Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim
Beteiligungsbericht
der Stadt Pforzheim
Jahresabschlüsse 2008
Beteiligungsbericht
der Stadt Pforzheim
Jahresabschlüsse 2008
Herausgegeben von der Stadtkämmerei der Stadt Pforzheim
Fachliche Verantwortung:
Stadtkämmerin Susanne Weishaar
Bearbeitung:
Anja Weit
Nicola Hartmann
Herstellung:
Hausdruckerei der Stadt Pforzheim
Pforzheim, im November 2009
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Vorwort
Vorwort
Mitte des Jahres 1997 wurde anhand des ersten Beteiligungsberichts der Stadt Pforzheim über die Lage
der städtischen Beteiligungen, damals noch auf freiwilliger Basis, berichtet. Seit dem Jahr 1999 besteht
die gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung eines jährlichen Beteiligungsberichts. Mit Vorlage des
aktuellen, mittlerweile vierzehnten Berichts, kommen wir dieser Verpflichtung gerne nach.
Der Beteiligungsbericht enthält verschiedene Informationen, die über die gesetzlich vorgeschriebenen
hinausgehen. Er bietet die Möglichkeit, sich über den Stand der Erfüllung der öffentlichen Aufgaben, welche außerhalb des kommunalen Haushalts erbracht werden, umfassend zu informieren.
Besonderer Dank für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Beteiligungsmanagement der Stadt gilt
den Geschäftsführungen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Beteiligungen der Stadt Pforzheim sowie deren Wirtschaftsprüfern.
Pforzheim, im November 2009
Gert Hager
Oberbürgermeister
-3-
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort ...................................................................................................................... 3
Abkürzungsverzeichnis............................................................................................ 6
1
Allgemeiner Teil.................................................................................................. 7
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
2
Begriffsdefinitionen................................................................................................................... 7
Änderungen der Beteiligungsverhältnisse................................................................................ 7
Beteiligungsübersicht ............................................................................................................... 8
Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen ......................................................... 10
Abschlussprüfer der städtischen Beteiligungen und Eigenbetriebe....................................... 12
Einzeldarstellung der Beteiligungsgesellschaften ........................................ 13
2.1 Wesentliche Beteiligungen..................................................................................................... 13
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.4
2.1.5
2.1.6
2.1.7
2.1.8
2.1.9
2.1.10
2.1.11
2.1.12
2.1.13
2.1.14
2.1.15
2.1.16
2.1.17
2.1.18
2.1.19
2.1.20
2.1.21
Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der
Manfred Bader-Stiftung ............................................................................................. 15
Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim......... 23
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft.......... 33
Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM) .................................................. 45
Incinea GmbH............................................................................................................ 55
Stadtbau GmbH Pforzheim ....................................................................................... 61
Ganztagesschule Pforzheim GmbH - Schiller-Gymnasium - .................................... 73
Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH.......................................................... 89
Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L............................................................ 99
SJR Betriebs GmbH ................................................................................................ 105
Goldstadtbäder Pforzheim....................................................................................... 113
Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim.......................................... 121
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim ........................................................... 135
Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe ........................................................... 147
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG ........................................................ 161
Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH............................................................. 179
OptiMal GmbH......................................................................................................... 183
OptiMist Biogas GmbH............................................................................................ 189
Heizkraftwerk Pforzheim GmbH .............................................................................. 195
SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG....................................................... 207
Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH ......................................................... 219
2.2 Weitere Beteiligungen .......................................................................................................... 229
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
Klinikum Pforzheim GmbH ...................................................................................... 230
Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH ............................. 232
Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH............................................................... 234
LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH.................................................................. 236
Anhang I: Erläuterung der Finanzkennzahlen................................................... 239
Anhang II: Auszug aus der Gemeindeordnung Baden-Württemberg und
dem Haushaltsgrundsätzegesetz ..................................................... 241
-5-
Abkürzungen
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Abkürzungsverzeichnis
AG
AktG
AR
BGV
EEG
e.G.
EPV
ESP
e.V.
GBE
GbR
GemO
GF
GmbH
GmbHG
GuV
GVP
GWh
GWR-ÄndG
HGrG
HKW
i.e.S.
i.V.m.
k. A.
KEA
KWh
MWh
ÖPNV
Pkm
PKM GmbH
StB
SWDKO
SWP
Tz
u.a.
v.a.
Vhs
VPE
Vz
WFG
WP
ZDL
ZV
-6-
Aktiengesellschaft
Aktiengesetz
Aufsichtsrat
Badischer Gemeinde-Versicherungsverband
Erneuerbare-Energien-Gesetz
eingetragene Genossenschaft
Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
eingetragener Verein
Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung
Gesellschaft des bürgerlichen Rechts
Gemeindeordnung
Geschäftsführer
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung
Gewinn- und Verlustrechnung
Gasversorgung Pforzheim Land
Gigawattstunde
Gemeindewirtschaftsrechts-Änderungsgesetz
Haushaltsgrundsätzegesetz
Heizkraftwerk
im engeren Sinne
in Verbindung mit
keine Angaben
Klimaschutz- und Energieagentur
Kilowattstunde
Megawattstunde
Öffentlicher Personennahverkehr
Personenkilometer
Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH
Steuerberater
Südwestdeutsches Kammerorchester
Stadtwerke Pforzheim
Teilzeit
unter anderem
vor allem
Volkshochschule
Verkehrsverbund Pforzheim - Enzkreis
Vollzeit
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Zivildienstleistende
Zweckverband
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
1
Allgemeiner Teil
Allgemeiner Teil
1.1 Begriffsdefinitionen
Im vorliegenden Bericht werden die Beteiligungen der Stadt Pforzheim wie folgt klassifiziert:
Wesentliche Beteiligungen
Hierbei handelt es sich um Unternehmen des privaten Rechts, an denen die Stadt Pforzheim unmittelbar mit mindestens 25 % oder mittelbar mit mehr als 50 % beteiligt ist. Nach § 105
Abs. 2 GemO sind diese Beteiligungen im jährlichen Beteiligungsbericht umfassend darzustellen,
wobei der Mindestinhalt der Darstellung genau definiert ist. Aus der Tatsache, dass der Gesetzgeber für diese Beteiligungen die umfassende Darstellung fordert, kann abgeleitet werden, dass er
sie für wesentlich hält.
Die Eigenbetriebe der Stadt Pforzheim werden ebenfalls zu dieser Gruppe gezählt.
Die Beteiligungen nach § 105 Abs. 2 GemO und die Eigenbetriebe können zusammen mit der
Stadt als „Konzern Stadt Pforzheim“ interpretiert werden. Die wichtigsten aggregierten Daten dieser Gesellschaften sind unter Kapitel 1.4 angegeben. Die Einzeldarstellungen der wesentlichen
Beteiligungen finden sich in Kapitel 2.1.
Weitere Beteiligungen
Hierunter fallen alle sonstigen unmittelbaren Beteiligungen. Gemäß § 105 Abs. 2 letzter Satz
GemO muss für diese Gesellschaften im Beteiligungsbericht lediglich der Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse und der Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks dargestellt werden. Diese Angaben finden sich im vorliegenden Bericht in Kapitel 2.2.
1.2 Änderungen der Beteiligungsverhältnisse
Erstmalig ist im Beteiligungsbericht die neu gegründete SJR Betriebs GmbH enthalten, an der die
Stadt Pforzheim mit 26 % beteiligt ist.
-7-
Allgemeiner Teil
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
1.3 Beteiligungsübersicht
Beteiligungen der Stadt Pforzheim unabhängig von der jeweiligen
Beteiligungsquote
Nennwert der
Geschäftsanteile bzw.
Stammeinlagen
zum 31.12.2008
€
Beteiligungen der Stadt i.e.S:
1 Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband
2 Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der
Manfred Bader-Stiftung
3 Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe
4 Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
5 Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
6 Ganztagesschule Pforzheim GmbH - Schiller-Gymnasium 7 Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim
8 Goldstadtbäder Pforzheim
9 Incinea GmbH
10 Isolier- und Quarantänestationsverband Kirnhalden
11 Klinikum Pforzheim GmbH
12 Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH
13 LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH
14 Nachbarschaftsverband Pforzheim
15 Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L.
16 SJR Betriebs GmbH
17 Stadtbau GmbH Pforzheim
18 Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft
19 Volksbank Pforzheim eG
20 Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH
21 Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken
22 Zweckverband Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken
Beteiligungen der Stadt - Eigenbetrieb Wirtschaft und
Stadtmarketing Pforzheim
23 Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM)
24 Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH
25
26
27
28
Beteiligungen der Stadt - Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe
(EPV)
Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen mbH
SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG
Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH
Gesamtsumme
-8-
7.500,00
25.564,59
5.000.000,00
0,00
50.000,00
26.000,00
25.564,59
2.000.000,00
100.000,00
46.771,51
2.040.000,00
511,29
2.080,00
0,00
0,00
25.400,00
12.648.000,00
75.000,00
3.300,00
26.000,00
0,00
0,00
22.101.691,98
26.000,00
11.000,00
37.000,00
5.112,92
588.000,00
32.500.000,00
14.060,53
33.107.173,45
55.245.865,43
Stadt Pforzheim
Eigenbetriebe
Eigenbetriebe
unmittelbare Eigengesellschaften
Eigenbetrieb
Pforzheimer
Verkehrsbetriebe
Eigenbetrieb
Stadtentwässerung
Pforzheim
StK: 5.000 T€
StK: 0 €
65%
SWP Stadtwerke
Pforzheim
GmbH & Co. KG
Eigenbetrieb
Goldstadtbäder
Pforzheim
StK: 50.000 T€
StK: 2.000 T€
100%
Stadtwerke
Pforzheim
Verwaltungs GmbH
StK: 50 T€
100%
OptiMal GmbH
Eigenbetrieb Wirtschaft
und Stadtmarketing
Pforzheim
StK: 50 T€
100%
StK: 25 T€
100%
OptiMist Biogas
GmbH
StK: 25 T€
55%
Pforzheim Kongressund Marketing GmbH
100%
100%
100%
Betriebs-GmbH für die
Jugendbegegnungs- und
Jugendbildungsstätte der
Manfred Bader-Stiftung
StK: 26 T€
99,2%
Gesellschaft für
Beschäftigung und
berufliche Eingliederung
mbH Pforzheim
StK: 26 T€
60%
Südwestdeutsches
Kammerorchester Pforzheim
Stadtbau GmbH
Pforzheim
StK: 12.750 T€
Ganztagesschule
Pforzheim GmbH
StK: 26 T€
50%
GmbH, Trägergesellschaft
Volkshochschule
Pforzheim-Enzkreis
GmbH
StK: 52 T€
StK: 75 T€
Incinea GmbH
Pforzheimer
Sportstätten-BetriebsGmbH i.L.
StK: 100 T€
StK: 0 T€
48%
100%
StK: 26 T€
12,06%
unmittelbare Beteiligungen
Wirtschaftsförderung
Zukunftsregion
26%
SJR Betriebs GmbH
StK: 25 T€
Nordschwarzwald GmbH
StK: 91 T€
5,1%
Heizkraftwerk
Pforzheim GmbH
Klinikum Pforzheim
GmbH
StK: 40.000 T€
StK: 52 T€
49%
SVP Stadtverkehr
Pforzheim
GmbH & Co. KG
StK: 1.200 T€
27,5%
Verkehrsverbund
Pforzheim-Enzkreis
GmbH
StK: 51 T€
1,93%
Einkaufs- und
Wirtschaftsges. für
Verkehrsunternehmen mbH
Weitere Beteiligungen und Zweckverbände:
- Volksbank Pforzheim e.G.
- LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH
- Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH
- Isolier- und Quarantänestationsverband Kirnhalden
- Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken
- Nachbarschaftsverband Pforzheim
- Zweckverband Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken
- Mitgliedschaft im Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband
StK = Stammkapital
Es werden i.d.R. nur unmittelbare Beteiligungen und mittelbare Beteiligungen > 50 % dargestellt.
Stand: 31.12.2008
Allgemeiner Teil
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
1.4 Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen
In der Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen 2008 kommen die Daten der neu gegründeten SJR Betriebs GmbH hinzu.
Bei den Umsatzerlösen war die mit Abstand größte nominale Veränderung von 32.395 T€ in 2007
um +7.424 T€ (+23 %) auf insgesamt 39.819 T€ bei der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH zu verzeichnen. Verursacht ist dieser Zuwachs durch die gestiegenen Abgabemengen sowohl bei Strom
und Wärme als auch durch die marktbedingt erzielten höheren Durchschnittserlöse. Die Umsatzerlöse der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG haben sich im Geschäftsjahr gegenüber
2007 um rd. 3,0 Mio. € auf 182.558 T€ verringert. Verursacht ist dieser Rückgang trotz Preiserhöhungen und Umsatzausweitungen durch eine Reduzierung des Umsatzes bei der Gasversorgung
auf Grund des Wegfalls der Belieferung von zwei weiterverteilenden Energieversorgungsunternehmen und der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH seit dem 01.10.07. Aufgrund der turnusmäßig in
den ungeraden Jahren stattfindenden Fachmessen „Turning-Days“ und „Stamping-Days“ sowie der
Gesundheitsmesse sind die Umsätze der PKM von 2.519 T€ in 2007 auf 957 T€ in 2008 zurückgegangen. Die Incinea GmbH konnte durch die um 740 (+26,5 %) höhere Anzahl an Einäscherungen
im Jahre 2008 die Umsatzerlöse um 146 T€ auf 971 T€ steigern. Durch effiziente Tarifmaßnahmen
sind die Umsatzerlöse 2008 beim Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe um 784 T€ auf
11.863 T€ angestiegen. Im Wesentlichen sind hierin die Fahrgeldeinnahmen für den Stadtverkehr
und die gesetzlichen Ausgleichszahlungen enthalten. Die Umsatzerlöse der GBE sind in 2008 um
112 T€ auf 1.038 T€ gestiegen.
Der Jahresüberschuss der SWP betrug im Jahr 2008 10.097 T€ und blieb damit um 3.525 T€ hinter dem Vorjahresüberschuss von 13.622 T€ zurück. Dieses Ergebnis ist von mehreren Faktoren
beeinflusst. Im Jahr 2007 waren bei der Ermittlung der Fernwärme-Hochrechnung höhere Verbräuche unterstellt worden, als diese sich im Nachhinein auf der Basis der Ist-Ablesung ergeben haben;
dies wirkte sich im Jahr 2008 negativ auf das Ergebnis aus. Ferner wurde das Ergebnis auch durch
erstmalig zu bildende Rückstellungen im Zusammenhang mit den Netznutzungsentgelten
(1.170 T€) und mit dem EEG-Pflichtbezug (800 T€) beeinflusst. Unter Berücksichtigung dieser
(teilweise periodenfremden) Faktoren zeigt sich, dass das bereinigte Ergebnis des Jahres 2008 auf
der Höhe des ebenso um Sondereffekte bereinigten Vorjahresergebnisses liegt. Nachdem die SVP
GmbH & Co. KG in 2007 einen Jahresüberschuss in Höhe von 156 T€ erwirtschaftet hatte, schließt
sie das Wirtschaftsjahr 2008 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -869 T€ ab. Insgesamt wurde
dieses Ergebnis durch Einmal- und Vorjahreseffekte in Höhe von 997 T€ negativ beeinflusst. Die
Stadtbau konnte trotz der um 578 T€ erhöhten Instandhaltungsaufwendungen und der um 252 T€
gestiegenen übrigen Betriebsaufwendungen - hauptsächlich Abbrucharbeiten an den Gebäuden
Herrenstriet- und Fingerhutweg mit 132 T€ - aufgrund der um 376 T€ auf 15.379 T€ gestiegenen
Umsatzerlöse ein positives Ergebnis von 538 T€ (Vorjahr 982 T€) erreichen. Das Ergebnis der
GBE hat sich mit dem Fehlbetrag von -42 T€ gegenüber dem positiven Ergebnis aus dem Jahr
2007 mit 358 T€ deutlich reduziert. Nachdem die Jahre 2005 bis 2007 geprägt waren durch eine
hohe (und zunehmende) Auslastung der Maßnahmen der ARGE Job Center Stadt Pforzheim und
zusätzliche, finanziell bedeutende Programme der Europäischen Union oder des Bundes (z. B.
Initiative 50 plus – Silverstars, Gemeinschaftsinitiative Equal), gab es im Jahr 2008 eine geringere
Belegung der Maßnahmen durch die ARGE und nur im geringen Umfang zusätzliche Programme
(z. B. XENOS). Der Jahresüberschuss 2008 der Incinea GmbH konnte gegenüber dem Geschäftsjahr 2007 um 111 T€ auf 113 T€ gesteigert werden. Das Defizit des Eigenbetriebs Goldstadtbäder
hat sich in 2008 um 273 T€ auf insgesamt -2.674 T€ erhöht. Beim Südwestdeutschen Kammerorchester ist das Defizit um 11 T€ auf -49 T€ gestiegen.
Die in der Übersicht dargestellten städtischen Beteiligungen hatten zum 31.12.2008 eine Bilanzsumme von insgesamt 660.329 T€, davon waren 191.518 T€ Eigenkapital und 184.370 T€ Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Stadt hat die Beteiligungen im Berichtsjahr
mit insgesamt 10.847 T€ (bereinigt um den im WSP-Zuschuss enthaltenen Zuschuss an die PKM)
bezuschusst. In 2008 waren durchschnittlich 1.133 Arbeitnehmer beschäftigt.
- 10 -
Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen der Stadt Pforzheim
Beteiligungen und Eigenbetriebe
Anteil der
Stadt
JahresZuschuss
überschuss /
der Stadt
-fehlbetr.
Umsatzerlöse
T€
T€
T€
Bilanzsumme
Eigenkapital
T€
T€
Darlehensverbindlichkeiten
T€
Arbeitnehmer
1
Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und
Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung
100%
35
3
385
141
87
0
17
Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung
mbH Pforzheim
100%
1.038
-42
429
1.308
952
21
37
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH,
Trägergesellschaft
100%
421
-49
516
604
83
58
19
Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM)
100%
957
0
2.425
11.613
26
0
50
Incinea GmbH
100%
971
113
0
873
201
78
8
Stadtbau GmbH Pforzheim
99,2%
15.379
538
0
123.593
41.081
62.973
49
Ganztagesschule Pforzheim GmbH
60%
3.571
35
41
2.018
817
0
54
Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH
50%
2.011
86
295
937
250
104
129
Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L.
48%
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
1
SJR Betriebs GmbH
26%
1.631
65
1.348
492
89
0
25
65%
326
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG
182.558
10.097
0
197.559
104.330
34.063
Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH
mittelbar
3
3
0
72
68
0
0
OptiMal GmbH
mittelbar
163
-33
0
2.050
0
1.983
2
OptiMist Biogas GmbH
mittelbar
0
-3
0
31
24
0
2
Heizkraftwerk Pforzheim GmbH
mittelbar
39.819
636
0
20.105
6.467
3.128
7
49%
16.213
-869
0
6.978
332
0
245
0
0
81
623
51
0
7
264.770
10.580
5.520
368.997
154.858
102.408
978
45
SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG
Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH
27,5%
wesentliche Beteiligungen insgesamt:
Eigenbetrieb Goldstadtbäder Pforzheim
Eigenbetr.
1.591
-2.674
2.278
10.219
27
0
Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe
Eigenbetr.
11.863
-281
0
57.914
33.924
3.763
3
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
Eigenbetr.
23.886
-40
0
211.475
0
78.199
70
Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
Eigenbetr.
1.059
-5.418
5.474
11.724
2.709
0
37
38.399
-8.413
7.752
291.332
36.660
81.962
155
Gesamtsumme 2008:
303.169
2.167
13.272
660.329
191.518
184.370
1.133
Gesamtsumme 2007:
296.475
-1.778
10.459
652.146
193.297
180.098
1.120
Eigenbetriebe insgesamt:
1
Die hier aufgeführten Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen nur einen Teil der Verbindlichkeiten dar. Hinzu kommen i.d.R. weitere Verbindlichkeiten i.S.d. § 266 Handelsgesetzbuch
(z.B. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung).
Abschlussprüfer der städtischen Beteiligungen und Eigenbetriebe
Beteiligungen und
Eigenbetriebe
Betriebs-GmbH für die
Jugendbegegnungs- und
Jugendbildungsstätte der
Manfred Bader-Stiftung
Abschlussprüfer
Jahresabschluss
2006
Abschlussprüfer
Jahresabschluss
2007
Abschlussprüfer
Jahresabschluss
2008
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Gesellschaft für
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
Beschäftigung und berufliche
GmbH, Pforzheim
Eingliederung mbH
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Südwestdeutsches
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
Kammerorchester Pforzheim
GmbH, Pforzheim
GmbH, Trägergesellschaft
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Pforzheim Kongress- und
Marketing GmbH (PKM)
Link & Rotter Treuhand
GmbH, Pforzheim
Link & Rotter Treuhand
GmbH, Pforzheim
Link & Rotter Treuhand
GmbH, Pforzheim
Incinea GmbH
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Bauer - Dr. Schmidt - Merz
GmbH, Pforzheim
Stadtbau GmbH Pforzheim
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Ganztagesschule Pforzheim Digel, Hell & Partner GmbH, Digel, Hell & Partner GmbH, Digel, Hell & Partner GmbH,
GmbH
Pforzheim
Pforzheim
Pforzheim
Volkshochschule Pforzheim - Bauer - Dr. Schmidt - Merz
Enzkreis GmbH
GmbH, Pforzheim
Pforzheimer SportstättenBetriebs-GmbH i.L.
Brand + Mäschke
Wirtschaftsprüfer
Brand + Mäschke
Wirtschaftsprüfer
Digel, Hell & Partner GmbH, Digel, Hell & Partner GmbH,
Pforzheim
Pforzheim
SJR Betriebs GmbH
dhmp GmbH & Co. KG
Goldstadtbäder Pforzheim
Rechnungsprüfungsamt
Rechnungsprüfungsamt
Eigenbetrieb Wirtschaft und
Stadtmarketing Pforzheim
Rechnungsprüfungsamt
Rechnungsprüfungsamt
Eigenbetrieb
Stadtentwässerung
Pforzheim
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Mittelrheinische Treuhand
GmbH
Mittelrheinische Treuhand
GmbH
Eigenbetrieb Pforzheimer
Verkehrsbetriebe
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Ernst & Young AG
Ernst & Young AG
SWP Stadtwerke Pforzheim Dr. Fritz Kesel & Partner
GmbH & Co. KG
OHG, München
Ernst & Young AG
Ernst & Young AG
Stadtwerke Pforzheim
Verwaltungs GmbH
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Ernst & Young AG
Ernst & Young AG
OptiMal GmbH
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
OptiMist Biogas GmbH
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Heizkraftwerk Pforzheim
GmbH
Dr. Fritz Kesel & Partner
OHG, München
Ernst & Young AG
Ernst & Young AG
KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft
SVP Stadtverkehr Pforzheim
Aktiengesellschaft
GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Verkehrsverbund Pforzheim- Dr. Fritz Kesel & Partner
Enzkreis GmbH
OHG, München
RS Treuhand GmbH,
Karlsruhe
RS Treuhand GmbH,
Karlsruhe
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Einzeldarstellungen
2 Einzeldarstellung der Beteiligungsgesellschaften
2.1 Wesentliche Beteiligungen
Die 17 wesentlichen Beteiligungen der Stadt Pforzheim (s. Übersicht S. 11) sind zusammen mit
den vier Eigenbetrieben im Folgenden gemäß den Bestimmungen des § 105 Abs. 2 GemO ausführlich dargestellt.
- 13 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kupferdächle
2.1.1
Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und
Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Kallhardtstraße 31
75173 Pforzheim
07231/ 2 80 95 - 0
07231/ 2 80 95 - 29
[email protected]
www.kupferdaechle.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 03.12.1980 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 17.02.1982.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte
der Manfred Bader-Stiftung. Die Gesellschaft hat dabei den Zielsetzungen der Manfred BaderStiftung Rechnung zu tragen. Näheres ist durch Vereinbarung mit der Manfred Bader-Stiftung geregelt.
Zweck der Manfred Bader-Stiftung ist die Errichtung und der Betrieb einer konfessionell und parteipolitisch unabhängigen Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte mit sozialpädagogischer
Anleitung. Die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte soll der geistigen und musischen
Entwicklung und der Förderung handwerklicher Fertigkeiten von Jugendlichen dienen.
Die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte trägt den Namen „Jugendkulturtreff Kupferdächle“.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
25.565 €
(davon eingezahlt: 12.782 €)
Stadt Pforzheim:
25.565 €
= 100 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Detlef Wagner
- 15 -
Kupferdächle
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung
unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt übernimmt laufende Betriebs- sowie nicht gedeckte Programmkosten der Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte. Der Zuschuss für 2008 betrug 385.000 €. Nach Auszahlung
des Restzuschusses 2007 in 2008 in Höhe von 6.365 € und unter Berücksichtigung des erst im
Jahr 2009 ausgezahlten Restzuschusses 2008 in Höhe von 627 € ermittelte sich eine kassenwirksame Zahlung in 2008 von 390.738 €.
in €
Hhst. 1.4602.715000
2004
2005
2006
2007
2008
379.700
348.135
362.973
371.077
390.738
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Kontrakte mit der Stadt Pforzheim
Für den Zuschuss des Jahres 2008 wurde keine Budgetierungs-Vereinbarung getroffen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Regelmäßige Angebote
pro Woche 1
2004
2005
2006
2007
2008
Musik
Theater
Medien: Foto/ Film/ Kunst
2
Medien: Computer/ Internet
sonstiges
Kinder- und Jugendkunstschule
17
6
8
5
5,25
1
21
7
9
5
7
0
20
5
8
4
6
1
17
6
6
4
3
1
15
8
6
4
5
5
42,25
49
44
37
43
Gesamt
1
feste Gruppen, Projekte usw.
2
Das Internetcafé blieb trotz Schließung des Bereichs Computer/Internet 4 x wöchentlich geöffnet.
- 16 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Veranstaltungen
Kupferdächle
2004
2005
2006
2007
2008
Konzerte
Theater
Ausstellungen
sonstiges
46
29
6
12
62
14
4
11
47
20
4
11
41
13
4
17
43
17
6
23
Gesamt
93
91
82
75
89
2004
2005
2006
2007
2008
35
5
19
29
1
27
16
10
13
4
7
28
59
2
19
0
9
17
51
8
14
0
12
15
45
8
14
0
14
23
116
78
106
100
104
Workshops, Kurse
1
Musik
Theater
Medien: Foto/ Film/ Kunst
2
Medien: Computer/ Internet
sonstiges
Kinder- und Jugendkunstschule
Gesamt
1
Ab 2006 bei Musik inklusive School of Rock.
2
Ab 2005 Schließung des Bereichs Computer / Internet.
Angebote, Veranstaltungen, Kurse, etc.
140
120
100
80
60
40
20
0
Regelmäßige Angebote
Veranstaltungen
Workshops, Kurse
2004
2005
2006
2007
2008
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Jugendkulturtreff Kupferdächle 2008
Das Kupferdächle-Team kann wieder auf ein erfolgreiches
Jahr zurückblicken. Nach einem leichten Besucherrückgang
im Jahr 2007 wurde in diesem Jahr an das Rekordjahr 2006
angeknüpft. Im Jahr 2006 fanden bedingt durch das 25jährige Jubiläum viele Großveranstaltungen statt, die durch
einen gesonderten Zuschuss von dem Stifter Herrn Manfred
Bader mitfinanziert wurden. Umso erfreulicher ist es, dass
die Steigerung der Besucherzahlen im Jahr 2008 mit dem
normalen Budget und Arbeitsaufwand erreicht wurde. Insgesamt besuchten 20.500 junge Menschen das Kupferdächle.
Das Augenmerk wurde 2008 besonders auf Wochenendveranstaltungen gerichtet. Es fanden an
fast jedem Wochenende Konzerte, Theateraufführungen oder Workshops statt.
- 17 -
Kupferdächle
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Insgesamt gesehen ist das Haus mit seinem vielfältigen Programm weiterhin einer der wichtigsten
Orte für Jugendkultur in Pforzheim und der Region Nordschwarzwald und mit seiner kulturpädagogischen Ausrichtung einmalig. Es gibt nur wenige vergleichbare Häuser in Baden-Württemberg, die
ein ähnlich umfassendes Angebot und so einen großen Erfolg wie das Kupferdächle haben. Das
Haus ist mit seinen vielen Alleinstellungsmerkmalen ein Aushängeschild für die Stadt Pforzheim.
Programmangebot
Veranstaltungen
Im Jahr 2008 wurden 89 Veranstaltungen mit insgesamt 10.900 Besuchern
vom Kupferdächle selbst oder in Kooperation bzw. als Vermietung durchgeführt. Zum Konzept des Veranstaltungsprogramms gehört neben dem Angebot von jugendnahen Veranstaltungen am Wochenende vor allem auch die
aktive Einbeziehung der Jugendlichen in die Organisation und Durchführung
von Veranstaltungen. Jugendliche haben die Möglichkeit, ihre Ideen zusammen mit dem Kupferdächle zu verwirklichen.
Im Vordergrund des letzten Jahres standen zwei Festivals. In der ersten Jahreshälfte fand das Internationale Schülerbandfestival statt, bei dem neben den
Gruppen aus Pforzheim, dem Enzkreis, Freudenstadt und Calw auch junge
Bands aus der Partnerstadt Osijek, dem niederländischen Arnhem sowie eine
Band aus Mexiko auftraten.
In der zweiten Jahreshälfte fand im Rahmen der Themenwoche über Extremismus das 2-TageFestival „Laut gegen Nazis“ mit rund 500 jugendlichen Besuchern statt, das einige engagierte Jugendliche zusammen mit dem Kupferdächle auf die Beine stellten.
Auch gab es in diesem Jahr wieder Konzerte, bei denen namhafte Bands
aus ganz Deutschland im Kupferdächle auftraten, die oft in verschiedenen
Jugendszenen stecken und ihre Fans aus der ganzen Region und darüber
hinaus in die Kallhardtstraße 31 locken. Der Auftritt der Band „Ohrbooten“
war für viele Jugendlichen DAS Highlight des Jahres und ließ sie im brechend vollen Haus ausgelassen tanzen, feiern und gemeinsam die Musik
genießen.
Kulturpädagogisches Programm
Der Jugendkulturtreff Kupferdächle hat auch in diesem Jahr mit insgesamt rund 150 Angeboten ein umfangreiches kulturpädagogisches
Programm für Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren auf die Beine
gestellt. In den Bereichen Musik, Medien und Theater wurden zahlreiche Workshops, Projekte oder offene Gruppen angeboten. Ein
Schwerpunkt lag in diesem Jahr darin, durch unverbindliche Angebote
ein neues Zielpublikum zu erreichen. Im Rahmen der ArGe Kinderund Jugendkunst in Pforzheim wurde im Sommer das niederschwellige Angebot „Hall Of Fame – Graffiti–Writer gesucht“ ins Leben gerufen, bei dem Jugendliche einmal pro Woche spontan vorbeikommen
konnten und für eine geringe Teilnahmegebühr unter Anleitung eines
professionellen Graffiti-Künstlers kreativ werden konnten. Dieses Angebot wurde witterungsbedingt im Herbst durch einen Rap-Workshop
ersetzt, bei dem die Möglichkeit bestand, eigene Rap-Texte zu vertonen. Ergänzt wurde dieses Konzept durch offene Gruppen wie die offene Fotogruppe, die offene
Grafikwerkstatt, den Computerclub, die Plastikwerkstatt, Trickfilmstudio und Angebote in der Tonwerkstatt (ArGe Kinder- und Jugendkunst), bei denen die Möglichkeit bestand, jederzeit einzusteigen.
Das Jahr 2008 war zudem geprägt durch eine wachsende Zusammenarbeit mit Schulen. Für außerschulische Einrichtungen wird es zunehmend schwerer, längerfristige Angebote mit Jugendlichen durchzuführen, da Schule immer mehr Raum auch im Nachmittagsbereich einnimmt. Durch
die Ganztagesschulen, die Mittagsschule und den zunehmenden Lernstress haben Jugendliche
- 18 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kupferdächle
immer weniger Zeit und Lust, sich über die Schule hinaus zu engagieren. Somit stellt sich für Kultur- und Bildungsträger die grundsätzliche Frage, wie die Inhalte und Werte, die nur sie vermitteln
können, noch an die Jugendlichen herangetragen werden sollen.
In den letzten fünf Jahren hat sich die Themenwoche für Schulklassen
als sehr gutes Mittel erwiesen, kulturelle Inhalte an Schüler zu vermitteln und diese mit Themen des Alltags der Jugendlichen zu verknüpfen. Die Themenwoche mit dem Titel „Voll Extrem – Eine Woche über
politische, religiöse und soziale Extreme“ wurde ein großer Erfolg.
Insgesamt wurden 29 Veranstaltungen zum Mitmachen für Schüler
und Lehrer angeboten sowie zwei Theateraufführungen, eine Vernissage und das Festival „Laut gegen Nazis“.
Aber auch die einzelnen Bereiche arbeiteten über das Jahr hinweg
intensiv mit Schulklassen zusammen. Im Bereich Theater wurde dank
der Unterstützung des Jugendfonds ein Theaterprojekt mit der Inselschule ins Leben gerufen, aus dem sich für das Jahr 2009 bereits ein
neues Projekt entwickelt hat. Im Bereich Medien wurde beim Girls Day
mit Schulen kooperiert und ein Kunstprojekt mit der Justizvollzugsanstalt durchgeführt und im Bereich Musik fand das Projekt „School of
Rock“ statt, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Auch wenn sich eine deutliche Tendenz zur
Kooperation mit Schulen als Zukunftskonzept abzeichnet, werden weiterhin auch genügend kreative Freizeitangebote für Jugendliche angeboten. Hierbei soll das kulturpädagogische Programm
auch auf Ferienprogramme ausgedehnt werden.
Ausführlichere Darstellungen sowie detaillierte inhaltliche Entwicklungen sind dem Jahresbericht
2008 des Jugendkulturtreffs Kupferdächle zu entnehmen, der auch im Internet unter
www.kupferdaechle.de zu finden ist.
Leistungsdaten
Veranstaltungen
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 89 Veranstaltungen mit insgesamt 10.900 Besuchern (+22,5%) entweder vom Kupferdächle selbst
oder in Kooperation bzw. als Vermietung durchgeführt. Es fanden 43
Konzerte, 17 Theateraufführungen, sechs Ausstellungen und 23 sonstige Veranstaltungen statt. Unter die sonstigen Veranstaltungen fallen
fünf Poetry Slams, vier Filmvorführungen, vier Veranstaltungen zur
Fußballeuropameisterschaft, drei Singstar-Partys, ein Brunch beim
Schülerbandfestival, das Sommerfest, eine Hörspielpräsentation und die Eröffnung der Themenwoche.
Außerhalb des Hauses beteiligte sich das Kupferdächle an einer Kurzfilmnacht im Schlosshof, dem
Amateurtheaterwettbewerb im Stadttheater sowie bei einem Bandaustausch in der Partnerstadt
Osijek, bei dem die Kupferdächle-Band „Honeybrawl“ bei einem Sommerfestival in Kroatien auftreten durfte. Diese Veranstaltungen wurden statistisch nicht berücksichtigt.
Regelmäßige Gruppen/ Offene Treffs und Projekte
Im Jahr 2008 fanden insgesamt 43 Projekte und Gruppen (+16%) statt.
Am deutlichsten gesteigert hat sich von allen pädagogischen Bereichen
im Vergleich zum Vorjahr die Besucherzahl der Projekte und Gruppen
im Bereich Theater. Es fanden acht regelmäßige Angebote statt, vier
unter pädagogischer Betreuung und vier selbständige Gruppen. Im
Bereich Musik fanden vier pädagogisch betreute Musikprojekte statt.
Der Bandproberaum wurde von acht verschiedenen Bands an vier Tagen (acht Termine) in der Woche eigenständig genutzt. Der Bereich Medien bot zehn künstlerische
Projekte oder Gruppen an. Im Rahmen ArGe Kinder- und Jugendkunst Pforzheim wurden fünf re- 19 -
Kupferdächle
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
gelmäßige Angebote (offene Tonwerkstatt, Keramikkurs, offene Gruppe Graffiti, Plastikwerkstatt
und Trickfilmstudio) gemacht. Rechnet man alle wöchentlichen Besucher zusammen, ergibt sich
eine Gesamtbesucherzahl von rund 6000 Jugendlichen, die regelmäßig das pädagogische Angebot im Kupferdächle nutzen.
Kurse/ Workshops
Insgesamt wurden 104 Workshops und Kurse (+6,5%) angeboten. Unter „Sonstiges“ fallen
Workshops der Themenwoche sowie ein Bewerbertraining und ein Streetdance-Workshop. Insgesamt nahmen rund 1.630 Jugendliche (-17%) an Workshops teil.
Ausblick
Zu den Stärken des Kupferdächle gehört die stetige Einbeziehung der Jugendlichen bei der Weiterentwicklung des Hauses. Das Haus lebt durch seine jungen Besucher und durch die vielfältigen
Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen und durch unterschiedliche Methoden kreativ zu werden. Ebenso bedeutend ist das Gremium des Jugendauschusses, durch das die Mitbestimmung
der Jugendlichen im Haus immer gewährleistet ist.
Allerdings sind die Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen im Moment in starkem Wandel begriffen.
Für viele junge Menschen ist es normal geworden, eine „volle Arbeitswoche“ zu haben, bei der
keine Zeit für außerschulische Aktivitäten übrig bleibt. Die Folge ist ein verändertes Freizeitverhalten, das in Zukunft berücksichtigt werden muss.
Für Kultur- und Bildungsträger stellt sich allgemein die Frage, wie Inhalte und Werte, die nur durch
sie vermittelt werden können, noch an Jugendliche herangetragen werden können.
Einerseits muss im Kupferdächle darüber nachgedacht werden, wie außerschulische und schulische Bildung im Interesse der Jugendlichen weiter zusammenfinden können, um gezielte kulturpädagogische Förderung der Jugendlichen zu ermöglichen. Daher soll die Zusammenarbeit mit Schulen im kommenden Jahr weiter vorangetrieben werden. Das Kupferdächle arbeitet seit einigen
Jahren verstärkt mit Schulen aus Pforzheim und der Region zusammen, was sich als sehr zukunftsweisend herausgestellt hat.
Andererseits hat das Kupferdächle den Anspruch, ein attraktives Programm außerhalb der Schule
zu bieten. Kultur ist ein entscheidender Faktor für die Persönlichkeitsbildung im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes. Deshalb ist es für eine Stadt wie Pforzheim wichtig, dass ein außerschulischer Ort zur Verfügung steht, an dem persönlichkeitsbildende Erfahrungen durch kulturelles
Schaffen möglich sind. Im Kupferdächle können sich Jugendliche in kreativen Gruppen selbstverantwortlich organisieren oder an Kursen in den Bereichen Medien, Kunst, Theater und Musik teilnehmen. Ebenso besteht die Möglichkeit, Konzerte oder andere Veranstaltungen zu besuchen
oder selbst zu organisieren.
Durch das veränderte Freizeitverhalten und die wenig verbleibende Zeit unter der Woche müssen
die Angebote weiter auf Wochenenden und auf Ferien ausgeweitet werden. Außerdem soll den
Jugendlichen durch viele unverbindliche Angebote ermöglicht werden, ohne Zeitdruck oder Verbindlichkeiten aktiv zu werden.
(Quelle: Kupferdächle)
- 20 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kupferdächle
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
3
3
3
3
3
Pädagogisches Personal
5
5
5
5
5
Hauswart
1
1
1
1
1
Aushilfen
10
10
10
10
8
Beschäftigte insgesamt
19
19
19
19
17
2
2
2
2
2
Verwaltungspersonal
1
nachrichtlich:
- Zivildienstleistende
1
incl. Geschäftsführung (als Nebentätigkeit)
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
13
60
0
60
0
80
23
0
57
0
13
60
0
60
0
68
20
0
48
0
0
0
0
0
0
-12
-3
0
-9
0
Bilanzsumme
153
141
-12
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
85
26
7
52
87
26
55
6
2
0
48
-46
22
30
12
4
21
22
11
0
-1
-8
-1
-4
153
141
-12
Ausstehende Einlagen
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
Eigenkapital
Stammkapital
Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
- 21 -
Kupferdächle
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
31
424
455
35
438
473
22
411
433
21
432
453
4
14
18
13
27
40
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-73
-259
-11
-104
-447
-82
-270
-12
-107
-471
-47
-264
-12
-110
-433
-60
-284
-12
-102
-458
-9
-11
-1
-3
-24
-35
-6
0
3
-38
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
8
1
0
2
1
0
0
0
0
-5
1
0
-6
0
0
2
1
0
9
3
0
-4
-6
3
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
9
0
0
3
0
0
0
0
0
-4
0
0
-6
0
0
3
0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
9
3
0
-4
-6
3
366
385
385
400
19
0
Umsatzerlöse
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
Zuschuss Stadt Pforzheim
1
1
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
enthalten in Sonstige betriebliche Erträge
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
30,3
41,0
38,1
39,2
42,6
Eigenkapitalquote
%
63,6
65,2
55,4
55,6
61,7
Anlagendeckung I
%
210,0
157,9
145,3
141,7
145,0
Umsatzrentabilität
%
0,0
25,0
-32,5
29,0
8,6
Eigenkapitalrentabilität
%
0,0
6,7
-16,9
10,6
3,4
Gesamtkapitalrentabilität
%
0,0
4,4
-9,4
5,9
2,1
%
5,9
5,9
8,5
6,9
7,4
T€
14
21
-4
20
15
Aufwandsdeckung
Cash-Flow
1
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO. Das Erfordernis der 25-prozentigen Aufwandsdeckung durch Umsatzerlöse ist nicht gegeben, da die
Gesellschaft vor Inkrafttreten des GWR-ÄndG 1999 bestand und keine Hinwirkungspflicht nach Artikel 8 § 1 dieses Gesetzes besteht.
- 22 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
GBE
2.1.2
Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung
mbH Pforzheim
Bleichstraße 56 - 68
75173 Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
07231/ 39 34 00
07231/ 39 34 02
[email protected]
www.gbe-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 30.10.1989 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 04.06.2002.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Abbau vorhandener Defizite bei schwer vermittelbaren Arbeitslosen, die die (Re-)Integration in den geregelten Arbeitsprozess verhindern bzw. erschweren.
Zu diesem Zweck wird das Unternehmen arbeitslosen Personen Beschäftigungsmöglichkeiten bei
Dritten vermitteln und selbst (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigungsmöglichkeiten vorübergehend bereitstellen, sei es in Form von eigenen Beschäftigungsprojekten oder im Rahmen der
(wieder-) eingliederungsorientierten Arbeitnehmerüberlassung an Dritte. Hinzu kommt die Vermittlung von arbeitsweltlichen und beruflichen Informationen sowie die Durchführung von Trainingsund Qualifizierungsmaßnahmen für diesen Personenkreis, soweit es zur Klärung oder zur Verbesserung von beruflichen Perspektiven erforderlich ist.
Der Unternehmenszweck wird insbesondere verwirklicht durch das Angebot von (sozial-) pädagogischer Betreuung/Begleitung dieses Personenkreises, soweit soziale und/oder persönliche Konflikte oder Defizite dessen (Wieder-)Eingliederung in den geregelten Arbeitsprozess blockieren
bzw. erschweren.
Die o.g. Maßnahmen für arbeitslose Personen, insbesondere ihre Beschäftigung, sind in Umfang
und Dauer nur soweit zulässig, wie es der genannte Personenkreis benötigt, um den Anforderungen des geregelten Arbeitsprozesses gewachsen zu sein. Das Unternehmen beabsichtigt nicht,
über die Stammbelegschaft hinaus dauerhafte Arbeitsplätze zu schaffen. Ausnahmen sind im Einzelfall möglich, wenn beispielsweise Zeiten bis zum Rentenbezug o.ä. sinnvoll überbrückt werden
sollen oder wenn nachweislich gravierende Einschränkungen vorliegen, durch die Dauerarbeitslosigkeit, Dauersozialhilfebezug oder Dauerabhängigkeit von anderen öffentlichen Unterstützungsleistungen droht.
In den o.g. Angeboten des Unternehmens sollen gemäß den Zielen der Beschäftigungsförderung
(vgl. städtische Beilage N 28, Kap. 3, S. 4/5) neben sozial- auch beschäftigungspolitische Aspekte
berücksichtigt werden, vor allem um die lokale Beschäftigungssituation gemeinsam mit der Agentur
für Arbeit, den Kammern sowie anderen lokalen Akteuren nachhaltig und wenn möglich in Kooperation mit der Privatwirtschaft zu verbessern.
- 23 -
GBE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die Gesellschaft betreut drei Projektbereiche:
-
-
Beschäftigung, Qualifizierung und Vermittlung von Beziehern des Arbeitslosengeldes II der
Arge Job Center Stadt Pforzheim durch Arbeitsgelegenheiten gegen Mehraufwandsentschädigung nach § 16 SGB II und mit dem Instrument der zeitweisen Arbeitnehmerüberlassung an
private Unternehmen und die Stadt Pforzheim.
Arbeitsangebote der Streetworker an jugendliche Klienten mit Migrationshintergrund.
Ausbildungsplätze im Verbund mit Betrieben des ersten Arbeitsmarktes für junge Menschen
ohne / mit schlechtem Schulabschluss.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
25.565 €
Stadt Pforzheim:
25.565 €
=
100 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Bürgermeister Gert Hager, Vorsitzender
Stadträtin Monika Descharmes
Stadträtin Ellen Eberle
Stadtrat Florentin Goldmann (bis 28.01.2008)
Stadträtin Anneliese Graf (ab 29.01.2008)
Stadtrat Dr. Gerhard Hager
Andreas Hammer (Kommunaler Beauftragter für Beschäftigungsförderung)
Stadtrat Dr. Holger Isensee
Stadträtin Dr. Brigitte Langer-Glock
Rüdiger Staib
Stadträtin Renate Thon
Hans-Günter Engelsberger (Handwerkskammer Karlsruhe)
- beratend
Martin Keppler (IHK Nordschwarzwald) - beratend
Mathias Morlock (Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis)
- beratend
Hartmut Pleier (Agentur für Arbeit) (bis 09.10.2008) - beratend
Walter Reiber (Agentur für Arbeit) (ab 10.10.2008) - beratend
Geschäftsführung:
Markus Bossert
Gesamtbezüge der Geschäftsführung und der Mitglieder des Aufsichtsrates
Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Vergütung oder Aufwandsentschädigung.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
- 24 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
GBE
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss.
in €
2004
2005
2006
2007
2008
263.400
367.121
0
63.623
0
Hhst. 1.4392.620000
0
9.480
0
0
17.338
Hhst. 1.4392.715000
2.248.645
166.865
183.000
0
0
Hhst. 1.4392.718000
0
133.048
19.190
188.991
141.450
Hhst. 1.4820.691000
0
0
0
0
61.137
Hhst. 1.4820.718000
0
281.000
281.000
281.200
281.200
Hhst. 4.4100.405001
0
0
0
0
38.800
Hhst. 1.4392.178200
1
1
Bei den Einnahmen handelt es sich um zurückgezahlte Zuschüsse.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Kontrakte mit der Stadt Pforzheim
Die Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim erhält seit 1996
für die Jugendwerkstatt einen Pauschalzuschuss in Höhe von jährlich 281 T€.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Durchschnittliche Anzahl der
Projektteilnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
151
211
375
400
344
Übernahmen in reguläre
Beschäftigung
%
23,5
23,7
23,9
21,3
17,2
Abbrecher
%
9,4
39,7
27,6
26,6
32,7
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Wirtschaftsbericht
Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses 2008
Das Jahresergebnis hat sich mit dem Fehlbetrag von T€ 42 gegenüber dem positiven Ergebnis aus
dem Jahr 2007 mit T€ 358 deutlich verschlechtert.
Nachdem die Jahre 2005 bis 2007 geprägt waren durch eine hohe (und zunehmende) Auslastung
der Maßnahmen der ARGE Job Center Stadt Pforzheim und zusätzliche, finanziell bedeutende
Programme der Europäischen Union oder des Bundes (z. B. Initiative 50 plus – Silverstars, Ge- 25 -
GBE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
meinschaftsinitiative Equal), gab es im Jahr 2008 eine geringere Belegung der Maßnahmen durch
die ARGE und nur im geringen Umfang zusätzliche Programme (z. B. XENOS). Silverstars ging
über in eine Regelförderung der ARGE. Die Bemühungen um zusätzliche Fördermittel des Bundes
oder aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) oder die Beteiligung an Ausschreibungen der
Agentur für Arbeit – auch im Verbund mit anderen lokalen Trägern – waren bis jetzt nur wenig erfolgreich. Eine Ausnahme stellt das Modellvorhaben Soziale Stadt in den Sanierungsgebieten „Oststadt“ bzw. „Kaiser-Friedrich-Strasse“ dar.
Die Erwartung, dass wir u. a. auch zu Beginn der neuen Förderperiode des ESF von diesen Fördermitteln partizipieren könnten und auch die hohe Belegung der Maßnahmen der ARGE zu Beginn des Jahres 2008, hatte uns veranlasst mit den vorhandenen Ressourcen bzw. Mitarbeiter(innen) weiter zu arbeiten.
Ein paar statistische Angaben zu den Teilnehmerzahlen sollen die dem Jahresergebnis zugrunde
liegenden Arbeiten verdeutlichen:
• Durchschnittlich waren in der GBE 344 Personen in Maßnahmen (2007: 400; 2006: 375).
• Am 31.12.2008 waren 358 Personen in Maßnahmen (31.12.2007: 468, 31.12.2006: 508), nachdem wir am 31.5. zwischenzeitlich nur 285 Teilnehmende hatten.
• 787 Personen kamen zur GBE (2007: 929; 2006: 1.083).
• 276 Personen sind vorzeitig ausgeschieden (2007: 302; 2006: 261).
• 112 Personen haben sich bei der GBE mit dem Hintergrund einer Arbeitsaufnahme verabschiedet (2007: 180; 2006: 154).
Mit Silverstars und dem Job Picker plus hat die GBE seit langer Zeit wieder Maßnahmen durchgeführt, bei denen die Beschäftigung in den Gewerken und Dienstleistungsangeboten keine oder nur
eine nach geordnete oder gar keine Relevanz hat. Da dies ein allgemeiner Trend bei den Ausschreibungen und Förderprogrammen ist, stellt sich die GBE darauf ein.
Die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern von Beschäftigung, Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und den Beratungsstellen ist weiterhin sehr gut. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem
neuen Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt in der Zeppelinstrasse bewährt sich.
Lage des Unternehmens
Die Vermögenslage der Gesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen nicht verändert.
Unsere Finanzlage ermöglicht uns, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen.
Kurzfristige Liquiditätsüberschüsse wurden auf einem verzinslichen Tagesgeldkonto angelegt und
ermöglichten einen Zinsertrag von 3.600,- €.
Die Eigenkapitalquote der GBE liegt bei 72 %. Enthalten ist eine Betriebsmittelrücklage mit T€ 492,
die im Vorjahr für periodisch wiederkehrende Ausgaben (insbesondere Gehälter und Mieten) gebildet wurde.
Das Fremdkapital betrifft im Wesentlichen die Rückstellungen mit 16 % der Bilanzsumme. Rückstellungen wurden insbesondere für Verpflichtungen aus dem Personalbereich, wie Urlaub- und
Überstundenansprüche sowie für die Freistellungsphase der Altersteilzeit von 2 Mitarbeitern gebildet.
Die technische Ausstattung der Gewerke, der Fuhrpark und die Ausstattung mit EDV entsprechen
den aktuellen Anforderungen, so dass mit Ausnahme der anstehenden Weiterentwicklung oder
Neubeschaffung der Teilnehmerdatenbank keine weiteren größeren Investitionen anstehen.
Während die Umsätze aus Arbeitnehmerüberlassung um T€ 51 auf T€ 166 zurückgegangen sind,
konnten die Umsätze aus den Gewerken um T€ 160 auf T€ 869 gesteigert werden.
Der Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand incl. der Aufwendungen für bezogene
Leistungen) liegt mit T€ 654 über dem Vorjahr (T€ 596).
- 26 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
GBE
Unter Berücksichtigung des Materialeinsatzes der Gewerke, der Kosten für Büromaterial, Leasing,
Öffentlichkeitsarbeit, der Sicherheitskleidung für Teilnehmende, Sprachkurse und externe Qualifizierung für Teilnehmende hat die GBE über T€ 500 in Pforzheim und der Region investiert. Dazu
kommen nochmals über T€ 100, welche die GBE an die Stadt Pforzheim für Miete und Dienstleistungen wie die Gehaltsabrechnung oder die Betreuung der Telekommunikation bezahlt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um insgesamt 16,5 % zurückgegangen. Die Verminderung
der Zuschüsse um T€ 503 ist insbesondere durch die geringeren Teilnehmerzahlen bedingt.
Die Beschäftigungen von Mitarbeiter(innen) im Vorgriff auf eine erwartete Ausweitung der Aufträge
drückt sich in den um T€ 221 auf T€ 1.441 gestiegenen Kosten für die Gehälter der Stammbeschäftigten aus.
Bericht über die zukünftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken des Unternehmens
Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens
Die Maßnahme „Sprungbrett“ (für unter 25jährige) der ARGE Job Center bildet im Jahr 2009 die
Grundlage der Arbeit. Dabei ist es wichtig, dass diese Maßnahme auch weiterhin gut belegt ist. Der
Fortbestand der klassischen Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante auch im 2. Halbjahr ist ebenso wirtschaftlich von Bedeutung wie erfolgreiche Arbeitsmarktintegrationen im Projekt
„Silverstars“ (für über 50jährige), da dieses überwiegend aus den Vermittlungsprämien finanziert
wird.
Weitere Förderanträge oder Beteiligung an Ausschreibungen sind bereits im Laufen oder in Planung. Sie können zur Absicherung der Auftragssituation, auch über den Jahreswechsel hinweg,
dienen.
Risikobericht
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom Dezember 2007 ist der Bestand der ARGE
Job Center Stadt Pforzheim in der jetzigen Form für 2011 in Frage gestellt und damit wird sich die
Beauftragungssituation der GBE entscheidend verändern, nach dem aktuellen Stand der politischen Diskussion verschlechtern.
Stichwörter hierfür sind:
• Wegfall der sonstigen weiteren Leistungen aus dem SGB II,
• Ausschreibungspflicht auch für Arbeitsgelegenheiten,
• strengere Handhabung der „Zusätzlichkeit“ und des „öffentlichen Interesses“ bei den Einsatzstellen für Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung trotz des bestehenden Konsenses in Pforzheim.
Mit 52 % unserer Umsatzerlöse und Erträge im Jahr 2008 stellt die ARGE Job Center den Hauptauftraggeber dar. Im Jahr 2009 ist die Situation unverändert. Vor dem Hintergrund der anstehenden Reform der Trägerschaft der ARGEN spätestens zum 31.12.2010 steht die GBE vor der Herausforderung, ihre Finanzierung gleichmäßig auf mehrere Standbeine zu verteilen.
Dazu gibt es mehrere Optionen, z. B.
• Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des SGB III (Beteiligung an Ausschreibungen, Bildungsangebote gegen Bildungsgutschein),
• wieder verstärkte Beteiligung an ESF-Projekten und Bundesmodellen,
• Erschließung des Arbeitsfeldes Übergang Schule – Beruf,
• Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote im Rahmen der Sozialgesetzbücher VIII, IX und
XII,
• Etablierung einzelner Gewerke oder Dienstleistungsangebote für die dauerhafte Beschäftigung
von Personen, für die der reguläre Arbeitsmarkt (vorübergehend) nicht in Frage kommt.
Die notwendigen strukturellen Veränderungen, die für die o. g. Arbeitsfelder geschaffen werden
müssen, sind eine wichtige Aufgabe für die GBE im laufenden Jahr.
- 27 -
GBE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die GBE hat mit Unterstützung der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG ein RisikoManagement-System aufgebaut, das unter Einbeziehung der Leitungskräfte der GBE durch die
SWP vierteljährlich die aktuellen Risiken aufstellt und auswertet. Die Ergebnisse werden dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Die Liquiditätslage ist mehr als befriedigend; es sind keine Engpässe zu erwarten. Zur Absicherung
gegen ein Liquiditätsrisiko und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit wird die
Liquidität laufend überwacht.
Die GBE hat in 2008 ihr Mahnwesen wieder deutlich verbessert und auf das Niveau früherer Jahre
zurückgeführt.
Die Personalkosten sind der größte Kostenfaktor der GBE. Durch die Nutzung der arbeitsrechtlichen Möglichkeiten für die Befristung von Arbeitsverträgen, sowie die Beauftragung von Honorarkräften oder anderen Institutionen (z. B. Volkshochschule oder IHK für die Durchführung von Kursen) wollen wir weiterhin flexibel auf die Auftragsituation reagieren können.
Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten in der Bleichstrasse ist so gestaltet, dass auch Teilmietflächen kurzfristig gekündigt werden können.
Prognosebericht
Wir beurteilen die Entwicklung für das Jahr 2009 positiv. Die aktuelle Auslastung verspricht ein
ausgeglichenes Jahresergebnis.
Für das Jahr 2010 gehen wir von einer kontinuierlichen Beauftragung durch die ARGE Job Center
Stadt Pforzheim aus.
Durch die geringere Zahl an Teilnehmenden in den Gewerken bzw. durch deren individuelle Ausgangssituationen (überwiegend Jugendliche ohne Schulabschluss und / oder Berufsabschluss, mit
mehreren Vermittlungshemmnissen) ist davon auszugehen, dass die Deckungsbeiträge der Gewerke und Dienstleistungsangebote nicht erhöht werden können. Dies ist im Wirtschaftsplan für
2009 auch nicht vorgesehen.
Wie bereits im Allgemeinen Risikobericht angeführt ist die Weiterentwicklung von Dienstleistungen,
aber auch die Erschließung neuer Arbeitsfelder für den Bestand der GBE notwendig. Dies erfolgt in
enger Abstimmung mit der Stadt Pforzheim als Gesellschafterin und Auftraggeberin und unter Einbeziehung weiterer maßgeblicher Partner, wie den Kammern, der Agentur für Arbeit, der ARGE
Job Center und den lokalen Anbietern von arbeitsmarktpolitischen bzw. sozialen Dienstleistungen.
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Angestellte
1
Aushilfen
Beschäftigte insgesamt
1
incl. Geschäftsführung (bis 2006 als Nebentätigkeit)
- 28 -
2004
2005
2006
2007
2008
27
26
30
35
37
0
27
0
26
0
30
0
35
0
37
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
GBE
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen, Sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
231
3
228
0
1.130
7
271
1
270
0
1.034
12
40
-2
42
0
-96
5
688
0
435
3
560
0
462
3
-128
0
27
0
Bilanzsumme
1.364
1.308
-56
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
995
26
528
0
0
441
952
26
528
0
0
398
-43
0
0
0
0
-43
0
246
123
0
10
215
131
0
10
-31
8
0
1.364
1.308
-56
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Gewinnvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Bilanzgewinn
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
(Quelle: GBE mbH)
- 29 -
GBE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
926
0
3.522
4.448
1.038
0
2.942
3.980
790
0
3.137
3.927
908
0
3.891
4.799
112
0
-580
-468
248
0
-195
53
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-330
-2.948
-78
-738
-4.094
-384
-2.852
-75
-711
-4.022
-196
-3.132
-67
-532
-3.927
-112
-4.047
-64
-576
-4.799
-54
96
3
27
72
-188
280
-8
-179
-95
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
354
8
0
-42
4
-1
0
0
0
0
0
0
-396
-4
-1
-42
4
-1
362
-39
0
0
-401
-39
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
362
-4
0
-39
-3
0
0
0
0
0
0
0
-401
1
0
-39
-3
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
358
-42
0
0
-400
-42
Tafelladen Brötzingen
(Quelle: GBE mbH)
- 30 -
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
GBE
Zuschüsse
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
407
429
426
442
22
3
Hilfe zur Arbeit (auslaufend)
- Beschäftigungsprojekte
0
0
6
0
0
-6
0
0
0
0
0
0
- SGB XII
0
0
6
0
0
-6
Kommunale Beschäft.förderung
- Pauschalzuschuss
407
429
420
442
22
9
281
281
281
281
0
0
- Beschäft.projekte, Zeitverträge
126
148
139
161
22
9
2.801
2.185
2.629
3.341
-616
-444
1.940
1.616
2.581
2.652
-324
-965
12
118
48
55
106
70
849
451
0
634
-398
451
118
0
0
10
-118
0
- ABM (Jugendwerkstatt)
102
0
0
0
-102
0
- Erstattung Altersteilzeit
16
0
0
10
-16
0
Zuschuss Europ. Sozialfonds
121
140
70
88
19
70
Zuschuss Bund. f. Zivildienst
4
8
12
10
4
-4
3.451
2.762
3.137
3.891
-689
-375
Zuschuss Stadt Pforzheim
Zuschuss ARGE Jobcenter
- SGB II Fallpauschalen
- Kosten der Unterkunft
2
- Sonstiges 2
Zuschuss Agentur für Arbeit
Zuschüsse insgesamt 1
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
1
enthalten in Sonstige betriebliche Erträge
2
Im Ist 2007 "Silverstars" unter Sonstiges; im Ist 2008 sowie im Plan 2008 und im Plan 2009 "Silverstars" unter SGB II Fallpauschalen.
Hof vor der Metallwerkstatt
(Quelle: GBE mbH)
- 31 -
GBE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
13,2
10,9
11,2
16,9
20,7
Eigenkapitalquote
%
41,7
54,6
51,4
72,9
72,8
Anlagendeckung I
%
316,2
500,0
460,9
430,7
351,3
Umsatzrentabilität
%
1,5
15,7
19,0
38,7
-4,0
Eigenkapitalrentabilität
%
5,4
27,6
23,7
36,0
-4,4
Gesamtkapitalrentabilität
%
2,3
15,1
12,2
26,3
-3,1
%
33,4
32,6
23,3
22,6
25,8
T€
65
172
204
459
62
Aufwandsdeckung
Cash-Flow
1
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO. Das Erfordernis der 25-prozentigen Aufwandsdeckung durch Umsatzerlöse ist nicht gegeben, da die
Gesellschaft vor Inkrafttreten des GWR-ÄndG 1999 bestand und keine Hinwirkungspflicht nach Artikel 8 § 1 dieses Gesetzes besteht.
- 32 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWDKO
2.1.3
Südwestdeutsches Kammerorchester
Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft
Westliche Karl-Friedrich-Straße 257 a
75172 Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
07231/ 46 46 44
07231/ 46 46 43
[email protected]
www.swdko-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 01.01.1985 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 19.01.2005 unter Berücksichtigung der Änderungen durch Gesellschafterbeschluss vom
05.09.2007.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung die Förderung von Kunst und Kultur durch Trägerschaft und Betrieb des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
75.000 €
Stadt Pforzheim:
75.000 €
= 100 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Verwaltungsrat:
Bürgermeister Gert Hager, Vorsitzender
Dr. Isabel Greschat, stv. Vorsitzende
Stadtrat Axel Baumbusch
Dr. Gerhard Flöck (ab 17.06.2008)
Birgit Heit
Prof. Dr. Hartmut Löffler
Jens Mühleisen
Stadtrat Dr. Joachim Rösch
Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke
Armin Schmalfuß (bis 15.04.2008)
Stadtrat Gerhard Sonnet
Helga Woelk
Stadtrat Carsten von Zepelin
- 33 -
SWDKO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Geschäftsführung:
Andreas Herrmann
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates
Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB.
Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten keine Vergütung oder Aufwandsentschädigung.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss.
in €
Hhst. 1.3320.715000
2004
2005
2006
2007
2008
464.765
464.765
464.791
464.800
516.400
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
2004
2005
2006
2007
2008
Konzerte
Pforzheim
Baden-Württemberg
übrige Bundesländer
Ausland
insgesamt:
30
12
29
3
74
24
18
22
8
72
32
19
18
6
75
36
17
21
12
86
44
28
15
2
89
Rundfunk- und CD-Produktionen
14
13
23
18
15
Gesamtveranstaltungen/
Produktionen
88
85
98
104
104
Zuschuss Stadt Pforzheim
€
464.765
464.765
464.791
464.800
516.400
Zuschuss pro Veranstaltung
bzw. Produktion
€
5.281
5.468
4.743
4.469
4.965
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
- 34 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesamtveranstaltungen/
Produktionen
SWDKO
Zuschuss pro Veranstaltung bzw.
Produktion
100
6.000
80
5.000
60
4.000
40
€ 3.000
20
2.000
0
2004
2005
2006
2007
2008
1.000
0
Konzerte
Rundfunk- und CD-Produktionen
2004
2005
2006
2007
2008
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Entwicklung aus künstlerischer Sicht
Im Berichtsjahr bestritt das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim insgesamt 101 Veranstaltungen, die sich aus 89 Konzerten und 12 Rundfunk- und CD-Produktionen (gewichtet) zusammensetzten. Die Entwicklung der Anzahl der Konzertveranstaltungen und ihre örtliche Verteilung stellten sich wie folgt dar:
Gesamtübersicht
Konzerte insgesamt
- Pforzheim
- sonstiges Baden-Württemberg
- Deutschland / sonstige Bundesländer
- Ausland
Rundfunk- und CD-Produktionen
(gewichtet)
Gesamtsumme Veranstaltungen:
Jahr
1999
Konzerte 64
2000
59
2001
69
2002
60
2008
2007
2006
Prognose
2009
89
44
28
15
2
15
86
36
17
21
12
18
75
32
19
18
6
23
87
29
18
35
5
9
104
104
98
96
2003
60
2004
74
2005
72
2006
75
2007
86
2008
89
Entwicklung Konzertanzahl
90
80
70
60
50
Konzerte
40
30
20
10
0
Konzerte
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Jahr
- 35 -
SWDKO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Aus den Abonnementkonzerten im Kalenderjahr 2008 sind drei Veranstaltungen besonders hervorzuheben: Das Konzert am 02.03.2008 belebte eine musikalische Praxis des 18. Jahrhunderts:
So wie einst der berühmte Geiger und Impresario Salomon seine Orchesterkonzerte in London als
Primarius leitete, führte auch Gastleiter Florian Donderer das Südwestdeutsche Kammerorchester
Pforzheim in diesem Konzert vom Konzertmeisterpult aus. Das künstlerische Ergebnis wurde von
Publikum und Presse gleichermaßen als überzeugender Erfolg gefeiert. Im Konzert am 15.06.2008
war die Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen: Zu Gast war die Tänzerin Nina Corti, die
schon bei ihrem ersten Auftritt mit dem Kammerorchester sechs Jahre zuvor das Publikum der
Goldstadt in Begeisterung versetzt hatte. Premiere hatte diesmal das neue, gemeinsam entwickelte Programm „So tanzt Europa“ unter der Leitung von Chefdirigent Sebastian Tewinkel. Handelte
es sich 2002 um ein rein spanisches Programm, so zeigte Nina Corti diesmal, dass sie bei jeder
klassischen Musik die folkloristischen Wurzeln heraustanzen kann. So wurde auch bekannte und
vertraute Musik neu erlebbar, erhielt frische Konturen und eine ganz eigene Spannung. Am
16.11.2008 präsentierte sich das Kammerorchester schließlich in großer Besetzung von fast vierzig
Musikern mit „Beethoven pur“, nämlich der 7. Sinfonie und dem Violinkonzert (Solistin: Mirijam
Contzen). Dass ein solches, ins Sinfonische zielende Programm trotz der zahlreichen notwendigen
Gastmusiker finanziell vertretbar sein kann, zeigte die weit überdurchschnittliche Auslastung des
Konzertes (+ 30% mehr Zuhörer als im Durchschnitt) und die zusätzliche Spende eines Unternehmers in Höhe von 5.000 EUR, die durch das groß besetzte und überzeugend dargebotene Programm motiviert wurde.
