. Wie gesagt – das war vor
genau 100 Jahren! Und Lessing ließ grüßen.
Im gleichen Jahr erlebte der Dadaismus, der bis heute die zeitgenössische Kunst beeinflusst, seine Geburtsstunde. Das Denken gegen tradierte Kunst und Werte, das kreative „Verrücktsein“, um Grenzen zu
überwinden, startete wohl nicht zufällig in einer insgesamt unruhigen,
kriegerischen Zeit, in der die alten, starren Strukturen und Deutungsmuster an ihre Grenzen gerieten. Und die Gesellschaften wurden 1916
mobiler: BMW wurde ebenso wie Boeing gegründet, der Bau der transsibirischen Eisenbahn abgeschlossen.
Krieg, Katastrophen, Mobilität, Kreativität, Medienimpulse – klingt das
nicht bekannt? Unsere Vorfahren haben gezeigt, dass neue Wege erforderlich und möglich sind – nicht nur die Optimierung des Bestehenden.
Und nicht allein die „Start-ups“ der digitalen Welt, sondern die Künste
können auch heute zu guten und neuen Erkenntnissen beitragen. Wir
müssen nur mit Sorgfalt die Vielfalt in Literatur, Bild und Ton aufnehmen.
Wie sagt der preisgekrönte Fotokünstler Wolfgang Tillmans so richtig:
„Furchtlos hinzusehen, ist ein gutes subversives Mittel, das Tabus untergräbt.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen scharfen Blick auf 2016!
Herzlich Ihr
Thomas Lünendonk
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Januar 2016
Managementberatung
Buchtipp: Die Unternehmensberatung von Prof. Dr. Dirk Lippold
Prof. Dr. Dirk Lippold hat die 2. Auflage des umfassenden Handbuchs „Die Unternehmensberatung – Von der strategischen Konzeption zur praktischen Umsetzung“ veröffentlicht. Durch verschiedene
Entwicklungen im Beratungsmarkt hat sich der Wettbewerbsdruck
auf die Beratungshäuser weiter erhöht. Die Consulting-Unternehmen
sind daher dazu angehalten, sich ebenfalls stärker in Bereichen wie
Marketing und Vertrieb, Personalrecruiting, -einsatz und -bindung,
Controlling und Organisation sowie in der qualitätsorientierten
Leistungserstellung zu verbessern. Das Handbuch ist sowohl für
Manager von Beratungsunternehmen, aber auch für Führungskräfte,
die mit Beratern zusammenarbeiten, interessant. Selbstverständlich
gewinnen auch Studierende einen fundierten Einblick.
Prof. Dr. Dirk Lippold war mehr als drei Jahrzehnte in der Softwareund Beratungsbranche tätig, zuletzt als Geschäftsführer einer großen
internationalen Unternehmensberatung mit weltweit über 100.000
Mitarbeitern. Mit seinen Teams entwickelte er die Marketing-Gleichung und die Personalmarketing-Gleichung als prozessorientierten Handlungsrahmen und Vorgehensmodell für innovative Unternehmen. Weitere Informationen zum Handbuch erhalten Sie unter www.springer.com/de/book.
