Shelter Newsletter

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Shelter Newsletter
Tibet
Eine Zukunft für
... und für bedrohte Kulturen
weltweit
108
Shelter Newsletter
November/2013
Inhalt:
1. Drei neue »Mädels« bei Shelter 108
2. Neuland Lateinamerika: Wir nehmen das
Schulprojekt Pan y Sol unter unser
»Shelter 108-Dach« – mit toller Auftaktveranstaltung in Köln
3. Patenreise nach Ladakh mit Kalachakra und
angefragter Dalai Lama-Audienz
4. Der schwere Schritt ins Leben – wie wir
8. Fünf Jahre Hilfe für die Kinder von
tibetische Schulabgänger fördern können
5. Der Dalai Lama in Hannover – mit Chime,
Dolkar, Pema und Lhakpa als »Vorband«
St. Petersburg
9. Einzelfallhilfe: Medikamente für Karma Nyima
10.Erster öffentlicher Einsatz unserer
6. Hilfslieferung nach Ladakh ist gut
angekommen
7. Solarkocher für das Dolpo stecken im
Shelter 108-Mädels
11.Veranstaltungen
12.Die neuen Weihnachtsgeschenke bei
Schnee fest
»welcome-kaufenundhelfen.de«
Liebe Freunde von Shelter 108, liebe Paten (und Patinnen), liebe Förderer und Interessierte!
Wie die meisten von Ihnen wissen, war mein Film »Flucht über den Himalaya« der Grundstein
unserer gemeinnützigen Arbeit. Tatsache ist aber, dass die Fluchtbewegungen seit den Olympischen Spielen 2008 durch die zunehmende Überwachung der Grenzen, stetig kleiner wurden.
Darauf muss ein Verein wie Shelter 108 reagieren. Schon seit einiger Zeit legen wir unseren Fokus
auf die im TCV bereits ausgebildeten Jugendlichen und versuchen, ihnen den Weg zu einer guten
Ausbildung zu bahnen und somit die tibetische Exilgesellschaft auf ihrem Weg in die nun nötige
Eigenständigkeit zu unterstützen.
Uns ist es aber nach wie vor ein großes Anliegen, auch dort Hilfe zu leisten, wo große materielle
Not herrscht, wo Kindern es am nötigsten fehlt, vor allem an Bildung.
2009 lernte ich Naupany Puma kennen, einen Nachfahren des bedrohten Inkavolkes in Ecuador.
Er unterstützt seit Jahren mit seinem Deutschen Verein Pan y Sol e.V. fünf von ihm ins Leben gerufene Schulen in Ecuador, Peru und Mexiko. Auch er hat seine Arbeit filmisch und schriftstellerisch
dokumentiert, so dass wir uns sofort verbunden fühlten. So haben wir beschlossen, »Pan y Sol« als
Projekt unter unser Shelter 108-Dach zu nehmen. Denn auch hier geht es um den Erhalt einer Kultur,
die mit der Entdeckung Amerikas nahezu gänzlich zerstört wurde. Bis heute hat sich die Kirche bei
den indigenen Völkern dieses Kontinents nicht entschuldigt. Vielleicht wird dies mit unserem südamerikanischen Papst Franziskus möglich, der viele ermüdete Christen mit seiner großen Empathie
für die Armen in dieser Welt ansteckt. Ähnlich wie bei den Tibetern begegnen wir in den indigenen
Völkern Lateinamerikas Menschen mit einem großen inneren Reichtum, einer Kultur, die eng mit
ihrer Religiosität verbunden ist und einem tiefen Wissen um den Dialog mit unserer Erde.
Ab Februar 2014 wird Shelter 108 e.V. Patenschaften für die Kinder der Ur-Völker von Lateinamerika vermitteln. Patenschaftsreisen nach Peru, Ecuador und Mexico sind in Planung.
Natürlich bleiben wir auch weiterhin unseren tibetischen Exilkindern in Indien, unseren DolpoKindern in Nepal und unseren ehemaligen Straßenkindern in St. Petersburg treu. Denn sie brauchen
uns! Deshalb freuen wir uns sehr, Ihnen drei neue, junge, begeisterte Mitarbeiterinnen vorzustellen,
die die ehrenamtliche Tätigkeit von Jörg Arnold und mir tatkräftig unterstützen.
Danke für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit, die Sie uns schenken. Wir würden uns sehr freuen, Sie persönlich an unseren Auftakt-Veranstaltungstagen zur Zusammenarbeit von Shelter 108 und Pan y Sol am 29. Oder 30. November 2013 in Köln begrüßen zu dürfen.
Herzliche Grüße, Maria Bumencron & ihr Shelter 108-Team Maria Blumencron
Shelter 108 e.V. • Bismarckstraße 35 • D- 50672 Köln • [email protected] • www.shelter108.de
Debbie Wieber,
Vorstand Jörg Arnold,
Theresa Ingendaay,
Helena Himmelsbach
(von li nach re)
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1. Die drei neuen „Mädels“ von Shelter 108
Theresa Ingendaay ...
.... absolviert zur Zeit an der Kölner Paracelsus-Schule eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Sie hat im April 2012 bei uns als Aushilfe begonnen. Bei unserer dem Verein angeschlossenen GbR
»welcome, kaufen und helfen.de« führt sie seit März 2013 im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung die Buchhaltung und unterstützt den Verkauf. Für Shelter 108 erledigt sie die vorbereitende
Buchhaltung. Es ist ihr wichtig, Dinge zu tun, mit denen sie sich auch identifizieren kann. Theresa hat reichlich Humor in unser Team gebracht und als Veganerin auch etwas Bewusstsein für
gesündere Lebenshaltung. Ihr Motto: »Nur wer sich selbst entfaltet, bewirkt Gutes« (buddhistischer Spruch)
Deborah ‚Debbie‘ Wieber ...