Die musikalischen Aktivitäten des Kammerorchesters in Pforzheim stiegen in der Zahl (44)
gegenüber dem Vorjahr (36) nochmals an. Zu ihnen zählten die traditionellen Stadtteilkonzerte, das
Sonderkonzert des Fördervereins, die „Begegnung im Stadtgarten“, und die Teilnahme am erstmals veranstalteten „Goldenen Wochenende“. Zur Gedenkveranstaltung zum 100. Geburtstag von
Dr. Walter Witzenmann leistete das Orchester mit der musikalischen Umrahmung ebenso seinen
Beitrag wie zum „Brötzinger Samstag“, zur Pforzheimer Kulturnacht und zum überregional viel beachteten 20er-Jahre-Festival der Stadt Pforzheim.
Das seit einigen Jahren deutlich verstärkte Angebot des Kammerorchesters im Kinder- und
Jugendbereich wurde aufgrund der großen Resonanz und der weiter steigenden Nachfrage auch
im Jahr 2008 fortgesetzt. Dazu gehören die moderierten Veranstaltungen für Grundschulklassen
unter dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“, das Angebot, bei dem das Kammerorchester mit einer
kompletten Probe für ein Abonnementkonzert selbst in die Schulen geht, oder die Einbeziehung
der Gesangsklasse der Jugendmusikschule Pforzheim in das Projekt für die „Kulturnacht“.
Daneben wurden pädagogisch akzentuierte Projekte im baden-württembergischen Hochschulbereich realisiert, so in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Stuttgart (Bachs „Johannespassion“ unter der Leitung von Chorleitungsstudierenden) und der Musikhochschule Freiburg (Arbeitsphase mit Konzert im Rahmen der Dirigentenausbildung).
Auch im Jahr 2008 war das Kammerorchester als kultureller Botschafter, Werbe- und Imageträger
der Stadt Pforzheim und des Landes Baden-Württemberg unterwegs - mit seinen Auftritten in
Baden-Württemberg, in Deutschland und im Ausland. Zu den wichtigsten Gastspielorten zählten im Jahr 2008 u.a. erstmals das Festspielhaus Baden-Baden, erneut die Philharmonien in Berlin
und München, das Bremer Konzerthaus Glocke, die Liederhalle Stuttgart, die „Sala Verdi“ in Mailand und das Rokokotheater Schwetzingen. Festivalpräsenz zeigte das Kammerorchester u.a.
beim Hohenloher Kultursommer, bei den Maulbronner Klosterkonzerten, beim „Musikzauber Franken“, beim Schwetzinger Mozart-Fest und erstmals beim Festival „Rossini in Wildbad“. Hier bewährte sich das „Südwestdeutsche“ auch als Opernorchester und bestritt am 04.07.2008 die durch
Deutschlandradio Kultur live übertragene Premiere von Pacinis "Don Giovanni" im historischen
Königlichen Kurtheater. Da auch zwei weitere Aufführungen rasch ausverkauft waren, wurde eine
Zusatzvorstellung angesetzt.
International bekannte Solisten, mit denen das Kammerorchester im Jahr 2008 zusammenarbeitete, waren u.a. Nina Corti (Tanz), Martin Spangenberg (Klarinette), Cyprien Katsaris (Klavier),
Jana Boušková (Harfe), Bernd Glemser (Klavier), Gabór Boldoczki (Trompete), Cheryl Studer (Gesang) und Dieter Klöcker (Klarinette). Traditionell lädt das Orchester auch herausragende jüngere
Solisten ein, die durch Wettbewerbsgewinne auf sich aufmerksam gemacht haben und zu großen
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWDKO
Karrierehoffnungen berechtigen. So waren 2008 z.B. Maximilian Hornung (Violoncello) und
Christina Landshamer (Gesang) zu Gast.
Im Jahr 2009 stehen u.a. Auftritte in Frankfurt (Alte Oper), Leipzig (Gewandhaus), Hamburg (Musikhalle), Dortmund (Konzerthaus) und Augsburg (Goldener Saal) auf dem Programm, außerdem
in den Schlössern Schwetzingen und Weikersheim, im Kaisersaal Ottobeuren, beim Int. Kammermusikfestival Eckelshausener Musiktage, in Belgien, Österreich, der Schweiz und Spanien.
Im Bereich der Tonaufnahmen wurden im Jahr 2008 folgende Produktionen realisiert:
CD-Produktionen:
• Carl Philipp Emanuel Bach: Lukas-Passion (1787) aus dem Archiv der Singakademie zu Berlin
(Capriccio/Bayerischer Rundfunk), EuropaChorAkademie, Leitung: Prof. Joshard Daus (Fortsetzung der Produktion)
• Arien für Sopran und konzertierende Klarinette (ORFEO), Solisten: Christina Landshamer, Sopran; Dieter Klöcker, Klarinette; Leitung: Sebastian Tewinkel
• Giovanni Pacini: „Don Giovanni“ (Naxos), Opernproduktion im Rahmen des Festivals „Rossini in
Wildbad“, Leitung: Daniele Ferrari
• Konzerte für Klarinette und Orchester (Henri Jacques De Croes – Ersteinspielung – und Wolfgang Amadeus Mozart (aliud Records), Solist: Vlad Weverbergh, Leitung: Sebastian Tewinkel)
• Victor Herbert: Musik für Violoncello und Streicher, Solist: Maximilian Hornung, Leitung:
Sebastian Tewinkel (1. Teil)
Rundfunk- und Fernsehproduktionen:
• DeutschlandRadio Kultur: Live-Übertragung der Premiere der Oper „Don Giovanni“ von Giovanni Pacini im Rahmen des Festivals „Rossini in Wildbad“
• ZDF: Mitwirkung bei der Fernsehproduktion „Götterfunken“ im Kloster Maulbronn (Ausstrahlung
der Sendung als „ZDF-Weihnachts-Special“ am 25.12.2008)
• Die regelmäßige Recherche bei den Rundfunksendern und im Internet ergab, dass auch im
Jahr 2008 die CD-Aufnahmen und Hörfunkproduktionen des Kammerorchesters in den Programmen in- und ausländischer Sender (u.a. SWR, WDR, Bayerischer Rundfunk, HR, NDR,
DeutschlandRadio, Radio Swiss Classic, Klassik Radio) hervorragend präsent waren. Die Sendungen werden, soweit recherchiert, auch in der Veranstaltungsvorschau auf der Internetseite
des Kammerorchesters aufgeführt.
Im Bereich Personal gab es im Berichtsjahr folgende Veränderungen: Beim künstlerischen Personal lief zum 31.10.2008 eine Altersteilzeitvereinbarung durch Eintritt in den Ruhestand aus. Zum
Bericht 2007 ist nachzutragen, dass am 01.05.2007 eine weitere Altersteilzeitvereinbarung begann,
die im Jahr 2008 (Vollzeitarbeitsphase) andauerte. Die Stelle „Koordinierte/r Konzertmeister/in“
wurde zum 01.01.2009 neu besetzt. Im Bereich der Geschäftsstelle (1 Vollzeitstelle Geschäftsführer und 1,83 Stellen, verteilt auf drei Teilzeitkräfte) gab es gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen.
Entwicklung aus wirtschaftlicher Sicht
Wie oben näher dargestellt, hält die positive künstlerische Entwicklung des Kammerorchesters
weiterhin an. Die wirtschaftliche Situation blieb im Geschäftsjahr 2008 dagegen wie in den Vorjahren außerordentlich schwierig. Das Jahr schließt mit einem Fehlbetrag von 49 T€ ab.
Die Ertragslage der Gesellschaft hat sich mit einer Betriebsleistung von 1.484 T€ gegenüber den
Vorjahren (2007: 1.430 T€, 2006: 1.400 T€) zunächst prinzipiell verbessert:
Im Bereich der Zuschüsse der Gesellschafterin Stadt Pforzheim wurde nach den Kürzungen in
den Jahren 2004-2007 der Betrag ab dem Jahr 2008 wieder auf die ursprüngliche Höhe angehoben und gleichzeitig erstmals im Voraus für drei Jahre beschlossen. Die seit dem Jahr 2004 ebenfalls reduzierten Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg blieben im Jahr 2008 dagegen unverändert.
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SWDKO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Entwicklung der unmittelbaren öffentlichen Zuschüsse 1999-2008 (in T€)
Jahr
Stadt
Land
Summe
1999
478
411
890
2000
478
375
854
2001
516
375
892
2002
516
516
1033
2003
516
524
1040
2004
465
474
939
2005
465
471
936
2006
465
471
936
2007
465
474
939
2008
516
474
990
Entwicklung öffentliche Zuschüsse
1200
1000
800
Zuschüsse in TEUR 600
Land
Stadt
400
200
0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Jahr
Auch die Konsolidierungsbemühungen des Kammerorchesters, deren konsequente Umsetzung
das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Pforzheim in seinem Prüfungsbericht für die Jahre 20052007 bestätigt hat, konnten im Jahr 2008 prinzipiell fortgesetzt werden.
Die Umsatzerlöse (2006: 360 T€) erreichten mit 421 T€ ungefähr den Stand des Jahres 2007
(424 T€).
Gesteigert werden konnten hier die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten für die
Abonnementkonzerte (2007: 83 T€, 2008: 92 T€), zum einen durch die Anhebung der Eintrittspreise, zum anderen durch einen wachsenden Besucherzuspruch.
Die Erlöse aus Konzerthonoraren (295 T€) entsprechen zwar dem Vorjahr, konnten entgegen der
Planung aber nicht gesteigert werden. Dies spiegelt die anhaltend schwierige Situation am Markt
wider – und die Tatsache, dass die Veranstalter selbst in ihren Möglichkeiten zum größten Teil von
Zuschüssen der öffentlichen Hand abhängig sind.
Deutlich zurück gingen die Honorare aus Tonträgeraufnahmen (22 T€), die im Vorjahr überdurchschnittlich angestiegen waren (2007: 35 T€, 2006: 24 T€).
Die Erträge aus Spenden und Sponsoring wiederum konnten erfreulicherweise weiter gesteigert
werden (2006: 17 T€, 2007: 30 T€, 2008: 36 T€).
Ein besseres Jahresergebnis wurde trotz der generell positiven Entwicklungen im Ertragsbereich
durch einen insgesamt deutlichen Anstieg auf der Ausgabenseite verhindert:
Während die Kosten im Bereich der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Sachkosten) mit
190 T€ gegenüber dem Vorjahr (204 T€) sogar um 14 T€ zurückgingen, sind sie insbesondere bei
den Personalaufwendungen stark angestiegen. Die Personalkosten erhöhten sich (incl. aller Sozialabgaben) von 1.041 T€ um den Betrag von 71 T€ auf 1.112 T€.
Ursächlich dafür ist in erster Linie die Rückkehr eines Orchestermitgliedes nach längerer Krankheitszeit ab dem 28.01.2008 (im Jahr 2007 waren diese Personalkosten nach Ablauf der Lohnfortzahlung eingespart worden).
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWDKO
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen konnten bei den Honoraren für die sog. Orchesteraushilfen (Vertretungen für Vakanzen und Krankheitsfälle) trotz Rückkehr des langzeitkranken
Orchestermitgliedes nicht wie geplant gesenkt werden, da überdurchschnittlich viele kurzzeitige
Krankheitsfälle Vertretungen erforderlich machten. So blieb diese Ausgabenposition im Jahr 2008
mit 45 T€ vergleichbar hoch wie im Vorjahr (2007: 45 T€, 2006: 35 T€).
Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft
Nachdem alle Orchesterangehörigen während der Zuschusskürzungen in den Jahren 2004 bis
2008 außer auf Gehaltsanteile auch auf Tariferhöhungen verzichtet hatten, wurde das Kammerorchester ab dem Jahr 2009 entsprechend den Tarifverträgen wieder in die aktuellen Tarifanpassungen im öffentlichen Dienst einbezogen. Dadurch erhöhen sich die jährlichen Personalkosten um
76 T€. Die Stadt Pforzheim beabsichtigt daher, ihren Zuschuss an das Kammerorchester für die
Jahre 2009 und 2010 um den Betrag von 38 T€ anzuheben. Ein entsprechender Antrag wurde von
Kultur- und Finanzausschuss des Gemeinderates bereits befürwortet.
Der Zuschuss des Landes Baden-Württemberg dagegen wird im Jahr 2009 nach dem geltenden
Zuschussberechnungsmodell nur um 10 T€ steigen. Die Basis der Zuschussberechnung beim
Land bleibt nach Aussagen des zuständigen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
vorerst unverändert. Verwiesen wird auf mögliche Ergebnisse der Kunstkommission des Landes,
die zur Zeit Vorschläge für die zukünftige Gestaltung der Kunstpolitik und Kunstförderung erarbeitet.
Die für 2009 verbleibende Deckungslücke von 28 T€ muss durch bereits beantragte Drittmittel oder
aus eigenen Erträgen des Kammerorchesters abgedeckt werden. Dies kann durch die nach derzeitigem Vertragsstand abzusehenden, höheren Umsatzerlöse aus Konzerten erfolgen. Im Jahr 2010
wird der Landeszuschuss nach dem geltenden Berechnungsmodell dann um 44 T€ höher liegen
als im Jahr 2008, so dass 2010 die Deckungslücke vollständig geschlossen werden kann.
Die Erwartungen für die weitere Entwicklung der Umsatzerlöse sind in erster Linie von Zahl und
Ertrag der Konzertveranstaltungen und der Tonträgerproduktionen abhängig. Die Planung für das
Jahr 2009 weist nach derzeitigem Stand mit einer Zahl von 87 vertraglich fixierten bzw. angebahnten Konzerten und 9 Funk- und Tonträgerproduktionen (gewichtet) eine Gesamtzahl von 96 Veranstaltungen auf. Die Zahl liegt zwar derzeit noch unter derjenigen des Berichtsjahres, der voraussichtliche Umsatzerlös im Konzertbereich 2009 beträgt aber durch einen schon jetzt höheren Anteil
an sehr gut dotierten Konzerten („Götterfunken“-Tournee mit 14 Konzerten im 1. Quartal 2009)
nach aktuellem Auslastungsstand 392 T€ (2008: 295 T€).
Inwieweit die aktuelle Wirtschaftskrise im Falle des Kammerorchesters Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Sponsoringeinnahmen haben wird, muss abgewartet werden, da die Entscheidungen der Unternehmen jährlich neu fallen. Um so notwendiger wird die weitere Unterstützung des Kammerorchesters durch den Förderverein und durch private Spenden sein; entsprechende Anstrengungen dürfen nicht nachlassen.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Um die aktuellen politischen Rahmenbedingungen des Kammerorchesters in der Trägerstadt
Pforzheim zu umreißen, darf zunächst auf die bereits im Vorjahresbericht beschriebenen positiven
Entscheidungen des Gemeinderates im Jahr 2007 über die Stammkapitalerhöhung, die Wiederanhebung des Zuschusses und die erstmalige Beschlussfassung über drei Jahre im Voraus Bezug
genommen werden. Sie ist Beleg für
• den in den letzten Jahren erworbenen politischen Rückhalt des Orchesters im Gemeinderat ,
• die Anerkennung der künstlerischen Qualität des Orchesters, seiner Bedeutung als „unverzichtbarer Eckpfeiler“ des Pforzheimer Kulturlebens, der eigenen Bemühungen des Orchesters
um eine wirtschaftliche Stabilisierung und des Gehaltsverzichts aller Beschäftigten, und
• eine positive Signalwirkung an bisherige und potentielle Gönner, Spender und Sponsoren in
dem Sinne, dass auch die öffentliche Hand sich ihrer Verantwortung für das Orchester und das
Kulturleben der Stadt (inzwischen „harter Standortfaktor“) bewusst ist.
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SWDKO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Betrachtet man die Entwicklung der Einnahmen aus Umsatzerlösen über mehrere Jahre, wird
deutlich, dass der in steter Bewegung befindliche Konzertmarkt trotz der anhaltend schwierigen
Situation (finanzielle Lage der Veranstalter, starke Konkurrenz unter den Konzertorchestern) auch
Chancen bietet. So konnten als Folge der sehr erfolgreichen CD-Produktion „Götterfunken“ (die
Ende 2007 auf Anhieb auf den 2. Platz der deutschen Klassik-Charts kam und dann fünfzehn Monate lang unter den „Top 20“ blieb) eine Fernsehproduktion für das ZDF und eine Tournee mit 14
gut dotierten Konzerten in großen deutschen Konzertsälen akquiriert werden. Durch dieses Projekt
werden die Umsatzerlöse von 421 T€ im Berichtsjahr voraussichtlich auf über 500 T€ in 2009 steigen können.
Entwicklung der Umsatzerlöse 2002-2008 (in T€)
Jahr
Betrag
2002
438
2003
367
2004
444
2005
410
2006
360
2007
424
2008
421
Ein bleibendes Risiko für die Entwicklung der Gesellschaft liegt bei den Personalkosten. Bereits
im Vorjahresbericht wurde die Frage hervorgehoben, inwieweit beim Wegfall von Personalkosteneinsparungen (aufgrund von Vakanzen und Langzeitkrankheitsfällen) die wieder angestiegenen
öffentlichen Zuschüsse und die Umsatzsteigerungen für eine deutliche wirtschaftliche Stabilisierung ausreichen. Das Berichtsjahr 2008 hat mit einer entsprechenden Entwicklung (Personalkosten
+71 T€) gezeigt, dass diese Gefahr weiter besteht. Trotz einer verbesserten Ertragslage ergab sich
letztlich durch die Personalkostenentwicklung erneut ein hoher Fehlbetrag, der zu einer weiteren
Reduzierung des Gewinnvortrags von 57 T€ auf 8 T€ geführt hat. Damit hat sich das Eigenkapital
der Gesellschaft von 132 T€ im Vorjahr auf nunmehr 83 T€ (Stammkapital 75 T€ und verbleibender
Gewinnvortrag 8 T€) deutlich reduziert, die Gefahr einer Überschuldung hat sich weiter verschärft.
Nach heutigem Stand werden sich für das Jahr 2009 nochmals verringerte Personalkosten dadurch ergeben, dass ab dem 01.05.2009 bzw. 01.09.2009 zwei Musikerstellen vakant sein werden,
von denen allerdings zur Sicherung der Orchesterqualität zumindest eine schnellstmöglich wiederbesetzt werden muss. Im Jahr 2010 (Beginn einer Altersteilzeit-Freizeitphase) wird bei den Personalkosten durch die Erstattungszahlungen der Agentur für Arbeit eine einmalige finanzielle Entspannung eintreten, die als Sondereffekt aber nicht von Dauer ist.
So wird das Gelingen der notwendigen finanziellen Gegensteuerung vorrangig von der Entwicklung
der Umsatzerlöse und der Erträge aus Spenden, Sponsoring und weiteren Mitteln abhängig sein.
Die derzeit mittelfristig gefährdete Bestandssicherung der Gesellschaft wird trotz aller entsprechenden Bemühungen weiterhin existenziell von der Entwicklung der öffentlichen Zuschüsse abhängig sein. Die Einsparpotentiale bei den Sachkosten sind „ausgereizt“: Die entsprechenden Budgetpositionen wurden in den vergangenen Jahren nicht erhöht, obwohl kaum beeinflussbare Kostensteigerungen (z. B. Strom und Heizung, GEMA, Notenleihgebühren) und Kosten
aus gesetzlichen Verpflichtungen (Mehrwertsteuer, Künstlersozialabgabe, ZVK-Umlagen etc.) aufzufangen waren.
Auch wenn der Zuschuss des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2010 nach derzeitiger Berechnung voraussichtlich bei dem erhöhten Betrag von 518 T€ liegen wird, wird die Stadt Pforzheim
(die Zustimmung des Gemeinderates vorausgesetzt) mit dem Betrag von 554 T€ den deutlich höheren Zuschussbeitrag leisten. Daher wird auch die künftige Entwicklung der Orchesterfinanzierung des Landes mitentscheidend sein, um - gemeinsam mit den Anstrengungen des Orchesters
um eine Verbesserung der Ertragslage - den Fortbestand des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim auch über das 60. Jahr seines Wirkens hinaus zu sichern.
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWDKO
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
1
Kaufm. Angestellte
2
Orchestermitglieder
Beschäftigte insgesamt
1
incl. Geschäftsführung
2
incl. Künstlerischer Leitung
2004
2005
2006
2007
2008
4
15
19
4
15
19
4
14
18
4
15
19
4
15
19
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Gebäude
Sachanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
398
1
376
21
237
176
60
0
1
0
387
0
368
19
217
161
55
0
1
0
-11
-1
-8
-2
-20
-15
-5
0
0
0
Bilanzsumme
635
604
-31
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Gewinnvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
132
75
95
-38
100
354
49
83
75
57
-49
98
369
54
-49
0
-38
-11
-2
15
5
Bilanzsumme
635
604
-31
- 41 -
SWDKO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
424
0
1.006
1.430
421
0
1.063
1.484
506
0
1.077
1.583
545
0
1.144
1.689
-3
0
57
54
-85
0
-14
-99
-204
-1.041
-11
-205
-1.461
-216
-1.112
-11
-190
-1.529
-148
-1.235
-9
-187
-1.579
-206
-1.311
-9
-160
-1.686
-12
-71
0
15
-68
-68
123
-2
-3
50
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-31
0
-7
-45
0
-4
4
0
-4
3
0
-3
-14
0
3
-49
0
0
-38
-49
0
0
-11
-49
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
-38
0
0
-49
0
0
0
0
0
0
0
0
-11
0
0
-49
0
Jahresüberschuss/fehlbetrag
-38
-49
0
0
-11
-49
Zuschuss Stadt Pforzheim
465
516
516
554
51
0
Zuschuss Land B.-W.
Zuschuss Deutscher Musikrat
474
2
474
0
474
1
484
1
0
-2
0
-1
Zuschüsse insgesamt 1
941
990
991
1.039
49
-1
Materialaufwand incl. Honorare
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
1
enthalten in Sonstige betriebliche Erträge
(Quelle: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim)
- 42 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWDKO
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
65,4
61,5
58,6
62,7
64,1
Eigenkapitalquote
%
51,4
36,5
17,4
20,8
13,7
Anlagendeckung I
%
78,6
59,3
29,7
33,2
21,4
Umsatzrentabilität
%
-13,7
-20,0
-33,6
-9,0
-11,6
Eigenkapitalrentabilität
%
-18,8
-33,9
-100,0
-28,8
-59,0
Gesamtkapitalrentabilität
%
-9,2
-11,5
-16,6
-4,9
-7,5
%
28,7
26,7
23,7
28,9
27,5
T€
-52
-73
-82
-50
-35
Aufwandsdeckung
Cash-Flow
1
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO. Das Erfordernis der 25-prozentigen Aufwandsdeckung durch Umsatzerlöse ist nicht gegeben, da die
Gesellschaft vor Inkrafttreten des GWR-ÄndG 1999 bestand und keine Hinwirkungspflicht nach Artikel 8 § 1 dieses Gesetzes besteht.
Konzert in großer Besetzung im Festspielhaus Baden-Baden
(Quelle: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim)
- 43 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
PKM
2.1.4
Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM)
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Am Waisenhausplatz 1 - 3
75172 Pforzheim
07231/ 1 45 45 - 0
07231/ 1 45 45 - 45
[email protected]
www.pkm.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 08.08.1984 gegründet. Eine Neustrukturierung und -firmierung erfolgte
im Jahr 1996. Bis 2004 wurden die Anteile an der Gesellschaft von der Pforzheimer Reisebüro
GmbH gehalten. Im Zeitraum vom 19.08.2004 bis 31.12.2006 hat die Stadt Pforzheim 100 % der
Anteile an der Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM) direkt gehalten.
Im Rahmen der Ausgliederung des Geschäftsbereichs Touristik/Marketing aus der PKM und dessen Zuordnung zum Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) ab dem
01.01.2007 wurde der Gesellschaftsvertrag am 21.12.2006 neu gefasst und zuletzt geändert durch
Gesellschafterbeschluss vom 21.11.2007.
Mit Wirkung vom 01.01.2007 hält die Stadt Pforzheim 100 % der Anteile an der PKM über den
Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP).
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung der Betrieb
des CongressCentrums Pforzheim und sonstiger Einrichtungen der Stadt Pforzheim zur Durchführung von Veranstaltungen aller Art sowie die mietweise und sonstige Überlassung an Dritte zu
diesem Zweck.
Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die den Gesellschaftszweck
fördern. Sie kann sich hierbei anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche
Unternehmen sowie Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben oder pachten.
Die Gesellschaft arbeitet mit der Stadt Pforzheim, insbesondere dem Eigenbetrieb Wirtschaft und
Stadtmarketing Pforzheim, im Sinne eines einheitlichen und abgestimmten Stadtmarketings eng
und vertrauensvoll zusammen und ist gegenüber der Stadt Pforzheim zu regelmäßiger und umfassender wechselseitiger Information und zur Abstimmung der Aktivitäten verpflichtet.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
26.000 €
Stadt Pforzheim über Eigenbetrieb
Wirtschaft und Stadtmarketing
Pforzheim:
26.000 €
=
100 %
- 45 -
PKM
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Dr. Christoph Dickmanns
Günter Ihlenfeld
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
2
Aufsichtsrat
1
2004
2005
2006
2007
2008
1.050
1.100
1.300
-
-
1
Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.
In der Neufassung des Gesellschaftsvertrages vom 21.12.2006 ist kein Aufsichtsrat mehr vorgesehen. Entsprechend entfällt die Darstellung
der Bezüge ab dem Jahr 2007.
2
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt leistet gemäß dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vom 05.11.1985 einen jährlichen Zuschuss. Ab dem Jahr 2007 zahlt die Stadt den Zuschuss an die PKM über den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP).
in €
Hhst. 1.7902.715000
1
1
2004
2005
2006
2007
2008
3.360.000
3.532.017
3.447.600
2.292.707
2.425.100
bis zum Jahr 2006 bei Fipos 1.8400.715000
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
CCP Veranstaltungsmix
2004
2005
2006
2007
2008
Kultur
Gastronomie u. Gesellschaft
Tagungen, Kongresse
Sport
Ausstellungen
Proben/Training
52
112
166
4
37
24
44
100
169
4
36
21
59
82
196
4
27
33
62
107
191
4
33
23
58
111
236
7
37
27
Veranstaltungen gesamt
395
374
401
420
476
- 46 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
PKM
Veranstaltungsmix 2008
Ausstellungen
8%
Sport
1%
Proben/Training
6%
Kultur
12%
Gastronomie u.
Gesellschaft
23%
Tagungen,
Kongresse
50%
CCP Raumbelegung nach Sälen
Großer Saal (alle Varianten)
Auslastung
2004
2005
2006
2007
2008
Tage
%
456
124,9
372
101,9
344
94,2
424
116,2
362
99,2
Tage
%
307
84,1
330
90,4
422
115,6
464
127,1
461
126,3
Tage
%
317
86,8
498
136,4
476
130,4
351
96,2
482
132,1
Tage
%
1.080
98,6
1.200
109,6
1.242
113,4
1.239
113,2
1.305
119,2
2004
2005
2006
2007
2008
11
7,2
25
16,3
2007
2008
(Basis: 365 mögl. Belegungstage)
Mittlerer Saal (alle Varianten)
Auslastung
(Basis: 365 mögl. Belegungstage)
Kleiner Saal (alle Varianten)
Auslastung
(Basis: 365 mögl. Belegungstage)
Großer, Mittlerer und Kleiner Saal
Gesamtauslastung
1
St. Maur-Halle Belegung
St. Maur-Halle
Auslastung
Tage
%
(Basis: 153 mögl. Belegungstage)
1
St. Maur-Halle Veranstaltungsmix
2004
2005
2006
Kultur
Gastronomie u. Gesellschaft
Tagungen, Kongresse
Sport
Ausstellungen
Proben/Training
Veranstaltungen gesamt
1
0
0
0
6
5
0
0
0
0
5
4
2
11
11
Das Eissportzentrum St. Maur-Halle ist mit Wirkung zum 18.12.2006 in das Eigentum der PKM übergegangen.
Während der Eissportsaison jeweils vom 15.09. bis zum 14.04. des Folgejahres ist die Halle an einen privaten Betreiber vermietet.
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
- 47 -
PKM
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Entwicklung der Branche
Die Veranstaltungsbranche boomte und profitierte damit von der gut laufenden Konjunktur. Der seit
2006 festgestellte Trend eines steigenden Angebots insbesondere bei den Konzerten hat sich
2008 nicht fortgesetzt sondern auf hohem Niveau eingependelt. Die Ausgabenzurückhaltung bei
den gesellschaftlichen Veranstaltungen hat im Vergleich zu den Vorjahren wieder etwas zugenommen, sodass weiterhin rückläufige bzw. stagnierende Gastronomieumsätze zu beklagen sind.
Die mittlerweile bundesweit geltenden Nichtraucherschutzgesetze spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Der in der zweiten Jahreshälfte durch die Finanzkrise ausgelöste zum Teil drastische Konjunkturabschwung wirkte sich auf die Branche noch nicht aus. Zeitversetzt ist im Laufe
der Jahre 2009/2010 jedoch mit einem Buchungsrückgang zu rechnen.
Nach einer gemeinsamen Erhebung des EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungscentren), der DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.) und des GCB (German Convention
Bureau) auf der Basis des Jahres 2007 weist der Tagungs- und Kongressmarkt unverändert jährliche Steigerungsraten von bis zu 5% auf. Diese Erkenntnis deckt sich mit dem Ergebnis einer Studie über den deutschen Tagungs- und Kongressmarkt der ghh consult GmbH, Frankfurt.
Die in den letzten Jahren registrierten erheblichen Rückgänge bei Ausstellern und Besuchern auf
dem deutschen Markt der „Messen/Ausstellungen“ schien bis zur Jahresmitte gestoppt. Die Finanzkrise führte jedoch in der zweiten Jahreshälfte zu fast dramatischen Einbrüchen insbesondere
bei der Anzahl der Aussteller. Bei den Fachmessen geht der Trend weiterhin zur Spezialisierung –
die alles umfassenden „Mega-Messen“ sind nicht mehr gefragt, die themen-bezogenen Fachmessen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Der Attraktivitätsverlust bei den typischen Verbraucherausstellungen hat sich fortgesetzt. Es ist davon auszugehen, dass weitere seit Jahren etablierte
Veranstaltungen mangels ausreichender Ausstellerbeteiligung und Besucherfrequenz abgesagt
werden müssen.
Umsatz- und Auftragsentwicklung
Aufgrund der turnusmäßig in den ungeraden Jahren stattfindenden Fachmessen „Turning-Days“
und „Stamping-Days“ sowie der Gesundheitsmesse sind die Umsätze mit dem Vorjahr nicht zu
vergleichen. Insgesamt blieben die Umsatzerlöse jedoch leicht unter der Prognose, obwohl sich die
Auftragslage weiterhin zufrieden stellend entwickelte, allerdings die kleineren Raumeinheiten, speziell der Mittlere Saal, mehr gefragt waren. Die Anzahl der Veranstaltungen im CCP konnte um
rund 13% auf 476 gesteigert werden. Wesentlichen Anteil daran hatten mit einem Plus von 23,5%
die Tagungen und Kongresse und mit 12,1% die Messen und Ausstellungen. Die im Vorjahr erzielte höchste Anzahl der gesellschaftlichen Veranstaltungen erhöhte sich nochmals leicht um 3,7%.
Der Anteil der Tagungen und Kongresse am Gesamtveranstaltungsaufkommen betrug 50,0%.
Rund 36.500 Tagungs- und Kongressteilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland
und damit 2.500 mehr als 2007 sorgten für eine gute Hotelbelegung und brachten zusätzliche
Kaufkraft nach Pforzheim.
Eigenveranstaltungen
Das traditionelle Silvesterkonzert verlief sehr erfolgreich und schloss mit Gewinn ab. Die im Mai in
der St.-Maur-Halle vorgesehene Outdoor-Messe „Ventura™“ musste aufgrund zu geringer Aussteller- und Sponsorenbeteiligung in das Jahr 2009 verschoben werden.
Investitionen
Die getätigten Investitionen ohne GWG in Höhe von T€ 94 betrafen im Wesentlichen die Verbesserung der technischen Infrastruktur des CCP und des Eissportzentrums St.-Maur-Halle sowie die
teilweise Erneuerung der Küchenausstattung im CCP. Auf die Betriebsstelle 1000 (CCP) entfielen
insgesamt T€ 48 mit T€ 1 für Büroeinrichtung, T€ 7 für die Telefonanlage und EDV-Ausstattung,
T€ 3 für eine Intercom-Anlage, T€ 6 für ein Besucherinformationssystem mit LCD-Bildschirmen,
T€ 21 für die Erneuerung der Vorhanganlage im Kleinen Saal und T€ 10 für eine Kühltheke in der
- 48 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
PKM
Saalküche. Auf die Betriebsstelle 2000 (St. Maur-Halle) entfielen insgesamt T€ 46 mit T€ 31 für
eine neue Beschallungsanlage, T€ 11 für die Lichttechnik und T€ 4 für die Umzäunung der Kühltürme.
Finanzierungsmaßnahmen bzw. –vorhaben
Bis auf die laufende Finanzierung für das CCP inkl. der Erweiterung um den Mittleren Saal und den
Verbindungsbau vom Kleinen Saal zum Parkhotel gibt es keine nennenswerten Finanzierungsmaßnahmen. Besondere Finanzierungsvorhaben sind derzeit nicht geplant.
Personalbereich
Entsprechend dem genehmigten Stellenplan waren für 2008 15,5 Stellen vorgesehen zuzüglich 4,5
Auszubildender. Am Bilanzstichtag waren 14,0 Personalstellen und 4,0 Ausbildungsplätze besetzt.
Im Jahresdurchschnitt waren 14,75 MitarbeiterInnen und 3,83 Auszubildende tätig. Der Stellenplan
wurde damit um 0,75 Stellen unterschritten.
Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres
Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat dem Verkauf des Eissportzentrums St.-Maur-Halle an
die PKM GmbH zum Preis von € 1,00 zugestimmt. Mit Wirkung zum 18.12.2006 ist das Eissportzentrum in das Eigentum der Gesellschaft übergegangen. Das bestehende Mietverhältnis mit dem
Mieter für die Zeit der Eissaison wurde fristgerecht zum 31.12.2008 gekündigt mit der Option einer
Verlängerung zu unveränderten Konditionen bis zum Saisonende am 15.04.2009. Der Mieter hat
der Verlängerung des Vertrages bis zum 15.04.2009 zugestimmt. Ab Mitte April 2009 wird die St.Maur-Halle dann auch während der Eissaison von der Gesellschaft allein verantwortlich betrieben
werden.
Darstellung der Lage
Vermögenslage
Die Bilanzsumme belief sich zum Bilanzstichtag auf T€ 11.613. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte
sie sich um T€ 164 und damit um 1,4%.
Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich um T€ 22 verringert und das Sachanlagevermögen hat sich um T€ 19 erhöht.
Das Umlaufvermögen verringerte sich um T€ 308 insbesondere durch Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um T€ 55 und den sonstigen Vermögensgegenständen um
T€ 142. Der Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
verringerte sich zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um T€ 104.
Das Eigenkapital betrug unverändert 26.000 €.
Finanzlage
Zum Bilanzstichtag standen der Gesellschaft liquide Mittel von T€ 54 (Vj. T€ 158) zur Verfügung.
Ertragslage
Die Umsatzerlöse blieben mit rund T€ 30 leicht unter dem Planansatz. Dem gegenüber erhöhte
sich der Aufwand im Wesentlichen aufgrund von nicht absehbaren Mehrkosten durch marode
Wasserzuleitungen bei der Erneuerung des Kälteaggregates für die Klimaanlage des CCP um
T€ 31. Die Vorlaufkosten für die zunächst in das Geschäftsjahr 2009 verschobene und schließlich
abgesagte Outdoormesse „Ventura™“ (siehe D. 2) belasten das Ergebnis mit T€ 30. Das hohe
Veranstaltungsaufkommen führte zu einem Mehraufwand bei den Personalkosten, die insgesamt
um T€ 26 über dem Planansatz lagen. Trotz vorgenommener Einsparungen z. B. beim Werbeauf-
- 49 -
PKM
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
wand mit T€ 15 und den Messekosten mit T€ 7 konnte eine Zuschussnachforderung in Höhe von
T€ 42 (+1,8%), die als Forderung gegenüber der WSP eingestellt wurde, nicht vermieden werden.
Das Ergebnis nach Steuern beträgt € 0,00 (i. V. € 3,70). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag
erhöhten sich um T€ 3 auf T€ 0. Die sonstigen Steuern blieben mit T€ 84 (i. V. T€ 84) auf dem
Niveau des Vorjahres. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf T€ 84
(i. V. T€ 81).
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Alle erkennbaren Risiken wurden im Jahresabschluss in Form von Wertberichtigungen und Rückstellungen berücksichtigt.
Aufgrund der von haushaltsrechtlichen Grundsätzen geprägten Entscheidungen des Zuschussgebers bestehen stets etwaige Risiken aus potentiellen Zuschusskürzungen.
Die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft
Turnusmäßig werden im Geschäftsjahr 2009 aufgrund der Messe „Turning Days™“ und der Gesundheitsmesse die Umsätze wieder ansteigen. Die Zuschüsse der Stadt Pforzheim werden laut
Wirtschaftsplan 2009 unwesentlich höher ausfallen als 2008.
Die Marktposition des CCP ist sehr gut. Ein hoher Bekanntheitsgrad und eine große Kundenzufriedenheit wirken sich positiv auf das Empfehlungsmarketing aus. Allerdings ist aufgrund des großen
Wettbewerbsdrucks festzustellen, dass einige Mitbewerber mittels Preisdumpings zum Teil mit
Erfolg versuchen, bestehende Kunden abzuwerben. Dem kann nur ein weiterer Ausbau der Serviceleistungen zur Umsatzsteigerung im Vermietungsgeschäft abhelfen.
Das Geschäftsfeld „Messen/Ausstellungen“ soll weiter ausgebaut werden. Allerdings bereitet es bei
bestimmten Messen, die auf Sponsoren angewiesen sind, immer mehr Probleme, diese zu finden.
Die Bereitschaft zum Sponsoring sinkt in erheblichem Maß, sodass z. B. die Outdoor-Messe „Ventura™“, die für 2008 im Enzauenpark und der St.-Maur-Halle geplant war auf das Jahr 2009 verschoben und schließlich abgesagt werden musste.
Die Finanzkrise wird sich im Verlaufe des Jahres 2009 aufgrund der langen Vorlaufzeit bei den
Buchungen nur unwesentlich auswirken. Bei Veranstaltungen besonders betroffener Branchen wie
z. B. der Automobilindustrie ist jedoch mit Stornierungen zu rechnen. Insgesamt wird das Veranstaltungsaufkommen aufgrund des zurückhaltenden Buchungsverhaltens insbesondere bei Veranstaltungen mit geringerer Vorlaufzeit, die in der Hauptsache den Kleinen und Mittleren Saal betreffen, rückläufig sein.
Sonstige Angaben
Finanzinstrumente - Finanzrisikomanagement
Das fortlaufende Controlling basiert auf dem genehmigten Wirtschaftsplan mit Erfolgs-, Investitions-, Vermögens- und Stellenplan. Durch monatliche betriebswirtschaftliche Auswertungen ist eine
ständige Budgetkontrolle sichergestellt. Darüber hinaus besteht seit 2006 ein EDV-gestütztes Risikomanagementsystem. Auf der Basis eines Risikomanagement-Handbuches werden Quartalsberichte erstellt und geprüft.
Geplante Investitionen werden im gesetzlichen Umfang ausgeschrieben, bei Anschaffungen werden mindestens drei Angebote eingeholt.
Die Finanzinstrumente liegen wie in der Bilanz angegeben vor. Besondere Sicherungsgeschäfte
gibt es keine.
Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, die über das übliche Maß hinausgehen, existieren
nicht.
- 50 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
PKM
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
Die im Geschäftsjahr 2008 auf Mai 2009 verschobene Outdoor-Messe „Ventura™“ musste aufgrund der starken konjunkturellen Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte 2008 endgültig für
2009 abgesagt werden.
Der im Juni 2009 vorgesehene Europäische Händlerkongress der Firma Bürstner Caravan GmbH
wurde im März 2009 wegen zu geringer Teilnehmeranmeldung storniert. Der Umsatzverlust wird
rund T€ 30 betragen.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
22
23
24
15
15
Aushilfen
46
44
44
35
35
Beschäftigte insgesamt
68
67
68
50
50
4
4
5
4
4
Angestellte
1
nachrichtlich:
Auszubildende
1
incl. Geschäftsführung
(Quelle: PKM GmbH)
- 51 -
PKM
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten1
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
10.914
290
287
10.337
527
20
349
158
8
11.258
269
306
10.683
220
14
152
54
135
344
-21
19
346
-307
-6
-197
-104
127
Bilanzsumme
11.449
11.613
164
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
26
26
0
0
133
11.234
56
26
26
0
0
96
11.436
55
0
0
0
0
-37
202
-1
Bilanzsumme
11.449
11.613
164
(Quelle: PKM GmbH)
1
Die Feststellung des Jahresabschlusses stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht noch
aus.
- 52 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
PKM
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
Umsatzerlöse
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
2.519
2.300
4.819
957
2.484
3.441
1.439
2.472
3.911
2.341
2.500
4.841
-1.562
184
-1.378
-482
12
-470
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-2.848
-955
-142
-774
-4.719
-1.480
-953
-105
-791
-3.329
-2.428
-904
-76
-296
-3.704
-3.133
-1.013
-155
-431
-4.732
1.368
2
37
-17
1.390
948
-49
-29
-495
375
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
100
8
-27
112
1
-29
207
3
-25
109
5
-24
12
-7
-2
-95
-2
-4
81
84
185
90
3
-101
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
81
-81
0
84
-84
0
185
-185
0
90
-90
0
3
-3
0
-101
101
0
0
0
0
0
0
2.293
2.425
2.384
2.392
132
41
2.244
49
2.383
42
2.371
13
2.328
64
139
-7
12
29
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Zuschuss Stadt Pforzheim
1
- CongressCentrum Pforzheim
- St. Maur-Halle
1
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
enthalten in Sonstige betriebliche Erträge
Ansicht Mittlerer Saal des CongressCentrums Pforzheim
(Quelle: PKM GmbH)
- 53 -
PKM
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
80,1
74,6
71,1
95,3
96,9
Eigenkapitalquote
%
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
Anlagendeckung I
%
0,3
0,3
0,2
0,2
0,2
Umsatzrentabilität
%
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Eigenkapitalrentabilität
%
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamtkapitalrentabilität
%
0,3
0,2
0,2
0,2
0,3
%
27,4
37,4
21,4
52,2
27,8
T€
127
147
108
142
105
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff.1 GemO
Ansicht des CongressCentrums Pforzheim
(Quelle: PKM GmbH)
- 54 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Incinea
2.1.5
Incinea GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Ispringer Straße 42
75177 Pforzheim
07231/ 39 13 82
07231/ 39 10 31
[email protected]
-
Rechtliche Grundlage
Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 17. Februar 2004 beschlossen, den Betriebszweig
des städtischen Krematoriums aus dem Regiebetrieb „Grünflächenamt - Abteilung Friedhöfe“ der
Stadt mit allen Aktiva und Passiva auf die neu zu gründende Kapitalgesellschaft Incinea GmbH
auszugliedern (Ausgliederung zur Neugründung gem. § 168 UmwG).
Die Ausgliederung ist mit Eintragung in das Handelsregister am 5. März 2004 wirksam geworden.
Die Übernahme des Vermögens des ausgegliederten Betriebszweigs erfolgte im Innenverhältnis
mit Wirkung ab dem 01. Januar 2004. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom
23. Februar 2004.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung nach §§ 17
bis 19 BestattG Baden-Württemberg der Erhalt und der Betrieb eines Krematoriums für das Gemeindegebiet sowie das Umland zur Gewährleistung einer würdevollen örtlichen Kremation der
Toten unter Berücksichtigung der bestehenden Bestattungskultur.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
100.000 €
Stadt Pforzheim:
100.000 €
=
100 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Aike Kremser
- 55 -
Incinea
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung
unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt Pforzheim hat ein Darlehen gewährt, das am 31.12.2008 noch eine Restschuld von
454.750 € hatte. Hierfür sind vierteljährliche Zins- und Tilgungsraten an die Stadt Pforzheim zu
entrichten. Darüber hinaus bestehen noch weitere Vertragsverhältnisse.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Anzahl der Einäscherungen
2004
2005
2006
2007
2008
1.442
1.840
2.299
2.790
3.530
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Entwicklung der Einäscherungszahlen 2008
Im Geschäftsjahr 2008 wurden insgesamt 3.530 Einäscherungen vorgenommen. Dem stehen
2.790 Einäscherungen im Jahr 2007 gegenüber, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von
740 Einäscherungen (= 26,5 %) entspricht. Seit dem Gründungsjahr 2004 sind somit jährlich steigende Einäscherungszahlen zu verzeichnen. Nach 1.442 Einäscherungen im Jahr 2004 konnte
nach 5 Jahren Betriebszeit die Anzahl mehr als verdoppelt werden. Dies stellt eine äußerst erfreuliche Entwicklung dar.
Ertragslage 2008
Durch die höhere Anzahl an Einäscherungen im Jahre 2008 konnten die Umsatzerlöse um 147 T€
gesteigert werden und lagen damit rd. 185 T€ über dem Planansatz. Der Jahresüberschuss des
Geschäftsjahres 2008 konnte gegenüber dem Geschäftsjahr 2007 um rd. 111 T€ gesteigert werden. Gegenüber dem Wirtschaftsplan lag er rd. 69 T€ höher.
Dem um T€ 147 gestiegenen Umsatz stehen ein um T€ 30 erhöhter Personalaufwand, insbesondere durch eine neue Vollzeitstelle gegenüber. Die planmäßigen Abschreibungen gingen im Vergleich zu 2007 um weitere T€ 36 zurück, auf Grund des Teilabgangs der alten Abgasreinigungsanlage. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um T€ 45 erhöht, insbesondere durch
die Instandhaltungsmaßnahmen für die Wärmedämmung der beiden Öfen.
- 56 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Incinea
Durch den Jahresüberschuss von T€ 113 wird das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2008,
das zum 31.12.2007 noch in Höhe von T€ 12 angegriffen war, ausgeglichen. Insgesamt erhöhte
sich das Eigenkapital auf T€ 201 und beträgt 22 % der Bilanzsumme.
Personal
Die Personallage hat sich im Jahr 2008 stabilisiert. Das qualifizierte und engagierte Team hat auch
im Jahr 2008 die weiter steigende Anzahl von Einäscherungen mit großem Engagement bewältigen können. Unterstützt wurde es durch einen neu eingestellten Mitarbeiter (zunächst Jahresvertrag), der die an die Tätigkeit gestellten Anforderungen erfüllt und sich sehr gut in das vorhandene
Team integriert hat.
Veränderungen an der Anlage
Im Jahr 2008 wurden, um die Temperaturen im Ofenraum zu senken, entsprechende Maßnahmen
durchgeführt. Zunächst wurde am Ofen 1 die bisherige Wärmedämmung aus Faserdämmstoff
durch feuerfeste Betonfertigteile ersetzt. Dadurch wird die Strahlungswärme am Krümmer reduziert
und eine längere Lebensdauer der Wärmedämmung erreicht. In diesem Zusammenhang wurde
auch die Installation der Regelklappe wartungsfreundlich umgebaut. Ergänzend dazu wurde an
beiden Öfen jeweils die vorhandene Nachverbrennungskammer mit Gewölbedecke neu ausgemauert. Die darüber hinaus eingebaute zusätzliche Lüftungsanlage, durch die kältere von außen
angesaugte Luft über die Ofendecke zusätzlich geblasen wird, hat erfolgreich dazu beigetragen,
dass die Temperaturen im Ofenraum auf ein Normalmaß gesenkt werden konnten.
Die Incinea GmbH präsentiert sich unter www.incinea-pforzheim.de im Internet.
Ausblick 2009 – Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Dem bestehenden Verdrängungswettbewerb begegnet die Incinea GmbH weiterhin mit Qualität,
Verlässlichkeit und gutem Service, um dadurch eine langfristige Kundenbindung zu erreichen.
Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass zum Jahresende 2008 zwei auswärtige Bestattungsunternehmen durch Eigentumswechsel und der daraus resultierenden neuen Geschäftspolitik
nicht als Kunden gehalten werden konnten. Dem gegenüber steht ein neuer Bestatterkunde. Ein
Weiterer zeigte sich interessiert.
Inwieweit die beiden derzeit im Bau befindlichen neuen privaten Krematorien im Bereich Heilbronn
sich auf den hiesigen Markt auswirken, muss noch abgewartet werden.
Im April 2009 wurde die seit 2 Jahren geplante Büroerweiterung mit Umkleide- und Sanitärraum für
die Mitarbeiter fertig gestellt. Die Umrüstung der Wärmedämmung von Faserstoff auf feuerfesten
Beton für den Krümmer des Ofens 2 und Teile des Sammelkanals ist noch vorgesehen.
Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Sicherung vor finanziellen Risiken jeglicher Art.
Die Emissionsgrenzwerte werden eingehalten. Mit den bereits durchgeführten und noch anstehenden Maßnahmen ist ein reibungsloser Ablauf der erhöhten Zahl an Einäscherungen auf Dauer
gewährleistet. Das Risiko des Ausfalls der Einäscherungsanlage wird damit auf ein Minimum reduziert.
Die Liquiditätslage ist gut. Nicht zur Tilgung der Darlehen benötigte liquide Mittel werden auf Festgeldkonten angelegt.
Die Incinea GmbH verfügt über ein effizientes Mahnwesen und arbeitet mit einem Inkassobüro
zusammen, so dass Forderungsausfälle nur ausnahmsweise vorkommen.
Außer Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Bankguthaben und Darlehensverbindlichkeiten
werden keine weiteren Finanzinstrumente eingesetzt.
- 57 -
Incinea
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
1
1
1
2
2
Aushilfen
0
3
7
6
6
Beschäftigte insgesamt
1
4
8
8
8
Verwaltungspersonal
1
1
incl. Geschäftsführung (als Nebentätigkeit)
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
- 58 -
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen, Sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
614
1
613
0
341
11
567
0
567
0
298
9
-47
-1
-46
0
-43
-2
95
0
235
7
95
0
194
8
0
0
-41
1
Bilanzsumme
962
873
-89
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
88
100
-14
2
27
847
0
201
100
-12
113
89
583
0
113
0
2
111
62
-264
0
Bilanzsumme
962
873
-89
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Incinea
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
825
45
870
971
42
1.013
787
60
847
850
45
895
146
-3
143
184
-18
166
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-204
-180
-105
-359
-848
-217
-210
-69
-333
-829
-220
-169
-135
-230
-754
-235
-210
-70
-300
-815
-13
-30
36
26
19
3
-41
66
-103
-75
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
22
3
-22
184
3
-29
93
1
-30
80
1
-23
162
0
-7
91
2
1
3
158
64
58
155
94
0
3
-1
0
158
-45
0
64
-20
0
58
-18
0
155
-44
0
94
-25
2
113
44
40
111
69
Umsatzerlöse
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
74,8
66,6
62,4
63,8
64,9
Eigenkapitalquote
%
14,2
16,6
17,1
9,1
23,0
Anlagendeckung I
%
19,0
24,9
27,5
14,3
35,4
Umsatzrentabilität
%
0,2
0,6
-2,4
0,2
11,6
Eigenkapitalrentabilität
%
1,0
3,8
-20,9
2,3
56,2
Gesamtkapitalrentabilität %
4,1
3,8
-0,8
2,5
16,3
%
91,0
93,9
92,0
94,7
107,5
T€
139
143
129
107
182
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 59 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtbau
2.1.6
Stadtbau GmbH Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Schlossberg 20
75175 Pforzheim
07231/ 39 31 10
07231/ 39 15 15
[email protected]
www.stadtbau-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 22.07.1966 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 20.06.2001.
Gegenstand des Unternehmens
Zweck der Gesellschaft ist es, im Rahmen ihrer kommunalen Aufgabenstellung
1. vorrangig eine sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung sicherzustellen,
2. die kommunale Siedlungspolitik und Maßnahmen der Infrastruktur zu unterstützen,
3. städtebauliche Entwicklungs- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
12.750.000 €
Stadt Pforzheim:
Landeskreditbank
Baden-Württemberg
-Förderbank-, Karlsruhe:
12.648.000 € =
99,2 %
102.000 € =
0,8 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Bürgermeister Alexander Uhlig, Vorsitzender
Stadtkämmerin Susanne Weishaar, stv. Vorsitzende
Stadträtin Anneliese Baur
Stadträtin Monika Descharmes
Stadtrat Thomas Dörflinger
Stadtrat Dr. Bernd Grimmer
Stadtrat Klaus Gutscher
Ute Hötzer
Stadträtin Hella Marquardt
Stadtrat Hermann Meyer (bis 30.01.2008)
- 61 -
Stadtbau
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtrat Jürgen Schroth
Stadträtin Christine Stavenhagen (ab 30.01.2008)
Dr. Manfred Thiemes
Generalbevollmächtiger Walter Weik
Geschäftsführung:
Ulrich Füting
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
1
1
2004
2005
2006
2007
2008
23.128
24.100
24.395
24.220
23.975
Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.
Beteiligungen
Die Stadtbau GmbH war am 31.12.2008 an Kapitalgesellschaften bzw. Genossenschaften wie folgt
beteiligt:
1.
2.
3.
4.
5.
Konversionsgesellschaft Buckenberg mbH:
Pforzheimer Bau und Grund GmbH:
Familienheim Pforzheim Baugenossenschaft eG:
Baugenossenschaft Huchenfeld eG:
Volksbank Pforzheim eG:
Beteiligungswert
1.647.000 €
7.176.160 €
84.480 €
1.260 €
300 €
Stimmrechtsanteile
50,0 %
38,6 %
< 5,0 %
< 5,0 %
< 5,0 %
Verbindung zum städtischen Haushalt
Aus Übertragung von bebautem städtischem Grundbesitz an die Stadtbau GmbH Pforzheim besteht ein Gesellschafterdarlehen der Stadt Pforzheim, das am 31.12.2008 noch eine Restschuld
von 14.400.000 € hatte. Hierfür sind jährliche Zins- und Tilgungsraten an die Stadt Pforzheim zu
entrichten.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
(Quelle: Stadtbau GmbH Pforzheim)
- 62 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtbau
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
2004
2005
2006
2007
2008
2.712
75
1.178
7
3.972
2.754
74
1.307
7
4.142
2.740
70
1.300
8
4.118
2.784
69
1.298
9
4.160
2.746
69
1.298
9
4.122
0
0
0
0
24
0
24
48
0
0
0
0
48
0
0
48
0
0
0
0
92
154
169
58
85
4. Verwaltete Objekte Dritter
Miet-/Eigentumswohnungen
Gewerbe
Garagen
sonstige Mietverhältnisse
zusammen:
143
15
140
1
299
102
15
124
2
243
88
15
124
1
228
88
15
124
1
228
86
15
120
1
222
5. Eigentumsobjekte
- fertiggestellt verkaufte Wohnungen
verkaufte Gewerbeeinheiten
zusammen:
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1. Bestand an eigenen Objekten
Mietwohnungen
Gewerbe
Garagen
sonstige Mietverhältnisse
zusammen:
2. Bautätigkeit eigene Objekte
- fertiggestellt Mietwohnungen
Gewerbe
Garagen
zusammen:
3. Modernisierung eigene Objekte
- fertiggestellt Mietwohnungen
Bestand an eigenen Objekten
4.200
4.000
3.800
3.600
3.400
3.200
2004
2005
2006
2007
2008
- 63 -
Stadtbau
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Bautätigkeit und Verwaltung von Objekten
350
300
Objekte
250
Bautätigkeit eigene Objekte
200
Modernisierung eigene Objekte
150
Verwaltete Objekte Dritter
Eigentumsobjekte
100
50
0
2004
2005
2006
2007
2008
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Allgemeine Entwicklung
Die konjunkturellen Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach der abermaligen Verschärfung der Finanzkrise im Herbst 2008 und der damit einhergehenden Eintrübung in der Weltwirtschaft markant verschlechtert. Im Winterhalbjahr 2008/2009 ist mit einem erheblichen Rückgang der realwirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland zu rechnen. Die inzwischen ergriffenen
Rettungsaktionen in vielen Ländern haben eine breite Grundlage geschaffen, um die globale Vertrauenskrise einzudämmen. Allerdings sind auch im weiteren Verlauf des Jahres 2009 die Belastungsfaktoren als hoch einzuschätzen. Erst im Zuge der erwarteten weltwirtschaftlichen Belebung
im Jahr 2010 dürfte die deutsche Wirtschaft wieder an Schwung gewinnen.
Arbeitslosigkeit
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben sich auch in Pforzheim und im Enzkreis bemerkbar
gemacht mit steigenden Arbeitslosenzahlen und weniger Stellenangeboten. Während im Dezember 2007 die Arbeitslosenzahlen in Pforzheim bei 6,5 % lagen, ist im Dezember 2008 eine deutliche Verschlechterung erkennbar. Die Stadt Pforzheim hat eine Quote von 7,9 % (Vormonat 7,5 %),
dies bedeutet steigende Tendenz. Deutlich erkennbar ist jedoch in Pforzheim und Umgebung der
Mangel an Fachkräften. Auf das Mittel der Kurzarbeit wird derzeit zurückgegriffen; dies gibt den
Unternehmen die Möglichkeit, bei schlechter Wirtschaftslage Kündigungen insbesondere von
Fachkräften zu vermeiden.
Bevölkerungsentwicklung in Pforzheim
Das 1. Halbjahr 2008 brachte gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus von Einwohnern, womit die
Marke von 116.000 Personen überschritten wurde. Auf den Trend der langfristig abnehmenden
Einwohnerzahlen in dieser Stadt wird man sich dennoch einstellen müssen.
Bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung übersteigen die Sterbezahlen im langfristigen Trend
zunehmend die Geburtenzahlen. Wanderungsgewinne wird es im großen Stil nicht mehr geben.
Siedlungsentwicklung und Wohnbautätigkeit
Die Zahl der Baugenehmigungen bewegte sich im 1. Halbjahr 2008 ein wenig aufwärts. Von einer
deutlichen Zunahme der Bautätigkeit kann jedoch nicht ausgegangen werden. Im Durchschnitt
waren die genehmigten Wohnungen 126 m² groß, da es sich in der Mehrzahl um Einfamilienhäuser
handelte, ein Trend, den wir schon seit 2006/2007 beobachten. Mit der Konversionsmaßnahme
Buckenberg, an der wir zu 50 % beteiligt sind, wollen wir mit dem Projekt „tiergarten“ für Familien
bezahlbare Wohnbaugrundstücke in attraktiver Lage mit hervorragender Infrastruktur anbieten. Die
aktuellen Reservierungszahlen sprechen für dieses Projekt.
- 64 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtbau
Energie
Am 01. April 2008 ist das Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg in Kraft getreten. Dieses Gesetz sieht vor, dass der Wärmebedarf bei neu zu errichtenden Wohngebäuden zu 20 % aus
erneuerbaren Energien gedeckt werden muss. Ab 2009 wird diese Verpflichtung für Neubauvorhaben durch das Wärmegesetz des Bundes abgelöst. Das Landesgesetz gilt ab 2010 weiter für den
Wohngebäudebestand und regelt einen Deckungsanteil von 10 %, wenn im Einzelfall die zentrale
Heizanlage ausgetauscht wird.
Das Gesetz eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Ersatz fossiler Energieträger, so dass eine
wirtschaftlich zumutbare Erfüllung gewährleistet ist. Auf diese Weise tragen wir alle dazu bei, dass
unsere Wärmeversorgung auf eine umweltfreundliche und berechenbare Grundlage gestellt wird
und wir ein Stück Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern gewinnen.
Diese gesetzlichen Grundlagen sind für uns die Mindeststandards, die wir bei der Modernisierung,
Instandhaltung und Erneuerung unserer Gebäude berücksichtigen. Darüber hinaus prüfen und
realisieren wir alle energetischen Möglichkeiten die der Markt bietet, um für unsere Mieter die optimale Lösung zu erreichen.
Für eine vorbildliche energetische Konzeption wurde unsere Mehrfamilienhausanlage Eisenbahnstraße 29 – 33 mit dem Solar- und Energiepreis 2008 des Energie- und Beratungszentrums Pforzheim Enzkreis gGmbH ausgezeichnet.
Nachhaltigkeit
Eine nachhaltige Entwicklung zielt auf einen Ausgleich zwischen ökonomischen, ökologischen und
sozialen Interessen, zwischen den Bedürfnissen von Industrieländern und Ländern, der so genannten 3. Welt, aber auch den Bedürfnissen der heute lebenden Menschen und künftiger Generationen. Nachhaltigkeit als gesellschaftliches Leitbild für die Zukunft hat folglich nicht nur einen ökologischen Bedeutungsinhalt, sondern bezieht ebenso Fragen ökonomischer Produktivität und sozialer Gerechtigkeit mit ein. Nachhaltige Entwicklung steht somit gleichsam für eine wirtschaftlich leistungsfähige, ökologisch verträgliche und sozial gerechte Entwicklung.
Die Entwicklung nachhaltiger, umweltgerechter Lebens- und Arbeitsformen stellt eine der größten
gegenwärtigen Herausforderungen für uns alle dar. Sie erfordert weitreichende Innovationen in
nahezu allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern.
Dies betrifft nicht nur die Gebäude und Strukturen die wir errichten, sondern auch das Miteinander
unserer Mieter und das Verhältnis zu uns als Vermieter. Der Alterungsprozess, nur als Beispiel,
stellt uns vor neue Aufgaben und verlangt einen nachhaltigen Lösungsansatz.
Umsatz und Geschäftsfelder
Der Umsatz aus Vermietung und Verpachtung im Jahr 2008 hat sich gegenüber dem Vorjahr um
EUR 277.798,08 auf EUR 15.129.662,03 erhöht. Die Erhöhung resultiert aus der Erhöhung der
abzurechnenden Betriebskosten, dem Neubezug Eisenbahnstraße 29 – 33 in 2007 und in geringem Maße durch Mieterhöhungen nach Modernisierung in 2008.
Vermietung, Verpachtung, Leerstände
Die Gesamt-Leerstandsquote des Unternehmens lag am 31.12.2008 bei 3,5 %. Die Quote sank
damit um 2,0 % gegenüber dem Jahr 2007. Davon wurden 1,7 % der leer stehenden Wohnungen
aufgrund von anstehenden Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen nicht weiter vermietet. Wegen beabsichtigter Verkäufe sind weitere 1,1 % der Wohnungen nicht vermietet, sodass
der tatsächliche Leerstand am 31.12.2008 lediglich 0,7 % des gesamten Wohnungsbestandes ausmacht.
- 65 -
Stadtbau
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Entwicklung des Wohnungsleerstandes durch Mietausfall
Gesamtbestand :
Leerstehende Wohnungen
insgesamt :
= in Prozent
darunter :
wegen laufender/beabsichtigter
Modernisierung/Abbruch
= in Prozent
wegen Verkaufsabsicht
= in Prozent
somit :
tatsächlicher Leerstand
= in Prozent
Stand im Dezember
Stand im Dezember
2007
2008
Anzahl Woh- Sollmiete Anzahl Woh- Sollmiete
nungen
EUR
nungen
EUR
2.784
802.480
2.746
808.683
154
5,5 %
25.441
3,2 %
96
3,5 %
14.881
1,8 %
85
3,1 %
17
0,6 %
8.189
1,0 %
46
1,7 %
31
1,1 %
9.157
1,1 %
52
1,8 %
17.252
2,2 %
19
0,7 %
5.724
0,7 %
Leerstands- und Fluktuationsquote gesamt
Gesamtbestand 31.12. Anzahl WE
Leerstand Anzahl WE
Leerstand in %
Fluktuation Anzahl WE
Fluktuation in %
2004
2.712
104
3,8%
257
9,5%
2005
2.754
95
3,5%
250
9,1%
2006
2.740
108
3,9 %
260
9,5 %
2007
2.784
154
5,5 %
236
8,5%
2008
2.746
96
3,5 %
229
8,3%
Die Fluktuationsrate hat sich gegenüber dem Jahr 2007 um 0,2 % auf 8,3 % gesenkt. Davon sind
1,4 % Mieter innerhalb unseres eigenen Bestandes umgezogen.
Die Auswertung der Fluktuation hat folgende meist genannten Kündigungsgründe ergeben:
• Wohnung zu klein
• Erwerb von Eigentum
• Arbeitsplatzwechsel
• Altenheim / Pflegefall
• Sonstiges / Verstorben / zurück in die Heimat
• rein private Gründe
• Miete zu hoch
Auch im Jahr 2008 haben wir die Leerstandszeiten genutzt, um die Wohnungen zu modernisieren,
insbesondere die Erneuerung der Böden und Sanitäreinrichtungen. Hier ist nach wie vor ein hoher
Investitionsbedarf notwendig. Mietausfälle aufgrund der Leerstandsquote haben auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zwar Einfluss, der aber nicht von wesentlicher Bedeutung ist.