Frauenanteil unter den Managementberatern
In den vergangenen Jahren ist der Anteil der weiblichen Berater deutlich gestiegen. Lag bei den größten
Beratungsunternehmen der Anteil der Frauen unter den Beratern 2009 nur bei 18 Prozent, ist er bis 2015
auf nahezu 25 Prozent gestiegen. Die Aussagen der Beratungsunternehmen deuten darauf hin, dass der
Anteil in Zukunft auf durchschnittlich 30 bis 35 Prozent ansteigen wird. Allerdings sind sich die Marktteilnehmer einig, dass dieser Wert nur erzielt werden kann, wenn organisatorisch und technisch eine Entkoppelung von Raum und Zeit stattfindet, der es Frauen ermöglicht, ihre Beratungsaufgaben mit reduzierter
oder gut planbarer Reisetätigkeit zu bewältigen. Eine Koordination von Familie und Beruf ist für Frauen wie
auch Männer in Beratungsunternehmen eine größere Herausforderung als in klassischen Industrieunternehmen. Da in Anbetracht des Fachkräftemangels auf Frauen als wichtige Ressource nicht länger verzichtet
werden kann, sind Kunden- und Beratungsunternehmen gleichermaßen gefordert, über neue Lösungen für
dieses Fachkräftepotenzial nachzudenken. (Grafik: Der Anteil der Frauen unter den Beratern)
Weitere Informationen zu diesem und vielen weiteren Themen finden Sie in unserer aktuellen 3xD-Studie
„Trends und Entwicklungen in der Beratung – Vor dem Hintergrund von Digitalisierung, Diskontinuität und
Disruption“.
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Informations- und Kommunikations-Technik
Banken haben noch Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung
Die Digitalisierung verändert derzeit ganze Branchen. Viele der traditionellen Banken haben aber noch keine klare Digitalisierungsstrategie. Vielmehr beschränken sich die momentanen Anstrengungen der Banken
auf eine Neugestaltung der Kommunikationskanäle zum Kunden. So erfolgten bisher überwiegend Anpassungen am Frontend innerhalb einzelner Bereiche, die es beispielsweise Privatkunden beim Onlinebanking
ermöglichen, nützliche webbasierte Dienste oder Mobile Apps zu nutzen. Digitalisierung im Banking beinhaltet jedoch eine ganzheitliche Sicht auf Frontoffice- und Backoffice-Prozesse, die durchgängig miteinander verbunden werden müssen. Auch die Filiale der Zukunft sowie elektronische Vertriebswege sollten eine
Rolle spielen. Hier zeigt sich, dass die meisten Banken bei solchen Digitalisierungsprojekten nicht schnell
genug sind und Probleme haben, mehrere digitale Geschäftsprozesse miteinander zu verknüpfen.
Daneben sieht sich der Banksektor derzeit einer Vielzahl von neuen Wettbewerbern ausgesetzt. Diese
stammen dabei nicht nur aus dem Financial-Services-Bereich, sondern vereinzelt auch aus anderen Branchen und erhöhen mit neuen disruptiven Geschäftsmodellen den Druck auf den Bankensektor. Beispiele
sind Unternehmen wie Amazon, Apple und Ebay, die bereits einen großen Kundenstamm mit anderen
Geschäftsmodellen an sich gebunden haben. Zudem strömen immer mehr Start-up-Unternehmen in die
Finanzbranche und bieten mit digitalen Banklösungen, die exakt auf Anforderungen der Kunden bei der
Nutzung von E-Commerce und Mobile-Banking zugeschnitten sind, eine echte Alternative zu den Angeboten der klassischen Banken.
Somit besteht für die Banken die Herausforderung, sich zunehmend in kundenorientierte, innovative und
dynamische Organisationen zu wandeln, um der Digitalisierung gerecht zu werden. Erste Banken haben bereits reagiert und planen massive Investitionen in die Digitalisierung sowie eine verstärkte Zusammenarbeit
mit großen IT-Unternehmen in Form von Bildung sogenannter „Innovation Labs“. Dadurch erhoffen sich die
Finanzdienstleister vor allem eine Beschleunigung der internen Prozesse sowie die Entwicklung von innovativen Produktideen. Lünendonk hat sich in einem aktuellen Branchendossier mit diesem Thema befasst und
zeigt auf, wie Banken dem digitalen Wandel begegnen können.
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Wirtschaftsprüfung / Steuerberatung
EY und KPMG melden Umsatzzahlen 2015
Nachdem PwC und Deloitte die Umsatzzahlen für 2015 bereits gemeldet hatten, veröffentlichten EY und
KPMG Ende des Jahres 2015 ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Wirtschaftsjahr. Gemäß den veröffentlichten Daten erwirtschaftete EY 1,53 Milliarden Euro und erreichte damit ein Wachstum von 9,2 Prozent. KPMG erwirtschaftete laut Presse 1,51 Milliarden Euro.