... hat Oecotrophologie studiert und seit 2011 immer wieder ehrenamtlich bei
Shelter 108-Info-Ständen mitgearbeitet. Seit August kümmert sie sich bei »welcome-kaufenundhelfen.de« im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung um
die Beschaffung von fair produzierter Ware, die Verbesserung des Marketings sowie die Neugestaltung des Online-Shops, damit der Verein langfristig noch mehr
aus den Verkäufen profitieren kann.
Sie können Debbie übrigens auch als Schauspielerin bewundern: Für Maria
Blumencrons jüngste Doku »Jesus und die verschwundenen Frauen« stand sie das
erste Mal vor der Kamera: Als Maria Magdalena
(http://www.zdf.de/Dokumentation/Die-verschwundenen-Frauen-27125718.html)
Ihr Motto: „ Wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.“
Debbie Wieber in der Doku » Jesus und die
verschwundenen Frauen«
Helena Himmelsbach ...
... hat Anfang dieses Jahres im Rahmen ihres Studiums der Asienwissenschaften bei Shelter 108
ein zweimonatiges Praktikum absolviert. Danach wollten wir Helena nicht mehr gehen lassen.
Seither unterstützt sie uns mit viel Einsatz. Da Helena neben Deutsch, Englisch, Französisch und
Hindi auch Spanisch spricht, wird sie in die Betreuung des lateinamerikanischen Schulprojektes für
indigene Kinder einsteigen.
Ihr Motto: »Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.« (Franz Kafka)
Helfen Sie uns,
damit wir diese Arbeit fortsetzen können.
Shelter 108 e.V. • Bismarckstraße 35 • D- 50672 Köln
[email protected] • www.shelter108.de
Naupany Puma mit Inka-Kindern in Ecuador
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2. Neuland Lateinamerika: Wir nehmen das Schulprojekt Pan y Sol unter unser „Shelter 108-Dach“ – mit toller Auftaktveranstaltung in Köln!
Ein Bericht von Maria Blumencron
»Viele meiner indigenen Geschwister haben immer noch wenig Chancen auf eine gerechte Entfaltung. Leider konnte ich immer nur kleine Pflaster auf große Wunden legen. Es braucht einen größeren
Einsatz, um die Situation nachhaltig zu verändern.« (Naupany Puma, Inka-Priester aus Ecuador)
Ich habe Naupany Puma vor vier Jahren kennengelernt, als als er an seiner Dokumentation
»Pachacútec – Zeit des Wandels« arbeitete. Die deutsche Filmemacherin Anya Schmidt hat dieses
wunderschöne Portrait über ihn gedreht. Seither pflege ich eine Freundschaft zu beiden.
In seiner Heimat leitet Naupany Pilgerreisen zu heiligen Orten. In Deutschland gibt er Seminare
zum Thema Erdheilung in seiner Kultur. Vor fünfzehn Jahren hat Naupany begonnen, Schulen für
indigene Kinder in Ecuador, Peru und Mexiko zu unterstützen. Fünf davon betreut er heute über
seinen Verein Pan y Sol.
»Pan« heißt übersetzt »Brot« oder »Erde« – aus dem Selbstverständnis heraus, dass Mutter Erde
uns nährt. »Sol« ist die »Sonne«.
»Mit Pan y Sol wollen wir hilfsbedürftige und benachteiligte Kinder durch die Förderung von Ausbildungsinitiativen und Betreuungseinrichtungen langfristig unterstützen. Wir wollen diese jungen
Menschen wieder an das alte Natur- und Heilwissen der Ur-Völker Südamerikas heranführen und die
Verbindung zu den eigenen Wurzeln, der verlorenen Identität, heilen.«
Aber noch etwas anderes treibt Naupany bei seinen Kinderprojekten seit vielen Jahren an.
»Durch ihr einzigartiges Naturwissen waren die Ur-Völker seit jeher die Hüter unserer Mutter Erde
gewesen. Daher halte ich es für sehr wichtig, dass es in unseren Kindern überlebt und wir es zukünftig
Hand in Hand mit Wissenschaft und Forschung für ein globales Gleichgewicht einsetzen können.«
Wenn Naupany von seinen Pan y Sol-Projekten erzählt und
ich von unseren Shelter 108-Projekten, dann staunen wir über
die Ähnlichkeiten unserer Schützlinge. Sowohl die Tibeter als
auch die Nachkommen der Inkas, Mayas und anderer Ur-Völker
kämpfen um das Überleben ihrer einzigartigen Kultur. In ihrer
Heimat sind sie als Minderheit an den Rand der Gesellschaft
gedrängt. Ein großes Unrecht wurde diesen Völkern angetan.
In Lateinamerika geschah dies vor rund 500 Jahren. In Tibet
vor rund 50 Jahren. Die Kinder aus Naupanys Projekten sehen
den Kindern unserer Projekte sehr ähnlich. Auch die Farben
ihrer Trachten, die tiefe Verankerung in ihrer Religiosität und
der starke Bezug zur Natur sind auffallend gleich. Gibt es eine
genetische Verbindung?
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Vor etwa 20.000 Jahren, als der Meeresspiegel während der Eiszeit um rund 135 Meter tiefer lag
als heute, waren Sibirien und Alaska über eine Landbrücke miteinander verbunden: Die »Beringa«,
heute die Beringstraße genannt. Über sie wanderten zahlreiche Tiere aus der Alten Welt hinüber in
die Neue. Wollmammut, Bison, Elch und Bär. Rund 5000 Jahre später kamen die ersten menschlichen Einwanderer.