Bauträgergeschäft
Ähnlich wie im Jahr 2007 hat sich das Bauträgergeschäft erheblich reduziert. Eigentumswohnungen als Neubaumaßnahmen wurden nicht in Angriff genommen. Ebenso ist 2008 keine Umwandlung von bestehendem Besitz in Eigentumswohnungen erfolgt.
Zusammen mit der PFORZHEIMER Bau und Grund GmbH und der Haus GmbH der SPARKASSE
Pforzheim Calw Grundstücksgesellschaft & Co. KG hat die STADTBAU GmbH PFORZHEIM das
Reihenhausprojekt Redtenbacher-/Reitzensteinstraße entwickelt.
- 66 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtbau
Von dem 4. Bauabschnitt sind von 15 Reihenhäusern 12 Häuser verkauft worden. Die restlichen 3
Häuser sind vermietet. Bei der weiteren Bebauung des Areals werden wir keine Reihenhausgruppen mehr realisieren. Der 5. Bauabschnitt wurde daher in 7 Parzellen aufgeteilt, von denen bisher
4 zur Bebauung von Einfamilienhäusern verkauft wurden.
Über die Bebauung des 6. und letzten Bauabschnittes werden wir im Laufe des Jahres 2009 eine
Entscheidung treffen.
Mit der Umgestaltung des Gebietes Herrenstriet wurde 2008 begonnen. Nachdem die dortigen
Bewohner umgesiedelt wurden, sind die Abbrucharbeiten durchgeführt worden. 2009 folgen die
Erschließungsmaßnahmen. Ziel der Maßnahme ist die Realisierung von 6 Reihenhäusern durch
den Umbau von 2 Bestandsgebäuden und die Bildung von 8 Einfamilienhausgrundstücken. Gebäude und Grundstücke sollen verkauft werden.
Dienstleistungsgeschäft
Die Eigentumsverwaltung und Geschäftsbesorgung bei der Verwaltung von Wohnungen für Dritte
hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verändert. Die in 2008 verwalteten Einheiten belaufen sich
demnach auf 117 Wohneinheiten.
Die eingesetzten Personal- und Sachkosten sind abgedeckt. In diesem Geschäftsfeld besteht kein
nennenswertes Unternehmensrisiko.
Die Projektentwicklung und Beratertätigkeit der STADTBAU GmbH PFORZHEIM für Projekte Dritter ist nach wie vor gefragt z. B. für die Konversionsmaßnahme Buckenberg. Der Deckungs- und
Ergebnisbetrag für diese Dienstleistung ist für die nächsten Jahres bekannt, womit auch hier kein
Risiko besteht.
Finanz- und Vermögenslage, Kosten- und Ertragssituation
Das Anlagevermögen hat sich auf EUR 114.305.302,26 verringert. Diese Minderung resultiert aus
den planmäßigen Abschreibungen, die über den Investitionen für die Neubaumaßnahmen und den
angefallenen Modernisierungen des Wohnungsbestandes liegen. Der Anteil des Anlagevermögens
am Gesamtvermögen beträgt nunmehr 92,5 %. Das Eigenkapital beträgt zum Jahresende 2008
EUR 41.081.215,53 = 33,2 % am Gesamtvermögen und ist damit leicht gestiegen gegenüber dem
Jahr 2007.
Nach wie vor ist die Liquidität gesichert, da ausreichend Finanzvolumen zur Verfügung steht. Die
Gewinn- und Verlustrechnung schließt mit einem Jahresüberschuss von EUR 537.744,02 ab.
Schaubild Anlagevermögen
114.506.120
120.000.000 €
114.142.849 116.114.779 118.050.033 117.404.592 114.305.302
100.000.000 €
80.000.000 €
60.000.000 €
40.000.000 €
20.000.000 €
0€
2003
2004
2005
2006
2007
2008
- 67 -
Stadtbau
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kosten- und Ertragssituation
Wie in den letzten Jahren wurde auch im Jahr 2008 der Haupterlös der STADTBAU GmbH
PFORZHEIM im Vermietungsbereich erwirtschaftet. Da hier der Schwerpunkt unserer Unternehmenstätigkeit liegt, ist die Erhaltung des Anlagevermögens für uns äußerst wichtig. Daher werden
wir nach wie vor hohe Investitionen in umfangreiche Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen tätigen, um dieses Unternehmensziel langfristig zu sichern.
Beteiligungen an anderen Unternehmen
Die STADTBAU GmbH PFORZHEIM zeichnet am Stammkapital der PFORZHEIMER Bau und
Grund GmbH derzeit 38,55 Prozent. Aufgrund der uns vorliegenden Daten ist die wirtschaftliche
Situation des Unternehmens PFORZHEIMER Bau und Grund GmbH geordnet.
An der am 29.11.2006 gegründeten Konversionsgesellschaft Buckenberg ist die STADTBAU
GmbH mit 50 % beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Haus GmbH der Sparkasse Pforzheim
Calw Grundstücksgesellschaft & Co. KG, die AJS-Projekt GbR, die Arbeitsgemeinschaft Pforzheimer Wohnungsunternehmen GbR und die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG.
Gegenstand dieses Unternehmens ist im Rahmen der kommunalen Aufgabenstellung die Vorbereitung, Planung, Entwicklung und Neuerschließung des ca. 20 ha großen Konversionsgeländes der
Buckenberg-Kaserne in Pforzheim, insbesondere durch den Abbruch der vorhandenen Bausubstanz, soweit erforderlich, die Neuordnung des Grundstücks, der Bau neuer Erschließungs- und
Versorgungsanlagen und die Errichtung, Betreuung, Bewirtschaftung und Verwaltung von hochwertiger, generationsübergreifender Wohnbebauung sowie die Umsetzung innovativer Energiekonzepte.
Die Abbrucharbeiten der Kasernengebäude waren im Februar 2008 abgeschlossen.
Das von uns eingeschaltete Ingenieurbüro hat die Werkplanung der Erschließungsmaßnahmen
und die erforderliche öffentliche Ausschreibung vorbereitet. Die Vergabe erfolgte im August 2008.
Der geänderte Bebauungsplan wurde im Dezember 2008 vom Gemeinderat der Stadt Pforzheim
beschlossen.
Gestaltungsregeln und Grundstückspreise wurden festgelegt und das Projekt „tiergarten“ anlässlich
der Immo-Ausstellung in der Stadthalle Pforzheim am 27./28. September 2008 der Öffentlichkeit
vorgestellt. Das Interesse war sehr groß. Bis Jahresende haben 30 Bewerber Reservierungsverträge abgeschlossen. Der Alleinvermarktungsauftrag obliegt der Sparkasse Pforzheim Calw.
Das im Bau befindliche Einkaufszentrum wird im Juli 2009 fertig gestellt.
Die Gesellschaft ging von Anbeginn davon aus, dass für die Realisierung des Projektes „tiergarten“
es einer Zeitspanne von 10 Jahren bedarf, um sämtliche Grundstücke zu vermarkten. Trotz der
aktuellen wirtschaftlichen Situation und aufgrund des nachhaltigen Interesses an diesem Projekt
halten wir diese Einschätzung für realistisch.
Organisation und Mitarbeiter
Wir arbeiten mit dem immobilienwirtschaftlichen Software-Programm Immotion.
Kundenorientierung und Servicequalität standen im abgelaufenen Geschäftsjahr wie auch in den
vergangenen Jahren im Vordergrund bei der Ausrichtung unserer Mitarbeiter. Regelmäßige Mitarbeitergespräche dienen dazu Unternehmensstrategien und –ziele zu definieren. Durch Mitarbeiterqualifizierung sichern wir die Kompetenz unserer Beschäftigten.
- 68 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtbau
Risikomanagement
Der Auslauf von Zinsbindungen wird ständig überwacht und seit den 80er Jahren eine breit gestreute Laufzeit bei Prolongationen eingehalten. Damit ist das Risiko bei anstehenden Zinsprolongationen eingegrenzt.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten oder,
soweit absehbar, in diesen Bericht bereits aufgenommen.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung /
Mittlere Finanzplanung und Zahlungsfähigkeit
Das Geschäftsjahr 2008 verlief deutlich besser als zunächst im Wirtschaftsplan angenommen. Dies
ist insbesondere auch auf das positive Ergebnis der Hausbewirtschaftung mit höheren Umsatzerlösen und paralleler Unterschreitung der Kostenansätze für Leerstand und Mietausfälle wegen Uneinbringlichkeit zurückzuführen, sodass mit einem Jahresüberschuss abgeschlossen werden konnte.
Die hohen Investitionen die wir tätigen, tragen zur wirtschaftlichen Stabilisierung des örtlichen
Handwerks bei. Wie in den vergangenen Jahren konnten einige geplante Baumaßnahmen nicht zu
Ende geführt werden, sodass die kostenmäßige Abwicklung, in einigen Fällen auch die technische
Abwicklung, erst im Jahr 2009 beendet und abgerechnet werden.
Entsprechend KonTraG haben wir unseren Aufsichtsrat im Frühjahr, im Sommer und im Herbst
über die aktuelle wirtschaftliche Situation des Unternehmens informiert und die Entwicklung der
STADTBAU GmbH PFORZHEIM berichtet.
Zusammengefasst wurde für das Jahr 2008 festgestellt, dass wir in den vergangenen Jahren kein
Risiko aus laufenden Geschäften oder abgeschlossenen Rechtsgeschäften zu verzeichnen hatten.
Es gab keine Rechtsstreitigkeiten von Bedeutung. Versicherungen zur Abdeckung von Haftungen
und Betriebsrisiken sind in ausreichendem Maße abgeschlossen. Die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens war und ist jederzeit gewährleistet.
Die Zahl der Privatinsolvenzen nimmt in letzter Zeit zu, so dass der Abschreibungsbedarf bei Mieten zunehmen kann. Mit dem straffen Mahnwesen kann allerdings der durch uneinbringliche Forderungen entstehende Schaden eingedämmt werden.
Die STADTBAU GmbH PFORZHEIM hat sich in den vergangenen Jahren intensiv um die Bestandserneuerung ihrer Gebäude bemüht. Schwerpunkt waren dabei die Sanierungen der von der
Stadt Pforzheim übernommenen Wohngebäude, die häufig unter Denkmalschutz stehen und dadurch einen erhöhten Investitionsaufwand erforderlich machten. Gleichzeitig haben wir das Neubausegment Geschosswohnungsbau stetig weiter verfolgt mit der Zielrichtung, mietgünstigen
Wohnraum mit bezahlbaren Nebenkosten zu bauen. Dies wird auch im Jahr 2009 ein Schwerpunkt
unseres unternehmerischen Handelns sein.
Für den 2007 fertig gestellten Neubau Eisenbahnstraße 29 – 33 haben wir den Solar- und Energiepreis 2008 erhalten; ebenso wie die Auszeichnung guter Bauten 2008 vom Bund Deutscher
Architekten. Mit diesem Projekt haben wir ein vorbildliches Konzept erarbeitet, bei dem Ökonomie,
Ökologie, Nachhaltigkeit und gute Architektur erfolgreich zusammengefasst sind und von dem
letztlich auch die 48 Mietparteien profitieren.
Eine stetige Mieterbefragung zeigt uns den Stand unserer Bemühungen. Die Mieterzeitung geht
auf aktuelle Themen ein und wird gerne gelesen.
Um die gesamtwirtschaftlichen Risiken zu mindern, beobachten wir permanent die wirtschaftliche
Entwicklung unseres Raumes. Hier lassen sich momentan insofern Risiken erkennen, als dass die
Arbeitslosenquote in Pforzheim über dem Durchschnitt Baden-Württembergs liegt. Der Bedarf an
preisgünstigen Wohnungen wird steigen. Mieterberatung und das Forderungs- und Mahnwesen
werden besonders gefordert sein. Bei den betrieblichen Risiken kann man feststellen, dass der
bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2009 den Vorgaben des Wirtschaftsplanes entspricht.
- 69 -
Stadtbau
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Das für das Jahr 2009 vorgesehene Modernisierungs- und Instandhaltungsprogramm geht von
hohen Investitionen aus, die sich teilweise aufgrund der Größe der Projekte in das Jahr 2010
erstrecken werden. Mit einem hohen Investitionsbedarf rechnen wir vor allem auch bei den Gebäuden der 70er und 80er Jahre, bei denen Handlungsbedarf besteht, um die künftige Vermietung zu
sichern. Die aktuellen Zinskonditionen am Kapitalmarkt, die Fördermittel gerade im energetischen
Bereich und die momentane Situation im Baugewerbe in Pforzheim unterstützen diese Maßnahmen.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Kaufm. Mitarbeiter
1
Techn. Mitarbeiter
Hauswarte/geringf. Besch.
Beschäftigte insgesamt
1
2004
2005
2006
2007
2008
15
15
12
14
13
9
9
11
13
12
46
70
24
48
23
46
24
51
24
49
incl. Geschäftsführung
Zeppelinstr. 1-5 und Oranierstr. 24
Modernisierung der Fassade mit Anbau von Vorsatzbalkonen und
zeitgleicher Modernisierung der Außenanlage
(Quelle: Stadtbau GmbH)
- 70 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadtbau
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Verkaufsgrundstücke,
Vorräte, Unfertige Leist.
Forderungen, Sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
117.405
67
108.429
8.909
8.836
114.305
30
105.366
8.909
9.172
-3.100
-37
-3.063
0
336
4.120
4.566
446
1.096
0
3.620
134
887
0
3.719
116
-209
0
99
-18
Bilanzsumme
126.375
123.593
-2.782
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
40.543
12.750
26.911
0
882
639
85.106
87
41.081
12.750
27.848
0
483
620
81.797
95
538
0
937
0
-399
-19
-3.309
8
126.375
123.593
-2.782
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Verlustvortrag
Bilanzgewinn/-verlust
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Blücherstr. 4
Komplettmodernisierung
(Quelle: Stadtbau GmbH)
- 71 -
Stadtbau
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
15.003
373
316
15.692
15.379
173
616
16.168
15.289
338
281
15.908
15.392
744
173
16.309
376
-200
300
476
90
-165
335
260
Aufwand für bezogene
Lieferungen und Leistungen
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-6.014
-1.416
-3.343
-652
-11.425
-6.705
-1.454
-3.433
-921
-12.513
-7.069
-1.476
-3.466
-888
-12.899
-8.522
-1.559
-3.371
-751
-14.203
-691
-38
-90
-269
-1.088
364
22
33
-33
386
4.267
178
-3.106
3.655
238
-2.999
3.009
126
-3.022
2.106
136
-2.899
-612
60
107
646
112
23
1.339
894
113
-657
-445
781
0
1.339
-357
0
894
-356
0
113
-358
0
-657
-358
0
-445
1
0
781
2
982
538
-245
-1.015
-444
783
-100
-55
245
1.015
45
-300
882
483
0
0
-399
483
Betriebsergebnis
Zinserträge, Ertr. aus Beteilig.
Zinsaufwand
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Einstellungen in bzw. Entnahmen aus Rücklagen (-/+)
Bilanzgewinn/-verlust
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
92,9
92,0
93,6
92,9
92,5
Eigenkapitalquote
%
35,0
31,9
31,4
32,1
33,2
Anlagendeckung I
%
37,6
34,7
33,5
34,5
35,9
Umsatzrentabilität
%
-0,2
-18,6
-4,7
6,5
3,5
Eigenkapitalrentabilität
%
-0,1
-6,7
-1,8
2,4
1,3
Gesamtkapitalrentabilität
%
2,5
0,5
1,9
3,2
2,9
%
94,2
80,3
89,0
100,8
96,9
T€
3.232
683
2.638
4.295
3.936
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 72 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
2.1.7
Ganztagesschule Pforzheim GmbH
- Schiller-Gymnasium -
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Siedlungstraße 38
75180 Pforzheim
07231/ 39 30 31
07231/ 39 30 33
[email protected]
www.schiller-gym.pf.bw.schule.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 21.08.1986 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 23.01.2008.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen der kommunalen Aufgabenstellung der Betrieb
einer privaten Ganztagesschule nach den jeweils geltenden Vorschriften des Landes BadenWürttemberg.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
26.000 €
Stadt Pforzheim:
Förder- und Freundeskreis
des Schiller-Gymnasiums
Pforzheim e.V.:
15.600 €
= 60 %
10.400 €
= 40 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
Stadtkämmerin Susanne Weishaar, stv. Vorsitzende
Prof. Dr. Dr. Gerd Presler (Vorsitzender des Förder- und Freundeskreises Schiller-Gymnasium Pforzheim e.V. mit Sitz in Pforzheim)
Geschäftsführung:
Georg Busch
- 73 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Angaben über die Vergütung für die Geschäftsführung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Vergütung bzw. Aufwandsentschädigung.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss, der sich nach der Anzahl der Schüler bemisst.
Durch die Neuorganisation des Gebäudemanagements ab 01.01.2006 und die Anwendung des
Vermieter-/Mietermodells ist grundsätzlich die Erhebung einer Echtmiete erforderlich. Der Betrag in
Höhe von 218.339 € ermittelt sich daher aus dem Zuschuss von 41.584 € gemäß bisherigem Vertrag und einer „Verrechnung“ von 176.755 € an das Gebäudemanagement auf der Grundlage einer
kostenechten Miete.
in €
Hhst. 1.2390.715000
2004
2005
2006
2007
2008
37.720
40.296
211.607
217.971
218.339
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Das Stammkapital wurde in notarieller Urkunde vom 23.01.2008 auf Euro umgestellt und um
435,41 € auf 26.000,00 € erhöht. Der Nennbetrag des Geschäftsanteils der Stadt Pforzheim wurde
von 15.338,76 € auf 15.600,00 € erhöht. Die Eintragung in das Handelsregister ist am 01.04.2008
erfolgt.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
2003/2004
2004/2005
2005/2006
2006/2007
2007/2008
442
24,6
444
24,7
460
25,6
457
25,4
451
25,1
Durchschnittliche Schülerzahl
Klassenteiler
Durchschnittliche Schülerzahl
480
460
440
420
7/
20
08
20
0
6/
20
07
20
0
5/
20
06
20
0
4/
20
05
20
0
20
0
3/
20
04
400
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
- 74 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Darstellung des Geschäftsverlaufs
Entwicklung der Branche
Die Gesellschaft betreibt ein staatlich anerkanntes Gymnasium als Ganztagesschule in Pforzheim.
Ein Gesamtüberblick der Schulart „Gymnasien in Baden-Württemberg“ im Schuljahr 2006/2007
zeigt folgende Zahlen:
Gymnasien
- davon öffentlich
- davon privat
Schulen
Klassen
Schüler
insgesamt
Schüler
Veränderung
in % ggü. Vj.
Lehrkräfte
377
59
8.928
967
302.060
31.262
+ 1,4
+ 2,7
19.238
2.127
Gymnasien
- davon öffentlich
- davon privat
erteilte Lehrerwochenstunden
Schüler je
Klasse
Schüler je
Lehrkraft
427.582
47.856
27,7
25,9
15,7
14,7
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 26.10.2007
Ziel des Gymnasiums ist es laut Schulgesetz „Schülern mit entsprechender Begabung und Bildungsabsichten eine breite und vertiefte Allgemeinbildung, die zur Studierfähigkeit führt“ zu vermitteln. Damit schafft es zugleich die Voraussetzungen sowohl für eine berufliche Ausbildung ohne
Studium als auch für Führungsaufgaben in Berufen, die einen Hochschulabschluss verlangen.
Die Unterrichtsgestaltung am Gymnasium hat nach Auffassung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport drei zentrale Ziele:
• eigenverantwortliches,
• selbstständiges und
• zielorientiertes Arbeiten.
Dabei kommt den Unterrichtsformen besondere Bedeutung zu:
• fächerverbindendes Denken und Arbeiten,
• Gruppen- und Partnerarbeit,
• Umgang mit neuen Medien.
Im vergangenen Schuljahr 2007/2008 haben rund 340.200 Schülerinnen und Schüler eines der
knapp 440 allgemeinbildenden Gymnasien des Landes besucht. Zum Schuljahr 2004/2005 war für
alle fünften Jahrgangsstufen flächendeckend das achtjährige Gymnasium (“G8“) eingeführt worden. Im aktuellen Schuljahr werden bereits 5 Jahrgänge (Klassenstufen 5 bis 9) im G8 unterrichtet.
Trotz anhaltender Kritik am G8 ist das Gymnasium die beliebteste weiterführende Schulart geblieben, was sich auch an den seit Jahren ansteigenden Übergangsquoten von der Grundschule auf
diese Schulart widerspiegelt.
- 75 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Übergänge aus Klassenstufe 4 an Grundschulen auf weiterführende Schulen zum Schuljahr 2007 / 2008
– öffentliche und private Schulen –
Schüler in der Klassenstufe 4
nach Abschluss der Aufnahmeverfahren 2007
davon Übergänge auf …
Insgesamt
Hauptschulen
Anzahl
%
Realschulen
Anzahl
%
Gymnasien
Anzahl
%
Sonstige
Anzahl
%
Heilbronn (SKR)
1.185
398 33,6
363 30,6
410
34,6
14
1,2
Heilbronn (LKR)
3.959
1.130 28,5
1.327 33,5
1.489
37,6
13
0,3
Heidelberg (SKR)
Pforzheim
(SKR)
1.044
146
14
197 18,9
608
58,2
93
8,9
1.185
355
30
314 26,5
501
42,3
15
1,3
Calw (LKR)
1.888
525 27,8
639 33,8
711
37,7
13
0,7
Enzkreis (LKR)
BadenWürttemberg
2.348
577 24,6
787 33,5
964
41,1
20
0,9
112.735
29.852 26,5
36.981 32,8
44.558
39,5
1.344
1,2
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2008 Artikel von Silvia Schwarz-Jung
Umsatzentwicklung
Die Gesellschaft finanziert sich durch Zuschüsse vom Land, vom Enzkreis und von der Stadt
Pforzheim.
Darüber hinaus haben die Eltern monatlich ein Schulgeld zu bezahlen. Der Aufsichtsrat der Ganztagesschule Pforzheim GmbH hat in der Sitzung am 26. Januar 2006, im Hinblick auf die Kostensituation der Schule, bedingt durch die in den letzten Jahren gestiegenen Betriebskosten, beschlossen, ab dem Schuljahr 2007/2008 das Schulgeld auf € 320,00 monatlich zu erhöhen.
Die Anzahl der Schüler hat sich von 457 Schülern im Vorjahr auf 451 Schüler im Berichtsjahr verändert.
- 76 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Leistung der Ganztagesschule Pforzheim GmbH
Die staatliche Anerkennung der Ganztagesschule Pforzheim GmbH garantiert, dass alle Zeugnisse
und Abschlüsse bis hin zum Abitur den staatlichen Gymnasien gleichen. Dies beinhaltet auch, dass
ein Wechsel von oder zu einer staatlichen Schule in Baden-Württemberg jederzeit möglich ist. Unterschiede zu den Lehrplänen an staatlichen Schulen existieren nicht. Der besondere Charakter
zeigt sich bei der intensiven, individuellen Betreuung der Schülerinnen und Schüler und den angebotenen Projekten.
Seit der Gründung der Ganztagesschule Pforzheim GmbH beweisen steigende bzw. stabile Schülerzahlen den Erfolg dieses Modells. Dabei setzt sich die Ganztagesschule Pforzheim GmbH in
Bezug auf die Schülerzahlen selbst Grenzen, da die Klassenstärke von einem Richtwert von 25
Schülerinnen und Schülern ausgeht. Dies bewahrt auch der Schule eine persönliche und überschaubare Atmosphäre und ist Garant für ihre pädagogische Qualität. Von ihren Anfängen bis zum
heutigen Tag ist das Gymnasium seinem Ziel verpflichtet, den einzelnen Schüler als Persönlichkeit
zu fördern und auf seinem Weg zum schulischen Erfolg zu begleiten.
„Lehren, Erziehen, und Betreuen“ sind die wichtigsten Leitgedanken der pädagogischen Konzeption des Gymnasiums. Möglich ist dies aber nur, wenn die Lehrer ausreichend Zeit haben, um die
vorgegebenen Ziele umzusetzen. Wir nehmen uns die Zeit im Unterricht, in den Arbeitsstunden, in
den Pausen und darüber hinaus. Damit werden Beziehungsstrukturen aufgebaut die für das oberste Prinzip -Betreuung- die Grundlage bilden.
Konzept der Schule (Schaubild):
Die Konzeption des Schiller-Gymnasiums:
Räumlichkeiten
Kleine Klassen
Ganztagesunterricht
Mehrstunden
Arbeitsstunden
Blockstunden
Zeit
Schüler
Betreuung
Gemeinsames
Mittagessen
AGs
Lehrer
Kommunikation
Eltern
In zwei Klassen pro Jahrgangsstufe werden jeweils bis zu 25 Schüler unterrichtet. Die kleinen
Klassen garantieren mit den zusätzlichen Stunden an Vor- und Nachmittagen ein konzentriertes
und leistungsförderndes Arbeiten. Übungsphasen werden integriert und vertiefen den Lernstoff.
Projektorientierte und fächerübergreifende Arbeiten werden zum großen Teil in der Schule erledigt,
Präsentationsformen und Wege zum selbstständigen, problembewussten und kooperativen Lernen
stellen darüber hinaus wesentliche Schwerpunkte des Unterrichts dar. In den Arbeitsstunden werden die erworbenen Kompetenzen vertieft und ständig kontrolliert. Die intensive Betreuung vor
allem in den Übungsphasen ermöglicht einen gesicherten Erwerb von Wissen und Fähigkeiten, die
für ein zukünftiges Arbeiten notwendig sind.
- 77 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Das gemeinsame Mittagessen, viele attraktive Arbeitsgemeinschaften und zahlreiche außerschulische Veranstaltungen, zu denen unter anderem Schullandheimaufenthalte und Exkursionen gehören, vervollständigen das Angebot und tragen wesentlich zu einem positiven Lernverhalten in einer
angenehmen Atmosphäre bei.
Zur Förderung der eigenen Kreativität und Interessen werden klassenübergreifend Arbeitsgemeinschaften angeboten. Sie sind im Stundenplan fest verankert und gehören zum Pflichtprogramm.
Neben der Ausbildung sportlicher und künstlerischer Fähigkeiten dienen die AG’s auch zur Sozialisation innerhalb der Schulgemeinschaft.
Da das Gymnasium eine Ganztagesschule ist, ist es notwendig, dass die Schüler ein täglich frisch
zubereitetes Mittagessen bekommen. Pro Tag müssen ca. 380 bis 420 Essen (einschließlich ca.
20 vegetarischer Essen) zubereitet werden.
Die Schüler kommen in erster Linie aus Pforzheim (216) und dem Enzkreis (176). Die Gesellschaft
verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. der Abgabenordnung. Die Nachfrage nach Schulplätzen ist sehr groß mit der Folge, dass in der Unter- und Mittelstufe Wartelisten bestehen.
Beschaffung
Die Beschaffung der Lebensmittel für das Mittagessen erfolgt nach wirtschaftlichen Maßstäben. Im
Zuge von Angebotsvergleichen orientiert man sich ständig am Markt. Derzeit werden 85 % der
Waren über einen Großhändler eingekauft. Daneben werden Waren von lokalen Lieferanten bezogen.
Investitionen
Im Berichtsjahr wurden Investitionen im Bereich des Anlagevermögens i.H.v. rd. T€ 38,1 getätigt.
Die Investitionen konnten durch Eigenmittel finanziert werden.
Finanzierungsmaßnahmen / -vorhaben
Finanzierungsmaßnahmen und –vorhaben wurden im laufenden Geschäftsjahr aus dem Cash flow
der laufenden Geschäftstätigkeit getätigt.
Personal- und Sozialbereich
Die Personalentwicklung im Berichtsjahr stellt sich wie folgt dar:
Sonstige
KüchenAngestellte
Angestellte
personal /
pädagogisches
einschl.
ReinigungsPersonal
Geschäftsführer
kräfte
Aushilfen
Stand 31.07.07
Zugänge
Abgänge
42
2
2
4
0
0
6
0
0
2
0
0
Stand 31.07.08
42
4
6
2
Angaben zur Aus- und Weiterbildung
Für die Weiterbildung des Personals werden intern regelmäßig Schulungen durchgeführt. Darüber
hinaus werden gezielt für Mitarbeiter externe Schulungen angeboten.
- 78 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Gesundheitsschutz und Arbeitsschutz
Die Ganztagesschule Pforzheim GmbH hat ein Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen für
den Gesundheits- und Arbeitsschutz beauftragt. Der Vertrag umfasst u.a. die arbeitsmedizinische
und sicherheitstechnische Betreuung nach dem Arbeitssicherheits- und dem Arbeitsschutzgesetz
sowie Umweltschutz und Arbeitsplatzmessungen.
Tarifbindung
Das Unternehmen unterliegt keiner Tarifbindung. Die Bezahlung der Löhne und Gehälter erfolgt in
Anlehnung an die Tarifverträge (BAT/Land bzw. TVÖD). Das Entgeltsystem wurde in einer Betriebsvereinbarung zwischen der Gesellschaft und dem Betriebsrat zum 01.01.2008 neu geregelt.
Umweltschutz
Im Bereich Umweltschutz gibt es keine berichtsrelevanten Vorgänge.
Die Verwertung der Speisereste (Küche) erfolgt in einer amtlich zugelassenen Biogas-Anlage.
Darstellung der Lage des Unternehmens
Ertragslage
Die Ertragslage hat sich im Geschäftsjahr 2007/2008 weiterhin positiv entwickelt.
Ergebnisentwicklung
Im Geschäftsjahr 2007/2008 wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von T€ 35,5 (Vj.: T€ 56,2) ausgewiesen.
Entwicklung der Gesamtleistung
Geschäftsjahr
2007/2008
T€
2006/2007
T€
2005/2006
T€
2004/2005
T€
Umsatzerlöse
Sonstige
betriebliche
Erträge
3.571,5
3.531,7
3.566,4
3.475,8
161,6
97,2
92,6
110,8
Summe
3.733,1
3.628,9
3.659,0
3.586,6
/
Auftragsentwicklung
Das Interesse und die Nachfrage nach Schulplätzen an der Ganztagesschule Pforzheim GmbH ist
sehr groß. In der Unter- und Mittelstufe bestehen Wartelisten. Das Interesse bei der jährlich durchgeführten Informationsveranstaltung für die neuen 5. Klassen zeigt, dass die Klassen auch in Zukunft voll besetzt sein werden.
Entwicklung wesentlicher Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
Die Personalkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 119,9 erhöht. Dies resultiert in der
Hauptsache aus der Überleitung der Entgeltsbestandteile des TVöD für das pädagogische Personal mit gleichzeitiger tariflicher Erhöhung ab 01.01.2008 von rd. 5,1%. Die Gesellschaft hat mit dem
Betriebsrat für alle Beschäftigten eine Betriebsvereinbarung geschlossen, die die Vergütung regelt.
Der Aufsichtsrat hat dieser Betriebsvereinbarung zugestimmt.
- 79 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie folgt zusammen:
2007/08
T€
Verbrauch Küche
Raumkosten
Lehrmittel
Werbung
Versicherungen
Reparaturen / Wartung
Geräte Schulbetrieb
Sonstige Aufwendungen
Verwaltungskosten
übrige sonstige betriebliche
Aufwendungen
2006/07
T€
2005/06
T€
110,5
320,0
45,2
18,1
5,6
97,7
310,7
38,1
22,4
5,6
99,7
324,2
35,2
26,5
5,4
12,3
20,9
44,6
14,7
17,5
43,5
17,5
18,9
56,1
22,2
50,1
43,4
599,4
600,3
626,9
Die Zinsen und ähnliche Erträge haben sich im Geschäftsjahr 2007/2008 um T€ 3,8 vermindert.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr von T€ 1.883,8 auf
T€ 2.018,2 erhöht. Die Aktivseite der Bilanz wird dabei von den Wertpapieren mit einem Anteil von
45,7 % (Vj. 88,4 %) sowie von liquiden Mitteln mit einem Anteil von 45,8 % (Vj. 1,9 %) bestimmt.
Aktivseite
31.07.2008
T€
%
Sachanlagen
Vorräte
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Liquide Mittel
Rechnungsabgrenzung
Bilanzsumme
31.07.2007
T€
%
31.07.2006
T€
%
72,7
11,2
3,6
0,6
81,1
11,0
4,3
0,6
80,4
6,8
2,8
0,2
72,1
922,5
924,8
14,9
3,6
45,7
45,8
0,7
69,7
1.665,6
36,0
20,4
3,7
88,4
1,9
1,1
129,0
1.460,0
1.178,3
7,8
4,5
51,0
41,2
0,3
2.018,2
100,0
1.883,8
100,0
2.862,3
100,0
Der Buchwert der Sachanlagen ist aufgrund der im Geschäftsjahr 2007/2008 durchgeführten Investitionen in Höhe von T€ 38,1 (Vj. T€ 44,8) und der Abschreibungen auf Sachanlagen T€ 46,3 (Vj.
T€ 44,1) um T€ 8,4 gesunken.
Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich im Wesentlichen aufgrund niedrigeren zu aktivierenden Zuschüssen zum Bilanzstichtag verändert.
Die liquiden Mittel haben sich im Geschäftsjahr um T€ 888,8 erhöht. Ursache hierfür ist, dass die
Wertpapieranlage in eine Festgeldanlage umgewandelt wurde.
Die Wertpapiere haben sich um T€ 743,1 aufgrund der Änderung der Anlageform vermindert.
- 80 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Passivseite
31.07.2008
T€
%
31.07.2007
T€
%
31.07.2006
T€
%
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
817,8
1.107,5
91,0
40,5
54,9
4,5
781,9
1.001,8
99,8
41,5
53,2
5,3
725,7
924,4
1.211,6
25,4
32,3
42,3
1,9
0,1
0,3
0,0
0,6
0,0
Bilanzsumme
2.018,2
100,0
1.883,8
100,0
2.862,3
100,0
Die Eigenkapitalquote blieb von 41,5 % auf 40,5 % annähernd gleich.
Die Rückstellungen erhöhten sich insbesondere für die Rückstellungen für Sozialversicherung und
Substanzerhaltung.
Die Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem Vorjahr von T€ 99,8 um T€ 8,8 auf T€ 91,0 verringert.
Finanzlage
Finanzierungsanalyse
Die Summe der Zahlungsmittel erhöhte sich im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres in Höhe von T€ 1.701,6 um T€ 145,7 auf T€ 1.847,3.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen zum Bilanzstichtag T€ 0,0 (Vj.: T€ 71,5).
Investitionsanalyse
Die Ganztagesschule Pforzheim GmbH investierte im Geschäftsjahr 2007/2008 insgesamt T€ 38,1
(Vj.: T€ 44,8). Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr haben sich die Investitionen um T€ 6,7 vermindert. Den Gesamtinvestitionen standen Abschreibungen in Höhe von insgesamt T€ 46,3
(Vj.: T€ 44,1) gegenüber.
Liquiditätsanalyse
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verminderte sich von im Vorjahr T€ 256,8 (Gj.
2006/2007) auf T€ 183,8.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug aufgrund von Auszahlungen für Investitionen
T€ 38,1 (Vj.: T€ 44,8).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2007 / 2008 T€ 0,0 (Vj.:
T€ 1.148,5).
Nachtragsbericht
Es haben sich keine berichtspflichtigen Vorgänge ereignet. Wesentliche Vorgänge von besonderer
Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor.
Chancen- und Risikobericht
Das frühzeitige Erkennen und die Handhabung geschäftlicher Risiken ist Bestandteil der Sorgfaltspflichten der Geschäftsleitung.
Im Rahmen der geschäftlichen Tätigkeiten ist die Gesellschaft auch Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind.
- 81 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die im Hause vorhandene Berichterstattung und Kommunikation gibt der Unternehmensleitung die
Möglichkeit, auf unternehmerische Risiken zu reagieren.
Das Rechnungswesen (z.B. Buchhaltung und betriebswirtschaftliche Auswertungen) erlauben der
Geschäftsführung eine laufende Kontrolle, so dass zeitnah auf Veränderungen reagiert werden
kann.
Ende Schuljahr 2011/2012 werden durch das zum Schuljahr 2004/2005 flächendeckend eingeführte G8 gleichzeitig 4 Klassen mit dem Abitur die Schule beenden. Dies hat zur Folge, dass das
Schiller-Gymnasium ca. 40 Schüler weniger hat. Um diesen Erlösausfall aufzufangen werden derzeit Lösungsvorschläge erarbeitet.
Der hervorragende Ruf des Gymnasiums führt dazu, dass die Nachfrage nach Schulplätzen ungebrochen ist mit der Folge, dass die Nachfrage nach Schulplätzen nicht in vollem Umfang befriedigt werden kann. Somit ergeben sich aus der Sicht der Schülerzahlen keine Risiken.
Risiken können sich zukünftig aus einer Reduzierung der Zuschüsse Dritter (Land, Stadt Pforzheim
und Enzkreis) ergeben.
Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die von uns darüber hinaus als wesentlich
erachteten Risiken:
Risiken aus Informationstechnologie
Den typischen Risiken der elektronischen Medien, beispielsweise in Form von Hacker- und Virenangriffen, wird im Unternehmen mit umfangreichen Sicherungsmaßnahmen begegnet. Eine strikte
Trennung der hausinternen EDV-Verwaltung und Online-Verbindungen über Internet u.ä. wird eingehalten. Sollten wider Erwarten in diesem Bereich signifikante Probleme auftreten, kann dies die
wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen.
Personalrisiko
Der zukünftige Erfolg ist untrennbar mit dem Engagement, der Motivation und der Qualifikation der
Lehrkräfte verbunden. Durch interne Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme werden u.a.
fortwährend Maßnahmen ergriffen, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu sichern. Die von uns für
die zukünftige Entwicklung gesetzten Ziele basieren auf der Annahme, dass der Bedarf an Lehrkräften angesichts dieser Maßnahmen gedeckt werden kann.
Risikobegrenzung durch Versicherungen
Alle im Rahmen der Geschäftstätigkeit entstehenden relevanten Risiken sind durch Versicherungen abgedeckt. Der Umfang der Versicherungen wird laufend überprüft und bei Bedarf angepasst
bzw. erweitert.
Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen
Die Liquiditätslage ist befriedigend; es sind keine Engpässe zu erwarten.
Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Guthaben bei
Kreditinstituten.
Die Gesellschaft verfügt über ein effizientes Mahnwesen; Forderungsausfälle sind die Ausnahme.
Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.
Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Finanzmanagement verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.
- 82 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit wird ein fortlaufender Liquiditätsplan erstellt, der permanent an aktuelle Änderungen angepasst wird und als Basis für die Geldmitteldisposition dient.
Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfalls- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden
entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das
Unternehmen über ein effizientes Mahnwesen.
Sonstige Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, die über das übliche Maß hinausgehen, existieren nicht.
Chancen
Wesentliche Chancen sind untrennbar mit bereits genannten Risiken verbunden.
Chancen ergeben sich für uns im Wesentlichen aus
• unserer langjährigen Tradition und unserem pädagogischen Konzept
• dem gut ausgebildeten und motivierten Personal
• Förderung der Kreativität durch Anleitung zum eigenverantwortlichen, selbständigen und zielorientierten Arbeiten der Schüler
• Maßnahmen der Schulleitung und Geschäftsführung zur Vorstellung des Lehrkonzeptes
Darüber hinaus ergeben sich aus unserem Ziel, die pädagogische Qualität zu erhalten und weiter
zu entwickeln, die Chancen auch zukünftig das Interesse an unserem schulischen Angebot aufrecht zu erhalten.
Zusammenfassung der Chancen- und Risikosituation
Entsprechend der Unternehmensgröße und Organisation ist eine unternehmensinterne Kommunikation, die eine Wahrnehmung von Chancen bei gleichzeitiger Minimierung der genannten Risiken
gewährleistet, vorhanden.
Auf der Grundlage der heute bekannten Informationen sind keine Risiken erkennbar, die einzeln
oder in Kombination eine unmittelbare Entwicklungsbeeinträchtigung oder den Fortbestand der
Gesellschaft gefährden würden.
Prognosebericht
- für die Geschäftsjahre 2008/2009 und 2009/2010 Ziel für das laufende Geschäftsjahr und das nächste Geschäftsjahr ist es, dass die Vorgaben unseres Wirtschaftsplanes für das Geschäftsjahr 2008/2009 und 2009/2010 eingehalten und erfüllt werden können.
Es sind keine wesentlichen Änderungen in der Geschäftspolitik zu erwarten.
Die Unternehmensleitung geht in den Geschäftsjahren von folgender Entwicklung aus:
Umsatztrends
2008/2009
PLAN
2009/2010
PLAN
Schulgeld Eltern
Zuschüsse
1.654
1.876
1.660
1.880
Gesamt
3.530
3.540
in T€
- 83 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Ergebnistrends
in T€ / %
Personalaufwand
- in % vom Umsatz
- in T€
Sonstiger betrieblicher Aufwand
- in % vom Umsatz
- in T€
Jahresüberschuss
2008/2009
PLAN
2009/2010
PLAN
86 %
3.060
88 %
3.130
16 %
554
5
16 %
600
5
2008/2009
PLAN
2009/2010
PLAN
44
44
ca. 450
ca. 450
Sonstige Entwicklungen
Anzahl Personal
(lt. Stellenübersicht)
Zahl der Schüler
Investitionen
Für die Geschäftsjahre 2008/2009 und 2009/2010 hat die Ganztagesschule Pforzheim GmbH folgende Investitionen geplant:
in T€
2008/2009
PLAN
2009/2010
PLAN
30
30
Investitionen
Die Investitionen im Geschäftsjahr 2008/2009 setzen sich wie folgt zusammen:
- Ausstattungen Klassenzimmer
- Ersatzbeschaffungen Möbel für Klassenzimmer
- Ersatzbeschaffungen Küche
Cashflow
Das erwartete Ergebnis sowie die liquiditätsmäßig zur Verfügung stehenden Abschreibungen unter
Berücksichtigung der Investitionen sollten in den Geschäftsjahren 2008/2009 ff. zu einem positiven
Cash-flow führen.
Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung
Die Geschäftsleitung der Gesellschaft samt Schulleitung sind der Auffassung, dass sie auch zukünftig den Auftrag einer Ganztagesschule voll erfüllen können, vorausgesetzt, dass sich die Rahmenbedingungen für den Schulbetrieb nicht maßgeblich ändern.
- 84 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Angestellte - pädag. P.
sonstige Angestellte
1
Arbeiter
Aushilfen
Beschäftigte insgesamt
1
2004
2005
2006
2007
2008
42
41
41
42
42
4
4
4
4
4
7
6
6
6
6
3
56
2
53
2
53
2
54
2
54
incl. Geschäftsführung
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2006/2007 2007/2008
Veränd.
Ist
Ist
06/07 zu
07/08
Anlagevermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
81
81
0
1.783
11
70
1.666
36
20
73
73
0
1.930
11
72
923
924
15
-8
-8
0
147
0
2
-743
888
-5
Bilanzsumme
1.884
2.018
134
2006/2007 2007/2008
Veränd.
Passiva in T€
Ist
Ist
06/07 zu
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Gewinnrücklagen
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
782
26
700
56
1.002
100
0
817
26
756
35
1.108
91
2
35
0
56
-21
106
-9
2
Bilanzsumme
1.884
2.018
134
- 85 -
Schiller-Gymnasium
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
Veränd.
Abweich.
Ist
Ist
Plan
Plan
06/07 zu
07/08
Plan/Ist
07/08
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
3.531
0
97
3.628
3.571
0
161
3.732
3.527
0
90
3.617
3.530
0
99
3.629
40
0
64
104
44
0
71
115
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
0
-2.972
-44
-600
-3.616
0
-3.093
-46
-599
-3.738
0
-3.032
-60
-557
-3.649
0
-3.060
-60
-554
-3.674
0
-121
-2
1
-122
0
-61
14
-42
-89
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteiligungen,
Wertpapieren, etc.
Abschreibungen auf Finanzanl., Wertpap. und Sonstiges
Ergebnis der gewöhnl.
Geschäftstätigkeit
12
-6
-32
-45
-18
26
44
41
32
45
-3
9
0
0
0
0
0
0
56
35
0
0
-21
35
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
56
0
0
35
0
0
0
0
0
0
0
0
-21
0
0
35
0
Jahresüberschuss/fehlbetrag
56
35
0
0
-21
35
Zuschuss Stadt Pforzheim 1
38
41
41
39
3
0
Zuschuss Land B.-W.
Zuschuss Enzkreis
1.858
32
1.828
31
1.783
30
1.807
30
-30
-1
45
1
Zuschüsse gesamt 2
1.928
1.900
1.854
1.876
-28
46
2006/2007 2007/2008 2007/2008 2008/2009
1
Da das Schuljahr und das Haushaltsjahr zeitlich nicht identisch sind, können sich rechnerische Differenzen zwischen dem Zuschuss gemäß
Jahresabschluss der Gesellschaft und dem Zuschuss gemäß Jahresrechnung der Stadt Pforzheim ergeben.
2
enthalten in Umsatzerlöse
(Quelle: Ganztagesschule Pforzheim GmbH)
- 86 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schiller-Gymnasium
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2003/2004
2004/2005
2005/2006
2006/2007
2007/2008
Anlagenintensität
%
9,5
6,1
2,8
4,3
3,6
Eigenkapitalquote
%
44,5
37,3
25,4
41,5
40,5
Anlagendeckung I
%
470,9
614,0
907,5
965,4
1.119,2
Umsatzrentabilität
%
0,0
0,1
0,7
1,6
1,0
Eigenkapitalrentabilität
%
0,1
0,4
3,6
7,2
4,3
Gesamtkapitalrentabilität
%
0,1
0,2
0,9
3,0
1,7
%
40,9
43,7
44,1
44,3
44,7
T€
69
67
150
119
86
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
Schulgebäude Schillergymnasium
(Quelle: Ganztagesschule Pforzheim GmbH)
- 87 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
vhs
2.1.8
Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Zerrennerstraße 29
75172 Pforzheim
07231/ 38 00 - 30
07231/ 38 00 - 34
[email protected]
www.vhs-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 18.12.1991 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 06.03.2007.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung der Betrieb
einer Volkshochschule mit Abendgymnasium und Abendrealschule unter Beachtung der Grundsätze für die Errichtung und den Betrieb der Volkshochschule nach § 13 Abs. 3 h) und unter Zugrundelegung folgender Leitsätze:
a)
Die Volkshochschule nimmt als gleichberechtigte Einrichtung im Bildungswesen für die Stadt
Pforzheim und den Enzkreis den gesetzlichen Auftrag der Weiterbildung nach dem Gesetz zur
Förderung der Weiterbildung und des Bibliothekswesens des Landes Baden-Württemberg
wahr.
Als öffentlich verantwortete und geförderte Weiterbildungseinrichtung ist die Volkshochschule
elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge.
b)
Sie leistet als konfessionell und politisch unabhängige Einrichtung im Rahmen der freiheitlich
demokratischen Grundordnung eine den Zielen des Grundgesetzes und der Landesverfassung förderliche Weiterbildungsarbeit. Sie erfüllt darin auch eine Aufgabe der Daseinsvorsorge.
c)
Der Zugang zu den Veranstaltungen der Volkshochschule ist jedermann ohne Rücksicht auf
Staatsangehörigkeit, gesellschaftliche und berufliche Stellung sowie politische und weltanschauliche Zugehörigkeit offen.
d)
Die Gesellschaft arbeitet im Rahmen ihres Programms mit anderen Kultureinrichtungen, Verbänden und Organisationen zusammen. Sie soll den Verbänden im Bereich der Erwachsenenbildung angehören.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
52.000 €
Stadt Pforzheim:
Enzkreis:
26.000 €
26.000 €
=
=
50 %
50 %
- 89 -
vhs
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Landrat Karl Röckinger, Vorsitzender
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, stv. Vorsitzende
Kulturdezernent, Roland Hübner
Kulturdezernent, Bürgermeister Gert Hager
Stadtrat Rolf Constantin
Stadtrat Bernd Zilly
Kreisrat Peter Huber
Stadträtin Dorothea Luppold
Kreisrat Udo Mack
Bürgermeister Wolfgang Oechsle
Bürgermeister Willi Rutschmann
Stadträtin Christine Stavenhagen
Rolf Becker - beratend
Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich - beratend
Wilfried Dölker - beratend
Michael Gutjahr - beratend
Dr. Ursula Mayer - beratend
Murat Sanlitürk - beratend
Doris Schühle - beratend
Andrea Schumacher - beratend
Geschäftsführung:
Dagobert Breitkreutz
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
1
1
2004
2005
2006
2007
2008
1.253
1.566
1.879
1.044
1.268
Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss zum Betrieb der Volkshochschule sowie für die im Auftrag der Stadt angebotene Hausaufgabenbetreuung, die Ergänzende Betreuung im Rahmen der
Verlässlichen Grundschule (früher Kernzeitbetreuung) und die Schulkindbetreuung „Hort an der
Schule“:
- 90 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
in €
VHS – Barzuschuss
Hhst. 1.3500.716000
VHS – Raumbenutzungskosten für Schulen
1
Hhst. 1.3500.716000
Verlässliche Grundschule
1, 2
Hhst. 1.2910.676000
Schulkindbetreuung
1, 3
Hhst. 1.2910.676000
Hausaufgabenbetreuung
1
Hhst. 1.4650.705700
"Prävention gegen
Schulabbruch"
4
Hhst. 1.4100.247000
4
Hhst. 1.4100.730000
1
vhs
2004
2005
2006
2007
2008
228.231
236.151
236.934
235.161
238.130
55.092
51.392
15.074
58.297
99.107
271.069
242.706
217.060
163.859
17.948
0
0
72.000
182.024
311.319
3.696
14.159
1.627
6.050
6.523
0
348.491
0
174.585
0
0
133.749
0
0
0
906.579
718.993
542.695
511.642
673.027
Schwankungen aufgrund unterschiedlicher Abrechnungszeiträume.
2
Verlässliche Grundschule wird zurückgeführt, in Schulkindbetreuung umgewandelt und (in Teilen) an andere Träger abgegeben.
3
Einführung Schulkindbetreuung "Hort an der Schule" ab dem Jahr 2006; zusätzlich neue Gruppen ab 2007 ff.
4
Wegfall "Prävention gegen Schulabbruch" ab Mitte des Jahres 2005; Rückzahlung Zuschüsse durch VHS in Höhe von 133.749 EUR
aufgrund Endabrechnung des Projektes im Jahr 2007.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Kursveranstaltungen gesamt
davon VHS-Betrieb
1
Unterrichtsstunden gesamt
davon VHS-Betrieb
Teilnehmer gesamt
davon VHS-Betrieb
2004
2005
2006
2007
2008
2.854
2.718
92.216
45.581
39.034
33.201
2.750
2.643
84.553
46.026
35.903
31.650
2.706
2.655
80.496
42.130
35.520
32.420
2.668
2.605
81.598
41.298
35.634
32.658
2.593
2.528
81.171
40.475
34.331
31.010
Zuschuss Stadt Pforzheim
für VHS-Betrieb
€
228.231
236.151
236.934
235.161
238.130
Zuschuss VHS-Betrieb
pro Veranstaltung
pro Unterrichtsstunde
pro Teilnehmer
€
€
€
83,97
5,01
6,87
89,35
5,13
7,46
89,24
5,62
7,31
90,27
5,69
7,20
94,20
5,88
7,68
1
Rückgang seit 2005 insbesondere durch Wegfall "Prävention gegen Schulabbruch" ab Mitte des Jahres 2005.
- 91 -
vhs
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Teilnehmer gesamt
Kursveranstaltungen gesamt
3.500
50.000
3.000
40.000
2.500
2.000
30.000
1.500
20.000
1.000
10.000
500
0
0
2004
2005
2006
2007
2004
2008
2006
2007
2008
Zuschuss pro Teilnehmer
VHS-Betrieb
Zuschuss pro Veranstaltung
VHS-Betrieb
150
14
12
125
100
€
2005
10
€ 8
6
4
75
50
25
2
0
0
2004
2005
2006
2007
2008
2004
2005
2006
2007
2008
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Die Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Jahresergebnis
von 85.935,33 Euro abgeschlossen. Dieses Ergebnis konnte durch die in 2007 eingeleiteten Maßnahmen der Gebührenerhöhung, der Kostenaufmerksamkeit bei Sach- und Personalkosten sowie
einer positiven Entwicklung im schulischen und schulnahen Bereich erzielt werden. Den größten
Einfluss hatte dabei die erhöhte Fixkostendeckung, welche durch einen temporären Anstieg der
Leistungen im Bereich Hausaufgaben- und Kernzeitenbetreuung erzielt wurde.
Im „Kerngeschäft“ der vhs waren bei den Kursgebühren Mehreinnahmen in der Größenordnung
von 16.000 € gegenüber 2007 zu verzeichnen. Allerdings blieb die durch die Gebührenerhöhung
geplante Einnahmeverbesserung hinter den Erwartungen zurück. Ursache war ein Rückgang an
Teilnehmern in Sprach- und Kreativkursen.
Dagegen konnte bei den so genannten nicht-förderfähigen Veranstaltungen Mehreinnahmen durch
gute Belegungszahlen bei den Abendschulen und bei Prüfungen erzielt werden. Weitere Maßnahmen, die im 4. Quartal des Vorjahres in 2007 begonnen hatten, entfalteten im Jahr 2008 ihre volle
Wirkung. Die Übernahme von vier Gruppen einschließlich der Ferienbetreuung in der „Verlässlichen Grundschulbetreuung“ in Königsbach und Stein und die Fortführung des Projekts „Förderung
leistungsschwacher Schüler“ erbrachten wesentliche Deckungsbeiträge zum Gesamthaushalt der
vhs. Bei der Schulkindbetreuung in der Stadt Pforzheim musste die vhs die Sonnenhofschule in
- 92 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
vhs
eine andere Trägerschaft abgeben; dafür wurde jeweils eine zusätzliche Gruppe an der Süd- und
an der Nordstadtschule eingerichtet. Die Kernzeitbetreuungen in Würm und in Hohenwart erfuhren
eine zeitliche Ausweitung um je eine Stunde pro Tag.
Zu einem positiven Ergebnis verhalf auch das Cash-Management, das Zahlungs- und Geldanlagetermine günstig steuerte, so dass Zinseinnahmen in der Größenordnung von 24.000 Euro verbucht
werden konnten. Die Akquisition von Werbeanzeigen war mit einer Einnahmesteigerung von ca.
5.000 Euro ebenfalls erfolgreich.
Auf der Ausgabenseite verringerten sich die Abschreibungen um ca. 7.000 Euro, weil die Ausgaben auf die nötigsten Ersatzbeschaffungen reduziert worden sind. Die Personalkosten des vhsStammpersonals fielen gegenüber 2007 auf Grund der Tariferhöhungen zwar höher als in 2007
aus, blieben aber unter dem Planansatz für 2008, weil Stellenbesetzungen zurückhaltend oder erst
im Laufe des Spätjahres 2008 erfolgten, so dass sie sich finanziell nicht voll auswirkten.
Die Änderung der Organisationsstruktur bei den Außenstellen, die im 1. Semester 2008 vorbereitet
worden war, wurde ab dem 2. Semester 2008 umgesetzt. Alle Anmeldungen laufen ab September
über die Zentrale in Pforzheim. Gleichzeitig wurde auch den Teilnehmern im Enzkreis der technische Zugang zur Online-Anmeldung eröffnet. Insgesamt führte die Umstrukturierung zur Entlastung
der Außenstellenleitungen bei den reinen Verwaltungstätigkeiten und schuf mehr Zeit für Planung
und Betreuung der Veranstaltungen.
Nach der erfolgten Zertifizierung in 2007 wurde die Qualitätsentwicklung für eine Re-Zertifizierung
in vier Jahren weiter intensiv verfolgt. Arbeitsgruppen befassten sich mit den strategischen Entwicklungszielen der vhs als kundenfreundlicher Bildungsanbieter, mit der Optimierung innerbetrieblicher Organisationsabläufe und mit Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lehr- und Lernprozesse.
Bei der Beurteilung der Gesamtlage ist festzustellen, dass die vhs mit diesem Jahresergebnis auf
sicherer Grundlage steht. Gewisse Sorgen bereiten die rückläufigen Teilnehmerzahlen im förderfähigen Kursbereich. Die Ursachen können singulärer Natur sein. Es können aber auch die Auswirkungen der Gebührenerhöhung des Vorjahres sein oder die Folgen einer allgemeinen Tendenz zur
Ausgabenzurückhaltung seit Herbst 2008, als die Finanzkrise ins öffentliche Bewusstsein rückte.
Risiken für die zukünftige Entwicklung liegen in einem Rückgang der Fixkostendeckung, der durch
die weitere Verteilung der Ganztagesbetreuung auf mehrere Träger entstehen kann. Wir würden
eine solche Entwicklung durch operative Anpassungen zu kompensieren versuchen. Das Kerngeschäft der vhs muss auf jeden Fall im Fokus der Aufmerksamkeit bleiben. Gut aufgestellt ist die vhs
mit ihren Projekten, der Betreuungsarbeit und den Abendschulen - also im gesamten nichtförderfähigen Bereich, der im Wesentlichen das positive Geschäftsergebnis trägt.
Die vhs Pforzheim-Enzkreis GmbH hatte im Geschäftsjahr 2008 durchschnittlich 130 Beschäftigte,
700 Dozenten waren freiberuflich auf Honorarbasis tätig, und 28 ehrenamtliche Mitarbeiter leiteten
die Außenstellen im Enzkreis. Die Belegschaft der vhs wird von einem fünf Personen umfassenden
Betriebsrat vertreten.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Geschäftsjahr mit einem Haushaltsvolumen von
3.964.915,91 Euro, einer Bilanzsumme von 936.588,58 Euro und einem Jahresüberschuss in Höhe
von 85.935,33 Euro schloss.
(Quelle: vhs)
- 93 -
vhs
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
19
19
18
17
17
Aushilfen - Kernbetrieb
24
23
21
26
24
Betreuerinnen an den
Grundschulen
39
38
40
48
53
17
9
0
0
0
Lehrer Abendgymnasium
20
20
19
19
19
Lehrer Abendrealschule
13
16
17
17
16
132
125
115
127
129
2
2
2
2
2
Angestellte - Kernbetrieb
Soz. präv. Maßnahme
2
Beschäftigte insgesamt
1
nachrichtlich:
- Zivildienstleistende
1
incl. Geschäftsführung
2
Wegfall "Prävention gegen Schulabbruch" ab Mitte des Jahres 2005
Gebäude der Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis GmbH
(Quelle: vhs)
- 94 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
vhs
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
212
4
208
0
492
0
137
0
355
53
212
15
197
0
668
0
257
0
411
57
0
11
-11
0
176
0
120
0
56
4
Bilanzsumme
757
937
180
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
164
52
93
-59
78
131
368
94
250
52
93
19
86
198
406
83
86
0
0
78
8
67
38
-11
Bilanzsumme
757
937
180
vhs-Programme
(Quelle: vhs)
- 95 -
vhs
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
1.939
0
1.801
3.740
2.011
0
1.954
3.965
1.630
0
2.301
3.931
1.630
0
2.258
3.888
72
0
153
225
381
0
-347
34
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-1.047
-2.053
-47
-525
-3.672
-1.025
-2.271
-39
-563
-3.898
-1.186
-2.258
-60
-430
-3.934
-1.069
-2.291
-50
-486
-3.896
22
-218
8
-38
-226
161
-13
21
-133
36
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
68
15
-5
67
24
-5
-3
10
-5
-8
12
-4
-1
9
0
70
14
0
78
86
2
0
8
84
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
78
0
0
86
0
0
2
0
0
0
0
0
8
0
0
84
0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
78
86
2
0
8
84
EDV-Raum im vhs PentHaus
(Quelle: vhs)
- 96 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
vhs
Zuschüsse
in T€
Zuschuss Stadt Pforzheim
- Vhs-betrieb
2
- Hausaufgaben-, Kernzeit- und Schulkindbetreuung
Zuschuss Enzkreis
- Volkshochschulbetrieb
- Familienbildung
- "Förd. leistungsschwach. Schüler"
Zuschuss Land B.-W.
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
585
789
835
865
204
-46
235
295
235
285
60
60
350
494
600
580
144
-106
249
246
201
223
-3
45
177
25
47
174
25
47
177
24
0
177
24
22
-3
0
0
-3
1
47
157
154
156
160
-3
-2
- Volkshochschulbetrieb
- Hausaufgaben- und Schulkindbetreuung
146
149
146
150
3
3
11
5
10
10
-6
-5
Zuschuss Oberschulamt
635
622
890
780
-13
-268
- Abendschulen
- Kernzeit- und Schulkindbetreuung
368
267
363
259
450
440
430
350
-5
-8
-87
-181
Enzkreis-Gemeinden
45
75
90
90
30
-15
- Kernzeit- und Schulkindbetreuung
Landkreis Calw - Gemeinden
- Volkshochschulbetrieb
45
75
90
90
30
-15
17
17
17
17
0
0
17
17
17
17
0
0
FRAG
1
1
26
38
0
-25
Sonstige
5
1
5
5
-4
-4
- Volkshochschulbetrieb
5
1
5
5
-4
-4
1.694
1.905
2.220
2.178
211
-315
Zuschüsse insgesamt 1
1
enthalten in Sonstige betriebliche Erträge
2
Der höhere Zuschuss Ist 2008 und Plan 2009 basiert auf der Änderung der Verrechnung der Miete für städtische Räume. Bedingt durch
die Neuorganisation des Gebäudemanagements der Stadt und die Anwendung des Vermieter-/Mietermodells werden die Mietabrechnungen fakturiert und kassenmäßig über den Vhs-Zuschuss abgewickelt.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
30,4
28,7
27,1
28,0
22,6
Eigenkapitalquote
%
15,4
16,3
10,1
21,7
26,7
Anlagendeckung I
%
50,7
56,8
37,4
77,4
117,9
Umsatzrentabilität
%
0,1
-0,1
-3,6
4,0
4,3
Eigenkapitalrentabilität
%
0,7
-0,7
-76,5
47,6
34,4
Gesamtkapitalrentabilität
%
0,7
0,5
-7,2
11,0
9,7
%
47,0
48,0
49,7
52,7
51,5
T€
65
68
2
147
195
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 97 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Sportstätten
2.1.9
Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L.
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Neues Rathaus, Marktplatz 1
75175 Pforzheim
07231/ 39 - 23 36
07231/ 39 - 13 10
[email protected]
-
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 19.02.1976 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 26.07.1985.
Die Gesellschaft befindet sich seit dem 01.01.2006 in Liquidation.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Sportstätten jeglicher Art durch Anmietung und
Vermietung und Unterhaltung.
Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben, die
mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
0€
Im Jahr 2008 wurde das Stammkapital von 25.565 € an die Anteilseigner im Verhältnis der Anteile
ausbezahlt:
Stadt Pforzheim:
Bernd Reiser:
Werner Kaiser:
12.271 €
6.647 €
6.647 €
= 48 %
= 26 %
= 26 %
- 99 -
Sportstätten
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Claudia Schlütter
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung
unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
In Form von Mietverhältnissen. Die Gesellschaft hat im Rahmen der Liquidation im Jahr 2008
14.949,48 € Dividende (netto) ausgeschüttet.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Im Jahr 2008 wurden von der Gesellschaft 12.271,01 € Stammkapitalanteil an die Stadt zurückgezahlt.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Veranstaltungen
1
Sportveranstaltungen
2
Veranstalt. Nagoldhalle
2
Veranstalt. Jahnhalle
1
Wochenendveranstaltungen (Sport)
2
nur nichtsportliche Veranstaltungen
2004
2005
2006
2007
2008
454
37
5
459
42
6
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Die obige Übersicht bezog sich ausschließlich auf die Wochenendveranstaltungen in Sporthallen
sowie auf die Vermietung der Nagoldhalle und der Jahnhalle für nichtsportliche Veranstaltungen.
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprachen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wurde der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
- 100 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Sportstätten
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Das Unternehmen befindet sich seit 01.01.2006 in Liquidation. Gegenstand der Pforzheimer Sportstätten-Betriebs GmbH i.L. ist nach § 2 des Gesellschaftsvertrages
a)
der Betrieb von Sportstätten jeglicher Art durch Anmietung und Vermietung und Unterhaltung
b)
Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben,
die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen.
Die bisher von der Pforzheimer Sportstätten-Betriebs GmbH wahrgenommenen Aufgaben der
Vermietung von Sporthallen und der Mehrzweckhalle Dillweißenstein wurden in die städtische Organisation beim Schul- und Sportamt (ab 01.01.2007 Amt für Schulen, Kindertagesstätten und
Sport) bzw. ab 01.09.2009 Amt für Bildung und Sport reintegriert.
Im Rahmen der Liquidation war das Unternehmen mit der Abwicklung von Forderungen aus vorangegangenen Mietverhältnissen befasst.
Die Auflösung steht unmittelbar bevor.
Außenaufnahme Sporthalle im Benckiserpark
(Quelle: Gebäudemanagement Stadt Pforzheim)
- 101 -
Sportstätten
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
1
1
1
1
1
1
Hausmeister
1
1
0
0
0
Beschäftigte insgesamt
2
2
1
1
1
Angestellte
1
incl. Geschäftsführung (als Nebentätigkeit)
Jahresabschlussdaten 2
Bilanzen
Aktiva in T€
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
0
0
0
161
43
118
0
Bilanzsumme
161
Passiva in T€
2007
Ist
Eigenkapital
Stammkapital
Gewinnvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
2
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
2008
Ist
Veränd.
07/08
67
26
50
-9
2
92
0
161
Für das Jahr 2008 lag bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht kein Jahresabschluss vor.
- 102 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Sportstätten
Gewinn- und Verlustrechnungen
1
in T€
2007
Ist
Umsatzerlöse
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
2008
Plan
1
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
-11
9
-2
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-2
0
-4
-6
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-8
0
0
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
-8
0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-8
1
2008
Ist
-8
Von der Gesellschaft wurden keine Wirtschaftspläne vorgelegt.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
Anlagenintensität
%
0,0
0,5
1,2
0,0
Eigenkapitalquote
%
13,3
13,7
45,2
41,6
Anlagendeckung I
%
n. def.
2.533,3
3.800,0
n. def.
Umsatzrentabilität
%
3,5
1,8
0,0
n. def.