Auch mittelgroSSe WP-Gesellschaften reagieren auf Markt-Dynamik
Das Jahr 2015 hatte bereits zu Beginn eine starke Markt-Dynamik verzeichnet, die auch gegen Ende nicht
abebbte und sich in 2016 fortsetzen wird. Denn neben den großen WP-Gesellschaften kooperieren, fusionieren und wachsen auch kleine und mittelgroße Kanzleien vermehrt. So gaben Ende des Jahres Trinavis
und Clauß Paal & Partner ebenso ihre Kooperation bekannt wie die LKC-Gruppe mit W&P-Treuhand GmbH.
Darüber hinaus übernahm Curacon mit Beginn des Jahres 2016 die auf Krankenhausberatung spezialisierte
Jüngerkes & Schlüter GmbH, Düsseldorf, und erweitert dadurch die hauseigene Unternehmensberatung.
Bundesregierung legt Regierungsentwurf zum Abschlussprüfungsreformgesetz
(AReG) vor
Am 16. Dezember 2015 beschloss die Bundesregierung den Entwurf des Abschlussprüferreformgesetzes.
Somit liegt dieser nun dem Gesetzgebungsverfahren vor. Sowohl Mandanten als auch die großen WPGesellschaften agierten bereits nach Veröffentlichung des Referentenentwurfs im März 2015 proaktiv, um
die Zukunft abzusichern. WP-Gesellschaften, die Mandate im Zuge der Rotationspflicht abgeben werden,
erhoffen sich, den Umsatzverlust indes durch Beratungsleistungen auszugleichen. Ende 2015 erhielt beispielsweise Deloitte den Prüfungszuschlag für Bayer, die zuvor von PwC geprüft wurde.
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Technologie-Beratung / Engineering Services
Lünendonk stellt Professional Services Outlook 2016 vor
Der Markt für Professional Services ist ein wichtiger Dienstleistungssektor für die deutsche Wirtschaft und
Teil der Business-to-Business-Services-Märkte in Deutschland. Unter Professional Services werden personalintensive Dienstleistungen verstanden, die von Dienstleistungsunternehmen für Auftraggeberunternehmen
verschiedenster Branchen erbracht werden. Im Fokus der Betrachtungen der vorliegenden Untersuchung
„Professional Services Outlook 2016“ liegen dabei Dienstleistungen mit den inhaltlichen Schwerpunkten der
Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK-Beratung und ITK-Services), Technologie-Beratung
und Engineering Services sowie kaufmännischer Dienstleistungen und Beratung (Finance, Office). In der
vorliegenden Untersuchung wird erstmals eine übergreifende Analyse durchgeführt, um Anbietertypologien, Trends und Entwicklungen aus einer Gesamtmarktperspektive zu beleuchten. Ziel der Gesamtmarktuntersuchung ist es, die Trends und Themen wie „Digitalisierung“, „Internet der Dinge“, „Geschäftsmodelle
auf der Basis von Daten“ oder „Industrie 4.0“ mit den Auswirkungen für die verschiedenen Marktsektoren
zu analysieren.
Zeitarbeit / Personaldienstleistungen
Adecco-Verwaltungsrat ernennt neues Mitglied der Konzernleitung sowie regionalen CEO für Deutschland, Österreich, Schweiz
Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 trat Franz-Josef Schürmann die Stelle des regionalen Geschäftsführers für
Deutschland, Österreich, Schweiz an und ist zugleich Mitglied der Konzernleitung der Adecco-Gruppe. Die
operative Verantwortung der Adecco/Tuja-Gruppe in Deutschland obliegt weiterhin dem bisherigen CEO
Thomas Bäumer, die der DIS AG und der euro engineering AG weiterhin Peter Blersch sowie Nicole Burth
die Verantwortung der Adecco Schweiz. Sie berichten in Zukunft an Franz-Josef Schürmann.