Laut dem Wissenschaftsmagazin sinexx zeigen die DNA-Analysen von 52 verschiedenen Gruppen
amerikanischer Ureinwohner, dass sich die meisten unter ihnen im Zuge einer großen Einwanderungswelle aus Asien ansiedelten. Sobald diese »Ersten Amerikaner« auf dem Kontinent
angelangt waren, verstreuten sie sich entlang
der Ostküste bis hinunter an den südlichsten
Zipfel von Chile.
Inka-Kinder aus dem Schul-Projekt Pan y Sol
»Wie wäre es, wenn wir unsere Projekte
miteinander verbinden?« fragte mich Naupany
im Sommer diesen Jahres. Ich war sofort elekJunge Dolpo-Mädchen aus unserem Shelter108-Hostel in Kathmandu
trisiert: Naupanys Schulen brauchen dringend
finanzielle Unterstützung. Es ist schwierig für ihn, vor Ort zu sein und sich gleichzeitig um die
komplizierte Bürokratie eines Vereines in Deutschland zu kümmern. Wir haben mit Shelter 108 über
die Jahre eine Struktur geschaffen, mit der wir Patenschaften für indigene Kinder Lateinamerikas
ermöglichen können. Natürlich werden wir auch hier in Zukunft auch Patenschaftsreisen anbieten –
und zwar nach Ecuador, Peru und Mexiko. Was für ein Abenteuer für potentielle Paten und Förderer,
die ihre zukünftigen Patenkinder und die Schulprojekte persönlich kennenlernen wollen! Denn
jeder Besucher aus Europa, der diesen Urvölkern mit Respekt und Liebe begegnet, stärkt ihr verloren
gegangenes Vertrauen in die eigene Kultur. Und so plant Naupany auch Reisen für deutsche Kinder
und Jugendliche, damit sie die naturverbundene Lebensweise der Kinder von Pan y Sol kennen
lernen können.
Noch ein Gedanke beflügelte uns bei unserem Entschluss, zusammen zu arbeiten: Wir wollen
zwischen den tibetischen Exil-Kindern der nördlichen Halbkugel sowie den indigenen Kindern des
südlichen Lateinamerikas Verbindungen schaffen. Einen Austausch. Freundschaftliche Bande knüpfen – über zwei Kontinente, die einst miteinander verbunden waren. Das Symbol des unendlichen
Knotens Tibets verbinden mit dem Symbol des Chakanas, dem indigenen Symbol des
Lebens (Cha = Brücke, Kana = Leben)
Am 29. und 30. November wird Naupany nach Köln kommen, um im Rahmen zweier
besonderer Veranstaltungen die Zusammenarbeit von Shelter 108 und Pan y Sol zu
feiern. Wir laden Sie ganz herzlich ein, mit uns dabei zu sein!
Näheres dazu bei: »Veranstaltungshinweise« in diesem Newsletter
Näheres zu Naupany Puma unter: »http://www.pachakutec.com/«
Helfen Sie uns,
damit wir diese Arbeit fortsetzen können.
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Highli3.gShhelter 108-Patenreise nach Ladakh vom 5. – 22. Juli 2014
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Mit Teilnahme am Kalachakra - Dalai Lama-Audienz ist
2
angefragt
–5 –
Der Hintergrund:
Im Sommer diesen Jahres erreichte uns ein Hilferuf: Die große Indienkennerin Karin Klug aus
Berlin brauchte dringend Unterstützung für einen Hilfskonvoi nach Ladakh.
Wir konnten Dank zahlreicher Spenden helfen, und der Konvoi erreichte sein Ziel (siehe Artikel 6
des Newsletters). Vor drei Tagen bot Karin uns als Dankeschön an, uns ihrer Reise zum Kalachakra
im Juli 2014 anzuschließen. Wir wollen nun Ihre jahrzehntelang gewachsenen Verbindungen zum
Kloster Kirti, in dem das Kalachakra stattfinden wird, und ihr außergewöhnliches Know-How auch
unseren Paten und Förderern zu Gute kommen lassen und ihnen für 2014 ein Highlight anbieten,
das Sie nicht versäumen sollten ...
Die Reise:
Wir starten unsere Reise von Deutschland aus zunächst nach Shrinagar, am Südrand des Himalaya, um uns dort auf rund 1700 Metern Höhe zur Zeit der Lotusblüte auf Hausbooten lebend
langsam der Höhe, dem Land und der Kultur zu nähern. Am 9. Juli geht es per Flug über den Indus
und die Seidenstraße nach Ladakh ins »Land der hohen Pässe«, wo Shelter 108 e.V. seit 2008
das tibetische Kinderdorf in Choglamsar nahe Leh und die drei TCV-Mini-Kinderdörfer Sumdho, Nyoma und Hanley auf der Changtang-Hochebene unterstützt. Neben dem Besuch der
tibetischen Shelter 108-Patenkinder gibt es 2014 ein ganz besonderes Highlight: Der Dalai
Lama wird während dieser Tage die Kalachakra-Einweihung in Ladakh abhalten. Wir werden
diesem einzigartigen Ritual beiwohnen können und ihm bei einer Audienz begegnen (die
Audienz ist angefragt und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zustande kommen). Während
dieser Tage werden wir am Ufer des Indus in einer klösterlichen »Zeltstadt« untergebracht
sein, die eigens für die Kalachakra-Pilger aufgebaut wird. Bei einem großen Picknick wird
dort auch die erste Begegnung mit den Shelter 108-Kindern stattfinden.