Eigenkapitalrentabilität
%
26,9
11,8
0,0
-11,9
Gesamtkapitalrentabilität
%
3,6
1,6
0,0
-5,0
%
103,2
100,4
23,1
n. def.
T€
19
10
1
-8
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
2008
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 103 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SJR
2.1.10
SJR Betriebs GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Oranierstraße 15
75175 Pforzheim
07231/ 14428-0
07231/ 14428-28
[email protected]
www.sjr-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 07.12.2007 gegründet und am 21.12.2007 in das Handelsregister eingetragen. Der Verein „Stadtjugendring Pforzheim e.V.“, Pforzheim, hat im Wege der Ausgliederung
mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend zum 01.01.2008 den Geschäftsbetrieb zur Ausführung
von Kinder- und Jugendarbeit in Pforzheim auf die Gesellschaft ausgegliedert. Die Ausgliederung
ist am 05.11.2008 wirksam geworden. Der Gesellschaftsvertrag wurde geändert durch Beschluss
vom 23.06.2008.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist nach Maßgabe der gemeindewirtschaftsrechtlichen Bestimmungen der Gemeindeordnung Baden-Württemberg
- die Förderung und Kooperation der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit
öffentlichen und freien Trägern
- die Durchführung von Maßnahmen der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes im Sinne der §§ 9, 11-14 SGB VIII;
- die Durchführung von Freizeiten, Ferienlagern, Ferienprogrammen und Studienfahrten auch in
Zusammenarbeit mit Mitgliedsverbänden des Stadtjugendrings Pforzheim e.V.;
- die Verwaltung der Jugendfreizeitstätten „Lindelbrunn“ und „Jugendzeltplatz Hoheneck“;
- die Verleihung bzw. Vermietung von Ausrüstungsgegenständen für die Jugendarbeit insbesondere für die Mitglieder des Stadtjugendring Pforzheim e.V.;
- die Wahrnehmung der Geschäftsstellentätigkeit für den Stadtjugendring Pforzheim e.V., namentlich auch die Bearbeitung der Jugendfördermittel.
Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die den Gesellschaftszweck
fördern. Sie kann sich hierbei anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche
Unternehmen sowie Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben oder pachten.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
25.400 €
Stadtjugendring Pforzheim e.V.:
Stadt Pforzheim:
18.800 €
6.600 €
=
=
rd. 74 %
rd. 26 %
- 105 -
SJR
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Hartmut Wagner
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die
Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
Im Jahr 2008 betrug die Beteiligung an der Baugenossenschaft Arlinger eG 1.230 €.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss an die SJR Betriebs GmbH. Im November 2008 wurde
die Ausgliederung des Geschäftsbetriebs vom Verein „Stadtjugendring Pforzheim e.V.“ auf die SJR
Betriebs GmbH wirksam. Für seine Arbeit wurde der SJR im Jahr 2008 insgesamt seitens der
Stadt mit 1.364.822 € bezuschusst.
in €
2008
Hhst. 1.4600.701100
1.318.898
Hhst. 1.4600.717000
45.924
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Die Gesellschaft wurde mit einem Stammkapital von 25.000 € gegründet. Durch Beschluss der
Gesellschafterversammlung vom 23.06.2008 zur Durchführung der Aufnahme eines ausgegliederten Teils des Vermögens des „Stadtjugendring Pforzheim e.V.“ wurde der Kapitalanteil des SJR
e.V. um 300 € erhöht. Um das bisherige Verhältnis der Gesellschaftsanteile (74 % SJR e.V.; 26 %
Stadt) weiter aufrechtzuerhalten, wurde mit gleichem Datum auch der Stammkapitalanteil der Stadt
um 100 € erhöht. Das Stammkapital beträgt somit nun 25.400 €.
Kontrakte mit der Stadt Pforzheim
Die Zuschussvereinbarung zwischen SJR Betriebs GmbH und Stadt Pforzheim befindet sich im
Entwurfsstadium.
- 106 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SJR
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
2008
Zentrale Angebote
regelmäßige Besucher
sporadische Besucher
Sportevents
Konzerte
Kinderfeste
Jugendarbeit Stadtteile
regelmäßige Besucher
sporadische Besucher
Sportevents
Spielefest
Mobile Jugendarbeit / Streetwork
Mobile Angebote für Kinder
Kinder- und Jugendreisen
Freizeiten
Cool on Tour (Klassenfahrten)
Jobmobil
Sozialtraining
Bewerbungswerkstatt
Gesamt
4.370
330
610
460
2.500
470
1.620
370
150
600
500
1.600
3.350
763
363
400
603
183
420
12.306
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
SJR Betriebs GmbH 2008
Das Jahr 2008 war ein ereignisreiches Jahr für den
Stadtjugendring. Nach den turbulenten Jahren zuvor
stand der Stadtjugendring Ende 2007 ohne
Geschäftsleitung da und musste die vom Gemeinderat
beschlossene Umwandlung des Vereins in eine
GmbH umsetzen. Das war eine Herausforderung für
alle. Die Spielräume waren eng und es hieß schnell
und zielgerichtet zu handeln. Der damalige Leiter der
Mobilen Jugendarbeit übernahm die kommissarische
Geschäftsführung
und
zusammen
mit
dem
Leitungsteam, den Leitern der Fachbereiche, wurde in
wöchentlichen Treffen eine Strategie für den Aufbau
der neuen SJR Betriebs GmbH entwickelt und umgesetzt. Unterstützend kam hinzu, dass schnell
eine neue stellvertretende Geschäftsführerin gefunden werden konnte, die kompetent und engagiert an diesem Prozess mitarbeitete. Letztendlich war es aber das Engagement und der Arbeitseinsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Entwicklungsprozess bis heute äußerst
erfolgreich gelingen ließ. Neben dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es
aber auch viel Unterstützung durch den Vorstand des Hauptgesellschafters des Stadtjugendrings
e.V. und durch den neuen Minderheitengesellschafter die Stadt Pforzheim. Besonderen Dank gebührt hier dem Dezernat III, dem Rechtsamt, der Kämmerei, dem Personal- und Organisationsamt
und der Jugendförderung.
- 107 -
SJR
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Es gab und gibt aber noch mehr Entwicklungen, die
das Jahr 2008 geprägt haben, die aber nicht nur den
Stadtjugendring, sondern die gesamte Jugendhilfelandschaft und nicht nur in Pforzheim betreffen.
Sozialarbeit war früher eine Aufgabe, die einem
Träger übertragen wurde und diese Arbeit wurde
entsprechend
bezahlt.
Im
Rahmen
der
Ökonomisierung der Sozialen Arbeit ist die soziale
Leistung eines Trägers zum Produkt geworden,
welches er auf dem sozialen Markt anbietet. So
entstand ein „sozialer Markt“ mit allen Mechanismen,
die
ein
Markt
hat:
Konkurrenz,
Kosten-/Nutzenrechnung, Vermarktung. Der Stadtjugendring bietet nun Leistungen an, die zwischen
dem Geldgeber und dem Träger in Form von Leistungsvereinbarungen festgeschrieben sind. Der
Stadtjugendring bekommt ein Budget mit dem er wirtschaftlich haushalten muss, wenn er die vereinbarten Leistungen erfüllt. Die Kostenentwicklung und die Erträge der SJR Betriebs GmbH sind
von den Gesellschaftern jederzeit einsehbar und transparent. Das bedeutet eine größere wirtschaftliche Kontrolle, aber auch eine höhere Finanzsicherheit.
Der Stadtjugendring hat sich als SJR Betriebs GmbH in Pforzheim als Jugendhilfe- und Jugendbildungsträger fest etabliert. Dies wird in den Beiträgen des Jahresberichts deutlich. Es wurde entsprechend des Leitbildes ein Profil entwickelt, das die Aufgaben klar definiert.
Traditionell ist der Stadtjugendring Anbieter von
offener und aufsuchender Jugend- und
Jugendsozialarbeit, gewährleistet durch die
Einrichtungen vom Haus der Jugend, Eastend,
die Jugendtreffs in den Stadt- und Ortsteilen über
die Mobile Jugendarbeit bis hin zur Streetwork
Innenstadt, ein Kooperationsprojekt zwischen
dem Stadtjugendring und der Aktionsgemeinschaft Drogen. Immer größere Bedeutung
gewinnt die Kinder- und Jugendbildung und
Kulturarbeit, besonders in Kooperation mit
Schulen und Ganztagsangeboten. Mit der
Weiterfinanzierung des Bereichs MOKI – Mobile
Angebote für Kinder durch die Stadt sind nicht
nur „Puzzelheim“ und die Stadtranderholung gesichert, sondern auch viele pädagogische Angebote an Schulen. Kinder- und Jugendfreizeiten sind traditionell beim Stadtjugendring eng mit Lindelbrunn und Hoheneck verbunden. Heute umfasst dieser Fachbereich weit mehr. Auch hier gibt
es inzwischen enge Verbindungen zu Bildung und Schule. So werden regelmäßig mit „Cool on
Tour“ Landschulheimaufenthalte als Kompaktprogramm für Schulen angeboten und auch zahlreich
gebucht. Neu hinzugekommen sind dieses Jahr die Kompetenzagentur und Vimob, die wie das
Jobmobil dem Bereich „Übergang Schule – Beruf“, sowie soziale Integration, zu zuordnen sind.
Auch dieser Bereich gewinnt immer mehr an Bedeutung. Er ist nur zum geringen Teil kommunal
finanziert, sondern überwiegend über Bundes-, EU- und ESF-Mittel.
Vergessen beim Thema Jugendkultur darf man nicht den seit Jahrzehnten kontinuierlich und erfolgreich laufenden Jugendfilmring (JUFI) und die Initiative „Gute Töne“ getragen von der MIPF.
Dies sind selbstständige und ehrenamtlich geführte Initiativen, deren Arbeit der SJR sehr schätzt
und im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt.
Die SJR Betriebs GmbH als Gesellschaft des Stadtjugendrings sieht sich als Sprachrohr und Lobby der Kinder und Jugendlichen dieser Stadt. Sie wird auch weiterhin in diesem Sinne aktiv und
innovativ tätig sein. Der Gesellschaft ist bewusst, dass sie nur erfolgreich sein kann mit Hilfe der
Kinder und Jugendlichen selbst, mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit ehrenamtlicher Unterstützung, mit Hilfe der Eltern und mit Unterstützung der Kommune. Dank geht an alle,
die die SJR Betriebs GmbH bisher auf diesem Weg unterstützt haben und in Zukunft unterstützen
werden.
- 108 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SJR
Ausführlichere Darstellungen sowie detaillierte inhaltliche Entwicklungen sind dem Jahresbericht
2008 der SJR Betriebs GmbH zu entnehmen, der auch im Internet unter www.sjr-pforzheim.de zu
finden ist.
SJR Betriebs GmbH
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführer
+ Stellvertreterin
JOBMOBIL
(BAMF)
VIMOB
Kompetenzagentur
Leonardo
ESF+
Geschäftsstelle
„Cool on Tour“
Klassenfahrten
ESF
Jugend- u. Sozialamt
Stadtranderholung
Bolzplatzliga
Sportangebote
Leitungsteam
Fachbereichsleiter
ZAP
JAST
MJA/Streeiwork
MOKI
Zentrale Angebote
Jugendarbeit
Mobile Jugendar-
Mobile Kinderan-
In Pforzheim
Stadtteile
beit/ Streetwork
gebote
Kinder- und
Jugendreisen
Puzzleheim
Kinderspielstadt
Haus der Jugend
Jugendräume:
Offener Jugendbe-
Büchenbronn
MJA Ost
Spielmobil
reich- Spielkiste-
Sonnenhof
MJA West
Mobile Arbeit mit
und
und Rockstüble
Dillweißenstein
Streetwork Innen-
Kindern
Jugendreisen
stadt
Projektarbeit
Freizeiten
Eastend
Huchenfeld
Eutingen
Würm
Nordstadttreff
Arlinger, etc.
Jugendbüro Haidach
Kinder–
an Schulen
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2008
Angestellte - pädagogische Mitarbeiter
Angestellte - Verwaltung
1
Beschäftigte insgesamt
nachrichtlich:
- Auszubildende
- Praktikanten
- Zivildienstleistende
1
19
6
25
1
2
3
incl. Geschäftsführung
- 109 -
SJR
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
1
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
0
0
0
0
25
0
0
25
0
60
4
55
1
429
3
189
237
3
60
4
55
1
404
3
189
212
3
Bilanzsumme
25
492
467
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresfehlbetrag
Bilanzgewinn
Sonderposten für Zuschüsse
und Zulagen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
24
25
0
0
0
-1
0
89
25
0
3
-1
0
62
65
0
0
3
-1
1
62
0
1
0
0
4
128
185
86
4
127
185
86
Bilanzsumme
25
492
467
1
Der Ausgliederungs- und Übernahmevertrag wurde mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend zum
01.01.2008 wirksam.
(Quelle: SJR Betriebs GmbH)
- 110 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SJR
Gewinn- und Verlustrechnungen
1
2
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
0
0
0
0
1.631
0
387
2.018
294
0
1.663
1.957
1.631
0
387
2.018
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
0
0
0
-1
-1
-8
-1.293
-21
-640
-1.962
-10
-1.341
-12
-561
-1.924
-8
-1.293
-21
-639
-1.961
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-1
0
0
56
16
-2
33
0
0
57
16
-2
-1
70
33
71
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
-1
0
0
70
-5
0
33
0
0
71
-5
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-1
65
33
66
0
-3
-3
-1
62
63
in T€
Einstellungen in
Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn/-verlust
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
1
Die Beträge sind wegen des Rumpfgeschäftsjahres 2007 nicht mit den entsprechenden Vorjahreszahlen vergleichbar.
2
Von der Gesellschaft wurde für 2008 kein Wirtschaftsplan vorgelegt.
(Quelle: SJR Betriebs GmbH)
- 111 -
SJR
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Zuschüsse
2
in T€
3
2007
Ist
2008
Ist
Zuschuss Stadt Pforzheim
2008
Plan
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
1.348
1.503
1.294
54
1.477
26
Zuschuss Enzkreis
6
6
- ABC und Freizeitmittel
6
6
- Personal-, Programm- und Betriebskosten
- separate Projekte
Zuschuss Land B.-W.
24
22
- Landesjugendplan-Mittel
- verschiedene Einzelprojekte
14
10
15
7
29
Zuschuss Bund
50
- Projekt Jobmobil
50
29
Sonstige
48
103
- ESF-Mittel
- Stiftung Kinderland und Aktion Mensch
- Kleinprojekte
26
22
0
90
10
3
1.476
1.663
Zuschüsse insgesamt 1
1
In der Gewinn- und Verlustrechnung im Ist 2008 enthalten in Umsatzerlöse, im Plan 2009 enthalten in sonstigen betrieblichen Erträgen.
2
Im Rumpfgeschäftsjahr 2007 war noch der SJR e.V. Zuschussempfänger.
3
Von der Gesellschaft wurde für 2008 kein Wirtschaftsplan vorgelegt.
Kennzahlen der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage
2008
Anlagenintensität
%
12,2
Eigenkapitalquote
%
18,1
Anlagendeckung I
%
148,3
Umsatzrentabilität
%
4,0
Eigenkapitalrentabilität
%
73,0
Gesamtkapitalrentabilität
%
13,6
%
82,8
T€
174
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
Für das Rumpfgeschäftsjahr 2007 werden keine Kennzahlen
dargestellt.
- 112 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EGP
2.1.11
Goldstadtbäder Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Gerberstraße 4
75175 Pforzheim
07231/ 39 - 2630
07231/ 39 - 1657
[email protected]
www.pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 14.11.2006 beschlossen, das städtische Bäderamt in
einen Eigenbetrieb zu überführen. Der Eigenbetrieb wurde am 01.01.2007 gegründet. Es gilt die
am 01.01.2007 in Kraft getretene Betriebssatzung.
Gegenstand des Unternehmens
Die Stadt Pforzheim erfüllt ihre Aufgaben im Bereich des Betriebs der öffentlichen Bäder in der
Rechtsform eines Eigenbetriebs. Der Betrieb wird nach den Vorschriften des Eigenbetriebsgesetzes geführt.
Dem Eigenbetrieb obliegen die Aufgaben des Betriebs und der Unterhaltung:
-
aller öffentlichen Frei- und Hallenbäder der Stadt Pforzheim,
aller öffentlichen Saunen in der Stadt Pforzheim.
Der Eigenbetrieb kann alle seinen Unternehmensgegenstand fördernden Geschäfte betreiben.
Hierzu zählen insbesondere die Nebengeschäfte aus der gastronomischen Versorgung der öffentlichen Bäder sowie der Betrieb und die Unterhaltung von medizinischen Einrichtungen nebst Solarien in den öffentlichen Bädern.
Der Eigenbetrieb dient der Förderung des Breiten- und Leistungssports, insbesondere der Gesundheit, Erholung und Freizeitgestaltung der Familien, Schulen und Vereine. Dabei ist den sozialen Gesichtspunkten ebenso zu entsprechen wie den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
2.000.000 €
Der Eigenbetrieb Goldstadtbäder Pforzheim (EGP) ist ein Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim.
- 113 -
EGP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gemeinderat
Ausschuss für öffentliche Einrichtungen:
Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender
(bis 31.05.2008)
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
(ab 01.06.2008 bis 30.09.2008)
Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender
(ab 01.10.2008)
Stadträtin Anneliese Baur
Stadtrat Thomas Dörflinger
Stadtrat Ralf Fuhrmann
Stadträtin Anneliese Graf
Stadträtin Hella Marquardt
Stadtrat Dieter Müller
Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdL
Stadtrat Jürgen Schroth
Stadträtin Sibylle Schüssler
Stadtrat Fritz Sinzenich
Oberbürgermeisterin:
Christel Augenstein
Betriebsleitung:
Erich Forstner
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Angaben über die Vergütung der Betriebsleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB.
Die Mitglieder des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen erhalten keine besondere Vergütung
oder Aufwandsentschädigung.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt Pforzheim hat den Eigenbetrieb Goldstadtbäder im Jahr 2008 mit 2.278.000 € bezuschusst.
in €
Hhst. 1.5700.715000
2007
2008
2.364.297
2.278.000
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
- 114 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EGP
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Anzahl der Badegäste
2004
2005
2006
2007
2008
Emma-Jaeger-Bad
Stadtteilbäder
Freibäder
237.776
189.395
111.883
212.816
183.411
134.406
247.226
182.206
125.663
265.533
200.829
76.800
206.059
220.047
87.293
insgesamt:
539.054
530.633
555.095
543.162
513.399
2004
2005
2006
2007
2008
5,33
4,74
4,82
4,42
5,21
Zuschuss
pro Badegast
€
Die städtischen Bäder wurden bis einschließlich 2006 als Regiebetrieb im Haushalt der Stadt Pforzheim geführt. Zur besseren
Vergleichbarkeit werden die Leistungsdaten für den Zeitraum von 2004 bis 2008 dargestellt.
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Verlauf des Geschäftsjahres 2008
Der Wirtschaftsplan 2008 sieht Erträge von 1.820.000 EUR und Aufwendungen von
4.098.000 EUR vor, so dass ein Verlust von 2.278.000 EUR „geplant“ war.
In diesem Jahr war das Stadtteilbad Eutingen zur Revision in den Pfingstferien geschlossen und im
Sommer als Ersatz für die Neue Halle durchgehend geöffnet. Das Nagoldbad war vom 02.05. bis
16.09.2008 in Betrieb, das Wartbergfreibad vom 31.05. bis 05.09.2008. Alle anderen Bäder waren
wie üblich geöffnet.
Die Bäder hatten folgende Besucherzahlen zu verzeichnen:
Emma-Jaeger-Bad
Stadtteilbad Buckenberg
Stadtteilbad Brötzingen
Sauna Büchenbronn
Stadtteilbad Eutingen
Stadtteilbad Huchenfeld
Nagold-Freibad
Wartberg-Freibad
Gesamt
2008
206.059
50.129
57.786
3.282
53.105
55.745
37.843
49.450
513.399
2007
265.533
38.563
53.738
2.341
48.360
57.827
31.531
45.269
543.162
2006
247.226
36.823
58.168
1.861
39.903
45.451
40.648
85.015
555.095
Das Emma-Jaeger-Bad war wegen Umbau der Lüftungsanlagen vom 30.05. bis 05.09.2008 geschlossen. Das „Ersatzbad“ Eutingen war im Sommer geöffnet und nur in den Pfingstferien geschlossen.
- 115 -
EGP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Vergleich der Planzahlen mit dem Jahresabschluss:
alle Angaben in EUR
Wirtschaftsplan
Umsatzerlöse
Sonstige Erträge
Summe Erträge:
Aufwand für Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe
Bezogene Leistungen
Personalkosten
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zinsen und Steuern
Summe Aufwendungen:
Verlust:
1.722.200
97.800
1.820.000
901.000
667.000
1.730.700
278.800
294.800
225.700
4.098.000
2.278.000
GuV
1.591.155
63.271
1.654.426
957.812
746.439
1.818.365
278.399
301.440
226.141
4.328.596
2.674.170
Vergleich +/- 131.045
- 34.529
-165.574
56.812
79.439
87.665
- 401
6.640
441
230.596
396.170
Die Erlöse blieben um rd. 166.000 EUR hinter den Ansätzen, was auf die geringen Besucherzahlen
in den Freibädern zurückzuführen ist. Es haben rd. 75.000 Gäste gefehlt.
Dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen wurden entsprechend der Betriebssatzung vier Quartalsberichte vorgelegt, am 23.06., 29.09., 17.11.2008 und am 16.02.2009.
Im Vermögensplan 2008 waren 68.000 Euro für Ersatz-Investitionen vorgesehen. Folgende Maßnahmen waren notwendig:
- Abwasserbeitrag für das Stadtteilbad Eutingen
- Gebäude
- Technische Anlagen
- Maschinen und Geräte
100.353,00 EUR
9.696,44 EUR
25.004,95 EUR
31.936,22 EUR
166.990,61 EUR
Die Veranlagung des Hallenbades Eutingen zu Abwasserbeiträgen für eine Kanalbaumaßnahme
aus dem Jahr 1978 war nicht vorhersehbar und wurde durch eine um 100.000 EUR reduzierte
Tilgung des Trägerdarlehens finanziert.
Anschaffungen werden linear entsprechend der Nutzungsdauer abgeschrieben, geringwertige
Wirtschaftsgüter (Anschaffungskosten 150,01 bis 1.000,00 EUR) immer auf fünf Jahre.
In den Bädern wurde folgendes Personal beschäftigt:
Verwaltung
Kassierer
Werkstatt
Medizin
Reinigung
Aufsicht
Ausbildung
4 Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen, davon eine in Teilzeit
3 Mitarbeiterinnen zu 100 %, 4 zu 50 % und 2 Saisonkräfte
4 Handwerker
3 Fachkräfte, davon 2 in Teilzeit
6 Personen im EJB, 2 in Teilzeit und 2 Saisonkräfte
5 Fachkräfte im EJB, 3 in den Freibädern und 4 in Stadtteilbädern sowie
3 Saisonkräfte
9 Auszubildende als Fachangestellte für Bäderbetriebe.
Beim Vergleich zum Jahr 2007 fällt auf, dass durch die Schließung des Emma-Jaeger-Bades für
drei Monate weniger Saisonpersonal für die Freibäder beschäftigt wurde.
Ausblick
Bäder sind Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge und eine wichtige Infrastruktureinrichtung für eine Stadt. Sie sollen allen Schichten der Bevölkerung und Gruppen (z.B. Schulen und
Vereinen) als Einrichtung für Gesundheit und der sportlichen Betätigung zur Verfügung stehen,
wobei hinsichtlich der Preisgestaltung auch soziale Belange zu berücksichtigen sind.
- 116 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EGP
Bäder sind aber auch wirtschaftliche Unternehmen. Es gilt deshalb, Risiken aus internen oder externen Entwicklungen möglichst früh zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um Unternehmensziele nicht zu gefährden. Unternehmensziel ist die Erhaltung der vorhandenen Bäder unter
betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Der Schwerpunkt der Betrachtung bezieht sich daher auf die Wirtschaftlichkeit der Bäder, zumal
kein Anspruch von Bürgerinnen und Bürgern auf Nutzung eines bestimmten Bades besteht. Art
und Umfang der Bereitstellung von Bädern unterliegen der freien Gestaltung der Stadt als kommunale Selbstverwaltungsaufgabe.
Durch die Stilllegung des Dampfbades im Mai 2010 ist die Erweiterung der Sauna bei der Neuen
Halle um ein Dampfbadehaus notwendig. Der Standort wurde so gewählt, dass bei späterem Bedarf auch eine weitere Kabine oder ein vergrößerter Ruheraum angebaut werden kann. Weiter ist
geplant, mit Mitteln aus dem Städtebau-Sanierungsprogramm im Altbau die Medizinische Abteilung
ins Erdgeschoss zu verlegen und alle freien Flächen, insbesondere frühere Wannenbäder, für eine
Nutzung vorzubereiten.
Das Betriebsgebäude des Nagoldbades soll nach der Saison 2009 mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket erneuert werden. Auch die energetische Sanierung des Stadtteilbades Eutingen wird gefördert: Für das BHKW sind 30.200,00 EUR aus Mitteln des Programms „Klimaschutz plus“ bewilligt, und für den Umbau von zwei Lüftungsanlagen soll es einen Zuschuss ebenfalls aus dem Konjunkturpaket geben.
Externe Risiken
Einwohnerinnen und Einwohner aus Pforzheim und dem Enzkreis können sich frei entscheiden,
ob sie ein Bad in ihrer Kommune oder in mehr oder weniger großer Entfernung besuchen wollen.
Bäder stehen daher untereinander im Wettbewerb (Entfernung, Eintrittspreis, Attraktionen, Parkmöglichkeiten, persönliche Gründe usw.). Für die Goldstadtbäder wird dies beim Vergleich der
Freibäder deutlich.
Ein weiteres Risiko ist die demographische Entwicklung. Die Menschen im Einzugsgebiet sind
potentielle Badegäste, und nach deren Altersstruktur sind Bäder zu betreiben.
Ebenfalls kaum zu beeinflussen sind die Energiepreise für Wasser/Abwasser, Strom und Wärme.
Weitere Preissprünge gefährden die Wirtschaftlichkeit der Bäder, zumal gegenläufig die (älter werdenden) Gäste immer höhere Wasser- und Lufttemperaturen erwarten.
Im Kostenbereich werden durch die hausinterne Buchführung mit profit-center-bezogener Planung und Überwachung Risiken frühzeitig erkannt.
Interne Risiken
Bäder sind Betriebe mit hohem technischem Aufwand, die ohne zeitliche Unterbrechung funktionieren müssen. Das installierte Gebäudeleitsystem und die angeordnete dauernde Rufbereitschaft
sollen dazu beitragen, die Anlagen ohne Störungen zur Verfügung stellen zu können.
Zu Betriebsunterbrechungen kann es durch Ausfall der Badewassertechnik kommen, sollten dadurch die hygienischen Verhältnisse nach den Vorgaben der DIN 19643 nicht mehr eingehalten
werden können. Auch längere Störungen in der Wärmeversorgung können dazu führen, dass Badebetrieb nicht mehr möglich ist. Gleiches gilt für Unterbrechungen bei der Stromversorgung.
Die Bäder können im derzeitigen Umfang nur bereitgestellt werden, wenn die Stadt als Einrichtungsträger für den Ausgleich der nicht vermeidbaren Defizite Haushaltsmittel bereitstellt. Eine
Kürzung hätte zur Folge, dass Angebote gestrichen oder sogar Bäder geschlossen werden müssten.
- 117 -
EGP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die Kosten, die Erlöse und die Besucherzahlen haben sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt:
2004
2005
Energiekosten
497.494
669.331
Sachkosten
1.479.610
1.298.822
Personalkosten
2.005.423
1.966.670
Abschreibungen (AfA)
279.209
182.023
Betriebskosten
450.215
217.326
Zinsen und Steuern
Kosten gesamt:
4.711.951
4.334.172
Erlöse gesamt:
1.840.530
1.819.687
Defizit:
2.871.421
2.514.485
Zahl der Badegäste:
539.054
530.633
Defizit je Gast:
5,33
4,74
Hinweis:
Durch die Bildung des Eigenbetriebs und die Umstellung
verschiedene Kostenarten neu zugeordnet.
2006
834.707
1.133.446
1.913.191
280.002
344.991
2007
830.905
604.644
1.816.740
278.272
386.320
231.497
4.148.378
1.747.134
2.401.244
543.162
4,42
4.506.337
1.830.080
2.676.257
555.095
4,82
2008
957.811
746.439
1.818.365
278.399
301.440
226.141
4.328.595
1.654.426
2.674.169
513.399
5,21
des Rechnungswesens ab 1.1.2007 sind
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
37
36
35
31
29
Teilzeitbeschäftigte
8
9
9
9
9
Saisonbeschäftigte
17
9
10
12
7
Beschäftigte insgesamt
62
54
54
52
45
nachrichtlich:
Auszubildende
16
18
15
12
9
Vollzeitbeschäftigte
1
1
incl. Betriebsleitung
Die städtischen Bäder wurden bis einschließlich 2006 als Regiebetrieb im Haushalt der Stadt Pforzheim geführt. Zur besseren
Vergleichbarkeit werden die Daten für den Zeitraum von 2004 bis 2008 dargestellt.
Wartbergbad
(Quelle: Eigenbetrieb Goldstadtbäder)
- 118 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EGP
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
10.195
5
10.190
0
450
16
402
0
32
0
10.084
103
9.981
0
135
19
116
0
0
0
-111
98
-209
0
-315
3
-286
0
-32
0
Bilanzsumme
10.645
10.219
-426
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Verlust des Vorjahres
Jahresverlust
Sonderposten Rücklageanteil
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
532
2.000
933
0
-2.401
245
9
9.714
145
27
2.000
933
-232
-2.674
237
12
9.762
181
-505
0
0
-232
-273
-8
3
48
36
Bilanzsumme
10.645
10.219
-426
Logo des Eigenbetriebs Goldstadtbäder Pforzheim
(Quelle: Eigenbetrieb Goldstadtbäder)
- 119 -
EGP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
1.669
0
77
1.746
1.591
0
60
1.651
1.722
4
94
1.820
1.859
5
65
1.929
-78
0
-17
-95
-131
-4
-34
-169
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-1.435
-1.817
-278
-386
-3.916
-1.704
-1.818
-278
-302
-4.102
-1.568
-1.730
-279
-295
-3.872
-1.609
-1.955
-273
-339
-4.176
-269
-1
0
84
-186
-136
-88
1
-7
-230
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-2.170
1
-231
-2.451
4
-226
-2.052
0
-225
-2.247
0
-223
-281
3
5
-399
4
-1
-2.400
-2.673
-2.277
-2.470
-273
-396
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
-2.400
-1
0
-2.673
-1
0
-2.277
-1
0
-2.470
-1
0
-273
0
0
-396
0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-2.401
-2.674
-2.278
-2.471
-273
-396
2.169
2.278
2.278
2.471
109
0
Zuschuss Stadt Pforzheim 1
1
Der Zuschuss der Stadt muss in der Bilanz solange als Verbindlichkeit ausgewiesen werden, bis der förmliche Beschluss des
Gemeinderates über die Verlustabdeckung vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt kann der Betrag als Eigenkapital behandelt werden.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage
2008
Anlagenintensität
%
95,8
98,7
Eigenkapitalquote
%
5,0
0,3
Anlagendeckung I
%
5,2
0,3
Umsatzrentabilität
%
-143,9
-168,1
Eigenkapitalrentabilität
%
-451,3
-9.903,7
Gesamtkapitalrentabilität
%
-20,4
-24,0
%
40,2
36,8
T€
-2.123
-2.396
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
- 120 -
2007
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
WSP
2.1.12
Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
Marktplatz 4
75175 Pforzheim
Telefon: 07231/ 39 - 18 57
Telefax: 07231/ 39 - 25 95
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ws-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Am 19.12.2006 hat der Gemeinderat der Stadt Pforzheim die Gründung des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) beschlossen. Dem Geschäftsfeld des Eigenbetriebs
WSP wurden die früheren zum Teil selbständig, zum Teil unselbständig geführten städtischen und
privaten Bereiche „Wirtschaftsförderung“, „Tourismus, Eventmanagement, Enzauenpark“, „Citymarketing“ und „Hallen und Messen“ zugeordnet. Der Geschäftsbereich „Hallen und Messen“ wird
in Form einer GmbH geführt. Zum 01.01.2008 wurde ferner die zuvor beim Hauptamt angesiedelte
Kommunale Statistikstelle als Geschäftsbereich V in den WSP eingegliedert. Innerhalb einer betriebsinternen Umstrukturierung wurden in 2008 die Aufgabenbereiche „Eventmanagement“ und
„Enzauenpark“ dem Geschäftsbereich Citymarketing zugeordnet. Es gilt die am 01.01.2007 in Kraft
getretene Betriebssatzung, Änderungssatzungen traten am 01.01.2008 und 01.01.2009 in Kraft.
Gegenstand des Unternehmens
Die Stadt Pforzheim erfüllt ihre Aufgaben im Bereich der Wirtschaftsförderung, des Stadtmarketings und der Stadtentwicklung, des Citymarketings, der Steuerung und Koordination im Bereich
des Hallen- und Messewesens sowie der Kommunalen Statistikstelle in der Rechtsform eines Eigenbetriebs. Der Betrieb wird nach den Vorschriften des Eigenbetriebsgesetzes geführt.
Dem Eigenbetrieb obliegen dabei insbesondere folgende Aufgaben:
a) im Bereich der strategischen Gesamtausrichtung
- Strategisches Stadtmarketing/Stadtentwicklung einschließlich Imagebildung
- Strategische Entscheidungen zur Förderung von Wirtschaft, Handel, Verkehr und Tourismus
b) im Bereich der Wirtschaftsförderung
- Bestandspflege der ortsansässigen Wirtschaftsunternehmen
- Förderung der Ansiedlung von Unternehmen
- Mitwirkung bei der Gewerbeflächenvorsorge und Standortplanung
- Existenzgründungs- und Innovationsförderung
- Entwicklung und Management wirtschaftsfördernder Projekte
- Betrieb des Technologie- und Gründerzentrums Innotec
- Betrieb des Plakatanschlagwesens
- Unternehmer-Service Pforzheim (USP)
c) im Bereich des Stadtmarketings/der Stadtentwicklung
- Operatives Stadtmarketing
- Eventmanagement
- Management von Veranstaltungen im Enzauenpark
- Betrieb einer Touristeninformation zur Betreuung von Touristen und Einheimischen
- 121 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
und aller Geschäfte, die der Förderung des Städtetourismus dienlich sind
d) im Bereich des Citymarketings
- Maßnahmen zur Stärkung der (Handels-)zentralität der Stadt Pforzheim
- Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt und zur Verbesserung der innerstädtischen
Atmosphäre
- Zentrenmanagement
- Ladenlokalmanagement
e) im Bereich der Kommunalen Statistikstelle
- Aufgaben nach dem Landesstatistikgesetz (LStatG) sowie verwaltungsintern beauftragte
statistische Erhebungen und Analysen
Dem Eigenbetrieb obliegt weiter im Bereich des Hallen- und Messewesens die Koordination und
Steuerung von Maßnahmen und Aktivitäten mit der PKM GmbH. Er ist zu regelmäßiger und umfassender wechselseitiger Information und Abstimmung der Aktivitäten mit dem Kulturmarketing
des Kulturamts verpflichtet.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
50.000 €
Der WSP wird als Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim geführt.
Organe
Gemeinderat
Wirtschaftsförderungsausschuss:
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
Stadtrat Florentin Goldmann
Stadtrat Dr. Bernd Grimmer
Stadtrat Klaus Gutscher
Stadtrat Andreas Herkommer
Stadtrat Jens Kück
Stadtrat Prof. Dieter Pflaum
Stadtrat Dr. Joachim Rösch
Stadträtin Sibylle Schüssler
Stadträtin Christine Stavenhagen
Stadtrat Carsten von Zepelin
Michael Brenk - beratend
Achim Rummel - beratend
Oberbürgermeisterin:
Christel Augenstein
Betriebsleitung:
Dr. Christoph Dickmanns
Gesamtbezüge der Mitglieder der Betriebsleitung und des Wirtschaftsförderungsausschusses
Die Angaben über die Vergütung der Betriebsleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die
Mitglieder des Wirtschaftsförderungsausschusses erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.
- 122 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
WSP
Beteiligungen
Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim war in 2008 an Gesellschaften wie folgt
beteiligt:
Beteiligungswert
Stimmrechtsanteile
1. Pforzheim Kongress- und
Marketing GmbH, Pforzheim
26.000 €
100 %
2. Wirtschaftsförderung Zukunftsregion
Nordschwarzwald GmbH, Pforzheim
11.000 €
12,06 %
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt Pforzheim hat im Jahr 2008 insgesamt 5.474.400 € auf der Basis des zu erwartenden
Defizits an den WSP ausbezahlt. Der Zuschuss der Stadt wird in der Bilanz solange als Verbindlichkeit ausgewiesen, bis der förmliche Beschluss des Gemeinderates über die Verlustabdeckung
vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt wird der Betrag als Eigenkapital behandelt.
in €
Hhst. 1.7902.715000
2007
2008
4.500.000
5.474.400
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
(Quelle: Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim)
- 123 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Geschäftsbereich I
Wirtschaftsförderung
Wirtschaftsdaten
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Arbeitslosenquote
Gewerbesteueraufkommen
%
Mio. €
Unternehmerservice Pforzheim (USP)
Unternehmensansiedlungen
Unternehmensumsiedlungen
Unternehmenserweiterungen
Gewerbeimmobilienvermittlungen
Unternehmensbesuche
Messebesuche
Veranstaltungen
Innotec Pforzheim
Akquisegespräche mit Interessenten
Aufnahme von Existenzgründern und jungen
Unternehmen
Anzahl der Unternehmen im Innotec
Vermietungsquote / Jahresdurchschnitt
Arbeitsplätze bei Innotec-Unternehmen
Auszüge/Umsiedlung innerhalb Pforzheim
Veranstaltungen im Innotec
Wirtschaftsfördernde Projekte 1
1
Gäste
davon vom Ausland
Übernachtungen
davon vom Ausland
1
Besuchergruppen
Teilnahme an Messen
Eigenveranstaltungen in Pforzheim
Besucher
2
2008
48.700
6,5
63
49.600
7,8
56
4
2
0
42
24
5
2
5
10
1
38
31
6
6
18
27
3
14
95
110
1
6
5
19
80
75
4
7
20
16
2007
2008
In 2008 u.a. Clusterinitiative, Ecofit, Unternehmensplanspiel.
Geschäftsbereich II
Tourismusmarketing
1
%
2007
2
108.493 120.562
19.763
23.158
221.419 217.341
43.215
39.919
130/5.788 109/3.996
8
9
10
1
200.000
60
Anzahl Gruppen/ Anzahl Besucher
In 2008 Hobby-Schmuck-Kurs. Weitere Eigenveranstaltungen in Pforzheim sind bedingt durch die in 2008 erfolgte
Herauslösung des Arbeitsbereichs "Events" und seiner Zuordnung zum Citymarketing im dortigen Geschäftsbereich
aufgeführt.
- 124 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Geschäftsbereich III
Citymarketing
Mitgliedsunternehmen
1
Events und Aktionen
2
Kundenbindungsinstrumente
3
Merchandising-Artikel Verkauf
Besucher
Teilnehmer
Stück
WSP
2007
2008
158
279.500
9.550
2.705
152
575.000
17.000
1.650
1
Darunter in 2008 zwei verkaufsoffene Sonntage, zwei lange Einkaufsnächte, Nightgroove, Weihnachtsaktion, City on
Ice, Marktplatzeröffnung, CityLauf, Goldi GoKart Rennen, Gruschtelmarkt, Bertha-Benz, VAUDE Trans Schwarzwald,
OechsleFest, GermanCup, Aktion zu Pfingsten/ Muttertag (Enzauenpark), Großer Kindertag (Enzauenpark),
Wunschmelodie (Enzauenpark).
2
In 2008 Gewinnspiele zum verkaufsoffenen Sonntag Pforzheimer Goldrausch, zum OechsleFest und
Weihnachtsgewinnspiel zum Thema Schmuck.
3
Darunter in 2008 Goldi (Citymaskottchen), Schlosskirche Medaillen, Goldstadtschirm, Wirtschaftswundertüten,
Wirtschaftswunder-Pins.
4
Geschäftsbereich V
Kommunale Statistik
eigene Publikationen
Verkauf Mietspiegel
2
Auftragsarbeiten
3
Sonderprojekte
1
2007
Stück
Stück
2008
6
400
50
6
1
Darunter das Bevölkerungsheft 2007, Stat. Jahrbuch 2007, Halbjahresberichte, Mietspiegel, Bürgerumfrage.
2
meist Berichte für die Stadtverwaltung
3
Darunter in 2008 Konzeptentwicklung Demographie-Check, Arbeitsmarktbeobachtung, Monitoring Sanierungsgebiete.
4
Die Kommunale Statistik wurde ab dem 01.01.2008 dem WSP zugeordnet.
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Lage und Geschäftsverlauf
Strukturelle Änderungen und Weiterentwicklungen des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
Ziele des WSP
Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing wurde zum 1. Januar 2007 gegründet. Ziele des
WSP sind die Stärkung der Wirtschaftsförderung, eine Verbesserung der Gesamtsteuerung aller
Bereiche unter Integration des Citymarketings sowie die Einbeziehung von Wirtschaft und Politik in
die Entscheidungsprozesse. Aspekte der Stadtentwicklung -einschließlich der Imagebildung- sowie
die Initiierung strategischer Entscheidungsprozesse zur Förderung von Wirtschaft, Handel, Verkehr
und Tourismus stellen wichtige Unterziele in diesem Prozess dar. Eine stärkere Positionierung der
kulturellen Aktivitäten Pforzheims soll über eine Koordination mit dem Kulturmarketing erreicht
werden. Die Einbindung des CongressCentrums in die Organisationsstrukturen des WSP garantiert
eine optimale Verzahnung und Vernetzung der Marketing- und Eventaktivitäten.
Organisatorische Änderungen des WSP im Jahr 2008
Im Januar 2008 wurde die Kommunale Statistik aus dem Organisationsbereich des Hauptamtes in
den WSP als fünfter Geschäftsbereich integriert. Des Weiteren erfolgte ebenfalls im Januar 2008
eine grundlegende Reorganisation des WSP. Hierbei wurden die Aufgaben der beiden Geschäftsbereiche „Stadtmarketing/Stadtentwicklung“ (GB II) sowie „Citymarketing“ (GB III) neu verteilt.
- 125 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
In der Vergangenheit organisierten beide Geschäftsbereiche bzw. auch ihre Vorgängerinstitutionen, Veranstaltungen in der Innenstadt. D.h. ein Aufgabenbereich wurde von zwei Veranstaltungsteams mit jeweils getrennten Ressourcen bearbeitet. Solange dies durch unterschiedliche Institutionen erfolgte, war dies bedauerlich und wenig hilfreich. Mit der Zusammenführung beider Geschäftsbereiche in einen Betrieb – den WSP – war diese Dopplung vollkommen unangemessen
und widersprach den Zielen des Eigenbetriebs.
Mit Beschluss des Gemeinderates erfolgte am 22.01.2008 die neue Zuordnung der Aufgabenbereiche innerhalb des WSP. Der GB II ist in Zukunft zuständig für das Tourismusmarketing, dem GB
III obliegen die operativen Aufgaben des Citymarketings und des Veranstaltungsmanagements.
Seit Beginn des Jahres 2008 verteilen sich beim WSP die Aufgaben und Zuständigkeiten wie folgt:
Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
strategische Entscheidungen zur Förderung von Wirtschaft, Verkehr, Handel und Tourismus
strategisches Stadtmarketing/Stadtentwicklung einschließlich Imagebildung
Geschäftsbereiche
GB I
GB II
GB III
GB IV
GB V
Wirtschaftsförderung
Tourismusmarketing
Citymarketing
Hallen & Messen
Komm. Statistikstelle
• Citymarketing
• CongressCentrum
• Innotec
• Eventmanagement
• St. Maur Halle
• Unternehmer Service
• Enzauenpark
• Wirtschaftsförderung
• Tourismusmarketing
• Statistik
Koordination von Aktivitäten mit dem Kulturamt
• Veranstaltungsorganisation und -koordination
• Einbindung in das Standortmarketing
Abbildung 1: Organigramm des WSP
Räumliche Änderungen des WSP im Jahr 2008
Parallel zu den organisatorischen Änderungen wurden im Frühjahr 2008 die einzelnen Geschäftsbereiche – soweit dies möglich war – zusammengelegt. Die ehemals sechs räumlich getrennten
Standorte wurden mit Ausnahme der Tourist Info und der Verwaltung des CongressCentrums unter
einem Dach vereint. Gegenüber dem Rathaus, am Marktplatz 4, befinden sich nun die Büroräume
des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim.
Personelle Änderungen des WSP im Jahr 2008
Das Jahr 2008 war für den WSP durch zahlreiche personelle Änderungen geprägt. Insgesamt wurden acht neue Mitarbeiter sowie drei Auszubildende bei den einzelnen Geschäftsbereichen des
WSP eingestellt – der Großteil davon im zweiten Halbjahr. Gleichzeitig verließen sechs Mitarbeiter
den Eigenbetrieb. Zwei Auszubildende schlossen ihre Lehre mit Erfolg ab.
Für die Arbeit bedeutet ein derart intensiver Personalwechsel auf der einen Seite eine große
Chance, die Integration der einzelnen Geschäftsbereiche innerhalb des WSP zu beschleunigen,
ein „Wir-Gefühl“ zu schaffen und Hierarchien abzubauen. Auf der anderen Seite besteht zu Beginn
ein erheblicher Einarbeitungsbedarf für die neuen Mitarbeiter und eine entsprechende Mehrbelas- 126 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
WSP
tung bei den Geschäftsbereichsleitern. Im Dezember 2008 wurde die letzte Mitarbeiterin eingestellt
und damit war das Team des WSP vollständig.
Geschäftsverlauf des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
Interne Strukturierung des WSP
Unter der internen Strukturierung des WSP ist der Aufbau bzw. die Umsetzung der innerbetrieblichen Zusammenarbeit zu verstehen. Die Geschäftsbereiche sind in ihrer inhaltlichen Entwicklung
sowie in dem Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen selbständig. Dieses hohe Maß
an Autonomie bedeutet jedoch gleichzeitig ein hohes Maß an Kooperationswillen und -fähigkeit.
Die Betriebsleitung erarbeitet die Strategie, konzipiert geschäftsbereichsübergreifende Maßnahmen und ist für die Steuerung und Koordination verantwortlich. Des Weiteren unterstützt sie die
Aufgaben der Wirtschaftsförderung im operativen Bereich.
Externe Strukturierung des WSP
Mit den externen Strukturen wird die institutionalisierte Zusammenarbeit mit wichtigen wirtschaftlichen und politischen Gruppierungen verstanden. Gemäß der Zielsetzung ist hierauf besonders
Wert zu legen. Im Jahr 2008 wurde diese Zusammenarbeit systematisch auf- und ausgebaut, wie
die folgende Aufstellung verdeutlicht:
Geschäftsleitung
Gemeinderat
Wirtschaftsförderungsausschuss
Steuerungskreis Themenwelt Pforzheim
Realisierungsgruppe Themenwelt Pforzheim
Pro Innenstadt
Wirtschaftsförderung:
Unternehmerbeirat
Tourismusmarketing:
Verkehrsverein Pforzheim e.V.
Citymarketing /
Veranstaltungsmanagement
Sponsorenbeirat des Citymarketings
Die unmittelbare Verknüpfung zur Politik erfolgte über die Gremienarbeit mit dem Wirtschaftsförderungsausschuss und dem Gemeinderat. Der Ausschuss tagte im Jahr 2008 sechsmal. Der Gemeinderat beschäftigte sich in seinen Sitzungen in 2008 ebenfalls sechsmal mit Themen aus dem
Aufgabenbereich des WSP.
Die operative Arbeit des WSP konzentrierte sich auf die folgenden Aktivitäten:
Geschäftsleitung
Eine Aufgabe der Geschäftsleitung ist die interne und externe Koordination und Steuerung des
Gesamtbetriebes. Im internen Verhältnis betraf dies die bereits erwähnten organisatorischen, personellen und räumlichen Änderungen des WSP. Im externen Verhältnis wurde die oben genannte
umfangreiche institutionelle Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen und politischen Gruppen aus- und
aufgebaut.
Im operativen Bereich wurden erste bereichsübergreifende Marketingaktivitäten umgesetzt. Hierzu
zählen ein umfangreiches und hochwertiges Wirtschaftsmagazin sowie ein neuer Internetauftritt
des WSP.
Ebenfalls wurden im Jahr 2008 umfassende Aktivitäten zur Standortpositionierung der Stadt Pforzheims begonnen und auch im Wesentlichen abgeschlossen. Im Rahmen der Pforzheim Themenwelt wurden die strategischen Grundlagen für eine zukünftige Standortentwicklung und ein zukünftiges Standortmarketing gelegt. Dabei wurden mit Hilfe von zahlreichen Interviews und Workshops
die Themen erarbeitet, die für die Stadt authentisch sind. Aufgrund der jahrhundertelangen Kompe- 127 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
tenz in der Schmuck- und Uhrenindustrie zeichnet sich Pforzheim durch die besondere Fähigkeit
zur präzisen Arbeit und zur Gestaltung/Design aus. Ausgehend von dieser Stärke haben sich im
Laufe der Jahrzehnte neue Branchen als wirtschaftliche Promotoren entwickelt. Aus der „präzisen
Arbeit“ entwickelte sich die Metallverarbeitung, insbesondere die Präzisionstechnik sowie die Dental- und Medizintechnik. Die Kompetenzen in der „Gestaltung“ spiegeln sich in der umfangreich
vorhandenen und lebendigen Kreativwirtschaft – einschließlich der Hochschule Pforzheim mit ihrer
Fakultät für Gestaltung – wider.
Als Konsequenz der Standortpositionierung und als strategische Grundlage für die Standortentwicklung werden die beiden Branchen (Metallverarbeitung bzw. Dental- und Medizintechnik sowie
Kreativwirtschaft) Schwerpunkte der zukünftigen Wirtschaftsförderungspolitik sein.
Wirtschaftsförderung (GB I)
Eindeutiger Schwerpunkt des Geschäftsbereiches Wirtschaftsförderung im Jahr 2008 war die Bestandspflege ansässiger Unternehmen. Intensiv in Anspruch genommen wurde der Unternehmer
Service Pforzheim (USP). Diese Serviceeinrichtung steht allen in Pforzheim ansässigen Unternehmen und Freiberuflern, aber auch Interessenten, die in Pforzheim wirtschaftliche Kontakte
knüpfen wollen oder sich mit dem Gedanken tragen, den Wirtschaftsstandort Pforzheim zu ihrem
Firmensitz zu machen, zur Verfügung.
Das Innotec Pforzheim – Zentrum für Software, Technik und Design konnte eine weitere positive
Entwicklung verzeichnen. Neue Unternehmen zogen ein und das Service-, Beratungs- und Betreuungsangebot wurde seitens der Firmen intensiv genutzt sowie durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm ergänzt.
Zahlreiche Unternehmensbesuche, zum Teil auch auf Messen, wurden durchgeführt. Mehrere Unternehmensansiedlungen und -umsiedlungen wurden seitens der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der städtischen Liegenschaftsverwaltung betreut und unterstützt. „ECOfit“, ein neues Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg für betrieblichen Umweltschutz, welches
Workshops, Umweltschutzberatung sowie Betriebsbegehungen beinhaltet, konnte durch das Engagement der Wirtschaftsförderung in Pforzheim umgesetzt werden.
Eine der inhaltlichen Weiterentwicklungen des Geschäftsbereiches Wirtschaftsförderung im Jahr
2008 waren erste konzeptionelle Überlegungen für ein Clustermanagement in den Bereichen Präzisions- und Dentaltechnik. Die Umsetzung der Clusterinitiativen soll ab dem Jahr 2009 erfolgen.
Sie beruht u. a. auf den Ergebnissen der Standortpositionierung (Pforzheim Themenwelt).
Tourismusmarketing (GB II)
Von der Gestaltung, Produktion und anschließenden Vermarktung des „Westweg-Portals“ am
„Kupferhammer“, dem Ausgangspunkt der Höhenwanderwege durch den Schwarzwald, über die
Teilnahme an zahlreichen Tourismusmessen bis hin zu unterschiedlichen Marketingmaßnahmen
im In- und Ausland reicht die Palette der durchgeführten Projekte des Geschäftsbereichs Tourismusmarketing im Jahr 2008.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH
Baden-Württemberg, der Schwarzwald Tourismus GmbH und der Touristik Nördlicher Schwarzwald e.V. wurden zahlreiche Pforzheimer Aspekte in den Medien umgesetzt und Pressereisen
durchgeführt. In enger Kooperation mit örtlichen Leistungsträgern, wie z. B. dem Schmuckmuseum
Pforzheim oder den Schmuckwelten Pforzheim wurden Pauschal-Packages entwickelt, Pressedienste geschaltet und konkrete, buchbare Angebote vertrieben. Neben der zentralen Imagevorgabe „Goldstadt“ wurden auch verstärkt Themen wie „Wandern“, „Radfahren“ und „Wellness“ besetzt,
da sich hier auffällige Marktchancen aufgrund der gestiegenen Nachfrage ergeben. Neu hinzugekommen ist auch das Museum Johannes Reuchlin, das in das touristische Portfolio aufgenommen
wurde. Im Zuge der Teilnahme an den Tourismusmessen CMT Stuttgart, ITB Berlin, GTM Germany Travel Mart in München, RDA-Workshop in Köln oder der Ostasienpromotion in Korea und Japan wurde der Tourismusstandort Pforzheim vermarktet.
- 128 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
WSP
Zahlreiche Besuchergruppen, für die von der Tourist-Information individuelle Programme ausgearbeitet wurden, besuchten die Stadt. Die angebotenen Stadtrundfahrten, Stadtrundgänge und Führungen waren über die ganze Saison hinweg gut ausgelastet. Mit 220.000 Übernachtungen in der
Stadt wurde ein hervorragendes Ergebnis erzielt.
Citymarketing / Veranstaltungsmanagement (GB III)
Der Geschäftsbereich Citymarketing startete in das Jahr 2008 mit dem Pforzheimer Goldrausch.
Rund 40.000 Besuchern wurde zum Verkaufsoffenen Sonntag eine Vielzahl an Aktionen und musikalischen Darbietungen rund um das Thema Country und Western geboten. Der Verkaufsoffene
Sonntag im Herbst stand unter dem Motto „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ und setzte sich wieder
intensiv mit der Zeit der 1950er und 1960er Jahre auseinander. Auch zu dieser Veranstaltung besuchten ca. 50.000 Menschen, vor allem aus dem Umland, die Pforzheimer Innenstadt.
Ein weiteres Highlight im Jahr 2008 war die Eröffnung des neuen Marktplatzes, welche mit der
Langen Einkaufsnacht, einer spektakulären Hochseilartistikshow und einem „Tag der offenen Tür“
der Stadtverwaltung Pforzheim unterstrichen wurde. Die zweite Lange Einkaufsnacht fand in Verbindung mit der Weihnachtsaktion „Prädikat wertvoll – Die Goldstadt Pforzheim“ statt, bei der im
Mittelpunkt wieder ein attraktives Gewinnspiel stand.
Das traditionelle OechsleFest mit Spezialitäten aus der Region wurde erstmals auf dem umgestalteten Marktplatz durchgeführt. Um den großen Preis der Sparkasse Pforzheim Calw kämpften die
Teilnehmer im Rahmen des „10. Int. GermanCup für Heißluftballone“ auf dem Buckenberggelände.
Auf vorwiegend unbefestigten Wegen ging es bei der „VAUDE Trans Schwarzwald“ mit Start in
Pforzheim für die Mountainbiker beim Etappenrennen durch den landschaftlich reizvollen
Schwarzwald. Im Rahmen der Bertha-Benz-Fahrt wurde die erste Überlandfahrt der Welt mit 100
historischen Fahrzeugen auf der Originalroute der Pionierfahrt von Mannheim nach Pforzheim
durchgeführt.
Die Eisbahn „City on Ice“ ging nach dem Erfolg des letzten Jahres in die zweite Runde und begeisterte wieder viele Eisläufer. Begleitet durch den „37. goldenen Pforzheimer Weihnachtsmarkt“ und
der attraktiven Weihnachtsbeleuchtung erstrahlte die Innenstadt in goldenem Lichterglanz und
begeisterte viele Besucher.
Im Enzauenpark konnten die Besucher sich am „15. Großen Kindertag“ erfreuen, welcher für die
Kleinen und Großen jede Menge Spaß und Action bot. Darüber hinaus hatten die Gäste der SWR4
Wunschmelodie wieder die Möglichkeit, die Top-Stars der deutschsprachigen Schlagerszene bei
freiem Eintritt hautnah zu erleben.
Viele weitere Aktionen, wie der „City-Lauf“, das Pforzheimer Kneipenfestival Nightgroove, der
Pforzheimer Gruschtelmarkt rundeten die Aktionen des WSP Citymarketings im Jahr 2008 ab.
Hallen und Messen (GB IV)
Die PKM GmbH verzeichnete im Geschäftsjahr 2008 für das CCP CongressCentrum Pforzheim
434 Veranstaltungen. Davon entfielen 50% aller Veranstaltungen auf den Bereich Tagungen und
Kongresse. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Tagungen und Kongresse um
13%. Auch die Anzahl der Raumbelegungen stieg im Vergleich zu 2007 um 8% auf 1.335. Demgegenüber reduzierte sich allerdings die Anzahl der Besucher um 13% auf insgesamt 120.738. Der
Besucherrückgang ist zurückzuführen auf rund 15% weniger kulturelle Veranstaltungen sowie die
in den ungeraden Jahren fehlenden Messen.
Im Eissportzentrum St. Maur-Halle fanden in der eisfreien Zeit vom 16. April bis 15. September 11
(Vorjahr: 11) teilweise mehrtägige Veranstaltungen statt. Somit summiert sich die Anzahl der
Raumbelegungen auf insgesamt 29 (Vorjahr: 27). Im Geschäftsjahr 2008 wurden turnusgemäß
zwei Messen/Ausstellungen weniger durchgeführt. Dies ist der Grund für einen Rückgang der Besucherzahl um 30% auf insgesamt 5.804. Die für 2008 geplante Outdoor-Messe Ventura© musste
leider aufgrund fehlender Sponsoren und zu geringer Ausstellerresonanz abgesagt werden. Die
PKM GmbH wird aber auch zukünftig intensiv nach neuen Messethemen suchen.
- 129 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die telefonische Befragung der Besucher nach einer Veranstaltung und die Auswertung der Fragebögen bescheinigten der PKM wieder eine überaus hohe Kundenzufriedenheit.
Kommunale Statistik (GB V)
Im Jahr 2008 konnten die beiden letzten Teile der im Jahr 2007 durchgeführten Bürgerinnen- und
Bürgerumfrage zu den Themen „Ältere Menschen in Pforzheim“ und „Das Verhältnis zwischen den
Generationen“ fertig gestellt und veröffentlicht werden. Darüber hinaus erschienen im Jahr 2008
das Statistische Jahrbuch 2007, das Pforzheimer Bevölkerungsheft 2007 mit aktuellen Daten und
Analysen sowie die Statistischen Halbjahresberichte 2. Halbjahr 2007 und 1. Halbjahr 2008. Seit
Oktober 2008 läuft die Umfrage zum Pforzheimer Mietspiegel 2008, der im Frühjahr 2009 erscheinen wird.
Über das ganze Jahr verteilt, erhält die Statistikstelle zahlreiche Datenanfragen von öffentlicher
und privater Seite und berät andere Dienststellen bei statistischen Sachverhalten. Innerhalb der
Stadtverwaltung hat die Statistikstelle 2008 beispielsweise bei der Erstellung des Stadtentwicklungskonzepts mitgearbeitet. Innerhalb des WSP konnte der Geschäftsbereich Citymarketing bei
der Planung und Auswertung der Besucher- und Passantenbefragung zum OechsleFest unterstützt
werden.
Im Mai und Oktober 2008 fanden die ersten beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe „DemographieCheck in Pforzheim“ statt. Die rund 15 Teilnehmer erarbeiten zusammen ein Verfahren, mit dessen
Hilfe Projekte und Planungen in Pforzheim auf ihre Demographierelevanz untersucht werden sollen. Ein zentraler Bestandteil des Demographie-Checks wird die neue Einwohnerprognose für die
Stadt Pforzheim darstellen, die von der Statistikstelle im Jahr 2009 durchgeführt werden soll.
Das Jahr 2008 war für den WSP das erste durchgehende Wirtschaftsjahr. Trotz zahlreicher räumlicher und inhaltlicher Neuerungen konnten sich die einzelnen Geschäftsbereiche profilieren. Der
Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim erfüllt seine Aufgabe, in dem er die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt fördert und für eine positive Außendarstellung sorgt.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Vermögenslage
Die Bilanzsumme belief sich zum Bilanzstichtag auf T€ 11.724 und steigerte sich im Vergleich zum
Jahr 2007 um T€ 311 (2007: T€ 11.413).
Die immateriellen Vermögensgegenstände betrugen T€ 5 (2007: T€ 7). Die Sachanlagen umfassten T€ 500 (2007: T€ 490). Der überwiegende Teil in Höhe von T€ 404 betraf Bauten auf fremden
Grundstücken, d.h. getätigte Umbauten im Innotec. Die Finanzanlagen betrugen unverändert T€ 37
und betrafen Anteile und Beteiligungen an der PKM GmbH und der WFG Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH.
Von den T€ 11.724 Bilanzsumme entfiel der größte Teil auf das Umlaufvermögen, und hierbei vor
allem auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 10.685 (2007: T€
10.336). Dies waren die von der PKM GmbH an die Gesellschaft für kommunale Verkehrs- und
Versorgungsanlagen mbH (GkV) gewährten Mieterdarlehen zur Finanzierung des CongressCentrums.
Die Passivseite zeigt die Mittelherkunft. Es wird deutlich, dass der WSP gegenüber der Stadt Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 8.659 hat. Weitere Verbindlichkeiten setzen sich aus Lieferungen
und Leistungen sowie gegen verbundene Unternehmen (PKM GmbH) und Sonstiges zusammen.
Letztere umfasst eine Einlage der Sparkasse Pforzheim Calw als stiller Gesellschafter am Innotec
in Höhe von T€ 51.
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von T€ 84 umfassen u.a. T€ 36 für Personal (Urlaub und
Überstunden) sowie ausstehende Rechnungen und Gutschriften in Höhe von T€ 29.
- 130 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
WSP
Finanzlage
Die Finanzlage stellt sich wie folgt dar. Das Eigenkapital setzt sich zusammen aus dem gezeichneten Kapital (T€ 50), der Kapitalrücklage (T€ 8.000) sowie dem Vortrag auf neue Rechnung (T€ 77).
Es beträgt nach Verwendung des in der Bilanz als Verbindlichkeit ausgewiesenen städtischen Zuschusses insgesamt T€ 8.127. Stellt man dies im Verhältnis zur Bilanzsumme (T€ 11.724), dann
verfügt der WSP über eine Eigenkapitalquote von 69,3%.
Der verbleibende Fremdkapitalanteil setzt sich aus den sonstigen Rückstellungen (T€ 83), den
Verbindlichkeiten (T€ 8.917 inkl. Zuschuss der Stadt) und der Rechnungsabgrenzung (T€ 15) zusammen.
Die Liquidität bestehend aus dem Kassenbestand, Bankguthaben u.a. in Höhe von T€ 259 und den
Forderungen aus Lieferung und Leistungen (T€ 100) ist deutlich höher als die Verbindlichkeiten
gegenüber Dritten, d.h. aus Lieferung und Leistungen (T€ 154) und sonstigen Verbindlichkeiten (T€
61). Damit ist die Zahlungsfähigkeit des WSP gegeben.
Ertragslage
Das Ergebnis nach Steuern betrug T€ - 5.418. Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2008 war ein Verlustausgleich in Höhe von T€ - 5.474 eingeplant. Der Jahresabschluss 2008 des WSP schloss
somit nach Abdeckung des Jahresverlustes mit dem städtischen Zuschuss mit einem positiven
Ergebnis in Höhe von T€ 56 ab. Der Vergleich der Ertragslage mit dem Jahr 2007 ist nicht möglich,
da der WSP im Januar 2008 um einen Geschäftsbereich – die Kommunale Statistikstelle – erweitert wurde und innerhalb der Geschäftsbereiche „Tourismusmarketing“ und „Citymarketing / Veranstaltungsmanagement“ die Aufgabenbereiche grundlegend geändert wurden. Der tatsächliche
Verlustausgleich nach Steuern für 2007 betrug T€ - 4.330.
Ein ausführlicher Vergleich der Ertragslage – auch getrennt für die jeweiligen Geschäftsbereiche –
wird erstmals mit dem Jahresabschluss 2009 möglich sein. Denn das Wirtschaftsjahr 2009 wird
das erste Jahr sein, in dem keine grundlegenden Reorganisationen bzw. Erweiterungen der Aufgabengebiete vorgenommen werden. Für das Jahr 2010 ist wiederum eine Erweiterung des WSP
um den Geschäftsbereich „Kreativwirtschaft“ geplant.
Voraussichtliche Entwicklung
Risiken für den Eigenbetrieb
Wirtschaftliche und finanzielle Risiken für den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing werden
nicht gesehen. Für diejenigen Betriebsbereiche mit nicht oder nur im geringen Maße projektbezogenen Außenumsätzen wie das Innotec, das CongressCentrum und die St.-Maur-Halle, sind keine
aktuellen Fehlentwicklungen absehbar. Zusätzlich ist bei der PKM GmbH ein Risikofrüherkennungssystem eingeführt.
Die Geschäftsbereiche „Wirtschaftsförderung“ (ohne Innotec), „Tourismusmarketing“ sowie „Citymarketing / Veranstaltungsmanagement“ bearbeiten ausschließlich Einzelprojekte in einem finanziell klar definiertem Umfang. Zusätzlich erfolgt ein begleitendes Projektcontrolling.