In eigener Sache
Ende Januar 2016 startet die Feldphase für die diesjährige Lünendonk®-Studie 2016 „Zeitarbeits- und
Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland“. Unternehmen, die noch nicht registriert sind und an
der Markterhebung teilnehmen möchten, können sich gerne per E-Mail an Ali Deveci
([email protected]) wenden.
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Januar 2016
Facility Management / Instandhaltung
Bilfinger prüft Verkauf des Segments Building and Facility
Die Bilfinger SE hat mehrere Kaufangebote für ihr Segment Building and Facility erhalten. Diese Mitteilung hat letzte Woche für viel Aufsehen gesorgt. Wer sind die Interessenten? „In der Vergangenheit haben
ausländische Erwerber bei Übernahmen in der Branche mehr geboten als deutsche“, so Jörg Hossenfelder.
Wenn sich die „Tradition fortsetzt, spricht vieles für einen Käufer aus dem Ausland“. Die letzten großen
Übernahmen und Fusionen der FM-Branche (Hochtief/ACS) liegen schon einige Zeit zurück. Indes hat auch
die Strabag Interesse geäußert.
Lünendonk legt Ranking und Studie für den deutschsprachigen Facility-ServiceMarkt vor
Lünendonk feiert zweite Premiere: Nachdem im Dezember die erste Lünendonk®-Liste und -Studie über
den österreichischen FS-Markt erschien, wurde nun auch die erste Lünendonk®-Liste und -Studie zum
Schweizer FS-Markt publiziert. Somit liegen erstmals Daten für den Facility-Service-Markt im deutschsprachigen Raum vor. Im Geschäftsjahr 2014 sind die zehn führenden FS-Unternehmen im Durchschnitt um
zwei Prozent gewachsen. Die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr sieht besser aus: Die Umsätze der
Top-10-Unternehmen der Lünendonk®-Liste sollen 2015 im Mittel um 4,0 Prozent steigen.
In der umfassenden Lünendonk®-Studie wurden insgesamt 29 in der Schweiz tätige FS-Unternehmen analysiert. Die aktuelle Lünendonk®-Liste der zehn nach Inlandsumsatz führenden Unternehmen steht ab sofort
kostenfrei auf der Lünendonk-Internetseite zum Download bereit (www.luenendonk.ch). Noch im Januar
erscheint zudem die Studie für den deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich und die Schweiz), bestehend aus den drei Länderstudien sowie einer länderübergreifenden Analyse. Im Herbst 2016 legt Lünendonk die Rankings für Deutschland, Österreich und die Schweiz mit den Unternehmensangaben für 2015
und 2014 erneut auf.
Erstmals gemeinsame Plattform für Facility Management und Industrieservice
Erstmals gibt es eine gemeinsame Plattform für Facility Management und Industrieservice in Deutschland.
Vom 23.-25. Februar 2016 findet in Frankfurt am Main die InServFM mit Messe und Kongress statt. Bislang
befasste sich die Veranstaltung im Schwerpunkt mit dem Gebäudemanagement unter dem Namen „Facility Management – Messe und Kongress. Nun begleitet Veranstalter Mesago mit Unterstützung der Branchenverbände Gefma (Facility Service) und WVIS (Industrieservice) eine Entwicklung im Markt: Für immer
mehr Industrienutzer ist es interessant, beide Leistungen aus einer Hand zu beziehen. Dies ist auch für den
Gesamtmarkt der Facility Services interessant, denn der größte Kundenanteil sind Industrieunternehmen.
Parallel zur Erweiterung der Messe richtet sich auch das Programm des begleitenden Kongresses ergänzend
an verantwortliche Maintenance-Manager. Lünendonk, langjähriger Beobachter beider Märkte, übernimmt
zur Premiere die Moderation des Industrieservice-Zweiges.
Weitere Informationen unter www.inservfm.de.
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