Danach geht es raus aus dem Trubel des Kalachakra in die Beschaulichkeit und Stille des tibetischen Kinderdorfes in Choglamsar. Auf dem Weg dorthin werden wir das tibetische Orakel Ayu
Lhamo kennenlernen. Gemeinsam mit den Shelter 108-Kindern, ihren Paten und den Förderern von
Shelter 108 werden wir in Jeeps vier Tage in das Nomadenland der Changtang-Ebene an der tibetischen Grenze reisen, wo Shelter 108 neben Solar-Projekten Unterkünfte für tibetische Kinder und
Lehrer gebaut hat. Die Rückreise erfolgt am 21. oder 22. Juli per Flug von Leh nach Delhi. Von dort
geht es nahtlos weiter nach Deutschland.
Je nach Verfügbarkeit der Flüge, die auf Grund des Kalachakras leider teurer sind
als sonst (aus diesem Grunde machen wir die Anreise über Kashmir), rechnen wir mit
Gesamtkosten von rund 2600 – 2800 Euro. Diese werden nicht von Shelter 108-Spendengeldern, sondern müssten von den Mitreisenden selber getragen werden.
Mindestteilnehmeranzahl: 15 Personen
Wir bitten um sehr kurzfristige Rückmeldung, damit wir
schnell einschätzen können, wie viele Flüge wir brauchen.
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bis zum 28. Nov. 20
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4. Der schwere Schritt ins Leben – wie wir tibetische
Schulabgänger fördern können Ein Bericht von Maria Blumencron
Bis zum Jahre 2008 sind jedes Jahr 2000 – 3000 Flüchtlinge aus Tibet gekommen, darunter rund
800 Kinder. Seit dem Aufstand der Tibeter im März 2008 sind die Zahlen stark gesunken, was auf
der einen Seite an der verschärften Grenzüberwachung, auf der anderen
Seite aber auch an den besseren Möglichkeiten liegt, sich als Tibeter einen
chinesischen Reisepass und eine Ausreisegenehmigung zu besorgen. Zur
Zeit kommen jährlich nur noch etwa 100 Flüchtlinge über die Grenzpässe,
die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche.
Diese Tendenz wirkt sich auch auf die Zahlen in den sogenannten
»Homes« der tibetischen Kinderdörfer aus. Waren bis 2008 in einem
Kinderhaus bis zu 40 Kinder untergebracht, muss sich eine tibetische Hausmutter heute nur noch um 20 – 25 Kinder kümmern. Diese Situation birgt
die große Chance in sich, eine kleinere Zahl tibetischer Flüchtlings-Kinder
besser betreuen zu können. Und sie bietet weiters die Möglichkeit, Kinder aus tibetischen Problemfamilien aufzufangen. Denn auch im Exil finden wir Fälle von Alkohol- und Drogenmissbrauch auf
Grund von Entwurzelung, Bildungsmangel und zerbrochenen Ehen.
Was bedeutet all das für die Arbeit von Shelter 108?
Für uns steht nicht mehr die Fluchtthematik im Vordergrund, sondern die Frage nach der Zukunft
der tibetischen Exilkinder.
Ich habe sechs tibetische Flüchtlingskinder von ihrer Flucht, der Einschulung im Kinderdorf bis
heute in ihre Studien begleitet. Als sie noch klein waren, stand das Heimweh nach ihren Eltern
im Vordergrund unserer Gespräche. Heute kämpfen sie mit anderen Problemen: Der Schritt vom
behüteten Kinderdorf-Leben in die reale Welt fällt schwer. Weil er Eigenverantwortung, modernes
Kommunikationsverhalten und einen gelernten Umgang mit Technik und Computern verlangt.
Meine Patenkinder, die sich gerne »the Tibet Six« (auch auf Facebook zu finden) nennen, haben es
geschafft. Aber nur auf Grund der großartigen Hilfe unseres jüngsten Vorstands Jan Schlenk, der
sich mehrere Jahre in Indien um sie gekümmert hat und sie nun auch in Deutschland betreut. Und
auf Grund zweier Stiftungen (für meine sechs Patenkinder werden
keine Shelter 108-Projektgelder oder freie Spenden verwendet, sondern
nur Gelder, die explizit für sie zweckgebunden gespendet werden).
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Wilhelm
Weidemann Jugendstiftung und der HIT-Stiftung bedanken, die uns die
weiterführende Ausbildung »der Sechs« ermöglichen. Dank Ihrer Hilfe
studiert Dhondup heute Betriebswirtschaftslehre in Chennai, schließt
Tamding gerade seinen Bachelor in Geographie in Delhi ab, studiert
Chime Film an der Hochschule Darmstadt, hat Lhakpa an der Delhi
University ihren Bachelor in Betriebswirtschaftslehre absolviert. Zur
Zeit lebt sie als Aupair-Mädchen in München, um im Anschluss ihren
Master in Deutschland zu machen. Auch Dolkar und Pema sind nach
ihrem Abitur nach Deutschland gekommen, um als Aupair-Mädchen in
Hannover Erfahrungen zu sammeln.
Helfen Sie uns,
damit wir diese Arbeit fortsetzen können.
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–7–
Bonn
Hannover
Pema möchte nach diesem Jahr »Auszeit« eine Ausbildung zu Krankenschwester oder zur Sozialarbeiterin beginnen, um sich später einmal in
Indien oder – wenn möglich – in Tibet zu engagieren. Dolkar bereitet sich
auf die Aufnahmeprüfung an einer indischen Universität für das Medizinstudium vor.
All dies war möglich, weil hier mehrere Freunde zusammengewirkt und
wir alle gemeinsam ein Netz für diese jungen Menschen gewebt haben.