Chancen für den Eigenbetrieb
Das Jahr 2008 war durch grundlegende organisatorische und personelle Änderungen gekennzeichnet. Die ergriffenen Maßnahmen haben sich als zielführend und sinnvoll erwiesen. Parallel
wurden strategische und konzeptionelle Grundlagen in Form der Standortpositionierung Pforzheims (Pforzheim Themenwelt) erarbeitet. Die Ergebnisse führten bzw. führen zur Festlegung neuer Schwerpunkte in der Wirtschaftsförderungspolitik der Stadt. In Zukunft liegen diese auf der Unterstützung der Präzisionstechnik und Dental- und Medizintechnik sowie auf der Förderung der
Kreativwirtschaft. Die Analysen und Konzepte sind abgeschlossen, im Jahr 2009 müssen diese
umgesetzt werden.
- 131 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die Geschäftsbereiche „Tourismusmarketing“ und „Citymarketing / Veranstaltungsmanagement“
müssen sich – auch durch eine Ausweitung bisheriger Tätigkeiten innerhalb des Aufgabenspektrums – weiterentwickeln. Dies bedeutet z.B. ein aktives Standortmanagement in der Innenstadt
oder die Konzeption für touristische Projekte bei gleichzeitiger Akquirierung von Fördermitteln.
Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing hat sich in seinem ersten vollständigen Wirtschaftsjahr dynamisch entwickelt. Er wird sich aktiv an der Weiterentwicklung Pforzheims beteiligen und eine führende Rolle bei der Bewältigung des Strukturwandels übernehmen.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2007
2008
2
2
17
21
Aushilfen
15
14
Beschäftigte insgesamt
34
37
2
2
Beamte
Tarifbeschäftigte
nachrichtlich:
Auszubildende
1
1
incl. Betriebsleitung
(Quelle: Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim)
- 132 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
WSP
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
534
7
490
37
10.822
36
10.480
0
306
57
542
5
500
37
11.144
29
10.856
0
259
38
8
-2
10
0
322
-7
376
0
-47
-19
Bilanzsumme
11.413
11.724
311
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
3.720
50
8.000
0
-4.330
61
7.580
52
2.709
50
8.000
77
-5.418
83
8.917
15
-1.011
0
0
77
-1.088
22
1.337
-37
Bilanzsumme
11.413
11.724
311
(Quelle: Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim)
- 133 -
WSP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
1.033
0
11
1.044
1.059
0
17
1.076
1.093
0
0
1.093
992
0
91
1.083
26
0
6
32
-34
0
17
-17
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-1.154
-1.010
-64
-3.190
-5.418
-1.393
-1.476
-61
-3.585
-6.515
-797
-1.647
-57
-4.065
-6.566
-660
-1.698
-46
-4.328
-6.732
-239
-466
3
-395
-1.097
-596
171
-4
480
51
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-4.374
6
0
-5.439
22
0
-5.473
0
-1
-5.649
0
0
-1.065
16
0
34
22
1
-4.368
-5.417
-5.474
-5.649
-1.049
57
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
2
Erträge aus Verlustübernahme
0
-4.368
0
38
0
-5.417
-1
0
0
-5.474
0
0
0
-5.649
-1
0
0
-1.049
-1
-38
0
57
-1
0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-4.330
-5.418
-5.474
-5.650
-1.088
56
4.407
5.474
5.474
5.650
1.067
0
Zuschuss Stadt Pforzheim 1
1
Der Zuschuss der Stadt muss in der Bilanz solange als Verbindlichkeit ausgewiesen werden, bis der förmliche Beschluss des
Gemeinderates über die Verlustabdeckung vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt kann der Betrag als Eigenkapital behandelt werden.
2
Die Sparkasse Pforzheim Calw ist als stille Gesellschafterin am Zweckbetrieb "Gründerforum 21" (Innotec) beteiligt. Ab dem Kalenderjahr
2008 ist die stille Gesellschafterin nicht mehr am Verlust beteiligt.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage
2008
Anlagenintensität
%
4,7
4,6
Eigenkapitalquote
%
32,6
23,1
Anlagendeckung I
%
696,6
499,8
Umsatzrentabilität
%
-419,2
-511,6
Eigenkapitalrentabilität
%
-116,4
-200,0
Gesamtkapitalrentabilität
%
-37,9
-46,2
%
19,1
16,3
T€
-4.266
-5.357
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
- 134 -
2007
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
ESP
2.1.13
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
Östliche Karl-Friedrich-Straße 37a
75175 Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
07231/ 39 27 28
07231/ 39 11 85
[email protected]
www.pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 17.06.2003 beschlossen, den Bereich Stadtentwässerung des bisherigen Amtes für Stadtentsorgung in einen Eigenbetrieb zu überführen. Der Eigenbetrieb wurde am 01.01.2004 gegründet. Es gilt die am 01.01.2004 in Kraft getretene Betriebssatzung in der zuletzt am 16.12.2008 geänderten Fassung.
Gegenstand des Unternehmens
Erfüllung der Aufgaben der Stadt Pforzheim als Beseitigungspflichtige für Abwasser nach dem
Bundes- und Landesrecht sowie den ortsrechtlichen Regelungen.
Die Aufgaben des Eigenbetriebs sind die Bereitstellung folgender Produkte:
- Bereitstellung und Betrieb von Anlagen zur Abwasserableitung und Abwasserreinigung
(Schmutzwasser und das von befestigten Flächen abfließende Niederschlagswasser)
- Dienstleistungen bei der Grundstücksentwässerung
- Sonstige Dienstleistungen (Fachtechnische Prüfungen, Stellungnahmen und Beratungen)
- Leistungen für andere Ämter der Stadtverwaltung
- Leistungen für Dritte
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
Auf die Festsetzung eines Stammkapitals wurde verzichtet.
Die Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) wird als Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim geführt.
Organe
Gemeinderat
Werkeausschuss:
Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis
31.05.2008)
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
(ab 01.06.2008 bis 30.09.2008)
Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender
(ab 01.10.2008)
- 135 -
ESP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Stadträtin Dr. Marianne Engeser
Stadtrat Florentin Goldmann
Stadtrat Helge Hutmacher
Stadtrat Jens Kück
Stadtrat Hermann Meyer
Stadtrat Dr. Joachim Rösch
Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke
Stadträtin Sibylle Schüssler
Stadtrat Fritz Sinzenich
Stadtrat Carsten von Zepelin
Oberbürgermeisterin:
Christel Augenstein
Werkleitung:
Rüdiger Prestinari
Gesamtbezüge der Mitglieder der Werkleitung und des Werkeausschusses
Die Angaben über die Vergütung der Werkleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Werkeausschusses erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Betriebsleistungen
Reinigung Abwasser
1.000 m³
Länge Kanalnetz
Kanalnetz insgesamt 1
Schmutzwasserkanäle
Regenwasserkanäle
Mischwasserkanäle
1
km
km
km
km
2004
2005
2006
2007
2008
15.216
15.688
15.539
17.010
16.510
2004
2005
2006
2007
2008
530
92
141
297
496
90
136
270
503
90
140
273
504
91
138
275
504
92
136
276
Statistische Bereinigung der Abwasserkanäle im Abwasserkataster. Ab 2005 sind nur noch die öffentlichen Anlagen der Stadtentwässerung genannt.
- 136 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Sonderbauwerke
Sonderbauwerke insgesamt
2
Regenüberlaufbecken
2
Regenklärbecken
2
Regenrückhaltebecken
Bodenfilter
Pumpwerke
2
ESP
2004
2005
2006
2007
2008
38
26
1
5
1
5
40
26
2
6
1
5
51
32
4
9
1
5
52
33
4
9
1
5
53
33
5
9
1
5
Datenergänzung durch Hinzufügung kleinerer Regenbecken (ab 2006).
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Aufgaben
Die Abwasserableitung und Abwasserreinigung sind Aufgaben der hoheitlichen Daseinsvorsorge.
Die Stadt Pforzheim erfüllt diese Aufgaben als Beseitigungspflichtige für Abwasser nach dem Bundes- und Landesrecht, sowie nach den ortsrechtlichen Regelungen, seit dem 01.01.2004 in der
Rechtsform eines kommunalen Eigenbetriebes.
Der Eigenbetrieb stellt eine Gestaltungsmöglichkeit eines kommunalen Unternehmens dar. Er ist
eine besondere öffentlich-rechtliche Unternehmensform. Er hat keine eigene Rechtspersönlichkeit,
sondern stellt ein ausgegliedertes Sondervermögen dar und ist organisatorisch und finanzwirtschaftlich aus der jeweiligen Gemeindeverwaltung ausgegliedert. Nach außen werden die rechtlichen Handlungen des jeweiligen Eigenbetriebes der jeweiligen Gemeinde zugerechnet.
Wesentliches Ziel der Tätigkeit des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) ist ein wirtschaftlich optimierter Betrieb der Abwasserableitung (Kanalnetz) und Abwasserreinigung (Klärwerk) bei angemessener Substanzerhaltung der Anlagen und dies bei langfristig stabilen Abwassergebühren (also: „so gut und so preiswert wie möglich“).
Die hierbei zu erfüllenden Aufgaben der Stadt sind im Einzelnen
•
•
•
•
Bereitstellung und Betrieb der öffentlichen Anlagen zur Abwasserbeseitigung und zur Abwasserreinigung,
Veranlassung der Entleerung von Anlagen auf privaten Grundstücken (geschlossene Gruben und Absetzgruben von dezentralen Kleinkläranlagen),
Genehmigungen des Anschlusses von Grundstücksanschlusskanälen nach der örtlichen
Abwassersatzung an das öffentliche Kanalnetz und
fachliche Auskünfte und Informationen zu bestehenden öffentlichen und privaten Anlagen
und zu Fragen bei Grundstücksentwässerungsanlagen, zur Ableitung, Nutzung und zur
Versickerung von Niederschlagswasser auf Grundstücken und Auskünfte zur Erhebung
von Gebühren und Beiträgen.
Die hierfür notwendigen Aufwendungen werden nach dem Kommunalabgabengesetz von BadenWürttemberg über Gebühren und Beiträge finanziert. Weiter werden - im Wesentlichen gegen Kostenerstattung - in geringeren Umfängen erbracht oder können erbracht werden
•
fachlich nahe liegende Dienstleistungen oder Amtshilfen für Dritte (wie benachbarte Gemeinden, SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG und städtische Dienststellen, z. B.
im Zusammenhang mit dem Betrieb der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze oder von
öffentlichen Bedürfnisanstalten sowie bei Ungezieferbekämpfung und Desinfektion).
- 137 -
ESP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Geschäftsverlauf im Überblick
Der Wirtschaftsplan 2008 wurde am 18.12.2007 vom Gemeinderat beschlossen. Am 28.01.2008
bestätigte das Regierungspräsidium Karlsruhe dies als gesetzmäßig und genehmigte die ausgewiesenen Kreditaufnahmen, Verpflichtungsermächtigungen und den Höchstbetrag der Kassenkredite.
Der Eigenbetrieb ESP hat, abweichend vom Ergebnis des vorläufigen Jahresberichts in Vorlage O
2051 (die Gründe werden am Ende unter „Nachtragsbericht“ erläutert), das Geschäftsjahr 2008 mit
einem negativen Unternehmensergebnis in Höhe von ca.
(-) 40 TEUR
abgeschlossen. Davon entfallen auf Verlust Kleinkläranlagen (-) 20 TEUR, auf Arbeiten für Dritte
(+) 4 TEUR, sowie (-) 24 TEUR auf den saldierten Verlust aus der Gesamttätigkeit zur Ableitung
und Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser (Vorjahr: Unternehmensergebnis
12 TEUR).
Die Verbesserung gegenüber dem Plan (Fehlbetrag - 0,7383 Mio. EUR, vgl. Vorlage O 1383, Wirtschaftsplan 2008) ist im Wesentlichen erstens in der Auflösung der Gebührenausgleichsrückstellung 2008 mit einem Betrag von 0,7091 Mio. EUR begründet, welche mit Vorlage O 1384 vom Gemeinderat am 18.12.2007 beschlossen wurde, zweitens zusätzlich in der Tatsache, dass eine Zahlung von Abwasserabgabebeträgen, durch Gegenrechnung von einschlägigen
Investitionen, verhindert werden konnte. Dass dennoch kein positives Ergebnis für 2008 vorliegt ist
begründet in den noch vorgenommenen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten (Teilweise die drohenden Rückzahlungen von Einnahmen für Straßenentwässerungskosten aufgrund von
Flächenkorrekturen und für Rechtsstreitfolgen).
Die Funktionssicherheit beim Betrieb der Anlagen im Kanalnetz, in den Sonderbauwerken und im
Klärwerk war im Berichtsjahr jederzeit in vollem Umfang gegeben.
Erlöse und Preise
Die Umsatzerlöse belaufen sich im Berichtsjahr auf 23,89 Mio. EUR (Vorjahr 23,58 Mio. EUR).
Unter Einbeziehung der aktivierten Eigenleistungen und der sonstigen Erträge (wie Finanzergebnis
u. Entnahme aus Gebührenrückstellung) betragen die gesamten Erträge in 2008 nun
25,43 Mio. EUR (Vorjahr 25,1 Mio. EUR).
Zum 01.01.2005 waren die Abwassergebühren von 2,23 EUR/m³ auf 2,56 EUR/m³ erhöht worden.
Zum 01.01.2006 wurde im Dezember 2005 eine weitere Erhöhung auf 2,72 EUR/m³ beschlossen.
Dieser nochmals erhöhte Satz von 2,72 EUR/m³ ist jedoch auf Gebührenbescheiden nicht in Erscheinung getreten, da der Gemeinderat am 17.10.2006 rückwirkend die Einführung des gesplitteten Maßstabs zum 01.01.2006 beschlossen hat, mit den Gebührensätzen von
1,86 EUR/m³ für Schmutzwasser
und
0,92 EUR/m² für Regenwasser,
errechnet aus einem Gesamtgebührenaufkommen auf der Basis von 2,72 EUR/m³ (Vorlage O 868
vom September 2006).
Abgerechnet wurde im Berichtsjahr eine Abwassermenge von insgesamt rund 5,90 Mio. m³, der
Anteil aus gebührenrelevantem Trinkwasserverkauf beträgt 5,84 Mio. m³ (Vorjahr 5,90 Mio. m³); die
im Klärwerk gereinigten Abwassermengen beliefen sich auf 16,51 Mio. m³ (Vorjahr 17,01 Mio. m³).
Die Verbrauchsmenge wirkt auf die Abwassergebühreneinnahmen und damit direkt auf die Gebührenbedarfshöhe (bei unverändertem Aufwand) ein.
Bisherige Abrechnungswassermengen für die Erhebung der Schmutzwassergebühr
2004
2005
2006
- 138 -
6,30 Mio. cbm (Ist)
6,10 Mio. cbm (Ist)
6,08 Mio. cbm (Ist)
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
2007
2007
2007
2008
2008
2008
6,10 Mio. cbm (Wirtschaftsplan 2007, Prognose November 2006)
6,00 Mio. cbm (erwartete Menge, Hochrechnung Dezember 2007)
5,97 Mio. cbm (Ist 2007, aus Hochrechnung April 2008 auf 31.12.2007)
6,10 Mio. cbm (Wirtschaftsplan 2008, Prognose November 2007)
5,95 Mio. cbm (erwartete Menge, Prognose Oktober 2008)
5,90 Mio. cbm (Ist 2008, aus Hochrechnung April 2009 auf 31.12.2008)
2009
6,00 Mio. cbm (Wirtschaftsplan 2009, Prognose November 2008)
ESP
Investitionen und Finanzierung
In das Anlagevermögen investiert wurde in 2008, unter zusätzlicher Berücksichtigung von Bauzeitzinsen, ein Gesamtbetrag von 9,30 Mio. EUR (Vorjahr 9,59 Mio. EUR). Davon wurden
6,70 Mio. EUR im Anschaffungsjahr 2008 fertig gestellt (Vorjahr 7,27 Mio. EUR) und
2,60 Mio. EUR (Vorjahr 2,32 Mio. EUR) werden für im Bau befindliche Anlagen auf 2009 vorgetragen.
Im Vermögensplan war ursprünglich ein Investitionsvolumen von 10,99 Mio. EUR (Vorjahr
10,86 Mio. EUR) eingestellt worden, welches zu rund 85 % umgesetzt werden konnte (Vergleich
mit Vorjahren: 2007 waren es rund 88 % und 2006 etwa 82 %).
Die wichtigsten Maßnahmen waren:
•
Kanalerneuerungen:
Friedenstraße, Hildastraße, Westliche Karl-Friedrich-Straße, Kurze Steig
•
Erschließungsmaßnahmen:
Fortführung Erschließung im Gebiet Hohenäcker
•
Sonderbauwerke:
Fortführung des Um- und Neubaus Klärwerk
Abschluss der Arbeiten RÜB Belfortstraße
RKB Heizkraftwerk
RÜB Turnplatz mit Zu- und Ableitungen
Erkundungsbohrung für Projekt „Emma-Jaeger-Straße/Pflügerstraße“
Aufschlussbohrung „RÜB Calwer Straße“
Sanierung RÜB III, Latschetweg
Sanierung RÜB Spitalwiesenweg
Sanierung PW / RÜB Bauschlotter Straße
Die Investitionen konnten finanziert werden aus den Abschreibungen, den erhaltenen Beiträgen
sowie über neue Darlehensaufnahmen in Höhe von anteilig ca. 2,0 Mio. EUR.
Insgesamt sind im Rahmen der vom Gemeinderat ausgesprochenen Kreditermächtigung über 13,6
Mio. EUR (Vorlage O 1383, Wirtschaftsplan 2008) gegen Jahresende Bankdarlehen in Höhe von
10 Mio. EUR aufgenommen worden (Vorjahr 5 Mio. EUR).
Ertragslage
Von den Gesamtaufwendungen in Höhe von 25,47 Mio. EUR (Vorjahr 25,08 Mio. EUR) entfällt ein
großer Anteil auf die Kapitalkosten. Der Zinsaufwand für die Fremddarlehen und das Trägerdarlehen der Stadt Pforzheim beläuft sich hierbei auf 7,58 Mio. EUR (Vorjahr 7,84 Mio. EUR). Zu einer
Entlastung beim Zinsaufwand hat neben der Tilgung des mit 6 % zu verzinsenden Trägerdarlehens
auch die moderate Zinslage bei neuen Bankdarlehen beigetragen. Weitere Verbesserungen können ab 2009 durch zusätzliche Umschuldungen erreicht werden (Beschluss des Gemeinderates
vom 16.12.2008, Vorlage O 1866, Antragsziffer 4).
An Abschreibungen auf das Anlagevermögen sind zu verzeichnen 6,26 Mio. EUR (Vorjahr 6,13
Mio. EUR). Aufwendungen für bezogenes Material und Fremdleistungen sind in Höhe von 4,49
Mio. EUR (Vorjahr 4,84 Mio. EUR) entstanden, wobei die Kosten der Klärschlammentsorgung den
größten Einzelbetrag ausmachen. Bei den Personalkosten sind 3,87 Mio. EUR (Vorjahr 3,74 Mio.
- 139 -
ESP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EUR) angefallen. An anderen betrieblichen Aufwendungen waren, einschließlich der Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten, 3,26 Mio. EUR (Vorjahr 2,53 Mio. EUR) zu verzeichnen.
Die Umsatzerlöse blieben mit 23,89 Mio. EUR (gegenüber 23,58 Mio. EUR im Vorjahr) nahezu
unverändert, da auch die Höhe der Abwassergebühren unverändert blieb. Die übrigen Erlöspositionen haben sich um 0,63 Mio. EUR auf 0,76 Mio. EUR verringert. Die ertragswirksame Auflösung
aus der Gebührenausgleichsrücklage betrug 2008 nur 0,71 Mio. EUR (Vorjahr 0,78 Mio. EUR).
Finanzlage
Aus der laufenden Geschäftstätigkeit und aus der Finanztätigkeit ergab sich im Wesentlichen aus
dem Jahresergebnis, den Abschreibungen, aus vereinnahmten Ertragszuschüssen und aus weiterer Darlehensaufnahme ein knapper positiver Cashflow, der ausgereicht hat, den in gleicher Höhe
negativen Cashflow aus der Investitionstätigkeit und Darlehenstilgung auszugleichen.
Vermögenslage
Entwicklung des Eigenkapitals und der Rückstellungen
Stand
01.01.2008
EUR
Entnahme
2008
Verwendung
nicht
benötigt
Zugang
2008
EUR
Verlust aus Abwassertätigkeit
-24.040,21
Verluste
Kleinkläranlagen
- aus Vorjahren
-13.115,39
- in 2008
Stand
31.12.2008
EUR
-24.040,21
-6.768,53
-19.883,92
Gewinn aus BgA
9.523,88
4.155,97
13.679,85
Eigenkapital
9.523,88
-39.768,16
-30.244,28
Rückstellung für
Gebührenausgleich
Übrige
Rückstellungen
Sonstige
Rückstellungen
865.751,78
709.100,00
156.651,78
13.115,39
169.767,17
1.028.841,00
316.670,54
712.170,46
949.990,00
1.662.160,46
1.894.592,78
1.025.770,54
868.822,24
963.105,39
1.831.927,63
Im Jahr 2008 ergibt sich trotz Auflösung eines wesentlichen Teils der noch vorhandenen Gebührenausgleichsrückstellung ein „Verlust“ von EUR 39.768,16.
Die Rückstellungen haben sich auf 1,83 Mio. EUR leicht reduziert, da die Rückstellung für den
Gebührenausgleich in Höhe von 0,87 Mio. EUR teilweise aufgelöst wurde, sich die übrigen Rückstellungen aber auf 1,66 Mio. EUR erhöht haben.
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,76 Mio. EUR auf 211,48 Mio. EUR erhöht.
- 140 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
ESP
Auf der Aktivseite ist hierbei ein Zuwachs beim Anlagevermögen um 2,84 Mio. EUR auf
204,00 Mio. EUR eingetreten. Das kurzfristig gebundene Umlaufvermögen hat sich um
2,1 Mio. EUR auf 7,44 Mio. EUR reduziert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich infolge neuer Kreditaufnahmen bei
gleichzeitiger Tilgung von Darlehen im Saldo um 6,66 Mio. EUR auf 78,20 Mio. EUR zwar erhöht,
die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt hingegen sind durch die jährliche Tilgung des städtischen Trägerdarlehens um 4,92 Mio. EUR auf 73,16 Mio. EUR zurück gegangen.
Die Verbindlichkeiten insgesamt haben sich nur geringfügig verändert, unter Berücksichtigung
auch der sonstigen Rückstellungen nämlich um ca. 0,5 Mio. EUR verringert auf ca.
155,5 Mio. EUR.
Grundstücke
Der Bestand an Grundstücken für den ESP hat sich im Berichtsjahr nicht verändert.
Risikobericht
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim ist rechtlich und organisatorisch ein Teil der Stadtverwaltung und in seinen unternehmerischen Handlungsfähigkeiten eingeengt, wodurch Zielkonflikte in den satzungsgemäßen Entscheidungsorganen entstehen können. Bei der Ausgründung des
Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim in ein Sondervermögen wurden die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen deutlich, verursacht auch durch die hier angewandte Durchschnittszinsmethode bei der Verzinsung des Anlagekapitals. Aufgrund dieser Startbedingungen,
die zwei Gebührenanpassungen notwendig machten, treten – zumindest derzeit immer noch – bei
einer Risikobetrachtung (hinsichtlich der Auswirkungen auf die Höhe der Gebühren) alle anderen
Einflussfaktoren hinter die Auswirkung des Sprunges der Zinsbelastung deutlich zurück. Dennoch
bietet eine systematische Betrachtung von kritischen Punkten Vorteile, weshalb sich eine speziell
angepasste Risikodarstellung für den ESP, im Kontakt mit anderen Städten in Baden-Württemberg,
in einem Stadium der Vorbereitung befindet. Ein Zwischenbericht erfolgte in der Sitzung des Werkeausschuss am 27.03.2006 mit der Vorlage O 684.
Einem unkontrollierten und ungebremsten Substanzverlust kann nach technischen Untersuchungen und Abschätzungen von Fachverbänden begegnet werden mit Reinvestitionsraten für planvolle Sanierungstätigkeiten (Maßnahmen der Erneuerung oder Ertüchtigung, wie Ersatz durch Neubau oder Renovation) in einer Größenordnung von durchschnittlich 5 bis 10 EUR jährlich für jeden
Meter Kanal im vorhandenen öffentlichen Kanalnetz.
Daraus ergäbe sich für eine Grobabschätzung eine Bandbreite für einen so ermittelten Faustwert
für Pforzheim (bei ca. 500 km Kanalnetzlänge) bei jährlich zwischen 2,5 Mio. EUR und 5 Mio. EUR
für Investitionen in vermögenswirksame Sanierungsmaßnahmen im Kanalnetz. Verlässlicher zutreffende Zahlen sind nur mit spezifischen Untersuchungen unter Berücksichtigung der zahlreichen
örtlichen Besonderheiten zu erwarten.
Vergleiche zu fraglichen Investitionen werden meist nicht über den tatsächlichen Geldfluss in einem Betrachtungszeitraum, sondern verbreitet über die Höhe der Summe der Vermögensaktivierungen in einem Kalenderjahr durchgeführt. Die Aktivierung erfolgt mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Die Höhe der Aktivierungen von Vermögenswerten durch Investitionen in Substanzerhaltung und Erneuerung betrug in 2008 hier in Pforzheim im Kanalnetz (einschließlich der Sanierungsarbeiten in einzelnen Netzbauwerken) 6,1 Mio. EUR (Vorjahr 2007: 3,3 Mio. EUR).
Das Investitionsniveau der letzten Jahre kann somit zunächst weiter beibehalten werden.
Es ist allerdings vorgesehen, in den nächsten fünf Jahren bis 2012 spezielle Untersuchungen und
Studien anfertigen zu lassen. Besonders mit Blick auf die historisch hohen Neubauraten in der Zeit
nach 1945, sollen diese Studien ermöglichen, in Anlehnung an die zweigleisige Hamburger Konzeption, für Pforzheim ebenfalls eine zweigleisige Erhaltungs- und Erneuerungsstrategie zur sicheren und langfristigen Planung der erforderlichen Finanzierungsmittel zu entwickeln und eine möglichst gleich bleibende Höhe der erforderlichen Reinvestitionsraten für ein 20 Jahre umfassendes
Erhaltungsprogramm 2015 bis 2035 zu begründen.
- 141 -
ESP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Prognosebericht
Durch die wirtschaftliche Unterdeckung des Jahres 2004 wurden die aus Vorjahresüberschüssen
angesammelten Gebührenausgleichs-Rückstellungen aufgezehrt. Dies machte zur Vermeidung
gravierender weiterer Unterdeckungen eine Gebührenerhöhung zum 01.01.2005 unumgänglich.
Zum 01.01.2006 wurden die Abwassergebühren nochmals erhöht und später noch rückwirkend zu
demselben Termin ein geteilter Maßstab für Schmutz- und Niederschlagswasser eingeführt.
Die derzeitige Gebührenhöhe deckt den notwendigen Aufwand nicht vollständig. Im Erfolgsplan
2009 (Wirtschaftsplan 2009, Beilage O 1866) wird ein Jahresverlust von rund 1,4 Mio. EUR prognostiziert, bei einer Gebührenhöhe von
1,86 EUR/m³ für Schmutzwasser
und
0,92 EUR/m² für Regenwasser.
Diese Gebührensätze wurden 2006 aus dem Gebührenaufkommen auf der Basis von 2,72 EUR/m³
errechnet (Vorlage O 868 vom September 2006) und gelten seitdem auch für 2008 und 2009 unverändert weiter. Voraussichtlich ist 2010 eine Erhöhung der Gebühren um ca. 6 % erforderlich.
Der Vermögensplan 2009 beinhaltet Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 11,04 Mio. EUR
(Vorjahr 11,0 Mio. EUR) und dabei vor allem Maßnahmen für innere und äußere Erschließungen in
Höhe von 1,5 Mio. EUR, Aufwendungen für die Sanierung des Kanalnetzes mit 3,22 Mio. EUR und
3,1 Mio. EUR für die Fortführung der Umbaumaßnahmen im Klärwerk. Für den Bau von Regenbecken stehen 2,95 Mio. EUR zur Verfügung.
Seit dem 01.01.2006 werden die Abwassergebühren getrennt nach Schmutzwasser und nach Niederschlagswasser abgerechnet, wobei die Gebühr für Niederschlagswasser aus der versiegelten
und angeschlossenen Grundstücksfläche ermittelt wird.
Die damit verbundenen Umstellungen sind noch nicht vollständig abgeschlossen und erforderten
besonders in der Einführungs- und Übergangszeit einen hohen Zeit- und Personalaufwand bei
ESP und auch bei der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG.
Bei Tilgungsverpflichtungen über den jährlichen Abschreibungssummen bleibt mittelfristig die Tendenz zur langsam fortschreitenden Verschuldung bestehen, allerdings verbunden mit wachsendem
Anlagevermögen.
In 2009 sollen Umschuldungsmöglichkeiten zur Reduzierung der Zinsbelastungen genutzt werden.
Mitarbeiter
Zum 31.12.2008 waren beim ESP insgesamt 69 Mitarbeiter (ohne Werkleitung / Auszubildende)
beschäftigt.
Durch zusätzliche Mitarbeiter bei der Umsetzung der getrennten Abwassergebühr ergab sich eine
Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Die Personalaufwendungen sind gestiegen, besonders auch
durch tarifliche Weiterentwicklung, um 3,5 % (gegenüber Vorvorjahr 2006 sind es sogar 8,5 %,
allerdings gegenüber dem Jahr 2005 nur 4,4 %. Damaliger Aufwand 2005 schon 3,712 Mio. EUR).
Der Personalstand setzt sich wie folgt zusammen:
Beamte
Angestellte
Arbeiter
Gesamt
nachrichtlich:
Auszubildende
- 142 -
2008
2
35
32
69
2007
2
34
32
68
11
11
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
ESP
Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt:
2008
TEUR
2007
TEUR
Veränderung
TEUR
Veränderung
%
Bezüge; Löhne
und Gehälter
2.938
2.827
+111
+3,9
Sozialabgaben
568
565
+3
+0,5
Altersversorgung
und Unterstützung
367
349
+18
+5,1
3.873
3.741
+132
+3,5
Insgesamt
Diverse Arbeiten für Dritte
Gemäß § 1 Absatz 3 der Betriebssatzung für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim ESP
kann der ESP im Rahmen der kommunalrechtlichen Möglichkeiten Betriebsführungen für die Stadt
Pforzheim und Dritte übernehmen, wenn diese Tätigkeit mit dem Unternehmensgegenstand (Abwasserwirtschaftliche Betätigung) des Eigenbetriebs Berührungspunkte aufweist.
Birkenfeld
Die Stadt Pforzheim hat durch die Öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit der Gemeinde Birkenfeld
im Jahr 1956 den „Anschluss der Ortsentwässerung von Birkenfeld an die zentrale Stadtentwässerung der Stadt Pforzheim“ geregelt. Die Öffentlich-rechtliche Vereinbarung wurde damals der
Gründung eines Zweckverbandes vorgezogen. Mit der Öffentlich-rechtlichen Vereinbarung wurden
alle technischen und finanziellen Randbedingungen einvernehmlich festgelegt.
Seit 2004 wird zusätzlich eine Zusammenarbeit mit Birkenfeld in der Weise gepflegt, dass die
Stadtentwässerung Pforzheim, auch 2007/2008, gemeinsam mit den Stadtwerken Pforzheim, im
Bereich der Vorbereitung von Innensanierungen im Kanalnetz, Möglichkeiten zur Unterstützung der
Aufgaben des Ortsbauamtes, zusammen mit einem einschlägigen Fachbüro, wahrnimmt.
Neuenbürg
Mit Beschluss des Werkeausschusses vom November 2004 erbringt der ESP langfristig (bis 2013)
Leistungen zur Unterstützung der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG bei einer Dienstleistung (Klärschlamm-Entsorgung) für die Stadt Neuenbürg. Dabei handelt es sich um die Realisierung der Mitnutzung des von der Stadt Pforzheim (ESP) mit dem Auftragnehmer Mobile
Schlammentwässerung MSE, Ittersbach, im Jahr 1998 über 15 Jahre abgeschlossenen Vertrages
zur Klärschlammentsorgung und -verwertung in einer thermischen Behandlungsanlage. Die Zusammenarbeit ist seit dem 01.01.2005 reibungslos.
Bad Liebenzell
Der ESP erfüllte einen Hilfewunsch der Stadt Bad Liebenzell, wegen personeller Engpässe auf der
dortigen Kläranlage, durch Personalgestellung und durch temporäre Betriebsführung bis Ende
2007.
- 143 -
ESP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Schömberg
Der ESP erfüllt seit 2008 einen Hilfewunsch der Gemeinde Schömberg durch eine temporäre
Übernahme der Betriebsleitung (als Urlaubsvertretung für die dortige Betriebsleitung) und zeitweisen Personaleinsatz für den Rufbereitschaftsdienst, sowie durch fallweise Beratungsleistungen zur
Unterstützung in betriebstechnischen Fragen bei der Kläranlage in Schömberg.
Nachtragsbericht
Insbesondere zwei Vorgänge sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2008 zu vermerken, welche
die im Lagebericht und im vorläufigen Jahresbericht (IV: Quartalsbericht 2008, Vorlage O 2051)
dargestellte Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage durch zusätzliche Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von immerhin 730 TEUR verändern.
•
Nach, noch nicht abschließend geprüften, Ermittlungen des Baulastträgers, können sich
die Flächen für den Straßenentwässerungskostenanteil bei Straßen, Wegen und Plätzen
gebührenrelevant reduzieren. In der Folge wäre eine Rückzahlung an den Kämmereihaushalt über (insoweit schon zuviel) erhaltene Abschlagszahlungen vorzunehmen, nach überschlägiger Hochrechnung in einer Größenordnung von bis zu etwa 380 TEUR.
•
Weiter ist am 23.04.2009 (das schriftliche Urteil ging der Werkleitung durch die Rechtsanwälte am 05.05.2009 zu) in erster Instanz vom Verwaltungsgericht Karlsruhe über eine
Klage gegen einen Gebührenbescheid zur Niederschlagswassergebühr für einen Zeitraum
in 2006 entschieden worden. Im Wesentlichen richtete sich die Klage gegen die rückwirkende Einführung der getrennten Gebühren zum 01.01.2006. Unter Bezug auf dieses Verfahren ruhen auch einige weitere Fälle. Das Verwaltungsgericht hat den Gebührenbescheid in erster Linie deshalb aufgehoben, weil es die Satzungsregelung zur Entstehung
der Gebühr für ungültig hält. Die Stadt hat jedoch inzwischen diese Regelung zur Entstehung in der Abwassergebührensatzung schon im Jahr 2008 geändert. Die Stadt hat im Übrigen gegen das Urteil Berufung eingelegt. Es wird daher vor dem Verwaltungsgerichtshof
Baden-Württemberg in Mannheim endgültig über die schwierigen Fragen entschieden
werden. Es könnten für die Jahre 2006 und 2007 nachträglich Rückzahlungsverbindlichkeiten entstehen, weshalb zur periodengerechteren Abgrenzung eine Rückstellung in Höhe
von 350 TEUR vorgenommen worden ist.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
2
3
3
3
3
Angestellte
36
33
32
34
35
Arbeiter
34
36
33
32
32
Beschäftigte insgesamt
72
72
68
69
70
8
8
10
11
11
Beamte
1
nachrichtlich:
Auszubildende
1
incl. Werkleitung
(Quelle: ESP)
- 144 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
ESP
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Kassenbestand
Rechnungsabgrenzungsposten
Nicht durch Eigenkapital
gedeckter Fehlbetrag
201.163
653
200.510
9.547
170
9.377
0
6
203.998
825
203.173
7.442
192
7.250
0
5
2.835
172
2.663
-2.105
22
-2.127
0
-1
0
30
30
Bilanzsumme
210.716
211.475
759
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Gewinn des Vorjahres
Jahresgewinn/ -verlust
davon nicht durch Eigenkapital
gedeckt
Empfangene Ertragszuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
10
0
0
6
4
0
0
0
10
-40
-10
0
0
4
-44
0
54.631
1.895
154.180
0
30
55.939
1.832
153.704
0
30
1.308
-63
-476
0
Bilanzsumme
210.716
211.475
759
Klärwerk Pforzheim
(Quelle: ESP)
- 145 -
ESP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
1
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
23.583
317
1.078
24.978
23.886
393
1.064
25.343
23.049
265
54
23.368
23.486
300
304
24.090
303
76
-14
365
837
128
1.010
1.975
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-4.841
-3.741
-6.126
-2.535
-17.243
-4.491
-3.873
-6.257
-3.264
-17.885
-3.950
-3.728
-6.040
-2.640
-16.358
-4.509
-4.008
-6.343
-2.847
-17.707
350
-132
-131
-729
-642
-541
-145
-217
-624
-1.527
7.735
7.458
7.010
6.383
-277
448
116
87
0
0
-29
87
-7.843
-7.580
-7.743
-7.662
263
163
8
-35
-733
-1.279
-43
698
0
8
-4
0
-35
-5
0
-733
-5
0
-1.279
-5
0
-43
-1
0
698
0
4
-40
-738
-1.284
-44
698
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteilig., Sonstige
Zinsen u.ä. Erträge, u.a.
Abschreibungen auf Finanzanl.,
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
1
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
Erträge aus der Auflösung der Rückstellung für Gebührenausgleich werden unter sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
94,5
95,9
96,7
95,5
96,5
Eigenkapitalquote
%
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
Anlagendeckung I
%
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
Umsatzrentabilität
%
-18,9
14,3
1,9
0,0
-0,2
Eigenkapitalrentabilität
%
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
Gesamtkapitalrentabilität
%
2,5
5,7
4,2
3,7
3,6
%
81,3
95,6
88,2
94,0
93,8
T€
1.667
9.020
6.273
6.155
6.255
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 146 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EPV
2.1.14
Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Marktplatz 1
75175 Pforzheim
07231/ 39 - 38 01
07231/ 39 - 27 84
[email protected]
-
Rechtliche Grundlage
Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 04.04.2006 nach einem europaweiten Vergabeverfahren beschlossen, den Busbetrieb aus dem bisherigen Eigenbetrieb Städtische Verkehrsbetriebe
Pforzheim in eine Gesellschaft privater Rechtsform auszugliedern, einen Anteil von 51 % an die
Connex Regiobahn GmbH zu veräußern und die gemeinsame SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH
& Co. KG über einen Verkehrsvertrag mit der Erbringung der Nahverkehrsleistungen in Pforzheim
zu beauftragen. Nachdem ein Bürgerentscheid gegen die Teilprivatisierung am 23.07.2006 das
erforderliche Quorum verfehlte, wurde dieser Beschluss am 01.08.2006 vom Gemeinderat bestätigt.
In Umsetzung der Beschlüsse wurde die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG gegründet,
an der neben der Stadt Pforzheim mit 49 % die Veolia Verkehr Regio GmbH (vormals Connex Regiobahn GmbH), Berlin, mit 51 % beteiligt ist. Auf diese SVP KG wurde der Fahrbetrieb und das
Personal des bisherigen Eigenbetriebs SVP Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim im Wege der
Umwandlung ausgegliedert und durch Abschluss eines Verkehrsvertrages die Durchführung des
ÖPNV geregelt. Der bisherige Eigenbetrieb SVP fungiert damit zukünftig nur mehr als „Bestellereinheit“, dessen Hauptaufgaben in der Grundsatzplanung des Verkehrsangebots, dem Vertragsund Qualitätsmanagement sowie der Tarif- und Einnahmenüberwachung liegen. Der Eigenbetrieb
SVP wurde - um Verwechslungen mit der neuen SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG zu
vermeiden - in „Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe“ (kurz: EPV) umbenannt.
Gegenstand des Unternehmens
Die Aufgaben des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrsbetriebe liegen in der Grundsatzplanung
des öffentlichen Verkehrsangebots, dem Vertrags- und Qualitätsmanagement, der Festlegung der
Fahrpreise und der Weiterentwicklung des ÖPNV.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
5.000.000 €
Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) ist ein Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim.
- 147 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gemeinderat
Werkeausschuss:
Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender
(bis 31.05.2008)
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
(ab 01.06.2008 bis 30.09.2008)
Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender
(ab 01.10.2008)
Stadträtin Dr. Marianne Engeser
Stadtrat Florentin Goldmann
Stadtrat Helge Hutmacher
Stadtrat Jens Kück
Stadtrat Hermann Meyer
Stadtrat Dr. Joachim Rösch
Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke
Stadträtin Sibylle Schüssler
Stadtrat Fritz Sinzenich
Stadtrat Carsten von Zepelin
Oberbürgermeisterin:
Christel Augenstein
Betriebsleitung:
Bernd Mellenthin
Gesamtbezüge der Mitglieder der Betriebsleitung und des Werkeausschusses
Die Angaben über die Vergütung der Betriebsleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die
Mitglieder des Werkeausschusses erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.
Beteiligungen
Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) war zum 31.12.2008 an Gesellschaften mit
folgenden Einlagen beteiligt:
1.
2.
3.
4.
Beteiligungswert Stimmrechtsanteile
SWP Stadtwerke Pforzheim
GmbH & Co. KG, Pforzheim
39.083.760 €
65 %
SVP Stadtverkehr Pforzheim
GmbH & Co. KG
625.490 €
49 %
Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH (VPE),
Pforzheim
14.061 €
27,5 %
Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen mbH, Köln
5.113 €
1,93 %
Wichtige Vereinbarungen mit der Stadt Pforzheim
Es bestehen keine wichtigen Vereinbarungen mit der Stadt Pforzheim.
- 148 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EPV
Verbindung zum städtischen Haushalt
Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe erhält die auf die Stadt Pforzheim entfallenden
Gewinnabführungen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG (49 %) und der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (65 %). Nach Verrechnung dieser Gewinnabführungen mit dem
jeweiligen Verlust des EPV ist das verbleibende Jahresergebnis (Gewinn/Verlust) durch die Stadt
Pforzheim zu übernehmen.
Ferner werden vom Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe Verwaltungskostenbeiträge für
verschiedene Leistungen der Stadt erhoben.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Stadtlinienverkehr
Fahrgäste
Verkehrseinnahmen brutto
Ø-Erlös pro Fahrgast
Mio.
T€
€
2004
2005
2006
2007
2008
23,09
10.436
0,45
22,71
10.522
0,46
22,65
10.565
0,47
21,83
10.158
0,47
21,76
10.628
0,49
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) schließt das Geschäftsjahr 2008 mit einem
Unternehmensergebnis von -281.363 € ab. Im Vergleich zum Wirtschaftsplan für 2008 (41.602 €)
wurde ein um 322.965 € schlechteres Ergebnis erzielt. Dies resultiert in erster Linie durch einen um
1.378.417 € geringeren Beteiligungsertrag der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (SWP)
und einen um 229.277 € geringeren Beteiligungsertrag der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH &
Co. KG (SVP).
Gegenüber dem Wirtschaftsplan höhere Umsatzerlöse von 655.413 € und verminderte Aufwendungen für bezogene Leistungen (-730.070 €) haben dafür gesorgt, das Ergebnis abzufedern und
abermals ein hervorragendes Betriebsergebnis in Höhe von -5.854.401 € zu erzielen.
Allgemeine Entwicklung ÖPNV
Laut des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmer (VDV) sind die Fahrgastzahlen im Vergleich
3. Quartals 2007 zu 2008 um 1,7 Prozent angestiegen. Bis zum September 2008 beförderten Busse und Bahnen 8,795 Milliarden Fahrgäste. Der Vergleich der Erträge im selben Zeitraum ergibt
eine Erhöhung von 4,3 Prozent.
Entwicklung Stadtverkehr Pforzheim in 2008
Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) hat die Preise für Fahrten mit Bus und Bahn zum
01.01.2008 um durchschnittlich 5,5 % erhöht, nachdem zwei Jahre lang keine Preisanpassung
erfolgte. Dieser Fahrpreisanpassung haben der Werkeausschuss am 10.12.2007 und der Gemeinderat der Stadt Pforzheim am 18.12.2007 zugestimmt. Die Anpassung spiegelt sich in den Fahrgelderlösen zum 31.12.2008 wider (s. u.).
- 149 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Bei der Analyse der vorliegenden Daten ist es für eine fundierte Interpretation wichtig, zu berücksichtigen, dass die Anzahl beförderter Personen sich nicht zwingend proportional zu den Fahrgelderlösen verhalten muss. Dies resultiert daher, dass intern hinter jedem Fahrschein eine statistische
Größe der Nutzungshäufigkeit hinterlegt ist. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass sich die Beschäftigten der SVP am 06.03.2008 an einem Streik beteiligt haben, der den Stadtbusverkehr den
ganzen Tag lahm legte.
Fahrgastzahlen allgemein
Beförderte Personen
Fahrgelderlöse (Euro)
1)
1)
1)
2008
2007
Abweichung
%
21.762.907
21.826.382
-63.475
-0,3%
10.628.597 €
10.158.068 €
470.529 €
4,6%
statistische Zahlen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim
Bis einschließlich des 4. Quartals 2008 wurden Fahrgelderlöse ohne die Erstattung für den Schülerverkehr nach § 45a PBefG in Höhe von 10.628.597 € Brutto erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr
(10.158.068 €) wurden 470.529 € mehr Fahrgeldeinnahmen erzielt. Dies entspricht einem Einnahmeplus von 4,6 %. Die im Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis erfolgte Anpassung der Fahrpreise
um durchschnittlich 5,5 % ist als moderat einzustufen. Eine durchgeführte Kostenentwicklungsrechnung, basierend auf den Indizes der tariflichen Stundenlöhne und des Dieselkraftstoffes, haben für 2008 eine Erhöhung von 6,24 % ergeben.
Die Anzahl der beförderten Personen in Höhe von 21.762.907 ist im Vergleich zum Vorjahr
(21.826.382) um insgesamt 63.475 leicht gesunken. Dies entspricht -0,3 %.
Zurückzuführen ist dies auf die sinkende Anzahl von Einzelfahrscheinen (-28.016) und Tages- bzw.
Monatsfahrkarten (-255.156). Besonders auffällig ist hier, dass die Anzahl der Personen, die eine
Mehrwegkarte nutzen, um 76.989 abgenommen hat. Dafür verzeichnet das Segment Einzelfahrscheine 48.973 beförderte Personen mehr. Die Tageskarte City 24 wurde im Vergleich der beiden
Jahre von 107.328 Personen weniger benutzt.
Sehr erfreulich ist, dass sich der Abwärtstrend im Schülerverkehr gewandelt hat. Es ist gelungen,
einen Zuwachs von 106.740 beförderten Schülerfahrten im Vergleich zum Vorjahr zu erzielen. Ein
deutliches Plus von 148.060 beförderten Personen ergibt der Jahresvergleich bei den Jahreskarten.
Unsere Kunden nutzen verstärkt den Preisvorteil der Jahreskarten gegenüber der Tages- bzw.
Monatskarte und den Einzelfahrscheinen. Alleine der Zuwachs der beförderten Personen, die das
Jobticket nutzen, betrug 52.160. Weitere Zuwächse werden durch das Jobticket bei der Stadt
Pforzheim und die neue Linie 11 vom Arlinger auf die Wilferdinger Höhe sowie durch den erweiterten Fahrplan der Linie 6 am Morgen erwartet. Diese Ergänzungen sind primär auf die Bedürfnisse
der Beschäftigten der Wilferdinger Höhe zugeschnitten.
- 150 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
1)
EPV
Beförderte Personen 1)
2008
Einzelfahrscheine
1.015.577
1.043.593
-28.016
-2,7%
Tages- u. Monatskarten
3.056.275
3.311.431
-255.156
-7,7%
Jahreskarten
8.068.830
7.920.770
148.060
1,9%
Schülerverkehr
7.472.475
7.365.735
106.740
1,4%
Schwerbehinderten,
Sonstige u.
Sonderfahrten
2.149.750
2.184.853
-35.103
-1,6%
2007
Abweichung
%
statistische Zahlen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim
Der anhaltende Trend weg von den Tages- und Monatskarten und hin zu den Jahreskarten, hat
zwar einerseits zu Einnahmeverlusten in Höhe von -4,5 % und einem Betrag von -87.288 € andererseits aber zu einem plus von 7,1 % und 241.438 € bei den Jahreskarten geführt. Nicht nur die
moderate Erhöhung der Fahrpreise, sondern auch die höheren Fahrgastzahlen führten beim Schülerverkehr zu einem Einnahmeplus von 4,7 % (94.003 €).
Fahrgelderlöse
1)
1)
2008
2007
Abweichung
%
Einzelfahrscheine
1.744.565 €
1.673.089 €
71.476 €
4,3%
Tages- u. Monatskarten
1.843.790 €
1.931.079 €
-87.289 €
-4,5%
Jahreskarten
3.618.239 €
3.376.801 €
241.438 €
7,1%
Schülerverkehr
2.115.473 €
2.021.470 €
94.003 €
4,7%
Schwerbehinderten,
Sonstige u.
Sonderfahrten
1.306.530 €
1.155.629 €
150.901 €
13,1%
statistische Zahlen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim
Ausgleichszahlungen und Erstattungsbeträge
Die unentgeltliche Beförderung schwerbehinderter Menschen führt zu einem Erstattungsanspruch
gemäß § 145 SGB IX. Grundlagen dieser Erstattungszahlungen bilden zum einen die nachgewiesenen Fahrgeldeinnahmen des laufenden Jahres und zum anderen ein zu berücksichtigender Prozentsatz von beförderten schwerbehinderten Fahrgästen. Erstattungen wurden in Höhe von
701.535,75 € (Vorjahr 671.827,09 €) durch das Land Baden-Württemberg geleistet. Diesem Betrag
liegen Zählungen aus dem Jahr 2007 zugrunde, die als Grundlage der Berechnung für zwei Jahre
dienen. Im Jahr 2009 erfolgt eine aktuelle Zählung.
Im Land Baden-Württemberg werden die Erstattungen nach § 45a PBefG für die Schülerbeförderungskosten (seit 2007) auf fünf Jahre pauschaliert gewährt. Als Basis war das Jahr 2005 vorgesehen. Da durch die Aufteilung der Betriebsführerschaft der ehemaligen Städtischen Verkehrsbetriebe Pforzheim auf zwei verschiedene Verkehrsunternehmen (EPV und SVP) eine Pauschalierung
auf dieser Grundlage nicht möglich war, ist es gelungen, als Basis das Jahr 2006 zu deklarieren
und dadurch Erstattungen für die nächsten vier Jahre für den Schülerverkehr in Höhe von 1.267 T€
sicherzustellen.
- 151 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Verkehrsvertrag
Entsprechend § 27 (1) Verkehrsvertrag setzt sich die der SVP tatsächlich zustehende jährliche
Abgeltung aus den folgenden Positionen zusammen. Die Gesamtkosten für das Jahr 2008 betragen netto 13.850.000 €. Bezüglich der Preisanpassung gem. § 30 Verkehrsvertrag besteht zwischen den Vertragspartnern eine unterschiedliche Rechtsauffassung. Daher wurden 215.946 € in
Rückstellung gebucht. Der Ausgleichsbetrag für reduzierte Fahrzeugzuschüsse gem. § 31 beträgt
unter Maßgabe der aktuellen „Förderung der Beschaffung von Omnibussen nach dem GVFG“
283.000 €. Die Beteiligung an Ausgleichszahlungen und zuzuordnenden §45a-Mitteln liegt bei
277.743 €. Der saldierte Betrag aus der Kürzung für Nichtleistung § 42 (1) und Erlösbonus/-malus
§ 28 (3) und (4) macht 114.090 € aus. Für die Haltestellenpflege wurden 21.000 € bezahlt. In Gänze umfasst die Abgeltung aus dem Verkehrsvertrag 14.545.833 €. Diesen Aufwendungen an die
SVP stehen anrechenbare Fahrgeldeinnahmen von netto 9.269.346 € entgegen.
Ausgleichszahlung Altersversorgung
Die Neustrukturierung des Eigenbetriebs Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim ergab, dass bezüglich des übergegangenen Personals zur SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG folgende Kosten beim neuen Eigenbetrieb EPV zu belassen sind:
•
•
•
die persönlichen Besitzstandszulagen; diese ergeben sich aus dem noch vor der Neustrukturierung abgeschlossenen und auch weiterhin bestehenden Haustarifvertrag für das übergegangene Personal
die Beiträge für die ZVK
die Pensionslasten für Eigenversorgungsfälle von früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Die monatlichen Beiträge an die ZVK für die übergegangenen Personalfälle werden laufend dem
EPV in Rechnung gestellt. Durch die Mitgliedschaft im kapitalgedeckten System hat sich dieser
Beitrag deutlich reduziert und zwar von einem früheren Umlagesatz von ca. 7,5 % auf einen Beitragssatz von nunmehr 4 %.
Die Übernahmeverpflichtung belastet das Betriebsergebnis im Geschäftsjahr 2008 mit:
•
•
•
persönliche Besitzstandszulage
ZVK Beiträge
Versorgungsaufwand frühere Mitarbeiter
In Summe:
567.287 €
324.005 €
183.878 €
1.075.170 €
Investitionen
Im Berichtsjahr wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von 301.000 € (VJ 358.000 €) getätigt. Es
handelte sich hierbei um die Mitfinanzierung der Regionalstrecken Enztalbahn (96.000 €) und
Pforzheim-Bietigheim (205.000 €). Diese Investitionen finden sich in den Immateriellen Vermögensgegenständen wieder.
Ertragslage
Das im Geschäftsjahr 2008 erreichte Betriebsergebnis in Höhe von -5.854.401 € aus Regiebetrieb
und Verkehr stellt wiederum, bereits zum zweiten Mal in Folge, das beste Betriebsergebnis seit
Ausgründung der Verkehrsbetriebe aus den Stadtwerken dar und bestätigt den Erfolg des Pforzheimer Modells.
Durch effiziente Tarifmaßnahmen sind die Betriebserträge 2008 auf 12.126.713 € angestiegen.
Das sind 713.938 € mehr als im Vorjahr. Im Wesentlichen sind hierin die Fahrgeldeinnahmen für
den Stadtverkehr und die gesetzlichen Ausgleichszahlungen enthalten.
- 152 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EPV
Der Materialaufwand beträgt 14.736.930 €, 388.031 € weniger als im Vorjahr. Dies stellt die Abgeltungszahlung für die Verkehrsleistungen an die SVP dar.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (ohne Aufwendungen aus dem Verkehrsvertrag) sind
auf 2.593.037 € gestiegen. Hierin sind auch die Übernahmeverpflichtungen des EPV für die Altbeschäftigten in Höhe von 1.075.170 € enthalten.
Folgende Beteiligungserträge konnten in 2008 verbucht werden:
von der SWP
6.563.283 € (Vorjahr 8.854.124 €)
von der SVP
64.233 € (Vorjahr 76.455 €; lediglich Zinsen seit 2006)
Aufgrund einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt für den Zeitraum 2003 – 2006 musste eine
Nachzahlung für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von 357.321 € geleistet werden. Nach Berücksichtigung der Steuerschuld verbleibt in 2008 ein Jahresverlust von 281.363 €,
der auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Finanzlage
Aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergab sich ein positiver Cashflow von 867.000 €. Dieser wurde in Höhe von 302.000 € für Investitionen, mit 76.000 € zur Tilgung von Darlehen sowie mit
490.000 € zur Minderung des Kassenkredits verwendet.
Vermögenslage
Entwicklung des Eigenkapitals und der Rückstellungen
Stand
01.01.2008
Verwendung
Auflösung *
2008
Zugang
2008
Stand
31.12.2008
5.000.000 €
0€
0€
5.000.000 €
40.595.174 €
0€
0€
40.595.174 €
- 11.389.658 €
0€
- 281.363 €
- 11.671.021 €
34.205.516 €
0€
- 281.363 €
33.924.153 €
Rückstellungen für
Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
3.885.949 €
536 €
3.602.120 €
Sonstige Rückstellungen
664.126 €
284.365 €
653.748 €
*10.378 €
1.442.312 €
1.442.312 €
4.550.075 €
938.113 €
* 10.378 €
1.442.848 €
5.044.432 €
Stammkapital
Rücklagen
Jahresgewinn (+)
Jahresverlust (-)
Eigenkapital
Rückstellungen
Das Anlagevermögen und die Finanzanlagen zeigen im Wesentlichen ein unverändertes Bild zum
Vorjahr.
Das kurzfristig gebundene Umlaufvermögen hat sich um 0,74 Mio. Euro auf 12,20 Mio. Euro vermindert.
- 153 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich um 1,06 Mio. Euro auf 14,94 Mio. Euro vermindert
und betreffen überwiegend Verbindlichkeiten an die Stadt Pforzheim.
Das Stammkapital und die Allgemeinen Rücklagen blieben mit insgesamt 45,60 Mio. Euro unverändert.
Das gesamte Eigenkapital hat sich zum 31.12.2008 durch die Ergebnisentwicklung in 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 0,28 Mio. Euro auf 33,92 Mio. Euro verringert.
Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme hat sich mit 58,6 % gegenüber dem Vorjahr
(58,1 %) unwesentlich verändert.
Grundstücke
Der Bestand an Grundstücken beim EPV hat sich im Berichtsjahr nicht verändert.
Personal
Die Aufgaben des EPV liegen in der Grundsatzplanung des öffentlichen Verkehrsangebots, dem
Vertrags- und Qualitätsmanagement, der Festlegung der Fahrpreise und der Weiterentwicklung
des ÖPNV. Durch diese Maßnahmen bleibt die politische Entscheidungshoheit über Preise, Angebotsdichte und Service der Stadt erhalten. Für diese Aufgaben stehen dem EPV gem. Gemeinderatsbeschluss vom 19.12.2006 insgesamt 2,5 Stellen zur Verfügung, die am 16.02.2007 besetzt
wurden.
Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt:
2008
Vergütung
2007
Veränderung
131.289 €
105.451 €
25.838 €
Sozialabgaben
19.510 €
16.169 €
3.341 €
Altersversorgung und
Unterstützung
24.442 €
18.520 €
5.922 €
175.241 €
140.140 €
35.101 €
Gesamt
Risikobericht
Im Jahr 2007 wurde mit Unterstützung der SWP ein Risikomanagementsystem erarbeitet und im
Laufe des Jahres 2008 implementiert.
Es besteht aus den Bausteinen Identifizierung, Quantifizierung (Bewertung), Steuerung und Kontrolle der Risiken. Im Rahmen der Risikoidentifizierung wird festgestellt, welche qualitativen und
quantitativen Risikofaktoren im Einzelnen bestehen. Die Quantifizierung der Risikofaktoren und die
Bestimmung der Messverfahren für alle Risikoarten bilden zum einen die Basis für ein System der
Risikobegrenzung, zum anderen für ein Informationssystem zur Bewertung, Überwachung und
Steuerung der Risikoarten. Eine besondere Rolle spielt dabei die Früherkennung von Risiken mittels geeigneter Indikatoren, so dass die Einleitung von Gegenmaßnahmen noch möglich ist. Des
Weiteren dient das System als Basis zur Information des Werkeausschusses über die aktuelle
Risikosituation des Eigenbetriebs.
Die Werkleitung des EPV ist verantwortlich für die Früherkennung und Abwendung von Risiken, die
den Fortbestand des Unternehmens gefährden können. Hierzu hat sie die im RisikomanagementHandbuch dokumentierten Verfahren und Maßnahmen erarbeiten lassen, in Kraft gesetzt und ver- 154 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EPV
anlasst in regelmäßigen Zeitabständen ihre Aktualisierung. Der Risikomanagement-Beauftragte
des EPV übernimmt die zentrale Koordination. Der EPV hat die SWP mit der Erfüllung dieser Aufgabe beauftragt. Für die Steuerung der Risiken ist der Risikomanagement-Verantwortliche beim
EPV zuständig.
Zum Nachweis der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems werden die Ergebnisse der
Erhebung und Bewertung von Risiken und die getroffenen Maßnahmen zur Bewältigung systematisch dokumentiert. Dazu gehören insbesondere die Quartalsweisen Berichte über die Risikosituation des Unternehmens. Über Ad-hoc-Meldungen werden Risiken der Risikoklassen „mittleres Risiko“ und „wesentliches Risiko“ auch zwischen zwei Quartalserhebungen an das Unternehmen gemeldet.
Beim EPV besteht derzeit ein wesentliches Risiko. Dieses Risiko „Teilausfall von Förderung Enztalbahn“ ist allerdings vom Eigenbetrieb nicht direkt beeinflussbar. Dieser Betrag wäre bei Wegfall
der Förderung zusätzlich zu bezahlen, eventuell auch teilweise, wenn die Fördersumme nicht vollständig anerkannt wird. Der Schlussverwendungsnachweis für die Enztalbahn wurde durch die
AVG erstellt und an das Innenministerium Baden-Württemberg zur Prüfung weiter geleitet.
2,9 Mio. € wurden bisher als noch nicht zuschussfähig eingestuft. Der EPV-Anteil an den Gesamtstreckenkosten beträgt ca. 40 %.
Ein weiteres Risiko ist in der künftigen Zinsentwicklung zu sehen. Im Zusammenhang mit der im
abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich erhöhten Fremdfinanzierung hat sich die Anfälligkeit der Gesellschaft erhöht, dass es bei Marktzinsänderungen zu nicht unerheblichen Abweichungen vom
Wirtschaftsplan kommt.
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2008, die eine geänderte
Darstellung der im Lagebericht dargestellten Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erfordert hätten, sind nicht eingetreten.
Prognosebericht
Auf Grund von Preissteigerungen in den Faktorkosten Personal und insbesondere beim Dieselkraftstoff wurden die Fahrpreise im VPE-Tarifgebiet zum Ende des Berichtsjahres angepasst. Im
Geschäftsjahr 2009 gehen wir von konstanten Fahrgastzahlen aus. Die Zahlen der SVP für die
ersten Monate des Jahres 2009 bestätigen dies. Im Wirtschaftsplan 2009 erwarten wir im Erfolgsplan betriebliche Erträge von 11.800 T€, Aufwendungen in Höhe von 19.939 T€ und somit einen
Betriebsverlust von 7.341 T€. Unter Berücksichtigung der Erträge aus Beteiligungen und des Zinsergebnisses ergibt sich für das Gesamtunternehmen ein Jahresüberschuss von 215 T€. Auch für
die Folgejahre gehen wir von weiterhin positiven Tendenzen aus.
Projekte
In folgende wesentliche Projekte ist der EPV eingebunden, teilweise federführend.
Verkehrsentwicklungsplan (VEP)
Im Dezember 2006 beschloss der Gemeinderat, einen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Pforzheim unter Federführung des Grünflächen- und Tiefbauamtes zu erstellen. Der EPV ist in die Bearbeitung einbezogen. Zunächst wurde im Jahr 2007 die aktuelle Situation der verschiedenen verkehrlichen Bereiche in der Stadt analysiert. Hierauf aufbauend wurde ein Leitbild entwickelt, welches am 22.07.2008 durch den Gemeinderat beschlossen wurde und Grundlage für die Erarbeitung einer Realisierungskonzeption ist. Wesentlicher Bestandteil des Leitbildes bildet die Forderung, den Anteil der Wege, die im Umweltverbund zurückgelegt werden sollen, von 42 % (im Jahr
2000) auf 50 % (im Jahr 2020) zu erhöhen. Als Teil des Umweltverbunds muss der ÖPNV hierzu
einen wesentlichen Beitrag leisten. Dies ist nur durch einen Qualitätssprung zu erreichen. Hierzu
werden insbesondere der Aufbau eines Straßenbahnsystems und/oder die Errichtung eines qualitativ höherwertigen Bussystems (Bus Rapid Transit System) untersucht und diskutiert.
- 155 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Umbau Hauptbahnhof
Der Hauptbahnhof Pforzheim entspricht derzeit nicht den Anforderungen, die Kunden heute an
eine attraktive, moderne Verkehrsdienstleistung stellen. Defizite bestehen insbesondere beim Zugang zu Bahnsteigen und Zügen für mobilitätseingeschränkte Personen. Handlungsbedarf ergibt
sich darüber hinaus für die östliche und die westliche Unterführung, die ebenfalls Zugänge zu den
Bahnsteigen bieten. Ihr dunkles und wenig ansprechendes Erscheinungsbild kann einen Angstraum darstellen, der potenzielle Kunden von der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs
abhalten kann. Darüber hinaus wird das direkte Vorfeld des Empfangsgebäudes, das von einer
stark befahrenen Bundesstraße dominiert wird, seiner Funktion als Eingangstor zur Stadt nicht
gerecht. Folgende Maßnahmen sind zur Verbesserung der Gesamtsituation geplant:
• Einbau von Aufzügen in der mittleren Unterführung
• Erhöhung der Bahnsteige auf 55 cm oder 76 cm
• gestalterische Aufwertung der östlichen und westlichen Unterführung
• Neugestaltung des Bahnhofsvorfeldes.
Mit Anweisung vom 09.02.2009 durch Frau Oberbürgermeisterin Christel Augenstein wurde die
Projektverantwortung dem EPV übertragen.
Neubau Zentraler Omnibusbahnhof
Einen Zentralen Omnibusbahnhof im strengen Bedeutungssinne gibt es in Pforzheim derzeit nicht,
denn es existieren derer drei: ZOB Nord, ZOB Mitte und ZOB Süd. Zukünftig sollen diese zu einem
einzigen ZOB am Standort des heutigen ZOB Mitte zusammengefasst werden. Hierbei werden
vorrangig folgende Ziele verfolgt:
• Verkürzung der Umsteigewege zwischen SPNV, Regionalbus und Stadtbus
• Steigerung des Fahrgastkomforts durch witterungsgeschützte Wartebereiche, Dynamische
Fahrgastinformation und ansprechende Gestaltung
• Erzielung von betrieblichen Synergieeffekten im Busverkehr.
Der GVFG-Förderantrag ist durch das Grünflächen- und Tiefbauamt (GTA) gestellt worden. Im
Laufe des Jahres 2008 fanden Gespräche zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe, dem
GTA und dem EPV statt, in deren Rahmen Details der Planung konkretisiert wurden. Mit der Förderzusage wird im Laufe des Jahres 2009 gerechnet.
Sonstige wesentliche Ereignisse
Verlängerung der Konzessionen
Die auf die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG übertragenen Linienkonzessionen für
den Stadtverkehr hatten eine Laufzeit bis zum 09.06.2009. Die Verlängerung dieser Konzessionen
wurde gem. § 49 Abs. 3 Verkehrsvertrag durch die SVP rechtzeitig beim Regierungspräsidium
Karlsruhe beantragt und von dort bis zum 09.06.2017 erteilt.
