Tageblatt, Ausgabe: Tageblatt, vom: Freitag, 30. Mai 2014
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Tageblatt, Ausgabe: Tageblatt, vom: Freitag, 30. Mai 2014
SPORT Freitag, 30. Mai 2014 • Nr. 125 Tim Collins (Coach Düdelingen): zwei Titel im ersten Jahr KORBLEGER „Mit dem Herzen eines Meisters“ Die goldenen vier Seit dem Jahr 2009 gibt es für den T71 Düdelingen in jeder Saison etwas zum Feiern. Die Meisterschaft am Mittwochabend war Titel Nummer acht: Vier Mal holte man den Pokal (2009, 2012, 2013, 2014) und vier Mal auch die Meisterschaft (2010, 2011, 2013, 2014). Vier Spieler, nämlich Tom Schumacher, Gilles Ruffato, Frank Muller und Christophe Laures, waren bei sämtlichen Erfolgen dabei. BASKETBALL - Erfolgreicher hätte Tim Collins sein erstes Jahr als Coach in Düdelingen nicht abschließen können mit den zwei Trophäen: dem Meistertitel und dem Pokalgewinn. Als Collins am Anfang der Saison nach Düdelingen kam, ist er auf zwei „alte Bekannte“ getroffen. Denn sowohl Assistant-Coach Peter Rajniak als auch Tom Schumacher standen unter seinen Fittichen an der California Baptist University. Als beide von Collins „Pensionierung“ vom College-Basketball erfuhren, wurde der Kontakt hergestellt. „Zusammen mit meiner Frau Linda habe ich es mir lange überlegt, ob wir nach Luxemburg kommen sollten. Ich dachte mir, es würde Spaß machen, diesem Team zu helfen, das Double zu verteidigen“, so Collins, der am Anfang Schwierigkeiten hatte, sich an den luxemburgischen Basketball zu gewöhnen, was auch Leistungsträger Tom Schumacher, der seinen Coach als sehr kompetent beschreibt, bestätigte: „Er musste sich erst daran gewöhnen, dass wir keine Profis sind. Und es hat etwas gedauert, bis er verstanden hatte, dass wir acht Stunden arbeiten und für das Training unsere Freizeit opfern.“ Foto: Jeff Lahr Begehrte Tickets Rajniak hört auf Tim Collins teilte seine taktischen Anweisung via Zettel mit. 25 davon hatte er dabei. Ob ihm sein ehemaliger Spieler Peter Rajniak auch noch kommende Saison zur Seite steht, ist eher unwahrscheinlich: „Er wird voraussichtlich aufhören. Ich habe ihn angefleht, zu bleiben, denn er ist eine große Hilfe für mich. Er kennt den luxemburgischen Basketball“, erklärte Collins und kündigte an, dass JeanPaul Schumacher die Funktion des Assistant-Coachs wohl wieder übernehmen wird. „Ich kam nach Luxemburg mit 45 dem Ziel, den Düdelingern zu helfen, ihr Double zu verteidigen, was uns gelungen ist“, erklärte er und fügte hinzu, dass Steinsel ein starkes Team sei mit talentierten Spielern und einem guten Coach. Ihm zufolge hat Düdelingen ein „heart of a champion“: „Das Team ist über die Jahre zusammengewachsen und reifer geworden. Die meisten Spieler sind in ihren besten Jahren, haben das perfekte 'Basketballalter'. Wenn diese Generation in Rente geht, wird die nächste folgen, die etwas aufbaut“, kommentierte Collins die Stärken seiner Truppe. Auffallend war, dass Collins seit dem ersten Finale seine taktischen Anweisungen via handgeschriebenen Riesenzettel gab. „Es ist einfach zu laut in der Halle, da kann man den Spielern nichts zurufen. Diese Methode habe ich schon öfters in den Staaten angewandt, wo wir oft in großen Hallen gespielt haben“, meinte Collins, der erklärte, dass er ungefähr 25 solcher Plakate bei sich hatte. Da ist die Verwechslungsgefahr groß und das Durcheinander vorprogrammiert. „Manchmal habe ich auch wahllos einen solchen Zettel rausgenommen, gezeigt und dann geschaut, ob es funktioniert“, sagte er lachend. B.G. Etwa 400 bis 500 geschätzte Interessenten versuchten ihr Glück, um doch noch eine Eintrittskarte an der Abendkasse zu ergattern. Obwohl diese erst um 19 Uhr öffnete, fanden sich die Ersten bereits um 17.30 Uhr in Steinsel ein. Die Warteschlange wurde dann auch im Minutentakt länger und länger. Etzella-Spielerin Annick Neiertz und ihre Schwester trafen um 18.05 Uhr ein und gehörten zu den Glücklichen, die noch in die Halle