Was aber ist mit unseren anderen 533 Shelter 108-Kindern und Jugendlichen? Auch sie haben nach Beendigung ihrer Schule Unterstützung
verdient. Auf Grund unseres letzten Spendenbriefes hat sich zum Beispiel
ein Sponsor gemeldet, der den weiteren Ausbildungs-Weg zweier anstehender Schulabgänger, die besonders begabt sind, finanziell begleiten
wird. Das ist von unschätzbarem Wert! Denn selbst wenn eine Betreuung
in dem Maße, wie ich es auf Grund einer gewachsenen Beziehung zu
meinen sechs Patenkindern leisten konnte, kaum möglich sein wird, so ist
doch ein finanzieller Rückhalt auch eine Form von emotionaler Sicherheit
für diese jungen Menschen.
Berlin
München
Auch eine Exilgesellschaft braucht Spitzenkräfte, Vordenker, Unternehmer, Künstler, Medienmacher, Schauspieler, Ärzte, Philosophen
und Politiker. Bestes Vorbild ist der tibetische
Premierminister Dr. Lobsang Sangay, der in Harvard studiert und gearbeitet hat, bevor er ins
indische Exil zurückgekehrt ist. Unser Vorstand
Jörg Arnold ist bereits im Gespräch mit einer
Stiftung, die sich dafür interessiert, diesen Weg
für einen größeren Kreis tibetischer Schulabgänger möglich zu machen.
Dass heißt nicht, dass all diese jungen Leute nach Deutschland kommen sollen. Wir ermuntern
junge Tibeter, unbedingt ihre Chancen in Indien zu nutzen. Indien ist heute eine aufstrebende
Wirtschaftsmacht. Doch um dort in der Gesellschaft anzukommen, den harten Konkurrenzkampf zu
bestehen, brauchen sie Unterstützung. Ansonsten werden sich ihre Biographien in einem Land mit
1,2 Milliarden Einwohnern verlieren.
Nürnberg
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Köln
Wiederbegegnung mit dem Dalai Lama nach 13 Jahren
Mutiger Auftritt vor 4000 Besuchern
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5. Der Dalai Lama in Hannover – mit Chime, Dolkar, Pema
und Lhakpa als „Vorband“ von Maria Blumencron
Das Highlight kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland war der Besuch des Dalai Lama am 18. und
19. September in Niedersachsen, bei dem meine vier Patentöchter vor 4000 Zuschauern als Vorredner auftreten durften. Der Gewinn dieses Großereignisses war dem Hannoveraner Verein Ganden
Shedub Ling e. V. gewidmet, der sich ebenfalls für die Ausbildung junger Tibeter einsetzt.
In ihrer kurzen multimedialen Präsentation erzählten Chime,
Dolkar, Pema und Lhakpa dem begeisterten Publikum, wie sie nach
ihrer Flucht vor 13 Jahren dem Dalai
Lama das erste Mal in Dharamsala
begegnet sind.
Als Dankeschön für den gelungenen Auftritt erfüllten Organisator Geshe Gendun Yonten und seine
Mitarbeiter den Mädchen einen ganz
großen Traum: Eine Widerbegegnung
mit ihrem religiösen Oberhaupt nach
dreizehn Jahren. Und: Sie lernten ganz unverhofft noch Winnetou
kennen! Denn auch Pierre Brice ist ein großer Verehrer des Dalai
Lamas.
6. Hilfslieferung nach Ladakh ist gut angekommen
Wer ist noch mal Winnetou? Begegnung
mit Pierre Brice
Ein Bericht von Karin Klug
4000 Kilo Hilfsgüter packte ich in diesem Sommer zusammen mit meiner Freundin Birgit in
Lübeck: Kleidung, Medizin, Brillen, medizinische Hilfsmittel. Die Container wurden in Hamburg
verschifft, nach Mumbai und von dort weiter nach Delhi gebracht.
Nach meiner Ankunft In Delhi mietete ich zwei große LKW's mit drei Fahrern und fuhr mit ihnen
zum Zolllager im Containerdepot. Seelenruhig beobachteten mich die Zöllner beim Beladen der
4000 Kilo. Aber ich hatte ja reichlich Training – und ich dachte an die bedürftigen Kinder in Ladakh.
Das verlieh mir Flügel. Die Laster fuhren 1000 Kilometer bis zur Grenze von Jammu / Kashmir. Trotz
Begleitpapieren von Ministern aus Ladakh, dem Vorstand des Trusts Johanara und anderen Persönlichkeiten, wurden sie gestoppt und nur nach Zahlung einer großen »Bakschisch-Summe« freigegeben.
–9–
Nach weiteren zwei Tagen kamen die LKWs endlich in Ladakh an. Wieder Zollinspektion. Wieder
verlangt der Zoll nach Geld. Zwei Tage Bangen, Telefonate, Hunger, Durst, Enttäuschung – und dann
hatte sich mein Kampf doch noch gelohnt. Ich weiß nicht mehr wie. Aber ich brachte die Zöllner
soweit, dass alle zusammen die verlangten Gebühren zahlten – aus ihren privaten Hosentaschen!!!
Anschließend ging alles sehr schnell: Ich fuhr in die Dörfer, die abgelegensten Siedlungen, die abgeschiedensten Täler. Für die Freude der Menschen haben sich die Strapazen gelohnt. Während des
Aufenthaltes haben auch Deutsche Ärzte diese Dörfer besucht, um viele Menschen zu operieren.