Fahrplanänderungen 2008/2009
Folgende wesentliche Änderungen sind zum Fahrplanwechsel am 14.12.2008 umgesetzt worden:
Linien 3 und 5
Die Fahrgastzahlen aus dem automatischen Fahrgastzählsystem und manuelle Zählungen haben
ergeben, dass die 15-Meterbusse und die Gelenkbusse der Linie 3 ab Hauptbahnhof zum Wartberg bzw. Krebspfad nicht ausgelastet sind. Außerdem ist die Linie 3 in der Hauptverkehrszeit aufgrund von Umlaufzwängen sehr verspätungsanfällig. Deswegen wurde der nördliche Ast der Linie
3 ab Hauptbahnhof bis Wartberg bzw. Krebspfad mit der Linie 5 getauscht. Die Linie 3 fährt ab
Dillweißenstein nur bis zum ZOB Süd. Die neue Linie 5 übernimmt die
Bedienung der Strecke ab Hauptbahnhof bis Wartberg bzw. Krebspfad. Die Fahrpläne beider Linien sind aufeinander abgestimmt, sodass Fahrgäste zwischen beiden Linien mit kurzen Wartezeiten umsteigen können.
Durch die Neuordnung der beiden Linien und der dadurch günstigeren Umlaufplanung soll auch die
Pünktlichkeit verbessert werden. Ein weiterer Vorteil für Kunden der Südoststadt entsteht aus den
nunmehr im Halbstundentakt angebotenen Fahrten im Spätverkehr, der mit Standardbussen
durchgeführt wird. Zuvor erfolgte die Bedienung abends stündlich mit einem Linientaxi.
- 156 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EPV
Linie 6
Montags – freitags ab 22:35 Uhr, samstags ab 20:35 Uhr und sonntags ganztägig fährt die Linie 6
nur noch bis zur Haltestelle Fachmarktzentrum. Zählungen haben ergeben, dass in diesen Zeiten
keine Fahrgäste mehr den Streckenabschnitt zwischen Fachmarktzentrum und der Endhaltestelle
Lange Grund nutzen. Die geplante verkürzte Strecke verläuft im Ringverkehr ab Wilhelm-BeckerStraße über Mannheimer Straße zur Haltestelle Fachmarktzentrum und über die Karlsruher Straße
zurück. Die Haltestellen Esslinger Straße, Offenburger Straße, Göppinger Straße und Lange Grund
werden in dieser Zeit nicht mehr bedient.
Damit die Mitarbeiter im Schichtdienst ihre Arbeitsplätze auf der Wilferdinger Höhe auch zur Frühschicht pünktlich erreichen können, wird auf der Linie eine zusätzliche Frühfahrt angeboten, die um
5:11 Uhr an der Endhaltestelle Gleiwitzer Straße startet und um 5:51 die Endhaltestelle Lange
Grund erreicht. Um 5:34 wird am Hauptbahnhof der Anschluss von der ersten S5 aus Karlsruhe
abgenommen. Diese Leistung wird vom EPV zusätzlich vergütet.
Linie 7 und 9
Bereits ab den Sommerferien 2008 wurden die Taxifahrten im Spätverkehr auf diesen Linien durch
die SVP-eigenen Kleinbusse mit mindestens 14 Sitzplätzen und Mitnahmemöglichkeit für Kinderwagen durchgeführt. Außerdem wird seitdem im Spätverkehr der Hauptbahnhof durch die Linie 7
angebunden.
Linie 8
Die Führung der Linie 8 durch die Güterstraße ist sehr verspätungsanfällig. Da die Linie im Rodgebiet als Ringlinie geführt wird, können diese Verspätungen nicht kompensiert werden und beeinflussen die Folgefahrt. Deswegen wird die Linie 8 in Richtung Norden seit dem Fahrplanwechsel ab
Hauptbahnhof über die Nordstadtbrücke mit Stichfahrt über die Güterstraße zum ZOB Nord und
dann zurück über die Christophallee – Hohenzollernstraße – Bayernstraße zum Bereich am Hachel
geführt. In Richtung Rodrücken verkehrt sie über die Bayernstraße – Hohenzollernstraße – Bertholdstraße – ZOB Nord – Güterstraße – Nordstadtbrücke – Hauptbahnhof.
Diese Linienführung ist störungsfreier als die Führung über die gesamte Güterstraße. Fahrgastzählungen an den Haltestellen Luitgardstraße und Kronprinzenstraße haben ergeben, dass an diesen
Haltstellen sehr selten Fahrgäste ein- und aussteigen. Zudem können die Einwohner des Bereichs
„Am Hachel“ zukünftig durch die neue Linienführung die Einkaufsmöglichkeiten in der Hohenzollernstraße nutzen und erhalten eine verbesserte Umsteigemöglichkeit in Richtung Wilferdinger
Höhe und Wartberg bzw. Krebspfad an den Haltestellen Philippstraße bzw. Zähringerallee.
Linie 11
Eine Befragung von Arbeitnehmern im Gewerbegebiet Wilferdinger Höhe ergab, dass eine ÖPNVVerbindung mit kurzen Reisezeiten aus den westlichen Stadtteilen und dem westlichen Enzkreis
fehlt. Die Reisezeit mit Umstieg auf die Linie 6 am Hauptbahnhof ist gegenüber den Reisezeiten im
motorisierten Individualverkehr nicht konkurrenzfähig. Um auf der eingangs genannten Relation
neue Kundenpotenziale zu erschließen, beauftragt der EPV die SVP mit der Durchführung der
Linie 11, die die Stadtteile Arlinger und Brötzingen auf direktem Weg über die kurze Steig mit der
Wilferdinger Höhe verbindet. Der Fahrplan der Linie 11 ist auf die Stadtbuslinie 1 und die Regionalbuslinien 716 und 717 abgestimmt, sodass Fahrgäste aus dem Arlinger, der Weststadt und dem
westlichen Enzkreis auf die Direktlinie umsteigen können. Das Krankenhaus Siloah und die ArcusKlinik erhielten Haltestellen in der Nähe der Eingangsbereiche.
Aufgrund von Baumaßnahmen auf der Kurzen Steig nahm die Linie 11 ihren Betrieb erst am
02.02.2009 auf.
- 157 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2
2004
2005
2006
2007
2008
46
47
0
3
3
Arbeiter
221
214
0
0
0
Beschäftigte insgesamt
267
261
0
3
3
6
7
0
0
0
1
Angestellte
nachrichtlich:
Auszubildende
1
incl. Werkleitung
2
Das Personal ist zum 01.01.2006 auf die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG übergegangen.
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Kassenbestand
Rechnungsabgrenzungsposten
45.883
4.436
1.719
39.728
12.947
0
12.947
0
0
45.710
4.415
1.567
39.728
12.204
0
12.204
0
0
-173
-21
-152
0
-743
0
-743
0
0
Bilanzsumme
58.830
57.914
-916
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
34.205
5.000
40.595
-686
-10.704
4.550
19.758
317
33.924
5.000
40.595
-11.390
-281
5.045
18.623
322
-281
0
0
-10.704
10.423
495
-1.135
5
58.830
57.914
-916
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Verlustvortrag
Jahresfehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
- 158 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
EPV
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
11.079
0
334
11.413
11.863
0
264
12.127
11.171
0
300
11.471
11.500
0
300
11.800
784
0
-70
714
692
0
-36
656
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-15.125
-140
-478
-2.243
-17.986
-14.737
-175
-476
-2.593
-17.981
-15.467
-200
-445
-2.891
-19.003
-15.660
-200
-471
-2.810
-19.141
388
-35
2
-350
5
730
25
-31
298
1.022
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteilig., Sonstige
Zinsen u.ä. Erträge, u.a.
-6.573
-5.854
-7.532
-7.341
719
1.678
9.072
6.770
8.235
8.354
-2.302
-1.465
0
0
0
0
0
0
-820
-821
-641
-778
-1
-180
1.679
95
62
235
-1.584
33
-12.501
-10.822
118
0
95
-376
0
62
-20
0
235
-20
12.501
10.917
-494
0
33
-356
-10.704
-281
42
215
10.423
-323
76
0
293
200
-76
-293
8.854
6.563
7.942
8.154
-2.291
-1.379
0
0
0
0
0
0
Aufwendungen aus
Verlustübernahme
Abschreibungen auf Finanzanl.,
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
2
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Zuführung Jahresüberschuss
SVP GmbH & Co. KG (Anteil
Stadt) 1
Zuführung Jahresüberschuss
SWP GmbH & Co. KG (Anteil
Stadt) 1
Verlustabdeckung durch Stadt
Pforzheim
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
1
Darstellung in Gewinn- und Verlustrechnung unter Erträge aus Beteiligungen. Aufgrund der zeitlich versetzten Planerstellung liegt für 2009
keine Übereinstimmung zwischen den Planzahlen von EPV und denen von SWP und SVP vor.
2
In 2007 einmaliger Aufwand für die Ausfinanzierung der bestehenden Anwartschaften (ZVK) in Höhe von 12,5 Mio. €. Die Finanzierung
erfolgt durch einen Kassenkredit. Dieser außerordentliche Aufwand entfällt in den folgenden Geschäftsjahren.
Eigenbetrieb
Pforzheimer
Verkehrsbetriebe
(Quelle: EPV)
- 159 -
EPV
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
77,6
77,1
78,5
78,0
78,9
Eigenkapitalquote
%
74,2
73,1
76,6
58,1
58,6
Anlagendeckung I
%
95,6
94,9
97,6
74,5
74,2
Umsatzrentabilität
%
10,1
10,0
-18,4
-96,6
-2,4
Eigenkapitalrentabilität
%
2,7
2,7
-1,5
-31,3
-0,8
Gesamtkapitalrentabilität
%
2,3
2,3
-0,6
-16,8
0,9
%
58,3
56,7
27,4
35,4
61,9
T€
2.590
2.180
-480
-10.502
-89
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
Haltestelle Marktplatz vor der neuen Alfons-Kern-Schule
(Quelle: EPV)
- 160 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
2.1.15
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG
Sandweg 22
75179 Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
07231/ 39 - 22 01
07231/ 39 - 15 06
[email protected]
www.stadtwerke-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Am 12.06.2001 hat der Gemeinderat der Stadt Pforzheim beschlossen, den Teilbetrieb Versorgung, bestehend aus den Betriebszweigen Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung, sowie
die zur Versorgung gehörenden Bereiche Telekommunikation und Energiedienstleistungen einschließlich Kundenservice/Dienstleistungen im Wege der Spaltung entsprechend § 123 Abs. 3
Nr. 1 UmwG aus den Stadtwerken Pforzheim auszugliedern. Der verbleibende Teilbetrieb Verkehr
wurde als SVP Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim weitergeführt. Der ausgegliederte Teilbetrieb Versorgung wurde in die zu diesem Zweck bereits am 20.12.2000 gegründete Stadtwerke
Pforzheim Versorgungs GmbH & Co. KG (in 2001 umbenannt in SWP Stadtwerke Pforzheim
GmbH & Co. KG), Pforzheim, aufgenommen.
Die Ausgliederung ist mit Eintragung in das Handelsregister am 22.06.2001 wirksam geworden.
Die Übernahme des Vermögens des ausgegliederten Teilbetriebes erfolgte im Innenverhältnis mit
Wirkung ab dem 01.01.2001.
Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 18.06.2001. In der Gesellschafterversammlung vom 22.07.2002 wurde der Gesellschaftsvertrag bezüglich Unternehmenszweck sowie Aufgaben des Aufsichtsrats geändert.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die auch im öffentlichen Interesse liegende Versorgung anderer
mit Energie (Gas, Strom, Wärme usw.) und Wasser, die Erzeugung, die Förderung, der Bezug und
die Lieferung und der Verkauf der benötigten Energie- und Wassermengen sowie die Errichtung
und der Betrieb der hierfür erforderlichen Anlagen. Zum Unternehmensgegenstand gehören ferner
die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen einschließlich solcher im Bereich der
Telekommunikation.
Zum Unternehmenszweck gehören weiterhin insbesondere:
-
die Erbringung sämtlicher Dienstleistungen auf dem Gebiet der Beratung von öffentlichen oder
privaten Unternehmen und Eigenbetrieben in allen betriebswirtschaftlich relevanten Bereichen,
insbesondere auf den Gebieten des Beschaffungsmanagements, des Geschäftsprozessmanagements, des Projektmanagements, der Organisationsberatung, des Personalmanagements, des Rechnungswesens, des Controllings und des Marketings;
-
die Erstellung von Einzel- oder Gesamtgewerken und Erbringungen von Dienstleistungen jeglicher Art im Bereich Telekommunikation, Elektrik, Elektronik, Metall, Bau, Wasser, Abwasser,
Gasversorgung, Maschinen- und Anlagenbau sowie des Netzbaus.
- 161 -
SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Beteiligungsverhältnisse
Kommanditkapital:
50.000.000 €
Stadt Pforzheim über Eigenbetrieb
Pforzheimer Verkehrsbetriebe:
Thüga Aktiengesellschaft, München:
32.500.000 €
17.500.000 €
=
=
65 %
35 %
Persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) ist die Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs
GmbH. Sie leistet keine Einlage.
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis
31.05.2008)
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
(ab 01.06.2008 bis 30.09.2008)
Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender
(ab 01.10.2008)
Dr. Herbert Rüben, stv. Vorsitzender
Stadträtin Anneliese Baur (ab 21.11.2008)
Stadträtin Dr. Marianne Engeser
Stadtrat Florentin Goldmann
Eva Hennig
Stadtrat Helge Hutmacher
Stadtrat Jens Kück
Stadtrat Hermann Meyer (bis 09.03.2008)
Stadtrat Dr. Joachim Rösch
Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke
Stadträtin Sibylle Schüssler
Stadtrat Gerhard Sonnet
Stadtrat Martin Steiner (ab 10.03.2008 bis 20.11.2008)
Stadtrat Carsten von Zepelin
Geschäftsführung:
Die Geschäftsführung obliegt der Stadtwerke Pforzheim
Verwaltungs GmbH, Pforzheim, durch den Geschäftsführer Wolf-Kersten Meyer.
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
1
1
2004
2005
2006
2007
2008
35.120
34.700
37.600
40.000
36.000
Die Angaben unterbleiben analog § 286 Abs. 4 HGB.
Beteiligungen
Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG waren in 2008 an Kapitalgesellschaften und
Zweckverbänden wie folgt beteiligt:
- 162 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
SWP
Beteiligungswert
Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH, Pforzheim
50.000 €
OptiMal GmbH, Pforzheim
25.000 €
OptiMist Biogas GmbH, Pforzheim
1€
Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, Pforzheim
28.600 €
EBZ Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/
Enzkreis gGmbH, Pforzheim
12.500 €
WfW-Wärme für Bad Wildbad GmbH, Stuttgart
25.000 €
SWE Südwestenergie GmbH
(vormals: Bauer & Orth GmbH), Pforzheim
1.000.000 €
Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, Pforzheim
2.556.459 €
Konversionsgesellschaft Buckenberg mbH, Pforzheim
164.700 €
Syneco GmbH & Co. KG, München
265.732 €
KEA Klimaschutz- und Energieagentur BadenWürttemberg GmbH, Stuttgart
2.659 €
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung,
Stuttgart
3.231.850 €
Zweckverband Wasserversorgung der
Gebietsgemeinden Tiefenbronn
229.163 €
Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, Karlsruhe
8.850 €
Stimmrechtsanteile
100 %
100 %
100 %
55 %
50 %
50 %
49 %
20 %
5%
rd. 1 %
<1%
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Stadt Pforzheim erhält über den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe einen anteiligen
Beteiligungsertrag. Der Gewinn muss nach Feststellung durch die Gesellschafterversammlung im
Folgejahr innerhalb von zwei Wochen gutgebracht werden. Die Stadt Pforzheim erhält des Weiteren Einnahmen aus der Konzessionsabgabe.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Abgabeentwicklung
Strom
Gas
Wärme
Wasser
GWh
GWh
GWh
Mio. m³
2004
2005
2006
2007
2008
533,5
2.157,1
288,7
6,65
533,8
2.136,9
299,9
6,42
535,5
2.118,5
295,9
6,38
578,8
1.474,0
268,4
6,21
605,6
944,5
266,9
6,30
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Unternehmen und Rahmenbedingungen
Aufgaben
Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (SWP) erfüllen ihre Aufgaben als Energieversorgungsunternehmen für Pforzheim und das Umland in privatrechtlicher Gesellschaftsform.
- 163 -
SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesellschafter des Unternehmens sind die Stadt Pforzheim über den Eigenbetrieb Pforzheimer
Verkehrsbetriebe mit einem Gesellschaftsanteil von 65 % und die Thüga AG mit einer Beteiligung
von 35 %.
Die Kernaufgaben der SWP sind der Handel und der Netzbetrieb in den Wettbewerbsmärkten
Strom und Gas in Pforzheim und der Region sowie die Versorgung von Kunden in der Stadt Pforzheim mit Fernwärme und Trinkwasser. Erweitert wird die Angebotspalette der SWP um Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation, die Vornahme von kaufmännischen und technischen Betriebsführungen bei Beteiligungsgesellschaften, städtischen Eigenbetrieben sowie für die Wasserversorgung in mehreren Gemeinden im Umland von Pforzheim. Mit dem Stromprodukt "stromistbillig.de" bieten die SWP seit Mitte 2007 bundesweit über das Internet "Paketstrom" an.
Organisation
Die SWP sind organisatorisch unterhalb der Geschäftsführung in die Hauptabteilungen
•
•
•
Vertrieb/Services/Marketing (VSM)
Netzbau/Netzbetrieb (NBB)
Kaufmännische Hauptabteilung (KH)
gegliedert.
Die gesetzlichen Regelungen zur strukturellen Entflechtung der Unternehmen der Energieversorgung (Unbundling) erstrecken sich für die SWP als Unternehmen mit weniger als 100.000 Kunden
nur auf die buchhalterische und informationelle Entflechtung.
Die Organisationsstruktur der SWP wurde schon 2005 durch eine neue Aufteilung der Hauptabteilung VSM in die Abteilungen Vertrieb und Service sowie organisatorische Anpassungen in der
Hauptabteilung NBB entsprechend den Erfordernissen des informationellen Unbundling in der Aufbauorganisation der SWP umgesetzt. Durch neue Prozessorganisationen, Anpassung der DVSysteme sowie Dienstanweisungen entspricht auch die Ablauforganisation den Anforderungen des
informatorischen Unbundling.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Energiewirtschaft sind durch das Gesetz
über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) vom 07. Juli 2005
vorgegeben. Mit diesem Gesetz wurde europäisches Gemeinschaftsrecht in Deutschland umgesetzt. Oberstes Ziel ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und
umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas. Mit
dem Gesetz soll auch ein wirksamer und unverfälschter Wettbewerb bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas sichergestellt und ein langfristig angelegter leistungsfähiger und zuverlässiger Betrieb von Energieversorgungsnetzen gesichert werden.
Die Aufgaben der Genehmigung und der Überwachung der von den Unternehmen nach den neuen
Vorschriften zu kalkulierenden Netzentgelte sowie der Festlegung der Erlösobergrenze auf der
Grundlage der Anreizregulierungsverordnung wurden der Bundesnetzagentur übertragen. In Baden-Württemberg nimmt die Landesregulierungsbehörde beim Wirtschaftsministerium diese Aufgaben für Unternehmen mit weniger als 100.000 Kunden, zu denen die SWP gehören, wahr.
Die Netzentgelte für Strom wurden auf der Basis der Werte des Jahres 2006 von der Landesregulierungsbehörde mit Bescheid vom 26.06.2008, verbunden mit deutlichen Kürzungen gegenüber
den beantragten Entgelten, genehmigt. Der Bescheid mit den neuen Entgelten trat zum 01. Juli
2006 in Kraft und galt bis zum 31.12.2008. Gegen den Bescheid haben die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG Beschwerde eingelegt. Die mündliche Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Stuttgart über diese Beschwerde ist für den August 2009 terminiert.
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
Der Bescheid für die Gasnetzentgelte wurde mit Datum vom 09.06.2008 und 12.09.2008 rückwirkend zum 01.06.2007 erteilt. Die Gasnetzentgelte sind bis zum 31.12.2008 befristet. Auch gegen
diesen Bescheid haben die SWP Beschwerde eingelegt.
Das bisherige Verfahren der Netzentgeltgenehmigung wird ab 2009 in das Verfahren der Anreizregulierung übergeführt. Grundlage hierfür bilden einerseits die den genehmigten Netzentgelten
zugrunde liegenden Kosten, andererseits die Effizienz des Unternehmens. Über einen bundesweiten Effizienzvergleich durch die Bundesnetzagentur wurde für jedes Versorgungsunternehmen
jeweils für die Sparte Strom und Gas ein Effizienzwert ermittelt. Der Effizienzwert beim Strom beträgt für die SWP 90,95 %, für Gas 94,43 %.
Mit diesen beiden Komponenten wurden von der Landesregulierungsbehörde die Erlösobergrenzen für Strom und Gas ermittelt. Diese wurden den SWP mit Bescheiden vom 16.01.2009 und
27.02.2009 mitgeteilt. Die SWP haben gegen beide Bescheide Beschwerde eingelegt. Die Versorgungsunternehmen müssen nun innerhalb von 10 bzw. 9 Jahren bei Strom bzw. Gas die Ineffizienzen abbauen. Gelingt dies nicht, können die Versorgungsunternehmen die entstehenden Kosten
nicht mehr durch die regelmäßig absinkenden Netzerlöse decken. Dieses Verfahren wird in den
nächsten Jahren von den Versorgungsunternehmen erhebliche Anstrengungen erfordern.
Gemäß den Erfordernissen des Energiewirtschaftsgesetzes wurde die buchhalterische Entflechtung der Aktivitäten Strom und Gas in den zurückliegenden Jahren vorgenommen, so dass ein
getrennter Ausweis der Netzaktivitäten, der Vertriebsaktivitäten und der sonstigen Aktivitäten jeweils bei Strom und Gas erfolgt.
Im November 2006 sind die Stromgrundversorgungsverordnung und die Gasgrundversorgungsverordnung sowie die Niederspannungsanschlussverordnung und die Niederdruckanschlussverordnung in Kraft getreten. Diese bilden die Nachfolgeverordnungen zu den bisherigen AVB und
regeln die Bedingungen, zu denen die Versorgungsunternehmen Haushaltskunden mit Elektrizität
oder Gas zu beliefern bzw. Kunden an ihre Netze anzuschließen haben. Die neuen Verordnungen
stellen die Vertragsverhältnisse mit den Kunden auf eine neue Grundlage und enthalten insbesondere auch neue Haftungsregelungen.
Geschäftsverlauf 2008
Geschäftsverlauf im Überblick
Das Jahr 2008 schließt für die SWP mit einem Jahresüberschuss in Höhe 10,10 Mio. Euro ab.
Dieser wird in voller Höhe an die Gesellschafter ausgeschüttet (Vorjahr 13,62 Mio. Euro). Das Ergebnis liegt damit unter dem Vorjahr, auch das Planergebnis in Höhe von 12,22 Mio. Euro konnte
nicht erreicht werden. Dieses Ergebnis ist von mehreren Faktoren beeinflusst. Dies betrifft zum
Einen die Fernwärme. Hier waren im Jahr 2007 bei der Ermittlung der Hochrechnung höhere
Verbräuche unterstellt worden, als diese sich im Nachhinein auf der Basis der Ist-Ablesung ergeben haben; dies wirkt sich im Jahr 2008 negativ auf das Ergebnis aus. Beeinflusst wird das Ergebnis auch durch erstmalig zu bildende Rückstellungen im Zusammenhang mit den Netznutzungsentgelten. Diese betreffen Beträge aus der sogenannten periodenübergreifenden Saldierung für die
Jahre 2006 bis 2008, die in den im Jahr 2009 zugestellten Bescheiden der Landesregulierungsbehörde zur Festsetzung der Erlösobergrenze enthalten sind und in den folgenden Jahren bei den
Netzentgelten gekürzt werden müssen. Diese Rückstellung hat einen Umfang von 1,17 Mio. Euro.
Schließlich waren Rückstellungen im Zusammenhang mit dem EEG-Pflichtbezug in Höhe von
0,80 Mio. Euro zu bilden. Die SWP müssen auf der Grundlage des EEG-Gesetzes EEGStrommengen aufnehmen. Diese fließen in den Bezug der SWP ein und auch in die Preiskalkulation. Die Pflichtmengen orientieren sich an den verkauften Mengen des Vertriebs. Sie werden aufgrund von Prognosewerten für das laufende Jahr ermittelt. Im Folgejahr wird eine endgültige Abrechnung vorgenommen und im wiederum darauffolgenden Jahr erfolgt der Ausgleich. Durch die
stark wachsenden Absatzmengen außerhalb von Pforzheim, vor allem durch das Produkt „Stromistbillig.de“ kommt es hier dazu, dass in erheblichem Umfang EEG-Pflichtmengen im Zusammenhang mit der Endabrechnung nachbezogen werden müssen. Hierfür wurden in angemessener
Weise Rückstellungen gebildet.
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SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Unter Berücksichtigung dieser (teilweise periodenfremden) Faktoren sowie im Zusammenhang
damit, dass das Ergebnis 2007 insbesondere durch eine Rückerstattung von im Jahr 2002 gezahlter Gewerbesteuer einschließlich Verzinsung in Höhe von rd. 3 Mio. Euro positiv beeinflusst war,
zeigt sich, dass das Ergebnis des Jahres 2008 aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in etwa
auf der Höhe des Vorjahresergebnisses liegt.
Auch das Jahr 2008 war geprägt von einem weiteren preisbedingten Anstieg der Bezugskosten für
Strom, Gas und Fernwärme. Um den Margenerhalt zu gewährleisten, mussten zum 1. Januar 2008
die Preise für alle drei Energiearten angehoben werden. Dies führte ebenso wie der stark gestiegene Umsatz des Produkts „Stromistbillig.de“ auch zu einer entsprechenden Ausweitung der Umsatzerlöse in den entsprechenden Segmenten. Dennoch ist der Gesamtumsatz im Jahr 2008 um
rd. 3 Mio. Euro auf 182,56 Mio. Euro zurückgegangen. Dieser Rückgang ergibt sich insbesondere
daraus, dass seit Oktober 2007 einige Großkunden – Weiterverteiler, Heizkraftwerk Pforzheim
GmbH – ihr Gas nicht mehr von den SWP beziehen. Dies hatte sich bereits im Umsatz 2007 bemerkbar gemacht. Da nun das ganze Kalenderjahr betroffen war, hat sich daraus ein weiterer Abgabe- und Umsatzrückgang ergeben. Dieser ist allerdings nur in untergeordnetem Umfang ergebniswirksam.
Angesichts der verstärkten Werbung der großen deutschen Energieversorger um Strom- und Gaskunden haben die SWP auch im Jahr 2008 ihre Anstrengungen zur Kundenbindung und Kundengewinnung erfolgreich fortgeführt. Mit einer breit gefächerten Palette an Strom- und Gasprodukten
in allen Kundensegmenten, die laufend den Marktgegebenheiten angepasst wird, konnten wir einen großen Anteil der Kunden vertraglich über längere Zeiträume binden. Nach wie vor besteht bei
den SWP eine starke Kundenbindung. Die SWP verfügen im eigenen Netzgebiet im Segment der
Privatkunden über einen Marktanteil von 92 %.
Bundesweit bieten die SWP seit 2007 unter der Marke "stromistbillig.de" für Privatkunden ein Internetprodukt an, mit dem sowohl ökologisch erzeugter Strom als auch "Graustrom" in Paketen fest
definierter Größe preisgünstig bezogen werden kann. Zum Jahresende 2008 hatten die SWP bundesweit über 10.000 Kunden.
Beim Strombezug setzen die SWP zur Risikominderung weiterhin auf einen Mix aus bilateralen
Verträgen und Beschaffung an den Großmärkten, wodurch jederzeit marktkonforme Preise erzielt
werden können, die unserem Vertrieb eine erfolgreiche Arbeit sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden ermöglichen.
Die Versorgungssicherheit unserer Kunden war auch im Jahr 2008 wieder in allen Sparten gegeben. Auch unter dem durch absinkende Netznutzungsentgelte stetig wachsenden Kostendruck hat
der langfristige Erhalt gesicherter Lieferungen an die Kunden in allen Sparten höchste Priorität.
Neben den zur Anlagensicherheit erforderlichen Netzsanierungen wurden 2008 die langfristig angelegte Entflechtung der Parallelnetze Gas- und Wärmeversorgung im Wesentlichen durch Stilllegung von Leitungsabschnitten der Gasversorgung und Umstellung der Kunden auf Fernwärme
fortgeführt.
Nach den mit den Gemeinden Wurmberg, Tiefenbronn und Neuhausen abgeschlossenen Konzessionsverträgen für die Gasbelieferung wurde 2008 ein weiterer Teilabschnitt der Gashochdruckleitung fertig gestellt und die Gasbelieferung des Ortsteils Schellbronn der Gemeinde Neuhausen bei
gleichzeitiger Umstellung des dort zum Teil schon vorhandenen Flüssiggasnetzes auf Erdgas aufgenommen.
Die kostenmäßige Anpassung an die Erfordernisse des Wettbewerbs und sinkender Netznutzungsentgelte erfolgte auch im Jahr 2008 im Personalbereich durch weiteren Abbau der Beschäftigtenzahl unter Ausschöpfung der Möglichkeiten bei den Altersteilzeitregelungen.
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
Ertragslage
Im Berichtsjahr 2008 wurde mit einem Jahresüberschuss von 10,10 Mio. Euro ein gegenüber dem
Vorjahr um 3,52 Mio. Euro niedriger Jahresüberschuss erzielt. Die Ausschüttung an die Gesellschafter erfolgt in Höhe des Jahresüberschusses.
Die Beteiligungserträge haben sich hierbei um 0,26 Mio. Euro auf 0,60 Mio. Euro erhöht, im Wesentlichen dadurch bedingt, dass die Tochtergesellschaft Heizkraftwerk Pforzheim GmbH aus dem
Ergebnis 2007 wieder eine Ausschüttung tätigen konnte.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf
Sachanlagen haben sich im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um 0,66 Mio. Euro auf 11,93 Mio.
Euro vermindert. Die Abschreibungsquote ging von 6,7 % auf 6,5 % zurück.
Die Eigenkapitalrentabilität reduzierte sich auf 9,7 % (Vorjahr 13,1 %). Die Umsatzrentabilität (vor
Steuern vom Ertrag und nach Strom-/Erdgassteuer) belief sich auf 6,6 % (Vorjahr 7,0 %).
Die Materialeinsatzquote ging in 2008 mit 66,9 % gegenüber dem Vorjahr (67,9 %) leicht zurück.
Der Personalaufwand betrug im Jahr 2008 20,10 Mio. € (Vorjahr 19,31 Mio. €). Die Personalkostenquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % auf 11,0 % erhöht.
Umsatz, Absatz, Preise
Die Nettoumsatzerlöse haben sich im Geschäftsjahr gegenüber 2007 um 3,0 Mio. Euro auf
182,5 Mio. Euro verringert. Verursacht ist dieser Rückgang trotz Preiserhöhungen und Umsatzausweitungen durch eine Reduzierung des Umsatzes bei der Gasversorgung auf Grund des Wegfalls der Belieferung von zwei weiterverteilenden Energieversorgungsunternehmen und der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH seit dem 01.10.07.
Stromversorgung
Gasversorgung
Wärme
Wasser
Betriebsführungen
Sonstige
Gesamt
2008
Mio. Euro
93,54
43,42
19,72
14,08
8,98
2,82
182,56
2007
Mio. Euro
85,84
55,53
19,09
13,88
8,73
2,48
185,55
Die Abgabemengen an unsere Kunden haben sich wie folgt entwickelt:
2008
Strom
Gas
Fernwärme
Wasser
GWh
GWh
GWh
Mio. m³
605,6
944,5
266,9
6,30
2007
578,8
1.474,0
268,4
6,21
Veränderung
in %
+4,6
-35,9
-0,6
1,4
Im erhöhten Stromabsatz zeigt sich die Auswirkung der bundesweiten Neugewinnung von Kunden,
vor allem durch das Produkt „Stromistbillig.de“.
Der nochmals starke Rückgang bei der Gasbelieferung resultiert aus den Mengenverlusten bei
Großkunden und Weiterverteilern. Temperaturbedingt stieg die Gasabgabe an Haushaltskunden
im Vergleich zu 2007 um ca. 5 % an.
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SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Bei den Abgabepreisen waren zum 01.01.2008, verursacht durch marktpreisbedingt angestiegene
Bezugskosten, die Tarifpreise bei Strom (+5,5 %), Gas (+6,8 %) und Fernwärme (+5,2 %) angehoben worden.
Der weitere Anstieg des Marktpreisniveaus beim Strom und die durch die Ölpreisentwicklung mit
sehr hohen Ölpreisen bis in das 3. Quartal 2008 gestiegenen Bezugskosten für Erdgas und damit
auch für Fernwärme machten zum 01.01.2009 bei den Energiesparten eine erneute Anhebung bei
den Arbeitspreisen erforderlich, die sich beim Strom auf 4,9 %, bei Gas auf 10,9 % und bei Fernwärme auf 13,5 % belief. Beim Gas konnten die Preise zum 01.04.2009 der aktuellen Ölpreisentwicklung folgend um 14,7 % gesenkt werden.
Der Wasserpreis konnte auch 2008 belassen werden und ist damit seit 2002 unverändert.
Energiebeschaffung
Zur Versorgung ihrer Kunden beziehen die SWP die Energie ausschließlich von Dritten. Die in
geringem Umfang in eigenen Wasserkraftanlagen erfolgte Stromerzeugung wird als EEG-Strom
vom vorgelagerten Netzbetreiber aufgenommen.
Der Strombezug erfolgte in strukturierten Produkten von mehreren Anbietern. Der Gesamtbezug
belief sich auf rd. 635 Mio. kWh (Vorjahr 591 Mio. kWh). Bedingt durch den Anstieg des Marktpreisniveaus ist der spezifische Aufwand für die Strombeschaffung weiter angestiegen.
Abgabebedingt hat sich durch den Wegfall von zwei Weiterverteilern seit Oktober 2007 und einzelnen Großkunden der Gasbezug in 2008 mit 946 Mio. kWh gegenüber dem Vorjahr mit 1.476 Mio.
kWh nochmals deutlich verringert. Die Gasbeschaffung erfolgte bei zwei Anbietern. Der in Folge
der Ölpreisentwicklung im Berichtsjahr stark angestiegene Marktpreis hat den durchschnittlichen
Gasbezug in 2008 wiederum verteuert.
Die Bereitstellung der Fernwärme für unsere Kunden erfolgt nahezu ausschließlich durch Bezug
von der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH. Witterungsbedingt ist die Wärmebeschaffung um 4,6 %
auf rd. 342 Mio. kWh angestiegen. Bedingt durch die höheren Brennstoffeinsatzkosten für die
Wärmeerzeugung im HKW (Verteuerung bei Kohle und Gas) hat sich der durchschnittliche Bezugsaufwand gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist im Jahr 2008 um 10,23 Mio. Euro auf 197,56 Mio. Euro angestiegen. Während beim Anlagevermögen ein Netto-Rückgang von 2,07 Mio. € zu verzeichnen war, sind die Forderungen zum Bilanzstichtag bei Tarifkunden auf 11,82 Mio. Euro angestiegen (Vorjahr 9,73 Mio.
Euro) und bei Sondervertragskunden auf 8,90 Mio. € (Vorjahr 7,37 Mio. €). Gleichzeitig stiegen die
liquiden Mittel bei Kreditinstituten um 11,57 Mio. Euro auf 16,77 Mio. Euro. Dieses resultiert im
Wesentlichen aus einer verzögerten Rechnungsstellung durch den Gaslieferanten. Der Zuwachs
des Forderungsbestandes resultiert vor allem aus den höheren Energiepreisen.
Auf der Passivseite wurden bei unverändertem Eigenkapital den Sonstigen Rückstellungen netto
2,87 Mio. Euro zurückgeführt, sodass diese jetzt 8,33 Mio. Euro betragen. Die Zuführungen betreffen vor allem Rückstellungen im Zusammenhang mit der periodenübergreifenden Saldierung im
Zuge der Anreizregulierung sowie Rückstellungen für den Pflichtbezug an EEG-Strom. Der deutliche Zuwachs der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 5,96 Mio. Euro auf
20,30 Mio. Euro beruht vor allem auf der dargestellten Bezugsabrechnung des Gaslieferanten.
Investitionen und Finanzierung
Im Jahr 2008 haben die SWP in das Sachanlagevermögen sowie in immaterielle Anlagenwerte und
Finanzanlagen insgesamt 10,37 Mio. Euro (ohne Abzug von Baukostenzuschüssen) investiert
(Vorjahr 13,64 Mio. Euro). Im Wirtschaftsplan 2008 waren für investive Maßnahmen
13,52 Mio. Euro eingestellt worden.
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
Auf die einzelnen Sparten entfielen hierbei:
Sachanlagen
Stromversorgung
Gasversorgung
Wärmeversorgung
Wasserversorgung
Telekommunikationsnetz
Sonstige Bereiche
Immaterielle Anlagenwerte
Finanzanlagen
Gesamt
2008
Mio. Euro
1,88
2,73
0,87
1,63
0,34
1,57
9,02
0,85
0,50
10,37
2007
Mio. Euro
2,16
4,16
1,56
2,63
0,19
1,64
12,34
0,29
1,01
13,64
Die Anlagenzugänge betreffen in den Verteilungsnetzen und bei Hausanschlüssen der Versorgungsbetriebe Erweiterungen und aktivierte Erneuerungen. Als größte Einzelmaßnahme wurde bei
der Gasversorgung die Erweiterung des Gasnetzes außerhalb von Pforzheim weitergeführt, womit
nach Fertigstellung der Teilstrecke von Tiefenbronn nach Neuhausen, Ortsteil Schellbronn, dieser
mit Erdgas versorgt wird.
Im Bereich der neuen Geschäftsfelder wurde in 2008 im städtischen Emma-Jäger-Bad im Rahmen
eines Contracting-Projekts eine neue Lüftungsanlage mit einem Investitionsvolumen von rd.
0,63 Mio. Euro installiert.
Der Zugang bei den immateriellen Anlagen betrifft DV-Software sowie die Kostenbeteiligung der
Stadtwerke Pforzheim an der Generalsanierung des Hochbehälters Kieselbronn. Dieser befindet
sich im Eigentum der Gemeinde Kieselbronn und wird von der Gemeinde sowie von den SWP
gemeinsam genutzt. Die SWP verfügen über ein Nutzungsrecht.
Für die Finanzierung der Investitionen standen im Berichtsjahr aus erwirtschafteten Abschreibungen 11,93 Mio. Euro und aus Baukostenzuschüsse von Neukunden 1,31 Mio. Euro zur Verfügung.
Finanzlage
Die erneut stabile und nachhaltig positive Ertragslage hat die finanzielle Situation der SWP weiter
gefestigt. In 2008 konnte ein Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von
35,8 Mio. Euro erwirtschaftet werden (Vorjahr 21,0 Mio. Euro).
Die Bilanzstrukturkennzahlen stellen sich sowohl hinsichtlich der Eigenkapitalquote von 52,8 %
(Vorjahr 55,7 %) als auch hinsichtlich der Anlagendeckung in Ausprägung des Deckungsgrades A
(Eigenkapital/Anlagevermögen) mit einer Quote von 89,8 % (Vorjahr 88,3 %) durchweg solide dar.
Die Bankdarlehen haben sich im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um 2,40 Mio. Euro auf
34,31 Mio. Euro verringert. Die liquiden Mittel incl. Wertpapiere des Umlaufvermögens beliefen sich
zum Bilanzstichtag auf 19,59 Mio. Euro (Vorjahr 7,96 Mio. Euro). Der starke Zuwachs ist vor allem
durch die verzögerte Rechnungsstellung von Energielieferungen durch die Lieferanten verursacht.
Beteiligungen und Betriebsführungen
Die SWP halten zahlreiche Beteiligungen an überwiegend ortsansässigen Unternehmen der Energieversorgung und energienaher Dienstleistungen. Veränderungen in der Beteiligungsstruktur oder
der Höhe der Beteiligungen haben sich im Jahr 2008 nicht ergeben.
Die Aufstellung der SWP-Beteiligungen ist im Anhang zum Jahresabschluss enthalten. Aus den
Jahresergebnissen 2007 ist den SWP von den Gesellschaften ein Beteiligungsertrag von insgesamt 0,60 Mio. Euro zugeflossen.
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SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die SWP erfüllen Dienstleistungen im Rahmen der kaufmännischen und technischen Betriebsführungen bei den Tochtergesellschaften Heizkraftwerk Pforzheim GmbH und Gasversorgung Pforzheim Land GmbH. Die SWP nehmen darüber hinaus die kaufmännische Betriebsführung für den
Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe und den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
vor und erbringen Dienstleistungen für die 100 %-Tochtergesellschaft OptiMal GmbH, die Wärme
für Wildbad GmbH und das gemeinnützige EBZ Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH. Der Vertrag über kaufmännische Betriebsführungsleistungen für die SVP
Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG wurde von der SVP zum 30.06.2008 gekündigt.
Bei den technischen Betriebsführungen konnte der Vertrag mit der Stadt über die Durchführung der
Straßenbeleuchtung auf einer veränderten Kostenberechnungsbasis bis zum Jahr 2021 verlängert
werden.
Contracting-Angebote auf dem Wärmesektor entwickeln sich immer mehr als Instrument zur langfristigen Kundenbindung, wobei auch im Berichtsjahr eine Reihe von Projekten im Bereich der Neuen Geschäftsfelder durch die SWP abgewickelt werden konnten.
Die Entwicklung von Biogasprojekten durch die 100%-ige SWP-Tochtergesellschaft OptiMal GmbH
direkt oder über die Tochtergesellschaft OptiMal Biogas I bzw. II GmbH auf der Grundlage von
Biogasnutzung wurden nicht mehr weiterverfolgt. Die Geschäftstätigkeit wurde reduziert auf den
Betrieb von 4 größeren Photovoltaikanlagen, wobei vorgesehen ist, diese an die SWP zu veräußern.
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2008, die eine wesentliche
Auswirkung auf die im Lagebericht dargestellten Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erfordert
haben, sind nicht eingetreten.
Risikobericht
Risikomanagement bei den SWP
Die Zielsetzung des bei den SWP seit dem Jahr 2000 eingerichteten Risikomanagements liegt in
der Erkennung, Analyse, Bewertung und Steuerung der unternehmerischen Risiken. Unter Risiken
verstehen wir alle Ereignisse und möglichen Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens mit negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage.
Die SWP haben hierzu im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen nach § 91 Abs. 2 AktG ein
den unternehmerischen Aktivitäten entsprechendes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet.
Basierend auf der Identifikation der Risiken in den betroffenen Hauptabteilungen werden diese
entsprechend ihrer möglichen Auswirkungen in Risikoklassen eingeteilt und laufend aktualisiert.
Die Berichterstattung und die Kontrolle der Realisierung möglicher Gegenmaßnahmen obliegen
einem von der Geschäftsführung eingesetzten Risikobeauftragten.
Das Risikomanagement der SWP erstreckt sich auch über die Beteiligungen der SWP. Somit fließen die Risiken aus den Beteiligungen für die SWP in das Risikomanagement der SWP ein.
Folgende Risiken sind aktuell für die SWP als besonders bedeutend zu betrachten:
Marktrisiken
Die nach wie vor erhebliche Preisvolatilität beim Energiebezug, der Wettbewerb bei den Stromund den Gaskunden, die aktuelle Wirtschaftkrise mit ihren Auswirkungen auf die Geschäfts- und
Privatkunden sowie eine weiterhin rückläufige Preisakzeptanz bei den Kunden - hier sei auf die
aktuelle Energiepreisdiskussion in den Medien verwiesen - haben die Risiken aus den Marktgegebenheiten auch für die SWP ansteigen lassen. Durch konsequente Ausnutzung der Wettbewerbsangebote bei Strom und Gas, durch die Fortführung der bisherigen Preispolitik in Zusammenhang
mit der Weitergabe von Änderungen bei den Beschaffungskosten, durch die Ausweitung des
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
Marktgebiets und des Angebots energienaher Dienstleistungen begrenzen die SWP diese Risiken
aus den Marktgegebenheiten konsequent.
Im Bereich der Geschäftskunden wurde für das Risiko, dass kontrahierte Mengen (sogenannte
Back-to-back-Beschaffung) infolge von konjunkturbedingtem Minderabsatz wieder am Markt veräußert werden müssen, eine Drohverlustrückstellung in Höhe von 100 T€ gebildet.
Für die Abrechnungsdienstleistungen für die Stadt Pforzheim wurden zu Beginn des Jahres 2009
neue Vereinbarungen geschlossen, sodass diese mindestens bis Ende 2010 von den SWP erbracht werden können.
Energiewirtschaftsrecht
Die Marktöffnung des Messwesens für den Wettbewerb und die Einführung einer neuen Technologie für die Messwerterfassung und -weitergabe sowie der komplexe Geschäftsprozess der Bilanzierung der Gas- und Stromnetze - aufgrund der hierfür notwendigen personellen Ressourcen mit
hoher Qualifikation – beinhaltet für die SWP neben der Chance zum Ausbau eines weiteren energienahen Standbeines auch ein deutliches Risikopotential. Diesen Risiken wird durch eine geplante Organisationsanpassung, welche anhand der Prozessketten erfolgt, und der Schulung der Mitarbeiter begegnet.
Die Auswirkungen der Anreizregulierung bezüglich Erlösreduzierung und erforderlichen Kostenanpassungen sind in unserer mittelfristigen Erfolgsplanung sowie im Risikomanagementsystem angemessen berücksichtigt.
Technische Risiken
Das Aufzeigen möglicher technischer Risiken für die gesamten Versorgungseinrichtungen der
SWP einschließlich der DV-unterstützten Anlagensteuerungen ist in das Risikomanagementsystem
der SWP eingebunden. Die organisatorischen Voraussetzungen zur kurzfristigen Schadensbehebung bei Störfällen sind jederzeit gegeben. Mittel- bis langfristige Konzeptionen zur Anlageninstandhaltung und zur Anpassung von Systemen an die technische Entwicklung liegen vor und werden im Zeitablauf umgesetzt.
Zusammengefasste Risikobewertung
Bei einer Gesamtbetrachtung der aktuell erfassten und bewerteten Risiken lassen sich keine den
Fortbestand des Unternehmens gefährdende Entwicklungen und Risiken erkennen.
Risikobericht Finanzinstrumente
Die nachfolgende Risikobetrachtung erstreckt sich sowohl auf den Einsatz originärer als auch derivater Finanzinstrumente. Erstere umfassen bei den SWP auf der Aktivseite der Bilanz im Wesentlichen die Beteiligungen, den Forderungsbestand und die flüssigen Mittel, auf der Passivseite die
Verbindlichkeiten.
Originäre Finanzinstrumente
Die einzelnen Risikokategorien beim Einsatz originärer Finanzinstrumente beurteilen die SWP wie
folgt:
•
•
Risiken aufgrund von Veränderungen der Marktpreise oder preisbeeinflussender Faktoren
wie Marktzinssätze oder Wechselkurse können wir nicht erkennen. Fremdwährungsforderungen oder -verbindlichkeiten bestehen nicht. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen Darlehensverträge mit überwiegend Festzinsvereinbarungen, so
dass über die Laufzeiten der Zinsfestschreibungen keine Änderungsrisiken bestehen.
Risiken aus Zahlungsstromschwankungen bestehen bei Darlehen grundsätzlich jeweils
zum Zeitpunkt des Auslaufens von Zinsfestschreibungen. Da bei der Darlehensstruktur der
SWP die Zinsfestschreibungszeiträume stark gestreut sind, sehen wir aus Veränderungen
- 171 -
SWP
•
•
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
der Zinssätze keine wesentlichen für das Unternehmen nachteiligen Schwankungen bei
Zinszahlungen.
Nicht erkennbar ist auch das Risiko mangelnder Liquidität, da wir erforderliche Finanzierungsmittel zur Erfüllung von Verbindlichkeiten derzeit jederzeit beschaffen können.
Das Risiko von Ausfällen bei Kundenforderungen besteht grundsätzlich und ist aufgrund
der aktuellen Wirtschaftskrise akut angestiegen. Wir haben diese Risiken begrenzt durch
eine Versicherung gegen Forderungsausfälle bei Sonderkunden, darüber hinaus erfolgt ein
zeitnahes Mahnverfahren bei Zahlungsrückständen von Kunden bis zur Vornahme der
Einstellung der Energiebelieferung innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Derivate Finanzinstrumente
Im Bereich des Energiehandels werden Derivate Finanzinstrumente für den Kauf oder Verkauf von
elektrischer Energie bzw. Gas am Terminmarkt oder Spotmarkt sowohl an der Börse (Futures) als
auch OTC (Forwards) getätigt. Hierbei handelt es sich um sogenannte Festgeschäfte. Diese Derivate sind Vereinbarungen zwischen zwei Parteien über die zukünftige Lieferung eines Gutes zu
einem heute festgelegten Preis und in der Zwischenzeit in der Branche übliche Transaktionen.
Diese Geschäfte ermöglichen es der SWP, auf der Bezugsseite sich entsprechend den Marktgegebenheiten einzustellen und zu agieren. Diese Möglichkeit des optimierten Energiebezugs sichert
der SWP im Wettbewerb zumindest keinen Wettbewerbsnachteil.
Die SWP sind sich bewusst, dass neben den Chancen auch die nicht unerheblichen Risiken dieser
Instrumente stehen. Diesen Risiken gilt es aktiv zu begegnen. Die Steuerung dieser Risiken erfolgt
aufgrund der sehr kurzen Reaktionszeiten bei Marktbewegungen täglich im Bereich des Energiehandels und Vertriebscontrollings.
Für die Steuerung des Energiehandelsrisikos beim Energiehandel wird derzeit ein eigenes Risikocontrolling-Handbuch erstellt. Dieses Handbuch beschreibt die Berechnung der Schadenshöhe und
der Eintrittswahrscheinlichkeit vor und nach den aktiven Gegenmaßnahmen, die Indikatoren für
dessen Veränderung, die Schwellenwerte für die Risikobegrenzung sowie die Gegenmaßnahmen
bei Überschreiten der Schwellenwerte. Sobald das Energiehandelsrisiko den Schwellenwert für die
Meldepflicht überschreitet, fließen diese Informationen in das Risikomanagementsystem der SWP
ein.
Aktuell erfolgt die Berichterstattung unter dem Oberbegriff „Marktrisiko“ im Risikomanagementsystem der SWP.
Prognosebericht
Die erfolgreiche nachhaltige Positionierung in den Wettbewerbsmärkten Strom und Gas mit der
Erzielung eines den Renditeerwartungen der Gesellschafter entsprechenden Unternehmensergebnisses ist nach wie vor oberstes wirtschaftliches Ziel der Gesellschaft. Dies schließt die volle Erwirtschaftung der Konzessionsabgabe mit ein.
Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Energieversorgung mit dem
Kernstück der Regulierung des Netzbetriebs bei Strom und Gas sowie der zunehmende Wettbewerb bei Gas erfordern hierbei sowohl kosten- als auch vertriebsseitig alle Anstrengungen. Im folgenden Prognosebericht gehen die SWP auf die erwartete zukünftige Entwicklung ihres Unternehmens und des unternehmerischen Umfelds in den nächsten zwei Geschäftsjahren ein. Dabei
zeigen die SWP insbesondere auch Chancen auf, die aus heutiger Sicht für unser Unternehmen
aus der künftigen Entwicklung bestehen und die wir unter bestimmten Voraussetzungen für erreichbar halten.
Andererseits bergen eine Reihe von Faktoren, die teilweise außerhalb unseres Einflussbereichs
liegen, Ungewissheiten und Risiken, die dazu führen können, dass die Ergebniserwartungen nicht
eintreten. Insbesondere zählen wir hierzu die Risiken der im Zusammenhang mit der Anreizregulierung weiter sinkenden oder sich trotz Kostensteigerungen kaum erhöhenden Netznutzungsentgelte, die in unseren Planungen berücksichtigt sind, sowie die Auswirkungen des Wettbewerbs auf
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
dem Gasmarkt und auf dem Strommarkt. Hinzu kommt, dass die Energiepreise in den Medien
nach wie vor eine stark gestiegene Bedeutung erlangt haben, was auch zu einer verstärkten Preissensibilisierung der Kunden führt. Wir verweisen hierzu auch auf die Ausführungen in unserem
Risikobericht.
Unsere Chancen sehen wir im Wesentlichen in
•
•
•
•
•
•
der Kundenbindung bei Strom und Gas durch wettbewerbsgerechte Preise und den Interessen der Kunden entsprechende Angebote wie beispielsweise die schon gut eingeführten Treueprodukte
Kundenneugewinnung in überregionalen Märkten (Stromistbillig.de, etc.)
der Optimierung des Energiebezugs bei Strom und Gas durch konsequente Ausnutzung
des Wettbewerbs und Nutzung der Möglichkeiten der strukturierten Beschaffung
dem weiteren Ausbau von energienahen Dienstleistungen (Contracting, Betriebskostenabrechnung)
der Ausweitung der Gasversorgung durch künftige Belieferungen vor allem in die Region
(Wurmberg, Tiefenbronn, Neuhausen)
der Fortführung der Kostensenkungsmaßnahmen u.a. durch weitere Rückführung des Personalstandes und Optimierung der Prozessabläufe
Ergebnisentwicklung
Für das Jahr 2009 erwarten die SWP in ihrem Erfolgsplan die Erzielung eines Jahresüberschuss in
Höhe von 10,25 Mio. Euro, die Prognose für 2010 beläuft sich auf + 9,735 Mio. Euro.
Absatzentwicklung
Bei der Stromversorgung gehen die SWP in der Summe von einer nahezu unveränderten Absatzmenge gegenüber 2008 aus. Außerhalb von Pforzheim wollen die SWP durch Stromistbillig.de und
andere Projekte weiter wachsen. Im Netz Pforzheim soll durch gezielte Kundenbindungsmaßnahmen dem Rückgang entgegengewirkt werden.
Bei der Gasversorgung erfolgt die Planung für das Stadtgebiet auf der Grundlage eines Normaljahres, sodass die prognostizierten Abgabemengen um 9,6 % über dem Jahr 2008 liegen. Nachdem
ein weiteres weiterverteilendes Gasversorgungsunternehmen seit Oktober 2008 nicht mehr von
den SWP beliefert wird, reduziert sich die geplante Gasabgabe außerhalb von Pforzheim nochmals
um 16 %.
Bei der Fernwärmeversorgung und der Wasserversorgung erwarten die SWP in 2009 und 2010
Abgabemengen in der Größenordnung der Vorjahre.
Bezugskosten und Abgabepreise/Umsatzentwicklung
Die aktuellen Bezugspreise für Strom, Gas und Fernwärme sind in die Planansätze für 2009 eingeflossen. Bedingt durch das hohe Marktpreisniveau haben die SWP zum 01.01.2009 die Bezugskostensteigerungen durch eine Weitergabe an unsere Kunden bei Strom, Gas und Fernwärme
ausgeglichen. Beim Gas erfolgte zum 01.04.2009 als Reaktion auf die jüngste Marktentwicklung
eine Preissenkung.
Mittelfristig bleibt es Zielsetzung der SWP, in den einzelnen Sparten die Rohmargen, d.h. die Differenz zwischen Erlösen und den Aufwendungen für Energie- bzw. Wasserbezug, zu erhalten. Im
Zusammenhang mit dem steigenden Wettbewerbsdruck bei Strom und Gas wird es aber immer
schwieriger, dieses Ziel zu erreichen.
Im Jahr 2009 erwarten die SWP in ihrem Erfolgsplan einen Umsatz von rd. 208 Mio. Euro (Ist 2008
182,6 Mio. Euro).
- 173 -
SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Investitionen und Finanzierung
Der Vermögensplan der SWP für 2009 beinhaltet ein Investitionsvolumen in Höhe von
22,04 Mio. Euro, für 2010 sind 15,5 Mio. Euro vorgesehen. Hiervon belaufen sich Investitionen in
den Verteilungsnetzen in 2009 auf rd. 16,04 Mio. Euro, für verschiedene Contracting-Projekte wurde ein Planansatz von 2,9 Mio. Euro aufgenommen. Für ein Biomasseheizwerk ist eine Investition
in Höhe von 1 Mio. € vorgesehen.
Aus dem Finanzierungsbedarf einschließlich der laufenden Kredittilgung in Gesamthöhe von
24,9 Mio. Euro resultiert nach Abzug der erwirtschafteten Abschreibungen und der erhaltenen Baukostenzuschüsse in 2009 ein zusätzlicher Darlehensbedarf in Höhe von 13,53 Mio. Euro, wodurch
sich die Kreditverbindlichkeiten zum Jahresende 2009 auf rd. 56,49 Mio. Euro belaufen werden.
Nach den Prognosen des mittelfristigen Vermögens- und Finanzplans werden in den nächsten
Jahren die Darlehensverbindlichkeiten auf Grund höherer Investitionen sowie wegen rückläufiger
Mittel aus der Innenfinanzierung auf 70,55 Mio. Euro in 2013 ansteigen.
Unsere Mitarbeiter
Zum 31.12.2008 waren in unserem Unternehmen 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im festen
Arbeitsverhältnis beschäftigt. Darüber hinaus bestanden zum Jahresende 13 Zeitarbeitsverhältnisse. Der Personalstand insgesamt hat sich damit um 6 Beschäftigte oder 1,7% verringert. Dies erfolgte weitestgehend durch einen sozialverträglichen Personalabbau im Rahmen von Altersteilzeitregelungen.
31.12.2008
31.12.2007
Veränderung
Geschäftsführung
Stabstellen
Kaufmännische Hauptabteilung
Netzbau/Netzbetrieb
Vertrieb/Service/Marketing
Energiedienstleistungen
Auszubildende
Zeitverträge
1
4
62
133
53
56
21
13
1
4
65
137
57
51
22
12
0
0
-3
-4
-4
+5
-1
+1
Insgesamt
343
349
-6
7 Beschäftigte sind 2008 aus der Freizeitphase der Altersteilzeit in den Ruhestand getreten. Ein
aktiver Mitarbeiter ist verstorben.
Das 25-jährige Dienstjubiläum konnten 5 Mitarbeiter begehen, 3 Mitarbeiter das 40-jährige Dienstjubiläum.
6 Auszubildende haben 2008 ihre Prüfung erfolgreich abgelegt.
Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt:
Löhne
Gehälter
Sozialabgaben
Altersversorgung und
Unterstützung
2008
2007
Veränderung
TEuro
TEuro
TEuro
6.200
9.349
3.159
6.037
8.881
3.111
163
468
48
+2,8
+5,3
+1,5
1.390
20.098
1.279
19.308
111
790
+8,7
+4,1
%
Die im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 10 Mitarbeiter gesunkene Mitarbeiterzahl
wurde in ihrer Auswirkung auf die Personalkosten im Wesentlichen überkompensiert durch die zum
01.01.2008 um 5,1 % erfolgte Anhebung der tariflichen Löhne und Gehälter im Rahmen der Tarifabschlüsse für die Versorgungsbetriebe.
- 174 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
Aus- und Weiterbildung
Wie schon in den vergangen Jahren engagierten sich die SWP auch im Berichtsjahr 2008 stark für
die Ausbildung junger Menschen. Mit 21 Auszubildenden zum Stand 31.12.2008 bilden die SWP
weit über den Eigenbedarf aus.
Das Ausscheiden von Mitarbeitern in verantwortlichen Positionen erfordert Maßnahmen zum langfristigen Erhalt qualifizierten Personals. Hierzu zählt die Einstellung von Nachwuchsführungskräften
im technischen und kaufmännischen Bereich. Darüber hinaus werden gezielt junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der Hauptabteilungen eingebunden und qualifiziert, um mittel- und
langfristig Fachkräfte mit Spezialwissen ersetzen zu können, sodass das erforderliche Know-how
im Unternehmen gehalten werden kann.
In regelmäßigen Unterweisungen werden die Mitarbeiter für die Belange der Arbeitssicherheit und
Unfallverhütung sensibilisiert.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Angestellte
1
Arbeiter
Zeitverträge
Beschäftigte insgesamt
nachrichtlich:
Auszubildende
1
2004
2005
2006
2007
2008
208
204
199
187
183
156
152
143
138
131
6
6
7
11
12
370
362
349
336
326
38
34
28
24
18
incl. Geschäftsführung
(Quelle: SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG)
- 175 -
SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
118.218
1.548
108.603
8.067
68.243
2.864
57.421
2.758
5.200
866
116.150
1.916
105.748
8.486
81.146
2.517
59.041
2.817
16.771
263
-2.068
368
-2.855
419
12.903
-347
1.620
59
11.571
-603
Bilanzsumme
187.327
197.559
10.232
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Kapitalanteile
Rücklagen
Bilanzgewinn
Ausgleichsposten für aktivierte
eigene Anteile
Empfangene Ertragszuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
104.330
50.000
54.330
0
104.330
50.000
54.330
0
0
0
0
0
50
2.990
8.075
71.693
189
50
4.048
10.759
78.370
2
0
1.058
2.684
6.677
-187
Bilanzsumme
187.327
197.559
10.232
(Quelle: SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG)
- 176 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteilig., Sonstige
Zinsen u.ä. Erträge
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
185.555
2.575
5.066
193.196
182.558
1.597
2.709
186.864
188.240
2.717
1.084
192.041
208.189
2.440
1.166
211.795
-2.997
-978
-2.357
-6.332
-5.682
-1.120
1.625
-5.177
-125.954 -122.212 -125.319 -147.917
-19.308 -20.098 -19.512 -21.072
-12.588 -11.926 -12.723 -11.462
-21.243 -19.950 -18.249 -17.729
-179.093 -174.186 -175.803 -198.180
3.742
-790
662
1.293
4.907
3.107
-586
797
-1.701
1.617
14.103
12.678
16.238
13.615
-1.425
-3.560
2.557
1.434
838
909
-1.123
596
Abschreibungen auf Finanzanl.,
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-3.546
-2.031
-2.108
-1.954
1.515
77
13.114
12.081
14.968
12.570
-1.033
-2.887
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
13.114
508
0
12.081
-1.984
0
14.968
-2.750
0
12.570
-2.323
0
-1.033
-2.492
0
-2.887
766
Jahresüberschuss
13.622
10.097
12.218
10.247
-3.525
-2.121
0
0
0
-13.622
-10.097
3.525
0
0
0
8.854
6.563
Einstellungen in bzw. Entnahmen aus Rücklagen (-/+)
Gutschrift auf Gesellschafterkonten
Bilanzgewinn
Gewinnabführung an Stadt
1
Pforzheim -EPV-
7.942
6.661
-2.291
-1.379
1
Gewinnabführung (= anteiliger Beteiligungsertrag) an Stadt über den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe. Aufgrund der zeitlich
versetzten Planerstellung liegt für 2009 keine Übereinstimmung zwischen den Planzahlen von SWP und EPV vor.
(Quelle: SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG)
- 177 -
SWP
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
58,3
58,1
58,4
63,1
58,8
Eigenkapitalquote
%
55,0
54,5
51,8
55,7
52,8
Anlagendeckung I
%
94,4
93,8
88,7
88,3
89,8
Umsatzrentabilität
%
8,3
7,3
6,8
7,3
5,5
Eigenkapitalrentabilität
%
12,6
12,5
12,9
13,1
9,7
Gesamtkapitalrentabilität
%
7,9
7,8
7,7
8,6
6,1
%
104,0
102,5
103,5
101,9
102,4
T€
26.551
25.633
25.833
26.195
21.742
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
(Quelle: SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG)
- 178 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SWP Verwaltungs GmbH
2.1.16
Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Sandweg 22
75179 Pforzheim
07231/ 39 - 22 01
07231/ 39 - 15 06
[email protected]
www.stadtwerke-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 20.12.2000 gegründet. Alleiniger Gründungsgesellschafter war die
Stadt Pforzheim. Mit notariellem Zessionsvertrag vom 09.02.2001 übertrug die Stadt Pforzheim
den gesamten Geschäftsanteil auf die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Es gilt der
Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 18.06.2001.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand der Gesellschaft ist in erster Linie die Geschäftsführung für die SWP Stadtwerke
Pforzheim GmbH & Co. KG auf den Gebieten der Versorgung anderer mit Energie (Gas, Strom,
Wärme usw.) und Wasser, die Erzeugung, die Förderung, der Bezug und die Lieferung und der
Verkauf der benötigten Energie- und Wassermengen sowie die Errichtung und der Betrieb der hierfür erforderlichen Anlagen. Zum Unternehmensgegenstand gehören ferner die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen einschließlich solcher im Bereich der Telekommunikation.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
50.000 €
Das Stammkapital wird mit 100 % von der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim, gehalten (sog. Einheitsgesellschaft).
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführer:
Wolf-Kersten Meyer
- 179 -
SWP Verwaltungs GmbH
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben analog § 286 Abs. 4 HGB.
Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
Die Gesellschaft ist Komplementärin der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Sie übernimmt die persönliche Haftung und die Geschäftsführung der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH &
Co. KG.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Es besteht keine Verbindung zum städtischen Haushalt.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Die Tätigkeit der Gesellschaft beschränkt sich auf die Geschäftsführung sowie die unbeschränkte
Haftung bei der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Die Gesellschaft übt keine eigene Geschäftstätigkeit aus.
Ihre Aufgabe beschränkt sich auf die Komplementärfunktion in der Firma SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim.
Nach dem Schluss des Geschäftsjahres traten keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ein,
über die zu berichten wäre.
Die Gesellschaft ist in das Risikomanagementsystem der Alleingesellschafterin SWP Stadtwerke
Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim, eingebunden.
Die voraussichtliche Entwicklung als Komplementärin und Geschäftsführerin der GmbH & Co. KG
ist mit der weiteren Entwicklung der Kommanditgesellschaft verbunden.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr keine Arbeitnehmer beschäftigt.
- 180 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMal
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
0
0
0
0
67
0
5
0
62
0
0
0
0
0
72
0
7
0
65
0
0
0
0
0
5
0
2
0
3
0
Bilanzsumme
67
72
5
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Gewinnvortrag
Jahresüberschuss
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
65
50
0
12
3
2
0
0
68
50
0
15
3
4
0
0
3
0
0
3
0
2
0
0
Bilanzsumme
67
72
5
- 181 -
SWP Verwaltungs GmbH
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
1
in T€
2008
Ist
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
3
0
2
5
3
0
4
7
0
0
2
2
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
0
0
0
-2
-2
0
0
0
-4
-4
0
0
0
-2
-2
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteilig., Sonstige
Zinsen u.ä. Erträge, u.a.