gelassen wurden. Ben Kohnen und seine Eltern (Foto) standen ab 18.10 Uhr in der Schlange und genau als sie an der Reihe waren, hieß es „ausverkauft“. Die Tür wurde geschlossen. Bei Ben flossen die Tränen, hatte er sich doch so auf das Spiel gefreut. Die Steinseler Vereinsbosse, denen eine solche Situation wie ein Stich ins Herz war, hatten ein Erbarmen und nahmen es auf ihre Kappe, zwei Zuschauer mehr als die zugelassene Zahl reinzulassen. Ben und sein Vater durften noch in die Halle, dann war aber wirklich Schluss. Das war wirklich große Klasse. Man of the finals: Nelly Stephens Nach der Schlusssirene hätte Nelly Stephens ganz Luxemburg, wenn nicht sogar die ganze Welt umarmen können. In seiner fünften Saison beim T71 Düdelingen durfte der 28-jährige US-Spieler bereits seinen siebten Titel in Luxemburg bejubeln und für ihn gab es somit nach Spielschluss auch kein Halten mehr. Zusammen mit Tom Schumacher drehte er gleich zwei Runden übers Spielfeld, bevor er sich auf den Boden schmiss, um in Richtung der Düdelinger Anhänger zu rutschen. Seit der Saison 2009/2010 hält Nelly Stephens dem Club aus der „Forge du Sud“ die Treue und ist nicht mehr aus diesem so erfolgreichen Team der letzten Jahre wegzudenken. Auch in den drei Finalspielen 2014 hatte er einen wesentlichen Anteil am Titelgewinn seines T71. In der ersten Partie vor zwei Wochen in Düdelingen war es Nelly Stephens, der in der Schlussphase der Verlängerung im offensiven Rebound wie verrückt ackerte und diesen immer wieder eroberte. Er nahm der Amicale somit die Chance, noch einmal heranzukommen. Bei der Niederlage in Begegnung zwei war er mit 22 Punkten Topscorer der Partie und unter seinem Impuls kam Düdelingen im letzten Viertel noch einmal ins Spiel zurück. Im Entscheidungsspiel hatte er mit Foto: Jeff Lahr „Luxembourg is my second home“ Nelly Stephens (T71, in Schwarz) gab wieder alles, was er hatte seiner Defensivarbeit gegen seinen Landsmann Billy McDaniel ebenfalls einen wichtigen Anteil am 86:80-Sieg des T71. Er war „the man of the finals“. „Diese Saison war jeder einzelne Tag sehr harte Arbeit. Als DoubleGewinner der letzten Spielzeit waren wir das Team, das jeder Gegner unbedingt schlagen wollte. Doch wir haben zusammengehalten und auch die Umstellung auf unseren neuen Trainer hat geklappt“, resümierte die Düdelinger Stimmungskanone die Saison und konnte dabei sein Glück noch gar nicht wirklich fassen. „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich das machen darf, was ich am liebsten tue, nämlich Basketball spielen und dabei dann auch noch so viele Titel gewinnen. Ich bin überglücklich. 'I love these guys and I love this city.'“ Auf die Frage, warum das Düdelinger Team so erfolgreich ist, hat Nelly dann auch gleich eine Antwort parat: „'We stick together, we are all like brothers.' Dass wir uns so gut neben dem Spielfeld verstehen, hilft uns auch enorm auf dem Platz.“ Nelly Stephens ist zu einem festen Bestandteil des luxemburgischen Basketballs geworden und wird auch in der nächsten Saison wieder das Leibchen des T71 überstreifen: „Luxembourg is my second home, I love it so much“, fügte er hinzu. Und was soll nach dem erfolgreich verteidigten Double in der Saison 2014/2015 noch folgen? Ein weiteres Double? „I am up for every challenge“, schmunzelte Nelly, bevor er sich wieder in die feiernde Menge stürzte. J.Z. Freud und Leid liegen ab und zu nah beieinander Magische Schuhe Seit dem erfolgreichen Pokalfinale im März tragen sämtliche T71Spieler bei ihren Begegnungen die gleichen neongelben Schuhe. Auch im entscheidenden Finalspiel war dies der Fall. Auf die Frage, was im Entscheidungsspiel den Ausschlag zugunsten des T71 gegeben habe, lachten Assistant-Coach Peter Rajniak und Nelly Stephens und antworteten: „The shoes.“ Mal abwarten, was die Düdelinger Spieler sich dann in der nächsten Saison einfallen lassen. DAS FINALE IN BILDERN Seite 48 Persönlich erstellt für: sport sport Tageblatt