Weitere Sachspenden (Medizin, Betten, Rollstühle etc) warten noch in Berlin, Hamburg und Hannover darauf, im Winter nach Ladakh gebracht zu werden, damit ein Krankenhaus ausgestattet
werden kann. Ich lasse mich von keinem Zöllner der Welt abhalten, Dinge zu verteilen, die mir
anvertraut werden.
Danke alle denen, die mir dabei helfen!
Und danke an Shelter 108, die meinen letzten Transport finanziell unterstützt haben.
7. Die abenteuerliche Reise unserer Solarkocher in den
Dolpo! Von Michael Landwehr
Solarkocher wirken doppelt nachhaltig: Man kann mit ihnen
kochen und Naturschutz betreiben! Zum Kochen brauchen sie
nichts als Sonnenlicht – und davon gibt es im nepalesischen
Dolpo auf über 4000 m reichlich! Durch die große Höhe ist
die Sonnenstrahlung sehr intensiv und das Wetter fast immer
schön. Mit den gebündelten Sonnenstrahlen kann man nicht
nur Wasser kochen, sondern auch Fleisch, Gemüse und Reis
lassen sich mühelos zubereiten.
Im Vergleich zum »normalen« Kochen mit Yakdung und
Brennholz macht der Solarkocher fast keine Arbeit: Der Parabolspiegel muss ab und zu gereinigt werden und alle 15 – 20
Minuten ist es nötig, den Kocher etwas zu drehen, um ihn neu
auf die Sonne auszurichten. Brennholz und Yakdung zu sammeln ist dagegen in der dünnen Luft
des Hochgebirges Schwerstarbeit und die Dorfbewohner müssen schwer beladen lange Strecken im
unwegsamen Gelände zurücklegen. Auch Yakdung ist ein sehr nachhaltiges Brennmaterial – keine
Frage! Doch Buschwerk gibt es kaum auf über 4000 m und das Wenige, was dort wächst, ist sehr
bedeutsam zur Aufrechterhaltung des sensiblen Hochgebirgs-Ökosystems. Jeder Busch, der für
Feuerholz gerodet und jede Wurzel, die ausgegraben wird, zerstören unwiederbringlich einen Teil
dieser kostbaren Natur: im Hochgebirge können Pflanzen wegen des rauen Klimas nur ganz langsam wachsen und falls sie sich überhaupt regenerieren, kann es mehrere Menschenleben dauern!
»Wir haben die 30 Solar-Kocher Ende September auf den Weg geschickt«, schrieb uns Karma Samdup, der Leiter unseres Dolpo-Hostels in Kathmandu am 11. Oktober: »Ich habe den Leuten für den
Transport 565.000,- Nepalesische Rupien (EUR 4178.-) gegeben, inklusive Packmaterial für die Kocher.
Zwei Mitarbeiter von Solar Power Nepal e.V. sind auch vor ein paar Tagen ins Dolpo gegangen, um die
Kocher aufzubauen. Sie werden dafür mindestens 20 Tage brauchen.«
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Die Solar-Kocher selbst wurden von der Organisation Solar Power Nepal e.V., Herrn Koelle, gestellt,
die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die ländlichen Regionen dieses Himalaya-Staates mit Solarkochern zu versorgen. Unser »Job« bei diesem besonderen Projekt war es, den Transport zu organisieren und zu finanzieren. Die umgerechnet 4.200 EUR für den Transport haben wir bisher nur zum Teil
über Spenden abgedeckt. Daher würden wir uns über weitere Spenden für dieses Projekt natürlich
sehr freuen!
Eine weitere E-Mail von Karma vom 18. Oktober zeigt, wie
unberechenbar das Hochgebirge sein kann:
»Ich habe einen Anruf von Pratap Rokaya aus Hurukot im unteren
Dolpo erhalten. Er kommt nicht weiter, da der Kagmala- und Bagala-Pass zugeschneit sind! Er sagte es sei viel zu riskant
weiterzugehen. Zusätzlich sei einer der Techniker von Solar Power
Nepal höhenkrank geworden und musste am Phuksumdo-See
umdrehen. Pratap meint, dass die Pässe vielleicht noch einmal begehbar werden. Aber es
könnte auch sein, dass wir auf das Frühjahr 2014
warten müssen, bis wir die Kocher mit Maultieren nach Saldang bringen können.«
Falls die Pässe tatsächlich dieses Jahr nicht mehr begehbar sind, werden die
Solar-Kocher in Hurukot über den Winter eingelagert. Drücken Sie uns die Daumen, dass der Pass vielleicht doch noch vor dem Winter begehbar sein wird. Dann
könnten die Solarkocher den Menschen im Dolpo noch dieses Jahr das Leben
erleichtern.
Dorf im Dolpo
8. Das Rehabilitationszentrum in St. Petersburg feiert
seinen fünften Geburtstag – mit einer tollen Sachspende
der österreichischen Firma Ortovox
Von Dick Davies
Ausgelassene Party-Stimmung, Kuchen und Süßigkeiten, Säfte und Tee, Tanzen, Singen und Lachen: Heute wird der fünfte Geburtstag von Dr. Seredas Rehabilitationszentrum gefeiert.
Die meisten der 25 Mädchen, die hier leben, kennen solche Feste nicht. Sie kommen alle aus
zerrütteten Familienverhältnissen. Vernachlässigt, misshandelt, ausgesetzt oder verwahrlost – an
ihrem Geburtstag gab es keine Feierlichkeiten und so gut wie nie ein Geschenk.
Umso größer war die Freude über die wunderschönen Jacken des österreichischen
Outdoor-Bekleiders Ortovox und wärmenden Merino-Unterhemden, die meine
Frau und ich beim jüngsten Besuch unseres russischen Patenkindes überreichen
konnten.