3
3
0
1
1
0
0
0
0
4
4
0
0
4
-1
0
4
-1
0
0
0
3
3
0
Abschreibungen auf Finanzanl.,
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Jahresüberschuss
2008
Plan
1
2007
Ist
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
1
Da sich die Tätigkeit der Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH auf die Funktion der unbeschränkt haftenden Gesellschafterin der SWP
Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG beschränkt, wird auf die Darstellung entsprechender Planungsrechnungen verzichtet.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Auf die Ermittlung und Darstellung von Kennzahlen wird aufgrund der geringen Geschäftstätigkeit
verzichtet.
- 182 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMal
2.1.17
OptiMal GmbH
Sandweg 22
75179 Pforzheim
Telefon: 07231/ 39 – 22 07
Telefax: 07231/ 39 – 13 74
E-Mail: Peter.Lö[email protected]
Internet: -
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 01.07.2005 in Karlsbad gegründet. Die SWP Stadtwerke Pforzheim
GmbH & Co. KG haben die Gesellschaft am 26.07.2005 erworben und den Sitz der Gesellschaft
nach Pforzheim verlegt. Es gilt der Gesellschaftsvertrag vom 01.07.2005 unter Berücksichtigung
der Änderung durch Gesellschafterbeschluss vom 26.07.2005.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Dienstleistungen für öffentliche oder private
Unternehmen und Eigenbetriebe auf dem Gebiet der Beratung in allen betriebswirtschaftlichen
Fragen, insbesondere auf den Gebieten des Beschaffungsmanagements, des Geschäftsprozessmanagements, des Projektmanagements, der Organisationsberatung, des Personalmanagements,
des Rechnungswesens und des Controllings, sofern und soweit sie der Energiewirtschaft dienen.
Weiterhin ist Gegenstand des Unternehmens die Erbringung von Dienstleistungen für öffentliche
oder private Unternehmen, Eigenbetriebe oder Privatkunden auf dem Gebiet der Energiewirtschaft,
insbesondere Abrechnung, Rechnungsstellung und Beitreibung von Energie- und Wasserlieferungskosten sowie Abwassergebühren nebst der Erstellung sonstiger Mietnebenkostenabrechnungen.
Im Jahr 2008 beschränkten sich die Aktivitäten der OptiMal GmbH auf den Betrieb von Photovoltaikanlagen.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
25.000 €
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH
& Co. KG, Pforzheim:
25.000 €
= 100 %
- 183 -
OptiMal
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Klaus Peter Löffler
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung
unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
1.
2.
3.
Beteiligungswert
OptiMal Biogas 1 GmbH, Pforzheim
3.000 €
OptiMal Biogas 2 GmbH, Pforzheim
10.000 €
Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, Karlsruhe
50 €
Stimmrechtsanteile
100 %
100 %
Die Gesellschaften OptiMal Biogas 1 GmbH und OptiMal Biogas 2 GmbH befinden sich in Liquidation. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht bestanden weder Vermögensgegenstände noch Schulden. Eine Löschung im Handelsregister ist noch nicht erfolgt. Aus
diesen Gründen wird von einer separaten Darstellung im Beteiligungsbericht abgesehen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Es besteht keine Verbindung zum städtischen Haushalt.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten
Bezüglich der Leistungsdaten wird auf den Bericht zum Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens verwiesen.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Die OptiMal GmbH ist eine 100 %-Tochter der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH Co. KG, sie
wurde 2005 gegründet.
Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Beratungsdienstleistungen in allen betriebswirtschaftlichen Fragen, sofern und soweit sie der Energiewirtschaft dienen, sowie die Erbringung von Dienstleistungen für öffentliche oder private Unternehmen, Eigenbetriebe oder Privatkunden auf dem Gebiet der Energiewirtschaft.
Alleiniger Gesellschafter ist die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Die Gesellschaft wird
von einem Geschäftsführer geleitet.
- 184 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMal
Die OptiMal GmbH hält zum 31.12.2008 folgende Beteiligungen:
•
OptiMal Biogas 1 GmbH - Die Gesellschaft mit einem Stammkapital von 25.000 Euro
wurde am 28.12.2006 als Vorratsgesellschaft (NEUNTE ASSET GmbH) erworben. Die
Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 25.07.2007. Die Gesellschaft befindet sich
in Liquidation.
•
OptiMal Biogas 2 GmbH - Die Gesellschaft mit einem Stammkapital von 25.000 Euro
wurde am 28.12.2006 als Vorratsgesellschaft (ZEHNTE ASSET GmbH) erworben. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 25.07.2007. Die Gesellschaft befindet sich in
Liquidation.
•
Badischer Gemeinde-Versicherungsverband (BGV) - Im Jahr 2008 betrug die satzungsmäßige Beteiligung 50,00 Euro.
Geschäftsverlauf
Im Jahr 2006 hatte sich die OptiMal GmbH durch die Errichtung von Photovoltaikanlagen und mit
ihrem Engagement in der Projektentwicklung von Biogasanlagen neue Betätigungsfelder im Markt
der regenerativen Energien erschlossen.
Im Bereich der Photovoltaik umfasste das Leistungsspektrum der OptiMal GmbH:
•
•
Die Anmietung von Dachflächen für den Bau von Photovoltaikanlagen sowie die Prüfung
der Eignung von Dachflächen,
die Koordinierung, Steuerung und Überwachung des Baus auch mit Partnern.
Zusätzlich vermittelte die OptiMal GmbH auf Provisionsbasis Dachflächen auch an die Badensolar
GmbH & Co. KG. Aus diesen früheren Vermittlungen konnten im Jahr 2008 in geringem Umfang
noch Provisionserlöse erzielt werden. Ansonsten wurden diese Aktivitäten im Jahr 2008 nicht fortgeführt.
Im Jahr 2006 wurde auf den Dächern der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG und auf
den kommunalen Dächern in den Gemeinden Karlsbad, Kappelrodeck und Gaggenau Anlagen
installiert. Im Jahr 2008 beschränkte sich der Geschäftsbetrieb im Wesentlichen auf den Betrieb
dieser Photovoltaikanlagen. Neue Anlagen wurden im Jahr 2008 nicht errichtet.
Die Akquisition von Neukunden in der klassischen Beratung wurde im Jahr 2007 eingestellt. Die
OptiMal GmbH hat im Jahr 2008 keine neuen Beratungsverträge abgeschlossen.
Aus der Projektentwicklung von Biogasanlagen ergaben sich Ende 2006 und in den ersten Monaten 2007 erhebliche vertragliche Risiken. Die abgeschlossenen Verträge wurden im Verhandlungsweg wieder aufgelöst. Mit allen Vertragspartnern wurde zwischenzeitlich eine einvernehmliche Lösung gefunden.
Die realisierten Photovoltaikanlagen sind zum 31.12.2008 mit 1.611.609,00 Euro bewertet. Sie sind
mit Darlehen finanziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen
1.667.500,00 Euro.
Die Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2008 schließt mit einem Verlust von 33.421,63 Euro. Um
eine Überschuldung zu vermeiden, hat die Alleingesellschafterin SWP Stadtwerke Pforzheim
GmbH & Co. KG für die der OptiMal GmbH eingeräumten Darlehen in Höhe von 315.000 Euro den
Rangrücktritt erklärt.
Im Jahr 2008 hat sich durch den Jahresverlust das negative Eigenkapital nochmals erhöht. Es
beträgt 285.077,50 Euro und wird auf der Aktivseite ausgewiesen.
Die Gesellschaft hat kein hauptberufliches Personal. Der Geschäftsführer und der Prokurist arbeiten beide in Nebentätigkeit. Darüber hinaus hat die Gesellschaft kein weiteres Personal.
- 185 -
OptiMal
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gemäß der Vereinbarung über die Erbringung kaufmännischer und finanzieller Dienstleistungen
werden kaufmännische Aufgaben, soweit möglich und sinnvoll, als Dienstleistung durch die SWP
Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG erbracht.
Risikobericht
Die vom Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) geforderten
Maßnahmen zum Risikomanagement sind von der Gesellschaft in Jahr 2007 an die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG übertragen worden.
Ausblick
Der Geschäftsbetrieb soll weiter reduziert werden. So ist vorgesehen, die Photovoltaikanlagen, die
sich im Eigentum der OptiMal GmbH befinden, noch im Jahr 2009 an die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG zu verkaufen.
Die Dachmietverträge für die übrigen Photovoltaikanlagen wurden entsprechend der vertraglichen
Möglichkeiten an die Eigentümer der Photovoltaikanlagen durchgereicht.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Vollzeitbeschäftigte
1
Teilzeitbeschäftigte
Beschäftigte insgesamt
1
2005
2006
2007
2008
0
3
3
1
3
4
1
3
4
0
2
2
incl. Geschäftsführung
Logo der OptiMal GmbH
(Quelle: OptiMal GmbH)
- 186 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMal
Jahresabschlussdaten 3
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
Nicht durch Eigenkapital gedeckter
Fehlbetrag
1.715
1.702
13
124
0
101
23
4
1.625
1.612
13
137
0
59
78
3
-90
-90
0
13
0
-42
55
-1
252
285
33
Bilanzsumme
2.095
2.050
-45
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
davon nicht durch Eigenkapital
gedeckt
Investitionszuschuss
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
0
25
0
-590
313
252
0
25
0
-277
-33
285
0
0
0
313
-346
33
5
5
2.085
0
5
5
2.040
0
0
0
-45
0
Bilanzsumme
2.095
2.050
-45
3
Die Feststellung des Jahresabschlusses stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht noch
aus.
- 187 -
OptiMal
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gewinn- und Verlustrechnungen
1
in T€
2008
Ist
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
180
0
552
732
163
0
22
185
-17
0
-530
-547
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
0
-21
-91
-156
-268
0
-5
-91
-31
-127
0
16
0
125
141
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
464
0
58
0
-406
0
-43
-107
0
-91
43
16
314
-33
-347
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
314
0
0
-33
0
0
-347
0
Jahresüberschuss/fehlbetrag
314
-33
-347
Abschreibungen auf Finanzanl.
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
1
2008
Plan
1
2007
Ist
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Von der Gesellschaft wurden keine Wirtschaftspläne vorgelegt.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
0,7
68,2
81,9
79,3
Eigenkapitalquote
%
0,0
0,0
0,0
0,0
Anlagendeckung I
%
0,0
0,0
0,0
0,0
Umsatzrentabilität
%
-58,9
>-100,0
174,4
-20,3
Eigenkapitalrentabilität
%
n.def.
n.def.
n.def.
n.def.
Gesamtkapitalrentabilität
%
-43,6
-18,3
20,1
2,8
%
62,9
8,3
43,1
74,8
T€
-66
-507
405
58
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 188 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMist
2.1.18
OptiMist Biogas GmbH
Sandweg 22
75179 Pforzheim
Telefon: 07231/ 39 – 12 99
Telefax: 07231/ 39 – 44510
E-Mail: Christian.Schneider@
stadtwerke-pforzheim.de
Internet: -
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 20.09.2006 in Pforzheim gegründet. Sitz der Gesellschaft ist in Bad
Rappenau. Es gilt der Gesellschaftsvertrag vom 20.09.2006, zuletzt geändert durch Beschluss vom
14.05.2007.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb einer Biogasanlage zur Produktion und Lieferung von Energie aus der Verwertung von Biomasse.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
25.000 €
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH
& Co. KG, Pforzheim:
25.000 €
= 100 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Geschäftsführung:
Christian Schneider
- 189 -
OptiMist
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung
unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.
Beteiligungen
Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Es besteht keine Verbindung zum städtischen Haushalt.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten
Bezüglich der Leistungsdaten wird auf den Bericht zum Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens verwiesen.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Wirtschaftliche Entwicklung
Geschäft und Rahmenbedingungen
Am 20.09.2006 wurde die Gesellschaft mit URNr. 1 UR 1427/2006 des Notars Prof. Franz Lingenfelser, Notariat 1 Pforzheim, gegründet. Die Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister
erfolgte am 03.01.2007.
Mit URNr. 1 UR 821/2007 des Notars Prof. Franz Lingenfelser, Notariat 1, Pforzheim, vom
14.05.2007 wurden die Geschäftsanteile an der OptiMist Biogas GmbH von der OptiMal GmbH für
einen Kaufpreis von TEUR 550 an die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim,
veräußert, die damit zu 100 % an der Gesellschaft beteiligt ist. Gegenstand der OptiMist Biogas
GmbH ist die Errichtung und der Betrieb einer Biogasanlage in Bad Rappenau – Obergimpern auf
Basis von Hühnermist zur Produktion und Lieferung von Energie.
Geschäftsverlauf
Die Gesellschaft hatte im Jahre 2008 einen sehr stark reduzierten Geschäftsbetrieb.
In 2007 hat die OptiMist Biogas GmbH das Grundstück für die Biogasanlage mit einer Fläche von
ca. 13.500 m² für einen Kaufpreis in Höhe von TEUR 68 erworben. Dieses Grundstück steht nun
zum Verkauf.
Umwelt
Das Unternehmen beabsichtigt zukünftig die Herstellung von elektrischer Energie und Wärme aus
regenerativen Energieträgern. Dadurch können zukünftig viele Tonnen CO2 TreibhausgasEmissionen jährlich eingespart werden.
- 190 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMist
Personal- und Sozialbereich
Gemäß dem Betriebsführungsvertrag obliegt die technische und kaufmännische Betriebsführung,
wie bisher, der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co KG.
Außer dem Geschäftsführer und dem Prokuristen, die beide in Nebentätigkeit arbeiten, hat die
Gesellschaft kein weiteres Personal.
Investitionen und Finanzierung
Im Geschäftsjahr 2008 wurden keine Investitionen getätigt.
Vermögenslage
Die Vermögenslage ist durch die Anlaufphase und die Einstellung des geplanten Projekts der Gesellschaft geprägt. Bei Fortsetzung anderer Projekte die Wärme und Strom aus regenerativen
Energieträgern herstellen, wird in Zukunft auf eine angemessene Eigenkapitalausstattung im Zusammenhang mit einer langfristigen Fremdfinanzierung geachtet werden.
Risikomanagement
Die vom Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) geforderten
Maßnahmen zum Risikomanagement werden seit 2007 von den SWP Stadtwerke Pforzheim
GmbH & Co. KG wahrgenommen.
Ausblick
Nachdem in Zukunft Projekte nur unter sehr strengen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verfolgt werden sollen und im Augenblick keine neuen Geschäftstätigkeiten anstehen, bleibt der Geschäftsbetrieb weiterhin stark reduziert.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
Vollzeitbeschäftigte
1
Teilzeitbeschäftigte
Beschäftigte insgesamt
1
2006
2007
2008
0
2
2
0
2
2
0
2
2
incl. Geschäftsführung
- 191 -
OptiMist
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten4
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
27
27
0
13
0
13
0
0
27
27
0
4
0
1
3
0
0
0
0
-9
0
-12
3
0
Bilanzsumme
40
31
-9
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Kapitalrücklage
Gewinn-/Verlustvortrag
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
27
25
323
-10
-311
5
8
0
24
25
323
-321
-3
2
5
0
-3
0
0
-311
308
-3
-3
0
40
31
-9
Bilanzsumme
4
Die Feststellung des Jahresabschlusses stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht noch
aus.
- 192 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
OptiMist
Gewinn- und Verlustrechnungen
1
in T€
2008
Ist
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
1
1
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
0
0
-178
-73
-251
0
0
0
-4
-4
0
0
178
69
247
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-251
0
-60
-3
0
0
248
0
60
-311
-3
308
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
0
-311
0
0
-3
0
0
308
0
Jahresüberschuss/fehlbetrag
-311
-3
308
1
2008
Plan
1
2007
Ist
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Von der Gesellschaft wurden keine Wirtschaftspläne vorgelegt.
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
85,7
67,5
87,1
Eigenkapitalquote
%
9,7
67,5
77,4
Anlagendeckung I
%
11,4
100,0
88,9
Umsatzrentabilität
%
n.def.
n.def.
n.def.
Eigenkapitalrentabilität
%
-66,7
-1.151,9
-12,5
Gesamtkapitalrentabilität
%
-6,5
-627,5
-9,7
%
n.def.
n.def.
n.def.
T€
-10
-133
-3
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 193 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
HKW
2.1.19
Heizkraftwerk Pforzheim GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Sandweg 22
75179 Pforzheim
07231/ 39 - 15 59
07231/ 39 - 22 78
[email protected]
www.stadtwerke-pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 25.09.1979 gegründet. Der Gesellschaftsvertrag vom 25.09.1979 wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 17.12.1997 geändert und der Sitz der Gesellschaft nach
Pforzheim verlegt. Der Name der Gesellschaft wurde in Heizkraftwerk Pforzheim GmbH geändert.
Es gilt die Neufassung des Gesellschaftsvertrags vom 09.07.1998 unter Berücksichtigung der Änderungen durch Gesellschafterbeschluss vom 25.07.2001 und vom 29.03.2007.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Bezug, die Produktion und die Versorgung anderer mit
Energie sowie der Bau von hierzu erforderlichen Energieversorgungsanlagen sowie die Vornahme
aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Pforzheim und auch darüber hinaus.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
52.000 €
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH
& Co. KG, Pforzheim:
EnBW Kraftwerke AG, Stuttgart:
Thüga AG, München:
Gesellschaft für kommunale Verkehrs- und
Versorgungsanlagen mbH, Stuttgart:
28.600 €
15.600 €
5.200 €
=
=
=
55 %
30 %
10 %
2.600 €
=
5%
EnBW Kraftwerke AG
30%
SWP Stadtwerke
Pforzheim
GmbH & Co. KG
55%
Gesellschaft für
- kommunale Verkehrs
- und Versorgungsan
lagen mbH
5%
Thüga AG
10%
- 195 -
HKW
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis
31.05.2008)
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
(ab 01.06.2008 bis 30.09.2008)
Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender
(ab 01.10.2008)
Dr. Kurt Lillich, stv. Vorsitzender (bis 31.03.2008)
Dr. Nicolaus Römer, stv. Vorsitzender (ab 07.05.2008)
Rainer Allmannsdörfer (ab 01.04.2008)
Stadtrat Florentin Goldmann (bis 12.03.2008)
Stadtrat Helge Hutmacher
Heimo Koch
Stadtrat Jens Kück
Stadträtin Dr. Brigitte Langer-Glock (ab 13.03.2008)
Stadtrat Hermann Meyer (ab 01.12.2008)
Andreas Sautter
Stadtrat Gerhard Sonnet
Stadtrat Martin Steiner (bis 30.11.2008)
Geschäftsführung:
Martin Seitz
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
1
1
2004
2005
2006
2007
2008
18.670
18.900
18.900
18.700
18.350
Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.
Beteiligungen
Im Jahr 2008 betrug die satzungsmäßige Beteiligung am Badischen Gemeinde-VersicherungsVerband (BGV), Karlsruhe, 350,00 €.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Es besteht keine Verbindung zum städtischen Haushalt.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
- 196 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
HKW
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
2004
2005
2006
2007
2008
Dimension
Stromabsatz:
aus Eigenerzeugung
Fremdbezug
Gesamt
Mio. kWh
Mio. kWh
Mio. kWh
228,4
114,0
342,4
288,0
2,8
290,8
274,2
14,5
288,7
245,5
32,6
278,1
252,9
11,9
264,8
Wärmeabsatz:
Mio. kWh
374,9
364,8
349,6
327,1
342,1
Mio. kWh
Strom- und Wärmeabsatz
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Stromabsatz gesamt
Wärmeabsatz
2004
2005
2006
2007
2008
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Geschäftsverlauf 2008 im Überblick
Die Heizkraftwerk Pforzheim GmbH erzeugt in ihren Anlagen in mehreren Blöcken unter Einsatz
von im Wesentlichen Steinkohle, Erdgas und seit 2005 Biomasse überwiegend in Kraft-WärmeKopplung Fernwärme und Strom. Alleiniger Abnehmer der Fernwärme sind die SWP Stadtwerke
Pforzheim GmbH & Co. KG. Der in den Anlagen des Wirbelschichtblocks, der Gasturbine und des
Altbaus erzeugte Strom wird in den Markt gestellt, wobei sowohl Terminverkäufe als auch Lieferungen zu Tagespreisen an der Strombörse EEX in Leipzig vorgenommen werden. Die EEGStromerzeugung aus dem Biomasse-HKW wird vom Netzbetreiber SWP Stadtwerke Pforzheim
GmbH & Co. KG aufgenommen. Die Betriebsführung für den Kraftwerksbetrieb obliegt gemäß Vertrag den SWP.
Für das Geschäftsjahr 2008 war im Erfolgsplan die Erwirtschaftung eines Jahresüberschusses in
Höhe von 0,20 Mio. Euro angestrebt worden. Diese Zielsetzung konnte mit einem positiven Ergebnis von 0,64 Mio. Euro deutlich übertroffen werden. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Verbesserung um 0,21 Mio. Euro.
Das Geschäftsjahr war in wirtschaftlicher Hinsicht geprägt von einem deutlich angestiegenen
Preisniveau beim Bezug der Brennstoffe Kohle und vor allem beim Erdgas sowie durch eine witterungsbedingt gegenüber 2007 gestiegene Fernwärmeerzeugung. Damit einher ging auch eine
Steigerung der Stromeigenerzeugung. Das HKW konnte dieser Entwicklung durch die teilweise
- 197 -
HKW
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Weitergabe der Brennstoffkostensteigerung über den Fernwärmepreis sowie durch einen optimierten Einsatz der Anlagenblöcke Rechnung tragen. Bei der Wärmeerzeugung konnte wie schon im
Vorjahr eine nennenswerte Verlagerung vom Gaskombiblock auf den Biomasseblock erfolgen und
damit der Einsatz des nochmals verteuerten Erdgases reduziert werden. Der Fernwärmebedarf
konnte durch die in Grundlast eingesetzten Erzeugungseinheiten Wirbelschichtblock (Kohle) und
Biomasseblock sichergestellt werden. Der Einsatz des Gaskombiblocks war lediglich noch bei
Temperaturen im deutlichen Minusgradbereich notwendig.
Für den Wirbelschichtblock war in 2008 eine Absenkung der Förderung nach dem KWK-Gesetz zu
verkraften. Diese beläuft sich unter Zugrundelegung der Erzeugungsmenge in 2008 im Vergleich
mit dem reduzierten Fördersatz auf eine Minderförderung in Höhe von rd. 0,36 Mio. Euro. Diese
Mindererlöse konnten durch den Förderzuschlag auf die Wärmeauskopplung des Biomasseblocks
teilweise wieder aufgefangen werden.
Nachdem im Vorjahr die Anlagen ohne gravierende Störungen durchgängig betrieben werden
konnten, führte im Berichtsjahr der schadensbedingte Stillstand an der Turbine des Biomasseblocks zu einer negativen Beeinträchtigung seiner Wirtschaftlichkeit. Die Stromerzeugung ist aufgrund des Stillstands von 89,5 auf 76,8 Mio. kWh gesunken, wobei die Wärmeauskopplung mit
53,2 Mio. kWh nahezu dem Vorjahreswert von 55,9 Mio. kWh entspricht. Für diese Stabilität haben
im Wesentlichen die in 2008 durchgeführten Nachbesserungen in der Anlagentechnik beigetragen.
Wie schon im Vorjahr wurde die Möglichkeit genutzt, den im Biomasseblock erzeugten Strom bei
entsprechendem Preisniveau in den Strommarkt zu liefern, wodurch bei diesem Anlagenblock eine
deutliche Margenerhöhung erzielt werden konnte.
Zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung der Stadt Pforzheim besteht angesichts des
Alters der Erzeugungsanlagen und der bestehenden Betriebsgenehmigungen Handlungsbedarf.
Die Gesellschaft hat sich daher in 2008 fortführend auf die in 2007 begonnenen langfristigen technischen-wirtschaftlichen Konzeptionen befasst, für welche die in 2007 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie als Grundlage diente.
Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wurde im HKW die vor Jahren bereits diskutierte Thematik
der Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden Wirbelschichtblock wieder aufgegriffen. Durch diese Maßnahme kann bei überschaubarem Investitionsaufwand durch die teilweise
Verdrängung von fossilen Energieträgern eine nicht unwesentliche Ergebnisverbesserung erzielt
werden. Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen ist ein weiterer Baustein in Richtung umwelt- und klimafreundlicher Energieerzeugung. Im Mai 2008 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft die Zustimmung zur Realisierung dieses Projekts erteilt. Die Inbetriebnahme ist für den September 2009 angestrebt.
Ertragslage
Die Gesellschaft hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Jahresüberschuss von 0,64 Mio. Euro
(Vorjahr 0,43 Mio. Euro) abgeschlossen und damit den im Erfolgsplan angestrebten Wert erreicht.
Es wird beabsichtigt, den Jahresgewinn in voller Höhe zuzüglich des Vortrags aus 2007 an die
Gesellschafter auszuschütten.
Die Entwicklung der Erlöse und der wesentlichsten Aufwandsposten - unter Berücksichtigung
neutraler Faktoren - zeigt sich im Vorjahresvergleich wie folgt:
- 198 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
2008
Mio. Euro
HKW
2007
Mio. Euro
Veränderung
Mio. Euro
25,24
14,08
0,50
39,82
20,43
11,47
0,50
32,40
+ 4,81
+ 2,61
0,00
+ 7,42
1,26
1,64
- 0,38
Materialaufwand
29,46
21,11
+ 8,35
davon:
Brennstoffeinsatz
Materialverbrauch
bezogene Leistungen
17,32
1,56
7,08
12,66
1,19
5,94
+ 4,66
+ 0,37
+ 1,14
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Finanzergebnis
2,42
7,20
-0,58
2,38
8,40
-0,51
+ 0,04
- 1,20
+ 0,07
Erlöse aus Stromabgabe
Erlöse aus Wärmeabgabe
Sonstige Umsatzerlöse
Umsatzerlöse gesamt
Sonstige betriebliche Erträge
Der Zuwachs bei den Umsatzerlösen resultiert aus den gestiegenen Abgabemengen sowohl bei
Strom und Wärme als auch durch die marktbedingt erzielten höheren Durchschnittserlöse.
Die Steigerung der Brennstoffkosten ist im Wesentlichen durch die erhöhte Einsatzmenge als auch
durch die gestiegenen Bezugspreise verursacht. Im Anstieg der Fremdleistungen zeigt sich der
höhere Instandhaltungsbedarf in 2008.
Die Veränderung bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ist im Wesentlichen
verursacht durch die im Vorjahr letztmaligen Weiterberechnungen von Investitionsaufwendungen
für das Biomasseprojekt.
Absatz und Preisentwicklung
Energieabgabe
Nachdem im Jahr 2007 witterungsbedingt eine im langfristigen Vergleich niedrige Fernwärmeerzeugung und -lieferung an die SWP zu verzeichnen war, hat sich durch eine in den Wintermonaten
2008 nahezu durchgängig kältere Witterung die Abgabe um 4,6 % auf 342,1 Mio. kWh erhöht.
Die Stromabgabe aus Eigenerzeugung - ohne Biomasseblock - hat sich um 16,2 % auf
176,1 Mio. kWh erhöht. Der Gaskombiblock hat hierzu mit einer Steigerung um 19,6 % beigetragen
und der Wirbelschichtblock mit 15,2 %. Für den Wirbelschichtblock war in 2008 eine Absenkung
der Förderung nach dem KWK-Gesetz zu verkraften. Diese beläuft sich unter Zugrundelegung der
Erzeugungsmenge in 2008 im Vergleich mit dem reduzierten Fördersatz auf eine Minderförderung
in Höhe von rd. 0,36 Mio. Euro. Die gesamte Stromerzeugung hat das HKW über Stromhändler in
den Markt geliefert. Allerdings sind die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG als Netzbetreiber verpflichtet, dem HKW sowohl den KWK-Zuschlag als auch die gesamte Vergütung für
den im Biomasseblock erzeugten EEG-Strom zu erstatten.
Die Stromerzeugung aus dem Biomasseblock hat sich in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 14,2 %
auf 76,8 Mio. kWh reduziert, wobei im Berichtsjahr allerdings längere Stillstandszeiten durch Schäden an der Turbine aufgetreten sind. Die Stromerzeugung im KWK-Betrieb belief sich auf
10,4 Mio. kWh, wodurch eine Förderung nach dem KWK-Gesetz in Höhe von rd. 0,21 Mio. Euro
generiert werden konnte.
- 199 -
HKW
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Abgabepreise
Der Wärmelieferpreis wurde im Jahresdurchschnitt um 17,8 % angehoben, bedingt durch die Auswirkung der Bezugspreissteigerung beim Erdgas sowie bei der Kohle. Die Erlöse aus der Stromlieferung in den Markt sind im Jahresdurchschnitt marktbedingt um 2,3 % gesunken.
Die Stromerzeugung aus dem Biomasse-HKW ist nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz mit
einem fixen Strompreis vergütet, für das HKW sind dies ca. 8,8 Ct/kWh. Darüber hinaus hatte das
HKW in 2008 noch die Möglichkeit, bei höherem Marktpreisniveau den erzeugten Biomassestrom
direkt in den Markt zu liefern.
Brennstoffeinsatz
Der gesamte Brennstoffeinsatz im HKW ist gegenüber 2007 um 6,5 % auf 1.025,7 Mio. kWh gestiegen. Wesentlich bedingt war dies durch den Anstieg des Gaseinsatzes um 25,9 % und der der
Kohle um 16,2 %. Dem stand eine Reduzierung beim Einsatz von Altholz im Biomasseblock um
14,7 % gegenüber.
Der Gesamtnutzungsgrad aller Anlageblöcke verblieb mit 58,0 % gegenüber dem Vorjahr nahezu
unverändert. Der Nutzungsgrad des Wirbelschichtblocks belief sich auf 60,5 % und der des Gaskombiblocks auf 79,9 %. Der Nutzungsgrad beim Biomasseblock hat sich durch die erneut gestiegene Wärmeauskopplung im Vergleich zum Vorjahr von 42,9 % auf 44,4 % erhöht.
Betrieb und Instandhaltung
Die Betriebsführung wurde vertragsgemäß durch die SWP vorgenommen. Der Einsatz der erfahrenen Betriebsmannschaft unter der Verantwortung der HKW-Geschäftsführung gewährleistete auch
im Jahr 2008 den sicheren und hochverfügbaren Betrieb der Anlagen.
Der altersbedingte Anfall von Reparaturen nimmt insbesondere beim Wirbelschichtblock weiterhin
zu, auch beim Biomasseblock zeigt sich über die erfolgten Nachbesserungen hinaus eine hohe
Wartungs- und Instandhaltungsintensität. Der Aufwand für Materialverbrauch und Fremdleistungen
zur Anlageninstandhaltung lag 2008 bei 3,49 Mio. Euro.
Biomasse-HKW
Im Geschäftsjahr wurden in den Anlagen des Biomasseblocks mit Schwerpunkten bei der betrieblichen Brennstofflogistik und im Kesselbereich noch umfangreiche Nachbesserungen und Optimierungen durchgeführt, um die Verfügbarkeit der Anlage zu steigern. Der Aufwand für diese Maßnahmen wurde in die Gesamtinvestitionskosten miteinbezogen.
Bedauerlicherweise hat ein Schaden an der Turbine zu einem mehrwöchigen Stillstand geführt.
Aufgrund der Schwere des Schadens mussten Teile der Turbine zur Reparatur in das Herstellerwerk gebracht werden. Die Wiederherstellung der Verfügbarkeit hat einen Zeitraum von elf Wochen in Anspruch genommen. Positiv ist zu vermerken, dass es gelungen ist, die Reparatur im
Zeitraum der jährlich geplanten Revision durchzuführen, wodurch der tatsächliche Schadensstillstand erheblich verringert werden konnte. Der Schadensaufwand in Höhe von rd. 1,05 Mio. Euro
wurde auf Basis der bestehenden Maschinenschaden- und Betriebsunterbrechungsversicherungen
durch die Versicherungsgesellschaft getragen. Beim HKW verblieb ein wirtschaftlicher Schaden
durch den Selbstbehalt in Höhe von rd. 0,05 Mio. Euro.
Der Erfolg der Optimierungen zeigt sich in der in 2008 - unter Berücksichtigung des schadensbedingten Stillstands - sehr hohen Anlagenverfügbarkeit mit einer gegenüber den Vorjahren im Verhältnis deutlich höheren Strom- und Fernwärmeerzeugung.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahreswert um 1,98 Mio. Euro auf 20,10 Mio. Euro
verringert. Auf der Aktivseite hat sich hierbei durch die gegenüber den Anlagenzugängen höheren
- 200 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
HKW
Abschreibungen der Wert des Anlagevermögens um 1,32 Mio. Euro reduziert, wobei die Anlagen
im Bau um 0,64 Mio. Euro angestiegen sind. Grund hierfür ist die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden Wirbelschichtblock. Beim Umlaufvermögen hat sich eine Reduzierung um 0,65 Mio. Euro eingestellt. Die Vorräte haben sich aufgrund der bestehenden Lagerbestände an Kohle um 0,41 Mio. Euro auf 1,14 Mio. Euro erhöht und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen nahezu dem Vorjahreswert.
Der Ausgleich auf der Passivseite erfolgte im Wesentlichen durch die im Zusammenhang mit der
Finanzierung des Wirbelschichtblocks erfolgte Rückführung bei den Ertragszuschüssen und dem
Rechnungsabgrenzungsposten.
Investitionen und Finanzierung
Beim Anlagevermögen wurden 2008 Zugänge in Gesamthöhe von rd. 1,10 Mio. Euro aktiviert. Die
geleisteten Anzahlungen in Höhe von rd. 0,30 Mio. Euro dienen dem Aufbau eines Anspruchs für
den Erwerb der Biomasseanlage nach Beendigung der Mietzeit. Für die Umrüstung des Wirbelschichtblocks zur Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen sind Anlagen im Bau in Höhe von rd.
0,38 Mio. Euro berücksichtigt.
An größeren Einzelmaßnahmen enthalten sind hierin die Erneuerung der Brennstoffförderanlagen
sowie der Staubsaugeanlage im Biomasseblock mit rd. 0,30 Mio. Euro und der Umbau der 20 kVSchaltanlage im Altbau mit 0,10 Mio. Euro.
Die Finanzierung erfolgte durch eine Darlehensaufnahme. Das Biomasse-HKW wurde von einer
Objektgesellschaft erstellt und ist vom HKW für den Betrieb angemietet.
Finanzlage
Durch den 2008 in Höhe von 0,64 Mio. Euro erwirtschafteten Jahresüberschuss (Vorjahr
0,43 Mio. Euro) und die rückläufige Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote von 28,5 % auf
32,2 % erhöht.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3,75 Mio. Euro bewegen sich
auf Vorjahresniveau. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist ein
Rückgang von 7,98 Mio. Euro auf 4,91 Mio. Euro zu verzeichnen. Dieser resultiert im Wesentlichen
aus der im Vorjahr ausgelaufenen Grundpreisabtretung. Diese stand im Zusammenhang mit der
Finanzierung des Wirbelschichtblocks. Die sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen mit
0,62 Mio. Euro nahezu dem Vorjahreswert.
Die Bankdarlehen haben sich in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 1,04 Mio. Euro erhöht. Es wurde
eine Darlehensaufnahme in Höhe von 1,33 Mio. Euro für die Finanzierung des Erweiterungsprojektes Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen getätigt, die Tilgung belief sich auf 0,29 Mio. Euro. Die
liquiden Mittel haben sich zum Bilanzstichtag um 1,08 Mio. Euro auf 0,03 Mio. Euro verringert. Der
Grund für den höheren Bestand im Vorjahr war die Vorhaltung liquider Mittel für die kurzfristige
Begleichung einer Bezugsrechnung Anfang Januar 2007.
Die HKW GmbH ist im Übrigen in das Liquiditätsmanagement des Betriebsführers SWP eingebunden.
Zur Minimierung des Zinsaufwandes kann die Gesellschaft hierbei im Rahmen einer Cash-Pooling
Vereinbarung mit den SWP die Zahlungsströme zwischen beiden Gesellschaften zur Optimierung
der Liquiditätslage flexibel handhaben.
Nachtragsbericht
In der Aufsichtsratsitzung am 26.03.2009 wurde beschlossen, dass der im Jahr 2003 geschlossene
Vertrag über die Lieferung und die Abnahme von Biomasse-Brennstoffen zur energetischen Verwertung im Biomasseblock zwischen dem HKW und der EnBW Biomasse GmbH unter Leistung
einer Schlusszahlung durch das HKW an EnBW einvernehmlich beendet wurde. Dieser Beschluss
beinhaltet die Beendigung des Deponievertrages Hohberg, wodurch dem HKW jährliche Kosten in
- 201 -
HKW
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Höhe von rd. 0,03 Mio. Euro entstehen. Weiterführend enthält der Beschluss eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 0,20 Mio. Euro an die EnBW Biomasse GmbH.
Aus einem Ende 2005 ergangenen Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg besteht die berechtigte Erwartung, einen Teil des seit vielen Jahren an das Land Baden-Württemberg
geleisteten Entgelts für die Kühlwasserentnahme aus der Enz zurückerstattet zu bekommen. Vergleiche zwischen anderen Kraftwerksgesellschaften und dem Land Baden-Württemberg wurden in
der 2. Jahreshälfte 2008 geschlossen. Nach aktuellem Stand, am 20.03.2009 hat ein Gespräch im
Umweltministerium Baden-Württemberg stattgefunden, demnach kann mit einer Erstattung in Höhe
der geschlossenen Vergleiche gerechnet werden. Als Gesamtforderung 1999-2008 ergibt sich zum
31.12.2008 ein Betrag in Höhe von 244.000,00 Euro.
Risikobericht
Die Zielsetzung des im Jahr 2000 eingerichteten Risikomanagements liegt in der Erhebung, Analyse, Bewertung und Steuerung der unternehmerischen Risiken. Unter Risiken werden hierbei die
möglichen negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage betrachtet. Die
erkannten Risiken werden entsprechend ihrer möglichen Auswirkungen in Risikoklassen eingeteilt
und laufend aktualisiert.
Folgende Risiken sind aktuell für das HKW als besonders bedeutsam zu betrachten:
Marktpreisrisiken
Durch die hohe Volatilität der Marktpreise für den im HKW erzeugten Strom besteht bei steigenden
Einsatzkosten für den Brennstoff das Risiko rückläufiger Margen bei der Stromvermarktung. Hier
ist das HKW gefordert, durch strukturell und zeitlich optimierten Stromverkauf sowie durch optimalen Einsatz der verschiedenen Anlagenblöcke die Risiken zu begrenzen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Risiken ergeben sich hierbei durch die ab dem Jahr 2010 nicht mehr erfolgende Förderung der
Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung für bestehende Anlagen. Ebenso bestehen Risiken
durch die weiterführende Absenkung der Netznutzungsentgelte bei der Stromversorgung - hier
erhält das HKW derzeit eine Vergütung vom Netzbetreiber für ersparte Netznutzungskosten in
Höhe von jährlich rd. 0,9 Mio. Euro - sowie durch mögliche nachteilige Auswirkungen bei künftig
abgesenkten CO2-Emissionsberechtigungen.
Technische Risiken
Das Aufzeigen technischer Risiken für den komplexen Anlagenbestand des HKW ist in das Risikomanagement eingebunden. Die Voraussetzungen zur kurzfristigen Schadensbehebung bei Störfällen sind jederzeit gegeben, Konzeptionen zur mittelfristigen Anlageninstandhaltung liegen vor
und werden im Zeitablauf umgesetzt. Das Risiko größerer Schadensfälle ist angemessen versichert.
Risikobericht Finanzinstrumente
Risiken, die sich beim Einsatz originärer Finanzinstrumente - dies sind auf der Aktivseite im Wesentlichen der Forderungsbestand und die flüssigen Mittel, auf der Passivseite die Verbindlichkeiten - durch die Veränderung von Marktpreisen, durch Zahlungsstromschwankungen, durch mangelnde Liquidität oder durch Forderungsausfälle ergeben, sind derzeit nicht erkennbar.
Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht zu verzeichnen.
- 202 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
HKW
Prognosebericht
Die Zielsetzung der Gesellschaft, gegenüber den Vorjahren nachhaltige Ergebnisverbesserungen
zu erreichen, wird auch im Jahr 2009 durch teilweise ungünstige Rahmenbedingungen erschwert.
Der Aufwand für Brennstoffkosten bei Gas und Kohle entspricht dem Vorjahresniveau, wohingegen
die zu erzielenden Stromerlöse drastisch gesunken sind, darüber hinaus wird die Bezuschussung
für die Stromerzeugung aus dem Wirbelschichtblock weiter abgebaut. Unter diesen Gegebenheiten
geht die Gesellschaft im Erfolgsplan 2009 von einem Jahresfehlbetrag in Höhe von rd.
0,47 Mio. Euro aus. Positiv wirkt sich die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden
Wirbelschichtblock aus und führt zu einem positiven Ergebnisbeitrag von rd. 1,00 Mio. Euro pro
Jahr. Dabei wird nicht nur kostenintensive Kohle verdrängt, sondern eine Zuzahlung bei der Annahme dieser Ersatzbrennstoffe generiert. Durch eine sich einstellende Verzögerung bei der Inbetriebnahme, voraussichtlich ab September des laufenden Wirtschaftsjahres, tragen die finanziellen
Vorteile der Mitverbrennung nur anteilig zum Jahresergebnis bei. Für die Folgejahre rechnet das
HKW mit positiven Jahresergebnissen.
Die Stromerzeugung aus dem Wirbelschichtblock ist für 2009 nahezu zur Hälfte über den Stromhandel vermarktet, die hierzu benötigte Brennstoffmenge sowie die Bezugskosten sind vertraglich
fixiert. Die Stromerzeugung aus dem Gaskombiblock ist zu rd. 2/3 vermarktet und die Brennstoffbeschaffung ist vertraglich bis zum 30.09.2009 vereinbart.
Der Vermögensplan für 2009 mit einem Gesamtvolumen von 1,16 Mio. Euro beinhaltet als größte
Einzelpositionen die Anpassung des Kessels 3 an die novellierte 13. BImSchV mit 0,50 Mio. Euro
sowie die Sanierung der Nordfassade des Kesselhauses des Wirbelschichtblocks in Höhe von
0,23 Mio. Euro.
Zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung der Stadt Pforzheim besteht angesichts des
Alters der Erzeugungsanlagen und der bestehenden Betriebsgenehmigungen Handlungsbedarf.
Die Gesellschaft hat sich daher in 2008 mit langfristigen technischen-wirtschaftlichen Konzeptionen
befasst, wofür die im Vorjahr erstellte Machbarkeitsstudie als Grundlage diente. Eine Grundsatzentscheidung zu diesem für das HKW mittel- und langfristig mit höchster Priorität versehenen Projekt ist noch nicht gefallen.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
4
4
3
3
3
Teilzeitbeschäftigte
3
4
4
5
4
Beschäftigte insgesamt
7
8
7
8
7
Vollzeitbeschäftigte
1
1
incl. Geschäftsführung
(Quelle: HKW GmbH)
- 203 -
HKW
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
16.683
16
16.666
1
5.390
733
3.549
0
1.108
12
15.351
1
15.349
1
4.735
1.142
3.561
0
32
19
-1.332
-15
-1.317
0
-655
409
12
0
-1.076
7
Bilanzsumme
22.085
20.105
-1.980
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Stammkapital
Rücklagen
Gewinnvortrag
Jahresüberschuss
Empfangene Ertragszuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
6.301
52
5.778
38
433
672
154
14.657
301
6.467
52
5.778
1
636
168
1.070
12.400
0
166
0
0
-37
203
-504
916
-2.257
-301
Bilanzsumme
22.085
20.105
-1.980
(Quelle: HKW GmbH)
- 204 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
HKW
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
32.395
-607
1.644
33.432
39.819
-4
1.256
41.071
35.117
0
0
35.117
38.069
0
0
38.069
7.424
603
-388
7.639
4.702
-4
1.256
5.954
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-21.107
-214
-2.381
-8.396
-32.098
-29.463
-388
-2.420
-7.202
-39.473
-24.552
-290
-2.400
-7.589
-34.831
-27.914
-340
-2.640
-7.635
-38.529
-8.356
-174
-39
1.194
-7.375
-4.911
-98
-20
387
-4.642
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
1.334
4
-519
1.598
46
-625
286
0
0
-460
0
0
264
42
-106
1.312
46
-625
819
1.019
286
-460
200
733
0
819
-386
0
1.019
-383
0
286
-86
0
-460
-10
0
200
3
0
733
-297
433
636
200
-470
203
436
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Jahresüberschuss
2009 Veränd. Abweich.
Plan
07/08 Plan/Ist 08
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
66,2
75,8
78,8
75,5
76,4
Eigenkapitalquote
%
21,8
24,4
25,6
28,5
32,2
Anlagendeckung I
%
33,0
32,1
32,5
37,8
42,1
Umsatzrentabilität
%
2,6
1,4
0,1
1,3
1,6
Eigenkapitalrentabilität
%
9,4
6,4
0,7
6,9
9,8
Gesamtkapitalrentabilität
%
2,6
2,6
2,1
4,3
6,3
%
61,2
78,2
85,4
98,2
98,4
T€
2.644
2.640
2.365
2.814
3.056
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
- 205 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SVP GmbH & Co. KG
2.1.20
SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG
Heinrich-Witzenmann-Straße 13
75179 Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
07231/ 39 - 26 68
07231/ 39 - 15 12
[email protected]
www.pforzheimfaehrtbus.de
Rechtliche Grundlage
Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 04.04.2006 nach einem europaweiten Vergabeverfahren beschlossen, den Busbetrieb aus dem bisherigen Eigenbetrieb Städtische Verkehrsbetriebe
Pforzheim in eine Gesellschaft privater Rechtsform auszugliedern, einen Anteil von 51 % an die
Connex Regiobahn GmbH zu veräußern und die gemeinsame SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH
& Co. KG über einen Verkehrsvertrag mit der Erbringung der Nahverkehrsleistungen in Pforzheim
zu beauftragen. Nachdem ein Bürgerentscheid gegen die Teilprivatisierung am 23.07.2006 das
erforderliche Quorum verfehlte, wurde dieser Beschluss am 01.08.2006 vom Gemeinderat bestätigt.
Mit Vertrag vom 19.06.2006 und wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2006 wurde die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG gegründet. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am
17.08.2006. Alleinige Kommanditistin im Rahmen der Gründung war die Stadt Pforzheim mit einer
Einlage von 1.000 €. Die Stadt Pforzheim hat mit Vertrag vom 23.08.2006 einen Anteil im Nennwert von 510 € an die Veolia Verkehr Regio GmbH (vormals Connex Regiobahn GmbH), Berlin,
veräußert. Mit Vertrag vom 23.08.2006 und wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2006 hat die Stadt
Pforzheim im Rahmen eines Ausgliederungs- und Übernahmevertrags Teile des Eigenbetriebs
Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim in die Gesellschaft gegen Erhöhung ihres Kommanditanteils um 1.199.000 € eingebracht und mit Vertrag vom gleichen Tag einen Kommanditanteil in Höhe von 611.490 € an die Veolia Verkehr Regio GmbH veräußert. Übernahmestichtag war der
01.10.2006.
Ergänzend zum Beteiligungskaufvertrag wurde ein Konsortialvertrag zwischen der Stadt Pforzheim
und Veolia abgeschlossen, der die Grundlagen der Zusammenarbeit regelt. In diesem Rahmen
wurden Call-/Put-Optionen zugunsten der Stadt Pforzheim bezüglich der an Veolia verkauften
Kommanditanteile vereinbart. Diese erlauben der Stadt, unter bestimmten Voraussetzungen alle
Anteile an der SVP GmbH & Co. KG zu einem fixierten Entgelt zurück zu erwerben (Call-Option)
oder aber auch die derzeit bei der Stadt verbleibenden Anteile an Veolia zu verkaufen (Put-Option).
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Verkehrsdienstleistungen im straßen- und
schienengebundenen öffentlichen Nahverkehr sowie mobilitäts- und artverwandte Dienstleistungen
nach Maßgabe der gemeindewirtschaftsrechtlichen Bestimmungen der Gemeindeordnung BadenWürttemberg.
- 207 -
SVP GmbH & Co. KG
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Beteiligungsverhältnisse
Kommanditkapital:
1.200.000 €
Veolia Verkehr Regio GmbH, Berlin:
Stadt Pforzheim über Eigenbetrieb
Pforzheimer Verkehrsbetriebe:
612.000 €
=
51 %
588.000 €
=
49 %
Persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) ist die SVP Stadtverkehr Pforzheim Verwaltungs GmbH. Sie verfügt über keinen Kapitalanteil sowie kein Stimmrecht.
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Heino Seeger, Vorsitzender
Erster Bürgermeister Andreas Schütze, stv. Vorsitzender
(bis 31.05.2008)
Erster Bürgermeister Roger Heidt, stv. Vorsitzender
(ab 01.10.2008)
Jochen Biesinger (ab 01.01.2008)
Michael Dalhof
Stadtrat Ralf Fuhrmann
Stadtrat Helge Hutmacher
Christian Volz (bis 01.01.2008)
Horst Windeisen
Andreas Winter
Stadtrat Carsten von Zepelin
Geschäftsführung:
Die Geschäftsführung der Gesellschaft erfolgt durch die SVP
Stadtverkehr Pforzheim Verwaltungs GmbH, vertreten durch
Johannes Schwarzer und Christian Volz (ab 01.01.2008).
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
1
1
2006
2007
2008
900
2.600
1.600
Die Angaben unterbleiben analog § 286 Abs. 4 HGB.
Beteiligungen
Die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG hielt zum 31.12.2008 100 % der Geschäftsanteile an der SVP Stadtverkehr Pforzheim Verwaltungs GmbH mit einem Beteiligungswert von
25.000 €.
Verbindung zum städtischen Haushalt
Die Geschäftsanteile an der SVP GmbH & Co. KG werden wirtschaftlich vom Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) gehalten. Aus Verkehrsvertrag, Pachtvertrag und Betriebsführungsübertragungs- und Subunternehmervertrag bestehen finanzielle Verbindungen zum EPV.
- 208 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SVP GmbH & Co. KG
An den städtischen Haushalt werden Zahlungen aus dem Vertrag über die Übernahme der Bezügeabrechnung geleistet.
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Fahrgastbeförderung
Fahrgäste Überlandverkehr
Mio.
Betriebsleistungen1
Wagenkilometer
Platzkilometer
1
1.000
1.000
2006
2007
2008
1,39
1,46
1,52
2004
2005
2006
2007
2008
4.628
379.336
4.572
370.405
4.545
361.244
4.586
366.701
4.565
366.383
Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Vorjahresdaten des Eigenbetriebs Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim dargestellt.
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die gesamtwirtschaftliche Lage hat sich bis etwa zur Mitte des Jahres 2008 günstig entwickelt. Es
gab ein Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung nahm weiter zu. Hohe Kraftstoffpreise und die
Klimadebatte haben dem öffentlichen Nahverkehr einen erneuten Kundenzuwachs beschert. Dem
gegenüber standen hohe Energiekosten.
Etwa im September brach jedoch die Wirtschaft dramatisch ein. In Folge einer Immobilienkrise in
den USA kam es dort zum Kollaps einiger Banken. Dies hatte weltweite Folgen, unter anderem
auch für Deutschland, wo Banken sich gegenseitig keine Kredite mehr gaben und zum Teil kurz
vor der Insolvenz standen. Die Energiekosten sanken, aber es kam gesamtwirtschaftlich zur Rezession. Die deutsche Bundesregierung hat daraufhin ein Konjunkturpaket geschnürt, das unter
anderem Investitionen in Schienen- und Straßeninfrastruktur beinhaltet.
Um voraussichtlich preisbereinigt rund 1,3 Prozent wuchs das Bruttoinlandsprodukt 2008. Das sind
1,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Dies führte trotz allem zu einer Zunahme der Beschäftigung um rund 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.1 Erfahrungsgemäß führt dies zu einem Zuwachs der Nahverkehrskunden. Gleichzeitig stiegen die Benzin- und Dieselpreise zunächst vom
bereits 2007 erreichten hohen Niveau noch weiter an und motivierten dadurch zahlreiche Berufspendler zum Umsteigen vom Auto auf den Nahverkehr. Erst seit September 2008 war ein Rückgang der Kraftstoffpreise zu beobachten.
Allein im ersten Halbjahr 2008 ist die Zahl der Fahrgäste von Bussen und Bahnen um zwei Prozent
gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 gestiegen.2 Die Vorausberechnungen für den Straßenpersonenverkehr gehen von einer positiven Entwicklung der Fahrten, Personen-km und Erträge aus.
1
2
Quelle: Internetseite des Statistischen Bundesamtes
Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), 21.08.2008
- 209 -
SVP GmbH & Co. KG
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Im ersten Halbjahr 2008 stieg die Beförderungsleistung – das Produkt aus Fahrgastzahl und
Fahrtweite und somit die wichtigste Kenngröße – im Nahverkehr leicht an (Berlin, wo ein wochenlanger Streik Busse und Straßenbahnen lahm legte, ausgenommen). Die Zuwächse wurden insbesondere im Schienenverkehr erzielt. Um 3,0 Prozent stieg die Beförderungsleistung im Nahverkehr
mit Eisenbahnen an, bei den Straßenbahnen und im Omnibusverkehr sank sie dagegen.1
Positiv auf den Nahverkehr wirkte sich die weiterhin öffentlich geführte Klimadebatte aus, die auch
in der Politik positive Akzente herbeiführte. Der umweltfreundliche Nahverkehr spielt in den politischen Diskussionen eine immer bedeutendere Rolle.
Auf der Kostenseite gab es Mehrbelastungen durch die lange Zeit hohen Energiepreise. Kraftstoffe
verteuerten sich bis zum Juli 2008. Nach drei Quartalen hatten sie allerdings wieder den Vorjahresstand erreicht und sinken nun noch darunter. Die Preise für Strom steigen noch immer leicht
an.2
Die öffentliche Förderung des Nahverkehrs erfuhr 2008 wiederholt Einschnitte und belastete die
Ergebnisse der Branche. Zu nennen sind die Kürzungen der „Regionalisierungsmittel“ für die Finanzierung des Schienennahverkehrs. Momentan greifen die Kürzungen von 2,8 Milliarden Euro
bis Ende 2010, auch wenn mit dem 2007 neu beschlossenen Regionalisierungsgesetz die Kürzungen ab 2009 abgemildert werden und ein Inflationsausgleich eingeführt wird.
Einfluss hatte weiterhin auch die Pauschalisierung der Ausgleichszahlungen für den Schülerverkehr, die mit Kürzungen einhergeht. Dies ist bedeutend vor dem Hintergrund, dass gerade im ländlichen Raum Schüler die Hauptkunden sind.
Auf Grund steigender Energiekosten und sinkender Förderung haben eine Vielzahl von Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen die Fahrpreise deutlich angehoben. Die Spanne der Anhebungen lag insgesamt über der allgemeinen Inflationsrate und reichte von gut drei Prozent bis rund
fünf Prozent. Die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen waren im Dezember 2008 noch nicht sicher abzuschätzen.
Der Nahverkehrsmarkt hat sich auch im Jahr 2008, insbesondere im Schienenpersonennahverkehr, weiter geöffnet. Dieser Prozess verläuft konstant, kommt jedoch im Straßenpersonennahverkehr nur langsam voran – weiterhin unterliegt nur ein vergleichsweise kleiner Marktanteil (schätzungsweise zwischen fünf und zehn Prozent) den Bedingungen eines geregelten Marktes. Um
diesen Marktanteil bemühen sich dabei immer mehr Wettbewerber, so dass die Wettbewerbsintensität auch im Berichtsjahr weiter hoch bleibt.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Das Jahr 2008 war von einer regen politischen und juristischen Diskussion über das Thema Wettbewerb im Nahverkehr gekennzeichnet.
Es geht zum einen um die Umsetzung der EU-Verordnung 1370/2007, die den öffentlichen Personenverkehr regelt, und zum 3. Dezember 2009 europaweit in Kraft tritt. Vor allem für die Aufgabenträger stellt die Verordnung eine große Herausforderung dar, denn sie müssen im Hinblick auf die
Organisationsstruktur des ÖPNV in ihrem Zuständigkeitsgebiet eine Systementscheidung mit weitreichenden Konsequenzen treffen. Dabei stehen die Grundsatzfragen Wettbewerb „Ja“ oder „Nein“
und wenn „Ja“ dann „Wie“ im Mittelpunkt. Die Verordnung zieht eine politische Diskussion in der
Bundesrepublik nach sich. Es geht vor allem um die Frage: Muss das Personenbeförderungsgesetz an die EU-Verordnung angepasst werden und wenn ja wie? Hier ist anhand eines Gesetzentwurfes des SPD-geführten Bundesverkehrsministeriums die Tendenz beziehungsweise Gefahr
erkennbar, dass deutliche Wettbewerbseinschränkungen eingeführt werden. Das CSU-geführte
Bundeswirtschaftsministerium zeigte sich jedoch mit dem Entwurf absolut nicht einverstanden.
Diese Diskussion führt zu einer wachsenden Rechtsunsicherheit bezüglich der Bestandsverkehre
der Inhaber von Liniengenehmigungen. In den letzten Jahren haben sich unter dem Begriff Genehmigungswettbewerb verschiedene Wettbewerbsformen herausgebildet, die alle von Unsicher1
2
Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes, 18.09.2008
Quelle: Internetseite des Statistischen Bundesamtes
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SVP GmbH & Co. KG
heiten hinsichtlich der Entscheidungsgrundlagen der Genehmigungsbehörden und fairer Wettbewerbsbedingungen gekennzeichnet sind. Ungelöst ist zudem die Vermeidung von Remanenzkosten bei Altbetreibern, die Genehmigungen verlieren. Wir begrüßen den Genehmigungswettbewerb
als Form des Konzeptwettbewerbs, erwarten aber klare Regelungen über die verschiedenen Fristen, das Anhörungsverfahren, das Bewertungsschema und die Finanzierung sowie Endschaftsregelungen und Regelungen für Investitionsschutz.
Lediglich in Hessen werden Nahverkehrsleistungen konsequent gemäß § 13a PBefG ausgeschrieben. Die hier praktizierte Wettbewerbsform stellt jedoch einen einseitigen Kostenwettbewerb mit
sehr geringem konzeptionellem Spielraum dar.
Veolia Verkehr tritt für die Entscheidungshoheit des Aufgabenträgers über die Organisationsform
des ÖPNV in seinem Gebiet ein, auf Bundesebene erscheint ein „Wettbewerb der Modelle“ als
sinnvoll.
Zum Thema Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes hat sich Veolia Verkehr mit einem
eigenen Positionspapier in die Debatte eingebracht. Gezielt wurden damit die politischen Entscheidungsträger angesprochen. Auch die Mitgliedschaft der Veolia-Verkehr-Gruppe im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) dient vorrangig dem Zweck der Einflussnahme auf branchenwichtige Entscheidungen.
Der weitere Verlauf des Gesetzgebungsprozesses bei der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes ist schwer abzusehen, da die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen
offenbar vor der Bundestagswahl im Herbst 2009 keine Entscheidung treffen werden.
Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft
Allgemeines
Die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG erbringt überwiegend Nahverkehrsleistungen im
Auftrag der Stadt Pforzheim auf der Grundlage des Verkehrsvertrages vom 29. August 2006.
Das Jahr 2008 begann mit einer internen Umstrukturierung des Unternehmens. Der Leistungsumfang der Dienstleistungsvereinbarung mit der Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG wurde seit
Ende 2006 sukzessive verringert und letztendlich mit Wirkung zum 30.06.2008 gekündigt. Seit dem
1. Juni 2008 ist das Shared-Service-Center, Berlin, für die Abwicklung der kaufmännischen Dienstleistungen zuständig.
Im Zusammenhang mit dem Wechsel der Buchhaltung wurde zeitgleich auch das neue Lagerwirtschafts- und Werkstattprogramm COSware in Betrieb genommen, um die Abwicklung der Lagerund Materialwirtschaft sowie die Abrechnung der Werkstattaufträge zu optimieren.
Unsere hausinterne Fahrschule hat ihre Arbeit aufgenommen und bereits 8 Personen zum Busfahrer ausgebildet. Darüber hinaus führt die Fahrschule Fortbildungsmaßnahmen gemäß dem neuen
Berufskraftfahrerqualifizierungsgesetz für die eigenen Mitarbeiter und für externe Dritte durch.
Der Fahrgastbeirat hat am 3. Juni 2008 seine Arbeit aufgenommen. Mitglieder des Fahrgastbeirates sind als Institutionen der Kreisseniorenrat, der Gesamtelternbeirat, die Behinderteninitiative,
ProBahn sowie 6 zufällig ausgeloste Fahrgäste.
- 211 -
SVP GmbH & Co. KG
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Ertragslage
Nach dem die SVP GmbH & Co. KG in 2007 einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 156 erwirtschaftet hatte, schließt sie das Wirtschaftsjahr 2008 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von
TEUR -869 ab.
Die Umsatzerlöse sind im Wirtschaftsjahr 2008 trotz der planmäßigen Absenkung (TEUR 500) des
Basisentgelts insgesamt um TEUR 242 gestiegen. Der Anstieg der Umsatzerlöse ist im Wesentlichen auf die Preisindexierung (TEUR 846) des verkehrsvertraglichen Entgelts, auf die erhöhten
Zuschüsse der Stadt Pforzheim zu § 45a-Mitteln, die an Subunternehmer durch die SVP gewährt
werden, und auf erhaltene Bonuszahlungen zurückzuführen.
Im Überlandverkehr ergibt sich durch die neue Verrechnung von Tarifeinnahmen, Alteinnahmeanspruch und § 45a-Erlösen im Zuge des im abgelaufenen Geschäftsjahres 2008 abgeschlossenen
VPE-Koopeartionsvertrages sowie einer nachträglichen Anpassung für 2007 (TEUR 149) ein
Rückgang in 2008 gegenüber 2007 um insgesamt TEUR 274 auf TEUR 456.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Berichtsjahr um TEUR 551. Dieser Anstieg ist im
Wesentlichen durch die geänderte Darstellung der Erstattungen von besitzstandswahrenden Lohnkomponenten für Altbeschäftigte in Höhe von TEUR 872 bedingt. Diese wurden nicht wie im Vorjahr direkt von den Lohnaufwendungen abgesetzt, sondern als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen. Bereinigt um diese Umgliederung ergibt sich somit ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 321. Als wesentlicher Effekt für den Rückgang sind die um
TEUR 225 geringeren Erträge aus dem Verkauf von Bussen zu nennen.
Die Aufwendungen für Material sind im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um TEUR 508 auf
insgesamt TEUR 5.584 gestiegen. Wesentliche Einflussfaktoren sind die höheren Kraftstoffpreise
für gekaufte Mengen an Diesel, die nicht durch den Diesel-Swap abgesichert sind, sowie ein etwas
höherer Dieselverbrauch. Durch die Zuführung zur Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Beschaffungsgeschäften aus dem Diesel-Swap in Höhe von TEUR 262 wird das Jahresergebnis im Berichtsjahr zusätzlich negativ beeinflusst. Insgesamt ergibt sich somit ein Anstieg der
Dieselaufwendungen – ohne Berücksichtigung der Mineralölsteuererstattung – von TEUR 384.
Die Aufwendungen für Fremdleistungen – im Wesentlichen Aufwendungen für Kooperationspartner, mit denen eine Tarifgemeinschaft im Verkehrsgebiet der Stadt Pforzheim besteht – sind gegenüber dem Vorjahr relativ stabil. Innerhalb des Materialaufwands gab es im Vergleich zum Vorjahr Verschiebungen zwischen den Aufwendungen für bezogene Waren und den Aufwendungen
für bezogene Dienstleistungen, die sich im Zusammenhang mit dem Insourcing von Fremddienstleistungen ergeben haben und insgesamt jedoch weitgehend ergebnisneutral sind.
Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um TEUR 1.245 auf insgesamt TEUR 11.406.
Im Geschäftsjahr 2007 wurden die besitzstandswahrenden Lohnkomponenten für Altbeschäftigte in
Höhe von TEUR 801 an die Mitarbeiter ausgezahlt. Diese wurden jedoch durch Erstattungen der
Stadt Pforzheim in der gleichen Höhe kompensiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 sind die
Erstattungen durch die Stadt Pforzheim nicht wie im Vorjahr unter den Personalaufwendungen,
sondern in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Somit ergibt sich bereinigt um die
Umgliederung ein Anstieg der Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 444.
Der Anstieg der Personalaufwendungen ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Tarifentgelte um
EUR 50 pro Mitarbeiter und je Tabellenlohn und um weitere 3,1 % auf den jeweiligen Tabellenlohn
zurückzuführen. Weitere Belastungen für die Gesellschaft entstanden durch die Zuführung
(TEUR 357) zu Rückstellungen für neue Altersteilzeitverträge.
Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten gegenüber dem Vorjahr um TEUR 134 auf
TEUR 1.524 reduziert werden. Wesentliche Ursache ist das Insourcing von kaufmännischen
Dienstleistungen, die zuvor von der Stadtwerke Pforzheim GmbH erbracht wurden.
- 212 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SVP GmbH & Co. KG
Die Zinsaufwendungen sind um TEUR 120 gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Insbesondere
wurden die Zinsen (für 2006 bis 2008) für die Gesellschafterkonten im Geschäftsjahr gut geschrieben.
Insgesamt ist das Jahresergebnis 2008 durch Einmal- und Vorjahreseffekte in Höhe von TEUR 997
negativ beeinflusst.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme hat sich um TEUR 20 gegenüber dem Vorjahr verringert.
Das Vermögen der SVP GmbH & Co. KG besteht zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 mit 80 %
(Vj. 74 %) aus Anlagevermögen und mit 20 % (Vj. 26 %) aus Umlaufvermögen.
Das Anlagevermögen hat sich durch die Investitionen in die Fahrzeuge im Berichtsjahr um
TEUR 422 erhöht. Neben den Fahrzeugen für Personenverkehr beinhaltet das Anlagevermögen
auch ein Betriebsgelände in Ittersbach sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Das Umlaufvermögen setzt sich im Wesentlichen aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 171 (Vj. TEUR 527) sowie den Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von TEUR 474 (Vj. TEUR 359) zusammen.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 355 im Berichtsjahr ist
im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Forderungen aus Busverkäufen aus 2007 erst im
Geschäftsjahr 2008 beglichen worden sind.
Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital im Zuge der Belastung der Kapitalkonten mit dem im
Geschäftsjahr 2008 ausgewiesenen Verlust um TEUR 869 verringert.
Die sonstigen Rückstellungen sind u.a. durch Zuführungen zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen um TEUR 140 auf TEUR 3.117 gestiegen.
Die Verbindlichkeiten sind zum Bilanzstichtag um TEUR 359 gestiegen und liegen nun bei
TEUR 2.934. Der Anteil der Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme beträgt 42 %. Maßgeblich hierfür ist die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um TEUR 571 und der sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 396.
Die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Berichtsjahr ist auf die Aufnahme
von Darlehen zur Finanzierung der in 2007 erworbenen Fahrzeuge zurückzuführen. Der Anstieg
der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Zunahme der
Verbindlichkeiten aus Steuern um TEUR 229 zum Bilanzstichtag zurückzuführen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber den verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling-System mit der Veolia Verkehr GmbH, Berlin.
Investitionen
Die SVP GmbH & Co. KG hat im Wirtschaftsjahr 2008 rund TEUR 1.417 in das Anlagevermögen
investiert. Die Investitionen betrafen im Wesentlichen die Erneuerung des Fuhrparks. Insgesamt
wurden im Berichtsjahr 6 neue und drei gebrauchte Omnibusse für einen Gesamtkaufpreis von
TEUR 1.352 beschafft. Auf Grund der Kürzung der öffentlichen Mittel zur Omnibusförderung durch
das Land Baden-Württemberg wurden in 2008 lediglich TEUR 111 nach GVFG gefördert.
Finanzierung
Seit dem 1. Oktober 2006 ist die SVP GmbH & Co. KG in das Cash-Management-System der Veolia eingebunden. Die in 2008 getätigten Investitionen in die Fahrzeuge wurden aus den Mitteln des
Cash-Pools vorfinanziert. Von der L-Bank wurden dafür zinsverbilligte GVFG-Darlehen in Höhe von
- 213 -
SVP GmbH & Co. KG
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
TEUR 1.025 aufgenommen, deren Auszahlungen erst nach dem Bilanzstichtag erfolgen werden
und die Cash-Pool-Darlehen teilweise ablösen.
Personal
SVP GmbH & Co. KG beschäftigte zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 270 Mitarbeiter. Der im
Unternehmen angewendete Vergütungstarif stieg zum 01.01.2008 um EUR 50 pro Mitarbeiter und
je Tabellenlohn und um weitere 3,1 % auf den Tabellenlohn an.
Das Fahrpersonal wurde durch laufende, in den Dienstplan integrierte Schulungen weitergebildet.
Werkstatt- und Verwaltungsmitarbeiter nehmen bedarfsorientiert an Weiterbildungsmaßnahmen teil
und/oder partizipieren an dem im Unternehmen der Veolia-Verkehr-Gruppe laufenden Erfahrungsaustausch.
Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken
Die im Laufe des Verkehrsvertrages sinkenden Zuschüsse für die zu erbringenden Verkehrsleistungen stellen ein finanzielles Risiko dar, das durch die Preisindexierung etwas abgemildert wird.
Die Gesellschaft will diesem Risiko mit dem Ausbau von Nebengeschäften, Erschließung von neuen Geschäftsfeldern, Ausbau des Gelegenheitsverkehrs sowie Attraktivitätssteigerung zur Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste begegnen. Durch die Fahrgaststeigerung kann die SVP über einen
verkehrsvertraglichen Erlösbonus profitieren. Ferner ist die Optimierung des Liniennetzes, der Umlauf- und Dienstplanung, die Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation und schließlich das
Insourcing von fremdvergebenen Dienstleistungen geplant.
Weitere Risiken hinsichtlich der Erfüllung des Verkehrsvertrages bestehen zum Bilanzstichtag
31. Dezember 2008 im Bereich der Fahrplangestaltung. Die Pünktlichkeitsstatistik zeigt, dass Verspätungen oder ausgefallene Abfahrten im Sinne des Verkehrsvertrages ohne absolute Bevorrechtigung von Linienbussen durch Beeinflussung der Lichtsignalanlagen nicht im erforderlichen Umfang reduziert werden können.
Aus einem bis zum 29. Oktober 2010 laufenden Rohwarenswap-Geschäft bestehen zukünftig sowohl finanzwirtschaftliche Chancen als auch Risiken, die von dem zum Bilanzstichtag bilanzierten
Betrag abweichen können und unmittelbar von der zukünftigen Entwicklung des Marktpreises für
Diesel abhängen.
Ausblick auf 2009/2010
Nach wie vor oberstes Ziel der SVP GmbH & Co. KG ist es, trotz der sinkenden Abgeltung der
Verkehrsleistungen durch die Stadt Pforzheim gem. Verkehrsvertrag vom 29. August 2006 ein
angemessenes Unternehmensergebnis zu erzielen und Strategien zu entwickeln, die die Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern helfen und plant deshalb für die Geschäftsjahre 2009/10 folgende Maßnahmen:
Einnahmeseitig ist die Senkung der Schwarzfahrerquote durch die Einführung des „Einstiegs vorn“
mit zusätzlicher Fahrausweiskontrolle durch das Fahrpersonal geplant. Zusätzlich wird die Effizienz
des Fahrausweisprüfdienstes gesteigert. Beide Maßnahmen sollen den Fahrausweisverkauf steigern. Davon profitiert die SVP über einen höheren Erlösbonus.
Die Geschäftsführung geht ferner davon aus, dass durch die Erschließung und den Ausbau anderer Geschäftsfelder ein Beitrag zur Ergebnisverbesserung erzielt werden kann. Neben dem weiteren Ausbau des Fahrschulgeschäftes für die Veolia Verkehr Region Südwest und für Dritte ist die
Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Schwestergesellschaft PalatinaBus GmbH, Edenkoben, in
der Planung.
Die Verpflichtung aus dem Verkehrsvertrag erfordert auch in den kommenden Jahren 2009 Investitionen in den Fuhrpark. So werden 2009 drei Gelenkbusse im Wert von TEUR 945 neu beschafft.
Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden TEUR 39 an Investitionen geplant. Dazu
- 214 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SVP GmbH & Co. KG
kommen weitere Investitionsmaßnahmen aus dem Jahr 2008, deren Abschluss erst in der ersten
Jahreshälfte 2009 erfolgt.
Die Geschäftsführung geht davon aus, dass die Umsatzerlöse im Jahr 2009 über Vorjahresniveau
steigen werden und dass sich die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2010 auf dem Niveau von 2009
bewegen werden. Die Absenkung des Basisentgelts gemäß Verkehrsvertrag wird durch die Bestellung einer neuen Linie durch die Stadt Pforzheim sowie durch Preisindexierung des Basisentgelts
kompensiert werden können. Negative Einmaleffekte in 2008 im Bereich des Überlandverkehrs
werden sich in den Folgejahren nicht wiederholen.
Auf der Kostenseite sollen durch Optimierungsmaßnahmen in allen Unternehmensbereichen Einsparungen erzielt werden. Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich der Energiekosten, der Erhöhung der Effizienz im Dispositionsbereich sowie der Modernisierung des Servicecenters.
Nachdem im Jahr 2008 eine höhere Tariflohnsteigerung um EUR 50 pro Mitarbeiter und je Tabellenlohn sowie um weitere 3,1 % auf den Tabellenlohn (durchschnittlich 5,5 %) zu verkraften war,
müssen für das Jahr 2009 weitere 2,8 % sowie eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von
EUR 225 pro Mitarbeiter eingeplant werden. Dem weiteren Anstieg der Personalkosten will die
Geschäftsleitung mit Optimierungsmaßnahmen im Bereich des Personaleinsatzes begegnen, so
dass insgesamt nur ein leichter Anstieg der Personalkosten für die Jahre 2009 und 2010 erwartet
wird. Im Rahmen der Tarifverhandlungen wurden auch Verlängerungen der wöchentlichen Arbeitszeit vereinbart.
Auf Grund der Preisindexierung des Basisentgelts können zukünftige Kostensteigerungen, bei
Überschreitung definierter Schwellenwerte, an den Besteller weitergegeben werden.
Insgesamt rechnet die Geschäftsführung auf Grund der beschriebenen Planung und des Wegfalls
der Einmal- und Vorjahreseffekte in 2008 mit einem Jahresüberschuss für das Jahr 2009 in Höhe
von TEUR 200. Auch für das Jahr 2010 wird ein ähnlich positives Ergebnis erwartet.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres, die in dem Lagebericht zu erwähnen wären, sind nicht eingetreten.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2006
2007
2008
29
28
29
159
166
165
Werkstattmitarbeiter
29
29
27
Leitstelle
12
12
12
Kundendienst
13
12
12
242
247
245
8
9
9
Verwaltung
1
Fahrer
Mitarbeiter insgesamt
nachrichtlich:
Auszubildende
1
incl. Geschäftsführung
- 215 -
SVP GmbH & Co. KG
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
5.169
62
5.082
25
1.829
296
1.408
125
0
5.591
77
5.489
25
1.387
359
942
86
0
422
15
407
0
-442
63
-466
-39
0
Bilanzsumme
6.998
6.978
-20
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Kapitalanteile
Rücklagen
Ausgleichsposten f. akt. eig. Ant.
Sonderposten f. Inv.zuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
1.201
1.200
1
25
211
2.976
2.576
9
332
332
0
25
570
3.117
2.934
0
-869
-868
-1
0
359
141
358
-9
Bilanzsumme
6.998
6.978
-20
(Quelle: SVP GmbH & Co. KG)
- 216 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
SVP GmbH & Co. KG
Gewinn- und Verlustrechnungen
2
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
Umsatzerlöse
Bestandsänd./akt. Eigenleist.
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
15.971
23
2.082
18.076
16.213
-28
2.632
18.817
16.173
0
988
17.161
16.185
0
1.053
17.238
242
-51
550
741
40
-28
1.644
1.656
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-5.076
-10.162
-981
-1.658
-17.877
-5.584
-11.406
-993
-1.524
-19.507
-4.693
-9.753
-1.133
-983
-16.562
-4.762
-9.903
-789
-1.219
-16.673
-508
-1.244
-12
134
-1.630
-891
-1.653
140
-541
-2.945
199
-690
599
565
-889
-1.289
16
1
0
0
-15
1
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteilig., Sonstige
Zinsen u.ä. Erträge, u.a.
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
Abschreibungen auf Finanzanl.,
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-56
-176
0
-51
-120
-176
159
-865
599
514
-1.024
-1.464
außerordentl. Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Erträge aus Verlustübernahme
0
159
-3
0
0
-865
-4
0
0
599
0
0
0
514
24
0
0
-1.024
-1
0
0
-1.464
-4
0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
156
-869
599
538
-1.025
-1.468
0
1
1
-156
868
1.024
0
0
0
76
0
Belastung auf Rücklagenkonto
Belastung (i. Vj. Gutschrift) auf
Kapitalkonten
Ergebnis nach
Verwendungsrechnung
Gewinnabführung an Stadt
1
Pforzheim -EPV-
293
264
-76
-293
1
Gewinnabführung (= anteiliger Beteiligungsertrag) an Stadt über den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe. Aufgrund der zeitlich
versetzten Planerstellung liegt für 2009 keine Übereinstimmung zwischen den Planzahlen von SVP GmbH & Co. KG und EPV vor.
2
Der vom Aufsichtsrat am 20.11.2008 beschlossene Wirtschaftsplan schließt mit einem voraussichtlichen Jahresüberschuss von 514 T€ ab.
Im Nachgang wurde der Plan noch geringfügig modifiziert, so dass sich ein Überschuss von 538 T€ ermittelt.
(Quelle: SVP GmbH & Co. KG)
- 217 -
SVP GmbH & Co. KG
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
36,5
73,9
80,1
Eigenkapitalquote
%
10,4
17,2
4,8
Anlagendeckung I
%
28,5
23,2
5,9
Umsatzrentabilität
%
1,1
1,0
-5,4
Eigenkapitalrentabilität
%
12,5
13,0
-261,7
Gesamtkapitalrentabilität
%
1,3
3,0
-9,9
%
69,0
89,0
82,4
T€
1.036
1.067
384
Aufwandsdeckung
1
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
(Quelle: SVP GmbH & Co. KG)
- 218 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
VPE
2.1.21
Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH
Luitgardstraße 14-18
75177 Pforzheim
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
07231/ 41466-0
07231/ 41466-66
[email protected]
www.vpe.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 15.11.1994 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 14.05.1997.
Gegenstand des Unternehmens
Die Gesellschaft nimmt für ihre Gesellschafter auf dem Gebiet des öffentlichen Personennahverkehrs im Rahmen des Verkehrsgebietes insbesondere folgende Aufgaben wahr:
a)
Vorbereitung der Aufstellung, Änderung und Ergänzung des gesetzlich vorgeschriebenen
Nahverkehrsplanes für das Verkehrsgebiet der Gesellschaft,
b)
Koordination des von den Gesellschaftern, die als Unternehmer tätig sind (Verkehrsunternehmen), durchzuführenden regionalen Busverkehrs sowie Abstimmung mit dem Schienenpersonennahverkehr,
c)
Abstimmung zwischen regionalem Verkehr und Stadtverkehr Pforzheim, Stadtverkehr Mühlacker und gegebenenfalls weiteren innerörtlichen Verkehren,
d)
Entwicklung und Fortschreibung des Verbundtarifs und der Beförderungsbedingungen sowie
des Liniennetzes und des regionalen Busfahrplanes,
e)
Beantragung von Zuschüssen für die Verkehrsunternehmen im Rahmen des Gesellschaftszwecks, Entwicklung eines Einnahmeaufteilungssystems (Fahrgeld und Zuschüsse) sowie
dessen Durchführung,
f)
Erstellung von Verkehrsanalysen und Entwicklung von Verkehrsplanungen, Konzeption von
Betriebstechnologie und Technik, umweltfreundliche Verkehrsgestaltung,
g)
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit,
h)
Recht zum Erwerb von Liniengenehmigungen nach dem Personenbeförderungsrecht, ohne
selbst die entsprechenden Verkehre durchzuführen und Zuordnung entsprechender Verkehre
anhand von Richtlinien an Verkehrsunternehmen.
- 219 -
VPE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
51.129 €
Stadt Pforzheim – EPV Eigenbetrieb Pforzheimer
Verkehrsbetriebe:
Enzkreis:
VPO Verkehrs- und Beratungsgesellschaft privater
Omnibusunternehmen mbH, Pforzheim:
RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH,
Karlsruhe:
Albtal-Verkehrsgesellschaft mbH, Karlsruhe:
DB Regio AG, Mannheim:
Regional Bus Stuttgart GmbH RBS, Stuttgart:
Reisebüro Binder GmbH, Stuttgart:
Binder Omnibusse GmbH, Wurmberg:
Richard Eberhardt GmbH, Engelsbrand:
Müller-Reisen GmbH & Co. KG, Birkenfeld:
Hermann Schuhmacher, Neuhausen:
Reise- und Verkehrsgesellschaft Seitter
GmbH & Co. KG, Friolzheim:
Seiz Reisen GmbH, Engelsbrand:
Wolf Reisen GmbH, Niefern-Öschelbronn:
Willi Maisch Omnibusvermietung GmbH, Pforzheim:
Albtal-VerkehrsGesellschaft mbH
5,0%
Regionalbusverkehr Südwest
GmbH
10,0%
DB Regio AG
5,0%
14.061 € =
14.061 € =
27,5 %
27,5 %
10.226 € =
20 %
5.113 €
2.556 €
2.556 €
256 €
256 €
256 €
256 €
256 €
256 €
=
=
=
=
=
=
=
=
=
10 %
5%
5%
0,5 %
0,5 %
0,5 %
0,5 %
0,5 %
0,5 %
256 €
256 €
256 €
256 €
=
=
=
=
0,5 %
0,5 %
0,5 %
0,5 %
10 weitere
Gesellschafter
5,0%
Verkehrs- und
Beratungsgesellschaft mbH
20,0%
Stadt Pforzheim EPV Eigenbetrieb
Pforzheimer
Verkehrsbetriebe
27,5%
Enzkreis
27,5%
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
- 220 -
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende
Landrat Karl Röckinger, stv. Vorsitzender
Stadträtin Anneliese Baur (ab 29.01.2008)
Karl-Heinz Binder
Wolfgang Gommel (bis 28.01.2008)
Bürgermeister Reiner Hermann
Hans-Peter Huber (ab 29.01.2008)
Achim Kirchenbauer
Stadtrat Jens Kück
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
VPE
Uwe Löschmann (bis 30.06.2008)
Bernd Mellenthin
Hartin Müller
Kreisrätin Christa Pfisterer
Dr. Alexander Pischon (ab 01.07.2008)
Andreas Schilling
Stadtrat Martin Steiner (bis 28.01.2008)
Peter Dittus - beratend
Tobias Eisele - beratend
Oberbürgermeister Arno Schütterle - beratend
Johannes Schwarzer - beratend
Geschäftsführung:
Axel Hofsäß
Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
in €
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
1
1
2004
2005
2006
2007
2008
2.659
1.943
2.863
2.454
2.454
Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.
Beteiligungen
Satzungsmäßige Beteiligung am Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV), Karlsruhe,
in Höhe von 50,00 €.
Verbindung zum städtischen Haushalt bzw. zum EPV
Der EPV leistet Beteiligungsbeiträge an den Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH und
deckt Teile des verbleibenden Verlusts ab.
in T€
2004
2005
2006
2007
2008
Beteiligungsbeiträge
Verlustabdeckung
884
73
558
79
876
83
855
79
937
81
Summe
957
637
959
934
1.018
Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim bzw. den
EPV
Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.
- 221 -
VPE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks
Anzahl der Bahnhöfe:
1
Anzahl der Bushaltestellen:
2004
2005
2006
2007
2008
38
1.340
40
1.463
40
1.472
40
1.477
40
1.477
317
Verkehrsleistung:
Mio. Pkm
294
307
321
316
davon Bahn:
Mio. Pkm
55
61
65
67
67
davon Bus:
Mio. Pkm
239
246
256
249
250
Pkm
708
751
790
778
781
€
42,2
51,3
53,2
53,9
56,3
Verkehrsleistung pro Einwohner:
Umsatz je Einwohner:
Pkm = Personenkilometer
1
Ausweitung des VPE-Tarifgebiets und statistische Einbeziehung von Haltestellen in Tarif-Überlappungsbereichen ab 2005.
Verkehrsleistungen
350
300
Mio. Pkm
250
Bus und Bahn
200
Anteil Bahn
150
Anteil Bus
100
50
0
2004
2005
2006
2007
2008
Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.
Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Wirtschaftliche Entwicklung
Geschäft und Rahmenbedingungen
Der VPE hat gegenüber dem Vorjahr an seiner organisatorischen und rechtlichen Struktur nichts
geändert. Der Verbund bleibt ein klassischer Mischverbund. Die Rechtsform ist eine GmbH. Der
Verbund hält keine wesentlichen Beteiligungen an anderen Firmen. Die Leitung ist stablinienförmig
organisiert. Es besteht ein internes Kontrollwesen.
Sitz der Gesellschaft ist Pforzheim. Grundlegende Aufgabe des Verbundes ist es, die Gesellschafter, die öffentlichen Nahverkehr im Verbundgebiet betreiben, zu koordinieren. Der Verbund ist im
Wesentlichen für Fahrpläne und Fahrpreisgestaltung, Marketing und Werbung sowie für das Finanzclearing der Gebietskörperschaften und der Verkehrsunternehmen zuständig.
- 222 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
VPE
Das Gebiet des VPE besteht aus dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim sowie aus einigen an den
Enzkreis angrenzenden Kommunen.
Die Gesellschaft wird hauptsächlich durch die Stadt Pforzheim, den Enzkreis und das Land BadenWürttemberg gefördert. Die Ausgleichs- und Förderungsmittel, die die Verkehrsunternehmen direkt
erhalten, beeinflussen ebenfalls die Finanzierung des Verkehrsverbundes.
Geschäftsverlauf
Entwicklung Fahrgastzahlen
Das ÖPNV-Nutzungsverhalten der Bevölkerung wird auch von den externen Faktoren wie die wirtschaftliche Lage, die Alterstruktur sowie durch die Kosten des Individualverkehrs bestimmt.
Im Regionalverkehr (Bus und Schiene) gab es erneut einen erfreulichen Anstieg der Fahrgastzahlen. Bei den Zeitkarten für Erwachsene wird das sehr gute Vorjahresergebnis mit einer weiteren
Zunahme von 7,45% noch übertroffen. Die Gesamteinnahmen stiegen um 6,32% und lagen damit
um rund 1 Prozentpunkt über der Tariferhöhung. Die Fahrgastzahlen erhöhten sich dank der Zuwächse bei den Zeitkartenkunden um rund 1,6%.
Entwicklung Fahrgäste (in Tausend)
2008
2007
2006
Überlandverkehr
13.631
13.379
12.986
Stadtverkehr Pforzheim
21.760
* 21.867
22.650
5.200
5.158
5.056
40.591
40.404
40.692
Schienenverkehr
* Der Wert des Jahres 2007 für den Stadtverkehr Pforzheim wurde auf Wunsch der SVP GmbH & Co. KG nachträglich geändert.
Umwelt
Zur Verringerung der Feinstaubbelastung sowie für die Verbesserung des Individualverkehrs sollte
der ÖPNV weiter ausgebaut werden. Hierbei kommt dem Leopoldplatz in der Stadt Pforzheim als
wichtige Zielhaltestelle und Umsteigestelle eine zentrale Bedeutung für den Regionalbusverkehr
ebenso wie für den Stadtbusverkehr zu. Ein Ausgliedern der Busse aus dem Leopoldplatz hätte für
den gesamten ÖPNV im VPE eine nachhaltige, negative Auswirkung.
Tarifmaßnahmen
Seit dem 01.01.2008 können Feriengäste aus den Kurorten im Landkreis Calw auf der Enz- und
Nagoldtalbahn mit der KONUS-Gästekarte kostenlos bis Pforzheim Hauptbahnhof fahren.
Fahrplanmaßnahmen
Im Jahr 2008 wurden die Fahrpläne überarbeitet. Soweit aufgrund des gestiegenen Fahrgastaufkommens notwendig, wurden Verstärkerkurse eingeführt. Verbesserung konnten auch am Abendund Wochenendverkehr erreicht werden. Auch Spätverbindungen wurden deutlich verbessert.
Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres
Die Verträge mit der SVP GmbH % Co. KG konnten im Berichtsjahr alle angepasst werden. Im
Dezember 2008 beschloss der Gemeinderat der Stadt Pforzheim die Einführung eines VPEJobtickets für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pforzheim.
- 223 -
VPE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Die für das Jahr 2008 vorgesehene Neubewertung der Ansprüche der Schienenunternehmen kann
wegen Verzögerungen bei der Durchführung und Auswertung der vom KVV in Auftrag gegebenen
Erhebung frühestens im 2. Quartal 2009 stattfinden. Die Gebietskörperschaften wurden darüber
informiert und haben dafür Finanzmittel zurückgestellt.
Finanzierungsmaßnahmen und –vorhaben
Die Planansätze für das Haushaltsjahr konnten eingehalten werden. Die Kapitalausstattung der
Gesellschaft war ausreichend; unvorhergesehene Besonderheiten traten nicht auf.
Personal- und Sozialbereich
Gegenüber dem Vorjahr gab es keine Veränderungen. Die Personalstruktur ist weiterhin eng und
stark spezialisiert. Ein Ausfall vorhandener Mitarbeiter könnte zumindest zeitweise Engpässe mit
entsprechenden Folgen haben. Der ansteigende Bürokratismus lässt den Arbeitsaufwand beim
einzelnen Mitarbeiter stetig ansteigen. Der VPE wird in zunehmendem Maße mit Aufgaben belastet, die weit über seinen Aufgabenbereich hinausgehen.
Geschäftsergebnis
Ertragslage
Die VPE GmbH selbst ist nicht operativ am Markt tätig und nicht unmittelbar mit der Erbringung der
Verkehrsleistungen befasst. Sie dient vielmehr als Clearingstelle den Verbundmitgliedern (Verkehrsunternehmen und Gebietskörperschaften), wodurch die Personalkosten und die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen wesentlich das Ergebnis bestimmen.
Im Hinblick auf die Tätigkeit der VPE als Clearingstelle wird der Eigenaufwand der Gesellschaft,
soweit dieser nicht durch eigene Erträge des VPE oder Zuwendungen Dritter gedeckt ist, durch die
Gesellschafter ausgeglichen.
Finanzlage
Die Investitionstätigkeit der Gesellschaft ist von untergeordneter Bedeutung, wodurch keine hohen
finanziellen Mittel notwendig sind.
Die Liquidität des Unternehmens ist durch die monatlichen Gesellschafterumlagen gesichert.
Vermögenslage
Die längerfristigen Vermögenswerte sind in vollem Umfang durch längerfristig verfügbare Mittel
finanziert. Die Eigenkapitalausstattung ist für den Geschäftsbetrieb ausreichend.
Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag waren nicht zu verzeichnen.
Berichterstattung über Risiken
Geldanlagen wurden nur kurzfristig getätigt. Alle Gelder wurden bei der Sparkasse Pforzheim-Calw
angelegt. Die Anlageformen sind grundsätzlich und seit Bestehen des VPE nie risikobehaftet.
Die bestehenden, wichtigen Verträge der Gesellschaft sind langfristig ausgelegt und nicht risikobehaftet. Risikobehaftet ist die Höhe der Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg. Seit dem Jahr
2005 wurde die Förderung neu ausgelegt. Die Verbundförderverträge müssen im Jahre 2009 neu
verhandelt werden. Die Höhe der Förderung ist für den VPE von elementarer Bedeutung.
Ein weiteres indirektes Risiko, zumindest für zukünftige Investitionen, stellt das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und dessen Entwicklung dar. Der Förderstau ist jetzt schon unüber- 224 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
VPE
schaubar und die Abfinanzierung der genehmigten Projekte geht über viele Jahre. Dadurch sind
aus heutiger Sicht für viele Jahre keine Investitionen mehr möglich. Dies wird sich in der Zukunft
enorm negativ auf den ÖPNV auswirken.
Auch die Festschreibung der Ausgleichsmittel nach § 45a PBefG läuft im Jahre 2011 aus. Die weitere Entwicklung dieser Ausgleichsmittel ist für die Verkehrsunternehmen von existenzieller Bedeutung.
Ausblick
Die Sicherung der Landeszuschüsse für den Verbund wird als wichtigste Aufgabe erachtet.
Mit hoher Aufmerksamkeit wird die europäische Gesetzgebung zur Liberalisierung des ÖPNVMarktes verfolgt. Mittelfristig anstehende Änderungen können gravierende Folgen für das gesamte
ÖPNV-System in Deutschland haben, die auch massiv den VPE in seiner Form sowie in seiner
Existenz beeinträchtigen können. Die EU-Verordnung wurde auf europäischer Ebene zwischenzeitlich verabschiedet und tritt Ende 2009 in Kraft, die nationale Anpassung der Gesetze für die praktische Umsetzung der EU-Verordnung ist bis zum Jahresende nicht vorgenommen worden. Durch
die vorhandenen Widersprüchlichkeiten aus EU-Verordnung und national bestehender Gesetzgebung werden eklatante Graubereiche entstehen, die die Verkehrsunternehmen, den Verkehrsverbund und die Gebietskörperschaften treffen.
Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer
2004
2005
2006
2007
2008
8
8
8
7
7
Aushilfen
0
0
0
0
0
Beschäftigte insgesamt
8
8
8
7
7
Angestellte
1
1
incl. Geschäftsführung (bis 2006 in Teilzeit)
(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)
- 225 -
VPE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Jahresabschlussdaten
Bilanzen
Aktiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenst.
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen
Sonstige Vermögensgegenstände
Guthaben
Rechnungsabgrenzungsposten
38
0
38
0
283
4
82
9
188
4
37
0
37
0
581
4
144
8
425
5
-1
0
-1
0
298
0
62
-1
237
1
Bilanzsumme
325
623
298
Passiva in T€
2007
Ist
2008
Ist
Veränd.
07/08
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
51
51
0
41
162
71
51
51
0
20
283
269
0
0
0
-21
121
198
Bilanzsumme
325
623
298
(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)
- 226 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
VPE
Gewinn- und Verlustrechnungen
in T€
2007
Ist
2008
Ist
2008
Plan
2009
Plan
551
551
561
561
577
577
570
570
10
10
-16
-16
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betr. Aufwendungen
Betriebsaufwand
-6
-377
-9
-456
-848
0
-398
-9
-460
-867
0
-406
-10
-501
-917
0
-428
-10
-488
-926
6
-21
0
-4
-19
0
8
1
41
50
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen u.ä. Erträge
Zinsen u.ä. Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-297
10
-1
-306
11
-1
-340
5
0
-356
7
-1
-9
1
0
34
6
-1
-288
-296
-335
-350
-8
39
Zuschüsse der Gesellschafter
Ergebnis vor Steuern
Steuern
288
0
0
296
0
0
335
0
0
350
0
0
8
0
0
-39
0
0
0
0
0
0
0
0
79
81
92
96
2
-11
209
215
243
254
6
-28
288
296
335
350
8
-39
576
592
670
700
16
-78
Sonstige betr. Erträge
Betriebsleistung
Jahresüberschuss/-fehlbetrag1
Zuschuss Stadt Pforzheim
Zuschüsse anderer
Gesellschafter
Zuschüsse Land B.-W.
2
Zuschüsse insgesamt
Veränd. Abweich.
07/08 Plan/Ist 08
1
Das Jahresergebnis ist beim Verkehrsverbund Pforzheim–Enzkreis GmbH immer ausgeglichen, da die entstehenden Defizite (Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) durch Zuschüsse der Stadt Pforzheim und der anderen Gesellschafter abgedeckt werden.
2
enthalten in Sonstige betriebliche Erträge
(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)
- 227 -
VPE
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2004
2005
2006
2007
2008
Anlagenintensität
%
4,1
1,6
1,5
11,7
5,9
Eigenkapitalquote
%
11,0
6,5
7,8
15,7
8,2
%
268,4
392,3
510,0
134,2
137,8
%
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
Eigenkapitalrentabilität
%
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamtkapitalrentabilität
%
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
%
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
n. def.
T€
10
8
7
9
9
Anlagendeckung I
Umsatzrentabilität
Aufwandsdeckung
2
1, 2
Cash-Flow
1
gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO
2
Diese Kennzahlen sind nicht definiert, da die Gesellschaft keine Umsatzerlöse erzielt.
Zonenplan im VPE-Gebiet
(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)
- 228 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Weitere Beteiligungen
2.2 Weitere Beteiligungen
Als weitere Beteiligungen der Stadt Pforzheim gelten all diejenigen, die nicht wesentliche Beteiligungen sind (Erläuterung s. Kapitel 1.1).
Zum 31.12.2008 bestanden sechs weitere Beteiligungen der Stadt i.e.S. an Kapitalgesellschaften
bzw. Genossenschaften sowie eine weitere Beteiligung des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrsbetriebe an einer Kapitalgesellschaft.
Außerdem war die Stadt Pforzheim an den Zweckverbänden Isolier- und Quarantänestationsverband Kirnhalden, Nachbarschaftsverband Pforzheim, Zweckverband Tierische Nebenprodukte
Neckar-Franken und Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken beteiligt.
Vier von sechs der oben genannten weiteren Beteiligungen der Stadt i.e.S. an Kapitalgesellschaften sind im Folgenden in Kürze dargestellt.
Auf eine explizite Darstellung der Beteiligungen an der Volksbank Pforzheim eG und am Badischen
Gemeinde-Versicherungs-Verband wird verzichtet.
- 229 -
Weitere Beteiligungen
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
2.2.1
Klinikum Pforzheim GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Kanzlerstraße 2 - 6
75175 Pforzheim
07231/ 969 - 0
07231/ 969 - 2239
[email protected]
www.Klinikum-Pforzheim.de
Rechtliche Grundlage
Die Stadt Pforzheim hat mit Gemeinderatsbeschluss vom 22.06.2004 der Privatisierung des Städtischen Klinikums Pforzheim zugestimmt. Das operative Geschäft wurde zum 01.07.2004 in die am
31.01.2003 gegründete RK Klinik Besitz GmbH Nr. 4 eingebracht, die zwischenzeitlich in Klinikum
Pforzheim GmbH umbenannt ist. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 14.10.2005.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist unter Berücksichtigung der jeweils gültigen krankenhausplanungsrechtlichen Vorgaben das Errichten, das Unterhalten und das Betreiben und Fortentwickeln
eines Krankenhauses in der Stadt Pforzheim, insbesondere des früheren Städtischen Klinikums
Pforzheim sowie die damit zusammenhängenden ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen und Gesundheitszentren.
Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann. Dazu zählt insbesondere auch die Etablierung eines Medizinischen Versorgungszentrums im Sinne von § 95 SGB V. Die Gesellschaft
kann Zweigniederlassungen errichten und sich an anderen Unternehmen beteiligen, auch solche
errichten oder erwerben.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
40.000.000 €
Stadt Pforzheim:
RHÖN-KLINIKUM AG:
2.040.000 €
37.960.000 €
= 5,10 %
= 94,90 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
- 230 -
Manfred Wiehl, Vorsitzender
Dr. Rolf Beier, stv. Vorsitzender
Andrea Aulkemeyer
Dr. Ulf Backheuer
Marcus Böhm
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Weitere Beteiligungen
Dr. Erik Hamann
Erster Bürgermeister Roger Heidt (ab 01.10.2008)
Joachim Manz
Erster Bürgermeister Andreas Schütze (bis 30.09.2008)
Bernd Zimmermann
Geschäftsführung:
Harald Jeguschke (bis 30.06.2008)
Marcus Sommer (ab 01.05.2008)
Privatisierung
Steigende Anforderungen an die betriebswirtschaftliche Kompetenz im Klinikumsbereich aufgrund
der Marktentwicklung im Gesundheitswesen und die Finanzknappheit des städtischen Haushalts
waren die wesentlichen Beweggründe, die Organisation der Gesundheitsversorgung in der Stadt
Pforzheim einer Überprüfung zu unterziehen. Der Gemeinderat beschloss daher am 22.07.2003,
den Eigenbetrieb „Städtisches Klinikum“ in eine private Rechtsform zu übertragen und externe
Sachverständige, insbesondere für die Unterstützung bei der Suche nach einem strategischen
Partner, zu beauftragen. Die Zielsetzung hierbei lautete:
• Die Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern
• Den Trägerhaushalt zeitnah von Ausgleichszahlungen zu entlasten und
• Die Finanzierung von Investitionen zu sichern.
Hierzu wurde ein strukturiertes Bieterverfahren eingeleitet, das mit dem Beschluss des Gemeinderates am 22.06.2004 zum Verkauf des Krankenhauses an eine Tochtergesellschaft der RHÖNKLINIKUM AG abgeschlossen werden konnte. Dabei konnten Investitionen zur Entwicklung des
Klinikums als wettbewerbsfähiges Krankenhausdienstleistungsunternehmen nachhaltig gesichert
und das ebenfalls als Entscheidungskriterium gewertete medizinische Konzept der RHÖNKLINIKUM AG als Basis für die Qualität der Gesundheitsversorgung vereinbart werden. Weiterhin
wurden die Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in einem mit dem Personalrat
ausgehandelten Überleitungstarifvertrag berücksichtigt.
An der aufnehmenden Gesellschaft hat sich die Stadt Pforzheim durch Optionsausübung im Jahr
2005 mit 5,1 % des Stammkapitals beteiligt.
Durch die weitere Beteiligung der Stadt Pforzheim am Klinikum Pforzheim wird die Interessenlage
des kommunalen Aufgabenträgers sichergestellt, das wirtschaftliche Ergebnis bzw. Risiko ist hingegen im Wesentlichen dem privaten Investor zuzurechnen. Die Stadt Pforzheim kommt damit
dem subsidiären Auftrag zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung nach, ohne weiterhin den
Haushalt mit Verlustabdeckungen in erheblichem Maße zu belasten.
- 231 -
Weitere Beteiligungen
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
2.2.2
Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Blücherstraße 32
75177 Pforzheim
07231/ 1 54 36 90
07231/ 1 54 36 91
[email protected]
www.nordschwarzwald.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 11.07.1996 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 16.04.2008.
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Struktur der
Region Nordschwarzwald durch eine gezielte Förderung der Wirtschaft, insbesondere mittels Anregung und Hilfestellung bei der Verwirklichung interkommunaler Gewerbegebiete, eines Regionalmarketings (nach innen und außen), die Entwicklung und Betreuung des vorhandenen Unternehmensbestandes, die Akquisition ansiedlungswilliger Unternehmen sowie die Information, Kooperation und Koordination in allen Bereichen der regionalen Wirtschaftsförderung.
Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben arbeitet die Gesellschaft insbesondere mit den Gebietskörperschaften und den Organisationen der Wirtschaft in der Region zusammen.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
91.200 €
Stadt Bad Teinach-Zavelstein:
Stadt Maulbronn:
Stadt Nagold:
Stadt Pforzheim:
Gemeinde Niefern-Öschelbronn:
Enzkreis:
Landkreis Calw:
Landkreis Freudenstadt:
Regionalverband
Nordschwarzwald:
Industrie- und Handelskammer
Nordschwarzwald:
Sparkasse Pforzheim Calw:
Kreissparkasse Freudenstadt:
Handwerkskammer Karlsruhe:
300 €
700 €
2.000 €
11.000 €
1.200 €
11.000 €
11.000 €
11.000 €
=
=
=
=
=
=
=
=
0,33 %
0,77 %
2,19 %
12,06 %
1,32 %
12,06 %
12,06 %
12,06 %
8.000 €
=
8,77 %
- 232 -
8.000 €
16.000 €
8.000 €
3.000 €
= 8,77 %
= 17,54 %
= 8,77 %
= 3,29 %
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Weitere Beteiligungen
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Landrat Hans-Werner Köblitz (Landkreis Calw), Vorsitzender
Präsident Burkhard Thost (IHK Nordschwarzwald), stv. Vorsitzender
Oberbürgermeisterin Christel Augenstein (Stadt Pforzheim)
Landrat Karl Röckinger (Landkreis Enzkreis)
Landrat Peter Dombrowsky (Landkreis Freudenstadt)
Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Müller (Sparkasse Pforzheim
Calw)
Verbandsvorsitzender Bürgermeister Heinz Hornberger (Gemeinde Waldachtal)
Bürgermeister Jürgen Kurz (Gemeinde Niefern-Öschelbronn)
Vorstandsvorsitzender Uwe Braun (Kreissparkasse Freudenstadt)
Präsident Joachim Wohlfeil (Handwerkskammer Karlsruhe)
Oberbürgermeister Dr. Rainer Prewo (Stadt Nagold) (bis
30.11.2008)
Oberbürgermeister Jürgen Großmann (Stadt Nagold) (ab
01.12.2008)
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Heinz Trasch (Steinbeis-Stiftung
für Wirtschaftsförderung)
Stadtrat Florentin Goldmann (Stadt Pforzheim)
Bürgermeister Armin Jöchle (Gemeinde Eutingen im Gäu)
Geschäftsführung:
Prof. Dr. Norbert Höptner
- 233 -
Weitere Beteiligungen
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
2.2.3
Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Gerokstraße 37
70184 Stuttgart
0711/ 2 36 47 20
0711/ 2 36 10 49
[email protected]
www.kunststiftung.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 09.03.1978 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 25.02.1994.
Gegenstand des Unternehmens
Die Stiftung dient der Förderung der Kunst, vornehmlich in Baden-Württemberg.
Die Stiftung dient unmittelbar und ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Ihre Tätigkeit ist darauf
gerichtet, der Allgemeinheit durch die selbstlose materielle und geistige Förderung der Kunst zu
dienen.
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
Stadt Pforzheim:
Landkreise und Städte,
Firmen und Verbände
sowie Einzelpersonen:
102.258 €
511 €
101.747 €
=
0,50 %
= 99,50 %
Organe
Gesellschafterversammlung
Kuratorium:
Nils Schmid MdL, Vorsitzender
Susanne Weber-Mosdorf, stv. Vorsitzende
Dr. Peter Baumeister, stv. Vorsitzender
Das Kuratorium besteht -einschließlich des Vorsitzenden- aus 40
Mitgliedern.
Beirat:
- 234 -
Oberbürgermeister Christoph Palm MdL, Vorsitzender
Heiderose Berroth MdL, stv. Vorsitzende
Helen Heberer MdL, stv. Vorsitzende
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Weitere Beteiligungen
Der Beirat besteht aus 24 Mitgliedern. Das 25. Mitglied und dessen
Stellvertreter werden vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst
berufen (geborenes Mitglied).
Geschäftsführung:
Petra von Olschowski
- 235 -
Weitere Beteiligungen
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
2.2.4
LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
Olgastr. 86
70180 Stuttgart
0711/ 66 77 - 200
0711/ 66 77 - 233
[email protected]
www.landsiedlung.de
Rechtliche Grundlage
Die Gesellschaft wurde am 24.08.1972 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung
vom 20.12.2006.
Gegenstand des Unternehmens
Die Gesellschaft hat den Zweck, zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Bereich
beizutragen. Zu diesem Zweck führt sie Untersuchungen und Planungen durch, übernimmt die
Trägerschaft oder Betreuung von Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur und von Vorhaben zur Sanierung und Entwicklung von Städten und Gemeinden aufgrund der jeweiligen Bundesund Landesbestimmungen sowie die Erfüllung weiterer, im Interesse des Landes liegenden Aufgaben.
Gegenstand des Unternehmens sind insbesondere die Aufgaben nach folgenden Gesetzen in der
jeweils gültigen Fassung:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Reichssiedlungsgesetz vom 11.08.1919 (RGBl. S. 1429),
Baugesetzbuch vom 08.12.1986 (BGBl. I S. 2253),
Gesetz zur Förderung der landwirtschaftlichen Siedlung vom 15.05.1953 (Siedlungsförderungsgesetz - SFG -) (BGBl. I S. 224),
Zweites Wohnungsbaugesetz vom 19.08.1994 (BGBl. I S. 2137),
Flurbereinigungsgesetz vom 16.03.1976 (BGBl. I S. 546),
Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ - Agrarstrukturgesetz vom 21.07.1988 (BGBl. I S. 1055),
Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz vom 14.03.1972 (Ges.Bl. Bad.-Württ. 1972 S. 74),
Bundesnaturschutzgesetz vom 12.03.1987 (BGBl. I S. 889).
Beteiligungsverhältnisse
Stammkapital:
3.120.000 €
Stadt Pforzheim:
LBBW Immobilien GmbH:
drei Banken:
ein Landkreis:
2.080 €
2.581.800 €
497.120 €
2.600 €
- 236 -
= 0,07 %
= 82,75 %
= 15,93 %
= 0,08 %
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
acht Städte und Gemeinden
und der Gemeindetag BadenWürttemberg:
zwei Bäuerliche Berufsorganisationen:
28.080 €
=
0,90 %
8.320 €
=
0,27 %
Weitere Beteiligungen
Organe
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat:
Ministerialdirektor Max Munding, Vorsitzender
Hans Strudel, stv. Vorsitzender
Ralf P. Nisar
Werner Räpple
Walter Weik
Dr. Harry Streib
Klaus Mugele
Dr. Bernd Kiene
Bürgermeister Jürgen Kurz
Ministerialdirigent Joachim Hauck
Ministerialrat Walter Kortus
Dr. Armin Brendle
Karl-Otto Funk - Sachverständiger ohne Stimmrecht
Ministerialrätin Monika Schlotterbeck - Sachverständige ohne
Stimmrecht
Geschäftsführung:
Bernhard Kübler
Dr. Hans-Peter Maurer
- 237 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Anhang I
Erläuterung der Finanzkennzahlen
Für die jeweiligen Beteiligungsgesellschaften werden einheitlich untenstehende Finanzkennzahlen
ausgewiesen. Im Folgenden wird ihre Berechnung und Interpretation erläutert:
Kennzahl
Anlagenintensität
Anlagevermögen x 100 / Gesamtvermögen
Eigenkapitalquote
Eigenkapital x 100 / Gesamtkapital
Anlagendeckung I
Eigenkapital x 100 / Anlagevermögen
Umsatzrentabilität
Jahresüberschuss x 100 / Umsatzerlöse
Eigenkapitalrentabilität
Jahresüberschuss x 100 / Eigenkapital
Erläuterung
Prozentualer Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen.
Eine hohe Anlageintensität ist ein Indiz für einen
kostenintensiven Betrieb des Unternehmens, da ein
hoher Anteil Anlagevermögen am Gesamtvermögen
hohe Fixkosten impliziert.
Prozentualer Anteil des Eigenkapital am Gesamtkapital.
Eine hohe Eigenkapitalquote gilt als wichtiger Indikator für die Bonität eines Unternehmens und verschafft Sicherheit und Handlungsfreiheit. Diese
Kennzahl ist vor allem im Branchenvergleich aussagefähig.
Prozentualer Anteil des Eigenkapitals am Anlagevermögen.
Gemäß einer grundlegenden Finanzierungsregel soll
die Fristigkeit der Finanzierungsmittel der Nutzungsdauer der damit finanzierten Investitionsgüter entsprechen. Das bedeutet, dass zumindest langfristig
gebundene Vermögenswerte (Anlagevermögen)
durch langfristiges Kapital (Eigenkapital) finanziert
sein sollen. Die Anlagendeckung dient der Beurteilung in welchem Maße diese Finanzierungsregel
erfüllt ist.
Prozentualer Anteil des Jahresüberschusses an den
Umsatzerlösen.
Die Umsatzrentabilität misst den Betriebserfolg an
der Umsatztätigkeit. Sie ist eine wichtige Kennzahl
zur Beurteilung der Ertragskraft eines Unternehmens. Ihre Aussagekraft erhält sie vor allem durch
den Vergleich über mehrere Jahre, da Erhöhungen
bzw. Verminderungen der Umsatzrentabilität Rückschlüsse auf eine verbesserte oder verschlechterte
Wirtschaftlichkeit des Betriebes zulassen.
Prozentualer Anteil des Jahresüberschusses am
Eigenkapital.
Die Eigenkapitalrentabilität gibt an, in welcher Höhe
sich das eingesetzte Eigenkapital im Geschäftsjahr
verzinst hat.
- 239 -
Anhang I
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Prozentualer Anteil des Jahresüberschusses am
Gesamtkapital.
(Jahresüberschuss + Fremdkapitalzinsen) x Die Gesamtkapitalrentabilität gibt an, in welcher
100 / Gesamtkapital
Höhe sich das eingesetzte (Gesamt-)Kapital im Geschäftsjahr verzinst hat. Mit der Berücksichtigung
des Zinsaufwandes wird die unterschiedliche Ausstattung der Unternehmen mit Eigen- und Fremdkapital bzw. die daraus resultierende unterschiedliche
Zinsbelastung neutralisiert. Um eine einheitliche
Vergleichsbasis zu errechnen, wird unterstellt, alle
Unternehmen würden nur mit Eigenkapital arbeiten.
Deshalb wird dem Betriebsergebnis der tatsächlich
entstandene Zinsaufwand für Fremdkapital zugeschlagen. Die Gesamtkapitalverzinsung bietet so vor
allem im Branchenvergleich eine gute Grundlage zur
Beurteilung der Ertragskraft unabhängig von der
Kapitalstruktur.
Gesamtkapitalrentabilität
Aufwandsdeckung
Umsatzerlöse x 100 / Gesamtaufwand
Prozentualer Anteil der Umsatzerlöse am Gesamtaufwand. Der Aufwandsdeckungsgrad gibt an, in
welchem Maße ein Unternehmen seine Aufwendungen am Markt über Umsatzerlöse decken kann.
Nach § 103 GemO darf eine Gemeinde ein Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts
nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern
oder sich daran beteiligen, wenn die Aufwandsdeckung des Unternehmens nachhaltig mindestens 25
v. H. beträgt.
Der Cash-Flow beschreibt den Mittelzufluss (Einzahlungen) des Geschäftsjahres, dem kein unmittelbaJahresüberschuss
rer Mittelabfluss (Auszahlungen) gegenübersteht. Er
+ Abschreibungen auf Anlagevermögen
zeigt somit den aus der laufenden Umsatztätigkeit
+ Erhöhung der langfr. Rückstellungen
resultierenden Finanzmittelüberschuss, der der Un./. Verminderung der langfr. Rückstellungen ternehmung für Investitionsausgaben, Tilgungszahlungen und Gewinnausschüttungen zur Verfügung
steht.
Cash-Flow
- 240 -
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Anhang II
Auszug aus der Gemeindeordnung Baden-Württemberg 9
3. Abschnitt „Unternehmen und Beteiligungen“
§ 102
Zulässigkeit wirtschaftlicher Unternehmen
(1) Die Gemeinde darf ungeachtet der Rechtsform
wirtschaftliche Unternehmen nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran
beteiligen, wenn
1. der öffentliche Zweck das Unternehmen rechtfertigt,
2. das Unternehmen nach Art und Umfang in
einem angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Gemeinde und zum voraussichtlichen Bedarf steht und
3. bei einem Tätigwerden außerhalb der kommunalen Daseinsvorsorge der Zweck nicht ebenso gut und wirtschaftlich durch einen privaten
Anbieter erfüllt wird oder erfüllt werden kann.
gleichartiger Privatunternehmen besteht, dürfen
der Anschluss und die Belieferung nicht davon
abhängig gemacht werden, dass auch andere
Leistungen oder Lieferungen abgenommen werden.
(7) Die Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist zulässig, wenn bei wirtschaftlicher Betätigung die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der betroffenen Gemeinden gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom und Gas gelten nur die Interessen
als berechtigt, die nach den maßgeblichen Vorschriften eine Einschränkung des Wettbewerbs
zulassen.
§ 103
Unternehmen in Privatrechtsform
(2) Über ein Tätigwerden der Gemeinde nach
Absatz 1 Nr. 3 entscheidet der Gemeinderat nach
Anhörung der örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk, Industrie und Handel.
(1) Die Gemeinde darf ein Unternehmen in einer
Rechtsform des privaten Rechts nur errichten,
übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran
beteiligen, wenn
(3) Wirtschaftliche Unternehmen der Gemeinde
sind so zu führen, dass der öffentliche Zweck
erfüllt wird; sie sollen einen Ertrag für den Haushalt der Gemeinde abwerfen.
1. das Unternehmen seine Aufwendungen nachhaltig zu mindestens 25 vom Hundert mit Umsatzerlösen zu decken vermag,
(4) Wirtschaftliche Unternehmen im Sinne der
Absätze 1 und 2 sind nicht
1. Unternehmen, zu deren Betrieb die Gemeinde
gesetzlich verpflichtet ist,
2. Einrichtungen des Unterrichts-, Erziehungsund Bildungswesens, der Kunstpflege, der
körperlichen Ertüchtigung, der Gesundheitsund Wohlfahrtspflege sowie öffentliche Einrichtungen ähnlicher Art und
3. Hilfsbetriebe, die ausschließlich zur Deckung
des Eigenbedarfs der Gemeinde dienen.
Auch diese Unternehmen, Einrichtungen und
Hilfsbetriebe sind nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu führen.
(5) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht
betreiben, soweit nichts anderes bestimmt ist. Für
das öffentliche Sparkassenwesen verbleibt es bei
den besonderen Vorschriften.
2. im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung
sichergestellt ist, dass der öffentliche Zweck
des Unternehmens erfüllt wird,
3. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss,
insbesondere im Aufsichtsrat oder in einem
entsprechenden Überwachungsorgan des Unternehmens erhält,
4. die Haftung der Gemeinde auf einen ihrer
Leistungsfähigkeit angemessenen Betrag begrenzt wird,
5. bei einer Beteiligung mit Anteilen in dem in
§ 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang im Gesellschaftsvertrag
oder in der Satzung sichergestellt ist, dass
a) in sinngemäßer Anwendung der für Eigenbetriebe geltenden Vorschriften für jedes
Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt und der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zu Grunde gelegt
wird,
(6) Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb
9
in der Fassung vom 24. Juli 2000, zuletzt geändert durch Gesetz vom 4. Mai 2009 (GBl. S. 185)
- 241 -
Anhang II
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
b) der Jahresabschluss und der Lagebericht
in entsprechender Anwendung der Vorschriften des Dritten Buchs des Handelsgesetzbuchs für große Kapitalgesellschaften aufgestellt und in entsprechender Anwendung dieser Vorschriften geprüft werden, sofern nicht die Vorschriften des Handelsgesetzbuchs bereits unmittelbar gelten
oder weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen,
c) der Gemeinde der Wirtschaftsplan und die
Finanzplanung des Unternehmens, der
Jahresabschluss und der Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers übersandt werden, soweit dies nicht
bereits gesetzlich vorgesehen ist,
d) für die Prüfung der Betätigung der Gemeinde bei dem Unternehmen dem Rechnungsprüfungsamt und der für die überörtliche Prüfung zuständigen Prüfungsbehörde die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen Befugnisse eingeräumt sind,
e) das Recht zur überörtlichen Prüfung der
Haushalts- und Wirtschaftsführung des Unternehmens nach Maßgabe des § 114
Abs. 1 eingeräumt ist.
f) der Gemeinde die für die Aufstellung des
Gesamtabschlusses (§ 95 a) erforderlichen
Unterlagen und Auskünfte zu dem von ihr
bestimmten Zeitpunkt eingereicht werden.
Die obere Rechtsaufsichtsbehörde kann in besonderen Fällen von dem Mindestgrad der Aufwandsdeckung nach Satz 1 Nr. 1 und dem Prüfungserfordernis nach Satz 1 Nr. 5 Buchst. b, wenn andere geeignete Prüfungsmaßnahmen gewährleistet
sind, Ausnahmen zulassen.
(2) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 ein Unternehmen in der Rechtsform einer
Aktiengesellschaft nur errichten, übernehmen oder
sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck
des Unternehmens nicht ebenso gut in einer anderen Rechtsform erfüllt wird oder erfüllt werden
kann.
(3) Die Gemeinde hat ein Unternehmen in einer
Rechtsform des privaten Rechts, an dem sie mit
mehr als 50 vom Hundert beteiligt ist, so zu steuern und zu überwachen, dass der öffentliche
Zweck nachhaltig erfüllt und das Unternehmen
wirtschaftlich geführt wird; bei einer geringeren
Beteiligung hat die Gemeinde darauf hinzuwirken.
Zuschüsse der Gemeinde zum Ausgleich von
Verlusten sind so gering wie möglich zu halten.
- 242 -
§ 103a
Unternehmen in der Rechtsform einer
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Die Gemeinde darf unbeschadet des § 103 Abs. 1
ein Unternehmen in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur errichten,
übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran
beteiligen, wenn im Gesellschaftsvertrag sichergestellt ist, dass die Gesellschafterversammlung
auch beschließt über
1. den Abschluss und die Änderung von Unternehmensverträgen im Sinne der §§ 291 und
292 Abs. 1 des Aktiengesetzes,
2. die Übernahme neuer Aufgaben von besonderer Bedeutung im Rahmen des Unternehmensgegenstands,
3. die Errichtung, den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen, sofern dies im Verhältnis zum Geschäftsumfang
der Gesellschaft wesentlich ist,
4. die Feststellung des Jahresabschlusses und
die Verwendung des Ergebnisses.
§ 104
Vertretung der Gemeinde in Unternehmen
in Privatrechtsform
(1) Der Bürgermeister vertritt die Gemeinde in der
Gesellschafterversammlung oder in dem entsprechenden Organ der Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts, an denen die Gemeinde
beteiligt ist; er kann einen Beamten oder Angestellten der Gemeinde mit seiner Vertretung beauftragen. Die Gemeinde kann weitere Vertreter
entsenden und deren Entsendung zurücknehmen;
ist mehr als ein weiterer Vertreter zu entsenden
und kommt eine Einigung über deren Entsendung
nicht zu Stande, finden die Vorschriften über die
Wahl der Mitglieder beschließender Ausschüsse
des Gemeinderats Anwendung. Die Gemeinde
kann ihren Vertretern Weisungen erteilen.
(2) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt, mehr
als ein Mitglied des Aufsichtsrats oder eines entsprechenden Organs eines Unternehmens zu
entsenden, finden die Vorschriften über die Wahl
der Mitglieder beschließender Ausschüsse des
Gemeinderats Anwendung, soweit eine Einigung
über die Entsendung nicht zustande kommt.
(3) Die von der Gemeinde entsandten oder auf
ihren Vorschlag gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats oder eines entsprechenden Überwachungsorgans eines Unternehmens haben bei
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
ihrer Tätigkeit auch die besonderen Interessen der
Gemeinde zu berücksichtigen.
(4) Werden Vertreter der Gemeinde aus ihrer
Tätigkeit in einem Organ eines Unternehmens
haftbar gemacht, hat ihnen die Gemeinde den
Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass sie ihn
vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt
haben. Auch in diesem Fall ist die Gemeinde
schadenersatzpflichtig, wenn ihre Vertreter nach
Weisung gehandelt haben.
§ 105
Prüfung, Offenlegung und
Beteiligungsbericht
(1) Ist die Gemeinde an einem Unternehmen in
einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in
§ 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang beteiligt, hat sie
1. die Rechte nach § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 des
Haushaltsgrundsätzegesetzes auszuüben,
Anhang II
Vergleich mit den Werten des vorangegangenen Geschäftsjahres die durchschnittliche Zahl
der beschäftigten Arbeitnehmer getrennt nach
Gruppen, die wichtigsten Kennzahlen der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie die gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und
des Aufsichtsrats oder der entsprechenden
Organe des Unternehmens für jede Personengruppe; § 286 Abs. 4 des Handelsgesetzbuches gilt entsprechend.
Ist die Gemeinde unmittelbar mit weniger als 25
vom Hundert beteiligt, kann sich die Darstellung
auf den Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse und den Stand der Erfüllung
des öffentlichen Zwecks des Unternehmens beschränken.
(3) Die Erstellung des Beteiligungsberichts ist
ortsüblich bekannt zu geben; Absatz 1 Nr. 2
Buchst. b gilt entsprechend.
(4) Die Rechtsaufsichtsbehörde kann verlangen,
dass die Gemeinde ihr den Beteiligungsbericht
und den Prüfungsbericht mitteilt.
2. dafür zu sorgen, dass
a) der Beschluss über die Feststellung des
Jahresabschlusses zusammen mit dessen
Ergebnis, das Ergebnis der Prüfung des
Jahresabschlusses und des Lageberichts
sowie die beschlossene Verwendung des
Jahresüberschusses oder die Behandlung
des Jahresfehlbetrags ortsüblich bekannt
gegeben werden,
b) gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Jahresabschluss und der Lagebericht an sieben Tagen öffentlich ausgelegt werden und
in der Bekanntgabe auf die Auslegung hingewiesen wird.
(2) Die Gemeinde hat zur Information des Gemeinderats und ihrer Einwohner jährlich einen
Bericht über die Unternehmen in einer Rechtsform
des privaten Rechts, an denen sie unmittelbar
oder mit mehr als 50 vom Hundert mittelbar beteiligt ist, zu erstellen. In dem Beteiligungsbericht
sind für jedes Unternehmen mindestens darzustellen:
1. der Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse, die Besetzung der Organe
und die Beteiligungen des Unternehmens,
2. der Stand der Erfüllung des öffentlichen
Zwecks des Unternehmens,
3. für das jeweilige letzte Geschäftsjahr die
Grundzüge des Geschäftsverlaufs, die Lage
des Unternehmens, die Kapitalzuführungen
und -entnahmen durch die Gemeinde und im
§ 105a
Mittelbare Beteiligungen an Unternehmen
in Privatrechtsform
(1) Die Gemeinde darf der Beteiligung eines Unternehmens, an dem sie mit mehr als 50 vom
Hundert beteiligt ist, an einem anderen Unternehmen nur zustimmen, wenn
1. die Voraussetzungen des § 102 Abs. 1 Nr. 1
und 3 vorliegen,
2. bei einer Beteiligung des Unternehmens von
mehr als 50 vom Hundert an dem anderen Unternehmen
a) die Voraussetzungen des § 103 Abs. 1
Satz 1 Nr. 2 bis 4 vorliegen,
b) die Voraussetzungen des § 103a vorliegen,
sofern das Unternehmen, an dem die Gemeinde unmittelbar beteiligt ist, und das
andere Unternehmen Gesellschaften mit
beschränkter Haftung sind,
c) die Voraussetzung des § 103 Abs. 2 vorliegt, sofern das andere Unternehmen eine
Aktiengesellschaft ist.
Beteiligungen sind auch mittelbare Beteiligungen.
Anteile mehrerer Gemeinden sind zusammenzurechnen.
(2) § 103 Abs. 3 und, soweit der Gemeinde für
das andere Unternehmen Entsendungsrechte
- 243 -
Anhang II
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
eingeräumt sind, § 104 Abs. 2 bis 4 gelten entsprechend.
(3) Andere Bestimmungen zur mittelbaren Beteiligung der Gemeinde an Unternehmen in einer
Rechtsform des privaten Rechts bleiben unberührt.
§ 106
Veräußerung von Unternehmen
und Beteiligungen
Die Veräußerung eines Unternehmens, von Teilen
eines solchen oder einer Beteiligung an einem
Unternehmen sowie andere Rechtsgeschäfte,
durch welche die Gemeinde ihren Einfluss auf das
Unternehmen verliert oder vermindert, sind nur
zulässig, wenn die Erfüllung der Aufgaben der
Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.
§ 106a
wickelten Wettbewerb teilnehmen und ihre
Aufwendungen ohne Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten zu decken vermögen
oder
b) mit der gesamten Tätigkeit einzelner Geschäftsbereiche an einem entwickelten
Wettbewerb teilnehmen und dabei ihre
Aufwendungen ohne Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten zu decken vermögen,
2. bei Aufträgen der in § 100 Abs. 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen genannten Art,
3. bei Aufträgen, deren Wert voraussichtlich
weniger als 30 000 Euro (ohne Umsatzsteuer)
beträgt.
Auch bei Vorliegen der Ausnahmevoraussetzungen nach Satz 1 besteht die Verpflichtung nach
Absatz 1, soweit die Unternehmen Aufträge für ein
Vorhaben vergeben, für das sie öffentliche Mittel
in Höhe von mindestens 30 000 Euro in Anspruch
nehmen.
Einrichtungen in Privatrechtsform
Die §§ 103 bis 106 gelten für Einrichtungen im
Sinne des § 102 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 in einer
Rechtsform des privaten Rechts entsprechend.
§ 106b
Vergabe von Aufträgen
(1) Die Gemeinde ist verpflichtet, ihre Gesellschafterrechte in Unternehmen des privaten Rechts, auf
die sie durch mehrheitliche Beteiligung oder in
sonstiger Weise direkt oder indirekt bestimmenden Einfluss nehmen kann, so auszuüben, dass
1. diese die Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) sowie § 22 Abs. 1 bis 4 des Mittelstandsförderungsgesetzes anwenden und
2. ihnen die Anwendung der Verdingungsordnung für Leistungen (VOL) empfohlen wird,
wenn diese Unernehmen öffentliche Auftraggeber
im Sinne von § 98 Nr. 2 des Gesetzes gegen
Wettbewerbsbeschränkung sind. Satz 1 gilt für
Einrichtungen im Sinne des § 102 Abs. 4 Satz 1
Nr. 2 in einer Rechtsform des privaten Rechts
entsprechend.
(2) Die Verpflichtung nach Absatz 1 entfällt in der
Regel
1. bei wirtschaftlichen Unternehmen, soweit sie
a) mit ihrer gesamten Tätigkeit an einem ent-
- 244 -
§ 107
Energie- und Wasserverträge
(1) Die Gemeinde darf Verträge über die Lieferung
von Energie oder Wasser in das Gemeindegebiet
sowie Konzessionsverträge, durch die sie einem
Energieversorgungsunternehmen oder einem
Wasserversorgungsunternehmen die Benutzung
von Gemeindeeigentum einschließlich der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze für Leitungen zur
Versorgung der Einwohner überlässt, nur abschließen, wenn die Erfüllung der Aufgaben der
Gemeinde nicht gefährdet wird und die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Gemeinde und
ihrer Einwohner gewahrt sind. Hierüber soll dem
Gemeinderat vor der Beschlussfassung das Gutachten eines unabhängigen Sachverständigen
vorgelegt werden.
(2) Dasselbe gilt für eine Verlängerung oder ihre
Ablehnung sowie eine wichtige Änderung derartiger Verträge.
§ 108
Vorlagepflicht
Beschlüsse der Gemeinde über Maßnahmen und
Rechtsgeschäfte nach § 103 Abs. 1 und 2, §§
103a, 105a Abs. 1, §§ 106, 106a und 107 sind der
Rechtsaufsichtsbehörde unter Nachweis der gesetzlichen Voraussetzungen vorzulegen.
Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008
Anhang II
Auszug aus dem Gesetz über die Grundsätze
des Haushaltsrechts des Bundes und der Länder
(Haushaltsgrundsätzegesetz - HGrG) 10
§ 53
§ 54
Rechte gegenüber privatrechtlichen
Unternehmen
Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde
(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit
der Anteile eines Unternehmens in einer Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile und steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die
Mehrheit der Anteile zu, so kann sie verlangen,
dass das Unternehmen
(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im
Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit des
vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich
die Rechnungsprüfungsbehörde der Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der
Prüfung nach § 44 auftreten, unmittelbar unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher
und die Schriften des Unternehmens einsehen
kann.
1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die
Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung prüfen lässt;
2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen
a)
die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität der Gesellschaft,
b)
verlustbringende Geschäfte und die Ursachen der Verluste, wenn diese Geschäfte
und die Ursachen für die Vermögens- und
Ertragslage von Bedeutung waren,
c)
die Ursachen eines in der Gewinn- und
Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;
(2) Ein vor Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde auf
unmittelbare Unterrichtung bleibt unberührt.
3. ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer
und, wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer unverzüglich nach Eingang übersendet.
(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen
als Anteile der Gebietskörperschaft auch Anteile,
die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der Gebietskörperschaft gelten ferner Anteile, die Unternehmen
gehören, bei denen die Rechte aus Absatz 1 der
Gebietskörperschaft zustehen.
10
vom 19. August 1969, zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407)
- 245 -