ADAC-Winterreifentest 2015

22. September 2015
ADAC-Winterreifentest 2015
Methodik, Gewichtung, Testdurchführung und Qualitätssicherung
Für den gemeinsam mit der Stiftung Warentest durchgeführten Winterreifentest 2015
hat der ADAC 35 Winterreifen in zwei Größen getestet: 205/55 R16H für die untere
Mittelklasse (zum Beispiel VW Golf) und 165/70 R14T für Kleinwagen (zum
Beispiel VW Polo).
Methodik: Der ADAC-Reifentest berücksichtigt wichtige Kaufkriterien wie das
Fahr- und Bremsverhalten der Pneus auf nasser und trockener Fahrbahn, bei
winterlichen Straßenverhältnissen, bei Aquaplaning sowie hinsichtlich des
Geräuschpegels, des Kraftstoffverbrauchs, der Höchstgeschwindigkeit und des
Verschleißes.
Mit dem aktuellen Winterreifentest wurde auf Eis eine neue Methode zur Messung
der Seitenkraft eingeführt. Das Testfahrzeug wird an Front und Heck mittels eines
Schienensystems geführt und dabei die Seitenkraft bei elf verschiedenen
Lenkwinkeln gemessen. Dies ermöglicht eine bessere Aussagekraft im Gegensatz zu
nur einem Lenkwinkel bei der bislang genutzten Kreisfahrt.
Durchführung: Die Tests finden unter anderem aus Gründen des Arbeitsschutzes
auch auf den Geländen von Herstellern statt. Der eigentliche Test wird ausschließlich
von ADAC-Mitarbeitern und mit ADAC-Equipment durchgeführt. Alle Reifen
werden mit Zahlencodes verschlüsselt, sodass der Testfahrer nicht weiß, welchen
Reifensatz er testet. Die Nutzung von Herstellergeländen hat keinerlei Einfluss auf
die Testergebnisse.
Gewichtung: Trockene Fahrbahn (15 Prozent), nasse Fahrbahn (30 Prozent),
schneebedeckte Fahrbahn (20 Prozent), vereiste Fahrbahn (10 Prozent), Geräusch (5
Prozent), Schnelllauftest („bestanden“, „bedingt bestanden“, „nicht bestanden“),
Kraftstoffverbrauch (10 Prozent), Verschleiß (10 Prozent).
Schwächen in den Hauptkriterien beim Fahrverhalten schlagen auf das Gesamturteil
durch, der Reifen wird im Gesamturteil abgewertet. Damit soll sichergestellt werden,
dass nur die Reifen ein gutes Urteil erreichen, die in allen Kriterien bestimmte,
durchaus anspruchsvolle Mindestanforderungen erfüllen.
ADAC Pressestelle
Hansastraße 19
80686 München
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Leitung Pressestelle
Christian Garrels
Qualitätssicherung: Über die Auswahl der Produkte und die Methodik des Tests
entscheidet das Testkonsortium, das aus europäischen Automobilclubs und
Verbraucherschutzorganisationen (Stiftung Warentest und ihre Partner) besteht.
Reifenhersteller sind nicht in diesem Konsortium vertreten. Sie werden nach
Abschluss des Einkaufs, aber vor der Veröffentlichung des Tests über die Teilnahme
ihrer Produkte informiert. Kurz vor Veröffentlichung werden die Hersteller über
einzelne Messwerte ihrer Produkte informiert, ein Gesamturteil ist daraus jedoch
nicht ersichtlich.
Zur Sicherung der Qualität im Einkaufsprozess hat der ADAC den Produkteinkauf
auf fünf Reifenhändler verteilt und pro Modell 24 Reifen gekauft. Zusätzlich hat die
Stiftung Warentest je Modell weitere vier Reifen anonym erworben. In einzelnen,
aussagekräftigen Kriterien werden alle Modelle aus unterschiedlichen Bezugsquellen
gegeneinander geprüft. Weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung im ADACReifentest sind ein durchgängiges Vier-Augen-Prinzip, schriftliche, transparente
Dokumentation jedes einzelnen Testkriteriums und das nach ISO 9001:2008
zertifizierte Qualitätsmanagement. Des Weiteren werden sowohl Subjektiv- als auch
Objektivbewertungen mehrfach und unabhängig voneinander durch unterschiedliche
Testfahrer durchgeführt.
Für den Reifentest gibt es einen Fachbeirat, in dem neben Experten aus Universitäten,
Forschungseinrichtungen und weiteren Organisationen auch Hersteller anwesend
sind. Hier werden das Testdesign und die Testkriterien vorgestellt. Ziel ist der
fachliche Austausch zum derzeitigen Stand der Technik, zu wissenschaftlichen
Erkenntnissen und zur aktuellen Situation am Markt. Der Fachbeirat tagt einmal
jährlich – er erhält keinerlei Informationen zu den Testprodukten.
Pressekontakt:
Johannes Boos
Tel.: (089) 7676-2078
[email protected]
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