Stolz sitzt Dr. Vassilij Sereda als Gründer des Heims inmitten seiner Mannschaft – einem Team, das sich rührend um Mädchen kümmert, die von der Straße
geholt wurden. Hier bekommen sie schulische, medizinische und psychologische
Unterstützung. Und natürlich ganz viel Liebe. Da Dr. Sereda keine staatliche Hilfe
bekommt, sind die Mädchen von der Rustaveli Strasse dringend auf Spenden
angewiesen.
Vielleicht könnten Sie mit uns den zehnjährigen Geburtstag vor Ort feiern –
Unsere russischen Mädchen mit den
Ortovox-Jacken
und zwar zusammen mit Ihrem eigenen Patenkind?
Leider sind die Patenschaften aufgrund der extrem hohen Lebenshaltungskosten in Sankt Petersburg sehr hoch. Sie liegen bei einem monatlichen Beitrag von 100 EUR. Sicherlich eine große
finanzielle Herausforderung. Umso mehr freuen wir uns über Menschen die in der Lage sind, einen
solchen Betrag aufzubringen. Die Mädchen in Sankt Petersburg danken es Ihnen!
Und wir nehmen sie gerne bei unserer nächsten Patenschaftsreise mit in diese wunderbare Stadt
zu diesen wunderbaren Mädchen.
Helfen Sie uns,
damit wir diese Arbeit fortsetzen können.
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9. Einzelfallhilfe: Karma Nyima bekommt nun seine
Medikamente – Ein Dankeschön an unsere Spender!
Im unserem Herbst-Spendebrief haben wir um Spenden für den jungen Exil-Tibeter Karma
Nyima gebeten. Seit einem Jahr leidet der 28jährige an Lungentuberkulose und Hepatitis
und musste seine Ausbildung zum Elektriker abbrechen.
Unser Patenschaftsbetreuer Michael Landwehr lernte den jungen, sympathischen Mann
auf der Patenschaftsreise nach Ladakh im Juli kennen. Es war klar: Wir brauchten 50.000
Indische Rupien (ca. 700 EUR) für die teuren anti-viralen Medikamente.
Unser Aufruf brachte einen Großteil dieser Summe zusammen und den Rest ergänzten wir
aus freien Spenden. Seit einigen Tagen ist das Geld per Banktransfer unterwegs nach Dharamsala, wo Karma Nyima nun medizinisch versorgt werden wird. Unseren Shelter 108-Spendern an dieser Stelle noch einmal ein ganz dickes Dankeschön für die schnelle Hilfe!!!
Karma Nyima
10. Erster öffentlicher Einsatz unserer Shelter108-Mädchen!
Ein Bericht von Helena Himmelsbach
Zusammen mit Marias Patentöchtern Pema, Dolkar und Lhakpa, die nun für ein Jahr als Au-Pairmädchen in Deutschland leben, hatten Debbie und ich anlässlich eines Konzertes der tibetischen
Sängerin Soname Yangchen in Braunschweig unseren ersten öffentlichen Auftritt. Der Hintergrund
der Künstlerin ist dem der drei tibetischen Mädchen sehr ähnlich: Sie alle verbindet die Flucht aus
ihrem Heimatland Tibet. Und so erhielt das Braunschweiger Publikum durch einen Kurzvortrag der
drei jungen Tibeterinnen eine schöne Einstimmung auf den Abend. Danach hatten auch Debbie und
ich, die bislang nur im »Verborgenen« für den Verein tätig waren, die Möglichkeit zu einem großen
Publikum über unseren Verein zu sprechen.
Das Konzert selber war sehr berührend. Soname Yangchen verzauberte mit ihrer vielseitigen
Stimme das Publikum sowohl durch hingebungsvoll rezitierte Mantren, als auch durch echte
»Power-Lieder«. Sie schenkte uns allen ein Stückchen Tibet. Pema,
Dolkar und Lhakpa schenkte sie sogar ein Stück Heimat. Denn die
meisten ihrer Lieder verarbeiteten den Schmerz, die Heimat verlassen zu müssen oder handelten von der Sehnsucht, eines Tages
zurückkehren zu können.
In der Pause konnte man uns dann am Shelter 108-Infostand
besuchen, den Debbie und ich aufgebaut hatten. Das köstliche
tibetische Buffet, das wir gemeinsam mit der Sängerin und ihrer
Band genießen durften, war ein schöner Ausklang für diesen aufregenden Abend.
Helena Himmelsbach
Debbie Wieber
Pema, Dolkar, Lhakpa
Helfen Sie uns,
damit wir diese Arbeit fortsetzen können.
Shelter 108 e.V. • Bismarckstraße 35 • D- 50672 Köln
[email protected] • www.shelter108.de
– 12 –
11. Shelter108-Veranstaltungen
21. November 2013, 18.30 Uhr - Köln
FLUCHT ÜBER DEN HIMALAYA – mit Chime Yangzom
Marias Patentochter Chime hält an der Uni Köln ihren ersten Solo-Vortrag!
Mit Hilfe von Filmausschnitten und Fotos erzählt sie von ihrem Leben.
ORT: Hörsaal der Geo-/Biowissenschaften in der Zülpicherstraße 49 a
VERANSTALTER: Gesellschaft für Erdkunde zu Köln e.V. & Shelter 108 e.V.
29. November 2013, 19.30 Uhr - Köln
PACHACUTEC, Zeit des Wandels – mit Naupany Puma
Naupany aus Ecuador präsentiert seinen Film ‚Pachacutec’ und das gleichnamige Buch‚ das eben
erschienen ist. Im Anschluss daran wird er seine Schulprojekte für indigene Kinder in Ecuador,
Peru und Mexiko vorstellen.
ORT: Im Tajet Garden, Alteburger Str. 250, 50968 Köln (Südstadt)
RESERVIERUNG UND INFOS UNTER: [email protected]
Naupany Puma
Chime Yangzom
30. November 10 – 18 Uhr - Köln
PACHACUTEC, das Seminar – mit Naupany Puma
In diesem einmaligen Tagesseminar wird Naupany das Ur-Wissen seiner Ahnen und seiner Kultur
mit uns teilen. Die besondere Qualität dieser Zeit macht es möglich, das Licht in uns zu stärken und
das duale Gleichgewicht von Licht und Schatten wieder in Harmonie zu bringen. Damit wird sich
vieles in unserem Leben klären und heilen.
ORT: Im Tajet Garden, Alteburger Str. 250, 50968 Köln (Südstadt)
RESERVIERUNG UND INFOS UNTER: [email protected]
30. November 19 - 22 Uhr und 1. Dez. 9 - 12 Uhr
OPEN EVENING und OPEN SUNDAY IM SHELTER 108 Ladenbüro
Im Anschluss an Naupany's Seminar empfängt Sie das Shelter 108 zum Tee und Plätzchen in unserem gemütlichen Ladenbüro in der Bismarckstraße 35.
Hier stehen wir unseren Paten, Förderern und Interessierten für vertiefende Gespräche zur Verfügung. Und wer schon die ersten Weihnachtsgeschenke sucht, wird vielleicht in unserem Laden
»welcome – kaufenundhelfen.de« fündig. Oder besucht Kölns schönsten Weihnachtsmarkt am
Stadtgarten, der eine Minute von uns zu erreichen ist.
Auch Sonntag halten wir unser Büro von 9 – 12 Uhr für weitere Gespräche und Begegnungen offen.
26. November 2013, 20:00 - Buchholz/Nordheide
GOOD BYE TIBET, die Multivision - mit Maria Blumencron
Schicksalhafte Begegnungen auf fast 6000 Meter Höhe. Dreizehn Jahre Geschichte.
»The best of« – in einer Multivision.
ORT: EMPORE Buchholz GmbH, Breite Straße 10, 21244 Buchholz / Nordheide
RESERVIERUNG UNTER: http://www.empore-buchholz.de/karten_termine.html
Maria Blumencron
Shelter 108-Weihnachtsstände
15.12.2013
Rautenstrauch Joest Museum Köln – zum Indientag – 10.00 bis 20 Uhr
Passend zum Indien Tag werden wir einen Informations- und Verkaufsstand im Foyer haben
Veranstalter Indien-Tag mit Live-Reportagen und Rahmenprogramm: Grenzgang
Tickets: http://www.grenzgang.de/content.php?seite=shop/multitickets.php&details=52
16.12. – 17.12. 2013, 11 bis 21 Uhr
Weihnachtsmarkt auf der Domplatte
Wie jedes Jahr haben wir zwei Tage einen Info-Aktionsstand, in dem unser Kölner Tibeter Lobsang Gelek individuelle tibetische Weihnachtskaligraphien anfertigt.
Helfen Sie uns,
damit wir diese Arbeit fortsetzen können.
Shelter 108 e.V. • Bismarckstraße 35 • D- 50672 Köln
[email protected] • www.shelter108.de
Lobsang Gelek
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12. Weihnachtsgeschenke bei welcome-kaufenundhelfen.de
Sie suchen ein besonderes Weihnachtsgeschenk und möchten gleichzeitig etwas Gutes tun?
Besuchen Sie unseren Internet-Shop oder unser Ladenlokal in der Bismarckstraße 35 , zwei Minuten
vom schönsten Weihnachtsmarkt von Köln entfernt.
10% vom Nettoerlös fließen in die Arbeit von Shelter 108 e.V.
Empfehlungen:
• Diverse Bücher zu Sonderpreisen z.B. das Hardcover-Buch »Kein Pfad führt zurück« von Maria Blumencron, handsigniert zum Preis von 9,95 Euro
• Weihnachtsschmuck aus Werkstätten in Kashmir und Engelkarten aus dem Projekt »Dolls4Tibet«
in Dharamsala (ab Dezember)
• der Klassiker: die Sportkollektion der tibetischen Fußballnationalmannschaft
• Yogazubehör
und viele weitere schöne Sachen! Schenken und helfen Sie!
Wie freuen uns auf Ihren Einkauf!
Das Shelter 108-Team
Zum Onlineshop: www.welcome-kaufenundhelfen.de
Haben Sie Fragen? Treten Sie mit uns
in Kontakt! Wir freuen uns!
Impressum
»Shelter 108-Nachrichten« wird herausgegeben von Shelter 108 e.V.
und informiert über unsere Arbeit sowie die Lage in Tibet und den Flüchtlingsgemeinden. Redaktion: Klemens Ludwig (verantwortlich), Maria Blumencron, Jörg Arnold
(Vorstand), Michael Landwehr, Richard Davis, Helena Himmelsbach
Gestaltung: www.feingestalt.de
Shelter108 e.V.
Bismarckstraße 35 • D-50672 Köln
Tel.: 0049-(0)221-17 06 71 21
e-mail: [email protected]
www.shelter108.de
Spendenkonto:
Shelter108 e.V.
Kto.- Nr. 620 499 005 Kölner Bank, BLZ 371 600 87
IBAN: DE29 3716 0087 0620 4990 05
BIC: GENODED1CGN
Shelter108 e.V. ist als gemeinnützig anerkannt. Spendenbescheinigungen werden gerne ausgestellt.
© Copyright Shelter 1 08 • Nov/2013
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